M-V startet ins Schuljahr 2019/2020

Schwerin – Am Montag, 12. August 2019, füllen sich die Schulhöfe und Schulgebäude in Mecklenburg-Vorpommern wieder mit Leben. 151.600 Schülerinnen und Schüler starten an den 562 öffentlichen und freien allgemein bildenden Schulen in das neue Schuljahr. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Anstieg um rund 1.300 Schülerinnen und Schüler. Für die 34.200 Schülerinnen und Schüler an den 48 öffentlichen und freien beruflichen Schulen beginnt der Unterricht erst wieder am Montag, 2. September 2019. An den beruflichen Schulen werden rund 400 Schülerinnen und Schüler mehr lernen als im Schuljahr zuvor.

„Langsam, aber sicher müssen sich die Kinder und Jugendlichen darauf einstellen, dass in der kommenden Woche die Schule wieder beginnt. Dann heißt es wieder: früh aufstehen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Ich hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler schöne Ferien gehabt haben und sich richtig gut erholen konnten. Im neuen Schuljahr wünsche ich allen viel Glück und vor allem Erfolg. Auch den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Fachkräften mit sonderpädagogischen Aufgaben wünsche ich einen guten Start. Für sie beginnt die Arbeit schon etwas eher, denn sie bereiten schon in dieser Woche den Schulstart vor“, erläuterte Martin.

Im neuen Schuljahr werden 13.800 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen und freien Schulen in Mecklenburg-Vorpommern eingeschult. Die Einschulungsfeiern finden bereits am Samstag, 10. August 2019, statt. Laut Prognose werden ca. 14.600 Kinder die Jahrgangsstufe 1 besuchen.

„Die Tage vor der Einschulung sind eine aufregende Zeit, nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern“, so Bildungsministerin Martin. „Bei den Einschulungsfeiern treffen dann die Schülerinnen und Schüler auf die anderen Erstklässlerinnen und Erstklässler. Sie erfahren, neben wem sie sitzen und wer ihre Klassenlehrerinnen oder Klassenlehrer ist. Sicher ist schon so viel: Die Lehrerinnen und Lehrer freuen sich auf ihre neuen Schülerinnen und Schüler“, betonte Martin.

Die Änderungen in der Schulstruktur fallen zum Schuljahr 2019/2020 gering aus: In Schwerin ist mit der Regionalen Schule Weststadtcampus eine neue öffentliche Schule gegründet worden, die ihre Arbeit aufnimmt. Drei Schulen in freier Trägerschaft im Land haben eine Bewilligung für die Erweiterung ihres Schulbetriebs erhalten:

  • Waldorfschule Seewalde, Einrichtung der gymnasialen Oberstufe
  • Montessorischule Greifswald, Grundschule mit Integrierter Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, Vorpommern-Greifswald
  • Staatlich anerkannte Fachschule für Technik an der Berufsförderungswerk GmbH, Stralsund, Vorpommern-Rügen

„Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr einen guten Schuljahresstart gewährleisten. Dabei sind mir Kontinuität und Verlässlichkeit wichtig“, so Bildungsministerin Martin. „Es gibt jedoch einige inhaltliche Änderungen, die wir vornehmen müssen, weil wir neue Entwicklungen aufgreifen und auch die Schulen mit der Zeit gehen.“

Das ist neu im Schuljahr 2019/2020:

Neues Unterrichtsfach Informatik und Medienbildung

An allen weiterführenden Schulen steht ab der Jahrgangsstufe 5 das neue, einstündige Unterrichtsfach „Informatik und Medienbildung“ auf dem Stundenplan. Schülerinnen und Schüler sollen in Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik geschult werden. Außerdem sollen sie ein Verständnis für die Funktionsweise von Informations- und Kommunikationstechniken entwickeln. Grundlage bildet der neue Rahmenplan „Informatik und Medienkunde für die Sekundarstufe I“.

Neue Rahmenpläne in Kraft gesetzt

Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet Schritt für Schritt seine Rahmenpläne für die einzelnen Unterrichtsfächer. Neben dem Rahmenplan „Informatik und Medienkunde“ hat das Land weitere neue Rahmenpläne für die Sekundarstufe I in Kraft gesetzt. Neue Rahmenpläne gibt es in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch. Hinzu kommen die neuen Rahmenpläne für die gymnasiale Oberstufe in allen Fächern. Rahmenpläne legen die Ziele und Inhalte des Unterrichts in den einzelnen Fächern fest.

