Startups sollen Landwirtschaft bereichern

Hohen Luckow – Auf Gut Hohen Luckow ging es am 5. September innovativ zu. Auf Initiative des Fraunhofer IGD diskutieren Gäste aus Politik und Landwirtschaft mit zahlreichen Startups, wie KI-gestützte Technologie die landwirtschaftliche Praxis effektiver und nachhaltiger in die Zukunft führen kann. Landwirtschaftsstaatssekretärin Elisabeth Aßmann, die Minister Dr. Backhaus vertritt, betont die Chancen für die Agrar-Branche:

„Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gilt schon heute als eine der effektivsten und nachhaltigsten weltweit. Diesen Vorsprung wollen wir nutzen und möglichst ausbauen. Technologien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, der Sensorik und der Bioökonomie bieten hier viele Chancen, um Abläufe zu optimieren, Wertschöpfungsketten zu schließHohen Luckow – en und Emissionen zu reduzieren.

Konkrete Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz von KI und automatisierten Technologien sehen wir beispielsweise überall dort, wo Daten anfallen und auch ein Erkenntnisgewinn anhand von Sensorik zu erwarten ist. Mögliche, vielversprechende Einsatzgebiete sind:

  • die Identifizierung unerwünschter Beikräuter, die deren präzise Bekämpfung mit einem sparsamen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ermöglicht
  • die Auswertung von Daten der Futterverwertung, Tiergesundheit oder Tieraktivität mit dem Ziel das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Tiergesundheit zu optimieren
  • die Auswertung von Wetterdaten als Unterstützung einer effektiven Bewirtschaftung der Acker- und Grünlandflächen
  • Qualitätskontrollen bei schnell verderblichen Lebensmitteln
  • Wasserstandsmonitoring und Gewässergüteermittlung.

Mittelfristig werden wir auch auf effizientere und automatisierte Abläufe angewiesen sein. Der demografische Wandel und der Wegfall von Arbeitskräften stellt viele Betriebe schon jetzt unter Druck. Zudem müssen wir Potenziale nutzen, um Emissionen zu reduzieren – sowohl bei Klimagasen als auch bei Bodeneinträgen.

In der Politik müssen wir daher Schlüsseltechnologien fördern. Dazu zählen vor allem der Mobilfunkausbau und das Glasfasernetz. Außerdem gilt es, die Rahmenbedingungen zu verbessern und langfristig verlässlich zu gestalten, um Investitionen in Land- und Forstwirtschaft anzukurbeln.

Über die Agrarministerkonferenz stellen wir bereits Anträge an den Bund, um die Nutzung von schweren Drohnen (> 50 kg) in der Landwirtschaft zu vereinfachen (Herbst-AMK 2023) oder auch alternative Antriebe (Herbst-AMK 2024) zu fördern. Weiterhin müssen sich Themen wie Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und die Nutzung entsprechender Technologien auch in der Aus- und Weiterbildung im Lehrplan wiederfinden.

Als Landwirtschaftsministerium bieten wir Betrieben, die in solche Technik investieren wollen, Möglichkeiten zur Förderung, beispielsweise im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP). Weitere Förderprogramme finden sich zudem beim Wirtschaftsministerium“, so Staatssekretärin Aßmann.

30 Jahre Arla Milchwerk

Upahl – Drei Jahrzehnte erfolgreiche Produktion hochwertiger Milchprodukte in Nordwestmecklenburg. Das ist das Milchwerk der Arla Molkereigenossenschaft in Upahl, das heute im Rahmen eines Festakts sein 30-jähriges Bestehen feierte.

Mit ca. 500 Millionen Litern verarbeiteter Milchmenge im vergangenen Jahr, 430 Mitarbeitenden und 330 Arla Landwirt:innen als Lieferanten aus der Region ist das Werk wichtiger, regionaler Wirtschaftsfaktor und gehört zu den größten Produktionsstäten für Milchprodukte in Deutschland.

Was im September 1994 unter dem Namen Hansa-Milch begann und 2011 durch die Fusion mit Arla Foods, Teil einer international tätigen, europäischen Molkereigenossenschaft wurde, ist heute ein hochmoderner Produktionsstandort für Frischmilchprodukte.

Und die Erfolgsgeschichte mit Produkten unter Markennamen wie Hansano, Arla Skyr und Arla Bio geht weiter. So sind im Laufe der kommenden drei Jahre Investitionen von insgesamt rund 30 Millionen Euro für neue Produktionsanlagen und Nachhaltigkeitsprojekte vorgesehen.

Denn Arla verfolgt europaweit in seiner Produktion auch ein ambitioniertes Klimaziel: Bis 2030 (vs. 2015) sollen die CO2e-Emissionen aus dem Produktionsbereich um 63 Prozent reduziert werden – für eine zukunftsorientierte und nachhaltigere Milchwirtschaft.

Als Ehrengast nahm Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt an dem Festakt teil. In seiner Ansprache betonte er die große Bedeutung des Arla Werks für die Region und zeigte sich sehr erfreut, dass die Molkereigenossenschaft weitere Investitionen in Millionenhöhe vorsieht:

„Das Arla Werk in Upahl ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region; und als Molkereigenossenschaft auch zentral für viele regionale Landwirte, die Miteigentümer der Genossenschaft sind und ihre Milch an Arla liefern. Zahlreiche Ereignisse der vergangenen Jahre, wie etwa die Corona Pandemie haben gezeigt, wie wichtig eine funktionierende heimische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion für uns alle ist.

Daher freue ich mich sehr, dass Arla weiter in den Standort investiert und mit seinen ambitionierten Klimazielen, auch den Umwelt- und Klimaschutz im Fokus hat. Besonders mit ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen sowohl im Werk als auch auf den Höfen der Landwirte, zeigt Arla, wie die Transformation zu einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigeren Milchwirtschaft systematisch angegangen werden kann“, so Minister Backhaus in Upahl.

„Ich freue mich sehr, dass wir heute unser Werk in Upahl feiern. Denn der Standort ist eine Erfolgsgeschichte und hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem innovativen, zentralen Werk für Frischmilchprodukte innerhalb der Arla Gruppe entwickelt.

Dabei ist Upahl nicht nur für unsere deutschen Kunden im Lebensmitteleinzelhandel von großer Bedeutung, sondern als Kompetenzzentrum für Arla Skyr auch für andere europäische Märkte sehr wichtig.

Und wir wollen das Werk mit neuen Anlagen weiterentwickeln und unsere Produktion klimafreundlicher gestalten. Daher planen wir in Upahl im Laufe der kommenden drei Jahre Investitionen von rund 30 Millionen Euro“, so Peder Tuborgh, CEO der Arla Group.

Dabei sollen 20 Millionen Euro vor allem in neue Produktionsanlagen für innovative, fermentierte Milchprodukte wie zum Beispiel Arla Skyr investiert werden und zehn Millionen Euro in Nachhaltigkeitsprojekte.

