Auf Schloss Güstrow starten die Bauarbeiten

Güstrow – In Güstrow rollen die Bagger: Dieser Tage begannen die Bauarbeiten am 3. Bauabschnitt am Schloss Güstrow – mit geschätzten Kosten von rund 27 Mio. Euro eine der größten Baustellen des Landes.

Kern der Baumaßnahmen ist die Instandsetzung der Südterrasse sowie des Altanfragments. Als erstes Bauteil wird dabei die Südterrasse saniert, in deren Inneren sich die Räumlichkeiten der ehemaligen Schlossgastronomie befinden. Hierfür wird die alte, undichte und baufällige Decke zurückgebaut und einige Räume nach Abstimmung mit der Naturschutzbehörde zum Fledermausquartier hergerichtet. Nicht mehr benötigte Räume werden verfüllt.

Anschließend erhält die Terrasse eine neue Decke, die auch als Feuerwehstellfläche für den Südflügel genutzt werden kann. Gleichzeitig ist die Sanierung der Südterrasse eine wichtige Vorleistung, um das Fassadengerüst des Südflügels aufstellen zu können. Voraussichtlich Ende August beginnt die Sanierung des Altanfragments, so dass im Herbst dieses Jahres das Schloss eingerüstet werden kann. Dieses Gerüst wird dann mit Planen verhüllt, die fotografische Darstellungen der Schlossfassaden zeigen.

Die Gesamtbaumaßnahmen wird ca. 27 Millionen Euro kosten und voraussichtlich im Jahr 2023 abgeschlossen sein.

Finanzminister Reinhard Meyer: „Coronabedingt hatten wir eine intensive Planungsphase und ein langwieriges Vergabeverfahren, daher bin ich froh, dass der Baufortschritt nun auch sichtbar wird. Im Herbst wird das Schloss eingerüstet sein und dann geben uns zumindest die Fotoplanen wieder einen Eindruck vom alten herrschaftlichen Glanz des Schlosses.“

Hochbrücke Wismar

Denkmalschutz erfordert neue Variantenprüfung

Wismar – Das Straßenbauamt Schwerin als Vorhabenträger des Neubaus der Hochbrücke Wismar prüft eine neue Variante für den Ersatzneubau der Brücke. Grund: Der neue Investor der „Wismaria“ möchte diese sanieren und nutzen sowie das Quartier entwickeln. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege hat nun den Denkmalwert der ehemaligen Malzfabrik bestätigt.

Das Straßenbauamt Schwerin hat in den vergangenen Jahren zwölf verschiedene Varianten für den Ersatz der maroden Hochbrücke Wismar erarbeitet, von Brückenneubauten an anderer Stelle über einen Neubau an der jetzigen Position der Brücke bis hin zu einer ufernahen Verkehrsführung ohne Brücke über den Mühlenteich. Alle diese Varianten wurden technisch geplant und nach Verkehrs-, Umwelt- und Kostenaspekten bewertet. Zudem wurden städtebauliche Ansprüche der Hansestadt Wismar und Auswirkungen während der Bauzeit auf das Straßennetz in und um Wismar herum berücksichtigt.

Vorzugsvariante wurde letztlich ein Brückenneubau, der den Abriss der „Wismaria“ erfordert. Die in den 1890er Jahren errichtete Malzfabrik steht seit Jahren leer und ist mittlerweile eine Ruine. Bislang wurde davon ausgegangen, dass der Abriss begründbar und damit genehmigungsfähig ist.

„Ende 2019 hat ein neuer Eigentümer den Gebäudekomplex übernommen. Er hat der Stadt Wismar ein Sanierungs- und Nutzungskonzept vorgelegt. Die Straßenbauverwaltung hat daraufhin entschieden, diese neue Sachlage rechtzeitig in die laufenden Planungen einfließen zu lassen“, erläutert Infrastrukturminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Sie hat eine Voranfrage beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (LAKD) gestellt mit Bitte um eine Stellungnahme, ob die bisherigen Varianten zustimmungsfähig sind. Vor allem sollte so geklärt werden, ob das Wismaria-Gebäude wie vorgesehen abgerissen werden könnte und wir mit der bisherigen Vorzugsvariante weiter planen können.“

Das Ergebnis der Voranfrage: „Aus der nun vorliegenden Stellungnahme geht hervor, dass die Denkmalschutzbehörde die Wismaria als Einzeldenkmal ansieht. Das bedeutet, dass aus Denkmalschutzgründen keine Zustimmung für den Abriss des Gebäudes in Aussicht steht. Der Bau der Vorzugsvariante wie bislang geplant ist unter diesen Umständen nicht möglich“, erklärt Christian Pegel und urteilt „Das ist einerseits bedauerlich. Gleichwohl ist es gut, dass wir bereits jetzt – und nicht erst wie eigentlich vorgeschrieben im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens – ein Signal zur Erhaltenswürdigkeit des Denkmals von der Denkmalschutzbehörde erhalten haben. Wir können uns nun auf die Varianten konzentrieren, die auch aus Denkmalschutzsicht realisierbar sind“, so der Minister.

