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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

MV stärkt den Übergang von der Schule in den Beruf

Neue Kooperationsvereinbarung zwischen Bildungsministerium und Bundesagentur für Arbeit geschlossen

Schwerin – Das Bildungsministerium und die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern. Dafür haben sie eine neue Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung des Übergangs von der Schule in den Beruf geschlossen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern frühzeitig, individuell und praxisnah auf ihren Weg in Ausbildung, Studium oder Beruf vorzubereiten und sie dabei eng zu begleiten.

„Mit dieser Vereinbarung setzen wir einen wichtigen Rahmen für mehr Chancengerechtigkeit und Orientierung. Alle Schülerinnen und Schüler sollen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um ihre Stärken zu erkennen und selbstbewusst den Schritt in Ausbildung, Studium oder Beruf zu gehen. Wir stärken die Berufliche Orientierung an unseren Schulen und sorgen für verlässliche Strukturen, die jungen Menschen echte Perspektiven eröffnen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg bei der Unterzeichnung.

„Wir schaffen mit den neuen Maßnahmen klare Strukturen, um Jugendliche frühzeitig zu erreichen und sie Schritt für Schritt beim Übergang in Ausbildung und Beruf zu begleiten. Das Tandem-Modell zwischen Schule und Berufsberatung wird dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schülern eine berufliche Perspektive eröffnet werden kann“, erklärte Markus Biercher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit.

Die neue Vereinbarung umfasst mehrere zentrale Angebote, die darauf abzielen, die Berufliche Orientierung auf Schulebene zu verbessern und den Schülerinnen und Schülern eine individuelle Begleitung zu bieten:

Zentrale Inhalte der neuen Vereinbarung:

  • Verbindliche Kooperationen auf Schulebene: Jede Schule in Mecklenburg-Vorpommern schließt künftig eine eigene Kooperationsvereinbarung mit der zuständigen Agentur für Arbeit. Diese regelt gemeinsame Ziele, Abläufe und die Evaluation der Maßnahmen vor Ort. Damit wird die Berufsberatung stärker in den Schulalltag integriert und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Arbeitsagenturen verbindlicher gestaltet.
  • Tandem-Modell für die Berufsberatung: Jede Schule benennt eine feste Kontaktlehrkraft für die Berufliche Orientierung, die eng mit einer Beratungsfachkraft der Agentur für Arbeit zusammenarbeitet. Dieses Tandem plant und koordiniert alle Aktivitäten zur Berufsorientierung – von Informationsveranstaltungen über Beratungsgespräche bis zu Elternabenden.
  • Früher Beginn und individuelle Begleitung: Bereits ab Klassenstufe 7 wird die Potenzialanalyse „Mission ICH“ eingesetzt, um Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler zu erkennen. Darauf aufbauend folgen Berufsfelderkundungen, Praktika und Workshops zur Bewerbungsvorbereitung. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf erhalten individuelle Beratung und gezielte Förderangebote.
  • Digitale und inklusive Orientierung: Digitale Tools wie „Check-U“ oder „meinBERUF“ ergänzen die Präsenzangebote an den Schulen. Alle Angebote werden inklusiv, klischeefrei und barrierefrei gestaltet, sodass jede und jeder Zugang zu den Angeboten erhält.
  • Starke Einbindung externer Partner: Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften und soziale Träger werden einbezogen, damit sich Netzwerke bilden und Schülerinnen und Schüler praxisnahe Erfahrungen machen können. So wird die Berufliche Orientierung stärker mit der regionalen Wirtschaft und den tatsächlichen Arbeitsmarktbedarfen verzahnt.
  • Eltern als Partnerinnen und Partner: Elternabende zur Beruflichen Orientierung sollen künftig regelmäßig stattfinden – zum Beispiel verstärkt durch digitale Elternabende. Sie informieren über Ausbildungswege, Bewerbungsverfahren und Unterstützungsangebote und unterstützen so die Begleitung der Jugendlichen auch im häuslichen Umfeld.
  • Qualitätssicherung: Alle Angebote werden regelmäßig evaluiert. Feedback von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften fließt in die Weiterentwicklung der Angebote ein. Zusätzlich erfolgt eine gemeinsame Berichterstattung alle zwei Jahre.