Dazu zählen etwa Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien oder der Einbau energieeffizienter Motoren mit Frequenzsteuerung, mit denen zum Beispiel Pumpen im Werk betrieben werden. Bereits Ende 2025 soll der Standort zu 100% Ökostrom nutzen. Und bis zum Jahr 2030 sollen die CO2e-Emissionen um rund 60 Prozent in der Produktion gesenkt werden (vs. Basisjahr 2015).

Die Palette der im Arla-Werk Upahl hergestellten Produkte reicht von Joghurts, Quark und Skyr in verschiedenen Varianten über Trinkmilch bis zu Schmand und Sahne; sowohl Arla Marken Produkte als auch Handelsmarken für den Lebensmitteleinzelhandel.

Dabei stammt sämtliche verarbeitete Milch aus gentechnikfreier Fütterung der Kühe (GVO-frei) und ein besonderer Fokus liegt auf Produkten aus Biomilch. So wird in Upahl zum Beispiel auch die Arla Bio Weidemilch hergestellt. Zudem stammt auch das Erfolgsprodukt Arla Skyr aus Upahl, sowohl für den deutschen Markt als auch für weitere, europäische Länder.

Neben diesen Marken, werden auch Produkte der traditionsreichen, regionalen Marke Hansano, die seit über 50 Jahren für Qualität steht, im Arla Werk in Upahl hergestellt. Dabei ist Hansano eine Marke, die die Menschen im Norden sehr schätzen: So kaufen laut Zahlen des Marktforschers Nielsen gut ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher im Norden regelmäßig Hansano Produkte.

Und in der Kategorie Sahne & Quark ist Hansano die Nr. 1 unter den Markenprodukten. Um diese starke Position weiter auszubauen, möchte Arla mit der Marke Hansano im Norden in den kommenden Jahren weiter wachsen; auch mit einer Erweiterung des Produktportfolios.

Fakten zum Arla Milchwerk in Upahl:

  • Verarbeitete Milchmenge: ca. 500 Mio. kg Milch in 2023
  • Produzierte Einheiten:  440 Mio. in 2023; Exportanteil: 25 Prozent (Märkte: EU & UK)
  • Mitarbeitende: 430
  • Produzierte Arla Marken: Hansano, Arla Bio, Arla Skyr, Arla Lactofree, Arla Buko (und Handelsmarken)
  • Produkte: spezialisiert auf Frischmilchprodukte; Kompetenzzentrum für Bio-Produkte & fermentierte Milcherzeugnisse wie Quark, Joghurt und Skyr
  • Arla Landwirte:  330 Arla Landwirtinnen und Landwirte aus der Region beliefern das Werk in Upahl.

Die meisten Höfe liegen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, weitere Betriebe in Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Landeslehrstätte für Naturschutz wird 70

Älteste staatliche Bildungsakademie Europas

Waren (Müritz) – Im Rahmen der Festveranstaltung zum 70-jährigen Jubiläum der Landeslehrstätte für Naturschutz hat Umweltminister Dr. Till Backhaus heute im Müritzeum in Waren (Müritz) ein Grußwort gehalten. Darin würdigte er die wirkungsvolle Arbeit und das Engagement der Mitarbeitenden der ältesten staatlichen Bildungsakademie Europas für den Naturschutz.

„70 Jahre Landeslehrstätte für Naturschutz MV bedeutet gleichzeitig 70 Jahre generationsübergreifender Wissenstransfer in einem der wichtigsten Bildungsbereiche unserer Zeit – der Umweltbildung. Maßnahmen gegen den Klimawandel, der Erhalt der Biodiversität und die Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes sowie die Sicherung sauberen Wassers sind globale Herausforderungen, die wir nur mit fachlich fundiertem ökologischen Wissen bewältigen können.

Die Landeslehrstätte stärkt mit ihrem Bildungsprogramm die Fach- und Handlungskompetenz aller Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit dem Umweltschutz verbunden sind. Mit ihren Angeboten befähigt die Lehrstätte insbesondere auch Pädagoginnen und Pädagogen, Lernsituationen für Kinder und Jugendliche außerhalb des Klassenzimmers gut zu gestalten. Naturerlebnisse zum Anfassen sind vor allem für die Jüngsten von großem Wert.

Je mehr unsere Kinder über heimische Pflanzen und Tiere erfahren und darüber, wie wir sie schützen und erhalten können, umso mehr Interesse, Enthusiasmus und Verantwortungsgefühl wecken wir in ihnen. Es muss ein wesentliches Ziel aller im Naturschutz Tätigen sein, ihre Erfahrungen mit ansteckender Begeisterung weiterzugeben“, sagte er.

„Bei der Konzeption des Jahresprogramms nehmen wir außerdem aktuelle Fragestellungen und rechtliche Neuerungen in den Fokus. Regelmäßig organisiert die Landeslehrstätte intradisziplinäre Symposien, die sich beispielsweise mit der Integration von Naturschutz unter den Rahmenbedingungen moderner Landwirtschaft auseinandersetzen.

Die Lehrstätte bietet ganzjährig nicht nur vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachleute und ehrenamtlich tätige Experten, sondern auch den Raum für fachliche Erfahrungsaustausche und Diskurse. In Zukunft geht es vor allem darum, die etablierten Netzwerke zu erhalten, zu stärken und auszubauen. Für die nachhaltige Entwicklung Einrichtung brauchen wir vor allem auch weiterhin die Akteure aus dem ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutz, die ihr Fachwissen, ihre Kompetenzen und Erfahrungen weitergeben.

Die Qualität und Vielfalt der Bildungsangebote gelingt bis heute dank bewährter und neuer Kooperationen mit ambitionierten Partnern, auf die das Land auch angewiesen ist. Das 70-jährige Jubiläum unserer Landeslehrstätte als die Umweltbildungsakademie in MV ist ein Grund zur Freude und gleichzeitig Anlass, allen Beteiligten ein großes Dankschön auszusprechen“, erklärte Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV, dem die Einrichtung seit 2008 zugeordnet ist.

Pferdetage im Landgestüt Redefin

Ein Erlebnis für die ganze Familie

Redefin – Unter dem Motto „Pferde erleben in Zucht und Sport“ lädt das Landgestüt Redefin am kommenden Sonntag, 1. September, sowie am 7. und 8. September zu den Redefiner Pferdetagen ein. Die traditionelle Hengstparade eröffnet Minister Dr. Backhaus am kommenden Sonntag um 13 Uhr mit einem Grußwort.

