Kinder erhalten mehr Zeit für das Lesen

Oldenburg: Einführung des Lesebandes fördert die Lesekompetenzen nachhaltig

Schwerin – Zum kommenden Schuljahr führt das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung das Leseband für alle Jahrgangsstufen der Grundschule ein. Dadurch stehen den Kindern jeden Tag 20 Minuten zur Verfügung, um das Lesen zu üben. Die Lesezeit ist fester Bestandteil des Unterrichts. Lehrerinnen und Lehrer wurden beim diesjährigen Grundschultag sowie in zahlreichen Fortbildungen auf die Umsetzung vorbereitet.

„Mit dem Leseband fördern wir nachhaltig die Lesekompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler. Sie erhalten nicht nur den Zugang zur Kinderliteratur, sondern auch die Möglichkeit, das Lesen als etwas Alltägliches zu begreifen“, führte Bildungsministerin Simone Oldenburg aus. „Unser Ziel ist es, dass alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen. Dafür ist das Leseband eine wirklich ausgezeichnete Möglichkeit“, sagte sie.

Der Grundschultag 2024, der ganz im Zeichen der Einführung des Lesebandes stand, und eine Online-Ringveranstaltungsreihe wurden gezielt durch das Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) zur Information der Lehrkräfte angeboten, an denen ca. 600 Lehrerinnen und Lehrer teilnahmen. Ab September 2024 ist eine weitere Online-Reihe geplant. Darüber hinaus werden Beratungen durch das Unterstützungssystem des IQ M-V für Einzelschulen angeboten.

„Wir haben die Schulleitungen und Lehrkräfte gut auf die Einführung des Lesebandes vorbereitet. Alle betreffenden Schulen haben ein Starter-Bücherpaket und die neue Handreichung für die Arbeit mit dem Leseband erhalten“, informierte die Ministerin.

Die Handreichung, die auf dem Bildungsserver und dem Regierungsportal zum Download bereit steht, gibt Aufschluss darüber, wie die Umsetzung im Unterricht erfolgen kann: Dazu gehören das Vorlesen, das Tandem-Lesen, das laute Vorlesen oder auch ein Hörbuch anhören und dabei leise im Buch mitlesen. Bei der Auswahl der Methoden orientieren sich die Lehrkräfte an den Bedürfnissen und Interessen, vor allem aber am Lernstand der Kinder. Mit „Lernlinie“ steht ihnen ein online-basiertes Diagnostik-Tool der Lernverlaufsanalyse zur Verfügung.

Die Ministerin erklärte, dass die aktuellen Ergebnisse von Schulleistungstests wie den IQB-Bildungstrend, IGLU oder PISA deutlich zeigen, dass mehr Zeit zur Stärkung der basalen Lesekompetenzen bereitgestellt werden muss. „In jedem Fach ist es wichtig, lesen zu können, um Aufgabenstellungen richtig zu erfassen. Daher ist es gut, dass wir verschiedene Lese-Methoden etablieren, die von den Lehrkräften genutzt werden können.“

Gingster Schüler spenden für Rehkitz und Co.

Grundschule übergibt Spendengelder an den Satower Verein für Wildtierrettung

Insel Rügen – Das ist ein Rekord. Die Gingster Grundschüler erliefen in ihrem diesjährigen Spendenlauf die einmalige Summe von über 7.500 Euro. „Wir sind überwältigt“, kommentiert Koordinatorin Silke Luther das Ergebnis ihrer Schützlinge. „Die Kinder sind so hoch motiviert, dass sie viele kleine und große Spenden zusammengetragen haben.“ Der Lauf sei immer ein Baustein des Sportfestes und bringe den über 170 Mädchen und Jungen besonders viel Spaß. Die ehrgeizigen Kinder gehen allein auf Spendersuche und werden dabei von ihren Eltern, Großeltern oder Bekannten unterstützt.

Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel

Mattes Fromm vom Satower Verein für Wildtierrettung (links) mit den Gingster Grundschülern, die am meisten Spenden erlaufen haben. Mit dabei Tom Krüger aus der 4a (rechts). Foto: Martina Zabel

Einen Anteil der Einnahmen spenden die Kleinen regelmäßig an eine gemeinnützige Vereinigung. In diesem Jahr entschieden sie sich für den Satower Verein für Wildtierrettung. Beim Schulhof-Sommerfest übergaben sie dem Vereinsvorsitzenden Mattes Fromm einen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro. „Wir freuen uns über eure Unterstützung und können die Finanzen für unsere Aufgaben sehr gut gebrauchen“, erklärt Mattes Fromm den strahlenden Kindern. Er beschrieb den Kindern das Anliegen des Vereins, der in dem 2019 gründeten deutschlandweit agierenden Netzwerk deutscher Wildtierretter engagiert ist.

Die jungen Wildtiere leben gefährlich. Um frisches Heu zu gewinnen, beginnen die Landwirte meist schon im Mai oder Anfang Juni mit der Wiesenmahd. Nach Schätzungen fallen jedes Jahr ca. 500.000 Wildtiere der Grünlandmahd zum Opfer. Darunter sind geschätzt 90.000 Rehkitze. Aber auch Gelege von seltenen Bodenbrütern wie der Uferschnepfe, dem Kiebitz oder der Wiesenweihe werden vermäht. Der Verein kümmere sich um die Rettung von Wildtieren in der Umgebung. Mit Drohnen spüre man zum Beispiel Rehkitze auf einem Feld auf und bringe sie in Sicherheit.

Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel

Schulleiter André Farin (links) übergibt den Schülern mit den höchsten Spendenergebnissen ein symbolisches Rehkitz als Dank für ihren Einsatz. Foto: Martina Zabel

Die Kinder mit den höchsten Spendensummen erhielten für ihren Einsatz symbolisch ein Rehkitz und eine Urkunde überreicht. Zu ihnen gehört Tom Krüger aus der 4a, der von allen Teilnehmern am meisten Geld erlaufen hat. „Wir danken dir und deinen Mitstreitern für so einen großartigen Einsatz“, sagt Schulleiter André Farin, „unsere Schulgemeinschaft lebe von und mit Spenden. Und gerade deswegen unterstützen wir andere Vereine, die sich für einen guten Zweck einsetzen.“ Die Klasse 4a kann sich außerdem auf einen Wandertag freuen, bei dem ihnen Wildtierretter Mattes Fromm seine Arbeit vor Ort vorstellen wird.

