Digitalisierungskongress NØRD 2021

Schwerin – Heute beginnt der zweite Digitalisierungskongress Mecklenburg-Vorpommerns, die „NØRD 2021“. Bis zum 14. Juni bietet er der digitalen Community eine Plattform, um Projekte, Konzepte und Strategien der Digitalisierung zu diskutieren. Erstmals findet der Kongress rein digital via Livestream und in digitalen Räumen statt: an 14 Tagen, ausgestrahlt aus 19 Orten in MV mit über 200 Speakern.

„Inmitten der digitalen Transformation wollen wir dieses Jahr zeigen, wie MV sich entwickelt hat. Miteinander ist es uns gelungen, den digitalen Innovationsraum zu gestalten. Die NØRD lädt nun mit einem vielfältigen Programm dezentral im ganzen Bundesland mit unterschiedlichen digitalen Formaten ein. Mit über 100 Veranstaltungen strahlen die Digitalen Innovationszentren aus den Städten und die CoWorks aus dem ländlichen Raum aus. Meine herzliche Einladung: Machen Sie mit und damit die NØRD zu einer Erfolgsstory“, sagte Digitalisierungsminister Christian Pegel zum Auftakt in der „Night of Inspiration“.

Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig warb für die Teilnahme am Kongress: „Mecklenburg-Vorpommern digitalisiert sich. Gemeinsam gestalten wir unser Land zum Leben und Arbeiten. Die NØRD widmet sich 14 Tage lang den aktuellen Diskussionen rund um den digitalen Wandel und vernetzt die Akteure im Land. Seien Sie dabei und bringen sich ein!“.

Den Auftakt liefert das Digitale Innovationszentrum (DIZ) in Greifswald am 1. Juni mit dem „Digital Baltic StartUP°DAY“. Existenzgründer, Start-ups, Geschäftspartner, Unterstützer und Investoren kommen zusammen, um über die Potentiale Mecklenburg-Vorpommerns zu diskutieren.

Am „Education Day“ am 2. Juni teilen Lehrkräfte, Coaches und Medienpädagogen im DIZ Rostock ihr Wissen zum Einsatz digitaler Medien. In Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden werden bereits gewonnene Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung in Schulen weitergegeben sowie didaktische Fähigkeiten und digitale Kompetenzen vermittelt.

Der 3. Juni zum Thema „Smart Industry“ steht unter  der Schirmherrschaft von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. Im InnovationPort Wismar werden Anwendungsbereiche aus unterschiedlichsten Gebieten, die für eine „intelligente“, vernetzte, automatisierte und digitalisierte Produktion stehen, beleuchtet.

Der 4. Juni ist KI-Day. Was ist und kann Künstliche Intelligenz (KI) überhaupt und wie stehen wir zu ihren Möglichkeiten? Gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten für Graphische Datenverarbeitung und Großstrukturen in der Produktionstechnik sowie dem Anwendungszentrum für KI und Datascience der Universität Rostock widmet sich das Digitale Innovationszentrum (DIZ)  Rostock diesen Fragen.

Vom 4. bis zum 6. Juni sind jene herzlich eingeladen, die an der Game Jam teilnehmen und innerhalb einer vorgegeben Zeit ein Spiel entwickeln wollen und am 7. Juni werden auf dem „Smart City Day“ im DIZ Rostock Herausforderungen und Chancen für Kommunen thematisiert.

Welche Chancen und Möglichkeiten die Digitalisierung  für die Zukunft des ländlichen Raumes bietet, wird am 8. Juni beleuchtet. Unter dem Motto „Das Digitale Dorf: clever miteinander leben“ werden Projekte, Probleme und Erfolgstorys geteilt. Coworking Spaces sind aus den Großstädten nicht mehr wegzudenken, doch auch im ländlichen Raum wachsen Ideen und Räume. Zu diesem Themenschwerpunkt trifft sich die Community ab 14 Uhr. Im Rahmen des täglichen Lunchtalks ist die NØRD bei den verschiedenen CoWorks in MV zu Besuch und „sendet“ jeweils zwischen 13 und 14 Uhr aus dem ländlichen Raum.