Bereits ab 10 Uhr gibt es ein vielfältiges Familienangebot mit Ponyreiten, Schminken, Hobbyhorsing und einer Informationsmeile rund um das Thema Pferd mit Tierarzt, Sattler und Hufschmied. Eingerahmt wird die Hengstparade durch die musikalische Begleitung des Landespolizeiorchesters MV, welches sogar eigens dafür Stücke komponiert hat. Außerdem erwartet der Redefiner Mehrspänner mit Fred Schickedanz an den Leinen zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

„Ich freue mich sehr, die Hengstparade in Redefin zu eröffnen und heiße alle herzlich willkommen. Die historische Gestütsanlage versprüht nicht nur den Glanz vergangener Tage, sondern ist als Geburtsstätte des Mecklenburger Warmbluts auch heute eine wichtige Adresse in der Pferdewelt. Die Deutsche Reitlehre gehört seit 2023 zum Immateriellen Unesco Weltkulturerbe. Sie wird hier im höchsten Maße gepflegt und weiterentwickelt.

Das zeigt sich auch in einer erfolgreichen Turniersaison. Zehn Hengste und fünf Verkaufspferde waren in dieser Saison im Turniereinsatz. Auf insgesamt 21 Turnieren, davon vier auf internationalem Parkett, haben sie insgesamt 90 Platzierungen errungen. Herausragend war beispielsweise der Sieg in der internationalen schweren Klasse durch Karat du Plessis in Hagen mit seinem Jugendreiter Henrik Greve.

Hervorzuheben ist auch die Qualifikation der beiden Gestütshengste Okawango und Fiderhall: Beide haben sich mit überzeugenden Noten für das Bundeschampionat, die deutsche Meisterschaft der jungen Pferde, qualifiziert. Nennenswert ist zudem der Titel Landeschampion der fünfjährigen Springpferde für Champ Cruising und Vizechampion für Sir Legend. Sie zeigen eindrucksvoll das großartige Ausbildungsniveau in Redefin“, sagt Minister Dr. Backhaus.

Mit Blick auf die Hengsthaltung stellt er fest: „Auch die diesjährige Zuchtsaison verlief für das Landgestüt erfolgreich. Es waren 38 Hengste im Angebot. Damit haben wir ein hohes Niveau der Bedeckungszahlen erreicht und ein breites Angebot für die Züchter geschaffen, die hier ihre Stuten betreuen lassen. Es stimmt mich zuversichtlich, dass die Züchter ihr Vertrauen in die Hengste und den Service des Landgestütes geben“.

Mit Blick auf die kürzlich zu Ende gegangenen Olympischen Spiele in Paris hält er fest, dass es Deutschland im Medaillenspiegel zwar nur auf Platz zehn geschafft habe. „Der Reitsport war aber die erfolgreichste deutsche Disziplin. Außerdem ist ein ehemaliger Auszubildender aus dem Landgestüt Redefin, Andre Thieme, seit Jahren an der internationalen Spitze im Springreiten dabei. Er ist mehrfacher Derbysieger und hat 2024 das CHIO in Aachen gewonnen.

Zwei weitere ehemalige Auszubildende sind ebenfalls Aushängeschilder für das Landgestüt: Matthias Granzow als anerkannter Leiter der westfälischen Landesreitschule in Warendorf und Steffen Frahm als erfolgreicher Dressurausbilder bis Grand Prix. Darüber hinaus erfährt die Reit- und Fahrschule zurzeit eine hohe Nachfrage. Die Lehrgänge sind immer ausgebucht. Mehr als 600 Teilnehmer nutzen die Aus- und Weiterbildungsangebote. Darauf können wir sehr stolz sein. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagt er.

Auf dem Landgestüt finden 2024 mehr als 40 Veranstaltungen statt. Mit seinen abwechslungsreichen Formaten für alle Altersgruppen zählt das Gestüt mehr als 100.000 Besucher im Jahr.

Um das Landgestüt zukunftsfest aufzustellen, erfolgt derzeit eine konzeptionelle Strategieplanung. Dieser Prozess findet unter engster Einbindung der Belegschaft statt. „Redefin soll für alle da sein und der Allgemeinheit das Thema Pferd nahebringen. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass wir mit dieser Aufstellung und einem breit gefächerten Angebot auf dem richtigen Weg sind.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern bekennt sich zu seinem Landgestüt auch in dem Wissen, dass der Betrieb nicht ohne öffentliche Zuwendungen möglich ist. Es ist ein Denkmal und historisches Ensemble, das einzigartig in Deutschland und damit Aushängeschild unseres Bundeslandes ist“, sagt der Minister.

Bessere Apfelernte als im Vorjahr erwartet

Wittendörp – Heute hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in Wittendörp bei der Firma Obstgut Coorssen die Apfelsaison offiziell eröffnet.

„In MV rechnen wir in diesem Jahr mit einer Apfelernte von rund 25.000 Tonnen. Das entspricht dem Mittel der vergangenen fünf Jahre (25.239 Tonnen). Gegenüber dem Vorjahr ist das jedoch eine Steigerung von knapp 15 Prozent. Nichtsdestotrotz gilt es, die nackten Zahlen differenziert zu betrachten. Die Frostnächte vom 17. zum 18. April sowie zwischen dem 20. und 23. April haben in der Mitte Mecklenburgs, in Ostmecklenburg sowie in Vorpommern teilweise zu beträchtlichen Schäden geführt.

Die Betroffenheit ist dort groß, zumal die Qualität der verbliebenen Früchte durch die charakteristischen Frostringe beeinträchtigt wird. Aber im Landkreis Ludwigslust – Parchim, dort stehen die meisten Apfelbäume in MV, kühlten die Nächte in dieser Zeit weniger stark aus, so dass wir dort mit einem blauen Auge davongekommen sind“, sagte der Minister.

In Mecklenburg-Vorpommern bauen 44 Betriebe auf einer Fläche von 1.546 Hektar Äpfel an. Rund zwei Drittel der gesamten Anbaufläche befinden sich im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Davon werden 1.067 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Das sind rund 70 Prozent – ein bundesweiter Spitzenwert im Bio-Apfelanbau. Allerdings war und ist besonders die Schorfbekämpfung in diesem niederschlagsreichen Jahr eine große Herausforderung für den ökologischen Anbau. Lokal begrenzt sind auch Schäden durch Hagelschlag zu beobachten.

„Ich möchte alle dazu ermuntern, das vielfältige Angebot unserer Obstbauern im MV zu nutzen und damit den regionalen Apfelanbau zu unterstützen. Wir haben hier eine leistungsstarke und technologisch hochmoderne Obstverarbeitungsindustrie vor Ort. Es werden zwischen 85 und 90 Prozent der Apfelernte zum Saft, Mark, Mus und Trockenobst verarbeitet und veredelt. Kurze Wege zwischen Erzeuger und Verarbeiter befördern die Nachhaltigkeit der hiesigen Produktion.

Der sehr hohe Verarbeitungsanteil ist ein regionales Spezifikum und deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal in MV, worauf wir stolz sein können. Die übrigen zehn bis 15 Prozent werden auf dem Tafelapfelmarkt abgesetzt. Nach wirtschaftlich schwierigen, teilweise existenzbedrohenden Jahren, bewegen sich die Apfelpreise in der Saison 2023/2024 auf einem zumindest kostendeckenden Niveau“, führte Backhaus fort.

