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Monat: Juni 2024

Institut für Sportwissenschaft eröffnet

Finanzminister Dr. Heiko Geue und Wissenschaftsministerin Bettina Martin loben Maßnahme

Rostock – Finanzminister Dr. Heiko Geue eröffnete am Mittwoch, den 26. Juni 2024, gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Bettina Martin und im Beisein von Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer, dem Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Hans-Jörg Karlsen, und der Leiterin des Hochschulsports der Universität Rostock, Dr. Juliane Lanz, das Institut für Sportwissenschaft in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Die Umsetzung des Instituts für Sportwissenschaft ist die zweite Baumaßnahme des Gesamtprojektes ULMICUM, welches die Entwicklung des Campus Ulmenstraße beinhaltet. Die Entwurfs- und Brandschutzplanung des Gebäudes erfolgte durch das für die Baumaßnahme zuständige Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

„Ich freue mich, dass der Universität nun ein hochmodernes und nachhaltiges Forschungs- und Lehrgebäude für die Sportwissenschaften mit einer eigenen Sporthalle zur Verfügung steht. Energieeinsparen und der Einsatz erneuerbarer Energien werden beim Staatshochbau großgeschrieben. Deswegen wird eine leistungsfähige PV-Anlage auf den Dachflächen installiert werden“, erklärt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht die Universität Rostock mit dem neuen Institut gut aufgestellt: „Mit diesen neuen Flächen bringen wir die Sportwissenschaften in Rostock auf ein ganz neues Niveau. Unser Ziel ist es, den Studierenden auf vielen Ebenen ein bereicherndes Studium zu ermöglichen. Das neue Institut für Sportwissenschaft ist jetzt ein top ausgestattetes Gebäude, in dem das Studieren Spaß macht. Der Campus bietet den Lehramtsstudierenden großartige Möglichkeiten. Ich hoffe, dass sie den Elan, der sich hier entfaltet, später an ihre Schülerinnen und Schüler übertragen.“

Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer sieht die „Eröffnung des neuen Institutsgebäudes für die Sportwissenschaften als einen weiteren wichtigen Meilenstein für unsere Universität. Dieses hochmoderne Gebäude bietet unseren Studierenden und Forschenden einen Ort, der sowohl Wissen und Innovation, aber auch Teamgeist, Kooperation und sportlichen Ehrgeiz fördert. Mit der fortschrittlichen Laborausstattung und der nach modernsten Standards ausgerüsteten Sporthalle sind wir bereit für den Aufstieg in die erste Liga der Sportwissenschaft. Mein besonderer Dank gilt allen, die dieses Projekt durch ihr Engagement und ihre Unterstützung möglich gemacht haben.“

Im Anschluss an die Begrüßung und die Grußworte gab es eine Vorstellung des Instituts mit anschließender Führung für die Gäste durch Institutsdirektor Prof. Dr. Sven Bruhn. Auch er freut sich sehr, „dass wir unser neues Gebäude nun offiziell einweihen können. Das neue Institutsgebäude wird nicht nur die sportwissenschaftliche Forschung und Lehre auf ein neues Level heben, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden, den Lehrenden und dem Hochschulsport weiter fördern. Dadurch werden wir unsere Mission, Menschen zu bewegen, noch besser umsetzen können. Ich danke allen, die an der Realisierung des Neubaus mitgewirkt haben, und freue mich auf die vielen Möglichkeiten, die vor uns liegen.“

Auch die Leiterin des Hochschulsports der Universität Rostock, Dr. Juliane Lanz, ist sehr zufrieden mit den neuen Kapazitäten: „Mit der neuen Halle ergeben sich auch im Hochschulsport viele tolle neue Möglichkeiten. Durch die verbesserte Ausstattung können wir nun noch mehr Kurse unabhängig von den kommunalen Sportstätten anbieten. Auch unsere Hochschulsportbegeisterten sind von dem schönen Ambiente sehr überzeugt.“

Die Gesamtkosten des Instituts für Sportwissenschaft belaufen sich auf rund 13,8 Millionen Euro.

