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Tag: 20. August 2025

Führend bei Gewebespenden und in der Gewebemedizin

Gesundheitsministerin informiert sich bei der Gewebebank in Rostock

Rostock – Rund 15 Prozent der bundesweit transplantierten Augenhornhäute kommen aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Transplantate werden hauptsächlich in der Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern (GBM-V) in Rostock hergestellt, die Gesundheitsministerin Stefanie Drese am (heutigen) Mittwoch im Rahmen ihrer Sommertour besuchte.

Gemeinsam mit den Gewebebanken in Schwerin und Greifswald versorgt die GBM-V Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern und verschickt sie an Transplantationszentren in ganz Deutschland. Neben Augenhornhaut dürfen in Deutschland folgende Gewebe gespendet werden: Haut, Herzklappen, Blutgefäße, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder, das Amnion (die Eigenhaut der Fruchtblase) und Zellen der Bauchspeicheldrüse (Inselzellen).

„Die gemeinnützige Gewebebank M-V hat sich in den letzten Jahren zur größten Augenhornhautbank Deutschlands entwickelt. So wurden in 2024 1.362 Transplantate hergestellt und an mehr als 25 Transplantationszentren verschickt“, verdeutliche Drese. