„Digitrans“-Förderung in M-V

Schwerin – Knapp 60.000 Euro aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, sind letzten Monat an sieben Unternehmen des Landes ausgezahlt worden.

Das Unternehmen Gespänsterwald Verpackungen in Rostock (Zuschuss 4.400 Euro) entwickelt und stellt Verpackungen, Displays und Grußkarten her. Mit Hilfe einer Spezialsoftware sollen die Arbeitsabläufe digitalisiert und automatisiert werden. Der Kunde erhält dann beispielsweise das Display in der 3D Visualisierung direkt dargestellt. Die Software erleichtert nicht nur die Arbeit der Produktherstellung und Visualisierung für den Kunden. Sie berechnet auch den Rohstoffverbrauch für die weitere Bearbeitung, so dass es zu effektiven Einsparungen kommt.

Die Werk 3 Werbeagentur Rostock (Zuschuss 9.990 Euro) ist im Bereich Corporate Identities und Online-Marketing tätig. Derzeit werden dort Planungsprozesse manuell durchgeführt. Durch eine modular aufgebaute Softwarelösung wird es möglich, alle Arbeitsschritte vom Briefing der Kunden, über das Angebot, den Auftrag, die Aufgabenverteilung an die Mitarbeiter bis hin zur Ansichtsdatei des Produkts und die Abrechnung digital abzubilden.

Einen Zuschuss von 9.420 Euro erhält das Unternehmen Rico Weber Watercool in Waren (Müritz), das Kühlsysteme für elektronische Bauteile herstellt. Mit dem Zuschuss soll eine Kombination aus Webshop, Warenwirtschaftssystem und mobiler Lagerverwaltung geschaffen werden. Außerdem digitale Lösungen beim Versand angestrebt.

Bei der Firma Gert Schöll Schatzinsel in Bad Doberan (Zuschuss 9.440 Euro) soll auf digitale Prozesse in den Bereichen Warenwirtschaft, Verkauf und Marketing umgestellt werden. Der Verkauf von Schul- und Schreibwaren, Kreativ- und Partybedarf sowie von Geschenkartikeln soll künftig per Onlinevertrieb ermöglicht werden. Um Bezahlvorgänge digital vorzunehmen, wird in ein neues Kassensystem investiert. Zudem sind Investitionen in kompatible Hardwarekomponenten, einen Datenscanner sowie ein Antivirenprogramm erforderlich.

Das Unternehmen Wassersport-Center Stockmann in Dömitz (Zuschuss 9.820 Euro) plant den Aufbau einer digitalen Plattform mit einer speziell zugeschnittenen Softwarelösung für den Verkauf von Booten und Dienstleistungen rund um den Wassersport. Diese soll von der Auftragsbearbeitung und -abwicklung, der Erfassung von Kundenwünschen bis zu Bezahlung und Transport reichen.

Die Firma Drehtainer Spezial Container und Fahrzeugbau in Lüttow (Zuschuss 6.130 Euro) entwickelt und fertigt u.a. Sondercontainer für den Transport von Rumpfschalen des Airbus A 380, geschützte Fahrerkabinen für Militärfahrzeuge oder medizinische Container. Vorgesehen ist, eine integrierte Kommunikationsplattform nebst interaktiven Monitoren anzuschaffen. Mit deren Hilfe gelingt es, Kundenwünsche zu berücksichtigen und gleichzeitig potenzielle Lieferanten einzubeziehen.

Der Deko- und Möbelfachhandel Kerstin Bergmann Wohninsel Usedom in Heringsdorf (Zuschuss 9.940 Euro) möchte einen Web-Store aufbauen und dafür Hard- und Software anschaffen. Geplant ist, das Onlineangebot im Hinblick auf die deutsch-polnische Grenzregion mehrsprachig zu programmieren. So können auch Touristen nach dem Aufenthalt in Heringsdorf von Zu Hause erneut Bestellungen aufgeben.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium das Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, aufgelegt.

Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

30 Ladestationen für die Landeshauptstadt

Schwerin – Die WEMAG hat die Ausschreibung der Stadt Schwerin für die Errichtung und den Betrieb einer öffentlichen Ladeinfrastruktur gewonnen. Der Auftrag beinhaltet 20 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten im gesamten Stadtgebiet sowie zehn Wandladestationen mit je einem Ladepunkt in der Tiefgarage des Schweriner Stadthauses.

„Schwerin hat sich im Klimaschutz viel vorgenommen – wir wollen spätestens 2050 klimaneutral sein. Ein wichtiger Baustein sind dabei intelligente Verkehrskonzepte und die Förderung der Elektromobilität, wozu ich sowohl den ÖPNV mit Straßenbahnen und Elektrobussen als auch den Individualverkehr zähle. Die optimalen Standorte unserer Ladestationen wurden im Rahmen des städtischen Elektromobilitätskonzeptes ermittelt. Ich freue mich, dass wir für die technische Umsetzung einen Partner mit großer Expertise gewonnen haben“, begrüßte Oberbürgermeister Rico Badenschier die Auftragsvergabe.

Die WEMAG hat sich bereit erklärt, innerhalb der Vertragslaufzeit von zunächst fünf Jahren bis zu 20 weitere Ladestationen zu errichten. „Die Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele. Eine gut ausgebaute Infrastruktur bildet dafür die entscheidende Grundlage. Nur so können wir mehr Menschen dazu bewegen, von Verbrennungsmotoren auf emissionsfreie Elektroautos umzusteigen. Daher freut es mich, dass die Stadt Schwerin hier einen großen Schritt nach vorn geht und wir den Zuschlag für die technische Umsetzung erhalten haben“, sagte WEMAG-Vorstand Caspar Baumgart.

Alle 50 Ladepunkte dieses Projektes werden mit Typ 2-Ladebuchsen von je bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung ausgestattet. Zusätzlich wird die WEMAG die Betriebsführung für zunächst fünf Jahre übernehmen. Darin enthalten sind unter anderem Stromlieferung mit zertifiziertem Ökostrom, Abrechnung, Fernsteuerung und Wartung.

