5000. EhrenamtsKarte überreicht

Wismar – Auf der „Wissemara“, dem Nachbau einer hanseatischen Kogge aus dem 14. Jahrhundert, übergab Sozialministerin Stefanie Drese heute im Alten Hafen Wismar an rund 30 aktive Mitglieder des Fördervereins „Poeler Kogge“ die EhrenamtsKarte MV. Dabei konnte Drese an Heiko Loest aus Dalberg die bereits 5000. Ehrenamtskarte des Landes ausreichen.

„Das ist seit dem Start im August 2020 eine beachtliche Zahl“, verdeutlichte Drese. „Ich freue mich sehr, dass unsere Ehrenamtskarte als zusätzliche Form der Wertschätzung für das Engagement der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern so gut angenommen wird. Wir können auf diesem Wege Danke sagen an diejenigen, die sich mit ihrem kontinuierlichen Engagement für ein soziales Miteinander in MV einsetzen, die in ihrer freien Zeit Gutes tun, die anderen Menschen ohne Gegenleistung Hilfe leisten und deren wertvolle Arbeit alles andere als selbstverständlich ist.“

Die Ministerin hob hervor, dass das Ehrenamt in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielt. Mehrere Hunderttausend Menschen im Land seien bürgerschaftlich engagiert. Diesen gesellschaftlichen Einsatz zu würdigen und weiterhin Menschen zu motivieren, sich zu engagieren, hat einen hohen Stellenwert für die Landespolitik, so Drese.

Die EhrenamtsKarte MV ermöglicht ihren Besitzerinnen und Besitzern zahlreiche Vorteile bei den Partnern des Projekts. Mittlerweile unterstützen über 250 Unternehmen, Einrichtungen und Freizeitstätten mit mehr als 600 Angeboten und Vergünstigen die EhrenamtsKarte MV.

Neben der Übergabe der Karte an Mitglieder des Fördervereins Poeler Kogge, wurde die offizielle Partnerschaft des Vereins im Projekt selbst verkündet. Karteninhaberinnen und -inhaber erhalten dadurch eine Ermäßigung auf den Ticketpreis für die „Wissemara“.

Drese: „Der Förderverein Poeler Kogge vergrößert die Vielfalt unter unseren Partnern, die von der Bäckerei, über die Modekette, dem Museum und Restaurant bis hin zu Sport- und Freizeitstätten reichen.“

Die EhrenamtsKarte MV würdigt seit ihrer Einführung im Jahr 2020 ehrenamtliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern. Beantragen können sie ehrenamtlich Tätige, die sich mindestens 5 Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr engagieren und dies während der letzten drei Jahre kontinuierlich getan haben. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren genügt ein Jahr. Durch Vorlage der Karte erhalten sie bei vielen Partnern im Land Vergünstigungen und Rabatte.

Die EhrenamtsKarte MV ist ein Gemeinschaftsprojekt des Sozialministeriums, der Ehrenamtsstiftung MV und der acht vom Land geförderten MitMachZentralen (MMZ) in allen sechs Landkreisen sowie in Rostock und Schwerin. Dort erhalten Interessierte und ehrenamtlich Engagierte Unterstützung und Auskunft vor Ort.

Alle Informationen zum Antrag und den Angeboten der Partner finden sich auf der Website www.ehrenamtskarte-mv.de.

Mehr Frauen in Führungspositionen

Schwerin – Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz, Jacqueline Bernhardt, stellte jetzt im Kabinett den Bericht zu den Zielvereinbarungen von Frauen in Führungspositionen vor.

„Die Zielvereinbarungen haben sich als erfolgreiches Instrument zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen bewährt“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt. Sie legte am Dienstag (26. April 2022) dem Landeskabinett den Bericht über den Stand der Umsetzung der Zielvereinbarungen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen für den Zeitraum vom 1. Februar 2017 bis 30. Juni 2021 vor.

„Besonders stark erhöht hat sich der Frauenanteil in den B-Besoldungen. In den obersten Landesbehörden lag er am Ende des Vereinbarungszeitraums bei 43,4 Prozent gegenüber 30,2 Prozent in 2017“, sagt Ministerin Bernhardt.

