Hanseatische Metallveredelung investiert

Schulte: Neue Produktionshalle für erweitertes Produktportfolio – zwölf Arbeitsplätze gesichert, zwei neue Jobs entstehen vor Ort

Tessin – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Montag bei der Hanseatischen Metallveredelung in Tessin (Landkreis Rostock) während eines Baustellenbesuches über aktuelle Vorhaben des Unternehmens informiert.

„Die Hanseatische Metallveredelung hat sich in ihrem Spezialgebiet auch über die Region hinaus einen guten Namen erarbeitet. Jetzt soll weiter in das Unternehmen investiert werden. Dafür ist eine neue Produktionshalle nötig. Mit der Erweiterung werden zwölf Dauerarbeitsplätze gesichert und zwei neue Jobs geschaffen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte. Wirtschaftsstaatssekretär Schulte übergab vor Ort einen Zuwendungsbescheid für das Bauvorhaben.

Die Hanseatische Metallveredelung ist in der Pulverbeschichtung tätig. Das Unternehmen gehört seit 2021 zur S+T-Gruppe, zu der auch das Unternehmen S+T Fassaden GmbH mit Sitz in Tessin sowie weitere Betriebsstandorte in Owingen (Baden-Württemberg) und Mendig (Rheinland-Pfalz) gehören. Insgesamt sind rund 250 Beschäftigte bei der S+T-Gruppe beschäftigt.

Der bisherige Standort in Roggentin bot dem Betrieb keine Möglichkeiten zum Wachstum. Deshalb errichtet das Unternehmen eine neue Produktionshalle mit Verwaltungsräumen und plant zudem den Kauf einer Beschichtungsanlage.

„Dank der besseren Produktionsbedingungen am neuen Standort und mit dem ergänzten Maschinenpark kann das Unternehmen künftig eine breitere Produktpalette von Bauteilen verarbeiten. So wird die wirtschaftliche Basis verbreitert und die Hanseatische Metallveredelung stellt sich zukunftssicher auf“, sagte Schulte.

Das Investitionsvorhaben beläuft sich auf knapp 3 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund einer Million Euro.

Die Förderung erfolgte im Rahmen des „Sonderprogramms Verarbeitendes Gewerbe“, das von der Landesregierung während der Coronapandemie aufgelegt wurde, um Anreize für Investitionen im verarbeitenden Gewerbe zu setzen und damit die Wirtschaft nachhaltig anzuschieben. Bislang sind rund 43,5 Millionen Euro bewilligt worden (Stand 03. Juni 2022).

Größter Naturpark in M-V wird 25 Jahre

Schwerin – Der Naturpark „Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See“, hat heute seine 25-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Jubiläum war auch Umweltminister Dr. Till Backhaus angereist.

In seiner Festrede dankte er Bürgerinnen und Bürger, Land- und Forstwirten, Schulen und Vereinen, Touristikern, Künstlern, ehrenamtlich Tätigen und dem Naturparkteam für die breite Unterstützung und Mitwirkung bei der Entwicklung des Naturparks.

Entstanden sind in den vergangen 25 Jahren fünf Beobachtungstürme (+ zwei weitere durch Städte Malchin und Dargun) und zwei Beobachtungsplattformen für über 100.000 Euro, elf Eingangsbereiche (davon zwei heute im Naturpark Flusslandschaft Peenetal), 87 Infotafeln (davon 14 heute im Naturpark Flusslandschaft Peenetal, der Naturerlebnispfad zwischen Verchen und Gravelotte, die Dauerausstellung im „Alten Schafstall“ Basedow sowie 800 Wegweiser auf 753 km Wander- und Radwanderwegen. Pro Jahr gibt es ca. 30 öffentliche Führungen, aber auch Projekttage und Exkursionen sowie Umweltbildungswochen für Schulklassen oder geführte Paddeltouren.

Buchenwälder, kalkreiche Niedermoore und Trockenrasen und die beiden großen Seen prägen den Naturpark und sind für den Erhalt der Artenvielfalt, aber auch als Rast-, Nahrungs- und Brutgebiet für viele Vogelarten, insbesondere für den Schreiadler, von großer Bedeutung. Insgesamt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich aktuell um den Schutz der Natur vor Ort, setzen Impulse in der touristischen und nachhaltigen Regionalentwicklung und sind aktiv in der Umweltbildungsarbeit.

