Förderung aus dem Landeshauptstadtvertrag

Schwerin – Die Landesregierung unterstützt die Stadt Schwerin auch in diesem Jahr bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben als Landeshauptstadt mit insgesamt 4 Mio. EUR. Von diesen Finanzmitteln gewährt das Ministerium für Inneres und Europa einen Teilbetrag von 2,3 Mio. EUR. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid wurde dem Oberbürgermeister der Stadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier übersandt.

1 Mio. EUR wurden bewilligt als Betriebskostenzuschuss für das Mecklenburgische Staatstheater. Weitere 300.000 EUR sind für andere laufende und investive Zwecke gemäß den Vereinbarungen im Landeshauptstadtvertrag bestimmt. 650.000 EUR sind zur Reduzierung des laufenden Defizits der Landeshauptstadt Schwerin und mit 350.000 EUR wird die Einrichtung der „Task Force Jugend und Soziales“ unterstützt.

Grundlage für die Finanzzuweisung ist eine Vereinbarung zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Landeshauptstadt Schwerin. Dieser Landeshauptstadtvertrag sieht Finanzleistungen des Landes für Sonderaufgaben vor, die mit dem Status als Landeshauptstadt verbunden sind. Mit dem Landeshaushalt 2019 stellt das Land 4 Mio. für laufende und investive Zwecke bereit.

Immaterielles Kulturerbe

„Buchholzer Knieperdackse“ und „Vielfalt des Sagenerzählens“ vorgeschlagen

Schwerin – Im 4. Bewerbungszyklus zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes sind zwei Bewerbungen im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schwerin eingegangen. „Vorgeschlagen werden die Buchholzer Knieperdackse und die Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg-Vorpommern“, teilte Kulturministerin Bettina Martin mit. „Wir nun prüfen, ob die Bewerbungen vollständig sind“.

Bis zum 15. April 2020 müssen die Vorschläge an die Kultusministerkonferenz übermittelt werden. Mit einer Entscheidung ist im Frühjahr 2021 zu rechnen. Zum Immateriellen Kulturerbe zählen regional verankerte Bräuche, Rituale, Feste, Musiktraditionen, Theater und Tänze und Praktiken sowie traditionelle Handwerkstechniken.

„Mecklenburg-Vorpommern hat viele landesspezifische Traditionen, die die Menschen pflegen, bewahren und die unsere Heimat ausmachen“, betonte die Kulturministerin. „Das Malchower Volksfest, das Reetdachdeckerhandwerk, das Tonnenabschlagen, das Barther Kinderfest, die Bewahrung und die Nutzung der Zeesboote und die traditionelle kunsthandwerkliche Herstellung der Darßer Türen finden sich im bundesweiten Verzeichnis für das Immaterielle Kulturerbe wieder. Darüber können wir uns freuen“, sagte Martin.

Der Umzug der Buchholzer Knieperdackse im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist ein traditioneller Brauch, der bis in die heutige Zeit bewahrt werden konnte. Jedes Jahr am Heiligen Abend erwarten die Buchholzerinnen und Buchholzer ihren Besuch. Heute angeführt vom „Wiehnachtsmann“ besteht die furchteinflößende Gruppe aus Knieperdacks, Schimmelrieder, Pietschenknaller, Zägenbuckführer und Zägenbuck. Bis auf den Weihnachtsmann sind alle Figuren ganz in weiß gekleidet und tragen weiße Spitzhüte. Der „Knieperdacks“ hat eine hölzerne Zange, daher auch sein Name. „Kniepen“ bedeutet im Plattdeutschen „kneifen“.

Erzählte Volksüberlieferungen wie Sagen existieren weltweit, etwa 50.000 Sagen mit regionalem Bezug gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gruppe der ehrenamtlichen Sagenerzählenden möchte als Beispiel wirken, wie man sich im Hobby und freiberuflich einen Überblick über die Vielfalt des Sagenerzählens verschaffen kann. Die Gruppe hat aus ihren aktuellen Aktivitäten Schlussfolgerungen gezogen, die sie für die Bewahrung der heimischen Sagenwelt umsetzen und an denen sie andere Sagenfreunde teilhaben lassen möchte. Daraus ist in fünf Punkten auch das S-A-G-E-N-Programm entstanden.

Weihnachtsessen der besonderen Art

Minister bei Rostocker Stadtmission

Rostock – Auch in diesem Jahr lädt die Diakonie Rostocker Stadtmission zu einem Weihnachtsessen für wohnungslose Menschen ein. „Weihnachten ist für mich ein Fest der Nächstenliebe. Deshalb ist es mir eine absolute Herzensangelegenheit, die Rostocker Stadtmission auch in diesem Jahr wieder zu besuchen und zu unterstützen“, sagt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt. So können am heutigen Abend rund 100 bedürftige Menschen bei einem köstlichen Wildschweingericht einen unvergesslichen Vorweihnachtsabend genießen.

Schon seit 115 Jahren kümmert sich die Rostocker Stadtmission um wohnungslose Menschen und setzt alles daran, ihnen die notwendige Hilfe anzubieten. „Gerade in den Wintermonaten geht es für viele dieser Menschen schlicht ums Überleben. Da rücken die Probleme, die man selbst hat, ganz weit in den Hintergrund. Das erdet einen und zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist. Es sollte uns allen weniger um Materielles gehen, sondern um das fürsorgliche Miteinander“, so der Minister. Schließlich könne jeder in eine solche Notlage geraten und würde sich dann über die Hilfe von anderen freuen.

Auch in Deutschland seien hunderttausende Menschen wohnungslos, Zehntausende von ihnen ganz ohne Obdach. Das Problem werde gerade in den Großstädten mit rasant steigenden Mietpreisen und zu wenig bezahlbarem Wohnraum weiter zunehmen. „Da fallen die Schwächsten unserer Gesellschaft schnell hinten runter. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Betroffenen verdienen nicht Mitleid, sondern Akzeptanz, Respekt und die Hilfe der Gesellschaft“, betont der Minister.

Deshalb danke er der Rostocker Stadtmission für ihr jahrzehntelanges Engagement. Sein besonderer Dank gelte der Stiftung Wald und Wild, die wie bereits im vergangenen Jahr die Finanzierung des Weihnachtsmenüs übernimmt. Das Wild kommt vom Forstamt Schildfeld der Landesforstanstalt und damit aus dem heimischen Wald. Das Essen wurde von den Mitarbeitern des Jugendwaldheims Dümmer liebevoll zubereitet, die vor Ort ebenfalls dafür Sorge tragen werden, dass es den Gästen an diesem Abend an nichts fehlt.

Wirksamkeit von Klimapaket möglichst schnell überprüfen

Berlin – Anlässlich der Ankündigung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die Wirksamkeit des Klimapakets der Bundesregierung schon im kommenden Jahr zu überprüfen, erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Gerade weil es die Bundesregierung in den letzten zehn Jahren nicht geschafft hat, die Emissionen relevant zu senken, ist jetzt eine deutliche Umkehr und eine schnelle Minderung der Emissionen nötig. Aller Warnungen zum Trotz hat die Bundesregierung dennoch ein wirkungsloses Klimapäckchen beschlossen.

Deswegen ist es begrüßenswert, dass die Wirksamkeit der kürzlich beschlossenen und nicht ausreichenden Maßnahmen möglichst rasch überprüft wird, um zügig eine für das Kabinett akzeptable Begründung zu haben, für einen wirksamen Klimaschutz nachzusteuern. Gerade mit Blick auf das Ziel der Europäischen Kommission, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, ist das ein wichtiges Signal.“