Erstmals sind für den Vereinbarungszeitraum Zielvereinbarungen für alle Bereiche der Landesverwaltung einschließlich der Polizei abgeschlossen worden. Die Zielvereinbarungen basierten auf einer Analyse der aktuellen Situation von Frauen in Führungspositionen in den Dienststellen. Die Ressorts verpflichteten sich, im Vereinbarungszeitraum einen konkreten Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erreichen oder zu halten.

Im aktuellen Koalitionsvertrag ist Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in allen Politik- und Handlungsfeldern ein wichtiges Anliegen (Ziffer 420). Bei der Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen will das Land weiter mit gutem Beispiel vorangehen (Ziffer 422). In unserem Landeskabinett sind sowohl die Minister- als auch die Staatssekretärsposten paritätisch besetzt. Das ist ein gutes und wichtiges Signal.

Trotzdem sieht die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz, Jacqueline Bernhardt auch weiterhin Handlungsbedarf: So liegt der Anteil von Referatsleiterinnen und Referentinnen in den Besoldungsgruppen A15 /A16 und vergleichbaren Vergütungsgruppen in den obersten Landesbehörden seit dem Jahr 2017 nahezu unverändert bei rund 41 Prozent. Von 41 Abteilungen der obersten Landesverwaltung werden aktuell 14 von einer Frau geleitet. Das entspricht einem Anteil von 34,2 Prozent. Zum Ende des Berichtszeitraums sind 34,6 Prozent der R2-Richterämter mit einer Frau besetzt, in den obersten Richterämtern R3 bis R8 sind es nur 19,4 Prozent. Um hier weiter aufzuschließen muss zielgerichtet unterstützt werden. Besonders wichtig sind neben den Zielvereinbarungen die begleitenden Maßnahmen, wie Fortbildung, Mentoring, Netzwerken und Fachtagungen.

Die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung, Wenke Brüdgam: „Außerdem hat sich das gemeinsam mit der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege entwickelte Konzept der Fortbildungsreihe zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns als sehr wirkungsvoll erwiesen. Im Rahmen des Konzeptes werden fünf Module angeboten, die die Teilnehmerinnen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Führungskompetenz unterstützen. Insgesamt zeigt der Bericht, dass es ausreichend Potential gibt, um mehr qualifizierte Frauen für Führungspositionen in den Behörden des Landes zu gewinnen“, so die Landesbeauftragte.

Für die neue Legislatur sind erneut Zielvereinbarungen abzuschließen. Bewährte Instrumente wie die Fortbildungsreihe, das Mentoringprogramm, begleitetes Netzwerken sowie Fachtagungen haben sich etabliert und sollen weitergeführt werden.

Basis-Schutzmaßnahmen ab 28. April

Schwerin – Die Corona-Hotspot-Regelungen laufen zum 27. April aus, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach der heutigen Sitzung des Landeskabinetts mit.

„Die Corona-Lage hat sich in den vergangenen Wochen in allen Landkreisen und den beiden kreisfreien Städte entspannt. Das Infektionsgeschehen ist rückläufig, ebenso die Inzidenzen in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Aufhebung der Hotspot-Regelungen“, verdeutlichte Drese.

Der Landtag hatte in seiner gestrigen Sitzung den Beschluss zur Feststellung einer epidemischen Lage aufgrund der deutlich entspannten Corona-Lage nicht verlängert. Damit entfallen automatisch die Hotspot-Regelungen in der Corona Landesverordnung und es gelten nur noch die nach dem Infektionsschutzgesetz zulässigen Basisschutzmaßnahmen. Damit ist auch der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Greifswald vom Freitag berücksichtigt.

Ministerin Drese erinnerte gleichzeitig an die schwierige Situation in Mecklenburg-Vorpommern im März. „Wir hatten ein dynamisches Pandemiegeschehen mit den bundesweit höchsten Inzidenzen und eine enorme Belastung, in Teilen sogar Überlastung der Krankenhäuser durch ein sehr hohes Patientenaufkommen. Hinzu kam eine große Anzahl an infizierten und nicht einsatzfähigen Beschäftigten. Zeitweilig mussten sogar Notaufnahmen geschlossen werden“, so Drese.