Die Bezahlung ist über eine handelsübliche Ladekarte möglich, kann aber auch per App oder SMS über die Rechnung des Mobilfunkanbieters erfolgen.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass neben Privat- und Gewerbekunden auch immer mehr Kommunen erkennen, dass Nachhaltigkeit mit Leben erfüllt werden muss. Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur besitzen wir jahrelange Erfahrung und können Projekte entwickeln, die den individuellen Anforderungen präzise entsprechen“, ergänzte Benjamin Hintz, Produktverantwortlicher Elektromobilität WEMAG.

Die Bauarbeiten beginnen noch im Dezember. Die Fertigstellung ist für Juni 2021 geplant.

Das Projekt wurde zu jeweils ca. 150.000 € durch das Energie- und das Innenministerium gefördert. Das Energieministerium fördert über die Richtlinie Klimaschutz-Projekte aus dem EU-Programm EFRE und das Innenministerium gewährt ergänzend eine Sonderbedarfszuweisung. So verbleibt für die Stadt ein Eigenanteil von 100.000 € an den Investitionskosten, erläutert der Fachdienstleiter Kämmerei Daniel Riemer, der die Umsetzung auf städtischer Seite betreut hatte.

Neue Präventionsbeamtin in der Haff-Region

Ueckermünde – Das Polizeirevier Ueckermünde hat eine neue Präventionsbeamtin, die künftig nicht nur in Ueckermünde selbst, sondern natürlich in der gesamten Haff-Region unterwegs sein wird: Bianca Rippel. Sie tritt in die Fußstapfen von Ray Tourbier, der seit kurzem als Kontaktbeamter der Polizeistation Löcknitz tätig ist.

Für Bianca Rippel ist das Feld der Prävention nicht neu: Bereits zwischen 2013 und 2016 war sie unter anderem als Koordinatorin für die polizeiliche Präventionsarbeit verantwortlich – damals war ihr Dienstort noch in Anklam. Zwischen 2016 und 2020 hatte sie dann als Kontaktbeamtin am Polizeirevier Ueckermünde für die großen und kleinen Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger ein offenes Ohr.

„Auch als Kontaktbeamtin kommt man immer wieder mit Prävention in Berührung“, erzählt die 40-Jährige, die sich selbst als Ueckermünder Pflanze bezeichnet. Demnach ist ihr die Präventionsarbeit nicht fremd und darüber hinaus sogar eine Herzensangelegenheit, wie sie es selbst beschreibt – „mit Präventionsarbeit kann man eben so viel bewirken, oftmals wird sie leider unterschätzt.“ Nun ist sie nicht nur für das Stadtgebiet Ueckermünde zuständig, sondern auch für die Amstbereiche Torgelow-Ferdinandshof und Am Stettiner Haff. Das müsste für sie jetzt eigentlich bedeuten: Klinken putzen, sich vorstellen, in Kontakt treten – also Nähe schaffen, was zu Coronazeiten leider gar nicht so einfach ist.

Den einen oder anderen Infostand hatte sie noch gerade so betreut, da kam dann auch schon der Teil-Lockdown mit all seinen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Frühjahr 2021, so hofft die Polizeihauptkommissarin, kann sie dann ihre Termine wahrnehmen, persönlich ansprechbar sein und eben Klinken putzen.

Einführung einer Kindergrundsicherung

Schwerin – Nach der Konferenz der Arbeits- und Sozialministerinnen und -minister (ASMK) in der vergangenen Woche spürt Sozialministerin Stefanie Drese Rückenwind für die Einführung einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung.

„Die ASMK hat parteiübergreifend mit großer Mehrheit beschlossen, auf Grundlage von verschiedenen Untersuchungen, Modellen und Rechtsgutachten eine konkrete Umsetzungsstrategie zu entwickeln. Fast alle Fachministerinnen und Fachminister halten eine Kindergrundsicherung für realisierbar und sinnvoll“, sagte Drese.

Ausdrücklich appelliere die ASMK an die Bundesregierung, gemeinsam mit den Ländern an der Einführung einer Kindergrundsicherung zu arbeiten, so Drese. „Wir sind uns einig, für eine kindgerechte Entwicklung ist eine soziale Absicherung von Kindern und Jugendlichen erforderlich, die über eine reine Armutsbekämpfung hinausgeht.“

Drese: Mein Ziel ist es, mit der Einführung einer Kindergrundsicherung Familien mit geringem und mittlerem Einkommen zusätzlich zu entlasten und besser als bisher, gleiche Bildungschancen und soziale Teilhabe für alle Kinder zu ermöglichen.“ Auch der bürokratische Aufwand soll sinken, indem sämtliche Leistungen für Eltern in einem Betrag gebündelt werden.

Nach Ansicht von Ministerin Drese gibt es nicht einen einzigen und einfachen Weg zu einer Kindergrundsicherung. Die Länder haben aber hierzu richtungsweisende Beiträge vorgelegt und stehen zu Beratungen für eine zielgenaue Einführung zur Verfügung.

Drese: „Die Bundesregierung wird daher nun gebeten, gemeinsam mit den Ländern die nächsten Schritte zur Umsetzung einer Kindergrundsicherung im Interesse von Kindern und Jugendlichen einzuleiten.“

Welt-AIDS-Tag am 01. Dezember

Schwerin – Am Dienstag, den 01. Dezember, ist Welt-AIDS-Tag. Kernbotschaft ist in diesem Jahr „Globale Solidarität, geteilte Verantwortung“. „Der Welt-AIDS-Tag hat sich zum Ziel gesetzt, die Solidarität mit an HIV und AIDS erkrankten Menschen zu fördern und einer Diskriminierung entgegenzuwirken. Möglichen Vorurteilen und einer Ausgrenzung soll damit entgegen gewirkt werden. Entscheidend ist, über die Erkrankung umfassend aufzuklären, um mögliche Vorurteile auszuräumen und eine Ausgrenzung zu vermeiden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) gibt es die Möglichkeit, sich mit Fragen zum Thema HIV und AIDS sowie zu anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) beraten und gleichzeitig oder später auf HIV testen zu lassen. Das Gespräch und die Untersuchung erfolgen anonym und kostenlos. Alle Fragen werden vertraulich behandelt. Sprechzeiten in Rostock: Montag bis Donnerstag 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 15:30 Uhr, Freitag 9:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 14:00 Uhr. Eine vorherige telefonische Absprache ist notwendig unter 0381/4 95 53 46, 0381/4 95 53 42 oder 0381/4 95 53 00.

