Schutzwald Zarrentin

Rodung ist Ergebnis eines sauberen Verfahrens

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus weist den Vorwurf, er habe die Rodung eines Schutzwaldes bei Zarrentin zugunsten einer Wohnbebauung in Person oder über sein Ministerium unterstützt, vehement zurück.

Die Genehmigung des B-Plan Nummer 19 „Schaalseehof“ sei Sache der Stadt Zarrentin in Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Eine Einflussnahme auf Stellungnahmen durch das Ministerium habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben, unterstrich Backhaus. Im Rahmen der Erstellung des B-Plans sei die Forstbehörde ordnungsgemäß beteiligt worden. Es habe eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Gemeinde, Biosphärenreservat, Bürgerinitiative, Forstamt Radelübbe, Landesforstanstalt und Landwirtschaftsministerium gegeben. Alle Bedenken wurden einer Abwägung unterzogen und weitgehend im Bescheid berücksichtigt.

„Der Vorwurf der Investor sei durch mein Ressort bewusst bevorteilt worden, ist völlig aus der Luft gegriffen. Es hat ein geordnetes Verfahren mit sauberen Entscheidungen gegeben, dessen Ergebnis alle Beteiligten akzeptieren müssen“, betonte Backhaus. Natürlich sei ein solches Verfahren immer mit Abwägungen verbunden. „Dinge von unterschiedlichen Seiten zu betrachten, gehört zu meiner täglichen Arbeit als Minister. In diesem Fall geht es um folgende zwei Seite einer Medaille: den Umweltschutz und die Entwicklung der ländlichen Räume. Hier gilt es im Rahmen des gesetzlich Zulässigen eine für alle beteiligten tragbare Lösung herbeizuführen. Als Naturschutzorganisation hat man es da besser. Man kann eindimensional denken, fleißig draufhauen und muss am Ende des Tages keine Verantwortung für das große Ganze übernehmen“, sagte Backhaus mit Blick auf die Äußerungen des BUND, er würde seiner Verantwortung als Umweltminister nicht nachkommen.

Die Waldumwandlung auf einer Fläche von 8.000 Quadratmeter am Schaalsee in Zarrentin sei wie es das Gesetz verlangt, nur unter der Prämisse genehmigt worden, dass der Eingriff des Investors an anderer Stelle ausgeglichen wird. Im Rahmen des Verfahrens sei die Waldumwandlungsfläche sogar noch reduziert worden.

Auch von der Bürgerinitiative, die sich seit vielen Jahren gegen die Bebauung des Areals ausspricht, zeigte er sich enttäuscht: „Die Initiatoren – von denen im Übrigen ein Großteil weder aus Zarrentin stammt, noch dort wohnhaft ist – sind im Dezember 2016 auf mich zugekommen. Als Minister, der zu keiner Zeit den direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern scheut, habe ich Gesprächsbereitschaft signalisiert und alle Beteiligten (u.a. Stadt Zarrentin, Bürgerinitiative, Projektentwickler und Biosphärenreservatsamt) an einen Tisch geholt. Mir im Nachgang Einflussnahme vorzuwerfen, ist für mich kein guter menschlicher Umgang“, so der Minister.

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One comment

  1. W. Enders sagt:

    Muss man aus Zarrentin „stammen“ um sich für Naturschutz zu engagieren?
    Die Aktiven die sich mit der BI für einen verträglichen Umgang mit Fauna und Flora einsetzen, wohnen auch hier.
    Ein einziges Mitglied der Gruppe hat „nur“ seinen 2. Wohnsitz in Zarrentin. Soviel zum „Großteil“ der Mitglieder der BI.