In dieser Phase trat zum 20. März das neue Infektionsschutzgesetz „mit nicht ausreichenden Schutzmaßnahmen, zu unkonkreten Vorgaben und kompliziert umsetzbaren Regelungen“ in Kraft. „Dieses Bundesgesetz kam zum falschen Zeitpunkt und hat den Ländern die Arbeit enorm erschwert.“, sagte die Ministerin.

Drese: „Ich bin fest überzeugt davon, dass Landesregierung und Landtag mit ihrem konsequenten Handeln und der Beibehaltung bestimmter Schutzmaßnahmen über den 20. März hinaus dazu beigetragen haben, dass die Corona-Situation in unserem Land nicht komplett außer Kontrolle geraten ist. Wir haben damit Menschen geschützt und die Krankenhäuser entlastet.“

Nachdem durch das OVG-Urteil bereits seit dem Wochenende in vielen Einrichtungen bzw. bei vielen Angeboten keine Masken- und Testpflichten mehr besteht, entfallen ab dem 28. April auch die übrigen Masken- und Testpflichten. „Dazu gehören die Testpflicht für Ungeimpfte bei der Anreise in Hotels, die 2G-Plus-Regelung in Diskotheken und Clubs sowie die Maskenpflicht in Kinos, Theatern und Museen“, so Drese.

Nach Auslaufen der Hotspot-Regelungen verbleiben ab dem 28. April aber als Basis-Schutzmaßnahmen:

  • die Maskenpflicht im ÖPNV
  • die Maskenpflicht für Besucher/innen in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen (sofern vulnerable Gruppen gefährdet sind)
  • 3G-Testverpflichtungen u.a. für Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und voll- bzw. teilstationären Pflegeeinrichtungen

Drese: „Corona lässt sich natürlich nicht durch Gesetze und Verordnungen beenden. Wichtig bleiben Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme eines jeden Einzelnen. Wir empfehlen deshalb in Innenbereichen, vor allem dort, wo Abstände nicht eingehalten werden und sich vulnerable Gruppen aufhalten, weiterhin einen Maskenschutz zu tragen. Mein Dank geht an alle, die diese Rücksichtnahme zeigen bzw. sich selbst schützen.“

Wechsel auf Staatssekretärsebene

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute einen Wechsel auf Staatssekretärsebene angekündigt.

Der bisherige Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Jürgen Buchwald hat seit längerem gesundheitliche Probleme. Er kann deshalb das Amt des Staatssekretärs nicht mehr vollumfänglich ausüben. Im Ergebnis eines gemeinsamen Gespräches mit Minister Dr. Backhaus wird die Ministerpräsidentin den Staatssekretär zum Monatsende in den einstweiligen Ruhestand versetzen.

„Ich danke Dr. Buchwald für fast drei Jahrzehnte Dienst im Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, davon die letzten 5 Jahre als Staatsekretär. Er hat mit seiner ruhigen Art und seinen großen Fachkenntnissen Minister Dr. Backhaus hervorragend bei seiner Arbeit unterstützt. Ich wünsche Herrn Dr. Buchwald für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und Kraft“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Kabinettssitzung.

Neue Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt wird die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Agrarausschusses Elisabeth Aßmann. „Elisabeth Aßmann kommt aus dem Land. Sie kennt sich als studierte Agrarökonomin und Vorsitzende des Agrarausschusses bestens in ihrem Fachgebiet aus. Ich bin sicher, dass sie auch ihre neue Aufgabe hervorragend meistern wird und freue mich auf die noch engere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, sagte Schwesig weiter.

Elisabeth Aßmann wurde am 2. Januar 1990 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur in ihrer Geburtsstadt absolvierte Aßmann ein freiwilliges Ökologisches Jahr im Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Von 2009 bis 2013 studierte sie im Bachelorstudiengang Agrarwirtschaft, von 2013 bis 2015 im Masterstudiengang Agrarwirtschaft mit Schwerpunkt Agrarökonomie an der Fachhochschule Neubrandenburg und schloss ihre Studiengänge mit dem Bachelor bzw. dem Master ab.