Wurden in Deutschland im Jahr 2023 und 940.000 Tonnen Äpfel geerntet, wird die Ernte in diesem Jahr deutlich unter der Marke von 900.000 Tonnen liegen. Ähnliches gilt für die kommende EU – Apfelernte: Sie wird nach ersten Schätzungen mindestens eine Million Tonnen kleiner als im Vorjahr ausfallen. 2023 wurden rund 11,4 Millionen Tonnen geerntet.

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern betrug 2022 der Anteil von Äpfeln an der Baumobst-Anbaufläche 82,8 Prozent. Das ist im Vergleich zu 2017, dem vorherigen Erhebungsjahr, ein Rückgang um 4,6 Prozentpunkte. Dennoch stehen Äpfel damit weiterhin auf dem ersten Platz der am häufigsten angebauten Baumobstarten. Die wichtigsten Sorten in MV sind Elstar (25 Prozent der Gesamtanbaufläche), Jonagold (16,5 Prozent) und Jonagored (12,4 Prozent). Boskoop als vielleicht bekanntester Koch–und Back–Apfel rangiert in MV mit einem Anteil von 2,6 Prozent auf Platz sechs.

Trainingsort für Jagdhunde

Schwarzwildgatter eröffnet

Hohenbarnekow – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus das Schwarzwildgatter in Hohenbarnekow (Landkreis Vorpommern-Rügen) wiedereröffnet. Das ca. fünf Hektar große Gatter befindet sich im Landschaftsschutzbiet Hellberge, einem der ältesten Landschaftsschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Sturmschäden, erhöhte Sicherheitsanforderungen mit Blick auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest haben die Baumaßnahmen notwendig gemacht.

„Ich freue mich sehr, dass das Schwarzwildgatter nach anderthalbjähriger Bauzeit wieder voll funktionsfähig ist und den neuesten Standards entspricht. Dieser Ort hat eine große Bedeutung für die Schwarzwildbejagung und somit für die Seuchenprävention und -bekämpfung. Unerlässlich sind dabei gut ausgebildete und im Umgang mit dem wehrhaften Schwarzwild erfahrene Jagdhunde. Ein Schwarzwildgatter bietet dem Hundeführer die Möglichkeit, seinen treuen Begleiter auf seine nicht ungefährliche Aufgabe vorzubereiten und damit den Hund vor möglichen Verletzungen bei der tatsächlichen Jagd zu schützen.

Der Hundeführer lernt, wie sich sein Jagdhund am Schwarzwild verhält und kann dessen jagdlichen Einsatz so steuern, dass er effizient jagt, ohne selbst zu Schaden zu kommen. Die Hunde werden gezielt für die Schwarzwildjagd eingearbeitet. Sie erlernen hier unter anderem das Suchen, Finden, Folgen, in Bewegung bringen und Laut geben. Der Hundeführer kann somit den jagdlichen Einsatz besser steuern“, sagte Backhaus.

Seit der Ersteröffnung im Jahr 2013 haben rund 2.800 Hunde an mehr als 3.500 Übungen teilgenommen. Insgesamt wurden mehr als 100.000 Euro aus der Jagdabgabe für die laufenden Betriebskosten des Gatters an den Landesjagdverband ausgezahlt. Nimmt man die Kosten für die Errichtung und den Neubau hinzu, wurden circa 310.000 Euro zur Verfügung gestellt.

„Besonders danke ich dem Ehepaar Steffenhagen, das seit mehr als zehn Jahren das Gatter ehrenamtlich betreibt. Zum Team gehören außerdem Mario Freitag, Marco Dettmann und Frank Hase. Ohne sie wäre das hier nicht möglich. Ich hoffe sehr, dass das Schwarzwildgatter noch eine lange Zukunft vor sich hat und künftig von Wetterquerelen verschont bleibt“, ergänzte der Minister.

33. Mela in Vorbereitung

Spiegel einer stabilen und erfolgreichen Land- und Ernährungswirtschaft

Schwerin – „Auch wenn die Landwirte aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen mit höheren Erträgen gerechnet haben, gibt es zumindest in MV eine durchschnittliche Ernte, die zwar nicht an das Spitzenergebnis aus 2022 anknüpft, aber dennoch über den 5 jährigen Durchschnitt liegt. Damit unterscheiden wir uns von der Mehrzahl der anderen Bundesländer“, erklärt der Minister.

„Winterweizen und Wintergerste liegen in etwa um 3 dt/ha bzw. 5 dt/ha über dem Durchschnitt der letzten Jahre (WG 79 dt/ha – WW 78 dt/ha). Die Ernte bei Getreide ist höher als im Vorjahr, die Preise liegen aktuell jedoch um ca. 12 – 15 % unter dem Preisniveau vor einem Jahr.

Die Rapsernte wird um 3 dt/ha unter dem Durchschnitt ausfallen. Die Ursachen werden neben Schädlings- und Krankheitsbefall in der verzögerten Aussaat in 2023, Frostschäden im April dieses Jahres und vor allem in starker Vernässung der Flächen über lange Zeiträume von Herbst 2023 bis zum Frühjahr 2024 gesehen, die zum Verfaulen der Wurzeln und damit zu deutlichen Wachstumsverzögerungen führten. Ich möchte aber die negativen Aussagen zur Ernte relativieren:

Die Sommerungen liegen aufgrund der guten Wasserversorgung im Frühjahr deutlich über dem langjährigen Mittel, das gilt ebenfalls für die Leguminosen, die in den Vorjahren häufig besonders unter der Trockenheit gelitten haben. Erbsen brachten gute Erträge und ich hoffe auf einen Schub in den kommenden Jahren beim Anbau dieser Kulturen.

Auch für die Kartoffeln und die Zuckerrüben sind die Prognosen für eine überdurchschnittliche Erntemenge günstig, aber hier muss man abwarten, bis die Ernte auch tatsächlich erfolgt ist.

Nicht zuletzt sind auch die guten Erträge auf dem Grünland zu erwähnen. In den Vorjahren war bei vielen Betrieben die Futtermenge knapp und man musste Futter zukaufen. Das wird in 2024 nicht der Fall sein.

Unter dem Strich also: Kein schlechtes Erntejahr 2024. Dies umso mehr, wenn man auf einige Nachbarbundesländer wie BW oder NRW blickt, wo Starkregenereignisse und Überschwemmungen punktuell für den kompletten Verlust der Kulturen sorgten“, resümiert der Minister.

