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Tag: 1. August 2025

Land stärkt Kurzzeitpflege mit 4,4 Millionen Euro

Entlastung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen in der häuslichen Pflege

Schwerin – Das Land startet ein Investitionsprogramm für die Kurzzeitpflege. „Für den Zeitraum vom 1. August 2025 bis 31. Dezember 2026 stehen dafür insgesamt 4,4 Millionen Euro zur Verfügung“ gab Sozialministerin Stefanie Drese in der heutigen Sitzung des Landespflegeausschusses bekannt.

„Wir wollen mit unserer Förderung die Angebote der Kurzzeitpflege im Land ausbauen, um Pflegebedürftige und deren pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege zu entlasten“, betonte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die allermeisten pflegebedürftigen Menschen, möglichst lange in vertrauter Umgebung und gemeinsam mit ihren Angehörigen ihren Lebensabend verbringen möchten. Fast neun von zehn Pflegebedürftigen werden im familiären Umfeld gepflegt – oft sogar ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. „Dabei leisten pflegende Angehörige Herausragendes, oft über ihre eigenen Kraftreserven hinaus“, so Drese.

Deshalb ist es nach Ansicht von Drese enorm wichtig, pflegende Angehörige mit gezielten Hilfen besser zu unterstützen. Viele Pflegebedürftige seien nur für eine begrenzte Zeit auf vollstationäre Pflege angewiesen, insbesondere zur Bewältigung von Krisensituationen bei der häuslichen Pflege oder übergangsweise im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt. „Für diese Fälle sind Kurzzeitpflegeplätze notwendig, aber nicht überall ausreichend vorhanden“, so Drese. „Genau hier setzt unser Investitionsprogramm Kurzeitpflege an“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Mit den 4,4 Millionen Euro können Neubau-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen gefördert werden in bestehenden Kurzzeitpflegen, für eingestreute Kurzzeitpflegeplätze in Pflegeheimen und für die Schaffung neuer Kurzzeitpflegeplätze in Landkreisen und kreisfreien Städten mit bestehenden Unterversorgungen im Bereich der Kurzzeitpflege.“

Die Ministerin verdeutlichte, dass die künftige Sicherstellung der pflegerischen Versorgung zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen gehört. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, in Mecklenburg-Vorpommern von 123.000 (Stand Ende 2021) auf fast 140.000 (Ende 2023). Das entspricht einer Steigerung von 14 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren. Allein aus demografischen Gründen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren weiter steigen.

 Weitere Informationen für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung und Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgungsstruktur im Bereich der Kurzzeitpflege sind dieser Pressemitteilung beigefügt. Bewilligungsbehörde ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Die Antragsunterlagen sind unter dem Link https://www.lagus.mv-regierung.de/Foerderungen/MV/ unter dem Menüpunkt „Förderung von Bauinvestitionen“ zu finden.

Land unterstützt nach Starkregen in Rostock-Hinrichsdorf

Rostock – Nach den Starkregenfällen am gestrigen Abend im Raum Rostock unterstützt die Landesregierung vor Ort. Es droht eine kritische Lage, da das ein nahegelegenes Regenrückhaltebecken im Rostocker Ortsteil Hinrichsdorf kurz vor dem Überlaufen steht. Das Wasserfördersystem (WFS) des Landesamts für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern (LPBK M-V) wurde umgehend alarmiert. Die Technik ist seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

„Mit Stand von heute Morgen beträgt die Reserve nur wenige Zentimeter – ein Übertreten würde unmittelbar ein angrenzendes Wohngebiet gefährden. Unsere Einsatzkräfte setzen alles daran, eine Überflutung abzuwenden. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat für uns höchste Priorität. Wir nehmen die Gefahr in Hinrichsdorf sehr ernst und haben selbstverständlich die technische Unterstützung aktiviert“, erklärt Innenminister Christian Pegel.