Von April 2015 bis zur Landtagswahl 2016 war sie als Fachberaterin für Tierernährung Rind/Schwein im Außendienst tätig. Seit 2016 gehört Aßmann dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an, seitdem ist sie auch Vorsitzende des Agrarausschusses. Vor ihrer Ernennung zur Staatssekretärin wird sie ihr Landtagsmandat niederlegen.

16.500 ukrainische Kriegsflüchtlinge in M-V

Christian Pegel dankt Helfern für unermüdlichen, andauernden Einsatz

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern halten sich nach behördlicher Kenntnis zurzeit mindestens 16.500 ukrainische Schutzsuchende auf. Von ihnen waren mit Stand 22. April 13.700 im Ausländerzentralregister erfasst.

„Besonders freut mich, dass nur ein sehr kleiner Teil dieser Menschen – Stand heute Vormittag waren es rund 1.600 – in Notunterkünften untergebracht ist. Der weit überwiegende Teil von ihnen hat ein Obdach in einem längeren Aufenthalt dienenden Unterkünften gefunden“, sagte Innenminister Christian Pegel heute in Schwerin.

Mehr als 18.500 Plätze für Ukraine-Flüchtlinge in M-V

Pegel würdigte die Leistungen der Landkreise und kreisfreien Städte, die außerordentlich schnell die erforderlichen Unterbringungskapazitäten aufgebaut haben: „Wir hatten sie Ende März aufgefordert, eine Anzahl von Plätzen zu schaffen, die ein Prozent ihrer Bevölkerung, für ganz M-V entspricht, also gut 16.000. Bereits seit einer Woche ist dieses Ziel übererfüllt: Es stehen landesweit mehr als 18.500 Plätze für die Unterbringung ukrainischer Schutzsuchender bereit, davon mit mehr als 11.000 der weit überwiegende Teil in komfortableren Dauerunterkünften. Davon sind aktuell circa 1.000 frei.“

Seit einigen Tagen bewege sich die tägliche Zahl der Neuankünfte auf relativ niedrigem Niveau. „Aber die Lage bleibt weiterhin dynamisch. Wir sind jedenfalls gut für weitere Ankünfte gewappnet. Auch weil wir wissen, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern mit geeinter Kraft und nicht zuletzt dank der engen Zusammenarbeit in unserem Landeskrisenstab eine solch‘ riesige Herausforderung hervorragend bewältigen können“, sagte der Innenminister.

Zugleich bedankte er sich bei den unzähligen Helferinnen und Helfern, die sich haupt- wie ehrenamtlich engagieren: „Ich bin nach wie vor überwältigt angesichts der gigantischen Hilfsbereitschaft, mit der so viele dem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine begegnen. Ich spreche, höre und lese jeden Tag mit und von Menschen, die Unglaubliches leisten, um den Opfern dieses Krieges beizustehen, auf vielfältigste Art und Weise. Ganz gleich, ob sie Geld, Güter, Zeit oder Wärme spenden – ich danke Ihnen von Herzen für das, was Sie tun, um diesen Menschen auf der Flucht ein menschenwürdiges Leben in einem fremden Land zu ermöglichen, das sie nur aufgesucht haben, um ihr Leben zu retten.“

Der Bund weist den Ländern täglich die weiterhin nach Deutschland kommenden Schutzsuchenden aus der Ukraine nach einem Schlüssel zu. Dabei bleibe es eine ständige Herausforderung, diese Zuweisung gut abgestimmt zwischen den verschiedenen Ebenen – Bund, Ländern und Kommunen – zu organisieren, so der Minister. Eine besondere Herausforderung sei dabei, dass immer wieder weniger Personen einträfen als zunächst angekündigt war.

„Dies beruht insbesondere darauf, dass an den Abfahrtsorten nicht alle Schutzsuchenden die Namen der an den Bussen ausgewiesenen Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern kennen und häufig – verständlicherweise – keine Vorstellungen von unserem Bundesland haben. Mit diesen Herausforderungen kämpfen auch andere vor allem ländlich geprägte Bundesländer. Das macht die Herausforderungen vor Ort nicht kleiner. Aber es macht vielleicht eine Kette komplexer Vorgänge leichter nachvollziehbar“, so der Minister.