 „Die Energiewende findet im ländlichen Raum statt“, sagt Agrar und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus während des Pressegesprächs zur bevorstehenden 33. Mela in Mühlengeez. Dabei müsse M-V den Spagat schaffen, einerseits seine ehrgeizigen Klimaziele zu erfüllen und andererseits die Land- und Ernährungswirtschaft als Anker der Wirtschaft des Landes zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

„Im Mittel der letzten fünf Jahre bis 2021 haben die Landwirtschaftsbetriebe hier in etwa so viel Überschuss je Arbeitskraft erwirtschaftet wie die Landwirtschaft im Bundesdurchschnitt. Aber weniger als 28.000 € würde nicht einmal reichen, den aktuellen Mindestlohn auszuzahlen.

Durch das wirklich sehr gute Jahr 2022 hat sich das 5-jährige Mittel des Gesamtarbeitsertrags in MV auf über 35.000 €/AK erhöht (Bundesdurchschnitt 2018-22: 32.000 €, EU: 27.870 €), aber auch das ist immer noch weniger als der durchschnittliche Betrag, der je Lohnarbeitskraft aufgewandt wurde. Das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“, so Minister Backhaus.

„Es ist daher zwingend notwendig, dass sich die landwirtschaftlichen Betriebe weitere Einnahmequellen erschließen. Hier liegen große Chancen im Umbau zur CO2-Neutralität des Landes. Ob im Bereich der Biomasse – hier hat die Bundesregierung ein umfassendes Maßnahmenpaket angekündigt – dem Windkraftausbau oder der Photovoltaik: Landwirtschaft gepaart mit Energiewirtschaft kann die Zukunftsformel lauten.

Allein die Pachteinnahmen von Windkraftanlagen können zwischen 70.000 und 130.000 Euro pro Jahr betragen. Die Nutzungsentgelte für PVA auf Äckern sind ca. 10-fach höher als der Pachtzins für eine landwirtschaftliche Nutzung. Eine kluge Raumplanung vorausgesetzt, die gewährleistet, dass keine ertragreichen Flächen zugunsten der Energiegewinnung umgewidmet werden, kann neben der landwirtschaftlichen Urproduktion Spielräume für die Betriebe eröffnen“, so Backhaus.

„Als eine „große Enttäuschung“ wird das Ende Juni vorgestellte Agrarpaket der Ampelregierung seitens des Berufsstandes bezeichnet. Und diese Enttäuschung kann ich gut nachvollziehen. Das „Päckchen“ enthält keine substanziellen Entlastungen für die Landwirte im Nordosten Deutschland. Der Bürokratieabbau bleibt vage, parallel plant die Regierung deutliche Verschärfungen im Tier- und Pflanzenschutz sowie im Düngerecht.

Die Landwirtschaft fordert zu Recht Wettbewerbsgleichheit in der EU und eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage für Landwirtschaftsbetriebe. Die Streichung des Agrardiesels (rund 500,- Mio. € jährlich) wird von der Bundesregierung mit der Beibehaltung der Möglichkeit der Tarifglättung (Einsparung ca. 50,- Mio. € jährlich) aufgerechnet. Kapitalgesellschaften und Genossenschaften sind zudem von der Regelung ausgenommen (Relevanz in M-V). Das widerspricht anderslautenden Versprechungen zur Kompensation der erfolgten Streichungen“, so Backhaus.

Große Sorgen bereiten dem Minister die grassierenden Tierseuchen: „Vogelgrippe, Blauzungenkrankheit und Afrikanische Schweinepest belasten die Tierhaltenden Betriebe im Land zunehmend. Im laufenden Jahr 2024 wurden in MV sechs Ausbrüche der Geflügelpest bei Geflügel amtlich festgestellt, davon zwei Ausbrüche im 2. Halbjahr 2024.

Am 07.08.2024 wurde im LK LUP der erste Fall der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BVT-3) in MV amtlich festgestellt. Am 23.08.2024 erfolgte die erste BTV-Feststellungsmeldung im LK NWM, gestern im Landkreis Rostock. Die Blauzungenkrankheit ist inzwischen in ganz Deutschland verbreitet.

Seit dem 05.06.2024 wurde zudem ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb amtlich festgestellt. Während man gegen die Blauzungenkrankheit impfen kann – bei 17.432 Tieren, vor allem Schafen, ist das aktuell geschehen – gibt es gegen die ASP noch keinen zugelassenen Impfstoff. Hier gibt es dringenden Nachholbedarf – auch im Sinne des Tierschutzes, denn die Tiere leiden schrecklich unter der Krankheit.“

Abschließend lädt der Minister alle an der Landwirtschaft Interessierten herzlich ein, die diesjährige größte Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung in MV vom 12. bis zum 15. September in Mühlengeez zu besuchen:

„Auf mittlerweile 17 ha Fläche warten 850 Aussteller aus 9 Ländern, darunter 55 Neuaussteller, auf den Austausch mit Fachleuten und interessierten Laien. Allein 250 Tieraussteller mit mehr als 800 Tieren bieten spannende Einblicke in die Tierhaltung in unserem Land. Weitere Highlights sind die Kinder-MeLa inklusive Schnitzeljagd und Berufeparcours, der MeLa-Garten, der Bauerntag, die Waldarbeitermeisterschaften und die Schau der historischen Landmaschinen und selbstverständlich die zahllosen Stände, die für das leibliche Wohl sorgen und mit regionalen Spezialitäten locken“, so Minister Backhaus.

Dank an Produktionsschulen im Land

Rostock – Im Rahmen ihrer Sommertour informierte sich Sozial-Staatssekretärin Sylvia Grimm am heutigen Freitag über die Arbeit der Hanseproduktionsschule (HPS) in Rostock. Die HPS begleitet junge Menschen mit sozialen Benachteiligungen, individuellen Beeinträchtigungen oder anderweitig geringeren Chancen beim Weg auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

„Für junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die keine Berufsreife erreicht haben und gewissen Hemmnissen gegenüberstehen, sind Produktionsschulen ein geeigneter Zwischenschritt zur Erwerbstätigkeit“, unterstrich Grimm vor Ort. Durch eine enge Verzahnung von Bildungsmodulen mit der Arbeit in betriebsähnlichen Werkstätten können die Schülerinnen und Schüler ihre Berufsreife nachholen und zugleich erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln.

Hierfür betreibt die HPS in Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins Jugendhilfe Stadt und Land e.V. sieben Werkstätten mit 70 Plätzen an zwei Standorten. „Ob in der Tischlerei, im Metallbau, der Gärtnerei oder der Küche – Produktionsschulen wie die HPS eröffnen den Schülerinnen und Schülern neue berufliche Perspektiven, ermutigen und motivieren sie. Denn ein Schulabbruch muss nicht automatisch das Ende einer beruflichen Karriere bedeuten“, hob Grimm hervor.