Durch Einsatzkräfte vor Ort wurde bestätigt, dass ein Poldergebiet stark unter Druck steht. Die Entscheidung fiel daher kurzfristig, das Wasserfördersystem (WFS) mit Flutmodul in den Einsatz zu bringen. Aktuell sind Kräfte der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz (LSBK), wo das WFS stationiert ist, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Plau am See mit dem Aufbau und Betrieb des Wasserfördersystems beschäftigt.

„Das WFS ist unsere leistungsfähigste Technik, wenn große Wassermengen über lange Strecken gefördert werden müssen – mit dem vor Ort verfügbaren Gerät wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen“, so Pegel.

Das WFS wird derzeit durch Kräfte der LSBK sowie der Freiwilligen Feuerwehr Plau am See aufgebaut. „Die Nutzung des Wasserfördersystems in einer Hochwassersituation ist eine Premiere. Bisher kam das System ausschließlich bei Großbränden zum Einsatz – umso wichtiger ist die technische Vielseitigkeit in solchen Extremlagen“, so der Innenminister. Dieses spezielle System wurde nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit mit Hochwasser- und Waldbrandlage angeschafft.

„Ich danke allen Helferinnen und Helfern für ihre hochprofessionelle Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Ihre schnelle Reaktion verschafft uns wertvolle Zeit, um die Situation unter Kontrolle zu bringen“, sagt Minister Christian Pegel abschließend.

Nach aktuellem Stand sind keine Personenschäden zu verzeichnen.

30 Jahre Bienengarten Bantin

Backhaus würdigt Bienen, Bildung und Biodiversität

Bantin – Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Bienengartens im Bienenzuchtzentrum Bantin wird Agrarminister Dr. Till Backhaus morgen vor Ort ein Grußwort halten.

„Die Biene gehört zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt“, sagte der Minister im Vorfeld. „Sie bestäubt rund 80 Prozent unserer Nutzpflanzen und viele Wildpflanzen. Ohne sie hätten wir buchstäblich nichts zu essen auf dem Teller.“

Der Bienengarten steht für drei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit – nicht nur im Sinne des Naturschutzes, sondern auch für Bildung und Biodiversität in Mecklenburg-Vorpommern. Was 1993 aus einer kleinen Baumschule für Bienenweidegehölze entstand, wurde mit viel Engagement und Sachverstand zu einem einzigartigen Lehr- und Schaugarten ausgebaut. Seit seiner offiziellen Eröffnung am 27. Mai 1995 ist der Bienengarten ein Ort des Lernens, Erlebens und der Begegnung – für Schulklassen aus der Region, für VHS-Kurse und für Gäste aus dem ganzen Land.

Ziel war und ist es, Jungimkerinnen und -imker auszubilden, ökologische Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln und Wissen über Honig- und Wildbienen zu verbreiten. Zahlreiche Schautafeln, Bienenbeuten und insektenfreundliche Pflanzen machen den Garten zu einem lebendigen Lernort.

„Ich danke allen Engagierten vor Ort. Ohne sie wäre Bantin nicht das, was es heute ist: ein Zentrum für Bienenzucht und Bienenforschung – mit Strahlkraft weit über Mecklenburg-Vorpommern hinaus“, so Backhaus.

Die imkerliche Arbeit in Bantin hat eine noch längere Geschichte: Bereits ab 1985 wurde das Gelände im Rahmen des VKSK genutzt. Seit 1991 ist das Zentrum im Besitz des Landes und wird in enger Partnerschaft mit dem Landesimkerverband Mecklenburg-Vorpommern (LIMV) betrieben – mit dem Ziel, varroatolerante Bienen zu züchten, Bildung zu fördern und eine starke Imker-Community aufzubauen.

Mit einer umfassenden Neugestaltung im Jahr 2024 wurde der Bienengarten auf Basis eines neuen Gartenplans weiterentwickelt: Pflege- und Rückschnittmaßnahmen, neue Pflanzungen und gestalterische Elemente haben das Areal aufgewertet. Bereits in den Jahren 2019/2020 wurde mit Hilfe von LEADER-Mitteln in Höhe von knapp 289.000 Euro sowie weiteren Fördergeldern aus dem Strategiefonds des Landes das sogenannte „Apineum“ errichtet – ein modernes Schulungszentrum mit Seminarräumen, sanitären Anlagen und einem einladenden Besucherbereich. Auch das ehemalige „Honighaus“ wurde integriert und um attraktive Ausstellungsstücke wie ein Modell einer überdimensionalen Bienenkönigin ergänzt.