Landeseinrichtung Erstanlaufstelle bei Zuweisungen

Ihm sei bewusst, dass dies – sehr verständlich –  die Motivation der ehrenamtlich Helfenden beeinflusse, die sich neben Beruf und Privatleben Zeit nehmen, um den Ankommenden einen „herzlichen Empfang“ zu bereiten: „Häufig wird extra Essen gekocht, Dolmetscher sind vor Ort, medizinische Teams für die Erstversorgung und Corona-Tests stehen bereit und vieles mehr wird zu teils nächtlicher Uhrzeit organisiert und umgesetzt. Für diesen tollen Einsatz möchte ich mich ganz, ganz herzlich bedanken! Es ist nicht für jeden Menschen selbstverständlich, seine eigenen Bedürfnisse ein Stück weit beiseite zu schieben, um anderen, die in Not sind, zu helfen.“

Um die Kommunen an dieser Stelle zu entlasten und die Zahl der dort Ankommenden vorhersehbarer zu machen, werden seit Ostern die ukrainischen Schutzsuchenden, die der Bund M-V zuweist, zum Standort Nostorf-Horst der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes geleitet. Für sie stehen dort ca. 200 Betten bereit.

„Diese Menschen werden dort erstversorgt, einschließlich Corona-Test und Erfassung per PIK-Station. Ist alles erfolgt – im Durchschnitt nach vier bis fünf Tagen –, werden sie wie gehabt auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. Wir entlasten damit die Kommunen von diesen ersten Aufgaben und wollen zugleich dazu beitragen, die Motivation der vielen Helferinnen und Helfer vor Ort zu sichern. Wir und insbesondere die Menschen, die aus der Ukraine bei uns Schutz suchen, sind dringend auf unsere Unterstützung angewiesen.“

Täglich aktualisierte Informationen unter anderem zu Kapazitäten und Auslastung der Plätze, die Land, Landkreise und kreisfreie Städte für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bereitstellen, finden Sie auch auf der Webseite des Innenministeriums.

Spargelsaison M-V 2022

Spargel: Backhaus hofft auf guten Absatz trotz höherer Preise

Wismar – Mecklenburg-Vorpommerns Spargelbauern können sich auf eine Normalernte freuen. „Günstige Wetterbedingungen mit ausreichenden Niederschlägen im Spätsommer und Frühherbst haben die Spargelpflanzen ausreichend gestärkt und für einen guten Neuaustrieb gesorgt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf den Spargelfeldern des Landwirtschaftsbetriebes SaBö in Nantrow bei Wismar.

Dort stach er gemeinsam mit Hofchef Sebastian Böckmann erste Spargelstangen und eröffnete damit offiziell die Saison für das Edelgemüse. Das Unternehmen gehört zu aktuell 15 Betrieben im Land, die auf einer Fläche von 166 Hektar 648 Tonnen Spargel anbauen. In Nantrow wächst der Spargel auf rund 20 Hektar und wird vom Familienbetrieb ausschließlich direkt über zwei eigene Hofläden vermarktet.

Auch wenn die Ernteaussichten gut sind, bleibt ein Wermutstropfen. „Aufgrund des Kälteeinbruches am ersten Aprilwochenende haben viele Betriebe das traditionelle Ostergeschäft verpasst. Selbst unter mit Folien abgedeckten Spargeldämmen war die Bodentemperatur zu niedrig, um den erforderlichen Wachstumsschub auszulösen. Das Osterfest wäre sicherlich ein erster willkommener Nachfragehöhepunkt gewesen. Umso mehr hoffe ich, dass die Menschen in den kommenden Wochen an den vielen Verkaufsstellen im Land Halt machen und sich den Spargel auch ohne feierlichen Anlass schmecken lassen“, so Backhaus.