Die neue Vereinbarung gilt bis zum 31. Juli 2030. Sie löst die bisherige Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2018 ab.

Mit dem Bürgermeister auf die Baustelle

30 Unternehmen stellen sich auf 19. Berufsmesse der Gingster Schule vor

Insel Rügen – „Mit dem Bürgermeister auf die Baustelle“ nannte die Gingster Schule den besonderen Baustein ihrer 19. schuleigenen Berufsmesse. Daran nahmen 30 Unternehmen von der Insel und dem Festland teil, um die über 290 Schüler über Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen nach dem Schulabschluss zu informieren.

„Wir nutzen die Chance der Jahrhundertbaustelle im Ort“, erklärt Schulleiter André Farin die Idee, interessierten Schülern eine Führung durch den Rohbau ihrer neuen Schule anzubieten. „Was passt besser als eine Baustelle vor der Haustür“, meint Bürgermeister Nico Last, „um einen Blick auf die Arbeit und Ergebnisse der zahlreichen unterschiedlichen Handwerker zu werfen.“ Neugierde und Nachfragen beherrschten die kurzen Touren in kleinen Gruppen von Schülern, die sich Klassen- und Förderräume, Lehrerzimmer und Lerninseln in den Fluren anschauten.

Bürgermeister Nico Last (links) führt eine kleine Schülergruppe über die Rohbaustelle der neuen Schule und weckt Neugierde und Nachfragen. Foto: André Farin
Bürgermeister Nico Last (links) führt eine kleine Schülergruppe über die Rohbaustelle der neuen Schule und weckt Neugierde und Nachfragen. Foto: André Farin

Holger Lobitz von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern begrüßte am Rande der Messe, dass ein Schwerpunkt auf das Handwerk gelegt werde. „Wie überall herrscht bei Dachdeckern, Friseuren und Co. Fachkräftemangel“, sagt er beim Messerundgang. „Wir freuen uns, dass dieses Jahr ein Viertel der Aussteller aus dem handwerklichen Bereich dabei ist.“ Das könne weiter ausgebaut werden, findet Goswin Schreck, der Cheforganisator der Gingster Messe: „Turnhalle, Außengelände sowie Räume in der Schule bieten für Vorträge, Videos und praktische Arbeiten genügend Platz.“

Dachdeckermeister Christian Stöhr aus Binz im handwerklichen Gespräch mit Emil Nehls (links). Foto: Martina Zabel
Dachdeckermeister Christian Stöhr aus Binz im handwerklichen Gespräch mit Emil Nehls (links). Foto: Martina Zabel

In der Feedbackrunde mit ihm lobten die beteiligten Firmen die einzige von einer Schule organisierte Messe auf der Insel Rügen. „Die Gingster Schule bereitet die Schüler für die Messe sehr gut vor“, sagt Yvonne Köhler, Karriereberaterin bei der Bundeswehr. Mit Messemappen und Fragebögen besuchen die Schüler die Stände und kommen so besser ins Gespräch. Die Auswertung der Schüler-Recherchen mit Experten ist fest in den Unterricht der Fächer Deutsch und Arbeit-Wirtschaft-Technik installiert. Die Ernsthaftigkeit und das gelenkte Interesse spüre man als Berater und Standbetreuer. Handwerker wie der Dachdecker Christian Stöhr aus Binz werden den praktischen Messegedanken auch im kommenden Jahr wieder mit ihren Angeboten unterstützen.

32.000 Schülerinnen und Schüler besuchen die SchulKinoWoche

„In Liebe, Eure Hilde“ – Sondervorführung mit Andreas Dresen in Rostock

Rostock – In dieser Woche tauschen ca. 32.000 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern die Schulbank gegen den Kinosessel. In der SchulKinoWoche bieten 33 Kinos im Land ein umfangreiches Programm mit 100 Filmen. Zusätzlich gibt es Sonderprogramme der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung – mit dem Fokus auf Pressefreiheit, Umweltbildung und Demokratie.

„Die SchulKinoWoche eröffnet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, spannende Filme zu erleben. Zugleich können sie sich intensiv mit gesellschaftlichen Fragestellungen und unserer Geschichte auseinandersetzen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich freue mich besonders, dass heute eine Sondervorführung den Film ‚In Liebe, Eure Hilde‘ ins Rampenlicht stellt – ein herausragendes Werk, das zum Nachdenken über unsere Vergangenheit anregt und die Bedeutung von Verantwortung und Erinnerung verankert.“

Die Veranstaltung am heutigen Mittwoch, bei der Regisseur Andreas Dresen zu Gast sein wird, ist ein Highlight der SchulKinoWoche, die bereits zum 20. Mal stattfindet. Dresen, bekannt für seine authentischen und gesellschaftlich relevanten Filme, wird mit dem Publikum über seinen Film „In Liebe, Eure Hilde“ sowie über die Rolle des Films in Politik- und Gesellschaftsbildung sprechen. In dem Film geht es um die große Liebe von Hans und Hilde Coppi zur Zeit des Nationalsozialismus, ihr Leben und ihren Tod. Neben seiner Arbeit als Regisseur lehrt Dresen an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

Der Film „In Liebe, Eure Hilde“ ist Teil der SchulKinoWoche, steht aber auch allen Schulen frei für die Unterrichtsnutzung zur Verfügung. Das Bildungsministerium hat dafür eine landesweite Lizenz erworben.

Für Lehrkräfte bietet die SchulKinoWoche praxisnahe Impulse, wie Filme gezielt in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können. „Es geht darum, konkrete Anregungen zu geben, wie gesellschaftliche Fragestellungen, politische Bildung und Medienkompetenz kreativ, innovativ und schülernah in den Unterricht integriert werden können“, erläuterte Oldenburg.

Lehrkräfte erhalten vorab pädagogische Begleitmaterialien, die die fachliche Einbindung der Filme erleichtern. Ergänzt wird das Angebot durch Fortbildungen und Workshops, die den Einsatz von Filmen als Bildungswerkzeug fördern.

Die SchulKinoWoche wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit 23.000 Euro finanziell unterstützt. Träger ist VISION KINO, ein bundesweites Projekt, das die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kinos stärkt und die Filmbildung fördert.

Schülerinnen und Schüler erinnern an Mauerfall und Grenzöffnung

Schülerwettbewerb „35 Jahre Deutsche Einheit – Spurensuche an Deinem Wohnort“ – Preisverleihung mit Beiträgen aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

Schlagsdorf – Rund 40 Schülerinnen und Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben sich in der Regionalen Schule Schlagsdorf getroffen. Anlässlich der jährlich stattfindenden Schülerbegegnung erinnern sie an den Mauerfall und die Grenzöffnung von 1989.

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein, der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und dem Grenzhus Schlagsdorf.

„Die Friedliche Revolution und der Mauerfall haben Menschen Mut gemacht, für Demokratie und Freiheit einzutreten. Diese Errungenschaften sind nicht selbstverständlich – sie müssen immer wieder neu verteidigt und mit Leben gefüllt werden. Dass junge Menschen heute nach Spuren der Teilung und Einheit in ihrer eigenen Lebenswelt suchen, zeigt: Erinnerungskultur ist nicht rückwärtsgewandt, sondern ein aktiver Beitrag zur Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft“, sagte Simone Oldenburg, Bildungsministerin in Mecklenburg-Vorpommern und Präsidentin der Bildungsministerkonferenz.

„Die Deutsche Einheit ist nicht abgeschlossen. Sie bleibt eine fortwährende Aufgabe. Unsere Schülerinnen und Schüler setzen sich im Unterricht damit auseinander. Das trägt wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratischem Miteinander bei“, so Dorit Stenke, Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.

Zentrales Anliegen der Begegnung ist es, die Bedeutung von Freiheit und Demokratie im Licht der deutschen Teilungsgeschichte sichtbar zu machen und mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu verbinden. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 12/13 haben Wettbewerbsbeiträge vorgestellt, die sich mit historischen Spuren der Teilung in ihren Heimatorten sowie mit Fragen der Erinnerungskultur, des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Vertrauens in demokratische Prozesse beschäftigen.

Folgende Schülerbeiträge wurden ausgezeichnet:

  • Siegerinnen der Kategorie „Regionale Schulen“:
    Jilljana Kleye und Mia Rott, Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule Büchen
    Titel: „Zwei Gedanken – ein Gefühl“
  • Siegerin der Kategorie „Gymnasien“:
    Elisa Liebrecht, Musikgymnasium „Käthe Kollwitz“ Rostock
    Titel: „Goldene Wellen, graue Zeiten – 35 Jahre deutsche Einheit in Rostock“

Im Anschluss an die Preisverleihung haben sich die Schülerinnen und Schüler in Workshops mit Fragen der Erinnerungskultur, dem Umgang mit Geschichte in Zeiten digitaler Medien sowie persönlichen Perspektiven von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auseinandergesetzt. Am Nachmittag hat Bildungsministerin Simone Oldenburg mit Schülerinnen und Schülern über die Zeit der Friedlichen Revolution und die deutsche Wiedervereinigung diskutiert.

Die Schülerbegegnung findet jährlich rund um den 9. November statt. Die Region Schlagsdorf steht in besonderer Weise für die Geschichte der innerdeutschen Grenze. Ziel des Wettbewerbs ist es, historische Erfahrungen für junge Menschen erfahrbar zu machen und zur aktiven Teilnahme an demokratischer Gestaltung anzuregen.

Erweiterung der Naturgrundschule Plate abgeschlossen

Land und Kommunen schaffen gemeinsam gute Lernbedingungen an den Schulen

Plate – In Plate im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist heute der Erweiterungsbau der Naturgrundschule und des Hortes feierlich eingeweiht worden. An der Schule lernen ca. 220 Schülerinnen und Schüler, die sich an vielen Umwelt- und Naturprojekten beteiligen. Die Schule verzeichnet steigende Schülerzahlen. Das Land hat das Bauvorhaben mit vier Millionen Euro aus dem Schulbauprogramm des MV-Schutzfonds unterstützt. Hinzu kommt eine Million Euro über das Konjunkturprogramm Schulbau von Land und Kommunen. Insgesamt sind an dem Standort 11,5 Millionen Euro investiert worden.

„Die Schülerinnen und Schüler können sich über vier weitere Klassenräume, zwei Gruppenräume, einen neuen Essensraum und einen neuen Hortbereich freuen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich der feierlichen Übergabe. „Seit 20 Jahren trägt die Naturgrundschule Plate ihren Namen und erhält mit dem Erweiterungsbau ein schönes Geschenk im Jubiläumsjahr. Mit diesen und anderen Bauprojekten bringt die Landesregierung den Schulbau in Mecklenburg-Vorpommern voran. Seit 2016 hat das Land die Schulträger mit rund einer Milliarde Euro bei 550 Schulbauvorhaben unterstützt. Damit schaffen wir gute und moderne Lernbedingungen“, so Oldenburg.

„Mit der Einführung des neuen Schulbauprogramms im Finanzausgleichsgesetz 2024 haben wir einen Durchbruch bei der Schulbaufinanzierung erzielt und die Grundlage für wichtige kommunale Zukunftsinvestitionen geschaffen“, betonte Innenminister Christian Pegel. „Die Erweiterung der Naturgrundschule Plate zeigt beispielhaft, wie gut die Zusammenarbeit von Land und Kommunen funktioniert, wenn alle Verantwortung für die Bildungsinfrastruktur übernehmen. Für die Gemeinde Plate bedeutet diese Investition nicht nur moderne Lern- und Betreuungsräume, sondern auch eine Stärkung als attraktiver Wohn- und Lebensort für junge Familien. Zugleich profitiert die gesamte Region, weil starke Schulen ein entscheidender Standortfaktor sind. Auch in diesen schwierigen Zeiten sichern wir die kommunale Finanzkraft und schaffen damit die Voraussetzungen dafür, dass Projekte wie dieses überall in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden können“, so Pegel.

Land und Kommunen investieren über das Konjunkturprogramm bis 2027 zusätzlich 400 Millionen Euro in den Schulbau. Das Land stellt in diesem Zeitraum jährlich 25 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Schulen bereit. Die Kommunen geben jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr aus dem Finanzausgleich dazu. Die Schulträger, die Fördermittel erhalten, müssen sich mit Eigenmitteln in mindestens gleicher Höhe beteiligen. „Wir setzen darüber hinaus aus dem Sondervermögen des Bundes weitere 600 Millionen Euro für die Sanierung und für den Neubau von Schulen ein, damit wir an weiteren Schulen moderne Lernbedingungen schaffen können“, so Bildungsministerin Oldenburg weiter.

EU-Schulprogramm: Schulen können sich jetzt bis Ende Januar bewerben

Schwerin – Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt ruft alle Schulen mit den Jahrgangsstufen 1 bis 4 und Förderschulen auf, sich bis zum 31. Januar 2026 für die Teilnahme am EU-Schulprogramm für das Schuljahr 2026/2027 zu bewerben. Ernährungsminister Dr. Till Backhaus begrüßt das Projekt.

„Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich seit dem Start 2017/2018 am EU-Schulprogramm. Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch wöchentlich frische Trinkmilch ohne Zusätze und frisches Obst oder Gemüse. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern vitamin- und mineralstoffhaltige Produkte vorwiegend aus der Region anzubieten.

Das Programm bietet außerdem die Möglichkeit, Wissen um die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und deren Zubereitung sowie zur gesunden Ernährung zu vermitteln oder landwirtschaftliche und ernährungswirtschaftliche Betriebe zu besuchen. Dazu werden den teilnehmenden Schulen pädagogische Begleitmaßnahmen zur Unterstützung angeboten. Aktuell nehmen 152 Schulen mit etwa 23.700 Kindern teil“, sagt er.

Nachdem alle Schul-Bewerbungen eingegangen sind, werden in einem Interessenbekundungsverfahren Unternehmen gesucht, welche die Schulen mit frischer Milch und frischem Obst oder Gemüse beliefern. Zum Ende des aktuellen Schuljahres werden dann die Schulen über die Teilnahme für 2026/2027 sowie über die Angebote zu den pädagogischen Begleitmaßnahmen informiert.

Niederdeutsches Schülerwort des Jahres 2025 gekürt

Schülerinnen und Schüler von 37 Schulen konnten Vorschläge einreichen

Boltenhagen – „Dösbaddel“ ist das niederdeutsche Schülerwort des Jahres 2025. Es wurde heute beim ersten Landesfachtag Niederdeutsch im Wichernhaus Boltenhagen gekürt. Das Schülerwort wurde erstmalig von Schülerinnen und Schülern der 37 Schulen gewählt, an denen Unterricht im Fach Niederdeutsch angeboten wird. In den vergangenen Wochen haben sie Vorschläge über die Schulplattform „itslearning“ eingereicht. Eine Jury wählte dann die Wörter aus, die zur finalen Abstimmung standen, unter anderem „Moin“, „Wat“ oder auch „Kopp hoch – Wat mutt, dat mutt“. Das ausgezeichnete Wort „Döspaddel“ wurde von Schülerinnen und Schülern des Goethe-Gymnasiums Demmin eingereicht.

„Bei der Wahl des niederdeutschen Schülerwortes beziehen wir Schülerinnen und Schüler aktiv ein. Sie setzen sich mit der plattdeutschen Sprache auseinander und können mitfiebern, welches das Gewinnerwort wird. Wir wollen möglichst viele junge Menschen für das Plattdeutsche begeistern. Ich freue mich über alle Schulen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das Gewinnerwort „Dösbaddel“ geht auf das Verb „dœsen“ zurück, das übersetzt „gedankenverloren sein“ bedeutet. So entsteht für „Dösbaddel“ die Übersetzung des „paddeligen Tollpatsches“ oder einer „dœsigen“ bzw. verträumten Person. „Dösbaddel“ wird in diesem Sinne nur in positiven Zusammenhängen genutzt.

