Zentrum für seltene Erkrankungen bei Kindern

Land fördert Errichtung eines Zentrums für seltene Erkrankungen bei Kindern an der Unimedizin Greifswald

Greifswald – Mit bis zu zwei Millionen Euro fördert das Gesundheitsministerium in den nächsten Jahren die geplante Errichtung eines Zentrums für seltene pädiatrische Erkrankungen an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG). Gesundheits-Staatssekretärin Sylvia Grimm konnte am (heutigen) Freitag im Rahmen der Eröffnung des Arbeitsbereichs Sozialpädiatrie an der UMG einen ersten Förderbescheid in Höhe von 464.000 Euro für das Jahr 2024 überreichen.

„Wir verstehen unsere Förderung als Anschubfinanzierung des Landes für ein hochspezialisiertes Versorgungszentrum in der Kinder- und Jugendmedizin. Vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen soll damit die Behandlung von Kindern mit seltenen und komplexen Erkrankungen gestärkt und ausgebaut werden“, betonte Grimm bei ihrem Besuch in Greifswald.

Mit dem beantragten Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) reagiere die UMG auf einen hohen und wachsenden Bedarf an ambulanten Versorgungsangeboten und biete gleichzeitig die Anbindung an die hochspezialisierten Strukturen der Universitätsmedizin. Die Staatssekretärin brachte dabei ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das SPZ, im Sinne der Kinder und Jugendlichen, die bisher von den Selbstverwaltungsgremien versagte Zulassung noch erhält.

In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Sozialpädiatrie hob Grimm die zahlreichen Leistungen speziell für Kinder und Jugendliche hervor, die durch die UMG erbracht werden. „Dazu zählen die medizinische Versorgung in den Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderchirurgie, die Geburtshilfe und das Perinatalzentrum“, verdeutlichte die Staatssekretärin.

Tagesklinische Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin und der Kinderonkologie würden dieses Versorgungsangebot erweitern. Damit bilde die UMG ein Pädiatrisches Zentrum mit überörtlichen und krankenhausübergreifenden Aufgaben für Vorpommern. „Dieses umfangreiche Leistungsspektrum bauen Sie mit der nun eröffneten Sozialpädiatrie weiter aus“, sagte Grimm.

„Mit dem heutigen Tag setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für die Zukunft und das Wohl unserer Kinder. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von verschiedenen Professionen, die bei der UMG unter einem Dach vorgesehen ist, ermöglicht es, individuelle und passgenaue Lösungen für die vielfältigen Bedürfnisse der jüngsten Patientinnen und Patienten zu finden“, so Grimm.

Gesundheitszentrum kommt

Grundsteinlegung für neues Gesundheitszentrum in Altentreptow

Altentreptow – Am heutigen Freitag (28.06.) nahm Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm an der offiziellen Grundsteinlegung für den Neubau eines Gesundheitszentrums in Altentreptow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte teil. Der durch das Land mit knapp 2,6 Millionen Euro geförderte Neubau soll ein umfassendes Angebot ambulanter medizinischer Leistungen bereithalten. „Das Zentrum wird entscheidend dazu beitragen, die ärztliche Versorgung in der dünn besiedelten Region zu sichern“, ist sich Grimm sicher.

Geplant ist es, in dem neuen Gebäude mehrere Fachrichtungen anzusiedeln. Dafür sind auch Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Praxen vorgesehen. „Das zukunftsweisende Konzept sieht vor, dass nicht alle Fachärztinnen und -ärzte immer vor Ort sein werden. Sie bieten dann an bestimmten Tagen Sprechstunden an und können die ambulante Versorgung so in mehr als einer Region ergänzen“, erklärt Grimm.

So soll unter anderem eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Greifswald über eine Teilpräsenz und Videosprechstunden eine hautärztliche Konsultation ermöglichen. Gespräche würden laut Grimm auch mit Fachärztinnen bzw. -ärzten aus den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Neurochirurgie geführt. Darüber hinaus werden ein physiotherapeutisches Angebot und eine Apotheke für die Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.

Der Neubau in Altentreptow mit seiner modernen Ausstattung sei auch für viele Medizinerinnen und Mediziner attraktiv, hebt Grimm hervor. „Die Entscheidung, eine eigene Praxis zu eröffnen, stellt junge Ärztinnen und Ärzte vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Um mehr junge Menschen für eine ärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen zu gewinnen, braucht es auch andere Ansätze wie die Möglichkeit, flexibel in einer oder mehreren Einrichtungen Behandlungen anzubieten“, macht Grimm deutlich. Die Menschen in Altentreptow und den umliegenden Orten würden dadurch von einer sehr guten und wohnortnahen Gesundheitsversorgung profitieren.

Die aktuelle Bauplanung sieht eine Fertigstellung des Gesundheitszentrums im Laufe des Jahres 2025 vor.

Arbeitsmarkt M-V im Juni 2024

Meyer: Arbeitsmarktdaten relativ stabil – frühzeitig Fachkräfte sichern

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen liegt in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Juni 2024 bei 61.800 Personen; das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Mai ist die Zahl der Arbeitslosen um 850 (1,3%) gesunken. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sind weiterhin herausfordernd.