Dabei schloss er Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent aufgrund der steigenden Kraftstoff- und Betriebsmittelkosten nicht aus. Diese seien notwendig, damit die Betriebe ihr Wirtschaftsjahr wenigstens mit einer schwarzen Null abgeschlossen werden könne. Auch setzten viele Spargelbauer auf das Gastronomiegeschäft, dass in den vergangenen Corona-bedingt nahezu völlig zum Erliegen kam.

Die Verfügbarkeit von Erntehelfern aus Mittelosteuropa sei trotz der angespannten geopolitischen Lage gesichert, betonte der Minister. Die Rückmeldungen angefragter Erntehelfer seien überwiegend positiv.

„In der Spargelernte sind in Mecklenburg-Vorpommern vor allem Saisonarbeitnehmer aus Bulgarien, Polen und Rumänien beschäftigt. Die Betriebe haben sich in der Regel über Jahre einen festen Stamm von Mitarbeitern aus diesen Ländern aufgebaut, die immer wieder gern zur Ernte nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Eine viel größere Herausforderung ist es allerdings, ausreichend einheimische Verkäuferinnen und Verkäufer für das Standgeschäft in der Direktvermarktung zu bekommen. Wegen der Sprachbarriere im Kundengespräch muss hier auf Muttersprachler gesetzt werden“, führte er aus.

Deutschlandweit wurden 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf einer Fläche von 25.700 Hektar Spargel angebaut. Spargel hat damit den flächenmäßig größten Gemüse-Anbauumfang, gefolgt von Möhren beziehungsweise Karotten (14.900 Hektar) und Speisezwiebeln (14.500 Hektar).

Expertenwissen für Groß und Klein

WEMAG öffnet zum Tag der Erneuerbaren Energien Türen zum Batteriespeicherkraftwerk in Schwerin

Schwerin – Beim diesjährigen Aktionswochenende zum Tag der Erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich auch die WEMAG mit ihrem Batteriespeicher im Schweriner Stadtteil Lankow.

Am Samstag, den 30.04.2022, haben Interessierte von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit, im Rahmen von Führungen die technische Anlage im Neumühler Weg 8 zu besichtigen. Außerdem wird dort an diesem Tag der BUND Schwerin eine Ausstellung mit Tipps zum Energiesparen und zum ökologischen Bauen präsentieren. Die kleinen Gäste können sich auf eine Hüpfburg und das Kinderschminken freuen. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt.

„Unser Batteriespeicher läuft 365 Tage im Jahr. Er hat in erster Linie die Aufgabe, die Frequenz im Stromnetz stabil zu halten“, sagt WEMAG-Mitarbeiter Tobias Struck. Während seiner Führungen wird der Experte viel Wissenswertes über die Speichertechnik vermitteln und erklären, wie das Energieversorgungssystem funktioniert und welchen Einfluss die Erneuerbaren haben.

Das im Juli 2014 in Betrieb genommene Batteriespeicherkraftwerk ist ein Meilenstein der Energiewende. Dies konnte die WEMAG durch die Erweiterung im Juli 2017 noch einmal deutlich unterstreichen. Mit der Inbetriebnahme von Schwerin 2 hat sich die nutzbare Speicherkapazität des Batteriespeicherkraftwerks auf 15 Megawattstunden verdreifacht.

Die vom Übertragungsnetzbetreiber präqualifizierte Leistung von insgesamt 10 Megawatt wird für die Refinanzierung am Primärregelleistungsmarkt angeboten. „Die Preise am Regelenergiemarkt haben sich seit Mitte des vergangenen Jahres wieder erholt und so konnten wir ein gutes Ergebnis erzielen“, erklärt der Speicher-Spezialist. In diesem Jahr soll die Steuerung erneuert werden, um die Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber umzusetzen und neue Funktionen einzubauen.

Die Leistung des Speichers entsteht durch einen technischen Verbund aus 53.444 Lithium-Ionen-Akkus in 215 Batterieschränken, 18 Wechselrichtern, neun Transformatoren und einer Mittelspannungsanlage. Der WEMAG-Speicher in Schwerin ist damit der europaweit größte hybride Lithium-Batterien-Verbund. Und er bietet noch Ausbaureserven, um auch künftige Batteriegenerationen zu integrieren und das Portfolio möglicher Systemdienstleistungen zu erweitern.