Auf der Internetseite des LaGuS sind auch die Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit aufgelistet sowie landesweite Anlaufstellen zur anonymen und kostenfreien HIV-Antikörpertestung. „Bei uns im Land gibt es ein gutes Netz an Beratungsstellen für alle, die Beratung und Hilfe benötigen. Anonym und kostenlos kann jeder dies in Anspruch nehmen“, sagte Glawe.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes liegt die geschätzte Zahl der Menschen, die Ende 2019 mit HIV/AIDS in Deutschland leben, bei rund 90.700 (2018: 88.000); mit einer bestätigten HIV-Diagnose bei 79.900 (2018: 77.300). In Mecklenburg-Vorpommern wird die Zahl der Menschen auf etwa 1.100 geschätzt, 870 Menschen mit einer HIV-Diagnose. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland sowie bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit HIV infiziert haben, wird für das Jahr 2019 auf 2.600 (2018: 2.400) geschätzt. In Mecklenburg-Vorpommern sind es geschätzt 60 Neuinfektionen (2018 waren es 55).

2020 findet der Welt-AIDS-Tag zum 33. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 01. Dezember begangen. AIDS ist eine Schwäche des körpereigenen Abwehrsystems, die durch das Humane Immundefizienz-Virus HIV (= Human Immunodeficiency Virus) verursacht wird. Die Abkürzung AIDS steht für die englische Bezeichnung „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ und heißt auf deutsch „Erworbenes Immundefektsyndrom“.

MV-Gipfel hat Lage zur Corona-Situation beraten

Schwerin – Heute haben Beratungen der Landesregierung im Rahmen des MV-Gipfels mit Vertretern der Wirtschaft, der Kommunen, der Gewerkschaften und der Sozialverbände des Landes zum weiteren Umgang in der Corona-Pandemie stattgefunden.

„Die Lage ist nach wie vor angespannt. In der Pandemieentwicklung ist aktuell feststellbar, dass Ausbrüche, die sich auf Familienfeiern zurückführen lassen, allmählich zurückgehen. Das spricht für die Disziplin in der Bevölkerung bei der Umsetzung der Maßnahmen. Dafür danke ich allen Bürgerinnen und Bürgern sehr. Jetzt geht es darum, auch in Richtung Weihnachten gedacht, nicht nachzulassen. Aktuell sind Einrichtungen, wie beispielsweise Alten- und Pflegeheime von Corona-Neuinfektionen betroffen. Kitas sind kein Treiber der Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings sind bei den Neuinfektionen noch deutliche Schwankungen innerhalb kurzer Zeit festzustellen. Wir sind noch nicht an dem Punkt, wo die Zahlen der Corona-Neuinfektionen über einen längeren Zeitraum deutlich sinken und sich im Ergebnis auf einem niedrigen Niveau bewegen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin.

Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen ist nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales um 88 gewachsen (Stand: 28.11.2020). Mecklenburg-Vorpommern weist aktuell eine 7-Tage-Inzidenz von 46,1 auf.

Laut einer aktuellen Umfrage des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, schätzen 83 Prozent der Teilnehmer eine Wiedereröffnung des Tourismus und der Gastronomie ab dem 21. Dezember bis zum Jahresende nur für Gäste aus dem Nordosten als nicht wirtschaftlich ein.

„Beim MV Gipfel ist deutlich geworden, dass es für die Hotellerie und Gastronomie wichtig ist, dass der Deutschlandtourismus insgesamt wieder anläuft. Das wäre für die Branche eine wichtige und vor allem auch nachvollziehbare Perspektive. Darüber hinaus müssen die Zeithorizonte klar definiert sein, ab wann eine Öffnung über einen größeren Zeitraum wieder erlaubt ist. Aus heutiger Sicht wird es noch keinen Tourismus aus Deutschland nach Mecklenburg- Vorpommern in diesem Jahr geben. Hier ist das Infektionsgeschehen im bundesweiten Kontext noch zu hoch. Allerdings soll die Beherbergung in Beherbergungsstätten zum Zwecke des Besuchs der Kernfamilie ausnahmsweise im Zeitraum vom 23. Dezember 2020 bis 1. Januar 2021 für drei Übernachtungen gestattet sein“, sagte Glawe.

Darüber hinaus sollen Tourismusinformationen ab Dienstag, den 1. Dezember wieder öffnen dürfen. „Vielerorts nehmen die Tourismusformationen Unterstützungen bei öffentliche Dienstleistungen vor“, so Wirtschaftsminister Harry Glawe. Zur Wahrung der Aufgabenerbringung gegenüber den Einwohnern des Landes Mecklenburg-Vorpommern können die Tourist- und Einwohner-Informationen unter Einhaltung der für den Einzelhandel geltenden Auflagen für den Publikumsverkehr öffnen.

Aktuell ist vorgesehen, jeweils ein Impfzentrum in Greifswald und Rostock sowie an etwa zehn weiteren Standorten in den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten einzurichten. „Derzeit laufen die Arbeiten für Impfzentren auf Hochtouren. Sollte ein Impfstoff kommen, müssen wir vorbereitet sein. Wichtig ist auch, dass die Landkreise, dort wo es möglich ist, die Bundeswehr zur Unterstützung einbinden, um eine entsprechende Grundstruktur zum Durchführen der Impfungen vorzuhalten“, so Glawe weiter. Der Minister dankte der Bundeswehr dafür, sich aktiv bei der Umsetzung der Impfzentren einzubringen.