Insgesamt hat das Land seit 1993 rund 6,5 Millionen Euro in das Bienenzuchtzentrum investiert. Der laufende Betrieb wird derzeit mit rund 315.000 Euro jährlich institutionell gefördert. Hinzu kommen Investitionen in moderne Ausstattung, etwa in eine Photovoltaikanlage (30.000 Euro), neues Beutenmaterial (8.000 Euro) und einen freischwenkbaren Kran zur Honigernte (16.000 Euro).

Weltweit wird die Bestäubungsleistung der Honigbiene mit rund 153 Milliarden US-Dollar jährlich beziffert – auch in Mecklenburg-Vorpommern ist sie für stabile Ernten etwa beim Obst oder Raps unverzichtbar. Die Honigbiene gilt als drittwichtigstes Nutztier nach Rind und Schwein. Doch das Nahrungsangebot für Bienen verschlechtert sich – insbesondere in den Sommermonaten nach der Lindenblüte. Um gegenzusteuern, fördert das Land die Imkerei mit insgesamt rund 500.000 Euro jährlich – etwa durch Investitionszuschüsse, Schulungen, Honiganalysen oder Behandlungsmittel.

In Mecklenburg-Vorpommern kümmern sich rund 3.300 Imkerinnen und Imker um etwa 30.000 Bienenvölker. Der Landesimkerverband leistet mit über 1.600 Mitgliedern – darunter rund 20 Prozent Frauen – einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Imkerei, unter anderem durch Projekte an Schulen und die regelmäßig stattfindenden Imkertage.

„Ich wünsche dem Zentrum, dem Bienengarten und allen Aktiven weiterhin viel Erfolg, gute Ernten und starke Völker“, so Minister Backhaus abschließend.

Referendariat: Einstellungszahl um 60 Prozent gestiegen

166 Referendarinnen und Referendare neu eingestellt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern treten 166 Referendarinnen und Referendare offiziell ihren Vorbereitungsdienst an den Schulen an. Nach den Sommerferien beginnt damit für die zukünftigen Lehrkräfte das Referendariat.

„Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Einstellungszahl von 104 auf 166 Referendarinnen und Referendaren deutlich gestiegen. Das ist eine Steigerung um fast 60 Prozent“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg beim Dienstantritt im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais. „Darüber freue ich mich sehr, denn wir brauchen junge engagierte Lehrkräfte an unseren Schulen, um dem Lehrkräftemangel entgegenwirken zu können. Für ihr Referendariat wünsche ich allen Referendarinnen und Referendaren viel Erfolg.“

Die Referendarinnen und Referendare verteilen sich auf folgende Lehrämter:

  • Lehramt für Sonderpädagogik: 21
  • Lehramt an Grundschulen: 40
  • Lehramt an Regionalen Schulen: 39
  • Lehramt an Gymnasien: 65
  • Lehramt an Beruflichen Schulen: 2

Etwa 20 Prozent der zugelassenen Referendarinnen und Referendare haben ihr Erstes Staatsexamen in einem anderen Bundesland absolviert und sind für das Referendariat nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen.