Beratung bei Urlauberaktionstagen

Oldenburg: Gemeinsam mit den Welcome Centern werben wir Fachkräfte für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – In den Sommerferien 2024 berät das Bildungsministerium an drei Terminen bei den Urlauberaktionstagen der Welcome Center. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungsministeriums, des Staatlichen Schulamtes Schwerin und des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V) informieren über Wege in den Schuldienst von Mecklenburg-Vorpommern und beraten Interessierte zu den Möglichkeiten für einen Seiteneinstieg an allgemein bildenden und beruflichen Schulen sowie zu den Möglichkeiten für ausländische Lehrkräfte.

„Die Welcome Center im Land sind wichtige Kooperationspartner, mit denen uns das große Ziel der Fachkräftegewinnung verbindet. Sie begleiten Lehrkräfte, die sich für eine Rückkehr in unser Bundesland entscheiden und tragen dazu bei, dass sie gut ankommen und in Mecklenburg-Vorpommern ein neues zu Hause finden. Auch Lehrkräfte aus dem Ausland können die Unterstützungsangebote der Welcome-Center in Anspruch nehmen “, so Bildungsministerin Simone Oldenburg. „In diesen Orten wollen wir bei den Urlauberaktionstagen gemeinsam um gut ausgebildete Fachkräfte für unsere Schulen werben.“

Termine mit einem Beratungsangebot für Lehrkräfte:

23. Juli 2024, Zingst

10-16 Uhr, gegenüber vom Strandaufgang Seebrücke

Es beraten Christiane Schnippert (Referentin für Lehrkräftegewinnung) und Anja Abraham (IQ M-V, Lehrkräfte im Seiteneinstieg).  

12. August 2024, Boltenhagen

10-16 Uhr, gegenüber vom Kurhaus

Es beraten Christiane Schnippert (Referentin für Lehrkräftegewinnung) und Katrin Ohlsen (Schulrätin, Staatliches Schulamt Schwerin).  

22. August 2024, Wiek (Greifswald)

10:00-16:00 Uhr, Straße an der Mühle, nähe Wiecker Klappbrücke

Es beraten Christiane Schnippert (Referentin für Lehrkräftegewinnung) und Sabine Hötschkes (IQ M-V, Lehrkräfte im Seiteneinstieg).  

Landesweit bieten die Welcome Center als Servicestellen zur Fachkräftegewinnung kostenfrei und unabhängig kompetente Beratung und Unterstützung – für alle, die zum Arbeiten und Leben nach Mecklenburg-Vorpommern ziehen möchten.

Startchancen-Schule stellt sich vor

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger und Bildungsministerin Oldenburg besuchen Regionalen Schule „Am Lindetal“

Neubrandenburg – Heute besuchten die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bildungsministerin Simone Oldenburg die Regionale Schule „Am Lindetal“ Neubrandenburg. Sie ist eine von insgesamt 70 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, die zusätzliche Finanzhilfen durch das Bund-Länder-Programm erhalten, um die Unterrichtsentwicklung zu stärken, ihre Ausstattung zu verbessern und Projekte umzusetzen.

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger: „Der Start des größten und langfristigsten Bildungsprogramms in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland steht unmittelbar bevor – auch ganz konkret hier in Neubrandenburg. Bei meinem Besuch der Regionalen Schule ‚Am Lindetal‘ habe ich mich gemeinsam mit Bildungsministerin Simone Oldenburg mit der Schulleitung und Lehrkräften ausgetauscht. Sie leisten hier sehr wertvolle Arbeit, die wir mit dem Startchancen-Programm zusätzlich unterstützen werden.

Mit dem Programm läuten wir jetzt die bildungspolitische Trendwende ein. Bund und Länder investieren gemeinsam 20 Milliarden Euro über zehn Jahre. Das ist eine Investition in erfolgreiche Bildungsbiografien, in Fachkräfte von morgen, in unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sowie in den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und die Stabilität unserer Demokratie. Mit dem Startchancen-Programm ebnen wir den Weg in ein selbstbestimmtes Leben und erneuern das Aufstiegsversprechen. Denn wir können es uns nicht länger leisten, die Potenziale der jungen Generation liegen zu lassen.“

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark vom sozialen Umfeld ab. Um dies endlich dauerhaft zu ändern, investieren Bund und Land gemeinsam in eine bildungspolitische Trendwende. Mit dem Startchancen-Programm stärken wir die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie im sozial-emotionalen Bereich.“

Das Bund-Länder-Programm beginnt mit dem Schuljahr 2024/2025 und hat eine Laufzeit von 10 Jahren.

Insgesamt werden 4.000 allgemein bildende und berufliche Schulen in Deutschland unterstützt, an denen ein hoher Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler lernt. Die Auswahl der Schulen erfolgte im Einvernehmen mit dem Bund auf Grundlage wissenschaftsgeleiteter Kriterien. Der Bund hatte dabei die Dimensionen „Armut“ und „Migrationshintergrund“ vorgegeben, da sie stark mit den Faktoren „Bildungsteilhabe“ und „Bildungserfolg“ zusammenhängen.  Für Mecklenburg-Vorpommern wurden 70 Schulen ausgewählt.

Zu weiteren Schulauswahlkriterien in Mecklenburg-Vorpommern zählen besondere bzw. inklusive Lerngruppen, der Anteil an Schülerinnen und Schüler mit pädagogischem und sonderpädagogischem Förderbedarf sowie der Anteil an Wiederholerinnen und Wiederholern.

Die Regionale Schule „Am Lindetal“ Neubrandenburg besuchen 663 Schülerinnen und Schüler. Die Schule ist eine vollgebundene Ganztagsschule. Durch eine rhythmisierte Stundentafel werden offene Lernformen, Methodenvielfalt im Unterricht sowie das Lernen in unterschiedlichen Sozialformen unterstützt. Als Standortschule liegt der Fokus auf der Integration von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunft. In über 70 Ganztagskursen können die Schülerinnen und Schüler ihren Interessen und Neigungen nachgehen.

