Neubau Feuerwehrgerätehaus

Insel Rügen – Das Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde Sehlen auf der Insel Rügen (Baujahr 1936) ist an seine baulichen und funktionalen Grenzen gestoßen und wird durch einen Neubau, der eine multifunktionale Nutzung zulässt, ersetzt.

Im neuen Gebäude wird es für die Feuerwehr eine Fahrzeughalle mit Werkstatt und Lager sowie Umkleide- und Sanitärbereiche geben. Der Bereich für die Gemeinde umfasst einen Schulungs- und Sitzungsraum, eine Küche sowie einen Raum für ärztliche Versorgung. Die Freiwillige Feuerwehr Sehlen ist derzeit als Stützpunktfeuerwehr eingestuft und hat eine Kinder- und Jugendfeuerwehr.

Zur Absicherung der Gesamtfinanzierung des Bauvorhabens hatte die Gemeinde beim Innenministerium einen Antrag auf Kofinanzierungshilfe gestellt. Auf der Grundlage eines positiven Votums des interministeriellen Vergaberates entschied der Innenminister Lorenz Caffier, der Gemeinde per Bewilligungsbescheid rund 773.000 EUR als Zuwendung zu gewähren. Bei Gesamtkosten i.H.v. rund 2,3 Mio. EUR ist der Landkreis Vorpommern-Rügen über die Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL) mit einer Zuwendung i.H.v. 1,1 Mio. EUR der Hauptzuwendungsgeber. Darüber hinaus beteiligt sich der Landkreis auch über die Brandschutzförderrichtlinie mit 100.000 EUR an dem Vorhaben.

„Die Zuwendungen aus Mitteln des Kofinanzierungsfonds sind ein gutes Beispiel dafür, wie es kommunalen Investitionsträgern ermöglicht wird, ihren Eigenanteil zu erbringen. Die Einsatzbereitschaft einer Freiwilligen Feuerwehr muss gewährleistet sein und dazu gehört auch eine Fahrzeughalle, die den baulichen und technischen Vorschriften entspricht. Ich freue mich, dass mit den Investitionen für den Neubau mit gemeinschaftlicher Nutzung, die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde profitieren können“, so Innenminister Lorenz Caffier.

Forschungsschiff erhält neueste technische Ausstattung

Wolgast – Das landeseigene Forschungsschiff ELISABETH MANN BORGESE hat für einen mehrwöchigen Werftaufenthalt in der Peene-Werft in Wolgast festgemacht. Die turnusmäßigen Wartungsarbeiten am Schiffskörper und an der schiffstechnischen Ausstattung (u. a. Elektrik, Hydraulik, Radar, Echolotsystem) zur Bestätigung der Klasse des Schiffs (Schiffs-TÜV) werden bis voraussichtlich Anfang kommenden Jahres dauern. Die umfangreichen Werftarbeiten sind notwendig, um das Forschungsschiff technisch auf den neusten Stand zu bringen. Ziel ist es, die ELISABETH MANN BORGESE auch zukünftig der Wissenschaft als zuverlässige Arbeitsplattform für die Meeres- bzw. maritime Forschung einschließlich des Meeres-Monitorings und der wissenschaftlichen Ausbildung zur Verfügung stellen zu können.

„Moderne Meeresforschung ist ohne ein Forschungsschiff nicht möglich“, betonte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Die ELISABETH MANN BORGESE ist für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung (IOW) ein unverzichtbares Arbeitsgerät, um auf See den Zustand und die Dynamik von Nord- und Ostsee zu erforschen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler widmen sich dabei aktuellen Herausforderungen wie dem nachhaltigen Meeresschutz oder zahlreichen Beeinträchtigungen wie dem Plastik im Meer. Damit das Forschungsschiff weiterhin zuverlässig seine Dienste verrichten kann, muss es von Zeit zu Zeit gewartet werden. Das dient nicht nur der Schiffs- und Forschungstechnik an Bord, sondern auch der Sicherheit der Besatzung. Ich wünsche dem Schiff nach Beendigung des Werftaufenthaltes allzeit gute und sichere Fahrt“, so Martin.