Die Produktionsschulen seien stattdessen für viele junge Erwachsene eine alternative Chance, im Erwerbsleben Fuß zu fassen. „Bedarfsgerecht erkennen und fördern die Mitarbeitenden die Potentiale ihrer Schülerinnen und Schüler und verhelfen ihnen so zum Erfolg. Dafür bin ich allen Mitarbeitenden außerordentlich dankbar“, so die Staatssekretärin.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit insgesamt fünf solcher Produktionsschulen. Sie werden vom Land mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Höhe von 18,21 Mio. Euro für den Zeitraum 2022-2029 gefördert.

Moorklimaschutz überzeugt

Schwerin – Die Paletten-Service Hamburg AG finanziert im Rahmen Ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten die Wiedervernässung eines Moores in Mecklenburg-Vorpommern. Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus zeigt sich erfreut über dieses Engagement: „Moorklimaschutz ist ein sehr wirkungsvoller Beitrag nicht nur zur Erreichung der Klimaschutzziele. Wiedervernässte Moore sind auch sehr wichtige Lebensräume, so dass auch die Artenvielfalt verbessert wird. In Zahlen: das Engagement der Paletten-Service Hamburg AG führt dazu, dass in den nächsten 50 Jahren über 2100 Tonnen CO2 weniger emittiert werden.“

Dazu Ingo Mönke, Vorsitzender des Vorstands der Paletten-Service Hamburg AG: „Wir stellen uns den Herausforderungen, die aus dem Klimawandel erwachsen. Wir optimieren unsere Produktionsabläufe kontinuierlich, insbesondere in unserem Werk in Wismar. Darüber hinaus wollen wir aber auch Verantwortung für die derzeit noch unvermeidbaren Restemissionen übernehmen. Die hierfür aus Mecklenburg-Vorpommern angebotenen naturbasierten Lösungen haben uns überzeugt, sie passen gut zu unserem Hauptwerkstoff Holz. Wir suchen auch weiterhin nach unterstützenswerten (Klima)projekten.“

Die Paletten-Service Hamburg AG ist ein führender Hersteller und Anbieter von Holzpaletten. Das Unternehmen engagiert sich vielfältig zu Themen der nachhaltigen Entwicklung. So wird ausschließlich regionales Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwendet.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern bietet über das Kompetenzzentrum Ökowertpapiere seit Oktober 2021 naturbasierte Klimaschutzprojekte an. Hierzu gehören u. a. die Ökowertpapiere Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und HeckenScheck. Weitere Informationen unter: www.z-eco.de. Das Engagement von der Paletten-Service Hamburg AG wurde begleitet von ClimateGrid.

ASP-Tore geschlossen halten

Schwerin – Wegen der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Westpolen wurde im November 2020 ein 62,4 km langer Schutzzaun entlang der deutsch-polnischen Grenze fertiggestellt. Ein parallel verlaufender Zaun soll diese Schutzwirkung erhöhen und Lücken, die durch öffentliche Verkehrswege entstehen, schließen.

„Eine Vielzahl der eingebauten Weide-, Gatter- und Fußgängertore, die dem Wechsel von Landnutzern der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, der Jägerschaft und den Erholungssuchenden dienen, wurden in den vergangenen Wochen nach dem Passieren nicht mehr geschlossen“, stellt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus besorgt fest.

„Die Schutzzäune können ihre Funktion nur dann erfüllen, wenn sie geschlossen gehalten werden. Ich bitte alle Landnutzer eindringlich, die Tore nach der Nutzung wieder zu schließen“, mahnt er.

Die ASP ist für den Menschen eine ungefährliche Viruserkrankung, befällt jedoch Haus- und Wildschweine. Für die Tiere verläuft die Infektion fast immer tödlich.

„Die finanziellen Schäden für Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, aber auch für den Landeshaushalt sind darüber hinaus erheblich“, gibt der Landwirtschaftsminister zu bedenken. Nur gemeinsam könne die Tierseuche erfolgreich bekämpft werden.

Blauzungenkrankheit in M-V nachgewiesen

Schwerin – In einem Mutterkuhbetrieb mit 23 Tieren im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat sich der Verdacht einer Infektion mit dem Blauzungen-Virus bestätigt. Es ist der erste bestätigte Nachweis des Blauzungen-Virus seit 2009. Damit verliert Mecklenburg-Vorpommern in Bezug auf die Blauzungenkrankheit den so genannten Freiheitsstatus. Das Verbringen der empfänglichen Tierarten sowie von Zuchtmaterial ist nun nur noch unter Auflagen möglich.

Bei einer Kuh wurden Symptome der sogenannten Blauzungenkrankheit festgestellt, woraufhin eine Blutprobe von dem erkrankten Tier zur Untersuchung eingesandt worden ist. Das Ergebnis des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF) ergab den Nachweis der Infektion mit dem Blauzungenvirus. Eine Bestätigung und Serotypisierung erfolgt durch das Friederich-Loeffler-Institut (FLI).

Durch das zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises LUP wurden auf der Grundlage des EU-Tiergesundheitsrechtes die erforderlichen tierseuchenrechtlichen Maßnahmen ergriffen, der Bestand wurde gesperrt und unter amtliche Überwachung gestellt.

Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein in der EU zugelassener Impfstoff zur Bekämpfung des aktuell in Deutschland auftretenden Serotyps 3 dieser Erkrankung zur Verfügung steht, wurde die Anwendung bestimmter nicht zugelassener Impfstoffe gegen den Serotyp 3 des Blauzungenvirus genehmigt.

Die Impfung bietet derzeit den einzigen effektiven Schutz gegen die klinischen Symptome und die Tierverluste. Ausnahmegenehmigungen für die Impfung mit diesen Impfstoffen können Halter von Rindern, Schafen und Ziegen bei ihren jeweils zuständigen Veterinärämtern beantragen.

Die Tierseuchenkasse von MV unterstützt diese Impfung durch Zahlung einer Beihilfe (↗ Beihilfeantrag TSK). Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich. Für Schafe und Ziegen reicht eine Impfung.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus ruft die Tierhalter auf, erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und klinische Symptome, die auf Infektionen mit dem Blauzungen-Virus hinweisen, durch ihre bestandsbetreuenden Tierärzte und Veterinärbehörden abklären zu lassen.

Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit der Schafe und Rinder. Empfänglich sind zudem auch Ziegen, Neuweltkameliden und Wildwiederkäuer.

Die Übertragung erfolgt nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über Gnitzen (kleine, blutsaugende Mücken) der Gattung Culicoides. Die Erkrankung endet vor allem für Schafe und Ziegen oft tödlich, ist für den Menschen aber ungefährlich. Auch ein Verzehr von Lebensmitteln ist ohne Bedenken möglich.

Aktuelle Informationen zu BTV-Geschehen in Deutschland können Sie im TierSeuchenInformations-System (TSIS) oder auf der Internetseite des FLI finden.

