Besuch im Childhood Haus Schwerin

Fachtagung zur Betreuung für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese war heute zu Gast bei der der Fachtagung „Gemeinsam verändern wir mit multidisziplinärer Perspektive den Kinderschutz“ des „Childhood Hauses“ Schwerin. Die Ministerin betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung eines disziplinübergreifenden Netzwerkes beim Kinderschutz: „Für funktionierenden Kinderschutz brauchen wir ein tragfähiges Netz aus verschiedenen, aufeinander abgestimmten Maßnahmen.“

Das Childhood Haus Schwerin eröffnete im April dieses Jahres als erstes seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Es geht auf eine internationale Initiative der World Childhood Foundation zurück. Die Einrichtung betreut Kinder und Jugendliche, die Opfer von körperlicher sexualisierter Gewalt sind.

Drese: „In Deutschland geht es den meisten Kindern gut. Sie sind ausreichend ernährt und ihre Gesundheitsfürsorge ist gesichert. Und doch – das wissen wir alle – gibt es Schattenseiten. Das Childhood Haus zeigt wegweisend auf, wie die Betreuung in einer Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in einem geschützten Raum aufgebaut werden kann.“

Die Einrichtung schaffe über die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Polizei, Justiz, Medizin, Psychologie, Kinder- und Jugendhilfe einen sicheren Ort für die Nachsorge und Aufarbeitung erlebter Straftaten und vereine alle wichtigen Hilfen, so Drese.

Beim Thema Kinderschutz gebe es über kommunale Projekte wie das Childhood Haus hinaus auch auf Landesebene neue Gesetzespläne, ergänzte die Ministerin: „Bis Ende 2024 wollen wir ein Landeskinderschutzgesetz auf den Weg zu bringen, um die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Kinderschutz weiter zu verbessern.“

Im Zuge der Fachtagung im Childhood Haus Schwerin werden sich Expertinnen und Experten in den kommenden zwei Tagen über die Auswirkungen von Gewalt auf Kinder und Jugendliche und die Zusammenarbeit, Konzepte und Perspektiven des Opferschutzes austauschen.

Das Childhood Haus Schwerin geht auf eine Initiative des World Childhood Foundation zurück. Der Aufbau der Einrichtung erfolgte mithilfe einer Anschubfinanzierung durch die Stiftung und kommunaler Mittel durch die Landeshauptstadt Schwerin.

Bauarbeiten Seehafenzufahrt Rostock

Meyer: Wasserbauvorhaben ist Fundament für künftige wirtschaftliche und maritime Wertschöpfung im Land

Rostock – Mit dem Ertönen des Schiffshorns an Bord eines Fahrgastschiffes haben heute die Arbeiten zur Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Rostocker Hafen begonnen.

Daniela Kluckert MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Vertiefung des Seekanals Rostock bei Warnemünde trägt entscheidend dazu bei, den Zugang der Hansestadt Rostock zu den Weltmärkten mit Baltic-Max Tiefgängen zu sichern und Rostock als maritimen Standort zu stärken. Durch das Ausbauprojekt wird der Seehafen Rostock an die gestiegenen Anforderungen eines internationalen Seehafens angepasst.“

Ziel des Ausbauvorhabens ist die Vertiefung des 16 Kilometer langen Seekanals, der die Ostsee mit dem Rostocker Hafen verbindet, auf eine Tiefe von 16,5 Metern. Das bedeutet für die Schiffe dann einen Tiefgang von max.15 Metern.

 Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Durch den Ausbau des Seekanals können zukünftig Schiffe den Rostocker Hafen optimal ausgelastet erreichen. Das spart Transportkosten und reduziert CO2-Emissionen. Auswirkungen der Baumaßnahmen auf Menschen und Umwelt wurden bei den Planungen gründlich untersucht und werden weitestgehend vermieden.“

Bei den Nassbaggerarbeiten werden rund fünf Millionen Kubikmeter Sand, Mergel und Schlick bewegt. Ein umfangreiches Monitoring ergänzt die Maßnahmen.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Leistungsfähige seewärtige Zufahrten und Hafeninfrastrukturen sind wichtige Entwicklungsvoraussetzungen für die Seeverkehrs- und maritime Wirtschaft.

Das Wasserbauvorhaben ist das Fundament für die künftige wirtschaftliche und maritime Wertschöpfung im Land in den nächsten Jahren, insbesondere aber für Zukunftsinvestitionen im Energiehafen Rostock. Durch die Verbesserung der Anlaufbedingungen zum Seehafen wird eine enorme Entwicklung des Hafenstandorts mit Blick auf die direkten und mittelbaren Arbeitsplätze stattfinden.“

Der Ausbau des Seekanals ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit vordringlichem Bedarf eingestuft und wurde darüber hinaus in das Wasserstraßenausbaugesetz aufgenommen.

Claudia Müller MdB, Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Verkehr: „Der Hafen Rostock ist von herausragender Bedeutung.