Die ELISABETH MANN BORGESE (Länge 56,50 m, Geschwindigkeit 11 Kn, 11 Mann Besatzung & bis zu 12 Wissenschaftler/innen) befindet sich seit Juni 2011 an bis zu 305 Tagen pro Jahr im Seebetrieb und ist das „Hausschiff“ des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Der bisherige Betrieb verlief ohne Havarien und ohne Ausfallzeiten für die Wissenschaft. Als Mehrzweckboot SCHWEDENECK 1987 im schleswig-holsteinischen Schacht-Audorf gebaut, konnte das Land Mecklenburg-Vorpommern im Frühjahr 2011 das gebrauchte Schiff als Forschungsschiff für die Ostsee und die Nordsee vom Bund erwerben. Der Umbau zum Forschungsschiff erfolgte seinerzeit in der Peene-Werft. Die ELISABETH MANN BORGESE hat dort seitdem weitere notwendige Werftaufenthalte absolviert. Das Personal der Werft ist daher mit dem Schiff bestens vertraut.

Namensgeberin des Forschungsschiffes ist Elisabeth Mann Borgese (1918-2002), jüngste Tochter von Thomas Mann und Mitbegründerin des Club of Rome. Sie war als weltweit bekannte und hochkompetente Verfechterin des Meeresschutzes und Seerechtlerin maßgeblich am Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 beteiligt.

Dialogforum mit Landwirten gefordert

Berlin – Für ein deutschlandweites Dialogforum, in dem sich Politiker, Landwirte und Verbraucher im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft auf konkrete Ziele und deren Umsetzung verständigen, sprach sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute anlässlich der Bauernproteste in Berlin aus.

„Ich kann verstehen, dass die Landwirte nicht für alle Probleme dieser Welt verantwortlich gemacht werden wollen. Ohne Zweifel hat sie naturgemäß einen großen Einfluss auf den Zustand unserer Gewässer, Böden und der Luft. Aber genau deshalb müssen wir die Landwirtschaft als Partner verstehen. Nur gemeinsam können wir Dinge bessern machen“, so der Minister.

Von den Landwirten erwarte er hingegen ein Einsehen, dass der Umwelt- und Klimaschutz keinen mehr Aufschub dulde. Sicherlich seien immer neue Auflagen ein Ärgernis – vor allem, wenn sie ohne Absprache mit den Betroffenen erfolgen. Hier müsse sich etwas im Dialog Miteinander ändern. Klar sei aber auch, wenn wir nicht radikal Umdenken, dann gebe es irgendwann nichts mehr, was wir schützen können.

Auch müsse sich jeder Einzelne fragen, welche Rolle er in diesem System spielt und welchen individuellen Beitrag er leisten kann. „Wenn wir beispielsweise Schweinehack oder Schnitzel im Angebot für 4 Euro das Kilo kaufen, dann sollten wir im Hinterkopf haben, dass ein konventioneller Schweinehalter nur noch rund 3 Euro pro Schwein verdient. Gleichzeitig soll er für mehr Tierwohl, weniger Antibiotika und höchste Produktqualität sorgen. Das kann nicht funktionieren“, betonte Backhaus.

Landwirte müssen für ihre Leistungen besser honoriert werden, unterstrich er. Sein Grundsatz: „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“. Erst in der vergangenen Woche reiste er nach Brüssel, um dort gegenüber EU-Mitarbeitern seine Forderungen und Erwartungen an eine Gemeinsame Europäische Agrarpolitik nach 2020 deutlich zu machen.

„Ich bin davon überzeugt, dass sich das Einkommen der Landwirte über diese Herangehensweise langfristig sichern lässt und wir so auch die europäischen Umwelt- und Klimaschutzziele schneller erreichen können. Unser Modell für die gemeinsame europäische Agrarpolitik ist ganz klar ein Modell für und nicht gegen die Landwirtschaft“, sagte er abschließend.

EuroVelo 10 wird ausgebaut

Barth – Der grenzüberschreitende Radweg EuroVelo 10 soll auf dem Gebiet der polnischen Stadt Kołobrzeg, der Gemeinde Kołobrzeg (Ortschaft Dźwirzyno) und der Stadt Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) ausgebaut werden.