Seit 2015 arbeitet die Schule im Verbund „Ein Quadratkilometer-Bildung“, um Übergänge zwischen Kita, Grund- und weiterführendem Bereich besser zu gestalten. Die Schule ist in den Netzwerken „regionale Schulentwicklung“, „digitale Bildung“ und „zeitgemäße Lernumgebungen“ der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V aktiv, um durch Vernetzung mit anderen Schulen Impulse für die Schulentwicklung zu setzen.

M-V startet in die Sommerferien

Oldenburg: Ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern zu ihren Zeugnissen

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern starten am Freitag, 19. Juli 2024, 161.700 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen in die Sommerferien. Zuvor erhalten sie ihre Zeugnisse. Für die 34.800 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen haben die Sommerferien bereits Anfang der Woche begonnen. Erster Schultag ist für alle Schülerinnen und Schüler Montag, der 2. September 2024.

„Ein ereignisreiches Schuljahr geht zu Ende“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern zu ihren Zeugnissen. Den Eltern und Großeltern danke ich für ihre liebevolle Unterstützung. Die Arbeit der Lehrkräfte verdient großen Respekt, verbunden mit dem Dank für ihren engagierten Einsatz, dem abwechslungsreichen Unterricht und dafür, dass sie über das Maß hinaus alles getan haben, um den Unterrichtsausfall zu verringern.

Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern, den Familien und den Beschäftigten an den Schulen einen wunderschönen, erholsamen Sommer“, so Oldenburg.

Rund 5300 Schülerinnen und Schüler haben die Mittlere-Reife-Prüfungen bestanden. 120 von ihnen haben das Prädikat „mit Auszeichnung“ erreicht und erhalten als besondere Würdigung eine Urkunde der Ministerin. Unter ihnen sind 27 Schülerinnen und Schüler mit dem herausragendem Prädikat von 1,0.

Rund 4800 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien, Fach- und Abendgymnasien und Gesamtschulen haben in diesem Schuljahr das Abitur erfolgreich bestanden. Für 169 Abiturientinnen und Abiturienten gab es die fantastische Durchschnittsnote von 1,0. Sie erhalten als besondere Würdigung eine Urkunde der Ministerin.

Für einige Kinder und Jugendliche ist der letzte Schultag auch mit Enttäuschung verbunden, weil ihre Noten nicht so ausgefallen sind wie erhofft. Das Bildungsministerium bietet in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien und in der ersten Ferienwoche ein landesweites Zeugnissorgentelefon an. Schülerinnen, Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten am Telefon Unterstützung, Rat und Hilfe. Das Zeugnissorgentelefon mit der landeseinheitlichen Nummer 0385 588 7987 ist bis 26. Juli 2024, von Montag bis Freitag und auch am Samstag, 20. Juli 2024, in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr besetzt.

Abitur-Noten liegen vor

Oldenburg: Gute Leistungen der Schülerinnen und Schüler

Schwerin – Dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung M-V liegen die vorläufigen Ergebnisse der diesjährigen schriftlichen Abitur-Prüfungen vor. „Dabei zeigt sich eine gute stabile Lage in den Fächern Deutsch und Englisch mit Werten zwischen 8,1 und 9,7 Notenpunkten über die Jahre hinweg. Besonders erfreulich ist die deutliche Verbesserung im Fach Mathematik“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg in Schwerin.

Dies betrifft sowohl die Grund- als auch die Leistungskurse in den Mathematik-Prüfungen mit CAS (Computeralgebrasystem) sowie mit WTR (wissenschaftlichem Taschenrechner). Hier konnten in den Grundkursprüfungen mit WTR und mit CAS 6,5 bzw. 6,3 (im Jahr 2023 noch 5,1 bzw. 5,2) und in den Leistungskursprüfungen 8,5 bzw. 8,4 Notenpunkte (im Jahr 2023 mit 7,7 bzw. 7,8) erreicht werden.

„Die erfreulichen Ergebnisse basieren auf der Durchführung vielfältiger Maßnahmen, die von Fortbildungs- und Beratungsangeboten für Lehrkräfte über zielgerichtet eingesetzte Materialien zur Prüfungsvorbereitung und Weiterentwicklung der Prüfungsstruktur im Fach Mathematik reichen“, erklärte die Ministerin. Berücksichtigung gefunden haben dabei auch die Rückmeldungen der Lehrkräfte zu den Abiturarbeiten des vergangenen Prüfungsjahres. So seien die Erkenntnisse des Expertenausschusses Mathematik, der im vergangenen Jahr gebildet worden ist, wesentlich gewesen, so die Ministerin.

Oldenburg: „Neben den jahrelangen sehr schwachen Mathematikleistungen kam im vergangenen Jahr noch die Auswirkung der Pandemie erschwerend hinzu. Es lag vollkommen auf der Hand, dass es einer grundständigen Änderung bedarf, um die Leistungen der Schülerinnen und Schüler dauerhaft im Fach Mathematik zu verbessern. Endlich zeigen die jetzigen Ergebnisse eine deutliche Verbesserung der Leistungen. Wichtig bleibt dennoch, weiter den Fokus auf die Stärkung der basalen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen zu legen.

Mit dem kommenden Schuljahr wird es daher eine zusätzliche Unterrichtstunde im Grundkurs Mathematik geben.“

Zehn „Aqua-Kitas“ vom Land gefördert

Oldenburg: Mit qualifizierten pädagogischen Fachkräften Kindern das Schwimmen näher bringen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute eine der zehn Kindertageseinrichtungen im Land besucht, die sich an dem Modellprojekt „Aqua-Kitas“ beteiligen. In der Natur- und Waldkita Dambecker Seen hat sich die Ministerin mit den pädagogischen Fachkräften über das Modellprojekt und die damit verbundenen Wassergewöhnungskurse für Kinder ausgetauscht.

