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Monat: August 2021

Umfrage zur Landtagswahl in M-V

Schwerin – Einen Monat vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern kann die Landes-SPD ihren Vorsprung in der Gunst der Wahlberechtigten ausbauen. Hingegen fällt die CDU im Nordosten zurück auf Platz drei. Sie liegt jetzt knapp hinter der AfD. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest-dimap im Auftrag von NDR, Schweriner Volkszeitung und Ostsee-Zeitung.

Wenn schon am nächsten Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern gewählt würde, dann käme die SPD auf 36 Prozent. Sie erzielt damit 9 Prozentpunkte mehr als in der Umfrage von Mitte Juli. Für die Sozialdemokraten ist das der höchste Wert, den Infratest dimap in den vergangenen 20 Jahren vor einer Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern gemessen hat. Umgekehrt sinkt die CDU in dem Bundesland auf den bisher niedrigsten Stand in der Sonntagsfrage. Sie büßt seit Juli 8 Prozentpunkte ein und käme aktuell auf 15 Prozent. Leicht verbessern kann sich die AfD, die zurzeit 17 Prozent erreichen würde (plus 1 Prozentpunkt seit Juli). Die Linke liegt derzeit bei 11 Prozent (minus 1 Prozentpunkt). Neu im Landtag vertreten wären die FDP mit 8 Prozent (plus 1 seit Juli) und die Grünen mit 6 Prozent (minus 1 Prozentpunt seit Juli).

Die SPD profitiert von der positiven Sicht vieler auf die von ihr geführte Landesregierung. Mit deren Arbeit sind 61 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Der Zuspruch reicht über die Anhängerschaft der beiden Koalitionsparteien SPD und CDU hinaus. Mehrheitlich kritisch wird die Landesregierung im Lager der FDP und der AfD bewertet. Weniger oder gar nicht zufrieden äußern sich insgesamt 37 Prozent der Wahlberechtigten.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kann weiterhin auf Rückhalt in der Bevölkerung bauen. Mit ihrer Arbeit sind unverändert 67 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Damit bleibt sie die populärste Landespolitikerin in Mecklenburg-Vorpommern. Zwar erreicht sie weiterhin nicht die Beliebtheit ihres Amtsvorgängers Erwin Sellering, erzielt aber ähnliche hohe Werte wie zuletzt Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz und Regierungschef Reiner Haseloff in Sachsen-Anhalt. Alle anderen Spitzenkandidatinnen und -kandidaten in Mecklenburg-Vorpommern kämpfen mit Bekanntheitsdefiziten. Michael Sack von der CDU hat an Zustimmung verloren. Mit ihm sind derzeit 19 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Etwas besser als er schneidet Linken-Spitzenkandidatin Simone Oldenburg ab (24 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden).

Entsprechend der überwiegend positiven Bewertung der Amtsführung der Ministerpräsidentin würden bei einer Direktwahl fast zwei Drittel für Manuela Schwesig stimmen (65 Prozent), für ihren CDU-Herausforderer Michael Sack 10 Prozent. Das positive Image der Regierungschefin kommt auch ihrer Partei zugute: Knapp die Hälfte der Wahlberechtigen finden, die SPD solle auch die nächste Landesregierung führen (49 Prozent). Die Lösung der wichtigsten Aufgaben im Land wird vorwiegend den Sozialdemokraten zugetraut (41 Prozent).

In der aktuellen Frage zur möglichen Aufnahme von afghanischen Ortskräften und deren Familien äußern sich in Mecklenburg-Vorpommern 36 Prozent vorbehaltlos zustimmend. Weitere 32 Prozent stehen der Aufnahme zumindest wohlwollend gegenüber. 16 Prozent sind eher skeptisch, 10 Prozent ausdrücklich ablehnend.

Für diese Umfrage befragte Infratest dimap im Zeitraum vom 19. bis 24. August 2021 insgesamt 1.153 wahlberechtigte Personen in Mecklenburg-Vorpommern per Telefon oder online. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 2 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) und 3 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50 Prozent).

Quelle: Infratest dimap im Auftrag von NDR, OZ und SVZ

Ehrenamtliche im Sport

Schwesig würdigt auf Sportgala Arbeit der Ehrenamtlichen im Sport

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute auf der Sportgala im Innenhof des Schweriner Schlosses die Bedeutung des Sports für eine lebendige Gesellschaft hervorgehoben und gemeinsam mit Sportministerin Stefanie Drese und dem Präsidenten des Landessportbundes Andreas Bluhm neun Frauen und Männer, die ehrenamtlich im Sport tätig sind, mit der „Sportplakette des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ geehrt.