„Der Radweg EuroVelo 10 bietet eine perfekte Gelegenheit, entlang der Ostseeküste einen attraktiven Teil Europas besser kennenzulernen. Mit den jetzt vorgesehenen Ausbaumaßnahmen wird die Strecke auf deutschem und polnischem Boden noch attraktiver“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die EuroVelo-Route EV10 (Ostseeküsten-Route) – auch Ostseeküsten-Radweg, Hansa-Route, international Baltic Sea Cycle Route (Hansa circuit) genannt – ist ein europäischer Fernradweg. Sie führt über knapp 8.000 Kilometer rund um die Ostsee durch die Länder Dänemark, Deutschland, Polen, Russland, Litauen, Lettland, Estland, Finnland und Schweden.

Jetzt ist vorgesehen, auf einer Strecke von rund siebeneinhalb Kilometern den Wanderradweg im Küstenstreifen in der Ortschaft Dźwirzyno auf einer Länge von 1,66 Kilometern auszubauen und eine Aussichtsbrücke zu errichten. Weiterhin werden ein dreieinhalb Kilometer langer Wander- und Radweg in Kołobrzeg und ein 1,26 Kilometer langer Radweg in der Stadt Barth entstehen. Die Projektpartner – Gmina Miasto Kołobrzeg (Stadt Kołobrzeg), Stadt Barth und die Gmina Kołobrzeg (Gemeinde Kołobrzeg) – planen zudem nach Abschluss der Maßnahme einen deutsch-polnischen Familien-Radwettbewerb auf dem Radweg R10.

„Zusätzlich ist geplant, den grenzüberschreitenden Radtourismus in der Region genau auszuwerten. So können maßgeschneiderte Angebote zur Weiterentwicklung der Strecke aufgenommen werden“, sagte Glawe.

Die Gesamtkosten betragen rund 2,8 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Projekt in Höhe von knapp rund 1,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen.

Das Kooperationsprogramm Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen deutschen und polnischen Partnern. Für das Programm stehen in der EU-Förderperiode bis 2020 insgesamt 134 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung.

Das Interreg-Programm wird umgesetzt in der Wojewodschaft Westpommern in Polen, den Landkreisen Barnim, Uckermark und Märkisch Oderland in Brandenburg sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern leitet die Verwaltungsbehörde im Gesamtprogramm.

Entscheidung für die Zukunft

WEMAG und WEMACOM informieren Bresegarder zum geförderten Breitbandausbau

Bresegard – Im Rahmen der Einwohnerversammlung am Montag, den 25. November, haben Mitarbeiter der WEMAG und der WEMACOM Breitband GmbH etwa 60 Einwohner über den geförderten Breitbandausbau in der Gemeinde Bresegard bei Picher informiert. In seinem Vortrag erläuterte WEMAG-Geschäftskundenbetreuer Mario Möller den Bauablauf.

„Wer sich in der Planungsphase zwischen dem 1. März und dem 31. August 2020 für einen Hausanschluss sowie einen Internetvertrag mit mindestens 24 Monaten Laufzeit entscheidet, bekommt an seinem Haus kostenfrei den Glasfaseranschluss bis zu einer Länge von fünfzehn Metern bereitgestellt. Jeder weitere Meter kostet 50 Euro“, sagte Mario Möller und verwies darauf, dass alle Hauseigentümer den Auftrag für den Glasfaser-Hausanschluss unterschreiben müssen. Anschließend stellte der Geschäftskundenbetreuer die unterschiedlichen Tarife für Internet, Telefon und Fernsehen vor. Da WEMAG-Kunden einen Nachlass von 5 Euro auf die Tarife erhalten, können sich die Bresegarder freuen, die an das Fernwärmenetz der WEMAG Energiedienste GmbH angeschlossen sind.

Rüdiger Falk forderte die Grundstückseigentümer um genaue Prüfung der Unterlagen auf. „Wer auf seinem Grundstück ein zweites Haus hat, in dem ein Gewerbe untergebracht ist oder beispielsweise die Kinder wohnen, sollte umgehend beim Amt Hagenow-Land eine zweite postalische Adresse beantragen, damit auch dort ein Glasfaser-Hausanschluss gelegt werden kann“, so der Breitbandkoordinator des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Je schneller sich die Einwohner für den Anschluss an das schnelle Internet entscheiden, desto früher könne das Planungsbüro auch die Netzstruktur für Bresegard festlegen.