Dennoch zeigen sich die Arbeitsmarktdaten relativ stabil. Entscheidend ist, dass jetzt auf Unternehmensseite die Weichen gestellt werden für die Zukunft. Bereits jetzt ist klar, dass der Bedarf an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften im Land weiter wachsen wird. Um den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern, ist die Erstausbildung der beste Weg“, sagte der der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Gegenüber dem Monat Juni des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit um 1.700 oder 2,8 Prozent gestiegen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit 3.900 freie Ausbildungsplätze. Vor allem in den Bereichen Kaufmann/-frau im Einzelhandel (340), Verkäufer/-in (230) und Koch/Köchin (130) werden Auszubildende gesucht. Dem gegenüber stehen 2.500 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

„Bei der Vielzahl der Möglichkeiten im Ausbildungsbereich kann es für Jugendliche schwer sein, sich für eine Berufsrichtung zu entscheiden. Praktika bieten hierfür eine gute Möglichkeit, einen Beruf kennen zu lernen. Das Land unterstützt auch deshalb freiwillige Ferienpraktika von Schülerinnen und Schülern in einem Betrieb im Bereich der Handwerkskammern“, sagte Meyer.

Im Zukunftsbündnis Mecklenburg-Vorpommern ist im April 2024 beschlossen worden, dass eine Attraktivitätsinitiative für Praktika durch eine modellhafte Anschubfinanzierung des Landes unterstützt wird. Schülerinnen und Schüler sollen für ein freiwilliges Praktikum in den Schulferien aus Mitteln des Landes eine Unterstützung von bis zu 120 Euro pro Woche für maximal drei Wochen erhalten können. Das Land stellt dafür in den Jahren 2024 und 2025 Mittel in Höhe von bis zu 220.000 Euro jährlich zur Verfügung.

Die Abwicklung der Praktikumsprämie erfolgt über die Handwerkskammern. Die Handwerkskammern leiten die Zuwendungen an die Jugendlichen weiter. Basierend auf dem Verhältnis der Ausbildungsverträge im Jahr 2022 wird der Handwerkskammer Schwerin eine Zuwendung von bis zu 80.000 Euro pro Jahr und der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern von bis zu 140.000 Euro pro Jahr bewilligt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Prämie als Anerkennung für die wochenweise erfolgreiche Ableistung des außerschulischen Praktikums.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – es handelt sich um April-Daten – ist im Vorjahresvergleich um 3.300 (0,6%) auf 575.400 gesunken. Hauptsächlich in der Bauwirtschaft (-1.400), im Verarbeitenden Gewerbe und Handel (jeweils -900), im Gastgewerbe (-600) sowie im Bereich Verkehr und Logistik (-300) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.700) und im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+300) sind neue Arbeitsplätze entstanden.

Finanzämter: neue Telefonnummern

Schwerin – Wie das Finanzministerium bereits am 30. April 2024 angekündigt hatte, wurden in den vergangenen Wochen die Telefonnummern der zehn Finanzämter sukzessive umgestellt. Dieser notwendige Umstellungsprozess ist nun abgeschlossen. Die Finanzämter in Mecklenburg-Vorpommern sind daher ab sofort unter den folgenden fünfstelligen Telefonnummern erreichbar:

Finanzamt                      Telefonnummer

Greifswald                      (0385) 588 – 43 000

Güstrow                          (0385) 588 – 53 000

Hagenow                        (0385) 588 – 51 000

Neubrandenburg            (0385) 588 – 46 000

Ribnitz-Damgarten         (0385) 588 – 45 000

Rostock                          (0385) 588 – 44 000

Schwerin                        (0385) 588 – 42 000

Stralsund                        (0385) 588 – 48 000

Waren                             (0385) 588 – 40 000

Wismar                           (0385) 588 – 50 000

Die neuen Telefonnummern sowie alle weiteren Kontaktdaten sind wir gewohnt auf dem Steuerportal Mecklenburg-Vorpommerns zu finden.

Bei Nachfragen zu einem konkreten Steuerfall sollte stets die Steuernummer griffbereit gehalten werden. Neben dem direkten Kontakt zum Finanzamt können über ELSTER kostenfrei, sicher und rund um die Uhr neben der Steuererklärung auch sonstige Mitteilungen an das Finanzamt übersandt werden. Weitere Informationen sind auf der ELSTER-Seite bereitgestellt.