„M-V kann schwimmen“ geht ins 5. Jahr

Schwerin – Auch in diesem Jahr können Grundschülerinnen und Grundschüler wieder im Rahmen des Landesprogramms „M-V kann schwimmen“ kostenfrei Schwimmkurse besuchen, um ihre Schwimmfertigkeiten zu verbessern. Dafür stellt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport nach Angabe von Sport-Staatssekretärin Sylvia Grimm 200.000 Euro zur Verfügung.

Das Programm richtet sich an diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nach dem regulären Schwimmunterricht an der Grundschule noch immer nicht bzw. nicht sicher schwimmen können, z.B. da sie nicht oder nur teilweise am Schwimmunterricht in der dafür vorgesehenen Jahrgangsstufe teilnehmen konnten.

Über die Berechtigung für eine kostenlose Teilnahme an einem der Schwimmkurse entscheiden die jeweiligen Sport- bzw. Schwimmlehrerinnen und -lehrer der Grundschulen und informieren darüber die Eltern rechtzeitig vor Schuljahresende. Berechtigte erhalten von der Schule ein entsprechendes Formular, das vor Beginn des jeweiligen Schwimmkurses beim Veranstalter vorzulegen ist.

„In den bevorstehenden Sommerferien werden viele Schwimmkurse auch an unseren zahlreichen Seen im Land angeboten. Sie sind eine gute Gelegenheit für Kinder, sicher schwimmen zu erlernen. Mit dem Landeszuschuss werden die Schwimmkurse auch 2024 in der Höhe vom Land bezuschusst, dass keine Beteiligung der Eltern erfolgen muss“, betonte Grimm.

Angeboten werden die Kurse hauptsächlich durch die am Programm teilnehmenden schwimmsporttreibenden Verbände DLRG, DRK-Wasserwacht, ASB sowie die Sportvereine des Schwimmverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus können aber auch Kommunen selbst Schwimmkurse in ihren Schwimmstätten durchführen. „Wir raten Eltern, sich bei diesen Anbietern über Kurse in der Nähe zu informieren und ihre Kinder wie gewohnt anzumelden“, so Grimm. Entsprechende Kursangebote sind zum Beispiel auf den jeweiligen Internetseiten der Verbände, Vereine und Kommunen zu finden.

Das Programm „M-V kann schwimmen“ ist seit seinem Start im Jahr 2020 ein erfolgreiches, ergänzendes Angebot, um den steigenden Anteil der Kinder im Grundschulalter, die nicht oder nicht richtig schwimmen können, zu senken. Im vergangenen Jahr konnten durch diese zusätzlichen Schwimmangebote 1.100 Schülerinnen und Schüler ihre Schwimmfähigkeiten entwickeln bzw. signifikant verbessern. „Das Landesprogramm trägt erheblich zu einem höheren Anteil sicher schwimmender Kinder im Land bei. Gerade in unserem wunderschönen Bundesland mit den meisten Seen und einer langen Küstenlinie ist dies lebensnotwendig“, verdeutlichte Grimm.

Mehr Deutsch, Mathematik und Englisch

Oldenburg: Was vor Jahren gestrichen wurde, führen wir mit der neuen Stundentafel wieder ein

Schwerin – Mit einer neuen Stundentafel stärkt das Land die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Geplant ist, die Stundentafel zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich einzuführen.

Derzeit findet die Auswertung der Anhörung statt, bei der Gewerkschaften, Verbände und weitere Beteiligte ihre Stellungnahmen abgeben konnten. Die neue Stundentafel soll dazu dienen, ein weiteres Abrutschen des Landes in Bildungsstudien zu verhindern, das Ausdruck fehlender Kompetenzen in den Kernfächern ist.

„Schreiben, Lesen und Rechnen sind die Grundlagen für den Erfolg in der Schule und darüber hinaus“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Deswegen stärken wir die grundlegenden Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen in den Kernfächern. Die Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Zeit zum Lernen, Üben und Festigen.