Wirtschaftsminister Harry Glawe begrüßte die verschiedenen Maßnahmen der Bundesregierung, Unternehmen in der Pandemie unter die Arme zu greifen. „Der Bund hat in den vergangenen Monaten deutliche Kraftanstrengungen unternommen, um die Wirtschaft zu unterstützen. Die Situation der von den Schließungen betroffenen Unternehmen wird sich dennoch mit zunehmender Dauer der Schließungen weiter verschärfen. Der Dezember ist beispielsweise auch in der Hotellerie und Gastronomie ein umsatzstarker Monat. Deshalb ist es wichtig, den Deckelbetrag für Abschlagszahlungen von 10.000 Euro auf 500.000 Euro anzuheben. Dadurch würde sichergestellt, dass Antragsteller die Möglichkeit haben einen wesentlichen Teil der Hilfe noch im Jahr 2020 zu erhalten“, fordert Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Abschlagszahlung ist bei möglichen Hilfen von bis zu einer Million Euro mit höchstens 10.000 Euro pro Antragsteller bislang sehr gering. Mecklenburg-Vorpommern hat einen entsprechenden Antrag für die Wirtschaftsministerkonferenz am kommenden Montag (30.11.2020) initiiert. MV und Hamburg wollen den Antrag einbringen.

30 Jahre Landessportbund

Zum 30. Jubiläum: Drese sichert Landessportbund und Sportvereinen weiter Unterstützung zu

Schwerin – Anlässlich des 23. Landessporttages, der aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, würdigt Ministerin Stefanie Drese die große gesellschaftliche Bedeutung des sportlichen Ehrenamts für Mecklenburg-Vorpommern.

So ist der Landessportbund (LSB), der vor wenigen Wochen sein 30-jähriges Jubiläum beging, die größte Bürgervereinigung des Landes und mit seiner Sportjugend der größte Jugendverband in MV. „Als Dachorganisation und Dienstleister für die 1.900 Sportvereine im Land sowie als Förderer des Sports hat sich der LSB in diesen 30 Jahren stetig weiterentwickelt“, verdeutlicht Sportministerin Drese.

Bemerkenswert ist: Trotz der insgesamt gesunkenden Bevölkerungszahl stieg der im Sport organisierte Anteil der Bevölkerung von etwa sieben Prozent Anfang der 90er Jahre um mehr als das Doppelte auf heute über 16 Prozent. Drese: „Die aktuelle Zahl von 260.678 Mitgliedern spricht für sich.“

„Die Sportlerinnen und Sportler und die Vereine machen gerade eine schwierige Zeit durch. Die Corona-Pandemie verhindert einen regulären Sportbetrieb. Mein Dank gilt allen, die mit dieser Situation veranwortungsbewusst und solidarisch umgehen“, betont Drese.

Das Anliegen der Landesregierung ist nach Aussage der Ministerin, das gemeinsame Sporttreiben so schnell es geht wieder möglich zu machen. Das gelte insbesondere für Kinder und Jugendliche. Drese: „So wollen wir auch im Dezember, als eines von wenigen Bundesländern, den Heranwachsenden ermöglichen, in ihrem Verein zu trainieren. Dafür werde ich mich einsetzen“, betonte Drese.

Die Ministerin sicherte dem LSB außerdem weiterhin die finanzielle Unterstützung seitens der Landesregierung zu. Bis zu 3,5 Millionen Euro Coronahilfen des Landes stehen zur Unterstützung von gemeinnützigen Sportvereinen und -verbänden sowie des professionellen und semiprofessionellen Sports zur Verfügung. „Diese Hilfen werden verlängert“, so Drese.

Aufbauarbeit in der Opferhilfe

Schwerin – Justizministerin Katy Hoffmeister dankte jetzt Ulrike Kollwitz für ihren Einsatz in der Opferhilfe im ersten Jahr als Beauftragte der Justiz für die Opferhilfe.

„Das erste Jahr der Beauftragten der Justiz für die Opferhilfe war zweifelsohne schwierig. Ulrike Kollwitz hat dennoch engagiert im Rahmen der Corona bedingten Möglichkeiten gewirkt und mit großem Einsatz verschiedene Bereiche der Opferhilfe von Polizei bis psychosozialer Prozessbegleitung vernetzt. Ich danke ihr für dieses erste Jahr als Lotsin für die Opferhilfebelange. Opferschutzvereinen ist sie mittlerweile als Kontaktperson zur Justiz und in die Politik bekannt. Darin liegt auch die vorrangige Aufgabe, das Verständnis für Justiz und deren Abläufe zu stärken. Ihre Stelle für den Bereich der Justiz einzurichten, war sehr wichtig. Ich freue mich über ihr weiteres Engagement“, so Justizministerin Hoffmeister.

Die Beauftragten der Justiz für die Opferhilfe, Ulrike Kollwitz, selbst blickt ebenso auf ein ereignisreiches erstes Jahr zurück: „Bei meinen Besuchen bekam ich einen Einblick, wie zuverlässig und engagiert Opferschutz in Mecklenburg-Vorpommern trotz Corona-Pandemie garantiert wird. Durch die Polizei wurde vielen Opfern mein Kontakt bekannt. Ich hörte ihnen zu und konnte sie gezielt an die richtige Stelle lotsen. Oftmals ging es in diesen Gesprächen darum, wie Justiz-Abläufe funktionieren. Auch konnte ich feststellen, dass sich nach medialen Berichterstattungen zum Beispiel über Gewalttaten das Gesprächsaufkommen steigerte. Es meldeten sich zudem Menschen, die glaubten Justizopfer geworden zu sein. Mein Team und ich konnten nahezu allen weiterhelfen, meistens wegen der Corona-Pandemie am Telefon“, bilanziert Ulrike Kollwitz ihr Ehrenamt. Sie ist im Haus der Justiz Rostock zu erreichen, Tel: (0381) 241 200.