Am 9. Juni, dem „Smart Data Day“, geht es im DIZ Stralsund um Cyber Security. Die Gespräche drehen sich dann um Gefahren im Internet und entsprechende Schutzmaßnahmen – auch im Homeoffice. In einer IT-Security Sprechstunde beantworten die IT-Security Experten Dr. Stefan Schwerdtner und Prof. Dr. Andreas Noack allgemeine und fachspezifische Fragen. Anschließend findet von 18 bis 22 Uhr unter dem Titel „From Boot to Root – Live Hacking by [SX]hacking“ eine interaktive Demonstration statt.

Dem Thema „Zukunft der Verwaltung“ widmet sich am 10. Juni der „Smart Government Day“ im DIZ Schwerin. Unter der Schirmherrschaft der IT-Beauftragten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Frau Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich, gibt es Einblicke in Fortschritte und neue Ansätze. Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes wird am Vormittag eine Rolle spielen, während am Nachmittag neue Denk- und Arbeitsweisen und innovative Methoden im Fokus stehen.

Das DIZ Rostock und der InnovationPort Wismar thematisieren am 11. Juni auf dem „Women Innovation Day“ die Themen Frauenförderung, Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung in Wirtschaft und Politik. Im Spannungsfeld zwischen Familie, Arbeit, Homeoffice und Homeschooling eröffnet die Digitalisierung vielfach neue Chancen.

Vom 11. bis zum 13. Juni findet der Healthcare Hackathon Greifswald statt. Dabei geht es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen, sowohl in der Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenhäusern als auch zwischen Ärzten und Patienten sowie um die Erfassung von Gesundheitsdaten.

Mit einem Ausblick auf die digitale Zukunft am „Vision Day“ endet die NØRD am 14. Juni und wird idealerweise zu einem vertieften landesweiten Diskurs zu den Zukunftsbildern und der gesellschaftlichen Transformation anregen.

Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Stark machen und Anschluss sichern

Kinder, Jugendliche und Familien im Schuljahr 2021/2022 intensiv unterstützen

Schwerin – Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern erhalten ab sofort und im neuen Schuljahr zahlreiche Förderangebote, damit sie nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder gut in den geregelten Schul- und Lernalltag zurückfinden. Mit dem Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ hat die Landesregierung ein breit angelegtes Maßnahmenpaket aufgelegt, um Kindern und Jugendlichen Unterstützung und Begleitung zur Seite zu stellen. Hinzu kommen außerschulische Angebote, die auch die Familien entlasten.

„Dieses Schuljahr war schwer für alle Beteiligten – für Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen, Lehrer und Eltern“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Homeschooling und Distanzlernen haben dazu geführt, dass Schülerinnen und Schüler auf Vieles verzichten mussten, was einen normalen und abwechslungsreichen Schulalltag ausmacht. Ein intensives und regelmäßiges Lernen in der Schule, die persönliche Beziehung zu den Lehrkräften und der wichtige soziale Kontakt zu den Mitschülerinnen und Mitschülern waren über weite Strecken stark eingeschränkt. Mit unserem Aktionsprogramm setzen wir dort an. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern den Übergang ins neue Schuljahr mit vielfältigen Angeboten zu erleichtern und ihnen so dabei zu helfen, die pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen 14 Monate schrittweise auszugleichen“, so Martin.

Mecklenburg-Vorpommern wird im kommenden Schuljahr über das Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ des Bundes und der Länder rund 19 Millionen Euro zur Finanzierung der Lern- und Förderangebote erhalten. Das Land investiert mindestens die gleiche Summe. Das Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ führt bereits jetzt schon bestehende Angebote weiter und weitet sie aus. Neue unterstützende Maßnahmen werden eingeführt, die direkt bei Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen. Einige dieser Angebote sind bereits für die Sommerferien 2021 vorgesehen.

Das Aktionsprogramm des Landes besteht aus vier Säulen:

Säule 1: „Luft holen“ und Übergang schaffen

• Schülerinnen und Schüler haben in den Sommerferien die Möglichkeit, zusätzliche Lern- und Förderangebote privater Bildungsanbieter in Mecklenburg-Vorpommern kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Das außerschulische Lern- und Förderprogramm, das die Landesregierung in 2020 aufgelegt hat und das bereits in den Sommerferien 2020 durchgeführt wurde, wird auch in den Sommerferien 2021 weitergeführt.