Zukünftige Lehrkräfte haben Zeugnisse erhalten

In dieser Woche haben 139 Referendarinnen und Referendare ihren Vorbereitungsdienst an den Schulen beendet und ihre Zeugnisse über das Zweite Staatsexamen erhalten. 96 von ihnen werden zum

  1. August 2025 unbefristet in den Schuldienst des Landes übernommen. 71 Lehrkräfte arbeiten weiterhin an ihren Ausbildungsschulen. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Schulen die von ihnen ausgebildeten Lehrkräfte nach dem Vorbereitungsdienst ohne gesondertes Ausschreibungsverfahren übernehmen. „Dass so viele Lehrkräfte nach dem Referendariat an ihren Ausbildungsschulen unterrichten werden zeigt, dass die Möglichkeit der Übernahme sehr erfolgreich ist. Die Übernahmegarantie bietet unseren Lehrkräften Planungssicherheit und eine Zukunftsperspektive“, so Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Zum bestandenen Zweiten Staatsexamen gratuliere ich allen Absolventinnen und Absolventen herzlich.“

Die Absolventinnen und Absolventen dieses Jahrgangs verteilen sich auf folgende Lehrämter:

  • Lehramt für Sonderpädagogik: 9
  • Lehramt an Grundschulen: 27
  • Lehramt an Regionalen Schulen: 31
  • Lehramt an Gymnasien: 62
  • Lehramt an Beruflichen Schulen: 10

Mecklenburg-Vorpommern stellt an vier Terminen jährlich Referendarinnen und Referendare ein. Die kommende Ausschreibung läuft vom 22. September 2025 bis 13. Oktober 2025 für das Referendariat mit Beginn am 1. Februar 2026.

Über das Karriereportal für den Schuldienst www.lehrer-in-mv.de können sich Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen auf eine Stelle für ein Referendariat an ihrer Wunschschule in Mecklenburg-Vorpommern bewerben.

Modernisierung des Förderwesens schreitet voran

Finanzministerium treibt Staatsmodernisierung voran: Förderprogramme leichter finden, einfacher beantragen und schneller umsetzen

Schwerin – Förderprozesse vereinheitlichen, beschleunigen und besser verstehen – das ist das Ziel eines neuen Maßnahmenpakets, das die Landesregierung in ihrer heutigen Kabinettssitzung beschlossen hat. Im Rahmen der Lenkungsgruppe „Modernisierung des Förderwesens“ unter der Leitung von Finanzminister Dr. Heiko Geue wurde der erste Teil eines Maßnahmenkatalogs erarbeitet. Beteiligt wurden ausgewiesene Förderexpertinnen und Experten aus den Ministerien, den Bewilligungsbehörden des Landes, der Kommunen, Verbände und zivilgesellschaftlichen Gruppen.

Der Maßnahmenkatalog enthält konkrete Schritte, mit denen Förderverfahren im Land einfacher, digitaler und bürgernäher werden sollen. Die ersten Änderungen sollen mit einer Novelle des Zuwendungsrechts im September 2025 starten.

Dabei sind viele Entlastungen geplant, wie u.a.:

  • Weniger Mitteilungspflichten: Antragstellende müssen künftig zwischen Bescheid und Abschluss eines Vorhabens weniger Informationen übermitteln. Dies spart Zeit und reduziert den bürokratischen Aufwand.
  • Häufigere automatische Auszahlung der Gelder ohne Antrag: Durch die Stärkung des Ratenauszahlungsprinzips kann die Auszahlung der Fördergelder in vielen Fällen automatisch und schneller erfolgen. Antragstellende und Behörden können damit auch besser planen.
  • Mehr digitale Antragsmöglichkeiten: Antragstellende können Fördermittel künftig vermehrt elektronisch statt mit händischer Unterschrift beantragen, was den Prozess deutlich vereinfacht und die Bearbeitungszeiten verkürzt.
  • Beschleunigung von Vorhaben: Durch die Verbesserung bestehender Abläufe werden Fördervorhaben schneller bearbeitet und durchgeführt.
  • Fördermaßnahmen leichter finden: Eine neue Webseite im Regierungsportal wird alle wichtigen Informationen rund um das Förderwesen bündeln. Konkrete Informationen zu einzelnen Förderprogrammen stehen wie gewohnt im MV-Service-Portal zur Verfügung.

Diese rechtlichen Änderungen werden ab Herbst schrittweise Eingang in die Förderprogramme finden.