Bundesweit gibt es Beauftragte für die Opferhilfe der Justiz. Ihr Ziel ist es auch, ein länderübergreifendes Netz zu spannen, damit Deutschland bundesweit in Opferhilfefragen u.a. für unerwartete Schadensgroßereignisse gewappnet ist.

Geothermievorhaben der Stadtwerke

Schwerin – Über den Baufortschritt beim Geothermievorhaben der Stadtwerke Schwerin hat sich heute die Staatssekretärin des Energieministeriums, Ina-Maria Ulbrich, in Lankow informiert.

„Wenn die Vorarbeiten für dieses Projekt abgeschlossen sind, werden die Stadtwerke Schwerin einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und zur CO2-Einsparung leisten“, so Ulbrich und erläutert weiter: „durch die Nutzung von Thermalwasser aus der Tiefe kann voraussichtlich eine Wärmemenge von bis zu 50 Gigawattstunden pro Jahr erzeugt und eine CO2- Einsparung von 8.250 Tonnen jährlich erzielt werden. Das Energieministerium fördert das Geothermievorhaben daher aus dem Klimaschutz-Förderprogramm und dem Klimaschutz-Darlehensprogramm mit insgesamt rund 9,2 Millionen Euro“.

Die Energieversorgung Schwerin GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Schwerin, plant die Errichtung einer hydrothermalen Geothermieanlage in Schwerin-Lankow. Hierzu wird warmes Thermalwasser aus über 1.200 Metern Tiefe an die Oberfläche gefördert und die im Wasser enthaltene Wärme mit Hilfe von Wärmepumpen in das anliegende Fernwärmenetz eingespeist. Die zur Förderung benötigte Bohrung wurde bereits erfolgreich durchgeführt.

Mit einer zweiten Bohrung, der sogenannten Injektionsbohrung, soll im nächsten Schritt ein Bohrschacht entstehen, über den später die nach Entzug der Wärme nicht mehr benötigte ausgekühlte Sole zurück ins Erdinnere geführt wird. Mit dem Aufbau der Bohrstätte wird in der kommenden Woche begonnen, mit der Bohrung selbst Anfang des nächsten Jahres.

CeresAward 2020 vergeben

Schwerin – Beim diesjährigen CeresAward ist Torsten Roder aus Behren-Lübchin bester Schweinehalter geworden. Torsten Roder bewirtschaftet mit seinem Bruder Holger in der Armin Roder & Söhne GbR einen Ackerbau- und Schweinezucht- und –mastbetrieb.

Für seine selbst gezüchteten Mecklenburger Strohschweine hat er eine eigene Vermarktungsschiene für Gourmets aufgebaut. Die Schweine werden in Tiefstreu gehalten und über ein Markenfleischprogramm vermarktet.

Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus gratuliert dem Preisträger herzlich: „Ich freue mich riesig, dass Herr Roder gewonnen hat. Sein Projekt Strohschwein wird durch das Landwirtschaftsministerium seit Jahren forciert und versucht weiter zu entwickeln u.a. durch zahlreiche von hier initiierte Gespräche mit den Marktpartnern.

Die Weiterentwicklung des Betriebes durch den Bau eines Tiefstreustalls wurde durch Investitionsförderung unterstützt“, so Backhaus.

Der Minister hat die Leistungen von Torsten Roder, der auch der langjährige Vorsitzende des in MV ansässigen Hybridschweinezuchtverbandes ist, schon früh anerkannt und ihm den Tierzuchtpreis 2014 verliehen.

Initiator des CeresAward ist „agrarheute“ einer der führenden überregionalen Fachtitel für Landwirte des dlv Deutschen Landwirtschaftsverlages.

Der CeresAward prämiert jährlich außergewöhnliche Leistungen der Landwirte in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland in zehn unterschiedlichen Kategorien. Die Auszeichnung bietet eine öffentlichkeits­wirksame Plattform, um die Fähigkeiten und das Engagement der Landwirte hervorzuheben, innerhalb der Landwirtschaft und darüber hinaus.

Jährlich können sich Betriebe in 10 Kategorien bewerben. Eine Jury wählt jeweils 3 Bewerber je Kategorie in eine Shortlist. Aus diesen wird dann der jeweilige Gewinner ausgewählt.

2019 waren Dagmar und Ulrich Söhnholz aus Neubukow Finalisten in der Kategorie Schweinehalter.

2016 gingen Michael und Andreas Kühling, ebenfalls Schweinehalter, in der Kategorie Manager als Sieger hervor.

Nachtfrost am Wochenende

Winterdienst im Land gut vorbereitet / noch Straßenwärter-Ausbildungsplätze frei

Schwerin – Auf die für das Wochenende angesagten ersten Nachtfröste sind die Meistereien der Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns gut vorbereitet.

„Die sieben Autobahn- und 24 Straßenmeistereien haben bereits Anfang November ihre Winterdienstprüfung abgeschlossen. Zudem sind in der gesamten Straßenbauverwaltung des Landes seit langem die Winterdiensteinsatzpläne aufgestellt, um jederzeit auf Schlechtwetterlagen reagieren zu können“, erläutert Infrastrukturminister Christian Pegel.

Die Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommern ist für den Winterdienst auf rund 580 Kilometern Bundesautobahn, über 1.900 Kilometer Bundesstraße und mehr als 3.300 Kilometern Landesstraße zuständig. 770 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Meistereien sind hierfür im Schichtbetrieb im Einsatz: die Autobahnmeistereien bei Bedarf mit drei Schichten rund um die Uhr, die Straßenmeistereien können ab 3.00 Uhr ihren Einsatz beginnen, so dass bis 06.00 Uhr die Straßen geräumt oder gestreut werden. Wenn nötig, gewährleistet eine zweite Schicht den Winterdienst bis 22 Uhr. Insgesamt stehen dazu 438 Fahrzeuge verschiedenster Bauart für den Winterdienst zur Verfügung, 199 eigene Streu- und Räumfahrzeuge sowie 239 Fahrzeuge von Vertragspartnern.