• In den Sommerferien sollen vielfältige außerschulische kulturelle und soziale Angebote stattfinden. Das Land will dazu die Möglichkeiten des Bundesförderprogramms „Kultur macht stark“ stark einbinden. „Kultur macht stark“ ist vom Bund aufgrund der Corona-Pandemie erweitert und verlängert worden. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 stellt der Bund deutschlandweit 250 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel werden noch einmal aufgestockt. Diese Fördermöglichkeiten sollen in Mecklenburg-Vorpommern genutzt werden. Kulturinitiativen und Träger der kulturellen Bildung können zusätzliche Angebote machen, die durch den Bund finanziert werden. Das Land stellt Beratungsleistungen zur Verfügung.

• Über das Landesprogramm des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung „MV kann schwimmen“ werden in den Sommerferien zusätzliche Schwimmkurse für Kinder im Grundschulalter angeboten. So haben Kinder die Möglichkeit, bis in den Herbst hinein das Schwimmen zu erlernen und ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern.

Säule 2: Behutsam und gestärkt ins neue Schuljahr starten

• Ein behutsamer Start in das neue Schuljahr ist das A und O. Die ersten vier Schulwochen nach den Sommerferien werden sogenannte Anschlusswochen sein. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte werden stark gemacht für einen Neustart nach dem kräftezehrenden Schuljahr 2020/2021. In den ersten vier Wochen des Schuljahres, eben den Anschlusswochen, wird ausgiebig Zeit eingeräumt, um die individuellen Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler zu bestimmen. Ab Woche 5 startet dann das „Lern-Schuljahr“ mit neuem Lernstoff mit Kraft und Zuversicht. Die Durchrührung von Tests zur Erhebung der individuellen Lernstände einer Lerngruppe ist zu diesem Zeitpunkt besonders wichtig, damit Lehrerinnen und Lehrer den nachfolgenden Unterricht an den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen ausrichten können.

• Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 2021/2022 sollen mit Beginn des Schuljahres sofort und klar strukturiert mit der Prüfungsvorbereitung starten können, weil ihr Abschluss unmittelbar bevorsteht. Dazu erhalten die Schulen bis zum Beginn des neuen Schuljahres die entsprechenden Vorabhinweise und Informationen zu prüfungsrelevanten Inhalten für die Schülerinnen und Schüler.

Säule 3: Zusätzliche Begleitung und Unterstützung erfahren

• Lehramtsstudierende oder auch ehemalige Lehrkräfte können an Schulen unterstützend tätig werden. Dieses im Schuljahr 2020/2021 aufgelegte Programm soll weitergeführt werden. Die Tätigkeiten der externen Kräfte sollen sich ganz an dem Bedarf der Schule vor Ort orientieren. Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler, die in Gruppen arbeiten, werden in den laufenden Unterricht eingebunden oder leisten zusätzliche individuelle Förderung und geben Nachhilfe.

• Für Schülerinnen und Schüler, die in den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 pandemiebedingt kaum oder gar keinen schulischen Schwimmunterricht wahrnehmen konnten, wird dieser in den kommenden zwei Schuljahren jeweils in der 6. Klasse organisiert und angeboten. Hierfür will das Land 1,6 Millionen Euro der Bundesmittel nutzen, weil in Mecklenburg-Vorpommern Schwimmen eine Kernkompetenz darstellt.

• Schülerinnen und Schüler haben auch im Schuljahr 2021/2022 die Möglichkeit, bei Bedarf zusätzliche Lern- und Förderangebote privater Bildungsanbieter in Mecklenburg-Vorpommern in Anspruch zu nehmen. Das außerschulische Lern- und Förderprogramm, das die Landesregierung 2020 aufgelegt hat und das bereits in den Sommerferien 2020 durchgeführt wurde, wird auch im neuen Schuljahr weitergeführt.

• Schulen steht ein Finanzbudget je nach Schülerzahl von 2.500 Euro bis 5.000 Euro zur Verfügung, um externe Unterstützungskräfte in den Schulalltag einbinden zu können. Mit diesen Mitteln können externe Kräfte entweder für zusätzliche Förderangebote als auch für andere Unterstützungsleistungen, wie z. B. Betreuung und Aufsicht bei Gruppenteilung, bis hin zur Unterstützung im Hausservice, wie etwa die Sicherstellung der Hygienemaßahmen im Schulalltag, vergütet werden.

Das Lernen wird durch vielfältige außerschulische kulturelle und soziale Angebote flankiert. Gerade kulturelle Bildung trägt dazu bei, Kreativität, die Persönlichkeitsentwicklung und soziale Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten. Das Land will dazu die Möglichkeiten des Bundesförderprogramms „Kultur macht stark“ auch während des nächsten Schuljahres stärker nutzen.

• Es wird ein freiwilliges 10. Schuljahr an zunächst 20 Regionalen Schulen und Gesamtschulen geschaffen. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, deren Abschluss gefährdet ist.

Säule 4: Kinder und Jugendliche sozial und psychologisch stärken

• Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in den Staatlichen Schulämtern stehen für Beratung bereit und können weiterhelfen, psychosoziale Belastungen von Schülerinnen und Schülern zu bewältigen. Das Land baut zudem die Arbeit des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) mit etwa zusätzlich 30 Stellen aus dem 200-Millionen-Euro-Schulpaket aus. In allen Schulamtsbezirken wird es feste Beratungsstrukturen geben, zusätzlich werden in jedem Schulamtsbezirk mobile schulpsychologische Teams eingerichtet, die bei akuten Problemen umgehend vor Ort unterstützen.

• Um die Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in die Schule erfolgreich zu gestalten, ist eine Einbindung von Fachkräften der Schulsozialarbeit vor Ort unerlässlich. Schulsozialarbeit gleicht soziale Benachteiligung aus und trägt zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen bei. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aufholen nach Corona“ wird es zusätzliche Verstärkung der Schulsozialarbeit geben und im Bereich des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung in Kooperation mit dem Bildungsministerium umgesetzt.

Werften: Erhalt von Arbeitsplätzen

Schwerin – In der heutigen Sitzung des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern hat sich Ministerpräsidentin Schwesig für die weitere Unterstützung des Schiffbaus in Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen.

„Die Landesregierung verfolgt in der Corona-Pandemie drei zentrale Ziele. Wir wollen die Gesundheit der Menschen schützen und Menschenleben retten. Deshalb freuen wir uns, dass die Corona-Zahlen deutlich zurückgehen. Es gibt aber noch zwei weitere wichtige Aufgaben. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass auch die Wirtschaft und die Arbeitsplätze erhalten bleiben und dass der soziale Zusammenhalt in Mecklenburg-Vorpommern gewahrt bleibt“, sagte Ministerpräsidentin Schwesig zu Beginn ihrer Rede.

Die Corona-Pandemie betreffe die verschiedenen Branchen im Land in unterschiedlichem Maße. Neben Tourismus, Gastronomie und Teilen des Einzelhandels seien die Werften besonders hart getroffen worden. „Die Schieflage ist nicht entstanden, weil unsere Werften keine gute Arbeit leisten. Sie ist entstanden, weil der Kreuzfahrtmarkt aufgrund der Corona-Pandemie in sich zusammengebrochen ist“, sagte Schwesig.

Der Landtag habe im vergangenen Jahr mit klarer Mehrheit das Ziel formuliert, die MV-Werften unter den Schutzschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zu bringen. Dazu hätten Wirtschaftsminister Glawe und Finanzminister Meyer zahlreiche Gespräche mit dem Bund und mit dem Eigentümer geführt. „Diese Gespräche waren erfolgreich. Es ist uns gelungen, die MV-Werften unter den Stabilisierungsfonds des Bundes zu bringen, wobei die Zustimmung der Gremien des Bundes noch fehlt“, informierte die Ministerpräsidentin.

Der Bund habe sich bereit erklärt, die Fertigstellung des Schiffs Global I zu unterstützen. Dies sichere für die nächste Zeit Beschäftigung an allen drei Standorten. Außerdem habe sich der Bund bereit erklärt, auch über die Finanzierung der Global II zu sprechen. Mit diesem Auftrag könnte auch längerfristig Beschäftigung gesichert werden.