Vollständig beräumte Waldflächen

370 Hektar munitionsbelasteter Waldflächen forstwirtschaftlich nutzbar gemacht

Zusätzlich zu den 69,5 Hektar vollständig beräumter Waldflächen können weitere 300 Hektar Waldfläche im Land wieder ohne Gefahr forstlich bewirtschaftet werden. „Im vergangenen Jahr wurden bei der Voruntersuchung der hochbelasteten Waldflächen im Umkreis von mehreren Orten etwa 485 Hektar Fläche durch den Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern (MBD MV) untersucht“, sagt Innenminister Christian Pegel.

„Die Erfolge des vergangenen Jahres haben wir der 2022 geschlossenen Rahmenvereinbarung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Umsetzung des Kampfmittelprogramms wie auch der deutlichen Erhöhung der Landesgelder zur Beräumung zu verdanken.“ Gemeinsames Ziel ist es, die zwischen Bund und Land vereinbarte Kooperation zur Erkundung und Räumung von Kampfmitteln in den Wäldern voranzutreiben.

„Eine fast vollständig geräumte Fläche ist bei Wöbbelin, in der es 2020 bei einem Brand zur Explosion von versprengter Munition kam“, sagt der Innenminister. Weitere Flächen sind bei Rosenow (an der B 104 Nähe Lützow) sowie an der B 321 am Crivitzer Waldschlößchen (zwischen Schwerin und Crivitz), Wilhelminenhof (bei Neustrelitz) Neubrück (bei Wokuhl, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), Peetsch (bei Mirow).

„Als Ergebnis aus den Testfeldberäumungen verbleiben 191,4 Hektar (29,4 Prozent der bewerteten Fläche) in der höchsten Kampfmittelbelastungskategorie 4, 212,9 Hektar (32,7 Prozent) können in die Kategorie 3 herabgestuft werden, und können nicht nur bewirtschaftet werden, die Feuerwehren können auch im Waldbrandfall ohne Gefährdung löschen“, so der Innenminister. Immerhin 82,3 Hektar (12,6 Prozent) waren so extrem gering belastet, dass sie ganz aus dem Kampfmittelverdacht entlassen werden konnten.

„Der Waldbrand im Sommer 2019 in Lübtheen war ein deutliches Signal, dass sich Bund und Länder mit einer nationalen Strategie zur Waldbrandbekämpfung besser aufstellen müssen. Das Feuer war auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen und konnte aufgrund von Munitionsaltlasten aus vielen Jahrzehnten im Boden nur sehr schwer und mit riesigem Aufwand gelöscht werden“, erinnert der Minister an den größten Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern seit 1934 und führt weiter aus:

„Munitionsaltlasten sind ein großes Problem, aus Gründen der Gefahrenabwehr genauso wie unter Aspekten des Umweltschutzes. Wir müssen sie sukzessive beseitigen, für unsere Generation genauso wie für unsere Kinder und Enkel.“

Dafür wurden zusätzliche Stellen geschaffen und zusätzliche Haushaltsmittel für den MBD MV zur Verfügung gestellt. „Ziel ist es, die etwa 10.000 Hektar hochgradig belasteten Waldflächen im Land in 20 Jahren beräumt zu haben. Im vergangenen Jahr wurde ein erster Schritt in die richtige Richtung unternommen. Das ist eine beachtliche Leistung und ich danke unseren Fachkolleginnen und –kollegen für ihr herausragendes Engagement in diesem Bereich“, sagt Christian Pegel.

Waldzustandserhebung 2024 beginnt

Schwerin – In den kommenden vier Wochen findet die jährliche Waldzustandserfassung in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns statt. Durch geschultes Personal der Landesforst- und Nationalparkverwaltung wird dabei die Vitalität von mehr als 2.500 Bäumen an 105 Stichprobepunkten aufgenommen.

Hauptkriterien sind dabei der Nadel-/Blattverlust, die Vergilbung der Nadeln und Blätter sowie Schäden durch Insekten, Pilze und andere Einflüsse.

„Um die vielfältigen Aufgaben unserer Wälder für die Zukunft sichern zu können, müssen wir wissen, wie es um sie steht. Nur so lassen sich zielgerichtete Maßnahmen entwickeln. Die Erhebung und damit ständige Überwachung des Waldzustandes ist daher eine wichtige Aufgabe unserer Forstleute.

Zudem ermöglicht die jährliche Dokumentation Rückschlüsse der Auswirkungen des Klimawandels auf unseren heimischen Wald. Gerade in Zeiten drastisch zunehmender Witterungsextreme mit all ihren Folgen für das Ökosystem Wald sind die langjährig erhobenen Daten der Waldzustandserhebung von unschätzbarem Wert.

Damit schaffen wir eine wichtige Grundlage für Forschung und Praxis“, betonte Umweltminister Dr. Till Backhaus heute am Rande seiner Sommertour in Dömitz. Er sei vor allem gespannt, ob das etwas kühlere und feuchtere erste Halbjahr 2024 für eine Verbesserung des Gesundheitszustandes unseres Wald gesorgt hat.

Treffen mit Landwirten

Ludwigslust – Anfang Juli ist die Rögnitz aufgrund anhaltender Niederschläge vielerorts über die Ufer getreten, sodass eine Ernte nicht möglich war. Im Rahmen seiner Sommertour trifft Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Donnerstag den Bauernverband Ludwigslust an der Furt Laave, um über die Gewässerunterhaltung zu sprechen, die dort im Grenzgebiet zu Niedersachsen gemeinsam mit dem Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband (NDUV) durchgeführt wird.

Minister Backhaus betonte, dass die Periode Oktober bis Dezember 2023 in Nordwestmecklenburg mit Blick auf die vergangenen 60 Jahre außergewöhnlich niederschlagsintensiv war. Die absolut höchste Niederschlagssumme verzeichnete die Station Boizenburg mit 316 Millimetern.

„Hinzu kam, dass das Elbehochwasser im vergangenen Winter zu steigenden Pegelständen der Elbzuflüsse im Bereich Dömitz und Boizenburg und somit zu Rückstau in der Sude und Rögnitz führte. Auf bereits erhöhte Wasserstände in der Fläche fielen im Frühling 2024 zusätzlich rund 137 Prozents des im langjährigen Mittels gemessenen Niederschlages. Im Ergebnis konnte das Wasser nicht schnell genug abfließen“, sagte er weiter.

Was für die Natur aufgrund der zurückliegenden trockenen Jahre ein Segen ist, ist für die Landwirte in der Region eine Katastrophe: „Mit dem niedersächsischen Umweltministerium sind wir deshalb in intensiven Gesprächen. Ziel muss sein, die Gewässerhaltung – auch finanziell – künftig so anzupassen, dass Ackerflächen in der Region nicht mehr überflutet werden. Berufsbedingt, aber auch persönlich – denn ich komme aus der Region – ist es mir ein Anliegen, dass wir einen Ausgleich zwischen Gewässerschutz und landwirtschaftlicher Nutzung finden.

Ich sehe hier einen hohen Handlungsbedarf, denn vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Zunahme von Extremereignissen werden solche Situationen immer wieder auftreten“, betonte Minister Backhaus.

