Landeszootag 2024 im Vogelpark Marlow

Schulte: Attraktiver touristischer Anlaufpunkt und Wirtschaftsfaktor in der Region

Marlow – Im Rahmen des Landeszootages 2024 informierte sich Wirtschafts- und Tourismusstaatssekretär Jochen Schulte heute im Vogelpark Marlow über aktuelle Vorhaben. „Der Vogelpark Marlow hat in den vergangenen Jahren erheblich an Attraktivität als Freizeit- und Erlebniseinrichtung gewonnen und ist einer der wichtigen Anziehungspunkte für Familien mit Kindern in der Region.

Das liegt vor allem auch daran, dass stetig in neue, außergewöhnliche Angebote investiert wird. Alle zoologischen Einrichtungen und Tierparks tragen dazu bei, das touristische Profil Mecklenburg-Vorpommerns als attraktiven Urlaubsort weiter zu stärken. Deshalb unterstützt das Wirtschaftsministerium entsprechende Investitionen in den Zoos“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Der Vogelpark Marlow hat sich auf die Haltung und Präsentation von Vögeln aus aller Welt spezialisiert und zeigt über 150 verschiedene Vogelarten sowie einige Säugetiere.  Der Park bietet auf einer Fläche von etwa 22 Hektar naturnahe Gehege und Volieren. Zudem werden die Besucher über Umweltbildungsprogramme und Naturschutzprojekte informiert. Zuletzt war der Vogelpark an einem Projekt im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Polen beteiligt.

Unter dem Titel „POMERANIA-NATUR- und KULTURerlebnisse“ haben elf deutsche und polnische Projektpartner ihre Angebote zu grenzübergreifenden Erlebnissen gebündelt und damit verbessert. „Der Vogelpark hat eine beeindruckende Geschichte vorzuweisen. Ursprünglich als Projekt im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gestartet, sind heute in Marlow etwa 50 festangestellte Mitarbeiter sowie zahlreiche Saisonkräfte und Ehrenamtliche aktiv. Rund 200.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr schätzen das vielfältige Angebot“, sagte Schulte.

Das Wirtschaftsministerium hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen mit Fördermitteln unterstützt, dabei wurden sowohl dem Verein als auch der gGmbH (Betreibergesellschaft) Fördermittel gewährt. Zu den geförderten Maßnahmen zählen u.a.: der Um- und Ausbau des Greifvogelbereiches im Vogelpark, der Eingangsbereich, der Vorführbereich, die Errichtung einer begehbaren Freianlage mit einer Tierunterkunft für Lemuren und die Errichtung einer begehbaren Pinguinanlage incl. anteiliger Umbaumaßnahmen.

Das Wirtschaftsministerium hat seit 2010 eine Vielzahl von Zoos und Tierparks in Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Einrichtungen erhielten im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – touristische Infrastruktur für 29 Maßnahmen Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 83,85 Millionen Euro. Dabei handelte es sich unter anderem um den Neubau des Flamingohauses im Zoologischen Garten Schwerin, den Neubau der Robbenanlage im Zoologischen Garten Rostock und den Neubau der Pinguinfreianlage im Vogelpark Marlow.

Der Vogelpark wurde durch den Förderverein Vogelpark Marlow e. V. und die Vogelpark Marlow gGmbH errichtet und 1994 eröffnet. Er befindet sich unmittelbar an der Flussniederung der Recknitz und liegt südlich vom Darß zwischen Rostock und Stralsund. Großzügig angelegte Anlagen auf etwa 22 Hektar zeigen den Gästen naturnahe Ausschnitte der Lebensräume der Vögel, vom Strauß bis zum Finken.

Anders als bei reinen Vogelparks findet man im Vogelpark Marlow neben Arten aus nahezu allen Vogelfamilien auch Vertreter anderer Tiergruppen z. B. Fische, Schildkröten, Zwergotter, Präriehunde, Alpakas, Totenkopf- und Weißbüschelaffen, Kängurus. Durch den stetigen Ausbau des Vogelparks kamen in den vergangenen Jahren immer mehr Besucher, deren durchschnittliche Verweildauer nach Angaben der Betreiber bei viereinhalb Stunden liegt.

Der Vogelpark Marlow ist Mitglied im Europäischen Zooverband (EAZA), im Verband Deutscher Zoo (VDZ), in der Deutschen Tierparkgesellschaft (DTG) und im Verband der Tiergärten Mecklenburg-Vorpommerns. Seit 2011 ist er auch Mitglied im Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA).

Außenwirtschaftlich aktiv

Schwesig: Landesregierung dankt außenwirtschaftlich aktiven Unternehmen

Waren (Müritz) – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele Unternehmen, die schon erfolgreich ins Ausland exportieren. „Dies wollen wir als Landesregierung mit dem Exportabend würdigen. Das wichtigste Ziel der Landesregierung ist, die Wirtschaftskraft des Landes weiter zu stärken, damit Arbeitsplätze mit guten Löhnen entstehen und gesichert werden. Dazu gehört für uns, dass wir Unternehmen dabei unterstützen, Märkte außerhalb Deutschlands für sich zu erschließen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf der Veranstaltung während ihrer MV-Tour in der Mecklenburger Metallguss GmbH in Waren/Müritz, zu der rund 100 Gäste gekommen sind. Das Unternehmen sei ein sehr gutes Beispiel für erfolgreiche Aktivitäten auf dem Weltmarkt.

Außenhandel ist oft ein Wagnis, stellte die Ministerpräsidentin fest. „Gleichzeitig ist Außenhandel ein Stück Unabhängigkeit vom Binnenmarkt und damit Risikostreuung. Außenhandel steigert unseren Wohlstand und schafft Arbeitsplätze. Wir konnten im vergangenen Jahr wieder mit einem Exportüberschuss von rund 700 Millionen Euro abschließen. Insgesamt wurden aus MV Waren im Wert von 9,9 Milliarden Euro exportiert.

