Baltic Sail-Verbund zu Gast im Hafen Sassnitz

Baltische Häfen unterzeichnen Kooperationsabkommen zum Erhalt von Traditionsschiffen

Insel Rügen –  — Am 19. Oktober haben die Partnerstädte des Baltic Sail-Verbundes im Stadthafen Sassnitz auf Rügen ein neues Kooperationsabkommen unterzeichnet. Neben Sassnitz und Rostock sind aktuell das litauische Klaipeda, die polnischen Hafenstädte Stettin und Danzig, das finnische Turku sowie Guldborgsund aus Dänemark und Karlskrona aus Schweden Mitglieder im Netzwerk der Baltic Sail. Ihr gemeinsames Ziel: sich gegenseitig bei der Durchführung maritimer Veranstaltungen zu unterstützen und zum Erhalt von Traditionsseglern und historischen Schiffen beizutragen.

Während in anderen Regionen der Welt allenfalls vereinzelt Traditionsschiffe erhalten sind, gibt es in der Nord- und Ostsee stolze 2.500 Oldtimer in Fahrt. Die Spanne dieses einzigartigen maritimen Erbes reicht vom Segel- bis zum Dampfschiff. Das Alter variiert von mehreren Jahrzehnten bis zu über einem Jahrhundert. Die Betreiber sind meist gemeinnützige Organisationen und Vereine.

In einem Großteil der europäischen Länder ist es nicht erlaubt, diese Art von Schiffen gewerbsmäßig zu nutzen. Es dürfen aber Einnahmen erzielt und für den Erhalt der Traditionsschiffe eingesetzt werden, z. B. im Rahmen von Veranstaltungen, wie der Hanse Sail Rostock oder der Sail Sassnitz.

„Als Baltic Sail-Verbund haben wir uns gegründet, um die Eigner bei ihren Bemühungen um dieses europäische Kulturgut zu unterstützen. Wir fördern dies, indem wir Großveranstaltungen ausrichten, die Traditionsschiffe in den Mittelpunkt stellen“, sagt Holger Bellgardt, Manager Maritime Tourism der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde und federführender Sprecher des Baltic Sail-Verbundes.

Bei dem jetzt unterzeichneten Kooperationsabkommen handelt es sich um eine Neuauflage nach zwei Jahren Zwangspause durch die Corona-Pandemie. Der Baltic Sail-Verbund an sich existiert bereits seit 1996 mit teils wechselnden Mitgliedern. Im vergangenen Jahr hätte er damit sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.

„Nach zwei Jahren ist es uns endlich wieder möglich, voller Tatendrang gemeinsam durchzustarten und eine länderübergreifende Veranstaltungs-Plattform zu schaffen, auf der sich die maritimen Oldtimer präsentieren können. Gerade in der heutigen Zeit, in der es so viele Konflikte gibt, ist diese Zusammenarbeit von acht Städten aus sechs Nationen ein wichtiges Zeichen der Verständigung und für alle Partner von großer Bedeutung“, sagt Bellgardt.

Thomas Langlotz, Geschäftsführer des Stadthafens Sassnitz, bestätigt dies: „Wir sind stolz, Teil dieses Verbundes zu sein und als Gastgeber das diesjährige Treffen ausrichten zu dürfen. Auch für die Sail Sassnitz erhoffen wir uns im Verbund neue Impulse und Konzepte, um im kommenden Jahr weitere Traditionssegler hier im Hafen unterstützen zu können. Eine erste Idee wäre es zum Beispiel, als zusätzliche Einnahmequelle für die Schiffseigner Touren von der Hanse Sail Rostock zur Sail Sassnitz anzubieten. Wir würden uns freuen, wenn wir dies gemeinsam umsetzen können.“

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