Kultur- und Kreativbranche

Kultur- und Kreativbranche im Landkreis Rostock engagiert sich für nachhaltiges Kulturmanagement

Schwaan – Das Kunstmuseum in Schwaan und die Kunstgalerie in Teterow engagieren sich derzeit gemeinsam dafür, ein zentrales Management für die Kultur- und Kreativwirtschaft im Landkreis Rostock zu etablieren. Ziel ist es, ein Netzwerk für die Region zu schaffen, um beispielsweise im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung den Beteiligten mehr Unterstützung zu bieten.

„Im Landkreis Rostock hat sich eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft etabliert. Nun gilt es, die Aktivitäten einzelner Künstler zu koordinieren, um das Gesamtbild des reichhaltigen kulturellen Angebots besser einer breiten Öffentlichkeit darzustellen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2002 trägt das Kunstmuseum in Schwaan zur kulturellen Identität der Stadt Schwaan und der weiteren Region bei. Ebenso hat sich die Kunstgalerie in Teterow Zeit ihres Bestehens bereits mit Projektinitiativen zur Kunst- und Kulturförderung beschäftigt und sich dabei zum wichtigen Impulsgeber für die Region entwickelt. Nun haben es sich beide Einrichtungen zur Aufgabe gemacht, ein leistungsfähiges Kulturmanagement für den Landkreis zu etablieren.

„Die Qualität der Werke vieler Kulturschaffenden steht außer Frage. Vielfach fehlt ihnen jedoch das nötige Know-how, ihre Werke an den Kunden zu bringen. Hierbei bedarf es effektiver Förderung, gerade in Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit der Szene. Für positive Effekte ist es von Vorteil, wenn sich die Akteure noch besser als bisher vernetzen“, sagte Glawe.

Vorgesehen ist, dass über das Kulturmanagement unter anderem Kontakte zur Wirtschaft geknüpft werden, um potentielle Auftraggeber, Sponsoren und Unterstützer zu gewinnen. Neben dem Kunstmuseum in Schwaan und der Galerie in Teterow stellt die Kunsthalle Kühlungsborn einen weiteren wichtigen Anknüpfungspunkt dar. Darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit mit dem Kulturrat des Landkreises angedacht. Zusätzlich zu regelmäßigen Treffen der Akteure der Kunstszene sollen unterschiedliche Veranstaltungsformate etabliert werden, die der Branche weitere Möglichkeiten zur Vernetzung und Vermarktung bieten.

„Ein zentrales Element stellen dabei gemeinsame Publikationen dar. Vorgesehen sind eine Onlinedatenbank und Druckerzeugnisse, die in den Galerien und Museen des Landkreises angeboten werden und zudem jedem Künstler zur eigenen Vermarktung zur Verfügung stehen sollen. Zusammen mit einer kurzen Vita ließe sich zeigen, wo und wie die Kulturschaffenden aktiv sind“, so Glawe weiter.

Im Förderzeitraum von Mai 2018 bis April 2019 betragen die Gesamtkosten des Projektes für das Kunstmuseum in Schwaan knapp 18.000 Euro. In Teterow belaufen sich die Kosten ebenfalls auf insgesamt rund 18.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von jeweils 12.500 Euro.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Das Mühlenhaus entstand vor mehr als 200 Jahren an dem Fluss Beke und ist eines der ältesten erhaltenen Profanbauten der Stadt Schwaan. Die Balken- und Fachwerkkonstruktion der ehemaligen Mühle wurde behutsam in die Galerieräume integriert. Im Erdgeschoss ist ein historischer Mühlenraum eingerichtet. Das Kunstmuseum wurde 2002 eröffnet und widmet sich mit seinen Ausstellungs- und Sammlungstätigkeiten den Malern der Schwaaner Künstlerkolonie.

Auf einer Fläche von 600 qm werden Gemälde aus verschiedenen Jahrhunderten präsentiert. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Werke der Maler Franz Bunke, Rudolf Bartels, Peter Paul Draewing sowie Alfred Heinsohn, die als Hauptsäulen der Schwaaner Künstlerkolonie gelten. Neben der eigenen Sammlung werden wechselnde Ausstellungen gezeigt.

Die Galerie in Teterow besteht seit 1990. Sie trug anfangs den Namen „Die kleine Galerie“ und befand sich in der Malchiner Straße am Malchiner Stadttor. Nach dem Umzug 1999 in das Pastor-Fiedler-Haus am Schulkamp wurde sie „Galerie am Kamp“ getauft. Im August 2013 zog die Galerie in das Bahnhofsgebäude, womit eine erhebliche Verbesserung der Ausstellungsfläche von über 250 m² einhergeht und nun unter dem Namen „Galerie Teterow“ geführt wird.

Die Galerie Teterow organisiert regelmäßig Ausstellungen mit zeitgenössischer bildender sowie angewandter Kunst, deren angesehene Ausstellungen mit den Künstlern in illustrer Gesellschaft eröffnet werden. Das Spektrum der kreativ Schaffenden reicht von regionalen, nationalen bis hin zu internationalen Künstlern und Kunsthandwerkern.

Die Räumlichkeiten werden zudem für verschiedene kulturelle Aktivitäten wie beispielsweise Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Modenschauen und Bahnsteigfeste genutzt.

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