„Endlich steht der Sport wieder im Mittelpunkt. Lange mussten wir darauf warten. Auf tolle Turniere, die Fußballeuropameisterschaft, die Olympischen Spiele und die Paralympics, die gestern begonnen haben. Und auch die Sportgala des Landessportbundes hat uns gefehlt. Ich freue mich, dass wir sie endlich nachholen können, dass wir erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler aus unserem Land auszeichnen und verdienstvollen Ehrenamtlichen im Sport Danke sagen können.“

Sie sei sehr stolz auf die erfolgreichen Athletinnen und Athleten aus dem Land, „die jedes Jahr viele nationale und internationale Wettbewerbe bestreiten. Sie alle sind Botschafter für unser Land. Wir alle haben uns in diesem Jahr besonders über den Aufstieg des F.C. Hansa Rostock und des HC Empor Rostock gefreut. Die Frauen des SSC Palmberg Schwerin holten zum 7. Mal den DVV-Pokal.

Nachwuchstalente haben bei den Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik geglänzt. Und auch bei den Olympischen Spielen waren unsere Athleten top. Besonders hervorheben möchte ich Hannes Ocik und Lea Sophie Friedrich, die beide eine Silbermedaille gewonnen haben. Auch sie beide erhalten wie der Goalballer Felix Rogge die „Sportplakette des Landes Mecklenburg-Vorpommern“. Ich drücke allen paralympischen Athletinnen und Athleten ganz fest die Daumen, dass in den kommenden Tagen vielleicht noch ein paar Medaillen dazukommen.“

Der Landessportbund sei das starke Rückgrat des Sports in Mecklenburg-Vorpommern. Schwesig: „Er macht eine hervorragende Arbeit im Breiten- und Spitzensport – auf Landesebene und vor Ort. Rund 260.000 Mitglieder in rund 1.900 Vereinen zu betreuen – das ist eine große Leistung. Dafür möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen. Besonders danken möchte ich den vielen Ehrenamtlichen, die sich für den Sport einsetzen. 27.000 sind es, die sich auf diese Art und Weise engagieren. Der Sport konnte sich während der Pandemie auf jeden Einzelnen von ihnen verlassen. Die Sportgala ist eine schöne Möglichkeit, neun von ihnen mit der „Sportplakette des Landes“ auszuzeichnen – der höchsten Auszeichnung, die wir in Mecklenburg-Vorpommern zu vergeben haben. Sie alle stehen für den guten Zusammenhalt überall im Land, für die lebendige Gemeinschaft in Vereinen, für die Begeisterung, gemeinsam aktiv zu sein.“

Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrer Festrede auch an die Verdienste des früheren LSB-Präsidenten Wolfgang Remer und das langjährige Mitglied des LSB-Vorstandes Norbert Baunach, die kürzlich verstorben sind: „Wir werden Wolfgang Remer und Norbert Baunach als Ideengeber und Wegbegleiter, als verlässliche Partner und Förderer und einfach als Sportbegeisterte in Erinnerung behalten.“

Sportministerin Stefanie Drese hob die schwere Zeit für die Sportlerinnen und Sportler sowie die Vereine in der Corona-Pandemie hervor. „Umso erfreulicher ist es, dass es coronabedingt nur einen leichten Mitgliederrückgang zu verzeichnen gibt. Das zeigt die tiefe Verankerung der Vereine im Alltag der Menschen in unserem Land. Mich freut, dass auch unsere Corona-Nothilfe den Vereinen in dieser schwierigen Zeit geholfen hat“, so Drese.

Drese überreichte auf der Sportgala das Ehrenpräsent des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung für beispielhaftes Engagement in der Förderung des Sports in Mecklenburg-Vorpommern an Dr. Monika Knauer. Die Geehrte wurde jüngst nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit als Geschäftsführerin des Verbandes für Behinderten- und Rehabilitationssport M-V e. V. in den Ruhestand verabschiedet. „Monika Knauer hat sich über 30 Jahre sehr engagiert und beispielhaft für die Belange von Menschen mit einer Behinderung im Sport eingesetzt. Das Thema Sport mit Handicap ist in unserem Land untrennbar mit Monika Knauer verbunden“, sagte Drese in ihrer Laudatio.

Mehr Platz für die Feuerwehr

Rechlin – Endlich kann es mit dem Erweiterungsbau für das Feuerwehrgebäude in Rechlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) losgehen. Nicht nur der heutige 1. Spatenstich ist Grund zur Freude, sondern finanzielle Unterstützung in Höhe von 255.000 Euro Sonderbedarfszuweisung für das Vorhaben kommt auch vom Land. Ohne diese finanzielle Hilfe wären die Maßnahmen für die Feuerwehr nicht möglich gewesen.

Innenminister Torsten Renz übergab den entsprechenden Zuwendungsbescheid für den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses heute an den Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth und dankte bei der Gelegenheit den 33 aktiven Feuerwehrfrauen und -männern für ihr ehrenamtliches Engagement sowie deren Familien für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. „Sie gehen für andere durchs Feuer, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Arbeit in der Feuerwehr verlangt Opfer an Freizeit, ständige Einsatzbereitschaft und Disziplin. Trotzdem sind Sie mit Eifer und Elan dabei, kümmern sich auch noch um die Jugendarbeit. Und außerdem sind Sie auch ein ganz wichtiger Teil des Zusammenlebens in unseren Städten und Gemeinden“, sagte der Minister.

Die Freiwillige Feuerwehr Rechlin ist als Stützpunktfeuerwehr nicht nur in ihrem Gemeindegebiet im Einsatz, sondern auch in umliegenden Gemeinden. Das bestehende Feuerwehrgebäude entspricht nicht mehr den heutigen und künftigen Anforderungen an eine Feuerwehr. Für die 5 Fahrzeuge ist die Stellfläche zu klein, auch für die Ausbildung und Schulung der Kameradinnen und Kameraden sind die Räumlichkeiten zu eng. Durch Um- und Anbauten sollen nun das Platzproblem gelöst und in dem Zuge auch die sanitären Anlagen und Umkleideräume dem Bedarf angepasst werden. Gleichzeitig wird durch den Erweiterungsbau auch eine Nebennutzung durch die Gemeinde möglich.

Produktionsgebäude für die Hofmolkerei Guhl

Teldau – Im Molkereibetrieb „Hof Weitenfeld“ in Teldau (LK Ludwigslust-Parchim) eröffnete Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute gemeinsam mit Geschäftsführer Peter Guhl ein neues Produktionsgebäude.

Die bestehende Hofmolkerei wurde durch den Neubau eines Produktionsgebäudes und den Erwerb neuer technischer Anlagen erweitert. Mit den Bauarbeiten wurde im Sommer 2020 begonnen. In die Erweiterung investierte der Betrieb rund 512.00 Euro. Das Land unterstützt mit Fördermitteln in Höhe von 128.000 Euro.

„Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, gehört immer auch eine Portion Mut Neues auszuprobieren und sich auf verändernde Rahmenbedingungen einzustellen. Dies macht der Hof Weitenfeld seit 1898 und damit über viele Generationen hinweg überaus erfolgreich. Aus einem ehemaligen Weidehof ist inzwischen ein moderner Vorzugsmilchbetrieb mit Hofmolkerei und Direktvermarktung erwachsen, der in der Region sehr engagiert ist“, sagte Backhaus.

Der Betrieb ist ein Lieferant für das EU-Schulprogramm, welches seit dem Schuljahr 2017/18 auch in Mecklenburg-Vorpommern angeboten wird. Hier können Schüler der teilnehmenden Grund- und Förderschulen einmal pro Schulwoche kostenlos je eine Portion frische Milch und eine Portion Obst bzw. Gemüse erhalten. Im Schuljahr 2021/2022 werden allein durch die Molkerei Guhl 66 Schulen mit rund 11.000 Schülern einmal in der Woche kostenlos mit einer Portion 200 ml frischer Milch ohne Zusätze beliefert.

Insgesamt beliefert der Hof rund 2000 Haushalte, Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der Gastronomie mit Produkten, wie Butter, Joghurt oder Milch.

Branchentag der Automobilzulieferer

Neubrandenburg – In Neubrandenburg hat am Mittwoch der Branchentag der Automobilzulieferer stattgefunden. „In den vergangenen Jahren ist diese industrielle Basis im Land gewachsen. Einen wesentlichen Anteil hieran hat auch die dynamische und erfolgreiche Entwicklung der heimischen Automobilzulieferindustrie. Dieser Erfolg ist in erster Linie einer Reihe von Systemproduzenten und Zulieferern zu verdanken, die sich als zuverlässiger Partner der Automobilwirtschaft etabliert haben und sich heute erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten. Die Automobilzulieferbranche ist volkswirtschaftlich außerordentlich wichtig, da sie in unserem Bundesland stabiles Wachstum, technologische Innovationen und hochwertige Beschäftigung schafft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Mecklenburg-Vorpommern benötigt mehr Industrie mit einem hohen Wertschöpfungspotenzial. „Die Automobilindustrie erlebt derzeit einen enormen Wandel. Die Unternehmen und das Land arbeiten an den Herausforderungen der Globalisierung, der Dekabonisierung, der Demografie und Klimaveränderung. Die sich daraus ergebenen Chancen müssen auch durch die Automobilzulieferindustrie weiter intensiv genutzt werden. Viele Unternehmen stellen sich auf die Veränderungen bereits ein. Neue Produktionstechnologien, veränderte Anforderungen an Fachkräftesicherung und -förderung sowie die Digitalisierung und der Klimaschutz stellen Hersteller und Zulieferer vor enorme Kraftanstrengungen. Innovativen, zukunftsgerichtete und umweltschonende Lösungen sind gefragt“, machte Glawe vor Ort deutlich.

Das Land unterstützt diesen Prozess. „In Mecklenburg-Vorpommern schaffen wir für die Unternehmen Rahmenbedingungen, um die Unternehmen bei Forschung und Entwicklung, Investitionen, Digitalisierung und Fachkräfte-sicherung zu unterstützen. Für die erfolgreiche Gestaltung dieses Strukturwandels ist entscheidend, dass die Unternehmen in innovative Technologien investieren, ihre Produktionsprozesse umbauen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle entwickeln. Wichtig ist es dabei, sich durch Weiterbildung und Qualifizierung die erforderlichen Kompetenzen anzueignen. Die Aufgabe der Politik ist es, dafür verlässliche, langfristig planbare Rahmenbedingungen und Förderungen bereit zu stellen. Daran arbeiten wir weiter“, erläuterte Glawe.