Wenn es darum geht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, werden unsere Schülerinnen und Schüler zunächst daran gemessen, ob und wie gut sie lesen, schreiben, sich sprachlich ausdrücken und rechnen können. Die Entwicklung dieser Kompetenzen hat daher oberste Priorität. Was vor Jahren gestrichen wurde, führen wir mit der neuen Stundentafel wieder ein“, so Oldenburg.

Mit der neuen Stundentafel soll eine landeseinheitliche verbindliche Regelung geschaffen werden, die den Schulen weiterhin Flexibilität ermöglicht. „Die Erhöhung der Stunden in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 4, das verpflichtende Einführen des 20-minütigen Lesebandes in den Grundschulen, die direkte Zuweisung von elf Stunden aus dem ehemaligen Kontingent der Kernfächer Deutsch, Mathematik und erster Fremdsprache stellen jene Verbindlichkeit her, die wir brauchen, um mehr Schülerinnen und Schüler zum ersten anerkannten Schulabschluss zu führen, ohne in anderen Fächern Unterrichtsstunden zu reduzieren“, betonte die Bildungsministerin.

Kernpunkte der neuen Stundentafel: 

  • Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch werden gestärkt, ohne dass bei anderen Fächern gekürzt wird.
  • Von den vier ausgewiesenen Stunden in den Fächern Deutsch, Mathematik und erster Fremdsprache ist zukünftig je eine Stunde für die fachbezogene individuelle Förderung und Differenzierung oder die Gestaltung individueller Lernzeiten zu nutzen. Hierdurch haben die Schulen die Möglichkeit, in den einzelnen Fächern individueller auf schülerspezifische Bedürfnisse einzugehen.
  • Mit den sogenannten flexiblen Stunden können die Schulen ihr Profil stärken und besser individuell fördern und differenzieren. Besonders geeignet sind diese Stunden auch, um spezielle Bereiche auszugestalten.
  • Schulen können die sogenannten flexiblen Stunden für ihre Schwerpunkte, wie zum Beispiel für Musik, Sport oder Berufliche Orientierung, verwenden.
  • Die Spezialgymnasien erhalten dieselbe Stundenausstattung wie bisher und darüber hinaus erfolgt weiterhin eine zusätzliche Stundenzuweisung für die Profilbildung.
  • Mit der neuen geplanten Stundentafel hält das Land alle Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) ein. So ist zum Beispiel von der KMK vorgegeben, dass die Zahl der Unterrichtsstunden von Klasse 5 bis Klasse 12 insgesamt 265 Stunden nicht unterschreiten darf, damit das Abitur anerkannt wird.
  • Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, dass die künstlerischen Fächer auch in Fachverbünden unterrichtet werden können.

Geringe Konzentrationen der Goldalge

Schwerin – Im deutschen Teil des Stettiner Haffs (Kleines Haff) sind erstmals geringe Konzentrationen der Goldalge (Prymnesium parvum) nachgewiesen worden. Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie hat im Zuge seines regulären Küstengewässer-Monitorings an allen drei Messstellen nun erstmals Zellen der für Fische, Muscheln und Schnecken (Kiemenatmer) mitunter giftigen Mikroalge gefunden.

Mecklenburg-Vorpommers Umweltminister Dr. Till Backhaus bittet um eine sachliche Einordnung: „Im Moment sind die Zellzahlen weit von einer Algenblüte oder fischtoxischen Gefährdungen entfernt. Für Alarmstimmung gibt es deshalb keinen Grund. Die zuständigen Behörden sind nach wie vor in enger Abstimmung und auf den Fall eines größeren Fischsterbens vorbereitet. Derzeit haben wir die Überwachungsstufe 1 von drei Überwachungsstufen aktiviert.