Nachdem der Investor von den Plänen zur Überbauung der alten Malzfabrik erfahren hatte, unterbreitete er einen Vorschlag zur Integration der neuen Straße in seine Baupläne. Das Straßenbauamt wird nun eine neue Variante auf Realisierbarkeit prüfen, die ohne Abriss des Wismaria-Gebäudes über das vom Investor geführte Areal geführt wird. „Voraussichtlich bis Jahresende soll das Ergebnis vorliegen“, sagt Christian Pegel.

Die Landesstraße L 12 verbindet Wismars Stadtkern mit dem städtischen und regionalen Straßennetz im Osten der Hansestadt. Sie ist die Hauptachse in Richtung Zentrum und schafft eine Verbindung zur A 20 sowie zur B 106 nach Schwerin. Die Hochbrücke aus dem Baujahr 1970 befindet sich zwischen den Knotenpunkten Dr.-Leber-Straße/Kanalstraße und Rostocker Straße/Philosophenweg. Bei turnusmäßigen Bauwerksprüfungen wurden statische Mängel an der Spannbetonkonstruktion festgestellt. Um die Nutzungsdauer der Brücke soweit wie möglich zu verlängern, wurde sie im September 2011 für den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen gesperrt. 2012 wurden die vier Fahrstreifen auf zwei reduziert. Das Bauwerk wird engmaschig überprüft.

Ausbau der Straße Am Fischmarkt

Wolgast – Für den Ausbau der Straße Am Fischmarkt in Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) übergibt Verkehrsminister Christian Pegel heute dem Bürgermeister der Stadt, Stefan Weigler, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 830.000 Euro. Die Mittel kommen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Förderung der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung gemäß der Stadtentwicklungsförderrichtlinie Mecklenburg-Vorpommern. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen ca. 1,2 Millionen Euro.

Das Vorhaben umfasst den Ausbau der Straße Am Fischmarkt zwischen Wasserstraße und Dreilindengrund inklusive des Schwarzen Wegs. Die Straße ist in schlechtem Zustand, so dass sie zunehmend zur Gefahrenquelle insbesondere für den Radverkehr wird. Neben der Straße sowie den Geh- und Radwegen sind noch Teile des Gleisbetts der ehemaligen Bahnverbindung Wolgast – Kröslin vorhanden. Als Notlösung hat die Stadt Wolgast die ungenutzten Gleiskörper mit Bitumen vergossen. Dadurch kommt es zu erhöhter Lärmbelästigung für die Anlieger. Fußwege sind teilweise nicht oder nur einseitig vorhanden.

Die Fahrbahn soll von der Wasserstraße bis zum Ausbauende in einer Länge von ca. 300 Metern in Asphaltbauweise mit straßenbegleitenden Geh- und Radwegen ausgebaut werden. Damit erhöht sich die Verkehrssicherheit. Im Bereich der Kindertagesstätte werden die Freiflächen neu geordnet und Stellplätze angelegt.

Der „Schwarze Weg“ verbindet den Stadtteil „Tannenkamp“ mit der Wolgaster Innenstadt und ist die direkte Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zur Innenstadt. Er ist mit Betonplatten befestigt. Wurzeln des Altbaumbestands entlang des Wegs heben die Betonplatten in Teilbereichen an und stellen somit eine Gefahrenquelle für Fußgänger und Radfahrer dar. Der Weg soll in einer Länge von ca. 350 Metern als Geh- und Radweg befestigt werden. Die Bäume bleiben erhalten.

Durch diese Maßnahmen verbessert sich die Lebens- und Wohnqualität der Anwohner und Touristen nachhaltig.

Da künftig Fahrradtouristen über den Schwarzen Weg eine Abkürzung zum Anschluss an den Ostseeküstenradweg im Norden nehmen können, wird dieser attraktiver. Mit diesem letzten Bauabschnitt wird die Sanierung im Bereich des Fischmarkts abgeschlossen.

Die Bauarbeiten laufen bereits. Sie sollen voraussichtlich Ende September 2020 abgeschlossen sein.

Ziel des EFRE-Förderprogramms „Integrierte nachhaltige Stadtentwicklung“ ist es, die dauerhafte Nutzung des Kulturerbes, die städtische Umweltqualität und die Möglichkeit zur Integration in Bildung, Arbeit und Gesellschaft in den 23 Mittel- und Oberzentren des Landes zu verbessern. Dafür stehen dem Land von 2014 bis 2020 insgesamt rund 210 Millionen Euro zur Verfügung.