Im Rahmen der aktuell geltenden Förderprogramme bietet das Wirtschaftsministerium beispielsweise Unterstützung für Forschung und Entwicklung, Best-Practice-Transfer, Technologieberatung sowie Aus- und Weiterbildung an. Auch die bisherigen Angebote des Wirtschaftsministeriums in der Netzwerk- und Clusterförderung stehen zur Verfügung. „Wir haben den Fokus dabei auf die Förderung von Kooperationsnetzwerken von wirtschaftsnahen Einrichtungen, regionalen Akteuren und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie von zwei Innovationsclustern gelegt – automotive-mv e.V. sowie RIC MAZA“, so Glawe.

Darüber hinaus geht es darum die Investorenwerbung weiter auszubauen. „Mehr forschungsintensive Unternehmen sind der Schlüssel um im Ergebnis zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen, die auch im Land hergestellt werden. Dies setzt jedoch voraus, dass die notwendige Infrastruktur weiter zügig ausgebaut wird. So liegt beispielsweise im Bereich der Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen die Prioritätensetzung auf der Revitalisierung und bedarfsgerechten Erweiterung von Altstandorten sowie der Entwicklung und Vermarktung der industriellen Großstandorte“, sagte der Wirtschaftsminister. Als Beispiele nannte Minister Glawe die Erschließung des Gewerbegebietes Berlin- Szczecin in Pasewalk oder das Vorpommerndreieck bei Grimmen.

In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten derzeit ca. 5.000 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in ca. 100 Betrieben zusammen einen jährlichen Umsatz von ca. 1,7 Milliarden Euro. Im Land hat sich eine dynamische Automobilzulieferindustrie entwickelt. „Eine Reihe von Systemproduzenten und Zulieferern haben sich als zuverlässiger Partner der Automobilwirtschaft etabliert und behaupten sich mit Erfolg im globalen Wettbewerb. Die Automobilzulieferbranche ist volkswirtschaftlich außerordentlich wichtig, da sie in unserem Bundesland stabiles Wachstum, technologische Innovationen und hochwertige Beschäftigung schafft“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. So werden in Mecklenburg-Vorpommern hochwertige Fahrzeugklimatisierungs- und Heizsysteme, Komponenten für einen zuverlässigen Insassenschutz und moderne Fahrzeuginformationssysteme gefertigt. Daneben fertigen die Unternehmen im Land hydraulische Präzisionskomponenten, statten Nutzfahrzeuge mit Allradantrieben aus und sind im Bereich der Leichtmetallumformung tätig.

Der automotive-mv e.V. und der REFA-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. haben gemeinsam unter dem Leitthema „Industrielle Arbeitsorganisation im Wandel“ ihre traditionellen Veranstaltungsformate‚ Automotive-Branchentag und REFA-Fachtagung in diesem Jahr zusammengelegt. Die Veranstaltung fand im Neubrandenburger Werk der Webasto Thermo & Comfort SE statt.

Saisonbilanz der Tourismusbranche M-V

Schwerin – Das zweite Corona-Jahr infolge stellte und stellt die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns erneut vor Herausforderungen. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes haben von Januar bis Juni dieses Jahres knapp 900.000 Gäste rund 4,5 Millionen Übernachtungen in den größeren gewerblichen Tourismusbetrieben des Landes verbracht – das sind etwa 1,1 Millionen Gästeankünfte (-55 Prozent) und 3,4 Millionen Übernachtungen (-44 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die Zahlen sind ein wesentliches Ergebnis des Lockdowns durch die Corona-Pandemie. Deutlich wird einmal mehr, dass der Tourismus insgesamt – das Hotel- und Gastgewerbe – so stark wir kaum eine andere Wirtschaftsbranche von der Pandemie getroffen wurde. Insgesamt lässt sich dennoch sagen: Mecklenburg-Vorpommern hat die Türen für Gäste im Juni geöffnet. Der Neustart der Branche ist bis heute ordentlich auf Touren kommen. Es ist Hauptsaison, und das merken wir. Vielerorts ist es rappelvoll. Ich gehe davon aus, dass in Mecklenburg-Vorpommern auch die Nebensaison besonders gefragt bleibt. Die Menschen sehnen sich nach einem Ortswechsel, wollen einfach mal abschalten und viel Entspannung. Davon hat unser Urlaubsland eine Menge zu bieten“, betonte Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV), Wolfgang Waldmüller, ergänzte: „Trotz des späten Starts in diesem Jahr ist die Sommersaison intensiv verlaufen. Wir konnten auf eine pandemiebedingt enorme Nachfrage bauen. Mecklenburg-Vorpommern ist durch seinen Schwerpunkt beim Erholungs- und Individualtourismus im Vergleich zu anderen Reisezielen, die ihr Geschäft im Städte-, Konferenz-, Kultur- und Tagungstourismus machen, in einer vergleichsweise günstigen Situation. Der Nordosten profitiert von seinem guten Image als Reiseland, vom starken deutschen Binnenmarkt, vom Aspekt Sicherheit, vom Naturbezug und von der Erreichbarkeit. Darüber hinaus ist die geringe Abhängigkeit vom internationalen Reisegeschäft im Corona-Kontext eher ein Standortvorteil.“ Im Zeitraum der Sommerferien in Deutschland zwischen Mitte Juni und Mitte September werden zwischen Ostsee und Seenplatte rund fünf Millionen Menschen Urlaub gemacht haben.