Damit haben wir das hohe Niveau des Vorjahres gehalten“, erläuterte die Ministerpräsidentin. Die drei wichtigsten Außenhandelspartner sind Polen, die USA und die Niederlande. Hauptexportgüter waren Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, Weizen und die Produkte metallverarbeitender Betriebe. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage habe Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr mit 3,3 Prozent das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer erzielt: „Dafür tun wir etwas: Mecklenburg-Vorpommern ist mit 17 Prozent auch das Bundesland mit der höchsten Investitionsquote im aktuellen Landeshaushalt.“

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Die Mecklenburger Metallguss GmbH macht es vor: „Die Schiffspropeller aus Waren (Müritz) sind weltweit im Einsatz. Mit ständiger Innovation und dank hoch qualifizierter Fachkräfte schaffen es Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern, auf dem Weltmarkt erfolgreich zu sein. Mit unseren Ostseehäfen und der Lage im Herzen Europas bietet unser Land beste Chancen, auch außerhalb Deutschlands und Europas erfolgreich zu sein. Wir unterstützen unsere Unternehmen nach Kräften dabei, den Export ihrer innovativen Produkte weiter anzukurbeln und so noch mehr gute und zukunftssichere Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.“

Vor dem Exportabend besuchte die Ministerpräsidentin auf ihrer MV-Tour in Waren/Müritz die Fischmanufaktur der Müritz-Fischer. Am Nachmittag übergab sie einen Zuwendungsbescheid an Landrat Heiko Kärger zur Errichtung eines digitalen Kompetenzzentrums für Holztechnik im Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Müritz. Außerdem stand ein Gespräch mit den Industrie- und Handelskammern des Landes auf dem Programm.

Nachhaltiges Wirtschaften

Betriebe auf Rügen für nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet

Insel Rügen – Heute hat Minister Dr. Till Backhaus in Rambin auf Rügen im Rahmen einer feierlichen Urkunden-Übergabe drei neue Partnerbetriebe des Biosphärenreservates Südost-Rügen ausgezeichnet: die Alte Pommernkate Rambin, die Natur-Landbau Zirkow und die Genusslandschaft Rügen.

„Die ausgezeichneten Unternehmen stammen aus unterschiedlichen Branchen wie Beherbergung, Produktion und Naturerlebnis. Sie eint das Ziel, einen minimalen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und die Region zu einer Modellregion nachhaltigen Wirtschaftens zu entwickeln. Als Botschafter und Multiplikatoren tragen sie die Idee des Biosphärenreservates nach außen. Seit 2011 besteht die Partnerinitiative des Biosphärenreservates Südost-Rügen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften in der Region einsetzt.

Mit den drei neuen Mitgliedern wächst die Partnerinitiative im Biosphärenreservat auf nun 29 Mitglieder an. Vor der Auszeichnung der Unternehmen stand ein Zertifizierungsprozess, bei dem die neuen Partner einem Interview und einer Vor-Ort-Kontrolle durch einen Vergaberat unterzogen worden sind. Mit ihrem Engagement leisten alle beteiligten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Hierfür kann man ihnen nicht genug danken“, sagte der Minister.

Während des Treffens informierte die Amtsleiterin des Biosphärenreservates, Cathrin Münster, über die neusten Entwicklungen im Schutzgebiet. Besondere Erwähnung fand das Interreg-Projekt
„Supported by Nature“ (2023 – 2026), in dessen Rahmen neun Ostsee-Biosphärenreservate aus Finnland, Estland, Polen, Dänemark, Schweden und Deutschland Lernorte schaffen. Das Thema lautet „Naturbasierte Lösungen am Beispiel von Feuchtgebieten, Wasserläufen und Riffstrukturen“.

Im Biosphärenreservat Südost-Rügen stehen die Schaffung eines Kleingewässers und einer Riffstruktur im Vordergrund. Die Zusammenarbeit mit Landwirten und weiteren Akteuren bei der Umsetzung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Projektvolumen des Biosphärenreservates liegt bei rund 698.500 Euro, insgesamt bei rund 4,4 Millionen Euro.

Das neue Partnerunternehmen Natur-Landbau Zirkow ist ein Mutterkuh-Biobetrieb mit rund 500 Angus-Rindern. Die Schlachtung und Verarbeitung erfolgt standortnah in Stahlbrode, bevor die hochwertigen Erzeugnisse zumeist in den Gaststätten und Hotels der Insel Rügen auf den Tellern der Gäste landen. Futtermittel werden selbst angebaut und müssen nicht extern bezogen werden.

Auch die 2019 gegründete Genusslandschaft Rügen widmet sich der ökologischen Landwirtschaft. Neben dem Anbau von Feldfrüchten wie Lein, Dinkel und Weizen steht auch die Vermarktung der eigenen Produkte wie Bio-Mehle, Öle oder Streuobst-Cider im Vordergrund. Gleichzeitig wird großes Augenmerk auf landschaftsästhetische Aspekte sowie den Schutz von Wildtieren- und Pflanzen gelegt. Die Flächen der Genusslandschaft Rügen befinden sich vorrangig im Raum Putbus.

Schon seit 20 Jahren setzt sich die Alte Pommernkate in Rambin für die Herstellung und den Vertrieb regionaler Produkte ein. Das Unternehmen dient als Bindeglied zwischen örtlichen Produzenten und Konsumenten, es engagiert sich im Rügen Produkte Verein. Über die Jahre sind immer mehr eigene Manufakturen wie etwa eine Nudelmanufaktur, eine Schokoladerie oder eine Fischräucherei hinzugekommen.

Fördermittel für Forschung und Entwicklung

Schulte: Unternehmen ASTECH will Kompetenz und Marktstellung weiter ausbauen

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Donnerstag (18.07.) symbolisch einen Fördermittelbescheid an die ASTECH Angewandte Sensor-Technik GmbH in Rostock übergeben. „Das Unternehmen plant, ein kompaktes Lasermessgerät mit zwei Modulen zur Distanzmessung zu entwickeln. Ziel ist, anhand verbesserter Technik den Zeitaufwand für die Messungen zu reduzieren und mit einem einzigen Gerät sowohl die Messung von großen und kleinen Distanzen mit entsprechender Genauigkeit durchzuführen.