Schwesig warb im Landtag um Unterstützung für das Verhandlungsergebnis. „Das ist ein wichtiger Schritt auf dem schwierigen Weg, die Werften möglichst gut durch die Corona-Pandemie zu bringen“, sagte Schwesig. Es gehe um den Erhalt eines der wichtigsten industriellen Kerne im Land und die Sicherung von guten, meist tarifgebundenen Arbeitsplätzen auf den Werften und bei den maritimen Zulieferbetrieben. „Jeder Arbeitsplatz, jeder Ausbildungsplatz zählt“, so Schwesig

 Die maritime Konferenz zu Beginn des Monats habe gezeigt, dass der Schiffbau nicht nur eine Branche mit Tradition, sondern auch mit Zukunft sei. Das gelte auch für den Kreuzfahrtmarkt. „Wenn wir die Werften weiter unterstützen, dann geht es auch darum, dass Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland insgesamt ein starker und innovativer Schiffbaustandort bleibt“, so die Ministerpräsidentin.

Spitzenkräfte professionalisieren die Pflege

Erster universitärer Studiengang zur klinischen Pflege in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald – Ab dem kommenden Wintersemester können Interessierte in Greifswald das Fach „Klinische Pflegewissenschaft“ studieren. Greifswald ist die erste Universität in Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Studiengang anbietet. Es ist neben Human- und Zahnmedizin das dritte Fach an der Unimedizin und wird in dem neu gegründeten Institut für Klinische Pflegewissenschaften und interprofessionelle Lehre verankert. Die Unimedizin startet mit 30 Studienplätzen. Die Berufsaussichten gelten als hervorragend. Wie wichtig die Pflege ist, sei vielen Menschen erst während der Pandemie wirklich klargeworden, urteilt Prof. Karlhans Endlich.

„Doch auch die Pflege muss weiterentwickelt und professionalisiert werden“, betont der kommissarische Wissenschaftliche Vorstand der Unimedizin: „Dazu brauchen wir akademisches Spitzenpersonal, das beides kann: forschen und pflegen. Ich bin stolz, dass wir diesen Brückenschlag jetzt anbieten können.“

Bisher gibt es in Deutschland überwiegend duale Studiengänge oder Angebote an Fachhochschulen. Dabei kooperieren die Bildungsträger mit Krankenhäusern, sind aber nicht institutionell verbunden. Zudem wird immer wieder die Kritik laut, dass wegen der Praxisbetonung die Forschung zu kurz komme. Der wissenschaftliche Anspruch sei geringer. Bislang gibt es nur zwei Medizinische Hochschulen in Deutschland, die einen solchen Studiengang anbieten. Prof. Wolfgang Hoffmann, Leiter der Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health, beschreibt das künftige Profil des Greifswalder Pflegestudiengangs.

„Die Studierenden erwerben Wissen und Fähigkeiten jenseits des traditionellen Silodenkens. Sie verbinden nicht nur Forschung und Pflege, sondern bereiten sich auch auf berufsübergreifende Zusammenarbeit vor, um die Bevölkerung sowohl stationär als auch ambulant bestmöglich versorgen zu können.“ Hoffmann betont, dass „wir die Verbindung zu unseren medizinischen Studiengängen selbstverständlich nutzen und das Denken und Handeln im Team als einen Schwerpunkt ansehen“. Künftig bereiten sich angehende Ärzt*innen, Pflegewissenschaftler*innen und Pflegefachkräfte schon während ihrer Ausbildung auf interprofessionelles Arbeiten vor.

Ein weiterer Vorteil des neuen, sechs Semester umfassenden Studienangebotes besteht darin, dass die Absolvent*innen zukünftig neben dem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss als Bachelor of Science im Fach „Klinische Pflegewissenschaft“ auch die Berufsqualifikation als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann erhalten. Studiendekan Prof. Hans Grabe erklärt: „Wir brauchen Top-Frauen und Top-Männer, die vor Ort neue Versorgungsansätze entwickeln und empirisch belastbar untersuchen.“ Langfristig würden sich nur solche evidenzbasierten Vorschläge durchsetzen, ist er sich sicher: „Damit wird die Unimedizin Greifswald zum Innovationstreiber.“ Die Absolventen hätten nach diesem dreijährigen Studium „hervorragende Berufs-Chancen“.