Laut aktueller Saisonumfrage des Landestourismusverbandes, an der sich mehr als 300 Beherbergungsunternehmen, darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und Campingplätze, sowie knapp 100 Freizeitunternehmen, darunter Zoos, Tierparks und Museen, beteiligten, war die Nachfrage nach Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wie in anderen Sommern sehr hoch. Viele Quartiere waren in den Sommermonaten sehr gut gebucht oder sogar ausgebucht; in einigen Betrieben im Landesinneren ging die Auslastung im Laufe des Augusts und mit Ferienende in immer mehr Bundesländern etwas zurück. Dabei konstatierten die Unternehmen, dass die Auslastung im Juni rund 27 Prozent unter der des Vorjahres lag, im Juli um sechs Prozent höher als im Vorjahresmonat und im August um zehn Prozent höher als im Vorjahresmonat. „Im Juni haben wir im Vergleich zu anderen Reisezielen Zeit liegen gelassen. So steht für das Urlaubsland ein Minus von rund 15 Prozent bei den Übernachtungen im Juni dem bundesweiten Anstieg derer von rund sechs Prozent gegenüber. Urlaub in der Pandemie ist schwieriger planbar, Gäste müssen sich vorab unter anderem darüber informieren, welche Einreisebedingungen gelten und welche Einschränkungen es gibt“, so Waldmüller weiter.

In diesem Zusammenhang verwies der TMV-Präsident darauf, dass Freizeitbetriebe und -anbieter sowohl bei der Nachfrage als auch bei der Auslastung schlechter abschnitten als die Unterkünfte. „Hier wirkt Corona länger und stärker limitierend“, ergänzte Waldmüller. Für viele kulturelle und öffentliche Veranstaltungen sowie Einrichtungen ist die Situation noch immer noch äußerst problematisch. So mussten die Störtebeker Festspiele in Ralswiek auf Rügen zum zweiten Mal infolge abgesagt werden. Auch die Müritz Sail konnte nicht stattfinden. Die landesweite Kulturreihe „Kunst:Offen“ musste ebenfalls abgesagt werden; allerdings sind Nachholtermine im Spätsommer geplant.

Die Erwartungen für den Herbst fallen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal positiver aus: Für den September erwarten Beherberger im Nordosten eine Bettenauslastung von rund drei Vierteln (Freizeitanbieter: 61 Prozent), für Oktober von knapp 60 Prozent (Freizeitanbieter: 49 Prozent) und für November einen deutlichen Rückgang auf durchschnittlich rund ein Viertel Belegung (Freizeitanbieter: 30 Prozent).

Wirtschaftsminister Glawe machte in Warnemünde auch auf die Unterstützung der touristischen Branche von Bund und Land insbesondere im Rahmen der Corona-Pandemie aufmerksam. „Gastronomie und Beherbergungsgewerbe haben in der Pandemie durch Land und Bund umfangreiche Unterstützung erhalten“, so Glawe. Hierzu zählen unter anderem Liquiditätshilfen (Darlehen), das Kurzarbeitergeld, die Unterstützung des Landes für Ausbildungsbetriebe, die Überbrückungshilfen, die Neustart-Prämie für Beschäftigte nach Kurzarbeit sowie beispielsweise Modernisierungsmaßnahmen im Beherbergungsgewerbe und der Gastronomie.

In den verschiedenen Überbrückungshilfen und der November- und Dezemberhilfe sind in Mecklenburg-Vorpommern an Bundes- und Landesmitteln im Gastgewerbe aktuell ca. 370 Millionen Euro bewilligt worden. „Das sind rund 54 Prozent aller in Mecklenburg-Vorpommern in diesen Programmen bewilligten Mittel. In allen Programmen ist das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern der Wirtschaftszweig mit dem größten Anteil an den Hilfen“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe weiter. Die Wiederanlaufkosten im Gastgewerbe hat das Land im Rahmen seiner „Starthilfe“ mit ca. vier Millionen Euro bezuschusst. Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern haben bis Ende September die Möglichkeit, zusätzliche Fördermittel für Modernisierungsinvestitionen zu beantragen. Gefördert werden Investitionen zur Qualitätsverbesserung der Ausstattung und des Angebots, zur Steigerung der Energieeffizienz oder Verbesserung der Klimafreundlichkeit. Bisher wurden ca. 25 Millionen Euro bewilligt und weitere 35 Millionen Euro an Zuschüssen sind in Bearbeitung. Im Rahmen der Neustart-Prämie hat sich das Land im Gastgewerbe bis zum 20. Juli 2021 mit ca. 830.000 Euro an Sonderzahlungen für ca. 3.700 Mitarbeiter beteiligt.