Über das Vorhaben soll die Kompetenz und Marktstellung der ASTECH weiter ausgebaut werden. Mit dem Vorhaben werden zwei Arbeitsplätze gesichert und ein weiterer neu geschaffen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Die ASTECH Angewandte Sensor-Technik GmbH ist Spezialist für berührungslose Messtechnik in der Industrie und beschäftigt derzeit zehn Mitarbeitende. Das Produktprogramm umfasst Sensoren für die Erfassung von Geschwindigkeit, Länge, Abstand, Position und Breite sowie Farbe.

Das Unternehmen wurde 1992 in Rostock gegründet und entwickelte erfolgreich Geschwindigkeitsmessgeräte, die mit dem „Friedrich-Witte-Preis 1994 für Industrieforschung für das Land Mecklenburg-Vorpommern“ und dem „Technologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ (1995) ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2000 sind die Geschäftsfelder um industrielle Messtechnik (laserbasierte Distanzsensoren) und 2009 um Farbsensoren für die industrielle Automation erweitert worden.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 563.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 293.000 Euro.

Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2021 – 2027 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) rund 924 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen 65 Prozent in das Politikfeld 1 – ein intelligenteres Europa – fließen und davon allein in den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung 266 Millionen Euro.

Die Mittel werden wie folgt eingesetzt: Einzelbetriebliche FuE Förderung ca. 134 Millionen Euro, Verbundforschungsförderung ca. 102 Millionen Euro; wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer ca. 30 Millionen Euro.

Im Zeitraum 2015 – 2023 wurden im Rahmen der geltenden FuEuI-Richtlinie Zuschüsse von insgesamt 207,3 Millionen. EUR für 662 Vorhaben bewilligt, davon unter anderem 138,3 Millionen Euro für 127 Verbundvorhaben mit 296 Teilprojekten, 39,1 Millionen Euro für 84 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben sowie         14,1 Millionen Euro für 89 Prozessinnovationen und 1,5 Millionen Euro für 18 Investitionen infolge von Prozessinnovationen.

Von den bewilligten Zuschüssen gingen anteilig 28,5 Prozent an kleine Unternehmen, 13,3 Prozent an mittlere Unternehmen, 22,5 Prozent an große Unternehmen, 11,5 Prozent an die Universitäten und Hochschulen, 6,8 Prozent an die Universitätsmedizinen und 17,3 Prozent an die außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Metropolregion Hamburg

Schwesig: Metropolregion Hamburg ist dynamischer Wirtschaftsraum

Ludwigslust – Die Akteure der Metropolregion Hamburg wollen ihre Zusammenarbeit in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Dazu kamen Sie am heutigen Abend zu den 6. Ludwigsluster Gesprächen zusammen.

„Wir entwickeln Norddeutschland als dynamischen Wirtschaftsraum gemeinsam weiter. Hamburg wird von der Zusammenarbeit in der Metropolregion ebenso profitieren wie das Umland und ganz Norddeutschland“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in ihrer Auftaktrede.

Es gebe eine Reihe von Feldern, auf denen noch stärker kooperiert werden kann. „Uns verbinden strategische Schwerpunkte in der digitalen Wirtschaft, der Gesundheitswirtschaft, der erneuerbaren Energien und auch der maritimen Wirtschaft. Aber wir müssen diese Schwerpunkte noch besser zusammenführen. Wir müssen uns besser vernetzen: bei Forschung und Innovation, beim Wissenstransfer und der Unterstützung von Gründungsideen, bei Investitionen in Wirtschaft und Infrastruktur und nicht zuletzt bei der Vermarktung. Nur wenn wir gemeinsam planen und handeln, können wir unser gemeinsames Wachstumspotenzial ausschöpfen“, sagte Schwesig. Die Gremien der Metropolregion hätten mit der Erarbeitung einer Zukunftsagenda und eines Räumlichen Leitbildes gute Grundlagen dafür geschaffen.

Ein besonders wichtiges Feld der Zusammenarbeit seien die erneuerbaren Energien und die Wasserstoffwirtschaft. „Die OECD traut der Metropolregion zu, Weltmarktführer im Bereich erneuerbare Energien und Wasserstoff zu werden. Die Zukunft von Industrie und Energie liegt im Norden“, so Schwesig. Mecklenburg-Vorpommern werde sich weiter in die Zusammenarbeit in der Metropolregion einbringen. „Hier gibt es Platz: zum Arbeiten und zum Wohnen, für Betriebsansiedlungen oder Firmenerweiterungen mit Flächenbedarf.“

Eigene Unternehmen für Schüler

Oldenburg: Wertvolle Erkenntnisse für den späteren Berufsweg sammeln

Rostock – „Eine Schülerfirma aufzubauen und zu betreiben, ist eine aufregende und lohnende Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen. Sie lernen viel über die wirkliche Geschäftswelt, indem sie Produkte herstellen oder Dienstleistungen erbringen. Damit sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg am (heutigen) Dienstag in Rostock bei der Präsentation der neuen Handreichung „Gründung und Betrieb von Schülerfirmen“.

Schülerfirmen sind pädagogische Projekte an Schulen, die sich praxisnah mit dem Thema „Wirtschaften“ beschäftigen. „Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler an diesen pädagogischen Projekten teilnehmen, haben wir Tipps und praktische Anleitungen für eine erfolgreiche Arbeit in einer Schülerfirma zusammengestellt“, sagte die Ministerin.

Die Publikation richtet sich an Lehrkräfte, pädagogische Betreuerinnen und Betreuer sowie Schülerinnen und Schüler. Themen wie Ideenfindung, Planung, Finanzen, Marketing sowie rechtliche und organisatorische Aspekte werden erläutert und bewährte Strategien, die bei der Gründung und Verwaltung der Schülerfirmen unterstützen, vorgestellt.