Als Energiehub, über den zukünftig z.B. die Raffinerie in Schwedt hauptsächlich versorgt werden soll, und als Drehscheibe für Zukunftsenergien, spielt der Hafen eine entscheidende Rolle für die Energiesicherheit in Mecklenburg-Vorpommern und gesamt Ostdeutschland. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, braucht es entsprechend gute Voraussetzungen – eine ist die Vertiefung der Seehafenzufahrt.“

Die Anpassung des Seekanals wird die Wettbewerbsfähigkeit des Rostocker Seehafens verbessern. Er ist der größte Universalhafen an der deutschen Ostseeküste und wird zukünftig für die Energieversorgung in Deutschland eine noch wichtigere Rolle spielen.

Dr. Chris von Wrycz Rekowski, amtierender Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Die Vertiefung des Seekanals ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Universalhafens Rostock.

Als Energiehafen leistet er schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit in Deutschland. Wir müssen aber auch die Voraussetzungen schaffen, künftige Verkehrsströme und Umschlagpotentiale insbesondere im Massen- und Flüssiggutbereich bewältigen zu können.“

Vor über 20 Jahren wurde der Seekanal Rostock zum letzten Mal auf eine Abladetiefe von 13 Metern angepasst, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Die Arbeiten werden Mitte 2025 abgeschlossen sein.

Rostocker Straßenbahn AG investiert

Meyer: Nachhaltiges und umweltfreundliches Angebot durch Investitionen aufrechterhalten

Rostock – Ein Großteil des Rostocker Angebotes im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist seit vielen Jahren klimafreundlich.

„Einen wesentlichen Beitrag leistet hierfür das Angebot des ÖPNV – vor allem auch durch das sehr gut ausgebaute Straßenbahnnetz der Hansestadt. Um den Straßenbahnbetrieb der Hansestadt weiter hochwertig aufrecht zu halten, ist die Vorhaltung einer eigenen Infrastrukturanlage – Schiene und Oberleitungssysteme – notwendig. Das Vorhalten ist mit erheblichen Kosten verbunden. Hier wollen wir unterstützen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Montag in Rostock.

Verkehrsminister Meyer hat in Rostock einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Rostock übergeben. „Mit den Mitteln ´Fahrweg –Straßenbahn´ können die erhöhten Aufwendungen im Straßenbahnbetrieb der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) ausgeglichen werden.

Straßenbahnbetriebe haben im Vergleich zu Omnibusbetrieben durch Aufwendungen für Gleisanlagen, Stromversorgungssysteme sowie Signal,- Leit- und Sicherungseinrichtungen erhebliche Mehrkosten zu tragen. Dieser Nachteil wird durch die Gewährung der Zuwendung ausgeglichen“, so Meyer weiter. Im Jahr 2021 wurden laut RSAG knapp 21 Millionen Fahrgäste mit der Straßenbahn befördert.

Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski, Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock, unterstrich: „Klimafreundliche Mobilität kostet Geld, dass nicht allein durch Ticketverkäufe wieder eingespielt werden kann. Wir danken der Landesregierung für die Unterstützung des Straßenbahn-Betriebes im kommenden Jahr.

Mit der Zuwendung sind über 60 Prozent der Ausgaben für die Gleisanlagen und Straßenbahnhalle, Fahrleitungen und Bahnstrom gesichert. Gemeinsam mit dem Land wollen wir das Fahren mit den ´Öffis´ noch attraktiver machen. Das Modellprojekt MIRROR ermöglicht gerade viele neue Schritte auf unserem Weg zur Mobilitätswende.“

Das Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützt die Maßnahmen mit rund 2,68 Millionen Euro aus Regionalisierungsmitteln des Bundes. „Damit kann das klimafreundliche Angebot des ÖPNV auch in den kommenden Jahren in der Hansestadt Rostock weiter attraktiv und verkehrssicher aufrechterhalten werden“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer abschließend.

Neue Gehwege

Schwerin – Die Landeshauptstadt Schwerin plant, die Gehwege in der Ziolkowskistraße zwischen Lomonossow- und Lise-Meitner-Straße im Mueßer Holz zu erneuern. Die Baumaßnahme wird rund 440.000 Euro kosten.

Das Vorhaben wird mit knapp 319.000 Euro aus Städtebaufördermitteln von Bund, Land und Kommune unterstützt. Den Zuwendungsbescheid hat das Innenministerium in der vergangenen Woche an die Stadtverwaltung versandt.

Zur Verminderung der Unfallgefahr sollen die stark frequentierten Gehwege erneuert werden. Die Höhenunterschiede sollen ausgeglichen, die Borde bündig mit der Gehwegoberkante verbaut und einheitlich graues Rechteckpflaster gesetzt werden.

Die Baumaßnahme wurde mit der Beauftragten für Behinderte und Senioren abgestimmt, die Belange der Barrierefreiheit werden beachtet.

Das Vorhaben soll schnellstmöglich begonnen und möglichst noch im Jahr 2022 fertig gestellt werden.