„Wer Fördermittel beantragt, will nicht gegen einen Dschungel aus Formularen kämpfen, sondern schnell wissen: Was brauche ich? Was bekomme ich? Und wie geht’s weiter? Genau da setzen wir an. Unser Ziel: weniger Papier, mehr Verständlichkeit – und am Ende mehr Wirkung“, erläutert Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Der Maßnahmenkatalog enthält weitere Vereinfachungen, die ab Anfang 2026 in die Umsetzung gehen:

  • Ein sogenannter „Förderbaukasten“ mit Mustertexten und Standardformulierungen soll der Verwaltung helfen, Programme schneller und verständlicher aufzusetzen. Das spart den Antragstellenden Zeit und sorgt für mehr Übersicht.
  • Ob Kommune, Verein oder Unternehmen – leicht verständliche Informationsangebote helfen dabei, die Anträge richtig zu stellen, damit Förderungen schneller bewilligt werden können.
  • Ein Standardisierungs- und Digitalisierbarkeitscheck schafft die Grundlage für weniger Papierkram und mehr Online-Anträge.
  • Ein standardisiertes Konzept für Stichprobenprüfungen statt Vollkontrollen soll die Verwaltung entlasten. Vertrauen statt Kontrolle ist dabei das Credo.

„Das Förderwesen in Mecklenburg-Vorpommern ist von zu vielen Regelungen, Formularen und individuellen Abläufen geprägt. Unterschiedliche Anforderungen in verschiedenen Bereichen machen es Antragstellenden oft schwer, sich zurechtzufinden. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an eine schnelle und transparente Bearbeitung. Diese ist jedoch aufgrund der zunehmend begrenzten personellen Ressourcen in der Verwaltung infolge der immer weniger werdenden Fachkräfte nicht mehr leistbar. Die Maßnahmen helfen daher nicht nur den Antragstellenden, sondern auch uns in der Verwaltung. Insofern sind die Änderungen nicht nur sinnvoll, sondern auch absolut notwendig“, sagt Dr. Geue.

Polizeiausbildung in M-V weiter stark gefragt

Neuer Jahrgang startet mit 131 Auszubildenden

Güstrow – Am 1. August beginnen voraussichtlich 131 junge Frauen und Männer ihre zweijährige Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow. Das ursprünglich festgelegte Einstellungsziel von 125 Ausbildungsplätzen wird damit übertroffen.

Die hohe Nachfrage nach Ausbildungsplätzen bei der Polizei Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass der Beruf nach wie vor eine starke Anziehungskraft besitzt. In einem anspruchsvollen Auswahlverfahren konnten sich die künftigen Polizeikräfte gegen eine Vielzahl von Bewerbungen durchsetzen. Für das Ausbildungsjahr 2025 gingen insgesamt 1383 Bewerbungen ein – ein Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Innenminister Christian Pegel betont die Bedeutung dieses Zuspruchs: “Wer sich für den Polizeidienst entscheidet, übernimmt Verantwortung für die Sicherheit im Land und bringt sich aktiv in die Gesellschaft ein. Dass wir mehr geeignete Bewerberinnen und Bewerber gewinnen konnten als geplant, zeigt das Vertrauen in unsere Ausbildung und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Besonders hervorzuheben ist, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Lage ist, flexibel auf das hohe Interesse zu reagieren. Statt Bewerberinnen und Bewerber auf kommende Jahre zu verschieben, wurden zusätzliche Ausbildungskapazitäten geschaffen. Dies ermöglicht eine direkte Aufnahme qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber ohne Zeitverlust.“

Bewerbungen für eine Einstellung im nächsten Jahr nimmt die Fachhochschule ab sofort entgegen. Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen sowie zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren sind auf der Webseite der Hochschule abrufbar. Am Tag der offenen Tür der Fachhochschule am 20.09.2025 können Interessierte ein Bewerbungstraining absolvieren und sich persönlich bei den Einstellungsberaterinnen und Einstellungsberatern informieren.