Mit wöchentlich drei Probenahmetouren an vier landgebundenen zusätzlichen Messstellen wird die Entwicklung des Algenvorkommens überwacht. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser verstärkten Überwachung bewerten wir, welche weitergehenden Maßnahmen erforderlich sind. Von polnischer Seite liegen uns bisher keine Informationen zu einem Goldalgen-Vorkommen im Stettiner Haff vor.“

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder in 2022 haben sich seit April 2024 im Oder-System wieder Bedingungen eingestellt, die zeitweise oder lokal zu erhöhten bis kritischen Goldalgen-Entwicklungen und lokalen Fischsterben in polnischen und deutschen (brandenburgischen) Oder-Nebengewässern geführt haben. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Entwicklung seit April 2024 ebenfalls verstärkt überwacht.

Gefährlich an der Goldalge ist ihre Fähigkeit, Gift zu produzieren, mit dem sie ihre mikroskopisch kleine Beute lähmt. Kommt es zu einer Massenblüte, kann das umgebende Wasser auch für höhere Organismen wie Fische, Muscheln und Schnecken zu einer tödlichen Umgebung werden. Der Eintritt in den Organismus und den Blutkreislauf erfolgt über die Kiemen. Für Lungenatmer wie Menschen, Säugetieren und Vögeln besteht deshalb grundsätzlich keine Gefahr.

Drug Checking auf großen Festivals

Projektstart bereits diese Woche auf der Fusion

Lärz – Wenige Wochen nach Inkrafttreten der neuen Landesverordnung für die Durchführung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen (Drug Checking) wurde der Universitätsmedizin Rostock Anfang dieser Woche vom Land die Erlaubnis zur Durchführung von Drug-Checking-Modellvorhaben erteilt.

„Die Erlaubnis durch unser LAGuS beinhaltet auch die Durchführung von mobilem Drug Checking“, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Dienstag mit. „Mecklenburg-Vorpommern ist damit das erste Bundesland, das Drug Checking auf großen Festivals einführt.“ Der Projektstart findet bereits auf dem Fusion-Festival in Lärz (LK Mecklenburgische Seenplatte) in dieser Woche statt.

„Mobile Substanzanalysen sind mir mit Blick auf die zahlreichen Festivals, die in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden ein besonderes Anliegen. Solche Angebote sind eine wirkungsvolle Maßnahme um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren“, verdeutlichte Drese. Im Zentrum stünden die Risikobewertung und die gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Konsums von Betäubungsmitteln. „Der Ansatz des sogenannten Drug Checkings ist damit präventiver und nicht repressiver Natur“, erklärte Drese.

Die Ministerin hob hervor, dass mit der Universitätsmedizin Rostock (UMR) ein überaus kompetenter und erfahrener Träger für die Durchführung von Drug-Checking-Modellvorhaben gewonnen werden konnte. Die UMR habe für diese Aufgabe ein spezialisiertes Forschungsteam qualifiziert und die entsprechenden technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, so Drese.

Drug Checking ist ein neues, international anerkanntes Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit beim Konsum psychoaktiver Substanzen. Hierbei werden von Konsumenten mitgebrachte Drogen auf Bestandteile analysiert, Konsumumstände geklärt und Beratungen durchgeführt.

„Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich aus der großen Vielzahl von im Umlauf befindlicher Konsumeinheiten und deren Mixturen sowie in der großen Anzahl der daraus resultierenden notfallmedizinischen Krankheitsbilder und Abhängigkeitsverläufen“, betonte Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin an der UMR. Auch die Zahl der Konsumenten, die Substanzen in absoluter Unkenntnis der Wirkstoffe konsumieren, könne damit auch bei Festivals gesenkt werden, so die UMR-Chefin.

Nach Angaben von Stehle erfolgt die Annahme der Probe durch UMR-Fachpersonal in der Regel an vorher angekündigten Orten wie Festivals, Gesundheitseinrichtungen wie der Universitätsmedizin Rostock oder in Einrichtungen der Suchtberatung. Nach Erfassung von anonymen Grunddaten werden die Proben dann zum mobilen oder stationären Labor transportiert, chemisch analysiert und fotodokumentiert.