Arbeitsmarkt im Juni 2024

Weiter ungünstige Entwicklung 

Nürnberg – „Die Schwäche am Arbeitsmarkt hält weiter an. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nahmen im Juni saisonbereinigt spürbar zu. Die Unternehmen sind weiter zurückhaltend bei der Suche nach neuem Personal“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Juni: +4.000 auf 2.727.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +172.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 5,8 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni 2024 um 4.000 auf 2.727.000 gestiegen. Da üblicherweise im Juni die Arbeitslosigkeit jedoch noch sinkt, hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt spürbar zugenommen, und zwar um 19.000. Verglichen mit dem Juni des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 172.000 höher. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Mai bei 5,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Mai auf 3,6 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 16.000 gestiegen. Sie lag im Juni 2024 bei 3.546.000 Personen. Das waren 142.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. Juni für 42.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, etwa so viel wie zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis April 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 242.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 223.000 im März und 201.000 im Februar.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai 2024 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 20.000 gestiegen. Mit 46,04 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 116.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von März auf April 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 44.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im April um 183.000 auf 34,87 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf ausländischen Staatsangehörigen beruht. 7,57 Millionen Personen hatten im April 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 98.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,18 Millionen ausschließlich und 3,39 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Juni waren 701.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 69.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im Juni 2024 um 2 auf 109 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 10 Punkten.

870.000 Personen erhielten im Juni 2024 Arbeitslosengeld, 103.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten lag im Juni bei 4.020.000. Gegenüber Juni 2023 war dies ein Anstieg um 92.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2023 bis Juni 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 383.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 9.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Juni noch 154.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden.

Gleichzeitig waren 480.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 21.000 weniger als vor einem Jahr. 235.000 waren von diesen noch unbesetzt. Im Juni sind aber viele Auswahl- und Besetzungsprozesse nicht abgeschlossen. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Schwesig dankt Soldatinnen und Soldaten

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute beim Rückkehrerappell auf dem Alten Garten in Schwerin den Soldatinnen und Soldaten, die in Auslandseinsätzen waren, gedankt: „Der Appell heute ist der würdige Abschluss Ihrer Einsätze. Sie waren Wochen, viele sogar Monate unterwegs: in Mali, im Irak und im Kosovo, im Libanon, im Südsudan, in Polen, der Slowakei und in Litauen. Sie alle haben uns und unserem Land in dieser Zeit einen wertvollen Dienst erwiesen. Herzlichen Dank dafür“, sagte sie an die Soldatinnen und Soldaten gewandt. Ob Krisenprävention und Konfliktbewältigung, die Bekämpfung von Terrorismus und Piraterie gemeinsam mit den Bündnispartnern oder die Landesverteidigung – all das seien hoch verantwortungsvolle Aufgaben für die Streitkräfte.

Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommandeur des Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern: „Die Zeitenwende hat auch die Bundeswehr in Mecklenburg-Vorpommern verändert. Neben der Herausforderung der Landesverteidigung sind die Soldatinnen und Soldaten in der Bündnisverteidigung mehr und länger im Ausland. Außerdem erfahren unsere Soldaten durch die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte hautnah, wie überlebenswichtig gute Ausrüstung und Material im Einsatz sind.“

Die Menschen in Deutschland hätten das große Glück, in einem wiedervereinigten, demokratischen Land zu leben, in Freiheit und Sicherheit. „Seit dem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine vor über zwei Jahren aber ist unser Gefühl der Sicherheit ins Wanken geraten. Für uns, für die Bundeswehr bedeutet das neue sicherheitspolitische Herausforderungen, denen wir uns als Mitglied der NATO und der Vereinten Nationen gemeinsam stellen müssen.

Das ist eine Zeitenwende für uns alle“, sagte Schwesig. Als Nachbarn im Ostseeraum und mit Bundeswehrstandorten im eigenen Land seien die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern davon direkt berührt. Schwesig: „Einige der Soldatinnen und Soldaten kommen aus dem Einsatz in Litauen zurück. Ich habe sie im letzten Jahr dort in Rukla besucht. Die Gespräche mit den Bundeswehrangehörigen haben mich sehr bewegt. Täglich mit einer hohen Bedrohungslage konfrontiert zu sein, ist nicht einfach. Und gleichzeitig getrennt zu sein von Familie und Freunden, die zu Hause den Alltag allein meistern müssen, auch nicht.“

Mecklenburg-Vorpommern ist seit Jahren eng mit der Bundeswehr verbunden, betonte Schwesig. „Die Bundeswehr gehört zu MV, als starker Arbeitgeber und als wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besonders freue ich mich, dass Angehörige der Bundeswehr aus dem sozialen und kulturellen Leben unserer Städte und Gemeinden nicht wegzudenken sind. Wir können uns auf die Bundeswehr in unserem Land verlassen! In Frieden, Freiheit und Demokratie zu leben, das ist nicht selbstverständlich. Auch Ihr Dienst ist es nicht. Wenn wir also heute hier mit Ihnen gemeinsam stehen, dann ist das ein Zeichen großer Dankbarkeit und Wertschätzung des ganzen Landes. Für Ihren beruflichen und persönlichen Einsatz.“

In Mecklenburg-Vorpommern dienen 12.600 Bundeswehrangehörige, davon etwa 9.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 3.600 Zivilangestellte.