„Vor der Corona-Pandemie gab es noch 85 Schülerfirmen. Aktuell sind es rund 30, die vor allem in den Branchen Merchandising, Ernährung, Lebensmittelproduktion und IT aktiv sind. Wir wollen die Schülerfirmen im Land stärken und weiter unterstützen, sodass noch mehr Kinder und Jugendliche sich dafür entscheiden, ein solches Unternehmen zu gründen. Seit vergangenem Jahr fördert das Land daher die Landeskoordination Schülerfirmen“, so die Ministerin.

Die Landeskoordination wird vom Verein „RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern“ übernommen, deren Aufbau im Jahr 2023 mit rund 40.000 Euro vom Land gefördert worden ist. Für den Betrieb sind Landesförderungen in diesem Jahr in Höhe von rund 152.000 Euro und für das Jahr 2025 ca. 107.000 Euro vorgesehen.

Oldenburg: „Schülerfirmen tragen zum Ausbau der Berufswahlkompetenz bei. So kann der Übergang von der Schule in den Beruf besser gelingen. Einerseits können die Kinder und Jugendlichen in ihrer Firmen die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ausbauen und anderseits können die Betriebe junge Talente kennenlernen. So erwachsen für beide Seiten neue Perspektiven in ihrer Heimatregion.“

Die Ministerin erklärte, dass im Rahmen des neuen Konzepts für die Berufliche Orientierung auch die Arbeit der Schülerfirmen weiter gestärkt wird. „Wir wollen mehr Praxis in den Unterricht bringen. Mit vielen weiteren Angeboten unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufs- und Studienwahl nachhaltig.“

Logistikzentrum Kühne+Nagel eröffnet

Schulte: Frischer Wind und neues Tempo für den Windkraftausbau

Wittenburg – „Umweltfreundlicher und günstiger Strom aus Windkraft wird zum entscheidenden Faktor für den Erfolg unserer Industrie. Das neue Logistikzentrum in Wittenburg sichert die Versorgung mit Komponenten und Ersatzteilen für Windenergieanlagen auf See und an Land und stärkt den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern.“

Das hat Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, zur heutigen Einweihung eines Logistikzentrums von Kühne+Nagel im neuen Gewerbegebiet „Auf der Heide“ in Wittenburg gesagt.

„Diese Investition belegt die Attraktivität unseres Bundeslandes auch für Global Player wie Kühne+Nagel. Der konsequente Ausbau von Windenergie ist das Fundament für ein klimaneutrales Mecklenburg-Vorpommern. Das Logistikzentrum in Wittenburg bringt frischen Wind und neues Tempo für den Windkraftausbau.“

Das Logistikzentrum hat im Juli 2023 Richtfest gefeiert und ist bereits voll in Betrieb. Für Kühne+Nagel arbeiten dort derzeit 50 Beschäftigte. Beim Bau wurde ein besonderer Fokus auf ökologische Kriterien gelegt: So wird etwa Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage genutzt und für die Bewässerung der Außenanlagen und die Spülung der WCs Regenwasser verwendet.

Das Areal wurde früher agrarwirtschaftlich genutzt. Nach der Durchführung von Rückbaumaßnahmen erschließt die Stadt Wittenburg dort das neue Gewerbegebiet „Auf der Heide“. Über die Bundesautobahn A24, die Berlin und Hamburg miteinander verbindet, liegt der Standort strategisch günstig.

„TanteEnso“ Dorfladen kommt nach Sukow

Jesse: Großes Engagement vor Ort für neuen Lebensmittelmarkt

Sukow – -Direkt in Sukow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) entsteht jetzt ein hybrider Dorfladen, in dem 24 Stunden am Tag eingekauft und online bestellte Waren abgeholt werden können.

„Der demografische Wandel stellt uns vor viele Herausforderungen. Um Orte für die Bürgerinnen und Bürger zu einem noch attraktiveren Lebensmittelpunkt zu gestalten, gehört es auch dazu, eine passende Infrastruktur bereitzustellen, das passiert hier in Sukow.

Dank des großen Engagements der Menschen vor Ort ist es gelungen, mit ´TanteEnso´ wieder einen Lebensmittelmarkt in den Ort zu bringen“, sagte die Staatssekretärin für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse am Montag (15.07.) vor Ort.

In Sukow gibt es derzeit kein Nahversorgungsangebot mit Lebensmitteln. Aus diesem Grund hat sich die Gemeinde Sukow um einen Neubau eines Dorfladens am zentralen Dorfplatz gekümmert. Hier finden die Einwohner weitere Einrichtungen wie beispielsweise KITA, Arztpraxis und Dorfgemeinschaftshaus.

Der digitale Laden „TanteEnso“ der Firma MyEnso ist mit einer Verkaufsfläche von ca. 200 Quadratmetern und einem Angebot von ca. 3.500 Artikeln geplant. Mit einer Karte, die mit dem Bankkonto verknüpft ist, kann jeden Tag zu jeder Uhrzeit eingekauft werden. Des Weiteren kann über den Online-Supermarkt myEnso aus 15.000 Artikeln bestellt und zum TanteEnso-Standort geliefert werden.

Für den persönlichen Kontakt und die Möglichkeit der Barzahlung soll es reduzierte Öffnungszeiten mit Personalpräsenz geben. Bestandteil des Konzeptes ist eine genossenschaftliche Organisation – Voraussetzung für die Ansiedlung eines TanteEnso-Ladens ist somit die Zeichnung von mindestens 300 Teilhabenden mit mindestens 100 Euro Teilhaberschein aus der Ortschaft.

„Besonders wichtig ist, dass auch regionale Produkte sowie Produkte kleinerer Produzenten, die noch wenig am Markt etabliert sind, ins Sortiment aufgenommen werden. Das schafft für die Unternehmen eine größere Absatzmöglichkeit und stärkt so die wirtschaftliche Stabilität“, sagte Jesse.

Die Förderung für den „TanteEnso“-Markt erfolgte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ in Höhe von 150.000 Euro.