Stehle: „Bei Festivals werden die Ergebnisse und Fotos der Pillen öffentlich ausgehängt. Bei erheblicher Überdosis oder gefährlicher Beimischung erfolgt in diesem Fall auch eine Warnung über den Veranstalter. Danach schließt sich ein abschließendes Aufklärungsgespräch zum künftigen Konsumverhalten an. Alle Daten werden außerdem wissenschaftlich in der UMR ausgewertet und die Analyseergebnisse an das LKA übermittelt.“

Zusammenarbeit bei Long-/Post Covid

Schwerin – Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, Politik und der Initiative „NichtGenesen“ hat Gesundheits-Staatssekretärin Grimm am (heutigen) Dienstag im Rahmen eines Fachtags im Landtag über die Versorgungs- und Forschungssituation bei Long Covid, Post Covid, Post Vac und ME/CFS diskutiert.

„Mit dem Aufbau von zwei durch das Land geförderten Universitätsambulanzen während der Corona-Pandemie haben wir in Mecklenburg-Vorpommern schnell fachlich exzellente Versorgungsmöglichkeiten geschaffen. Diese Expertise gilt es nun unter Beteiligung unserer Hausärztinnen und Hausärzte weiter in das Land hinein zu tragen“, erklärte Grimm heute in Schwerin.

Denn für die Betroffenen sei die Pandemie bis heute nicht vorbei, erklärte Grimm. „Viele von ihnen müssen darum kämpfen, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Der Leidensdruck ist entsprechend groß, der Weg zu den Ambulanzen weit. Deshalb sollen künftig auch die Hausärztinnen und Hausärzte im Land umfangreicher für Long Covid-Erkrankungen geschult werden“, kündigte die Staatssekretärin an. Entsprechende Gespräche mit der Ärztekammer MV und der Kassenärztlichen Vereinigung MV hätten bereits stattgefunden, so Grimm.

„Schon jetzt sind unsere Haus- und Fachärztinnen und -ärzte eine wichtige Säule bei der Koordinierung von Long Covid-Verdachtsfällen. Mehr als 900 Haus- und Fachärztinnen und -ärzte im Land haben allein im letzten Quartal des vergangenen Jahres Betroffene mit dem Chronischen Fatigue Syndrom als eines der häufigsten Merkmale von Long Covid behandelt“, hob Grimm hervor. Trotzdem hätten Rückmeldungen von Praxen und Betroffenen gezeigt, dass weiterhin Unsicherheiten im Umgang mit dem Krankheitsbild bestünden, die nun besser adressiert werden sollen.

„Das ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine engere Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich Long Covid große Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten bedeuten kann, die künftig noch zielgenauer eine wohnortnahe und niedrigschwelliger Unterstützung bekommen können“, verdeutlichte Grimm. „Damit stellen wir eine gute Versorgung sicher, die Fahrtwege minimiert und die Verfügbarkeit vergrößert. Denn das Ziel muss es sein, dass keine oder keiner mit ihrer oder seiner Diagnose alleine bleibt.“

Mai-Steuerschätzung und Landeshaushalt

Finanzminister Dr. Geue: „Ohne neue Schulden stellen wir den Haushaltsausgleich für die Jahre 2024 und 2025 sicher.“

Schwerin – Wie das Finanzministerium am 16. Mai 2024 per Pressemitteilung berichtete, sind aufgrund der Mai-Steuerschätzung 2024 signifikante Mindereinnahmen zu erwarten. Für den Landeshaushalt Mecklenburg-Vorpommerns ist im aktuellen Jahr von Mindereinnahmen in Höhe von 96 Mio. Euro auszugehen, im Jahr 2025 belaufen sich die Mindereinnahmen auf 150 Mio. Euro.

