Pläne für ein schwimmendes LNG-Terminal

Rostock – Vertreter der Unternehmen Deutsche ReGas und dem französischen Mineralölunternehmen TotalEnergies haben in Rostock eine gemeinsame Vereinbarung über die Installation und den Betrieb eines schwimmenden LNG-Terminals (FSRU – Spezialschiff für Flüssigerdgas) im Industriehafen Lubmin unterzeichnet.

Die Unterzeichnung erfolgte im Beisein des parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sagte hierzu: „In diesen herausfordernden Zeiten benötigen wir pragmatische Lösungen, um die Energieversorgung für Deutschland weiter abzusichern. Lubmin in Vorpommern kann dabei eine Schlüsselrolle zukommen.

Flüssigerdgas (LNG) ist ein wichtiger Baustein, um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen weiter zu verringern. Ziel ist es, uns weiter unabhängig von Dritten zu machen. Mit der Unterzeichnung gehen beide Unternehmen dafür einen wichtigen und notwendigen gemeinsamen Schritt.“

Nach Angaben des Unternehmens Deutsche ReGas ist ein LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ geplant. Dieses ist privat finanziert. Die FSRU sowie alle weiteren Schiffe werden von der Deutschen ReGas gechartert. Schiffsbesitzer des FSRU ist das französische Unternehmen TotalEnergies.

Schwerer Arbeitsunfall in der Eisengießerei

Torgelow – Am gestrigen Abend ereignete sich in der Eisengießerei in Torgelow ein schwerer Arbeitsunfall. Zwei Arbeiter kamen dabei ums Leben. Ein weiterer Arbeiter wurde schwer verletzt. Sozialministerin Stefanie Drese reagierte tief betroffen und sagte Unterstützung durch die Arbeitsschutzexpertinnen und -experten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) bei der Klärung der Ursachen zu.

„Meine Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der verstorbenen Männer. Ihnen gilt mein aufrichtiges Beileid. Ihnen möchte ich meine tiefe Anteilnahme aussprechen. Dem schwerverletzten Kollegen wünsche ich schnelle und vollständige Genesung“, so Drese.

Die Ministerin bedankte sich gleichzeitig bei allen Einsatz- und Rettungskräften, die schnell vor Ort waren und alle erdenklichen Hilfen geleistet haben. Auch für diese Frauen und Männer sei das Ereignis nur schwer zu ertragen und verarbeiten.

Drese betonte, dass der schreckliche Unfall nun detailliert und akribisch untersucht werden wird. „Die Wiederaufnahme des Betriebs ist nicht vorstellbar, bevor weitere Gefährdungen nicht ausgeschlossen sind“, betonte Drese. Bereits heute Morgen sei deshalb ein Experten-Team des LAGuS nach Torgelow gereist, um Erkenntnisse zu gewinnen.

Drese: „Das LAGuS wird gemeinsam mit der Polizei und dem von der Staatsanwaltschaft eingesetzten Gutachter alles tun, um Klarheit über die Unfallursache zu erhalten.“

Grüner Energiehafen

Ausbau des Seehafens Rostock zum „grünen Energiehafen“ vorantreiben

Rostock – Am Mittwoch haben sich der  Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer über den Rostocker Seehafen informiert.

„Zur Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energieträgern kommt dem  Rostocker Seehafen  eine besondere Bedeutung zu. Dazu zählt aktuell auch die Versorgung mit fossilen Energieträgern als Brückentechnologie. Wir sind aktuell auf kurzfristige und schnell umzusetzende Lösungen angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass Öl von Rostock aus in die vorhandene Pipeline geschickt werden  kann, um das PCK in Schwedt zu versorgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit  Reinhard Meyer am Mittwoch in Rostock.

„Der mittel- und langfristige Ausstieg aus dem Verbrauch fossiler Energieträger hat für  Mecklenburg-Vorpommern oberste Priorität. Parallel laufen deshalb die Vorbereitungen weiter, den Seehafen Rostock für Erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen. Auch hierfür sind zusätzliche Anstrengungen und Mittel notwendig, um den Seehafen Rostock auf diese Aufgaben und Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten“.

Das PCK Schwedt hat sich gemeinsam mit einem Forschungsverbund rund um das Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) beim Bund für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für Power-to-Liquid Kraftstoffe (PtL-EPP) beworben.

„Diese kooperierende Bewerbung von Rostock und Schwedt wird seitens der Bundesregierung sehr begrüßt. Es ist wichtig, dass in die Überlegungen von Anfang an einbezogen wird, ob und wieweit eine Nachnutzung und Verstetigung des Pipeline-Projektes Rostock-Schwedt über grüne Energieträger erreicht werden kann“, erläuterte Meyer weiter.