25 Jahre LUNG

Zentrale für Millionen von Umweltdaten

Güstrow – Seit 25 Jahren gibt es das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow. Millionen von Umweltdaten werden dort gesammelt und gespeichert. Mit einem Tag der offenen Tür beging die obere Landesumweltbehörde heute ihr Jubiläum. Auch Umweltminister Dr. Till Backhaus war unter den Gratulanten:

„Fundierte Daten sind die Grundlage für viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Damit diese Entwicklungen den Menschen und der Umwelt zu Gute kommen und nachhaltig sind, braucht es umfassende Umweltdaten und -informationen. Diese müssen analysiert und weiterverarbeitet werden. Ziel ist u.a. Maßnahmenprogramme für die zentralen Themen unserer Zeit zu entwickeln, darunter der Erhalt unserer Umweltmedien wie Boden, Wasser, Luft und Klima.

Das LUNG sichert diese anspruchsvolle Aufgabe mit inzwischen rund 250 Mitarbeitenden ab, die am Hauptsitz in Güstrow, in den Außenstellen Stralsund und Sternberg, sowie in den sieben Naturparken des Landes tätig sind. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte er in seiner Eröffnungsrede.

Vom Tag der offenen Tür profitierten vor allem Schülerinnen und Schüler. „Rund 200 Schülerinnen und Schüler, eine Vorschulgruppe, mehrere angemeldete Erwachsenengruppen sowie viele spontan entschlossene Besuchende haben sich von der vielfältigen Arbeit des LUNG sowie vom Fortbildungsprogramm der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung M-V ein Bild gemacht. Dass viele junge Leute kommen war und ist uns besonders wichtig, denn wie in vielen anderen Bereichen, sind auch wir an gut ausgebildetem Nachwuchs oder an Ehrenamtlichen interessiert“, sagte LUNG-Direktorin Ute Hennings.

Besonders gut angenommen wurde der Blick hinter die Kulissen – in die Labore. In der Umweltanalytik erfuhren die Besuchenden wie viel Leben in einem winzigen Wassertropfen steckt. Experten der Radioaktivitätsmessstelle demonstrierten mobile Strahlungsmesstechniken.

Der Geologische Dienst präsentierte Mineral- und Gesteinsproben und leitete Untersuchungen von Fossilien mit dem Mikroskop an. An mobilen Messstationen wurden Grundwasserstände, aber auch physikalische Faktoren wie Schall, Lärm oder Erschütterung sicht- und hörbar gemacht. Aktuelle Fragen rund um die Gewässergüte und den Gewässerschutz in M-V ergänzten das Themenspektrum.

Der Einsatz moderner Drohnentechnik zur Umweltüberwachung wurde in bewegten Bildern demonstriert und auf dem Außengelände konnte im Luftmesscontainer die Luftgüteüberwachung nachvollzogen werden. Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide vertrat die sieben Naturparke mit seinem Umweltbildungsmobil.

Die Ukraine braucht Unterstützung

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist heute von ihrer Reise als Bundesratspräsidentin in die Ukraine zurückgekehrt. In Kiew führte Schwesig Gespräche unter anderem mit dem Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj, Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk, Premierminister Denys Schmyhal und der Oberbürgermeister der Stadt Kiew Vitaly Klitschko. Außerdem besuchte sie die Partnerregion des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Region Tschernihiw im Norden der Ukraine.

„Das war ein sehr bewegender Besuch. Das Land ist brutal angegriffen worden. Und diese Angriffe richten sich auch gegen die Zivilbevölkerung. Davon habe ich mir vor Ort ein eigenes Bild gemacht. Ich habe ein vom Krieg geprägtes Land gesehen, aber auch den festen Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer, ihr Land zu verteidigen und neu aufzubauen. Die Ukraine will als demokratisches Land Mitglied der Europäischen Union werden. Das verdient Anerkennung und Unterstützung“, sagte die Ministerpräsidentin nach ihrer Rückkehr.

„Ich habe in all meinen Gesprächen viel Dankbarkeit für die deutsche Unterstützung erfahren, auch für die Unterstützung unseres Bundeslandes. Die ist auch dringend erforderlich. Es ist wichtig, dass wir weiter an der Seite der Ukraine stehen. Mecklenburg-Vorpommern will auf regionaler Ebene mit der Partnerschaft zu Tschernihiw seinen Beitrag dazu leisten.“

Institut für Sportwissenschaft eröffnet

Finanzminister Dr. Heiko Geue und Wissenschaftsministerin Bettina Martin loben Maßnahme

Rostock – Finanzminister Dr. Heiko Geue eröffnete am Mittwoch, den 26. Juni 2024, gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Bettina Martin und im Beisein von Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer, dem Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Hans-Jörg Karlsen, und der Leiterin des Hochschulsports der Universität Rostock, Dr. Juliane Lanz, das Institut für Sportwissenschaft in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Die Umsetzung des Instituts für Sportwissenschaft ist die zweite Baumaßnahme des Gesamtprojektes ULMICUM, welches die Entwicklung des Campus Ulmenstraße beinhaltet. Die Entwurfs- und Brandschutzplanung des Gebäudes erfolgte durch das für die Baumaßnahme zuständige Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