Die Bürgermeisterin ist eine Befürworterin des Glasfasernetzes. Sie möchte den Wohnort Bresegard attraktiver machen und den wachsenden Ansprüchen der Einwohner gerecht werden. „Auch für die Gewerbetreibenden ist das schnelle Internet ein essenzieller Standortfaktor“, sagte Dr. Marianne Röckseisen. Sie selbst spüre bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, dass die Arbeit mit der derzeitigen Internetverbindung sehr lange dauert. Durch die Glasfaserversorgung verspricht sie sich eine wertvolle Zeitersparnis.

Der Breitbandausbau steht in der Gemeinde Bresegard noch am Anfang. Im Jahr 2023 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Der Glasfaser-Hausanschluss bedeutet zugleich eine Aufwertung der Immobilie – sei es beim Verkauf oder der Vererbung an die Kinder.

Die WEMACOM Breitband GmbH hat im September 2019 vom Landkreis Ludwigslust-Parchim den Zuschlag für den Glasfaserausbau in 13 weiteren Projektgebieten erhalten und lädt jetzt in allen Gemeinden zu Einwohnerversammlungen ein. Die Planungsphasen enden in den jeweiligen Clustern zu verschiedenen Zeiten, die Fristen sind auf der WEMAG-Internetseite veröffentlicht. Während der rund 150 Einwohnerversammlungen beantworten die Mitarbeiter der WEMAG und der WEMACOM Breitband GmbH alle Fragen zum Bau der Glasfaserleitungen und den Tarifen für das schnelle Internet. Zehn Tage vor der Veranstaltung werden die förderfähigen Haushalte per Post eingeladen. Die bereits feststehenden Termine für die Einwohnerversammlungen können auf der Internetseite unter www.wemag.com/internet abgerufen werden.

Bauernproteste

Ärger verständlich, aber falscher Adressat

Berlin – Die heutigen Bauernproteste in Berlin kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Es ist zweifellos legitim, für die eigenen Interessen auf die Straße zu gehen. Die Bauerndemos aber transportieren leider vor allem eine Blockade- und Verweigerungshaltung, obwohl von Bäuerinnen und Bauern ein klarer Wunsch ausgeht: ‚Redet mit uns.‘ Veränderungen in der Landwirtschaft und in der Agrarpolitik sind dringend geboten. Wir als BUND sind bereit, mit den protestierenden Landwirtinnen und Landwirten in einen Dialog zu treten.

Die Proteste sollten sich viel stärker gegen die Landesbauernverbände und den Deutschen Bauernverband richten. In diesen Verbänden wurde maßgeblich dafür gesorgt, dass es einen enormen Reformstau zu Lasten der bäuerlichen Strukturen gibt. Beispielsweise wurden der Umbau der Nutztierhaltung und eine Änderung des Düngerechts jahrelang blockiert. Verbesserung an der EU-Agrarpolitik werden ebenfalls abgelehnt. Dabei wären genau diese Fördermittel geeignet, die gestiegenen gesellschaftlichen Erwartungen an die Agrarbetriebe zu finanzieren.

Von allein schaffen das die meisten Bauernhöfe nicht. Der Strukturwandel, das Sterben bäuerlicher Betriebe und der Schwund der Artenvielfalt haben oft die gleichen Ursachen: Eine Agrarpolitik, die auf maximale Intensivierung und Exportorientierung setzt und vielfach einen ruinösen Wettbewerb zu Lasten von Mensch, Tier und Natur anheizt. Bäuerliche Landwirtschaft und der Schutz von Natur und biologischer Vielfalt dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die für Höfe- wie Artensterben verantwortliche Politik muss geändert werden.

Wir brauchen dringend einen gesellschaftlichen Konsens über die Zukunft der Landwirtschaft. Dafür brauchen die Bäuerinnen und Bauern nicht nur den eingeforderten Respekt, sondern auch gesellschaftliche Unterstützung – sowohl durch faire Erzeugerpreise, als auch durch Fördermittel und Programme. Das ist das Herzstück der dringend notwendigen Agrarwende. Das ist die Hauptaufgabe der Agrarpolitik. Der Umbau der Nutztierhaltung und des Ackerbaus mit darauf abgestimmten Agrar-Milliarden aus Brüssel können den jahrelangen Reformstau aufheben und der Landwirtschaft den Weg in eine gedeihliche Zukunft weisen.“