Erfreulicherweise bestätigen Gastgeber und Freizeitanbieter die hohe Akzeptanz für die Corona-Schutzmaßnahmen, darunter das Tragen von Masken, die Testpflicht, das Einhalten von Abstands- und Hygieneregeln sowie Besucherlenkungsmaßnahmen. Allein das Thema Kontaktnachverfolgung stößt laut 18 Prozent der Befragten eher auf Ablehnung bei den Gästen. In diesem Zusammenhang verwies Wolfgang Waldmüller auf die Anstrengungen, die die Branche zum Schutz vor der Pandemie unternommen hatte: „Wir sind zum einen froh, dass die Akzeptanz der Schutzmaßnahmen nach wie vor hoch ist. Zum anderen freuen wir uns auch, dass das im Dezember 2020 eingeführte Siegel ´Mehr Sicherheit im Urlaubsland MV` immer mehr Resonanz findet. Es bietet Unternehmen und damit potenziell auch den Gästen Orientierung für einen sicheren Urlaub. Rund 1.000 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern führen es bereits“, so Waldmüller (vgl. mv-gegen-corona.de).

Wirtschaftsminister Glawe dankte sowohl dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, den touristischen Anbietern und den Urlaubern: „Gemeinsam sind Schutzmaßnahmen und Hygienekonzepte erarbeitet worden, die sich in der Praxis weiter bewähren. Es ist hervorragend, dass die Urlauber im Land mitziehen. Das ist ein wichtiger Beitrag, damit das Infektionsgeschehen weiter beherrschbar bleibt“, betonte Glawe weiter.

Die wirtschaftliche Lage bei den Beherbergungsunternehmen hat sich über die Sommerferien analog zum letzten Jahr zwar weiter verbessert, bleibt aber für viele Unternehmen mit Blick auf den Herbst und Winter herausfordernd. Insgesamt schätzt knapp die Hälfte der Befragten Beherberger ihre Situation aktuell als sicher beziehungsweise sehr sicher ein (vgl. August 2020: 52 Prozent und Freizeitanbieter: 40 Prozent); 40 Prozent (Freizeitanbieter: 38 Prozent) bewegen sich zwischen Sicherheit und Unsicherheit. Noch immer sehen sich 14 Prozent der Unterkunftsbetriebe als gefährdet oder gar akut gefährdet an; unter den Freizeitanbietern sind dies sogar 22 Prozent. Unter den Quartieren schätzen Gruppenunterkünfte wie Jugendherbergen und Pensionen ihre wirtschaftliche Lage am schlechtesten ein. Aktuell sind 13 Prozent der Betriebe (Freizeitanbieter: 28 Prozent) auf staatliche Hilfe angewiesen; im Mai/Juni benötigte noch mehr als jedes zweite Beherbergungsunternehmen Unterstützung.

Der Anteil des Personals, das sich im August in Kurzarbeit befindet, liegt mit drei Prozent im Beherbergungsgewerbe (Freizeitwirtschaft im August: 8 Prozent) erwartungsgemäß auf dem Tiefststand seit Beginn der Pandemie. Im Mai/Juni betraf dies noch 42 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Personalmangel allerdings verschärft sich weiter: So gaben 30 Prozent der Befragten im Beherbergungsbereich an (Freizeitanbieter: 42 Prozent), ihren Personalbedarf in der Hauptsaison nicht oder gar nicht decken zu können; für den Rest des Jahres liegt dieser Anteil bei 27 Prozent (Freizeitanbieter: 41 Prozent). Die Agentur für Arbeit beziffert den Anteil derer, die die Branche gewechselt haben, bei zehn Prozent; die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten / Landesbezirk Nord (NGG) spricht von 20 Prozent. „Die Lücken können absehbar nicht geschlossen werden, die Personalfrage ist die wohl größte Herausforderung der Zukunft für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern“, so Waldmüller.

Die Tatsache, dass absehbar nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, zieht die Frage einer Mengenbegrenzung und einer Abkehr vom quantitativen Wachstumszielen im Tourismus nach sich. 60 Prozent der Befragten halten eine Mengenbegrenzung für sinnvoll. Zwei Drittel der touristischen Betriebe, die eine Mengenbegrenzung als nicht sinnvoll erachten, fordern gleichwohl eine noch striktere Strategie für Qualität statt Quantität.

„Entscheidend ist es, dass touristische Vorhaben in die Region und die vorhandene Infrastruktur passen. Ein weiteres Ziel wäre die Verknüpfung mit anderen Wirtschaftsbereichen der regionalen Wertschöpfung. Für neue Vorhaben ist zu prüfen, ob sie die touristische Angebotspalette des Landes ergänzen und qualitativ aufwerten. Hier ist auch Augenmaß wichtig, beispielsweise, wenn es darum geht, die Bürger vor Ort mitzunehmen. Wichtig ist auch, dass der Ganzjahres-Tourismus weiter gestärkt wird“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

Des Weiteren fordert die Branche im Vorfeld der Landtagswahl, den Tourismus als Leitökonomie des Landes zu verstehen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen sowie für mehr Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung zu sorgen. Die genannten Punkte sind deckungsgleich mit den Forderungen des Landestourismusverbandes zur Landtagswahl, die unter www.tourismus.mv nachzulesen sind.