Vor Rostock-Warnemünde ist ein Nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Erprobungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hinaus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Versorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter.

Darüber hinaus soll im Hafen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Derivate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert werden. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, so Meyer.

Der vom Marinearsenal des Bundes übernommene Werftstandort Rostock-Warnemünde im nördlichen Teil des Rostocker Hafenbeckens bietet Voraussetzungen für weitere Investitionen.

„Möglich wären am Standort auch die Produktion von Offshore-Konverterplattformen der nächsten Generation. Um an diesem Standort neben dem Marinearsenal eine entsprechende nachhaltige zivile Mitnutzung zu ermöglichen, ist im südlichen Teil des Werftgeländes die Errichtung eines neuen Schwerlast-Kais notwendig. Dieser Kai soll auch für optionale Bedarfe die Bundeswehr zur Verfügung stehen und die Möglichkeit bieten, das Anwendungsspektrum der in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut geplanten Wasserstoff-Forschungsfabrik in Rostock zu verbreitern. Hier benötigen wir ein positives Votum vom Bund“, sagte Meyer vor Ort.

Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit betrifft in der aktuellen Situation nicht nur Erdgas und Rohöl, sondern auch Kohle. Dafür ist es notwendig, dass der Standort Rostock in die Lage versetzt wird, die genannten Energieträger anzulanden und weiterzuleiten.

„Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann es zu deutlichen Mehrkosten bei der Projektabwicklung und dem Hafenumbau kommen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Errichtung eines Redundanz-Liegeplatzes als Tiefwasser-Liegeplätze für Rohöl und grüne Energieträger. Darüber hinaus muss auch das Verfahren für die Seekanalvertiefung beschleunigt werden. Deshalb haben wir die Bundesregierung gebeten zu prüfen, inwieweit Kosten durch geeignete finanzielle Hilfen des Bundes kompensiert werden können“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer abschließend.

Backhaus: Wasser muss im Wald bleiben

Schwerin – Im Rahmen seiner Sommertour besucht der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Lewitz und informiert sich im Forstamt Friedrichsmoor über den Wandel der Lewitzböden.

Seit Jahrunderten wurde in den Wasserhaushalt in der Landschaft eingegriffen. Die großen Meliorations­maßnahmen in den 1970er und 80er Jahren und der Klimawandel führen zu veränderten Standort­bedingungen. Aus einem Sumpfwald ist eine Kulturlandschaft geworden.

„Unsere Wälder haben eine bedeutende Regulierungs­funktion. Sie speichern viel Wasser im Winter sowie nach Starkregen und geben es dosiert in Trockenzeiten ab. In einem Quadratmeter Mineralboden werden je nach Bodensubstrat 53-250 Liter Wasser gespeichert. In intakten Mooren sind es bis zu 950 Liter. Zudem liefern unsere Wälder hochwertiges Trinkwasser und kühlen gerade bei extremen heißen Sommertemperaturen die Landschaft“, so Forstminister Backhaus.

„Leider ist die Lewitz als ausgedehntes Grundwasser-Versumpfungsmoor nahezu vollständig degradiert. Verschärfend dazu kommt der Klimawandel, so dass den Bäumen in der Wachstumszeit immer weniger Wasser zur Verfügung steht. Als Folge dieser Stresssituation sind Vitalitätsverluste und höhere Anfälligkeiten gegenüber Schädlingen zu beobachten“, resümiert Backhaus. „Wasser muss im Wald bleiben. Das ist eine Voraussetzung damit es dem Wald gut geht, er fit gemacht wird für den Klimawandel und natürlich dann in der Lage ist, die vielfältigen Waldfunktionen zu erfüllen. Der Wald ist unser Garant für saubere Luft und gutes Trinkwasser, als Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, als Raum für Erholung und natürlich auch als Holzlieferant.

Erste Maßnahmen zur Verbesserung des Wasser­haushalts im Wald sind in der Lewitz, aber auch im Gesamtwald Mecklenburg-Vorpommerns in Angriff genommen worden. Im Rahmen des Waldumbaus wird der Laubholzanteil und die Baumartenvielfalt erhöht. Zudem wurden und werden zahlreiche Moorschutz­projekte im Wald umgesetzt. 2.000 von rund 11.000 Hektar Waldmoore wurden breits renaturiert. “ Klimaschutzminister Backhaus betont:

 „Gerade in den Debatten zum Klimaschutz sind Moore und Wälder unsere wichtigsten „grünen“ Klimaschützer. Diese müssen wir bestmöglich in Form bringen, denn nur mit Wald, einer naturnahen Waldbewirtschaftung und wiedervernässten Mooren schaffen wir es, die Klimaschutzziele in Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen“, so Backhaus abschließend.