„Ich freue mich, dass der Universität nun ein hochmodernes und nachhaltiges Forschungs- und Lehrgebäude für die Sportwissenschaften mit einer eigenen Sporthalle zur Verfügung steht. Energieeinsparen und der Einsatz erneuerbarer Energien werden beim Staatshochbau großgeschrieben. Deswegen wird eine leistungsfähige PV-Anlage auf den Dachflächen installiert werden“, erklärt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht die Universität Rostock mit dem neuen Institut gut aufgestellt: „Mit diesen neuen Flächen bringen wir die Sportwissenschaften in Rostock auf ein ganz neues Niveau. Unser Ziel ist es, den Studierenden auf vielen Ebenen ein bereicherndes Studium zu ermöglichen. Das neue Institut für Sportwissenschaft ist jetzt ein top ausgestattetes Gebäude, in dem das Studieren Spaß macht. Der Campus bietet den Lehramtsstudierenden großartige Möglichkeiten. Ich hoffe, dass sie den Elan, der sich hier entfaltet, später an ihre Schülerinnen und Schüler übertragen.“

Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer sieht die „Eröffnung des neuen Institutsgebäudes für die Sportwissenschaften als einen weiteren wichtigen Meilenstein für unsere Universität. Dieses hochmoderne Gebäude bietet unseren Studierenden und Forschenden einen Ort, der sowohl Wissen und Innovation, aber auch Teamgeist, Kooperation und sportlichen Ehrgeiz fördert. Mit der fortschrittlichen Laborausstattung und der nach modernsten Standards ausgerüsteten Sporthalle sind wir bereit für den Aufstieg in die erste Liga der Sportwissenschaft. Mein besonderer Dank gilt allen, die dieses Projekt durch ihr Engagement und ihre Unterstützung möglich gemacht haben.“

Im Anschluss an die Begrüßung und die Grußworte gab es eine Vorstellung des Instituts mit anschließender Führung für die Gäste durch Institutsdirektor Prof. Dr. Sven Bruhn. Auch er freut sich sehr, „dass wir unser neues Gebäude nun offiziell einweihen können. Das neue Institutsgebäude wird nicht nur die sportwissenschaftliche Forschung und Lehre auf ein neues Level heben, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden, den Lehrenden und dem Hochschulsport weiter fördern. Dadurch werden wir unsere Mission, Menschen zu bewegen, noch besser umsetzen können. Ich danke allen, die an der Realisierung des Neubaus mitgewirkt haben, und freue mich auf die vielen Möglichkeiten, die vor uns liegen.“

Auch die Leiterin des Hochschulsports der Universität Rostock, Dr. Juliane Lanz, ist sehr zufrieden mit den neuen Kapazitäten: „Mit der neuen Halle ergeben sich auch im Hochschulsport viele tolle neue Möglichkeiten. Durch die verbesserte Ausstattung können wir nun noch mehr Kurse unabhängig von den kommunalen Sportstätten anbieten. Auch unsere Hochschulsportbegeisterten sind von dem schönen Ambiente sehr überzeugt.“

Die Gesamtkosten des Instituts für Sportwissenschaft belaufen sich auf rund 13,8 Millionen Euro.

„M-V kann schwimmen“ geht ins 5. Jahr

Schwerin – Auch in diesem Jahr können Grundschülerinnen und Grundschüler wieder im Rahmen des Landesprogramms „M-V kann schwimmen“ kostenfrei Schwimmkurse besuchen, um ihre Schwimmfertigkeiten zu verbessern. Dafür stellt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport nach Angabe von Sport-Staatssekretärin Sylvia Grimm 200.000 Euro zur Verfügung.

Das Programm richtet sich an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nach dem regulären Schwimmunterricht an der Grundschule noch immer nicht bzw. nicht sicher schwimmen können, z.B. da sie nicht oder nur teilweise am Schwimmunterricht in der dafür vorgesehenen Jahrgangsstufe teilnehmen konnten.

Über die Berechtigung für eine kostenlose Teilnahme an einem der Schwimmkurse entscheiden die jeweiligen Sport- bzw. Schwimmlehrerinnen und -lehrer der Grundschulen und informieren darüber die Eltern rechtzeitig vor Schuljahresende. Berechtigte erhalten von der Schule ein entsprechendes Formular, das vor Beginn des jeweiligen Schwimmkurses beim Veranstalter vorzulegen ist.

„In den bevorstehenden Sommerferien werden viele Schwimmkurse auch an unseren zahlreichen Seen im Land angeboten. Sie sind eine gute Gelegenheit für Kinder, sicher schwimmen zu erlernen. Mit dem Landeszuschuss werden die Schwimmkurse auch 2024 in der Höhe vom Land bezuschusst, dass keine Beteiligung der Eltern erfolgen muss“, betonte Grimm.

Angeboten werden die Kurse hauptsächlich durch die am Programm teilnehmenden schwimmsporttreibenden Verbände DLRG, DRK-Wasserwacht, ASB sowie die Sportvereine des Schwimmverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus können aber auch Kommunen selbst Schwimmkurse in ihren Schwimmstätten durchführen. „Wir raten Eltern, sich bei diesen Anbietern über Kurse in der Nähe zu informieren und ihre Kinder wie gewohnt anzumelden“, so Grimm. Entsprechende Kursangebote sind zum Beispiel auf den jeweiligen Internetseiten der Verbände, Vereine und Kommunen zu finden.