Fördermittel für Wasserstoffprojekte in M-V

Jesse: Wasserstoff ist Energieträger der Zukunft – landesweites Netz von Wasserstoffleitungen für Wertschöpfung vor Ort nötig

Berlin – In Berlin sind heute Fördermittelbescheide für grundlegende Infrastrukturprojekte für den Wasserstoffhochlauf an H2Apex (Grüner Wasserstoff aus Rostock), Enertrag (Elektrolysekorridor Ost), rostock EnergyPort cooperation (HyTechHafen) und ONTRAS (doing hydrogen) übergeben worden.

Zusammen mit den Eigenanteilen der Unternehmen sollen etwa 700 Millionen Euro für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern investiert werden. Insgesamt erhalten die genannten Projekte Zuwendungen in Höhe von rund 540 Millionen Euro, wovon das Land 30 Prozent (162 Millionen Euro) und der Bund 70 Prozent (378 Millionen Euro) trägt.

Es handelt sich bei diesen um Wasserstoffprojekte im Rahmen der IPCEI-„Infrastruktur-Welle (Hy2Infra)“. IPCEI steht für Important Projects of Common European Interest; dies sind transnationale, wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse. Die Bescheide wurden in Anwesenheit von Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, sowie den Ländervertreterinnen und -vertretern übergeben.

„Diese vier Projekte sind ein wesentlicher Baustein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch bundes- und europaweit. Als Energieträger ist Wasserstoff vielseitig einsetzbar – sei es in der Industrie, im Verkehr oder zur Speicherung von Energie.

Entscheidend für den flächendenkenden Erfolg von Wasserstoff ist, dass es schnellstmöglich ein deutschlandweites, sicheres, effizientes und ausbaufähiges Wasserstoffkernnetz gibt, welches Wasserstoffproduktionsstätten und Importpunkte mit den zukünftigen wesentlichen Verbrauchspunkten und Wasserstoffspeichern verbindet.

Versorgungssicherheit und regionale Ausgeglichenheit müssen hierbei eine große Rolle spielen; es darf keine „weißen Flecken“ auf der Landkarte geben. Aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns muss es neben den Elektrolyseren auch Ziel sein, folgende vier Pipelines zu realisieren: eine Nord-Süd-Verbindung von Rostock über Pritzwalk Richtung Süden, eine Nord-Süd-Verbindung von Lubmin Richtung Süden, eine Ost-West-Verbindung zwischen Rostock und dem Raum Lubmin/Wrangelsburg sowie eine Ost-West-Verbindung vom Raum Lübz über Kraak nach Hamburg.

Dafür setzen wir uns weiter vehement bei den Fernleitungsnetzbetreibern Gas, bei der Bundesnetzagentur und bei der Bundesregierung ein“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Das Wasserstoffkernnetz bildet das Grundgerüst, um deutschlandweit wesentliche Wasserstoffstandorte bis zum Jahr 2032 miteinander zu verbinden. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land der erneuerbaren Energien. Das Wasserstoffkernnetz wird dazu beitragen, dass Mecklenburg-Vorpommern seine vielfältigen Potentiale noch besser nutzen und Wertschöpfung vor Ort entstehen kann.

Unser Land bietet beste Voraussetzungen für die Wasserstoff-Wirtschaft: Wir sind ein flächen-, wind- und sonnenreiches Küstenland. Wir verfügen über wasserstoffgeeignete Speicheranlagen und haben mit unseren Seehäfen die optimalen Bedingungen, um zentrales Energie-Drehkreuz im Ostseeraum auch für Wasserstoff zu werden. Wir sind bereit, die Herausforderungen zu meistern und aktiv eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, sagte Jesse.

Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die IPCEI-Projekte durch eine 30 %ige Kofinanzierung mit rund 162 Millionen Euro Landesmitteln. Vom Bund kommen rund 378 Millionen Euro an Fördermitteln dazu.

Diese Fördersummen zählen zu den höchsten, die bislang für einen Themenkomplex nach Mecklenburg-Vorpommern geflossen sind.

Diese Projekte umfassen im Einzelnen:

1)      „HYTechHafen Rostock“ – hier ist der Bau eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 100 Megawatt geplant, der bis 2030 auf ein Gigawatt erweitert werden soll. Er wird On- und Offshore-Windstrom in grünen Wasserstoff sowie in Fernwärme für die Stadtwerke Rostock umwandeln.

2)      „Doing Hydrogen – ein Wasserstoff-Hub für den Osten“ – der Pipelinebauer und -betreiber ONTRAS plant mit Partnern aus der Energiebranche eine Wasserstoffleitung zwischen Rostock über den Raum Güstrow bis Berlin, Brandenburg und Sachsen. Diese Leitung soll in das deutsche und europäische Wasserstoffnetz integriert werden und bis in die deutschen Nachbarländer erweiterbar sein.

3)      „Grüner Wasserstoff aus Rostock“ – der Wasserstoffproduzent H2Apex plant in Rostock-Laage die Errichtung eines weiteren Elektrolyse-Systems – mit einer langfristigen Zielsetzung von bis zu 7.000 Tonnen jährlich. Geplant ist auch die Integration der Speicherung in Blockheizkraftwerken, Brennstoffzellen und/oder Wasserstofftankstellen (Wasserstoff-Parks).

4)      „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“ – die Firma Enertrag plant die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff an vier Elektrolyseurstandorten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit einer Gesamtelektrolyseurleistung von rund 210 Megawatt. Diese speisen unter anderem in das Wasserstoffkernnetz ein und bilden einen bundesländerübergreifenden Korridor. In unmittelbarer Nähe der Elektrolyseure sollen vier Wasserstofftankstellen errichtet werden. In Mecklenburg-Vorpommern ist beispielsweise der Bau eines 55-Megawatt-Elektrolyseurs inklusive einer H2-Tankstelle geplant.