„Der erste Fachtag für Niederdeutsch sowie der Wettbewerb rund um das erste niederdeutsche Schülerwort sind nicht nur große Fortschritte, sondern auch neue Formate, die geschaffen wurden, um – und das ist ein besonderes Merkmal unserer Sprache – Verbundenheit zu schaffen. Der Verlauf des Wettbewerbs zeigt, mit wie viel Engagement und Begeisterung sich viele für die Sprache einsetzen und dass Platt gar nicht so oll is, as väle denken. Ein großes Dankeschön an alle, die an beiden Veranstaltungen so großartig mitgewirkt, unterstützt und unserer Sprache damit ein Stück Zukunft geschenkt haben“, sagte Niederdeutschbotschafterin Jette Bolz, die die Auszeichnung vornahm.

Beim Landesfachtag Niederdeutsch haben sich unter dem Motto „All tauhop“ Lehr- und Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Schulen miteinander vernetzt und neue Impulse für den Einsatz der niederdeutschen Sprache in Kitas und Schulen gewonnen. Mit dabei war auch die neue Landesbeauftragte für Niederdeutsch Nadine Koop, die sich den Fachkräften vorstellte und mit ihnen ins Gespräch kam. Der Fachtag wurde durch das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald unterstützt.

„Gute Kita 2030“: Auftakttreffen in Schwerin

Oldenburg: Unser gemeinsames Ziel ist es, eine „Kita der Zukunft“ zu gestalten

Schwerin – Mit dem Auftakttreffen zum Forum „Gute Kita 2030“ startet das Land einen breit angelegten Dialog zur Zukunft der Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Verband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord, der Kita-Landeselternrat und die Arbeitsgemeinschaft der Freien Schulen sind heute im Bildungsministerium in Schwerin zusammengekommen.

„Kindertagesförderung hat viele Partnerinnen und Partner“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Unser gemeinsames Ziel ist es, bei sinkenden Geburtenzahlen, bei schwierigen Haushaltslagen in Kommunen und im Land eine ‚Kita der Zukunft‛ zu gestalten: kindgerecht, familienfreundlich und pädagogisch stark. Darüber führen wir Gespräche.“

Beim Auftakttreffen sollen die Kernthemen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Folgende Themen stehen dabei im Fokus:

  • eine qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung
  • das pädagogische Personal
  • die Bedürfnisse von Kindern und Eltern
  • die Finanzierung der Kindertagesförderung

Zu jedem dieser Themen werden Leitfragen erörtert, deren Ergebnisse als Grundlage für den weiteren Austausch dienen. Bis zum Sommer 2026 soll ein erster Sachstand erarbeitet werden. Der gemeinsame Austausch wird über die laufende Wahlperiode andauern. Regelmäßige Treffen des Forums sowie thematische Unterarbeitsgruppen sind vorgesehen.

„Land und Kommunen haben im vergangenen Jahr gemeinsam fast eine Milliarde Euro für die Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern in der Kita aufgewendet. Das sind so viele Mittel wie nie zuvor“, so Bildungsministerin Oldenburg weiter. „Bei uns erhält jedes Kind einen Kita-Platz – es gibt keine Wartelisten wie in westlichen Bundesländern. Unsere Kitas bieten eine hohe Verlässlichkeit und längere Öffnungszeiten als anderswo. Und: Seit über fünf Jahren sind Krippe, Kindertagespflege, Kindergarten und Hort für Familien beitragsfrei. Das sind gute Bedingungen, die bleiben“, betonte Oldenburg.

Das Auftakttreffen „Gute Kita 2030“ wird gemeinsam vom Bildungs- und Finanzministerium ausgerichtet. Eingeladen sind Kita-Träger, Gewerkschaften, Verbände und der Kita-Landeselternrat. „Wir wollen gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern Vorschläge entwickeln, wie Mecklenburg-Vorpommern ein familienfreundliches Land bleibt, in dem jedes Kind die besten Chancen auf Bildung und Teilhabe hat“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.