„In Mecklenburg-Vorpommern ist es wichtig, dass viele Kinder möglichst früh schwimmen lernen. Mit den entsprechenden Schulungen für pädagogische Fachkräfte setzen wir genau dort an, damit Kinder bereits im Kindergartenalter an das Wasser gewöhnt werden. Es freut mich sehr, dass das Angebot des Modellprojekts so gut angenommen wird“, sagte Simone Oldenburg bei ihrem Besuch in Dambeck.

Das Land stellt pro Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Damit können bis zu zehn Einrichtungen mit jeweils 1.500 Euro gefördert werden. In diesem Jahr erhalten zehn Kindertageseinrichtungen aus Greifswald, Parchim, Priborn, Dambeck, Gadebusch und Sternberg die Förderung, um Fachkräfte zu Assistenzschwimmlehrerinnen und Assistenzschwimmlehrern ausbilden zu lassen.

Die 30-stündigen Online-Schulungen werden durch die Stiftung Deutschland Schwimmt durchgeführt. Die Kurse umfassen 20 Theorieeinheiten via Lehrbriefe per Zoom. Zusätzlich absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Praxistag. Im Anschluss erhalten sie ein Zertifikat „geprüfte/r Schwimmlehrer/in BASIS“ des Deutschen Schwimmlehrerverbandes.

Für die pädagogischen Fachkräfte ist die Teilnahme kostenlos.

Kleine „Waldhelden“ ausgezeichnet

Loppin – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus im Jugendwaldheim Loppin die Gewinner der Aktion „Waldheld“ gekürt. Gemeinsam mit dem Maskottchen Edda Eichhörnchen, die sich als Hüterin für unseren Wald einsetzt, möchte die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern mit dem Projekt wieder Kinder aus Kitas und Grundschulen ermutigen, sich aktiv und altersgerecht für den Wald- und damit für den Klimaschutz stark zu machen.

„Diese Aktion begrüße ich sehr. Zeigt sie doch, mit welchem Ideenreichtum die Kinder vorgegangen sind, wenn es darum geht, sich für die Natur vor der eigenen Haustür einzusetzen. Der Wald ist bedeutsam in vielerlei Hinsicht: Er schützt vor Erosion, Hochwasser, Trockenheit und Hitze. Auch ist er wichtig für das Klima, er filtert die Luft, speichert Kohlenstoff und produziert den für Mensch und Tier notwendigen Sauerstoff.

Erwähnenswert ist auch, dass in Deutschland mehr als eine Million Menschen in der Holz- und Forstwirtschaft tätig sind. Das sind mehr als in der Automobilindustrie und im Maschinenbau. 2023 betrug der Branchenumsatz rund 25,5 Milliarden Euro. Außerdem ist Wald der Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Durch die Aktion werden Kinder angehalten, sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Schritte, um den Wald und damit die Umwelt zu schonen. In diesem Sinne gratuliere ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und danke ihnen recht herzlich“, sagte Backhaus.

Zu den 20 fristgerechten Einsendungen gehörten zum Beispiel Brettspiele, ein Wald-Rapsong, eine Dokumentation für Waldprojekttage sowie eine Kurzgeschichte. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesforstanstalt MV, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Umweltministerium bewertete die Originalität, die persönliche Ansprache des eingereichten Beitrages und die Breitenwirkung. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel spannende Tages- und Nachtprogramme mit den Forstleuten, Entdeckungstouren durch den Wald und einen Tag voller Spaß und Spiel mit der mobilen Waldschule in der Kita bzw. Schule.

  In der Kategorie Kita/ Kiga gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Kita Tausend Farben, Hrn. Steffen Laack + Gruppe Buntikus, Tolstoistr. 5, 17489 Greifswald, (Gewinn: 1 Übernachtung im JWH Loppin für 30 Personen)
  2. Naturkindergarten „Barfuss und Gemüse“, Fr. Anja Müller, Wahlendower Str. 11, 17438 Wolgast, (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Naturkita Sievertshagen, Dorfstr. 72, 18510 Papenhagen (Gewinn: Ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)

  In der Kategorie Grundschule/Hort gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Robert-Lansemann-Schule, Fr. Susanne Nilius + die Eisbärenklasse 3, Lenensruher Weg 33, 23970 Wismar (Gewinn: 1 Übernachtung im Waldcamp im FoA GVM für 34 Personen)
  2. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4a, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Grundschule Teterow, Fr. Christin Bensing-Brandt und Klasse 2c, Schulkamp 5, 17166, Teterow
  4. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4b, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: Je ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)

Eigene Unternehmen für Schüler

Oldenburg: Wertvolle Erkenntnisse für den späteren Berufsweg sammeln

Rostock – „Eine Schülerfirma aufzubauen und zu betreiben, ist eine aufregende und lohnende Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen. Sie lernen viel über die wirkliche Geschäftswelt, indem sie Produkte herstellen oder Dienstleistungen erbringen. Damit sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg am (heutigen) Dienstag in Rostock bei der Präsentation der neuen Handreichung „Gründung und Betrieb von Schülerfirmen“.

Schülerfirmen sind pädagogische Projekte an Schulen, die sich praxisnah mit dem Thema „Wirtschaften“ beschäftigen. „Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler an diesen pädagogischen Projekten teilnehmen, haben wir Tipps und praktische Anleitungen für eine erfolgreiche Arbeit in einer Schülerfirma zusammengestellt“, sagte die Ministerin.

Die Publikation richtet sich an Lehrkräfte, pädagogische Betreuerinnen und Betreuer sowie Schülerinnen und Schüler. Themen wie Ideenfindung, Planung, Finanzen, Marketing sowie rechtliche und organisatorische Aspekte werden erläutert und bewährte Strategien, die bei der Gründung und Verwaltung der Schülerfirmen unterstützen, vorgestellt.

„Vor der Corona-Pandemie gab es noch 85 Schülerfirmen. Aktuell sind es rund 30, die vor allem in den Branchen Merchandising, Ernährung, Lebensmittelproduktion und IT aktiv sind. Wir wollen die Schülerfirmen im Land stärken und weiter unterstützen, sodass noch mehr Kinder und Jugendliche sich dafür entscheiden, ein solches Unternehmen zu gründen. Seit vergangenem Jahr fördert das Land daher die Landeskoordination Schülerfirmen“, so die Ministerin.