Besonders hervorzuheben ist laut Backhaus, dass sich der Naturpark aktiv in Renaturierungsvorhaben einbringt. Für solche und ähnliche Naturschutzmaßnahmen wurden inzwischen mehr als zwei Millionen Euro ausgegeben. „Hier sind vor allem die Renaturierungen mehrere Zuflüsse zum Malchiner See zu nennen oder das laufende Moorschutz-Vorhaben Ilkensee, in dem der Wasserstand im See und in benachbarten Biotopen angehoben und dauerhaft gesichert werden soll“, führte der Minister aus. Auch das landesweite Biber- und Fischotter-Monitoring im Naturpark angesiedelt.

Backhaus betonte, dass die Initiative zur Einrichtung des Naturparks von den Bürgerinnen und Bürgern in der Region ausging. Die Unterzeichnung einer gemeinsamen Verwaltungsvereinbarung im Mai 1997 zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und den damaligen Landkreisen Demmin, Müritz und Güstrow gilt als Geburtsstunde des Naturparks. Inzwischen ist er der größte der sieben Naturparke des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wurde 2021 vom Bundesverband zum vierten Mal als Qualitätsnaturpark ausgezeichnet.

„Für die Zukunft möchte ich erreichen, dass die Naturparke in Zukunft ebenfalls als außerschulischer Lernort anerkannt werden, um hier weitere Entwicklungsimpulse zu setzen und den Naturpark zu qualitativ hochwertiger Bildung für nachhaltige Entwicklung zu befähigen“, sagte Backhaus.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurden vier nun-Zertifikate (norddeutsch und nachhaltig) an Anoosh Werner, dem Schullandheim Schloss Dreilützow, dem Wildpark MV und dem Jugendwaldheim Dümmer vergeben – sie gehören zu den insgesamt 30 Lernorten der non-formalen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern und mehr als 130 in Norddeutschland.

Das Siegel „norddeutsch und nachhaltig“ weist sie als vernetzt denkende und auf Zukunft ausgerichtete Bildungsorganisation aus. Hier werden Zeitfragen wie Klimawandel. Globale Gerechtigkeit, Weltfrieden oder soziale Verwerfungen diskutiert und durch geeignete Bildungsangebote bearbeitet. Nun-Zertifizierte bieten Themen der Nachhaltigkeit, handeln selbst ökologisch sinnvoll, hinterfragen und entwickeln sich selbst.

Deutsch-Norwegisches Wasserstoffforum

Meyer: Wirtschaftliches Potential von Wasserstoff nutzen

Hamburg – In Hamburg findet das Deutsch-Norwegische Wasserstoffforum statt. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer hat vor Ort für Mecklenburg-Vorpommern geworben.

„Perspektivisch kann sich unser Bundesland zu einer Wasserstoff-Erzeugungs- und Verbrauchsregion entwickeln. Mit der Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern. Eine Vielzahl zukunftsfähiger Arbeitsplätze können geschaffen werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Veranstaltet wurde das Treffen von der norwegischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Innovation Norway“. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Vernetzung der norwegischen und deutschen Wasserstoffwirtschaft und das Ausloten von zukünftigen Kooperationen.

An dem Treffen haben Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft der norddeutschen Bundesländer teilgenommen. „Der Norden ist Vorreiter beim Produzieren von sauberem Strom. Dieser saubere Strom muss noch stärker beispielsweise für die Wärmeerzeugung, für die Industrie und auch die Mobilität anwendbar gemacht werden. Dazu zählt beispielsweise die Umwandlung des Stroms in Wasserstoff“, so Wirtschaftsminister Meyer. Der Minister sieht durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern. „Diese müssen wir ergreifen. Beispielsweise besteht Potential, den Rostocker Hafen im Rahmen der Strategie Energiehafen zu einem Importhub für Wasserstoff auszubauen“, so Meyer weiter.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde im Beisein von Wirtschaftsminister Meyer durch die Innovation Norway und dem An-Institut für Windtechnik, Energiespeicherung und Netzintegration (IWEN) der Universität Rostock eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet.