Impfung gegen Affenpocken

Rostock – In den letzten Wochen ist es zu einer Häufung von Infektionserkrankungen mit Affenpocken in Europa gekommen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zurzeit drei nachgewiesene Fälle. Alle drei Personen sind männlich und zwischen 20 und 31 Jahre alt.

Seit dem 7. Juli werden an der Universitätsmedizin Rostock in der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten Impfungen gegen Affenpocken durchgeführt. Über das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und das Sozialministerium MV steht der Impfstoff vor allem Menschen nach Kontakt mit dem Erreger und für Menschen mit einem hohen Ansteckungsrisiko zur Verfügung.

„Wir impfen Menschen, die dies ausdrücklich wünschen, weil sie zur Risikogruppe gehören oder Kontakt zu einem Infizierten hatten“, sagt Prof. Dr. Micha Löbermann, Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten. Das Pockenvirus zeigt sich durch grippeähnliche Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit, zusätzlich bilden sich Bläschen und Krusten auf der Haut. Die Viruserkrankung kann von Tieren auf den Menschen übertragen werden.

„Besteht der Verdacht auf eine Pockeninfektion, kann das Virus in Speziallaboren nachgewiesen und anschließend durch Medikamente behandelt werden“, erklärt Löbermann. Darüber hinaus werden die Symptome behandelt und weitere Infektionen verhindert. Das Team der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten verfügt über jahrelange Erfahrung im Umgang mit ansteckenden und übertragbaren Krankheiten und ist auf importierte Krankheiten wie Affenpocken vorbereitet. Die betroffenen Patienten können jederzeit behandelt werden.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese: „Auch wenn es bislang keine Ausbreitung der Affenpocken in Mecklenburg-Vorpommern gibt, wir sind dennoch sehr gut vorbereitet. Impfstoff ist verfügbar und kann bei Bedarf sehr zügig an andere impfende Stellen, wie etwa die Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten transportiert werden.“

Reise nach Brüssel

Martin und Dahlemann: Mecklenburg-Vorpommern zeigt Flagge in Europa

Schwerin – Die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin und der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann reisen heute und morgen zu Gesprächen mit Vertretern der EU nach Brüssel.

Auf dem Programm steht am 13. Juli zunächst ein Treffen mit den aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden oder für das Land zuständigen Abgeordneten im EU-Parlament.

Am 14. Juli führen Martin und Dahlemann am Vormittag ein gemeinsames Gespräch mit der Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katharina Barley. Für den Nachmittag ist ein Treffen von Ministerin Martin mit Sven Schade aus der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission vorgesehen. Dahlemann führt Gespräche zur Energieversorgung und zur Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft.

„Die Europäische Union ist von ganz zentraler Bedeutung für die gute Entwicklung unseres Landes. Das betrifft fast alle Bereiche unseres Lebens. Deswegen brauchen wir gute Drähte und Kontakte in der europäischen Hauptstadt. Als Europaministerin will ich unsere Netzwerke auf EU-Ebene enger knüpfen.

Es ist enorm wichtig, dass wir als Land auf europäischer Ebene präsent sind. Unsere auswärtige Kabinettsitzung im September ist deshalb ein wichtiges Signal“, erklärte die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten.

 „Viele Entscheidungen, die unser Land betreffen, werden auf europäischer Ebene in Brüssel getroffen. Unser Land profitiert von der Förderung der EU. In der laufenden Förderperiode bis 2027 werden Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich 1,9 Milliarden Euro aus den europäischen Fonds zur Verfügung stehen. Deshalb ist wichtig, dass wir auf europäischer Ebene Flagge zeigen“, erklärte der Chef der Staatskanzlei.

Die Reise soll auch der Vorbereitung einer Auswärtigen Kabinettssitzung am 26. und 27. September in Brüssel dienen. „Ob Landwirtschaft und Umwelt, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Energie oder im sozialen Bereich – die Entscheidungen auf europäischer Ebene haben Folgen für fast alle Bereiche der Landespolitik. Deshalb wollen wir wie schon einmal 2019 gemeinsam in Brüssel tagen, Kontakte knüpfen und Gespräche mit Vertretern der EU führen.“