Das Wasserstoffkernnetz bildet als erste Stufe das Grundgerüst für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Dieses Grundgerüst soll in einer zweiten Stufe im Rahmen der Netzentwicklungsplanung weiterentwickelt werden. Ziel ist es, auf Basis einer turnusmäßigen sowie szenario- und bedarfsbasierten Netzentwicklungsplanung, auch ein umfassendes flächendeckendes, vermaschtes Wasserstoffverteilnetz zur Anbindung weiterer Regionen aufzubauen.

Das formelle Verfahren für das Wasserstoffkernnetz beginnt mit Einreichung eines vollständigen Antrags durch die Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB). Der Antrag muss von den FNB bis zum 22. Juli 2024 gestellt werden. Der Antrag wird von der Bundesnetzagentur innerhalb von zwei Monaten geprüft. Zudem wird es eine zweiwöchige Konsultation geben.

Treffen der Wirtschaftsförderer

Kernthema „Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030“ / Schulte: Leistungsstarke Industrieunternehmen stehen für hochqualifizierte Arbeitsplätze, gute Löhne, innovative Produkte und moderne Technologien

Schwerin – Heute haben sich in Rostock rund 30 Wirtschaftsförderer aus den Regionen des Landes Mecklenburg-Vorpommern getroffen. Die zweimal jährlich stattfindenden Wirtschaftsförderer-Zusammenkünfte dienen dem gegenseitigen Austausch zwischen der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (IiMV) und den regionalen bzw. kommunalen Partnern.

Kernthema war die Umsetzung des Industriepolitischen Konzeptes der Landesregierung „Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030“ und die daraus resultierenden Chancen.

„Eine leistungsstarke Industrie trägt zur Bewältigung der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bei, denn gerade diese Unternehmen stehen für hochqualifizierte Arbeitsplätze, gute Löhne, innovative Produkte und moderne Technologien. Die Industriepolitik der Landesregierung zielt auf die Stärkung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Mecklenburg-Vorpommern und unserer Industrieunternehmen.

Passende Maßnahmen haben wir gemeinsam mit den Partnern des Zukunftsbündnisses im Industriepolitischen Konzept festgehalten und werden sie gemeinsam umsetzen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

In Mecklenburg-Vorpommern steht das verarbeitende Gewerbe im Jahr 2023 für 13 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung des Landes. Derzeit sind im gesamten verarbeitenden Gewerbe rund 64.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Die rund 800 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern erzielen dabei einen Gesamtumsatz von ca. 18,4 Milliarden Euro; mehr als 35 Prozent der gesamten Umsätze wurden im Ausland erzielt. Die mit Abstand umsatzstärkste Branche im verarbeitenden Gewerbe im Land bleibt die Ernährungswirtschaft. Sie steht für rund ein Drittel des gesamten Umsatzes.

An zweiter Stelle stehen die Maschinenbaubetriebe im Land mit einem Anteil von rund 11 Prozent am Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe. Zu den bedeutendsten industriellen Branchen im verarbeitenden Gewerbe zählen daneben die maritime Industrie, die Erzeugung und Bearbeitung von Metall sowie Herstellung von Metallerzeugnissen, die Holzindustrie, die Luft- und Raumfahrtzulieferindustrie und die Automobilzulieferindustrie.

„Die Industriedichte liegt in Mecklenburg-Vorpommern mit 40,5 Beschäftigten je 1.000 Einwohner leider noch deutlich unter Bundesdurchschnitt von rund 75. Das zeigt: der Industrieanteil in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem besonders hohen Wertschöpfungspotenzial muss an Gewicht zunehmen. Die Fördermaßnahmen des Landes, das Landesmarketing und die Ansiedlungspolitik des Landes stehen dafür gemeinsam. Da spielen die Wirtschaftsförderer eine wichtige Rolle.

Sie sind erste wichtige Ansprechpartner bei unternehmerischen Neuansiedlungen und Erweiterungen. Gemeinsam werben wir deshalb noch intensiver für den Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern und verbessern die Rahmenbedingungen für die Industrie. Dazu gehört auch die Erschließung und Bereitstellung attraktiver Industrie- und Gewerbegebiete als eine Grundvoraussetzung für neue Unternehmensansiedlungen“, sagte Schulte.

Backhaus: Gleiches Recht für alle

keine Lex Strandoase

Schwerin – Über die Ostseezeitung hat der Betreiber der Strandoase in Warnemünde seinem Ärger über das StALU (Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt) Luft gemacht. Klima und Umweltschutzminister Dr. Till Backhaus sieht das StALU zu Unrecht angegriffen.

„Ich bedauere, dass die Autorin des Artikels keinen Fakten-Check durchgeführt hat und die Vorwürfe des Herrn Treichel ungeprüft darstellt. Zunächst möchte ich nochmals klarstellen, welche Aufgabe das StALU hat: Die Behörde prüft die Einhaltung der  Belange der Wasserwirtschaft und des Küstenschutzes .

Und das ist des Pudels Kern. Jeder Strandbewirtschafter ist verpflichtet, plausibel zu erklären, wie er seine Bauten im Falle eines Sturmhochwassers nach amtlicher Hochwasserwarnung der Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für den Bereich “westlich Rügens” innerhalb von 12 Stunden zurückbauen kann. Dies gilt sowohl dem Schutz der eigenen Sachwerte des Antragstellers als auch der Düne als Küstenschutzanlage für die gesamte Ortslage Warnemünde.

Das ist allen Strandbewirtschaftern bekannt. Eine Erklärung zur Rückbaubarkeit binnen 12h nach amtlicher Hochwasserwarnung musste bereits in den vergangenen Jahren abgegeben werden, wird nach dem B-Plan der Hansestadt auch gefordert und letztlich als Auflage in der Baugenehmigung formuliert.