Mehr als 36.000 Tonnen Streusalz sind in Hallen und Silos eingelagert. Die Meistereien haben zudem laufende Lieferverträge, sodass sie bei Bedarf jederzeit Nachschub abrufen können. Auch 140 Kilometer Schneezaunmaterial stehen bereit.

Ihre Daten beziehen die Autobahn- und Straßenmeistereien vom Deutschen Wetterdienst und lokalen Messstationen im Land. Kündigt sich eine Schlechtwetterfront an, rückt der Winterdienst aus, um möglichst schon vor dem Eintreffen der Wetterlage auf der Straße zu sein. Wetterlagen lassen sich jedoch nicht immer eindeutig vorhersagen und können lokal heftiger ausfallen als angekündigt. Die Meistereien fahren daher regelmäßig ihren Einsatzbereich ab, um auf diese Situationen schnellstmöglich reagieren zu können.

Die Straßenbauverwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bildet auch im Jahr 2021 wieder Straßenwärter aus. Zum Ausbildungsbeginn am 1. September 2021 stehen 17 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Bewerbungsfrist ist der 31. Dezember dieses Jahres. Bewerbung zur Straßenwärterausbildung bis 31.12.2020

Förderung für Gesundheitshaus Warin

Warin – Das Gesundheitshaus Mühlenbruchsche Schenkung Warin gehört zu den elf Siegervorhaben im Wettbewerb „Best-Practice-Beispiele zur Ergänzung und Sicherstellung der ambulanten haus- und kinderärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“. Das Projekt wird mit 750.000 Euro LEADER-Mitteln bezuschusst, was eine Gesamtinvestition von 1,1 Millionen Euro ermöglicht.

Anlässlich der Förderung erklärt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern: „Die Stadt Warin ist ein klassisches Beispiel für eine drohende medizinische Unterversorgung im ländlichen Raum. In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden drei von vier Allgemeinärzten aus Altersgründen ihre Praxen schließen. Die Mühlenbruchsche Schenkung ist wie gemacht für ein Gesundheitshaus. Waren doch in der Vergangenheit in dem heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäude schon immer soziale Projekte ansässig, etwa ein Armenhaus, eine Flüchtlingsunterkunft oder eine Pflegeeinrichtung.“

Im Keller des komplett barrierefreien Gebäudes sind ein Sanitätshaus sowie Lager- und Technikräume vorgesehen. Für das Erdgeschoss ist eine Tagespflege angedacht. Die derzeit 250 Quadratmeter große Fläche soll auf 300 Quadratmeter erweitert werden.

Im ersten Obergeschoss soll eine Allgemeinarztpraxis entstehen. Möglich ist auch eine Gemeinschaftspraxis. Die Erweiterungsflächen, etwa zusätzliche Untersuchungs- und Sprechzimmer, können Fachärzte tageweise nutzen. Durch die Digitalisierung aller Räume könnten die Anmeldung und das Wartezimmer tageweise für eine Facharztsprechstunde oder zukünftige Telemedizinplätze mitgenutzt werden.

Zudem interessiert sich eine Ergotherapie für die Räumlichkeiten, auch eine Physiotherapie ist denkbar.

Das Dachgeschoss ist nicht von der Förderung betroffen. Jedoch interessiert sich ein Zahnarzt für den Kauf der Räume. Alternativ könnten auch zwei bis drei Wohnungen entstehen.

„Ziel ist es, mit der Umsetzung des Vorhabens den sozialen Gedanken der Familie Mühlenbruch in dem Gebäude wieder aufleben zu lassen und mit der medizinischen Nutzung dauerhaft zu etablieren“, sagt Minister Backhaus.

Seit 2016 flossen insgesamt rund 3,1 Millionen Euro aus der Integrierten ländlichen Entwicklung sowie LEADER-Mittel in die Kleinstadt Warin. Dadurch wurden Gesamt­investitionen in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro ermöglicht.

Johannes Mühlenbruch hat von 1907 bis 1909 die Mühlenbruchsche Schenkung erbaut. In der linken Hälfte des Hauses richtete er ein Wohnhaus für seine Familie ein. In der rechten Hälfte eröffnete er ein Armenhaus, in dem die Ärmsten der Stadt Warin eine Unterkunft und Essen bekamen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Armenhaus zu einem Auffanglager für Flüchtlinge. Nach 1945 überschrieb Johannes Mühlenbruch sein Haus der Stadt. Das Ehepaar Frehse ließ daraufhin ein Feierabendheim errichten. Seit 1972 entwickelte sich das Haus mehr und mehr zu einer Pflegeeinrichtung. Bis zu 52 Bewohner lebten dort.

Das Haus in der Mühlenbruchstraße, das sich seit dem 1. Januar 1993 in Trägerschaft des Diakonievereins Güstrow e.V. befand, konnte die Auflagen des Bauordnungsamtes nicht mehr erfüllen. Es entsprach auch nicht mehr der Heimmindestbauverordnung. Daher wurde es am 31. August 2002 geschlossen. Seither steht es leer.

Die Lokalen Aktionsgruppen (LAGn) Mecklenburg-Vorpommerns haben gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit und dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt zu diesem Wettbewerb im August 2019 aufgerufen. Die ersten elf Vorhaben der so entstandenen Rangliste können im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets, 6 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), eine Zuwendung erhalten.

Die Förderhöhe kann bis zu 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben betragen, wobei zehn Prozent der bewilligten Fördersumme durch eine nationale Kofinanzierung zu erbringen ist.

Die Förderhöchstsumme für Gesundheitszentren beträgt 750.000 Euro. Für Haus- und Kinderarztpraxen beträgt die Förderhöchstsumme 100.000 Euro.

Neues Kabinettsmitglied ernannt

Der Minister für Inneres und Europa Torsten Renz

Der Minister für Inneres und Europa Torsten Renz

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute Torsten Renz zum neuen Minister für Inneres und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern ernannt.