Grund- und Leistungskursmodell führt zum Abitur

Schülerinnen und Schüler, die zum neuen Schuljahr in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe eintreten, lernen in Grund- und Leistungskursen. Die Jugendlichen müssen sich mit Blick auf ihre Stärken und Interessen für zwei Leistungskurse entscheiden, in denen sie fünf Stunden pro Woche auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet werden. Der Unterricht in den Grundkursen erfolgt je nach Fach drei- bzw. zweistündig. 2021 wird es erstmals Abiturprüfungen nach dem neuen Modell geben. Die Abiturprüfungen finden weiterhin in fünf Unterrichtsfächern statt, wobei die beiden Leistungskurse die Prüfungsfächer auf erhöhtem Niveau sind. Mit der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe setzt das Land einen Beschluss der Kultusministerkonferenz zu mehr Vergleichbarkeit beim Abitur um. Mecklenburg-Vorpommern hat daran maßgeblich mitgewirkt.

Begabtenförderung wird ausgebaut

Das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Wismar zählt nun auch zu den MINT-Profilschulen. Bislang gibt es im Land insgesamt 14 Schwerpunktgymnasien bzw. Schwerpunktgesamtschulen in den Bereichen Alte Sprachen/Humanistische Bildung, Niederdeutsch und Mathematik/Naturwissenschaften (MINT). Die Profilschulen machen leistungsstarken Schülerinnen und Schüler in den jeweiligen Fächern besondere Bildungsangebote.

Ausbau des ganztägigen Lernens geht voran

In Mecklenburg-Vorpommern geht der Ausbau von Ganztagsschulen und ganztägig arbeitenden Grundschulen weiter. Mit Schuljahresbeginn nehmen fünf Grundschulen die Arbeit als ganztägig arbeitende Grundschule auf:

  • Grundschule „Kleine Birke“ Rostock (Hansestadt Rostock)
  • Grundschule Rerik (Landkreis Rostock)
  • Grundschule Selmsdorf (Landkreis Nordwestmecklenburg)
  • Grundschule Leopoldshagen (Landkreis Vorpommern-Greifswald)
  • Dahlien-Grundschule Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen)

13 bestehende Ganztagsschulen im Sekundarbereich I haben sich weiterentwickelt und arbeiten zukünftig in teilweise gebundener beziehungsweise (voll)gebundener Form:

  • Regionale Schule „Robert Koch“ Grimmen (Landkreis Vorpommern-Rügen): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule Reinberg (Landkreis Vorpommern-Rügen): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule „Ostseeschule“ Ückeritz (Landkreis Vorpommern-Greifswald): Änderung der Organisationsform zur teilweise gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule mit Grundschule „Lindenschule“ Ducherow (Landkreis Vorpommern-Greifswald): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule „Am Grünen Berg“ Bergen (Landkreis Vorpommern-Rügen): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule mit Grundschule Gingst (Landkreis Vorpommern-Rügen): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule mit Grundschule „Hans Fallada“ Feldberg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule mit Grundschule Penzlin: (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte): Änderung der Organisationsform zur teilweise gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule Rechlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte): Änderung der Organisationsform zur teilweise gebundenen Ganztagsschule
  • Sportgymnasium Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Verbundene Regionalschule und Gymnasium Rövershagen (Landkreis Rostock): Änderung der Organisationsform zur (voll)gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule „Heinrich Schliemann“ Neubukow (Landkreis Rostock): Änderung der Organisationsform zur teilweise gebundenen Ganztagsschule
  • Regionale Schule mit Grundschule Buchenberg Bad Doberan (Landkreis Rostock): Änderung der Organisationsform zur teilweise gebundenen Ganztagsschule

Im neuen Schuljahr gibt es damit in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 343 ganztägig arbeitende Schulen.

Weitere Kompaktkurse in der Seiteneinsteiger-Qualifizierung

Mecklenburg-Vorpommern hat seine Seiteneinsteiger-Qualifizierung verbessert. Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die zum 1. Juli 2019 eingestellt worden sind, haben einen fünfwöchigen Kompaktkurs in den Sommerferien absolviert, um sich auf den Unterrichtsbeginn vorzubereiten. Im Verlauf des Schuljahres nehmen sie dann an weiteren Angeboten im Rahmen der Grundlegenden pädagogischen Qualifizierung (GPQ) teil. Alle Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die nach dem fünfwöchigen Kompaktkurs eingestellt worden sind, besuchen während der Herbstferien einen einwöchigen Kompaktkurs und im Verlauf dieses und des nächsten Schuljahres an den weiteren Lernmodulen. Der zeitliche Umfang für die Grundlegende pädagogische Qualifizierung beläuft sich auf insgesamt ein Jahr.

Sprachlernangebote „Polnisch“ als Fremd- und Herkunftssprache

Das Land hofft auf eine steigende Beteiligung an den Sprachlernangeboten Polnisch als Fremd- und Herkunftssprache durch das INTERREG V A-Projekt „Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss – der Schlüssel zur Kommunikation in der Euroregion Pomerania!“. Derzeit gibt es an 13 Grundschulen Sprachlernangebote für Polnisch. Das Projekt zielt darauf ab, Polnisch als Fremd- und Herkunftssprache in der Nachbarschaftsregion Mecklenburg-Vorpommern/Polen zu fördern und durchgängige Angebote zu machen.

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