Das Land unterstützt den Aufbau des grundständigen Bachelor-Studiengangs, der neben Humanmedizin und Zahnheilkunde angeboten wird. Prof. Karlhans Endlich versichert: „Wir sind dem Gesundheitsministerium und dem Bildungsministerium ausgesprochen dankbar dafür, dass sie uns mit ihrer weitreichenden Förderung dieses Angebot überhaupt erst ermöglichen.“ Bildungsministerin Bettina Martin und Gesundheitsminister Harry Glawe hätten sich persönlich engagiert und die Unimedizin ermutigt.

Es ist vorgesehen, den Studiengang aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) bis zum Ende des Sommersemesters 2027 zu unterstützten. Die Gesamtkosten des Studienganges betragen maximal 7,7 Millionen Euro. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit plant, in der Förderperiode 2021 bis 2027 insgesamt bis zu fünf Millionen Euro ESF-Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Bildungsministerium des Landes unterstützt den Aufbau in diesem Zeitraum mit etwas mehr als einer Million Euro.

„Pflegende leisten jeden Tag wertvolle Arbeit“, betont Harry Glawe. Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit ist sicher: „Künftig werden sie komplexere und neue Versorgungsaufgaben übernehmen. Diese erfordern eine hochschulische Ausbildung. Mit einem Studium kann die Qualität der medizinischen Versorgung weiter intensiv verbessert werden. Die hochschulische Qualifizierung von Pflegefachkräften bietet die Möglichkeit die Handlungskompetenz der Pflegekräfte bei steigender Anzahl von Pflegebedürftigen zu erweitern und dem erhöhten Pflegebedarf zu begegnen.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin: „Insbesondere die Corona-Krise hat noch einmal deutlich gezeigt, wie unverzichtbar gut ausgebildete Pflegekräfte für unsere Gesellschaft sind. Deshalb ist es wichtig, hoch qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Land anzubieten. Mit dem ersten universitären Pflege-Studiengang in Greifswald stellen wir sicher, dass junge Menschen auf akademischem Niveau nicht nur fachlich und praxisnah hervorragend ausgebildet werden. Sie können auch forschungsbasiert die qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten übernehmen. Zudem können die künftigen akademisch ausgebildeten Pflegekräfte Verantwortung in einem interprofessionellen Team wahrnehmen.“

Beschulung auswärtiger Schüler*Innen in M-V

Schwerin – In den Monaten August bis Dezember 2019 besuchten 33 brandenburgische Schülerinnen und Schüler das Deutsch-Polnische Gymnasium Löcknitz und 11 Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg das Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk. Die damit verbundenen Kosten für den Schulträger erhält der Landkreis Vorpommern-Greifswald für diesen Zeitraum in Höhe von rund 20.000 Euro durch eine Sonderbedarfszuweisung aus dem Innenministerium erstattet.

Für weitere drei Schulen des Landkreises Vorpommern-Greifswald sowie für eine Schule des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte sind derzeit Erstattungen in Höhe von insgesamt 25.000,00 EUR geplant.

Die Landesregierung hat mit dem Land Brandenburg ab dem Schuljahr 2019/2020 einen Schullastenausgleich vereinbart. Als finanzielle Übergangslösung werden für das Schuljahr 2019/2020 die Erstattungen aus Mitteln der Sonderbedarfszuweisungen des Innenministeriums erfolgen.

Die dauerhafte Übernahme des Schullastenausgleichs für Schülerinnen und Schüler des Nachbarlandes durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ist nunmehr im Schulgesetz M-V geregelt. Gemäß § 115 Abs. 3 Satz 2 SchulG M-V zahlt Mecklenburg-Vorpommern den hiesigen Schulträgern den Schulkostenbeitrag für Schülerinnen und Schülern aus einem anderen Land, wenn auch dieses für die dortige Beschulung von Schülerinnen und Schülern aus Mecklenburg-Vorpommern die Kosten übernimmt.

„Wir ermöglichen damit, dass die Schüler im Grenzbereich beider Bundesländer auch weiterhin den nächstgelegenen Schulstandort nutzen können“, sagt Minister Renz. „Ganz nach dem Motto: Kurze Beine – kurze Wege.“