Das Programm „M-V kann schwimmen“ ist seit seinem Start im Jahr 2020 ein erfolgreiches, ergänzendes Angebot, um den steigenden Anteil der Kinder im Grundschulalter, die nicht oder nicht richtig schwimmen können, zu senken. Im vergangenen Jahr konnten durch diese zusätzlichen Schwimmangebote 1.100 Schülerinnen und Schüler ihre Schwimmfähigkeiten entwickeln bzw. signifikant verbessern. „Das Landesprogramm trägt erheblich zu einem höheren Anteil sicher schwimmender Kinder im Land bei. Gerade in unserem wunderschönen Bundesland mit den meisten Seen und einer langen Küstenlinie ist dies lebensnotwendig“, verdeutlichte Grimm.

Mehr Deutsch, Mathematik und Englisch

Oldenburg: Was vor Jahren gestrichen wurde, führen wir mit der neuen Stundentafel wieder ein

Schwerin – Mit einer neuen Stundentafel stärkt das Land die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Geplant ist, die Stundentafel zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich einzuführen.

Derzeit findet die Auswertung der Anhörung statt, bei der Gewerkschaften, Verbände und weitere Beteiligte ihre Stellungnahmen abgeben konnten. Die neue Stundentafel soll dazu dienen, ein weiteres Abrutschen des Landes in Bildungsstudien zu verhindern, das Ausdruck fehlender Kompetenzen in den Kernfächern ist.

„Schreiben, Lesen und Rechnen sind die Grundlagen für den Erfolg in der Schule und darüber hinaus“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Deswegen stärken wir die grundlegenden Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen in den Kernfächern. Die Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen, Üben und Festigen.

Wenn es darum geht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, werden unsere Schülerinnen und Schüler zunächst daran gemessen, ob und wie gut sie lesen, schreiben, sich sprachlich ausdrücken und rechnen können. Die Entwicklung dieser Kompetenzen hat daher oberste Priorität. Was vor Jahren gestrichen wurde, führen wir mit der neuen Stundentafel wieder ein“, so Oldenburg.

Mit der neuen Stundentafel soll eine landeseinheitliche verbindliche Regelung geschaffen werden, die den Schulen weiterhin Flexibilität ermöglicht. „Die Erhöhung der Stunden in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 4, das verpflichtende Einführen des 20-minütigen Lesebandes in den Grundschulen, die direkte Zuweisung von elf Stunden aus dem ehemaligen Kontingent der Kernfächer Deutsch, Mathematik und erster Fremdsprache stellen jene Verbindlichkeit her, die wir brauchen, um mehr Schülerinnen und Schüler zum ersten anerkannten Schulabschluss zu führen, ohne in anderen Fächern Unterrichtsstunden zu reduzieren“, betonte die Bildungsministerin.

Kernpunkte der neuen Stundentafel: 

  • Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden gestärkt, ohne dass bei anderen Fächern gekürzt wird.
  • Von den vier ausgewiesenen Stunden in den Fächern Deutsch, Mathematik und erster Fremdsprache ist zukünftig je eine Stunde für die fachbezogene individuelle Förderung und Differenzierung oder die Gestaltung individueller Lernzeiten zu nutzen. Hierdurch haben die Schulen die Möglichkeit, in den einzelnen Fächern individueller auf schülerspezifische Bedürfnisse einzugehen.
  • Mit den sogenannten flexiblen Stunden können die Schulen ihr Profil stärken und besser individuell fördern und differenzieren. Besonders geeignet sind diese Stunden auch, um spezielle Bereiche auszugestalten.
  • Schulen können die sogenannten flexiblen Stunden für ihre Schwerpunkte, wie zum Beispiel für Musik, Sport oder Berufliche Orientierung, verwenden.
  • Die Spezialgymnasien erhalten dieselbe Stundenausstattung wie bisher und darüber hinaus erfolgt weiterhin eine zusätzliche Stundenzuweisung für die Profilbildung.
  • Mit der neuen geplanten Stundentafel hält das Land alle Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) ein. So ist zum Beispiel von der KMK vorgegeben, dass die Zahl der Unterrichtsstunden von Klasse 5 bis Klasse 12 insgesamt 265 Stunden nicht unterschreiten darf, damit das Abitur anerkannt wird.
  • Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, dass die künstlerischen Fächer auch in Fachverbünden unterrichtet werden können.

Geringe Konzentrationen der Goldalge

Schwerin – Im deutschen Teil des Stettiner Haffs (Kleines Haff) sind erstmals geringe Konzentrationen der Goldalge (Prymnesium parvum) nachgewiesen worden. Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie hat im Zuge seines regulären Küstengewässer-Monitorings an allen drei Messstellen nun erstmals Zellen der für Fische, Muscheln und Schnecken (Kiemenatmer) mitunter giftigen Mikroalge gefunden.