Aus einer weiteren, stichprobenartigen Umfrage des TMV unter wassertouristischen Unternehmen zwischen Ostseeküste und Seenplatte wird deutlich, dass die Auslastung bei Freizeitanbietern wie Kanuverleihern, Fahrgastschiffen sowie Charterunternehmen an den Stand von 2019 anknüpft, das heißt, die Hauptsaison nicht so gut wie 2020 verlief. Auf Problemfelder angesprochen, sehen die Anbieter den Fachkräftemangel, die Schleusenöffnungszeiten sowie generell die Auswirkungen der Pandemie.

Zu den benannten Problemen in der Kultur- und Veranstaltungsszene gesellten sich in diesem Jahr viele Wiederaufnahmen und Modellprojekte unter besonderen Bedingungen. Nach einjähriger Pause wurden die Schlossfestspiele Schwerin wieder aufgeführt. 17.400 Zuschauer sahen die Aufführungen des Musicals „Titanic“ sowie der Kästner-Interpretation „Die Schildbürger“ (vgl. 2019: 30.200). Ebenfalls wieder stattfinden konnte die 30. Hanse Sail. Unter dem Titel „Optimistisch anders“ konnten vom 5. bis 8. August 2021 mehrere hunderttausend Besucher in Rostock und Warnemünde begrüßt werden. Für die vor der Pandemie stark frequentierten Bereiche im Rostocker Stadthafen galten Besucherobergrenzen. Mit dem IGA-Park kamen zudem neue Veranstaltungsorte hinzu. Das Festival „Fusion“ wurde in seiner ursprünglichen Form für dieses Jahr abgesagt; aber unter dem Titel „Plan:et C“ an drei Wochenenden im August und September veranstaltet, an denen die Besucherzahl auf 10.000 pro Wochenende limitiert ist. Ebenso konnte vom 19. bis 22. August das im letzten Jahr ausgefallene „About You Pangea Festival“ veranstaltet werden, zu dem rund 15.000 Besucher anreisten.

Das Ozeaneum in Stralsund ist seit Juni wieder für Besucher geöffnet. Während im ersten Monat nur rund 18.000 Gäste die Reise durch die Kaltwassermeere antraten, stiegen die Besucherzahlen mit dem Wegfall der Testpflicht in Innenräumen sprunghaft an (Juli: 60.500 Gäste). Der Rostocker Zoo meldete im Zeitraum Januar bis Ende Juli 82.000 weniger Besucher als im Vorjahreszeitraum; im Vergleich zu 2019 waren es 124.000 weniger Gäste. Während Außengehege schon frühzeitig öffneten, stand die Attraktion Tropenhalle mit dem Darwineum Besuchern erst im Juli offen. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zogen trotz Pandemie und ausgefallenem Format Festspielfrühling eine positive Halbzeitbilanz für den Festspielsommer 2021. Zu den Veranstaltungen im Juni und Juli kamen rund 20.000 Besucher. Insgesamt wurden statt einiger größerer, viele kleinere Sommerkonzerte, die nicht so viele Besucher fassten, veranstaltet (Halbzeitbilanz 2019: 40.000 Besucher). Die Vineta-Festspiele 2021, seit 25 Jahren ein Klassiker im Nordosten, gehen bis zum 3. September von etwa 9.000 Gästen für die 26 Vorstellungen aus. Das ist weniger als die Hälfte des Besucheraufkommens in den Jahren vor der Pandemie.

Darüber hinaus gab es auch einige Premieren im Urlaubsland: Insgesamt 3.700 Zuschauer besuchten die Aufführungen des Stückes „Nosferatu – Ein Drehtag des Grauens“ in der Welterbestadt Wismar. Nahezu alle Tickets wurden verkauft. Premiere in Rumpshagen in der Mecklenburgischen Seenplatte feierte auch die Radretroveranstaltung Velo Classico. 150 Radenthusiasten nahmen daran teil. Neu war auch die 1. Sail Sassnitz im gleichnamigen Ort auf der Insel Rügen. Mehrere tausend Besucher haben das Treffen der Groß- und Traditionssegler besucht.

30 Jahre Fachverband Sanitär Heizung Klima

Schwesig: Handwerk ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor im Land

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in Rostock dem Fachverband Sanitär Heizung Klima zu seinem 30-jährigen Bestehen gratuliert: „Sie vertreten 1.500 Betriebe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Land. Wenn wir Sie brauchen, muss es immer ganz schnell gehen. Ihre Betriebe lassen uns seit 30 Jahren nicht im Stich. Herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Bestehen des Fachverbandes!“

Das Handwerk sei in Mecklenburg-Vorpommern ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor, gerade in ländlichen Gegenden. Schwesig: „In unserem Flächenland übernehmen die Handwerksbetriebe eine wichtige Rolle für Wachstum und Beschäftigung. Handwerksbetriebe tragen zehn Prozent zur Bruttowertschöpfung bei und beschäftigen etwa 14 Prozent der Erwerbstätigen. Außerdem trägt das Handwerk die Berufsausbildung: 25 Prozent der Auszubildenden sind im Handwerk tätig.“

