Digitallotsen für ländliche Regionen

Neubrandenburg – „Digitalisierung ist Daseinsvorsorge und darf an den ländlichen Räumen nicht vorbeigehen! Digitale Anwendungen im ländlichen Raum sind längst keine Fiktion mehr und tragen dazu bei, Lebensqualität in den Dörfern zu sichern. Für alle Projekte, die wir auf den Weg bringen, brauchen wir immer auch einen ‚analogen Zwilling‘ zum Beispiel den Bürger-Dialog vor Ort, um vor allem älteren Menschen zu informieren und bei der Nutzung digitaler Anwendungen zu unterstützen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Jahreskonferenz des Forums für ländliche Entwicklung und Demografie in Neubrandenburg.

Die Jahreskonferenz findet morgen (7.11.2019) ab 9.30 Uhr im Rahmen der Digitalisierungskonferenz Nørd 2019 der Landesregierung in der Crossmedia-Agentur 13 0, Gerstenstaße 2 in Neubrandenburg statt.

Backhaus betonte, dass es nicht nur darauf ankomme, die technischen Voraussetzung zu schaffen, um digitale Angebote landesweit nutzen zu können, sondern dass es ebenso Menschen braucht, die das Thema verstehen und digitale Kompetenzen weitervermitteln können. Das Amt Dömitz-Malliß erarbeite derzeit gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule Ludwigslust-Parchim modellhaft ein Bildungsangebot, bei dem alsbald kommunale Digitallotsen ausgebildet werden sollen.

„Gleichwohl müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass Dörfer mit ihren beruflichen und kulturellen Möglichkeiten kaum zu den Zentren aufschließen können. Aber darum geht es auch nicht! Ziel muss sein, dass ländliche Regionen den digitalen Wandel nutzen, um ein eigenes Profil zu entwickeln. Mit ihren Vorteilen – gesunde Natur, mehr Platz, Freiräume und Ruhe – können sie zum Anziehungspunkt junger, kreativer Menschen werden, die in geteilten Büros, so genannten Coworking Spaces, getrennt oder gemeinsam an Projekten arbeiten. Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den ersten Bundesländern, die die Ansiedlung von Coworking Spaces durch Förderung über die Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V) unterstützen. „Damit wollen wir nicht nur Menschen auf dem Land halten, sondern auch Städter für das Leben und Arbeiten auf dem Land begeistern“, so Backhaus.

Abschließend verwies der Minister auf den Wettbewerb, Digitales Landleben M-V „Smart tau Hus“, der noch bis zum 25. November läuft. Dieser richtet sich an Gemeinden oder Gemeindeverbünde, die kreative Ideen haben, um die Versorgung ländlicher Räume mit Hilfe von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zu unterstützen und damit deren Zukunftsfähigkeit zu sichern. Im Rahmen des Wettbewerbs wird eine Modellregion ausgewählt, die ihre Idee gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) aus Kaiserslautern in die Praxis umsetzen darf. Dafür stellt das Land in den kommenden drei Jahren 100.000 Euro zur Verfügung.

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