Auf Initiative des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe wird inzwischen daran gearbeitet, das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen als einen möglichen künftigen Projektträger für ein Großprojekt zu gewinnen, das wasserwirtschaftliche, naturschutzfachliche und v.a. auch klimaschutzrelevante Zielstellungen verfolgt.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Rögnitz ein Gewässer I. Ordnung und fällt in die Unterhaltungszuständigkeit des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM). Im niedersächsischen Bereich ist die Rögnitz ein Gewässer II. Ordnung und wird durch den NDUV unterhalten.

Für den grenzbildenden Abschnitt von 15 km regelt eine Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 2012 die Unterhaltung der Rögnitz. Danach werden 6 km vom NDUV und 9 km vom StALU WM unterhalten. In dem vom StALU WM unterhaltenen Abschnitt erfolgt 2x jährlich eine Sohlkrautung und 1x jährlich eine Böschungskrautung.

Die erste Krautung erfolgte seit dem 01.07 und ist abgeschlossen. Zu Ende September/Anfang Oktober erfolgt die planmäßige zweite Krautung. In Mecklenburg-Vorpommern findet die Gewässerunterhaltung grundsätzlich ab dem 15. Juni eines Jahres statt.

Gewässerbewirtschaftung im Elbe-Einzugsgebiet

Mehr Geld für Gewässerbewirtschaftung im Elbe-Einzugsgebiet

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ist im letzten Jahr seiner Vorsitzzeit (2021 -2024) in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FFG Elbe). In Deutschland werden zehn Bundesländer entweder von der Elbe selbst, oder von ihren Nebenflüssen durchströmt.

Vor 20 Jahren verständigten sich die betreffenden zehn Bundesländer und der Bund darauf, gemeinsam an der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu arbeiten. Im Laufe der 20 Jahre haben sich die nationale und internationale Koordinierung und Abstimmung der Bewirtschaftung der Gewässer nach Wasserrahmenrichtlinie sowie die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken gemäß der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie zu den Schwerpunktaufgaben der FGG entwickelt.

„Die Elbe ist eine wichtige Lebensader für Mensch und Tier. Ihr Wasserstand und die Wasserqualität sind für weite Teile Deutschlands von enormer Bedeutung. Daher ist es gut, dass die Elbe-Bundesländer für ihren Strom vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Hochwasser kennt keine Ländergrenzen und auch der Gewässerschutz muss bei einem solch großen Fluss länderübergreifend eng abgestimmt und koordiniert werden. Hier kann die Flussgebietsgemeinschaft seit zwei Jahrzehnten punkten. Ich bin sehr stolz, dass wir unter dem Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommern, u.a. den Haushalt der FGG Elbe sanieren konnten. Das heißt konkret, dass es uns gelungen ist, die Beitragszahlungen der Bundesländer so anzupassen, dass sie den Erfordernissen an gestiegenen Personal-, Sach- und Projektenkosten entsprechen, denn auch die Bewirtschaftung von Gewässern ist teurer geworden.

Insofern war es notwendig, dass alle kontinuierlich mehr in den Topf einzahlen und ich bin froh, dass alle Länder diese Entscheidung mitgetragen haben. Das ist aufgrund der unterschiedlichen Betroffenheiten nicht selbstverständlich, denn in manchen Jahren profitieren einige Bundesländer mehr als andere, in anderen Jahren ist es umgekehrt. Ich verstehe die FFG Elbe deshalb als eine Art Solidargemeinschaft, die gemeinsam an übergeordneten Zielen arbeitet. Und das funktioniert sehr gut“, betonte Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Im Rahmen seiner Sommertour besucht er am Donnerstag wichtige Hochwasserschutzprojekte in Dömitz. Dort wurden für die Sanierung des Rüterberger Deich rund 1,2 Millionen Euro investiert. „Für die Bürger in Rüterberg ist ein ca. 460 m langer Deich entstanden, der dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft entspricht. Es ist an der Elbe in MV der erste fertiggestellte Deichabschnitt, welcher nach dem neusten Bemessungshochwasser errichtet wurde. Es schützt ca. 8,5 ha Landesfläche mit Wohnbebauung vor Hochwasser“, betonte der Minister.

Die Deichhöhe des Rüterberger Deiches beruhte in der Vergangenheit auf einer Bemessungsgrundlage aus dem Jahr 1983. Auf Grund der vergangenen „Jahrhunderthochwasser“ in den Jahren 2002, 2006, 2011 und 2013, wurde die Bemessungsgrundlage (=Bemessungshochwasser, welches statistisch einmal in hundert Jahren auftritt = HQ100) durch eine 2D-Gewässermodellierung der Elbe neu berechnet und durch Berücksichtigung der genannten Hochwasserereignisse auf einen aktuellen Stand gebracht.

„Resultierend aus den Berechnungen, ergab sich die Erkenntnis, dass der Rüterberger Deich um ca. 80 cm zu niedrig ist. Bedeutet im Ereignisfall würde das Wasser 20 cm unter der Deichkrone stehen. Der Stand der Technik besagt aber, dass zwischen einem Bemessungshochwasser und der Deichkrone mindestens 100 cm Luft sein müssen“, erläuterte der Minister die Notwendigkeit der Maßnahme.

Neben der reinen Deichhöhe waren es auch die Erfahrungen in der Hochwasserabwehr, welche während des Hochwasser 2013 erlangt wurden. Der Rüterberger Deich hatte extreme Sickerstellen zu verzeichnen. Feuerwehren und Anwohner der Ortschaft Rüterberg mussten eine erhebliche Anzahl von Sandsäcken am Deich verlegen um diesen abzudichten.

„Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe“, betonte er. Der Bund stellt jährlich über den Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz 100 Millionen Euro für Projekte des Nationalen Hochwasserschutzprogramms zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden ausschließlich Projekte finanziert, die regionalübergreifend wirken.

Die größten Projekte an der Elbe befinden sich in Sachsen-Anhalt und Brandenburg, von denen die Unterlieger wie Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein profitieren. Hier ist beispielsweise die Optimierung der Havelpolder zu nennen, in denen auf einer Fläche von insgesamt 11.700 ha rund 125 Mio. mWasser zwischengespeichert werden kann.

Mit dem Havelschlauch ist es sogar möglich, bis zu 286 Mio. m3 Wasser zurückzuhalten, was zu einer Absenkung des Hochwasserscheitels bei den Unterliegern von bis zu 45 cm führen kann.

Neben den Investitionen in die Verbesserung des Hochwasserschutzes gibt das Land jährlich rund 700.000 Euro Landesmittel für die Unterhaltung der rund 122 km Deiche an der Elbe und im Rückstaugebiet der Elbe aus. Aufgrund dieser regelmäßigen Unterhaltung befinden sich die Hochwasserschutzanlagen in einem guten und wehrfähigen Zustand.