Torsten Renz wurde am 13. August 1964 in Güstrow geboren. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule absol­vierte er eine Berufsausbildung mit Abitur zum Maschinen- und Anlagenmonteur und anschließend 18 Monate seinen Grundwehrdienst. Von 1986 bis 1991 studierte er an der Technischen Universität „Otto von Guericke“ in Magdeburg und arbeitete anschließend bis 2002 als Berufschullehrer (Dipl.-Ing.-Pädagoge).

Von 2002 bis 2006 war Torsten Renz Mitglied des Landtags Mecklenburg-Vorpommern und arbeitete im Anschluss daran von 2007 bis 2009 als Referent im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Seit Juli 2009 ist er wieder Mitglied des Landtags, von 2011 bis 2016 Stellvertretender Fraktions­vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion M-V. Von September 2016 bis Februar 2020 war Torsten Renz Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagfraktion M-V, von Februar bis November 2020 ihr Fraktionsvorsitzender.

Seit 1999 ist Torsten Renz Mitglied der Stadtvertretung Güstrow, von 1999 bis 2011 war er Mitglied des Kreistages Güstrow, seitdem ist er Mitglied des Kreistages Landkreis Rostock. Seit Oktober 2013 ist er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Landkreis Rostock. Von 2010 bis 2020 war er Vorsitzender des Güstrower Sportclubs 09 e.V.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Minister für Inneres und Europa Torsten Renz und wünsche ihm für seine vielfältigen Aufgaben viel Kraft und Erfolg. Polizei, Feuerwehren, Kommunen und die Bekämpfung von Extremismus bleiben auch künftig wichtige Themen der Landesregierung.“

Bessere Bezahlung von Pflegekräften

Schwerin – Die Arbeits- und Sozialminister/innen der Länder haben auf ihrer Jahreskonferenz (ASMK) die große gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Pflege und Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen hervorgehoben.

Für die Leistung in der Corona-Pandemie, die Übernahme von Verantwortung und Sicherstellung der pflegerischen Versorgung von Pflegebedürftigen sowie der Betreuung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gebührt allen Pflegekräften und Mitarbeitenden in der Eingliederungshilfe höchste Anerkennung, heißt es in einem Antrag Mecklenburg-Vorpommerns, der einstimmig von der ASMK beschlossen wurde.

„Die Systemrelevanz zeigt sich in der Corona-Krise besonders eindrucksvoll und muss eine höhere finanzielle Wertschätzung zur Folge haben“, verdeutlichte Sozialstaatssekretär Nikolaus Voss das Anliegen Mecklenburg-Vorpommerns.

„Einmalige Sonderzahlungen können dabei nur ein erster Schritt sein. Die Beschäftigten in der Pflege und der Eingliederungshilfe haben eine dauerhaft bessere Bezahlung verdient, die durch eine flächendeckende Tarifbindung erfolgen sollte“, betonte Voss in Vertretung der erkrankten Sozialministerin Stefanie Drese.

Für den Bereich der Pflege ist damit konsequenterweise die dringend notwendige Weiterentwicklung der Pflegeversicherung und insbesondere ihrer Finanzierung zu verbinden, so Voss.

Einen ganz besonderen Dank richtete die ASMK mit ihrem Beschluss zudem an die pflegenden und betreuenden Angehörigen. Voss: „Es ist insbesondere deren Verdienst, dass sich in Zeiten eines mehrwöchigen stark eingeschränkten Betriebes von Tagespflegeeinrichtungen, Werkstätten und Tagesgruppen für Menschen mit Behinderungen der ganz überwiegende Teil der pflegebedürftigen Menschen sowie der Menschen mit Behinderungen gut versorgt und betreut wusste.“

Die ASMK fand in diesem Jahr am 26. November als Videokonferenz statt.

Förderung der Schulinfrastruktur

Schwerin – Die Vorhaben für das Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ stehen fest. „Die Mittel aus dem Programm werden für Vorhaben außerhalb der Mittel- und Oberzentren eingesetzt. Der Fördertopf ist für Schulen, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können. Hierzu zählen größere Vorhaben, wie umfangreiche Sanierungen beziehungsweise Ersatz-, An- oder Neubau von Schulbauten im ländlichen Raum. In einigen Fällen sind aufgrund von wachsenden Schülerzahlen bauliche Veränderungen notwendig oder die Gebäudesubstanz wird den modernen Anforderungen nicht mehr gerecht. Im Ergebnis werden die Bedingungen für Lehrende sowie Schülerinnen und Schüler erheblich verbessert. Die Schule wird zukunftsfähig gemacht. Das ist gerade für Standorte in der Fläche von erheblicher Bedeutung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Die Schulträger der öffentlichen allgemeinbildenden Schulen außerhalb der Mittel- und Oberzentren waren aufgerufen, bis Anfang Oktober ihre Projektvorschläge einzureichen. Für 2020 umfasst das Programm ein Volumen von 20 Millionen Euro. „Das Programm wird auch im kommenden Jahr in selber Höhe fortgesetzt“, so Glawe weiter. Mit der Umsetzung hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (LFI) beauftragt.

Geplante Vorhaben im Überblick
Teilerweiterung und Sanierung Regionalen Schule Domsühl

Die Regionale Schule in Domsühl (Landkreis Ludwigslust-Parchim) im Parchimer Umland soll teilerweitert und saniert werden. Gegenwärtig besteht die Regionale Schule aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude sowie drei Containerbauten, die Grundschule, Hort und Orientierungsstufe nutzen. Darüber hinaus gibt es für den Sportverein und den Schulclub einen L-förmigen Barackenbau. Vorgesehen ist unter anderem der Rückbau der Container. Ein zweigeschossiger Ergänzungsneubau in direkter Verbindung zum Hauptgebäude soll neu entstehen. Das Hauptgebäude wird in Bezug auf bau- und brandschutztechnische Anforderungen angepasst. Der Ostgiebel des Hauptgebäudes sowie das Treppenhaus werden saniert. Darüber hinaus besteht ein hoher Sanierungsbedarf beispielsweise bei Elektro, Heizung und Sanitär. „Das Vorhaben ist zwingend zur Sicherstellung des Schulbetriebs notwendig. Alle Gebäude sind stark sanierungsbedürftig, die Nutzungsdauer der Container ist überschritten und die Räumlichkeiten sind nicht bedarfsgerecht ausgebaut. Nach Fertigstellung kann auch ein verbesserter zentralisierter Schulbetrieb erfolgen“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Baubeginn soll im Sommer 2021 erfolgen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 4,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ mit voraussichtlich knapp 3,7 Millionen Euro.