Mecklenburg-Vorpommers Umweltminister Dr. Till Backhaus bittet um eine sachliche Einordnung: „Im Moment sind die Zellzahlen weit von einer Algenblüte oder fischtoxischen Gefährdungen entfernt. Für Alarmstimmung gibt es deshalb keinen Grund. Die zuständigen Behörden sind nach wie vor in enger Abstimmung und auf den Fall eines größeren Fischsterbens vorbereitet. Derzeit haben wir die Überwachungsstufe 1 von drei Überwachungsstufen aktiviert.

Mit wöchentlich drei Probenahmetouren an vier landgebundenen zusätzlichen Messstellen wird die Entwicklung des Algenvorkommens überwacht. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser verstärkten Überwachung bewerten wir, welche weitergehenden Maßnahmen erforderlich sind. Von polnischer Seite liegen uns bisher keine Informationen zu einem Goldalgen-Vorkommen im Stettiner Haff vor.“

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder in 2022 haben sich seit April 2024 im Oder-System wieder Bedingungen eingestellt, die zeitweise oder lokal zu erhöhten bis kritischen Goldalgen-Entwicklungen und lokalen Fischsterben in polnischen und deutschen (brandenburgischen) Oder-Nebengewässern geführt haben. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Entwicklung seit April 2024 ebenfalls verstärkt überwacht.

Gefährlich an der Goldalge ist ihre Fähigkeit, Gift zu produzieren, mit dem sie ihre mikroskopisch kleine Beute lähmt. Kommt es zu einer Massenblüte, kann das umgebende Wasser auch für höhere Organismen wie Fische, Muscheln und Schnecken zu einer tödlichen Umgebung werden. Der Eintritt in den Organismus und den Blutkreislauf erfolgt über die Kiemen. Für Lungenatmer wie Menschen, Säugetieren und Vögeln besteht deshalb grundsätzlich keine Gefahr.

Drug Checking auf großen Festivals

Projektstart bereits diese Woche auf der Fusion

Lärz – Wenige Wochen nach Inkrafttreten der neuen Landesverordnung für die Durchführung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen (Drug Checking) wurde der Universitätsmedizin Rostock Anfang dieser Woche vom Land die Erlaubnis zur Durchführung von Drug-Checking-Modellvorhaben erteilt.

„Die Erlaubnis durch unser LAGuS beinhaltet auch die Durchführung von mobilem Drug Checking“, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Dienstag mit. „Mecklenburg-Vorpommern ist damit das erste Bundesland, das Drug Checking auf großen Festivals einführt.“ Der Projektstart findet bereits auf dem Fusion-Festival in Lärz (LK Mecklenburgische Seenplatte) in dieser Woche statt.

„Mobile Substanzanalysen sind mir mit Blick auf die zahlreichen Festivals, die in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden ein besonderes Anliegen. Solche Angebote sind eine wirkungsvolle Maßnahme um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren“, verdeutlichte Drese. Im Zentrum stünden die Risikobewertung und die gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Konsums von Betäubungsmitteln. „Der Ansatz des sogenannten Drug Checkings ist damit präventiver und nicht repressiver Natur“, erklärte Drese.

Die Ministerin hob hervor, dass mit der Universitätsmedizin Rostock (UMR) ein überaus kompetenter und erfahrener Träger für die Durchführung von Drug-Checking-Modellvorhaben gewonnen werden konnte. Die UMR habe für diese Aufgabe ein spezialisiertes Forschungsteam qualifiziert und die entsprechenden technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, so Drese.

Drug Checking ist ein neues, international anerkanntes Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit beim Konsum psychoaktiver Substanzen. Hierbei werden von Konsumenten mitgebrachte Drogen auf Bestandteile analysiert, Konsumumstände geklärt und Beratungen durchgeführt.

„Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich aus der großen Vielzahl von im Umlauf befindlicher Konsumeinheiten und deren Mixturen sowie in der großen Anzahl der daraus resultierenden notfallmedizinischen Krankheitsbilder und Abhängigkeitsverläufen“, betonte Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin an der UMR. Auch die Zahl der Konsumenten, die Substanzen in absoluter Unkenntnis der Wirkstoffe konsumieren, könne damit auch bei Festivals gesenkt werden, so die UMR-Chefin.

Nach Angaben von Stehle erfolgt die Annahme der Probe durch UMR-Fachpersonal in der Regel an vorher angekündigten Orten wie Festivals, Gesundheitseinrichtungen wie der Universitätsmedizin Rostock oder in Einrichtungen der Suchtberatung. Nach Erfassung von anonymen Grunddaten werden die Proben dann zum mobilen oder stationären Labor transportiert, chemisch analysiert und fotodokumentiert.

Stehle: „Bei Festivals werden die Ergebnisse und Fotos der Pillen öffentlich ausgehängt. Bei erheblicher Überdosis oder gefährlicher Beimischung erfolgt in diesem Fall auch eine Warnung über den Veranstalter. Danach schließt sich ein abschließendes Aufklärungsgespräch zum künftigen Konsumverhalten an. Alle Daten werden außerdem wissenschaftlich in der UMR ausgewertet und die Analyseergebnisse an das LKA übermittelt.“

Zusammenarbeit bei Long-/Post Covid

Schwerin – Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, Politik und der Initiative „NichtGenesen“ hat Gesundheits-Staatssekretärin Grimm am (heutigen) Dienstag im Rahmen eines Fachtags im Landtag über die Versorgungs- und Forschungssituation bei Long Covid, Post Covid, Post Vac und ME/CFS diskutiert.