Die Landeskoordination wird vom Verein „RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern“ übernommen, deren Aufbau im Jahr 2023 mit rund 40.000 Euro vom Land gefördert worden ist. Für den Betrieb sind Landesförderungen in diesem Jahr in Höhe von rund 152.000 Euro und für das Jahr 2025 ca. 107.000 Euro vorgesehen.

Oldenburg: „Schülerfirmen tragen zum Ausbau der Berufswahlkompetenz bei. So kann der Übergang von der Schule in den Beruf besser gelingen. Einerseits können die Kinder und Jugendlichen in ihrer Firmen die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ausbauen und anderseits können die Betriebe junge Talente kennenlernen. So erwachsen für beide Seiten neue Perspektiven in ihrer Heimatregion.“

Die Ministerin erklärte, dass im Rahmen des neuen Konzepts für die Berufliche Orientierung auch die Arbeit der Schülerfirmen weiter gestärkt wird. „Wir wollen mehr Praxis in den Unterricht bringen. Mit vielen weiteren Angeboten unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufs- und Studienwahl nachhaltig.“

Fördermittel für Gingster Schulneubau

Parlamentarischer Staatssekretär Heiko Miraß übergibt 4,2 Millionen-Euro-Zusage

Insel Rügen – Grünes Licht für die neue Schule in Gingst. Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, hatte den lang erwarteten Fördermittelbescheid im Gepäck. Er übergab gestern Vormittag die Finanzzusage in Höhe von 4,2 Millionen Euro an den neuen Gingster Bürgermeister Nico Last und beglückwünschte die anwesenden Gemeindevertreter zu dem in Kürze beginnenden 1. Bauabschnitt des neuen Regionalschulgebäudes.

„Wir freuen uns sehr über die Zuwendung“, erklärt Nico Last in seiner Begrüßung der Gäste. Unter ihnen auch sein Ummanzer Bürgermeisterkollege Holger Kliewe. „Der Schulstandort im Westen der Insel liegt uns sehr am Herzen“ ergänzt er und blickt auf den langen Weg zurück, den das Projekt insgesamt genommen hatte. Seit 2011 sitzt er immer wieder mit am Tisch, wenn es um die Zukunft der Schule geht und brachte sich ein, wenn Entscheidungen und Studien über Sanierung oder Neubau beraten werden mussten oder die Suche nach Fördertöpfen wichtig war.

Finanzspritze für den Gingster Schulneubau. Staatsekretär Heiko Miraß (2.v.l.) und Bürgermeister Nico Last (1.v.l) bei der Übergabe des Fördermittelbescheides. Der sorgte bei Schulleiter André Farin (1.v.r.) sowie seinen Schülern Mia Behm und Finn Koch für Begeisterung. Foto: Martina Zabel

Finanzspritze für den Gingster Schulneubau. Staatsekretär Heiko Miraß (2.v.l.) und Bürgermeister Nico Last (1.v.l) bei der Übergabe des Fördermittelbescheides. Der sorgte bei Schulleiter André Farin (1.v.r.) sowie seinen Schülern Mia Behm und Finn Koch für Begeisterung. Foto: Martina Zabel

„Im ersten Bauabschnitt entsteht das Klassenraumgebäude mit vier Etagen in einem modernen und farblich passenden Outfit“, schildert Schulleiter André Farin die erste Etappe auf dem Weg zu einem Schulcampus mit Grundschule, weiterführender Schule und Turnhalle. „Das Lernen in einer Ganztagsschule mit Inklusion, Referendarausbildung und Berufsorientierung bekommt eine geniale Aufwertung.“ Dafür lohne es sich, so der Gingster Schulleiter, mehr als 16 Millionen in die Hand zu nehmen. Heiko Miraß lobte die Gemeinde für diesen Schritt, denn ein lebendiger Ort brauche auch immer eine Schule, um für junge Familien attraktiv zu sein.

Applaus kam in der Stunde auch von Schülerinnen und Schülern aus der 5a, die eigens für den Anlass eine Empfangsbestätigung gebastelt hatten. „Wir bedanken uns sehr im Namen aller Schüler“, sagt Mia Behm. Mit ihren Klassenkameraden übergaben sie dem Staatssekretär und den beiden Bürgermeistern ihren Bescheid. Sie verbanden damit drei Bitten: Hilfe und Unterstützung bei der schnelleren Umsetzung des Digitalpakts, für die präventiven Projekte in allen Klassen und für das Vorhaben, eine „Schule ohne Rassismus“ zu werden. Diese und weitere Ideen wollen sie in der neuen Schule fortführen und können den Einzug in den Neubau kaum erwarten.

Bessere Vergütung + Unterrichtsstundenkonten

Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes „Gute Schule 2030“ machen Schuldienst für Beschäftigte attraktiver

Schwerin – Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern erhalten künftig eine höhere Vergütung bei geleisteter Mehrarbeit. Außerdem können sie ein langfristiges Unterrichtsstundenkonto einrichten lassen. Darauf haben sich die Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes für „Gute Schule 2030“ nach einem längeren Verhandlungsprozess verständigt.

Ab 1. September 2024 ist erstmals für alle Lehrämter ein einheitlicher Betrag geplant, der im November und noch einmal im Februar erhöht werden soll.  Vor allem für Lehrkräfte im Grundschullehramt ergibt sich daraus eine deutliche Steigerung. Das Land investiert hier etwa sieben Millionen Euro pro Jahr, um diese Anhebung umzusetzen. Die zugehörige Verordnung befindet sich noch im Rechtssetzungsverfahren.