Erweiterungsneubau der Regionalen Schule in Neukloster

Die Regionale Schule Neukloster (Landkreis Nordwestmecklenburg) befindet sich derzeit in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Durch das große Einzugsgebiet werden momentan Schüler in 17 Klassen unterrichtet. Die durch die vorhandenen Räumlichkeiten begrenzten Flächen sind für den jetzigen sowie weiter steigenden Bedarf nicht ausreichend. „Aus diesem Grund soll die Ganztagsschule um einen Neubau erweitert werden. Zwischen beiden Gebäuden ist ein Verbindungsbau geplant, der auch die barrierefreie Erschließung ermöglicht. Dieser trägt mit seiner gläsernen Fassadengestaltung straßenseitig sowie der halbrunden Form auf der straßenabgewandten Seite zu einem architektonischen Gesamtbild von alt und neu bei. Während der Bauphase zur Errichtung des Neubaus soll die weitere Nutzung des Bestandsgebäudes ermöglicht werden, so dass keine Zwischenlösung geschaffen werden muss“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Neubau selbst erscheint in einfacher Kubatur und moderner zeitgemäßer Gestaltung.   Die Außenanlagen werden entsprechend als Eingangsbereich Neubau/Verbinder sowie Fluchtweganpassung im Bereich des Bestandsgebäudes mit Pflasterung, Treppen- und Rampenanlagen sowie Bepflanzung und Außenmöblierung ausgeführt. Neu gewonnene Klassenräume werden mit Mobiliar und moderner Technik ausgestattet.

Der Baubeginn soll im Frühjahr 2022 sein. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 10,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.

Europaschule in Rövershagen erhält Ersatzneubau – erster Schritt hin zum Campus Kooperative Gesamtschule

Die Europaschule in Rövershagen (Landkreis Rostock) ist eine kooperative Gesamtschule, in der Schüler der Klassen 5 bis 12 unterrichtet werden. Die Jahrgänge der 5. bis 10. Klasse sind aktuell vierzügig mit jeweils zwei Klassen in den Bildungsgängen der Regionalen Schule und des Gymnasiums. Gemäß Schulentwicklungsplan des Landkreises ist eine Kapazitätserweiterung von derzeit ca. 640 auf insgesamt 780 Schüler geplant.

Die Regionale Schule hat verschiedene Schäden und Mängel an den unterschiedlichen Gebäudeteilen des Schulkomplexes, wie unter anderem Risse an tragenden Wänden und Decken. Weiterhin weisen zahlreiche Schäden an Wänden und Fußböden auf mangelnde horizontale und vertikale Abdichtungen hin. Zusätzlich ergeben sich auch Mängel im Brandschutz. Im Ergebnis einer Schadensanalyse wird der Rückbau des Schulkomplexes empfohlen.

Der Schulträger plant im Zeitraum bis 2022 die Errichtung eines Ersatzneubaus in Modulbauweise. „Der bauliche Zustand der bestehenden Schule zeigt auf, dass das Vorhaben zur Sicherstellung des Schulbetriebs erforderlich ist. Darüber hinaus ist der Bedarf für mehr Plätze an der Schule gegeben. Die Schülerzahlen wachsen stetig. Der Neubau ist der erste Schritt hin zum Campus der Kooperativen Gesamtschule“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

In späteren Bauabschnitten werden zwei weitere neue Schulgebäude errichtet, deren bauliche Anbindung mit dem Modulbau über ein gemeinsames Foyer erfolgt. Nach dem Abbruch des jetzigen Gebäudebestandes erfolgen weiterhin der Neubau einer Förderschule für geistige Einschränkungen, einer Sporthalle und die Gestaltung der Campus-Freiflächen.

Der Baubeginn soll im Sommer des kommenden Jahres sein.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 15,3 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit rund 1,3 Millionen Euro.

Sanierung, Umbau, Erweiterung der Grundschule am Friedensring in Wittenburg

In Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wird die Grundschule am Friedensring saniert, umgebaut und erweitert. Geplant ist es, die derzeit zweizügige Schule vierzügig auszubauen. „Es gibt dringenden Bedarf bei der Aufnahmekapazität der Schüler. Hier ist die Nachfrage deutlich größer als das vorhandene Angebot“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Das Vorhaben soll in drei Bauabschnitten umgesetzt werden. Das zweigeschossige Bestandsgebäude wird einen Ergänzungsanbau an der Westseite erhalten. Auch das Bestandsgebäude soll saniert werden, das Artrium wird überdacht. Es entsteht ein zentraler Versammlungs- und Essenraum. Darüber hinaus sind Grünanlagen geplant.

Der Baubeginn soll im Sommer 2021 erfolgen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 12 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.

Jördenstorf erhält Schulneubau

In Jördenstorf (Landkreis Rostock) soll die Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule einen Ersatzneubau erhalten. Das durch die Grundschule am Außenstandort Matgendorf genutzte Gebäude ist dringend sanierungsbedürftig. „Es bestehen erhebliche brandschutztechnische Mängel, Fluchtwege sind nicht den Vorschriften entsprechend vorhanden. Die benötigten Mindestraumflächen sind für die Schülerzahl nicht mehr ausreichend und auch durch Umbaumaßnahmen nicht erfüllbar. Der geplante Neubau ist als energiesparender und klimaregulierender Bau in gerundeter Form mit wandelbarer Mehrzwecknutzung geplant. So ist es möglich, Raumgrößen und -strukturen bei Bedarf mit geringem baulichen Aufwand zu verändern beziehungsweise anzupassen“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Baubeginn ist für Sommer 2021 vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 10,3 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.