Tag der Deutschen Einheit

Schwerin – Zum Tag der Deutschen Einheit hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Entwicklung der Deutschen Einheit als überwiegend positiv bewertet: „Die Fakten sprechen für sich. Mecklenburg-Vorpommern als ostdeutsches Land hat sich in den letzten 30 Jahren alles in allem gut entwickelt. Wir haben deutlich an Wirtschaftskraft gewonnen, innovative Unternehmen haben sich bei uns angesiedelt. Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit der Deutschen Einheit.“

Es sei immer noch ein Anlass zu großer Freude, dass die Deutschen wieder ganz selbstverständlich in einem Land leben. „Wir sind beim Zusammenwachsen von Ost und West gut vorangekommen. Und doch wissen wir, dass die Deutsche Einheit noch nicht vollendet ist. Wirtschaftlich befindet sich Ostdeutschland nach wir vor in einem Aufholprozess. Für Unmut sorgt vor allem, dass wir immer noch keine gleichen Löhne und keine gleichen Renten haben. Der Osten wird im schärfer werdenden Wettbewerb um Fachkräfte nur mithalten können, wenn es auch bei uns gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne gibt“, erklärte Schwesig.

„Was ich darüber hinaus vermisse, ist die Anerkennung ostdeutscher Lebensleistungen.“ Die Regierungschefin erinnerte an die großen Umbrüche und Veränderungen, die mit dem Fall der Mauer und der sich anbahnenden Deutschen Einheit einhergegangen sind. „Die Ostdeutschen haben die schwere wirtschaftliche Krise Anfang der 90er Jahre mit all ihren gesellschaftlichen Verwerfungen und Lebensumbrüchen unmittelbar miterlebt. Ich kenne kaum eine Familie, die nicht von Arbeitslosigkeit betroffen war. Die meisten aus der Generation meiner Eltern haben aber nicht aufgegeben und mit angepackt und unter schwierigen Bedingungen eine großartige Aufbauarbeit geleistet. Das verdient höchste Anerkennung. Vergessen wir nicht, dass es die Ostdeutschen selbst waren, die den Weg zu Freiheit, Demokratie und zur Deutschen Einheit freigemacht haben. Darauf können alle, die damals beteiligt waren, auch heute noch sehr stolz sein.“

Schwesig forderte, dass auch in Zukunft strukturschwache Regionen durch den Bund unterstützt werden, damit sich die Wirtschaft weiter entwickeln kann. „Zweitens erwarten wir, dass Einrichtungen des Bundes verstärkt in ostdeutschen Bundesländern angesiedelt werden. Wir setzen darauf, dass die Ehrenamtsstiftung nach Neustrelitz kommt. Und drittens muss jetzt endlich die Grundrente auf den Weg gebracht werden. Wir werden die Regierungspartner auf Bundesebene daran messen, wie es ernst es ihnen mit dem Osten ist“.

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