Für Lehrkräfte, die planmäßig mehr Stunden in der Unterrichtswoche leisten und diese später durch Freizeit ausgleichen wollen, besteht in Zukunft die Möglichkeit, diese unter bestimmten Voraussetzungen auf ein langfristiges Unterrichtsstundenkonto einzuzahlen.
Aus Sicht der Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes war dieser Schritt notwendig, da aufgrund des Lehrkräftemangels trotz aller weiteren Maßnahmen auch in absehbarer Zeit Mehrarbeit von Lehrkräften nicht ausgeschlossen ist. Die Prüfung der rechtlichen Umsetzung, der Finanzierung und die Einbindung der Mitbestimmungsgremien führte letztlich zu einem längeren Verhandlungszeitraum.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Mit den neuen Regelungen verbessern wir deutlich die Arbeitsbedingungen unserer Lehrkräfte. Dadurch wird der Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt attraktiver. Mit dieser Neuerung wird die geleistete Mehrarbeit der Lehrerinnen und Lehrer höher vergütet, denn zusätzliche Stunden müssen sich auch für die Lehrkräfte lohnen. Sie sind es, die durch dieses große Engagement den Unterrichtsausfall verringern.

Wenn sie kurzfristig Vertretungsunterricht erteilen, wird dies durch eine höhere Mehrarbeitsvergütung belohnt. Mit den langfristigen Unterrichtsstundenkonten können sie heute mehr arbeiten, um später ohne einen Verzicht auf die Vergütung bzw. die Besoldung weniger zu arbeiten. Ich freue mich, dass sich alle Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes auf diese Regelungen verständigen konnten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Gute Nachrichten für alle Lehrkräfte, die mehr arbeiten! Mit der geplanten deutlichen Verbesserung der Mehrarbeitsvergütung für Lehrkräfte und der Einführung eines langfristigen Unterrichtsstundenkontos werden bessere Möglichkeiten für den Ausgleich von zusätzlich geleisteten Unterrichtsstunden geschaffen.

Im Vergleich der Bundesländer rückt Mecklenburg-Vorpommern mit der neuen Vergütungshöhe auf den zweiten Platz vor. Gleichzeitig wird die bisher unübersichtliche Regelung klarer. Im Wettbewerb um die wichtigen Fachkräfte setzt unser Land ein deutliches Zeichen. Ich danke den Gewerkschaften für die konstruktiven Verhandlungen.“

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV), Landesvorsitzender Nico Leschinski: „Die Erhöhung der Vergütungssätze war dringend geboten. Die meisten unserer Kolleg:innen wissen um die Notwendigkeit der Mehrarbeit, um in dieser Situation Unterricht abzusichern. Sie wollen ihren Einsatz zu Recht entsprechend gewertschätzt wissen. Dies ist uns jetzt gelungen.

Mit der Erhöhung im Februar bewegen wir uns im Bundesvergleich an der Spitze dieser Vergütung. Das Arbeitszeitkonto verstehen wir als Einstieg in einen Prozess. Ein Anfang ist gemacht und wir werden in Zukunft prüfen, welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt. Die Freude über das jetzige Ergebnis in der Mehrarbeit kann und soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es als Gewerkschaft unser originäres Anliegen ist, eine solche gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb werden wir jetzt weiter verhandeln, um gerade auch in Zeiten von Personalmangel die Lehrkräfte zuverlässig und dauerhaft zu entlasten.“

Philologenverband (PhV M-V), Landesvorsitzender Mario Steinke: „Wir haben hier eine positive Entwicklung für unsere Lehrkräfte. Das Land zeigt Wertschätzung für geleistete Mehrarbeit und zeigt Lehrkräften auch eine, wenn auch begrenzte, Möglichkeit die Mehrarbeit in Zeit anrechnen zu lassen und diese später auszugleichen.“

Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB), Hans-Joachim Prakesch (Vorsitzender des Landesverbandes): „Wir begrüßen die Erhöhung der Vergütung für geleistete Mehrarbeit der Lehrkräfte und der Anpassung der Stundensätze an die zukünftige Erhöhung der Tabellenentgelte bzw. der Besoldung. Mit dieser Erhöhung wird der Notwendigkeit der Verrichtung von Mehrarbeit Rechnung getragen und der Leistung der Lehrerinnen und Lehrer Wertschätzung entgegengebracht.

Trotz der deutlichen Erhöhung liegen die Stundensätze für die höheren Erfahrungsstufen unterhalb der Vergütung für geleistete reguläre Arbeit. Hier gibt es noch Entwicklungspotenzial nach oben. Unsere Lehrkräfte leisten seit Jahren eine hohe Anzahl an Mehrarbeitsstunden, deshalb begrüßen wir die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen diese Stunden in ein Arbeitszeitkonto umzuwandeln. Somit kann die Arbeitsleistung mit Freizeit entgolten werden.“

Als nächste Punkte wollen die Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes über die Senkung der Arbeitsbelastung für Lehrkräfte, über die Reform des Lehrerbildungsgesetzes, über die Reform des Referendariats, über eine Evaluation des Seiteneinstiegs und über eine Prüfung der Folgen einer Absenkung der Unterrichtsverpflichtung entsprechend der Vereinbarung im Koalitionsvertrag sprechen.

Einstieg in den Lehrerberuf

Oldenburg: Wir müssen alles unternehmen, um weitere Lehrkräfte auszubilden und einzustellen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern unternimmt weitere Anstrengungen, um mehr Lehrerinnen und Lehrer auszubilden und einzustellen. Der Landtag hat dafür heute in Zweiter Lesung das Lehrerbildungsgesetz beschlossen. Die Änderungen umfassen die Zweite und Dritte Phase der Lehrerbildung, also das Referendariat und die Fort- und Weiterbildung.

„Lehrerinnen und Lehrer werden händeringend gesucht. In nahezu allen Bundesländern sind sie Goldstaub“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Allein in Mecklenburg-Vorpommern fehlen in den kommenden Jahren ca. 2.500 Lehrkräfte, die nicht in unserem Land in einem grundlegenden Lehramtsstudium ausgebildet werden. Es ist also offensichtlich, dass wir alles unternehmen müssen, um diese 2.500 Lehrkräfte auszubilden. Dazu braucht es neue Wege, Kreativität und auch etwas Mut“, so Oldenburg.