Die Ministerpräsidentin verwies darauf, dass 2019 ein Rekord-Bruttoinlandsprodukt mit 46,6 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde und die aktuelle Arbeitslosenquote bei 7,3 Prozent und damit niedriger als zu Beginn der Wahlperiode liegt. „Allein in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 3,3 Prozent gestiegen. Das heißt: Seit 2016 sind zwischen 15.000 und 20.000 Arbeitsplätze neu entstanden. Wir können stolz auf das sein, was wir in den vergangenen 30 Jahren gemeinsam erreicht haben: Handwerk und Industrie, Landwirtschaft und Dienstleistungen. Das war keine gradlinige und selbstverständliche Entwicklung.“

Auch das Handwerk habe mit Fachkräftemangel zu kämpfen. Aber gerade hier würden gute Ausbildungsplätze überall im Land angeboten. „Selbst auszubilden, ist ein gutes Mittel gegen Fachkräftemangel. Ein zweites Mittel ist eine gute Bezahlung. Ich werbe deshalb dafür, Tariflohn zu zahlen. Ein dritter Weg, um Fachkräfte zu gewinnen ist die Information, Aufklärung und Werbung.“ In diesem Zusammenhang lobte die Regierungschefin den Fachverband für seine Kampagne „Schaffer, Helfer, Klimaretter“.

In ihrer Rede ging die Ministerpräsidentin auf das gemeinsame Industriekonzept des Zukunftsbündnisses MV ein: „Wir wollen, dass Mecklenburg-Vorpommern stärker zum Industriestandort wird. Aber nicht irgendwelche Industrie: Wir brauchen saubere, zukunftsorientierte Industrie, zum Beispiel Wasserstoffproduktion und -speicherung. Und erneuerbare Energien.“ Die Umstellung auf eine klimafreundliche Wirtschaft ermögliche ein Chancenfenster, „Chancen auf Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung und guten Löhnen. Und auch neue Chancen für das Handwerk.“

Vergabe-Mindestlohn steigt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern steigt der Mindestlohn turnusmäßig bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen weiter an. Das hat die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung in Schwerin beschlossen. Der Vergabe-Mindestlohn wird gegenwärtig von 10,35 Euro ab Oktober auf 10,55 Euro angehoben.

 „Ich freue mich darüber, dass der Vergabemindestlohn im vierten Jahr in Folge steigt. Wir können als Landesregierung die Löhne im Land nicht per Gesetz festlegen. Aber wir können Anreize für gute Arbeit und faire Löhne setzen. Deshalb hat die Landesregierung den Vergabemindestlohn eingeführt und auch die Wirtschaftsförderung über ein Bonussystem stärker auf gute Arbeit ausgerichtet. Wirtschaftliche Stärke, gute Arbeit und faire Löhne gehören zusammen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die heutige Kabinettssitzung.

„Es wird ein Anreiz gesetzt, die Arbeitslöhne nicht unter ein gewisses Niveau sinken zu lassen, wenn sich Unternehmen an der öffentlichen Auftragsvergabe beteiligen möchten. Das ist auch ein Beitrag dafür, dass mehr Menschen das ganze Jahr in Arbeit sind, denn neue Aufträge sichern Arbeitsplätze in der heimischen Wirtschaft. Ziel muss es weiter sein, im Wettbewerb um Fachkräfte weiter mithalten zu können. Es erfolgt die jährliche Anpassung des Mindest-Stundenentgeltes auf Grund veränderter statistischer Daten. Hiermit setzen wir die Vorgaben aus dem Vergabegesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern um“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die Landesregierung hatte im Jahr 2017 die Einführung eines Mindestlohns für die Vergabe öffentlicher Aufträge beschlossen. Das Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern (VgG M­V) enthält in § 9 Absatz 4 Satz 2 eine Verordnungsermächtigung, um die Höhe des Mindest-Stundenentgeltes jährlich, erstmals zum Stichtag 01.10.2018 anzupassen. Die Anpassung (§ 9 Absatz 4 Satz 3 VgG M-V) richtet sich nach der prozentualen Veränderungsrate im Index der tariflichen Monatsverdienste des Statistischen Bundesamtes für die Gesamtwirtschaft in Deutschland (ohne Sonderzahlungen). Bei der Ermittlung der Veränderungsrate ist jeweils der Durchschnitt der veröffentlichten Daten für die letzten vier Quartale zugrunde zu legen.

 Auf dieser Grundlage wurde das vergaberechtliche Mindest-Stundenentgelt von ursprünglich 9,54 Euro (brutto) regelmäßig erhöht. Für die anstehende Anpassung des Mindest-Stundenentgeltes zum 1. Oktober 2021 von 10,35 Euro auf 10,55 Euro (brutto) wird die bisher geltende Mindest-Stundenentgelt-Verordnung entsprechend angepasst.