Dass (rechtzeitig) ein Bauantrag zu stellen ist und dass dieser den Festsetzungen des zukünftigen B-Planes der Hansestadt entsprechen muss, wurde bereits zu Beginn der Saison 2023 (letztmalige Duldung) und im Rahmen der Auswertung der Saison 2023 im Spätherbst gegenüber den Strandbewirtschaftern kommuniziert. 18 von 19 Antragstellern haben das hingekriegt. Versuchen wir, den Fehler zu finden:

 So wird behauptet, es sei Ende März ein Bauantrag eingereicht worden. Fakt ist: Der dem StALU vorliegende Antrag zum Bau der Strandoase ist am 22.05.2024 im Bauamt der Hansestadt Rostock eingegangen. Da der Antrag unvollständig war, wurden seitens des Bauamtes Nachforderungen erhoben, der Antrag folglich noch nicht an das StALU  zur Erteilung des wasserrechtlichen Einvernehmens vorgelegt. Erst am 06.06.2024 ging der nachgebesserte Bauantrag beim StALU ein.

Zur Errichtung des fliegenden Baus:

Nachdem am 20.06.2024 bekannt wurde, dass Herr Treichel beabsichtigt, am 21.06.2024 einen sog. fliegenden Bau  zu errichten wurde dies durch die  Tourismuszentrale Rostock als Verwalter/ Verpächter der stadteigenen Strandgrundstücke wegen des Fehlens der hierzu notwendigen Genehmigungen / Anzeigebestätigungen untersagt.

Daraufhin erfolgte dann am  21.06.2024 die Antragstellung beim StALU,  allerdings ohne die hierfür erforderlicheren Unterlagen einzureichen. Auf wiederholte Hinweise und Nachfrage des StALU wurde der Antrag dann – quasi scheibchenweise- mit Unterlagen ergänzt.

Bei beiden Anträgen ergaben sich widersprüchliche Angaben insbesondere im Hinblick auf die Elektroversorgung und die Trink- und Grauwasserthematik, welche  seitens des Planers erst am 11.07.2024 aufgeklärt werden konnten. Das StALU MM kann nunmehr eine abschließende Prüfung zu den Anträgen vornehmen.

Um es kurz zu fassen: Nicht unsere Leute haben schlecht gearbeitet oder etwas verzögert. Im Gegenteil. Das Amtshandeln stellt keine Willkür dar, sondern dient dem konsequenten Schutz  des Wohls der Allgemeinheit im Hinblick auf den Küstenschutz , den Schutz von Leib und Leben und Sachwerten. Eine Sonderregelung für Herrn Treichel wird es aus diesem Grund weder heute noch in Zukunft geben.“

Anschluß an das an das Schienennetz

Thema im Landtag: Industrie- und Gewerbegebiete in Mecklenburg-Vorpommern an das Schienennetz anschließen / Meyer: Pauschale Verpflichtung zur Gleisanbindung nicht zielführend

Schwerin – Im Landtag ist  ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN über die Anbindung von Industrie- und Gewerbegebieten an das Schienennetz diskutiert worden. „Die Prüfung, ob eine Anbindung an das Eisenbahnnetz sinnvoll ist, nehmen die Kommunen als Träger der Erschließungsplanung in Eigenverantwortung vor. Wenn eine Gleisanbindung wirtschaftlich sinnvoll und darstellbar ist, können wir den Bau über Fördermittel unterstützen.

Es ist jedoch keinesfalls zielführend, eine pauschale Verpflichtung zur Anbindung von Industrie- und Gewerbegebieten an das Eisenbahnnetz einzuführen. Hier macht die Prüfung im jeweiligen Einzelfall deutlich mehr Sinn“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Im Investguide der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV sind auf Grundlage von Meldungen der Kommunen und Landkreise die Gewerbeflächen mit einer Anbindung an das Schienennetz verzeichnet (www.investguide-mv.de).

„Wir verfolgen eine klare wirtschafts-, verkehrs- und ansiedlungspolitische Strategie. Industriegebiete, Großgewerbegebiete, Güterverkehrszentren und Häfen werden ausreichend und vorrangig bahnseitig angebunden. Allerdings: Wirtschaftlichkeit und die Berücksichtigung der Finanzkraft von Vorhabenträgern und Betreibern dieser Gleisanschlüsse müssen immer mitgedacht werden. Denn neben der einmaligen Investition in die Schienenanbindung ist deren dauerhafter Betrieb, die laufende Unterhaltung der Anlagen und die Finanzierung später nötiger Ersatzinvestitionen sicherzustellen“, sagte Meyer.

Die Anbindung von neuen Industrie- und Gewerbegebieten beziehungsweise die nachträgliche Anbindung von bestehenden Gewerbegebieten an das Eisenbahnnetz sollte nur bei tatsächlichem Bedarf und einer über einen längeren Zeitraum gesicherten Transportmenge auf der Schiene erfolgen. Auch sieht die Förderrichtlinie des Bundes für Gleisanschlüsse eine Rückzahlung der Fördermittel bei Nichteinhaltung der im Zuwendungsbescheid festgeschriebenen Transportmenge vor.

Aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) kann eine Förderung von Gleisanbindungen von Industrie- und Gewerbegebieten erfolgen, soweit sie unmittelbar für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft erforderlich sind. Förderfähig sind die Errichtung oder der Ausbau von Verkehrsanlagen zur Anbindung von Gewerbebetrieben an das überregionale Schienenverkehrsnetz.

Die geförderte Infrastruktur muss öffentlich gewidmet sein und unentgeltlich zur öffentlichen Nutzung bereitgestellt werden. Die Förderung von Anbindungen, die nur von einem Unternehmen genutzt werden können, ist ausgeschlossen. Mit Ausnahme der Bauleitplanung können aus der GRW auch Planungs- und Beratungsleistungen gefördert werden, die ein Träger zur Vorbereitung und Durchführung förderfähiger Infrastrukturmaßnahmen von Dritten in Anspruch nimmt

Firmenjubiläum bei Z.A.S.

Schulte: Intensive Zusammenarbeit des Unternehmens mit pharmazeutischer Industrie, Krankenhäusern und Universitätskliniken

Neubrandenbug – Das Unternehmen Z.A.S. – Zentral Archiv Service GmbH in Neubrandenburg hat am Freitag (05.07.) sein 30jähriges Firmenjubiläum begangen. Als Spezialist für Dienstleistungen der Archivierung und Digitalisierung bietet Z.A.S. umfassende Archivierungsservices, einschließlich der Archivierung von Dokumenten, Proben und Arzneimitteln. Als spezielles Verfahren steht die isothermische Archivierung zur Verfügung.