Das geänderte Lehrerbildungsgesetz sieht im Wesentlichen folgende Neuregelungen vor:

  •  Attraktivitätssteigerung des Referendariates 

Die Möglichkeit, das Referendariat in Teilzeit zu absolvieren, wird gesetzlich verankert. Die vorgeschriebene Hausarbeit wird zu einer erweiterten Lehrprobe weiterentwickelt, die verbindlich in die Bewertung einfließt. Außerdem können sich Lehramtsabsolventinnen und -absolventen Vordienstzeiten als Vertretungskraft auf die Dauer des Referendariates anrechnen lassen.

  •  Neue Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg 

Zukünftig können Lehrkräfte im Seiteneinstieg mit einem Berufsabschluss in einem pädagogischen Bereich neben der Ausbildung in einem Unterrichtsfach die Weiterbildung im sozialpädagogischen Bereich absolvieren. Dem Land gelingt somit, die Tätigkeit der Lehrkraft und die der unterstützenden pädagogischen Fachkraft miteinander zu verbinden. Dies trägt dazu bei, die multiprofessionellen Teams zu stärken.

  •  Erwerb einer zusätzlichen Lehrbefähigung 

Grundständig ausgebildete Lehrkräfte haben künftig die Chance, eine weitere Lehrbefähigung für ein zusätzliches Unterrichtsfach oder eine andere Schulart zu erwerben. Das Land hat in die Gruppe der Lehrkräfte im Seiteneinstieg die Personen aufgenommen, die bereits über ein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen, aber nicht über ein Referendariat. Diese Beschäftigten hatten bisher nicht die Möglichkeit, eine Ausbildung im Seiteneinstieg zu absolvieren, obwohl sie nach mindestens fünf Jahren erfolgreich ein grundständiges Pädagogikstudium abgeschlossen haben.

„Wir müssen alles versuchen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Lehrkräfte für eine qualitativ hochwertige Bildung der Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen“, betonte Bildungsministerin Oldenburg. „Dabei darf niemals der hohe Qualitätsanspruch ins Hintertreffen geraten, sondern muss Maßstab aller Änderungen und Neuerungen sein. Dazu haben auch die intensiven Erörterungsstunden mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verbände, der Gewerkschaften, der Schulleitungsvereinigungen und der Elternvertretung beigetragen. Für die konstruktiven Anregungen möchte ich bedanken“, so Oldenburg.

Die Bildungsministerin bedankte sich in der Landtagsdebatte auch bei den Lehrkräften für ihre motivierte und umsichtige Arbeit. „Ob Lehrerinnen und Lehrer grundständig ausgebildet worden sind oder ihren Berufsabschluss auf dem zweiten Bildungsweg erworben haben, spielt keine Rolle. Wir brauchen sie alle: den studierten Mathematik- und Physik-Lehrer und die Staatsanwältin, die in der Grundschule ihr Glück gefunden hat“, sagte die Ministerin.

CDU Fake News zur Lehrkräftebildungsreform

Schwerin – Am Mittwoch hat die CDU im Rahmen der Aktuellen Stunde den Teil der geplanten Lehrerbildungsreform kritisiert, der noch nicht dem Parlament vorliegt. Andreas Butzki, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion erklärt hierzu: „Die CDU verbreitet Fake News über ein Gesetz, dass es noch gar nicht gibt. Die CDU versucht mit einer aufwendigen Kampagne bewusst Ängste bei Eltern zu schüren, um Stimmen abzugreifen.

Und dafür ist der CDU anscheinend jedes Mittel recht. Seit Wochen behaupten Peters und Co. fälschlich, dass die Landesregierung plane, das Gymnasium abzuschaffen. Das ist genauso falsch wie die Behauptung, es werde bald einen Einheitslehrer geben. All das ist Quatsch.

Fakt ist: Wir wollen dafür sorgen, dass die Lehramtsstudierenden noch besser ausgebildet werden, sprich mehr Didaktik. Denn was bringt ein Lehrer, der ein Genie in theoretischer Mathematik ist, wenn er den Schülern nicht vernünftig das Einmaleins beibringen kann?

Selbst die CDU gesteht ein, dass das dringend nötig ist, auch wenn sie in der öffentlichen Debatte alles versucht, um unsere Pläne unglaubwürdig zu machen. Dieses Eingeständnis findet sich auch in einem Änderungsantrag, der von der CDU- und der FDP-Fraktion zur Änderung des Lehrerbildungsgesetzes eingegangen ist.

Dabei war es CDU Kultusminister Oswald Wutzke, der nach der Wende dafür sorgte, dass Pädagogik, Didaktik und Methodik im Lehramtsstudium nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Fachwissen war auf einmal alles.

Das hat dazu geführt, dass das Lehramtsstudium in MV aktuell ganz hinten steht, wenn es um den Anteil von Pädagogik am gesamten Lehramtsstudium im Gymnasiallehramt geht –  das müssen wir wieder ändern und das Lehramtstudium wieder besser machen!

Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen

Leitfaden für Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen entwickelt / Oldenburg: Die Schule ist ein geeigneter Ort, um Basiswissen zur Ersten Hilfe zu vermitteln

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern stärkt die Erste-Hilfe-Ausbildung an weiterführenden Schulen, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Land hat dazu gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen einen Leitfaden entwickelt. Der Leitfaden dient als Handlungsempfehlung, mit dem die Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung in einem zweijährigen Modellvorhaben eigenständig umsetzen können.

Das zweijährige Modellvorhaben soll ab dem kommenden Schuljahr an den ersten 50 Schulen freiwillig eingeführt werden. Die Teilnahme von weiteren Schulen ist möglich. Im Schuljahr 2022/2023 haben 10 Schulen in einem Pilotprojekt nach dem Konzept gearbeitet und überprüft, ob die Module praxistauglich sind.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Überall und bei jeder Gelegenheit, kann es zu Gefahren- oder Notfallsituationen kommen. Erste Hilfe leisten zu können und zu wollen, ist von besonderer Bedeutung. Mit einer unbefangenen Einstellung zum Helfen-Wollen bietet sich die Chance, mehr Verantwortungsgefühl und Zivilcourage für Notfallsituation aufzubauen. Studien belegen, dass bereits Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, adäquate Erste Hilfe bei Erwachsenen zu leisten.