Derzeit absolvieren 1.011 Personen ein Studium (525), eine Ausbildung (340) oder eine Weiterqualifizierung (146) an der Fachhochschule. Davon entfallen 540 auf den Fachbereich Polizei (53 %). Weiterhin ist die Fachhochschule die zentrale Tagungs- und Fortbildungsstätte für den öffentlichen Dienst im Land, zuletzt im Jahr 2024 mit über 11.200 Teilnehmenden. Mit aktuell 213 Beschäftigten ist die Fachhochschule eine große Arbeitgeberin in der Region.

Start der Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin

Ines Jesse: „Die Menschen erwarten verlässliche Mobilität“

Ludwigslust – Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute in Ludwigslust an einer Podiumsdiskussion der Deutschen Bahn zum Start der Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg – Berlin teilgenommen.

Der Bund und die Deutsche Bahn führen auf dem sogenannten Hochleistungskorridor im Zeitraum vom 1. August 2025 bis zum 30. April 2026 umfassende Sanierungsarbeiten an Schienen, Weichen, Bahnhöfen und Stellwerken in M-V und weiteren Bundesländern durch. Die Strecke sowie unter anderem die Zulaufstrecken Schwerin – Hagenow und Schwerin – Ludwigslust werden dafür vollständig gesperrt.

„Deutschland braucht eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur – die Generalsanierung ist ein Schritt auf dem Weg dahin,“ so Ines Jesse. „Deutschlandticket und Deutschlandtakt gehören zusammen – und beides braucht eine leistungsfähige Infrastruktur. Die Verkehrswende gelingt nur mit einem zuverlässigen, modernen Schienennetz. Das erwarten die Menschen vollkommen zu Recht.“

Die Verbindung zwischen Hamburg und Berlin ist eine der wichtigsten Schienenachsen Deutschlands – für den Personen- und den Güterverkehr. „Die Streckensperrung bringt massive Einschnitte für die Wirtschaft und für viele Bürgerinnen und Bürger, auch für die Menschen vor Ort bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Nicht wenige Existenzen von Pendlerinnen und Pendlern hängen von einer stabilen und fristgemäßen Umsetzung der Arbeiten und vom reibungslosen Ablauf des umfassenden Ersatzverkehrsangebots ab“, betont Ines Jesse.

Das Land trägt erheblich dazu bei, die Folgen der neumonatigen Streckensperrung abzufedern und stellt dafür 25 Millionen Euro bereit, um im Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommerns möglichst zuverlässigen Ersatzverkehr zu ermöglichen. Ines Jesse: „Auch wenn es sich um eine Baumaßnahme von Bund und Deutscher Bahn handelt – das Land setzt sich mit aller Kraft dafür ein, die Einschränkungen für unsere Pendlerinnen und Pendler und alle anderen Reisenden abzumildern.“

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren die größte Angebotserweiterung seit der Wiedervereinigung vorgenommen: immer mehr neue Regiobuslinien erschließen das Land, flächendeckender Rufbusverkehr gehört bald überall zum Standard und die Taktung auf der Schiene wird immer weiter verbessert.

Ines Jesse: „Mit unserer Mobilitätsoffensive und der Einführung des Deutschlandtickets nutzen viele Bürgerinnen und Bürger den Schienenpersonennahverkehr deutlich häufiger. Für die Generalsanierung braucht es also eine verlässliche Umsetzung der umfangreichen Ersatzkonzepte sowie bestmögliche Koordination und Organisation, damit der Bauzeitplan eingehalten wird.“

Die DB Fernverkehr hat entschieden, auf der Strecke Hamburg – Schwerin kein und für die Achse Hamburg – Rostock lediglich ein bis zum Dezember befristetes Ersatzangebot bereitzustellen. Die Länder erwarten jedoch weiterhin, dass die DB Fernverkehr für die gesamte Dauer der Generalsanierung ein adäquates Ersatzangebot auf allen betroffenen Fernverkehrsachsen sicherstellt. „Die Menschen und Unternehmen müssen planen können und brauchen deshalb auch im Fernverkehr verlässliche Ersatzangebote“, betonte Ines Jesse.