Im Rahmen des Landeskabinetts wurde heute beraten, wie auf diese deutlichen Haushaltsverschlechterungen zu reagieren ist, um den Haushaltsausgleich für die Jahre 2024 und 2025 sichern zu können. Konkret wurden hierzu drei Maßnahmen beschlossen:

  1. Einsparungen in der Verantwortung des Finanzministeriums:

Es werden Einsparungen in Höhe von 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 bei den für finanzielle Unwägbarkeiten reservierten Ausgaben im Einzelplan „Allgemeine Finanzwirtschaft“ vorgenommen. Von den Einsparungen ausgenommen sind die Verstärkungsmittel für die Digitalisierung und dem Modernisierungsfonds.

  1. Einsparungen bei den Ministerien:

Einsparungen in Höhe von 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 sind innerhalb der Einzelpläne der Staatskanzlei und der Ressorts zu leisten. Die konkreten Einsparvorschläge werden derzeit in der Staatskanzlei und den Ministerien erarbeitet.

  1. Entnahmen aus der Konjunkturausgleichsrücklage:

Die übrigen 32 Mio. Euro für das Jahr 2024 bzw. 50 Mio. Euro für das Jahr 2025 werden aus dem Sondervermögen „Konjunkturausgleichsrücklage“ entnommen. Dieses Sondervermögen hat einen Bestand von 500 Mio. Euro. Entnahmen aus diesem Sondervermögen sind nicht nur bei erheblichen konjunkturell bedingten Einnahmeausfällen möglich, sondern temporär auch bei Einnahmeausfällen aus Steuerrechtsänderungen des Bundes. Diese Möglichkeit wird jetzt genutzt.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Die Mai-Steuerschätzung stellt das Land vor erhebliche Herausforderungen. Bei ihrer Bewältigung hält die Landesregierung an ihrem Kurs der soliden Finanzpolitik fest. Statt neuer Schulden werden Rücklagen genutzt und Einsparungen mit Augenmaß vorgenommen.“

Schwesig trifft Selenskyj in Kiew

Kiew – Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig ist heute während ihres Besuches in der Ukraine von Wolodymyr Selenskyj empfangen worden.

„Ich bin sehr dankbar für das ausführliche und intensive Gespräch. Es war bereits unser zweites persönliches Zusammentreffen nach dem Besuch von Wolodymyr Selenskyj in Deutschland. Ich habe deutlich gemacht, dass die Bundesrepublik Deutschland weiter an der Seite der Ukraine steht und dass dieser Kurs die Unterstützung aller 16 Bundesländer hat. Der Wiederaufbau und die beginnenden EU-Beitrittsgespräche standen im Zentrum der heutigen Zusammenkunft.

Regionale Partnerschaften können einen wichtigen Beitrag bei der humanitären Unterstützung und beim Wiederaufbau leisten. Ich möchte deshalb gemeinsam mit dem Botschafter der Ukraine, Oleksij Makejew, zu einem Unternehmensabend aller deutsch-ukrainischen Regionalpartnerschaften nach Berlin einladen, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen“, sagte Manuela Schwesig im Anschluss an das Gespräch. „Bei allen Gesprächen ist der Dank dafür deutlich geworden, was Deutschland leistet. Zugleich gibt es eine große Anerkennung dafür, was Mecklenburg-Vorpommern leistet – insbesondere für die Regionalpartnerschaft zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Tschernihiw.

Am Vortag hatte Manuela Schwesig bereits mit Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk, Premierminister Denys Schmyhal, Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko und dem Oberbürgermeister der Stadt Kiew Vitali Klitschko gesprochen. Am Abend besuchte die Ministerpräsidentin die Gedenkstätte Babyn Jar.

„Das ist ein sehr bedrückender Ort. Ich habe die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu einem Schwerpunkt meiner Bundesratspräsidentschaft gemacht. Gerade auf dem Gebiet der Ukraine sind während des 2. Weltkriegs schreckliche Verbrechen geschehen. Wir erinnern an die 33.000 wehrlosen Jüdinnen und Juden, die hier 1941 brutal ermordet wurden“, sagte Schwesig. Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus war bereits bei den Reisen der Bundesratspräsidentin in die Niederlande und nach Frankreich ein Thema.