„Mit dem Aufbau von zwei durch das Land geförderten Universitätsambulanzen während der Corona-Pandemie haben wir in Mecklenburg-Vorpommern schnell fachlich exzellente Versorgungsmöglichkeiten geschaffen. Diese Expertise gilt es nun unter Beteiligung unserer Hausärztinnen und Hausärzte weiter in das Land hinein zu tragen“, erklärte Grimm heute in Schwerin.

Denn für die Betroffenen sei die Pandemie bis heute nicht vorbei, erklärte Grimm. „Viele von ihnen müssen darum kämpfen, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Der Leidensdruck ist entsprechend groß, der Weg zu den Ambulanzen weit. Deshalb sollen künftig auch die Hausärztinnen und Hausärzte im Land umfangreicher für Long Covid-Erkrankungen geschult werden“, kündigte die Staatssekretärin an. Entsprechende Gespräche mit der Ärztekammer MV und der Kassenärztlichen Vereinigung MV hätten bereits stattgefunden, so Grimm.

„Schon jetzt sind unsere Haus- und Fachärztinnen und -ärzte eine wichtige Säule bei der Koordinierung von Long Covid-Verdachtsfällen. Mehr als 900 Haus- und Fachärztinnen und -ärzte im Land haben allein im letzten Quartal des vergangenen Jahres Betroffene mit dem Chronischen Fatigue Syndrom als eines der häufigsten Merkmale von Long Covid behandelt“, hob Grimm hervor. Trotzdem hätten Rückmeldungen von Praxen und Betroffenen gezeigt, dass weiterhin Unsicherheiten im Umgang mit dem Krankheitsbild bestünden, die nun besser adressiert werden sollen.

„Das ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine engere Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich Long Covid große Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten bedeuten kann, die künftig noch zielgenauer eine wohnortnahe und niedrigschwelliger Unterstützung bekommen können“, verdeutlichte Grimm. „Damit stellen wir eine gute Versorgung sicher, die Fahrtwege minimiert und die Verfügbarkeit vergrößert. Denn das Ziel muss es sein, dass keine oder keiner mit ihrer oder seiner Diagnose alleine bleibt.“

Mai-Steuerschätzung und Landeshaushalt

Finanzminister Dr. Geue: „Ohne neue Schulden stellen wir den Haushaltsausgleich für die Jahre 2024 und 2025 sicher.“

Schwerin – Wie das Finanzministerium am 16. Mai 2024 per Pressemitteilung berichtete, sind aufgrund der Mai-Steuerschätzung 2024 signifikante Mindereinnahmen zu erwarten. Für den Landeshaushalt Mecklenburg-Vorpommerns ist im aktuellen Jahr von Mindereinnahmen in Höhe von 96 Mio. Euro auszugehen, im Jahr 2025 belaufen sich die Mindereinnahmen auf 150 Mio. Euro.

Im Rahmen des Landeskabinetts wurde heute beraten, wie auf diese deutlichen Haushaltsverschlechterungen zu reagieren ist, um den Haushaltsausgleich für die Jahre 2024 und 2025 sichern zu können. Konkret wurden hierzu drei Maßnahmen beschlossen:

  1. Einsparungen in der Verantwortung des Finanzministeriums:

Es werden Einsparungen in Höhe von 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 bei den für finanzielle Unwägbarkeiten reservierten Ausgaben im Einzelplan „Allgemeine Finanzwirtschaft“ vorgenommen. Von den Einsparungen ausgenommen sind die Verstärkungsmittel für die Digitalisierung und dem Modernisierungsfonds.

  1. Einsparungen bei den Ministerien:

Einsparungen in Höhe von 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 sind innerhalb der Einzelpläne der Staatskanzlei und der Ressorts zu leisten. Die konkreten Einsparvorschläge werden derzeit in der Staatskanzlei und den Ministerien erarbeitet.

  1. Entnahmen aus der Konjunkturausgleichsrücklage:

Die übrigen 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 werden aus dem Sondervermögen „Konjunkturausgleichsrücklage“ entnommen. Dieses Sondervermögen hat einen Bestand von 500 Mio. Euro. Entnahmen aus diesem Sondervermögen sind nicht nur bei erheblichen konjunkturell bedingten Einnahmeausfällen möglich, sondern temporär auch bei Einnahmeausfällen aus Steuerrechtsänderungen des Bundes. Diese Möglichkeit wird jetzt genutzt.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Die Mai-Steuerschätzung stellt das Land vor erhebliche Herausforderungen. Bei ihrer Bewältigung hält die Landesregierung an ihrem Kurs der soliden Finanzpolitik fest. Statt neuer Schulden werden Rücklagen genutzt und Einsparungen mit Augenmaß vorgenommen.“