„In Zeiten der Digitalisierung sind Daten und die daraus generierten Informationen besonders wertvolle Güter. Da ist es elementar, eine zukunftssichere Verwahrung zu gewährleisten. Das Unternehmen Z.A.S hat sich einen Namen gemacht insbesondere für die Pharmazeutische Industrie, Krankenhäuser und Universitätskliniken, um Rohdaten, zum Beispiel für die Forschung, aufzubewahren“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Das international agierende Unternehmen mit 56 Mitarbeitenden am Standort steht für Innovation im Bereich der Archivierung, insbesondere im Life Science Bereich. Seit der Übernahme durch die Rhenus Gruppe im Jahr 2017 hat sich Z.A.S. weiter als anerkannter Partner in der Logistikbranche etabliert.

Die Rhenus Gruppe ist in Deutschland an 100 Standorten vertreten und entwickelt innovative Lösungen entlang der gesamten Lieferkette, insbesondere in den Bereichen Pharmalogistik und Healthcare Logistik. Derzeit strebt Z.A.S. eine intensivere Zusammenarbeit mit Rhenus Ireland an, insbesondere in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Biowissenschaften und Chemie.

Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Delegationsreise nach Irland fanden zusammen mit Wirtschaftsminister Reinhard Meyer Gespräche im Rhenus Logistics Technology Park in Galway statt. Die Zusammenarbeit von Z.A.S. mit Rhenus Ireland soll nun unter anderem im Bereich der Gesundheitswirtschaft, der Biowissenschaften und Chemie ausgebaut werden.

Baggerung im Kommunalhafen

Meyer: Wichtig ist, wirtschaftsnahe und touristische Infrastruktur zu stärken

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Stralsund übergeben. Ziel ist, mit den Fördermitteln eine Machbarkeitsstudie zu erstellen zur Baggerung im Werft- und Hafenaquatorium Stralsund.

„Wir wollen die wirtschaftsnahe Infrastruktur im Land nachhaltig stärken. Dazu gehören auch wichtige Vorarbeiten, um beispielsweise unsere Häfen für touristische und gewerbliche Schiffsanläufe gut vorzubereiten. Deshalb unterstützen wir die Machbarkeitsstudie in Stralsund“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Hansestadt Stralsund will Planungsunterlagen erarbeiten lassen, zur Vorbereitung der Solltiefe von siebeneinhalb Metern durch eine Nassbaggerung im Kommunalhafen und an der Volkswerft Stralsund, um die Voraussetzungen für eine verbesserte touristische und gewerbliche Nutzung der Infrastruktur zu gewährleisten.

Die Gesamtinvestition in Höhe von 50.000 Euro wird vom Wirtschaftsministerium in Höhe von 37.500 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt.

Neuansiedlung in Stralsund

Neuansiedlung im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund / Meyer: 34 Arbeitsplätze werden geschaffen – Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort wird gestärkt

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute den ersten Spatenstich zum Bau einer Produktionsstätte des Unternehmens EKATO Nord GmbH in Stralsund gesetzt. Das Unternehmen plant „An der Werft 13“ in Stralsund auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft auf einer Fläche von 7.782 Quadratmetern eine Betriebsstätte zu errichten.

„Die Ansiedlung von Großunternehmen wie EKATO aus Branchen mit echtem Zukunfts- und Wertschöpfungspotenzial ist eine Bereicherung für unser Land – und ein wichtiger Schritt bei der Revitalisierung des Werftgeländes in Stralsund. Arbeitsplätze werden geschaffen und zusätzlich wird damit die Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort gestärkt. Mit der Ansiedlung werden 34 Arbeitsplätze neu geschaffen. Zudem profitieren von jeder Großinvestition auch kleinere Unternehmen am Standort und in der Region“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Unternehmen ist derzeit in einem angemieteten Büro in der ehemaligen Volkswerft Stralsund ansässig. Hier haben aktuell vier Mitarbeitende lokale Lieferantenstrukturen aufgebaut und das Errichtungsvorhaben begleitet. Am Standort in Stralsund sollen künftig vor allem Großrührwerke (ab einem Durchmesser von 160 Millimetern sowie sehr große Stahl-Rührorgane) für den weltweiten Export gefertigt werden.

Der Standort in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund konnte sich durch eine Kombination aus Anschlussmöglichkeiten zu Land und Wasser, sowie der Lieferantenstandorte gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Neben den hiermit verbundenen Zeit- und Kostenersparnissen erwartet EKATO nach eigenen Angaben mit der Ansiedlung auch eine Reduzierung des „Carbon Foot Print“, da künftig durch die Nutzung des Seewegs insbesondere Sondertransporte quer durch Deutschland erheblich reduziert werden können. Das Unternehmen wird eine 1.500 Quadratmeter große Produktionshalle mit zwei Krahnbahnen, weiteren Maschinen und Anlagen errichten.

Ebenfalls entsteht ein zweigeschossiges Bürogebäude mit einer Fläche von 140 Quadratmetern und eine Lagerhalle. „Vor allem die Standortvorteile in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund haben das Unternehmen überzeugt, sich hier anzusiedeln. Das ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Dynamik und Innovationskraft der Region nachhaltig zu stärken“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro.

Das 1933 gegründete Unternehmen ist weltweit tätig und hat Tochtergesellschaften in Europa, Asien, Australien, Südamerika, Südafrika und den USA sowie einem Netz von Handelspartnern. Die produzierenden Standorte sind Schopfheim und Umgebung, Stralsund sowie Shanghai. Das Produktportfolio umfasst Industrierührwerke, Reaktorrührwerke, Prozess- und Pilotanlagen, Dichtungstechnik und Prozess- und Engineeringleistungen. Zu den vorrangig belieferten Branchen gehören die Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Rauchgasentschwefelung sowie das Polymer- und Batterierecycling.