„Der gegenseitige Austausch kann die industrielle Entwicklung weiter voranbringen, um auch die Wasserstoffgewinnung und -nutzung zu verstärken. Von dem Know-how des Anderen können wir dabei gegenseitig partizipieren. Wir brauchen auch Kooperationen, um wasserstoffbezogene Projekte voranzutreiben. Das ist notwendig, um die erforderlichen Wertschöpfungsketten auf- und auszubauen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend.

Neue Strategien für Alleenschutz

Schulte: Alleensicherungsprogramm schützt beeindruckendes Kulturgut

Güstrow – Die Straßenbau- und Verkehrsverwaltung Mecklenburg-Vorpommern (SBV) hat in einem Pilotprojekt ein Alleensicherungsprogramm für die Deutsche Alleenstraße in Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet. Auf einem Symposium wurden am Montag in Güstrow neue Strategien für den Alleenschutz vorgestellt sowie die Übertragbarkeit des Programmes auf andere Abschnitte der Deutschen Alleenstraße und auf weitere Strecken im Straßennetz mit Fachexperten aus ganz Deutschland diskutiert.

„Mecklenburg-Vorpommern wird von Tagesgästen, Urlaubern und Anwohnern vor allem durch seine beeindruckenden Natur- und Kulturgüter wahrgenommen. Dazu tragen die einzigartigen Alleen erheblich bei. Wichtig ist, dass dieses wertvolle Kulturgut bestmöglich erhalten bleibt. Mit dem Alleensicherungsprogramm sollen die entscheidenden Grundlagen dafür weiter fortgeschrieben werden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte in einem Grußwort vor Ort.

Die Deutsche Alleenstraße führt von Rügen bis zum Bodensee durch zehn Bundesländer und ist circa 2.900 Kilometer lang. In Mecklenburg-Vorpommern verlaufen davon 295 Kilometer von Sellin beziehungsweise Kap Arkona auf Rügen bis in die Nähe von Rheinsberg in Brandenburg. Davon entfallen auf Landesstraßen 130 Kilometer, auf Bundesstraßen 125 Kilometer und auf Kreisstraßen 30 Kilometer.

Die neuen Strategien für den Alleenschutz beinhalten unter anderem ein Screening zusätzlicher für Alleebaumpflanzung geeigneter Straßenabschnitte (Alleenentwicklungsprogramm-plus). Wie Dr. Sven Reiter, Dezernatsleiter für Umweltschutz und Umweltplanung im Landesamt für Straßenbau und Verkehr betonte, liegt hierbei der Schwerpunkt auf großen zusammenhängenden, landschaftsprägenden Alleenabschnitten, die bis zu 1.000 Neupflanzungen und mehr umfassen können. Auch das Thema Artenschutz spielt bei der Alleenunterhaltung eine zunehmende Rolle, weshalb die Straßenbauverwaltung innovative Artenschutzgutachten und -konzepte erstellt und Mitarbeitende entsprechend schulen lässt.

„Mecklenburg-Vorpommern hat bereits im Jahr 2005 ein Alleenentwicklungsprogramm aufgelegt. Hier wurde frühzeitig erkannt, dass Alleen wichtige Elemente der Landschaftsgestaltung und des Naturschutzes sind. Straßenbäume sind zudem wichtig für das Mikroklima und tragen maßgeblich zur Luftfilterung und zur Speicherung von Kohlendioxid bei“, sagte Schulte.

Die Alleenstrategie der SBV besteht seit Jahren aus systematischer Baumkontrolle durch die Straßenmeistereien, einem digitalen Baumkataster mit Statistikmodul und Kartographie sowie konzeptionellen Projekten zur Vorbereitung der Pflanzungen. Alle knapp 250.000 Bäume an Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern sind in einer Online-Karte unter www.strassen-mv.de/alleen mit einzelnen Parametern, wie Baumart, Durchmesser und Pflanzjahr, öffentlich aufgeführt.

In Fachfilmen zeigt die SBV zudem, wie der Schutz und die Entwicklung von Alleen in unterschiedlichen Abschnitten des Verkehrsnetzes funktionieren kann. Diese sind ebenfalls online auf www.strassen-mv.de/alleen abrufbar.