Projekt Match.Box wird weiter ausgebaut

Schwerin – Das Projekt Match.Box wird weiter ausgebaut. Im Projekt werden Konzepte erstellt, mit denen beispielsweise die Wirtschaftszweige Handwerk/Technologie, Tourismus und Stadtentwicklung mit Akteuren der Kreativwirtschaft zusammengeführt werden. „Durch diese Zusammenarbeit sollen neue Produkte und Innovationen entstehen. Das ist ein lebendiger Beitrag dafür, die Innovationskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft sichtbarer zu machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag.

2018 wurde das Projekt Match.Box vom Wirtschaftsministerium beim Ideenwettbewerb der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgezeichnet. „In der Zusammenarbeit mit dem kreativen Potential der Branche in Mecklenburg-Vorpommern bestehen Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke. Zum Beispiel für diejenigen, die in Bezug auf neues Design, Digitalisierung sowie Vertrieb und Marketing vor aktuellen Herausforderungen und Aufträgen stehen. Das Potential der Kreativen gilt es dabei noch besser in wirtschaftlicher Verwertung zu nutzen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft kann ein innovativer Impulsgeber für Unternehmen sein“, sagte Wirtschaftsminister Glawe weiter. Die Fortführung des Projektes Match.Box wird vom Wirtschaftsministerium mit rund 70.000 Euro unterstützt.

In verschiedenen Workshops und mit eigens entwickelter Methodik wurden Themen wie „smartes Handwerk“ und „Verwaltung von morgen“ identifiziert. „Wirtschaftliche Innovation entsteht unter Druck. Solange dieser noch nicht groß genug ist, bewegen und beschäftigen wir uns in und mit Sekundärproblemen“, sagte Esther Stühmer, Designerin und Teil des Projektteams. In ihrem Projekt bringen sie Macher aus der Kreativwirtschaft mit verschiedenen Köpfen aus traditionellen Branchen zusammen, um in verschiedenen Themenbereichen neue Projekte zu entwickeln.

Zusammen mit Prof. Stephan Schulz/Hochschule Wismar und Handwerksbetrieben werden beispielsweise zum Thema Oberflächen und Sensoren mit den Designstudenten gearbeitet. Ziel ist es Verbrauchern die Angst vor Digitalisierung zu nehmen, dem Handwerk neue Möglichkeiten aufzuzeigen und sich Zukunftsthemen an der Schnittstelle der Interaktion zu nähern.

Mit einem Strandkorbhersteller, zwei Ingenieuren, einem Entwickler und Designer möchten die Match.Box-Macher Strandkörben digitales Leben einhauchen, damit Urlauber per Smartphone ihren Strandkorb buchen, öffnen und schließen können. Um Stadtentwicklung zukunftsfähig zu betreiben, hat das Team mit Verwaltungsmitarbeitern, Stadtplanern, Architekten, Spieleentwicklern und der Wissenschaft erfahren, dass mangelndes Verständnis zwischen Bürgern und Verwaltung häufig zu Unmut führt. Mit der in diesem Jahr zu entwickelnden Spieleapp möchte das Team dieses Verständnis auf spielerische Art und Weise vermitteln.

Esther Stühmer als Textildesignerin, Dr. Wolfgang Blank als Geschäftsführer der der WITENO GmbH (Betreiber zweier Technologiezentren und einem Industrieunternehmen) und Martin Horst als Inhaber einer Kreativagentur und Eismanufaktur gehen mit dem kleinsten CoWork Deutschlands – ihrer Telefonzelle Match.Box – auf Tour und informieren auf verschiedenen Veranstaltungen über die Themen.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Im November findet die Landesbranchenkonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft MV Kreatopia in Rostock im Auftrag des Wirtschaftsministeriums statt.

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