Die Schule ist daher ein geeigneter Ort, um das Basiswissen zur Ersten Hilfe zu vermitteln. Mit dem Leitfaden wollen wir Lehrkräfte dabei unterstützen, wie den Schülerinnen und Schülern die Kompetenzen Erste Hilfe zu leisten vermittelt werden können. Ich danke allen Partnerinnen und Partnern, die an dem Leitfaden mitgewirkt haben.“

Dr. Gernot Rücker, Notarzt an der Universitätsmedizin Rostock: „Nur mit Training in der Schule kann langfristig eine vollständige Flächendeckung bei der Ersten Hilfe in der Bevölkerung erreicht werden, insbesondere in einem touristisch hoch aktiven Bundesland mit langer Küstenlinie.“

Dr. Patricia Bunke, Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordwestmecklenburg: „Im Rettungsdienst erleben wir häufig, dass Menschen versterben, weil niemand Erste Hilfe leistet. Die Unsicherheit und Hemmschwelle sind oft einfach zu groß. Kinder und Jugendliche sind für dieses Thema sehr offen und können die richtigen Maßnahmen schnell erlernen und umsetzen. Das erlebe ich seit Jahren im Reanimationsunterricht, den ich in der Schule in Dorf Mecklenburg durchführe.

Die Erste-Hilfe-Ausbildung mit einem Leitfaden an Schulen zu implementieren ist ein großartiges Vorhaben, das ich und auch alle anderen Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes in Mecklenburg-Vorpommern sehr gerne unterstützen.“

Um die Schülerinnen und Schüler auszubilden, sind zwei Module von je 90 Minuten als Starterausbildung vorgesehen. Sie können in der Jahrgangsstufe 7 oder 8 altersgerecht und unabhängig von der Schulart rahmenplankonform und unterrichtsbegleitend in den Fächern Biologie und Sport umgesetzt werden. Möglich ist es auch, das Modellvorhaben als Ganztagsangebot oder in einer Projektwoche durchzuführen.

In Modul 1 „Grundlagenwissen“ geht es zum Beispiel darum, eine Notfallsituation zu erfassen, Atmung und Bewusstsein zu prüfen, einen Notruf korrekt durchzuführen, Verletzungen zu erkennen und Wunden zu versorgen. Modul 2 „Wiederbelebung“ gibt als Lernziele die stabile Seitenlage, die Herzdruckmassage und eine Beatmung vor. Der Leitfaden führt die Ziele, die beiden Module und die Grundbedingungen mit den Materialempfehlungen auf und benennt Ansprechpartnerinnen und -partner für Lehrkräfte zur Unterstützung.

Das Thema „Erste Hilfe lernen, können und anwenden“ hatte in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung von 2010 bis 2016 einen besonderen Stellenwert.

In diesem Zeitraum wurden in 278 allgemein bildenden Schulen etwa 300 Lehrkräfte und ca. 54.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Danach haben Lehrerinnen und Lehrer in eigener Verantwortung mit den noch vorhandenen Lehr-, Übungs- und Verbrauchsmaterialien Projekte zur Wiederbelebung an den Schulen umgesetzt. Mittlerweile sind ca. 75.000 Schülerinnen und Schüler in der Ersten Hilfe und in der Wiederbelebung ausgebildet. Mit dem neuen Konzept und dem Leitfaden für die Erste-Hilfe-Ausbildung setzt die Landesregierung hier an.

Landesjugendsportspiele eröffnet

Neubrandenburg – „Die Landesjugendsportspiele sind ein Höhepunkt des Sportjahres in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Sportministerin Stefanie Drese zum Auftakt des sportlichen Großereignisses in Neubrandenburg. Drese eröffnete am Sonnabendvormittag die 16. Jugendsportspiele des Landes.

Die Ministerin hob die hohe Bedeutung des Sports für Mecklenburg-Vorpommern hervor. „Bewegung und Sport bedeuten Lebensqualität, Wohlbefinden und Gesundheit. Sie machen Freude, halten fit und tragen zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung bei“, sagte Drese. Der Sport bringe darüber hinaus viele tausende Menschen in unserem Bundesland jeden Tag zusammen. „Und das ist gerade in solch politisch und wirtschaftlich unruhigen Zeiten wie aktuell sehr wichtig und unverzichtbar“, so Drese.

Sport im Verein und in selbstorganisierten Gruppen stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen und damit die Gesellschaft als Ganzes. Drese: „Das Ehrenamt trägt dazu ganz wesentlich bei und ist für den Sportbetrieb unersetzlich. Dies wird auch an diesem Wochenende hier in Neubrandenburg sichtbar.“

Rund 1.500 Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche ehrenamtliche Kampf- und Schiedsrichter sowie Helferinnen und Helfer kommen an diesem Wochenende in Neubrandenburg zusammen, um sich in 31 Sportarten bei den Jugendsportspielen des Landes im sportlichen Wettstreit zu messen.

Es sei toll zu sehen, wie sich das Bedürfnis nach Sport und Bewegung im Verein in unserem Land derzeit entwickelt, so Drese. Dies zeige sich in der Mitgliederstatistik des LSB mit fast 30.000 neuen Mitgliedern allein in den letzten zwei Jahren. „Besonders erfreulich dabei ist, dass der größte Teil davon Kinder und Jugendliche ist. Ich bin gespannt, wann der LSB bei aktuell rund 290.000 Mitgliedern die 300.000 Marke knackt“, sagte Drese.

Für diesen Prozess spielen nach Angabe der Ministerin gerade die Jugendsportspiele des Landes eine sehr wichtige Rolle. Die Landesjugendsportspiele präsentieren den Sport in seiner ganzen Vielfalt: traditionell, modern, neuen Trends entsprechend und mit Mitmachangeboten Interesse weckend.

Drese dankte der Stadt Neubrandenburg, dem Landessportbund und seinen Fachverbänden, dem Kreissportbund Mecklenburgische Seenplatte und seinen Sportvereinen, der Sportjugend MV und den Partnern aus der Wirtschaft für das beispielhafte Engagement, die die Ausrichtung der Landesjugendsportspiele erst ermöglichen.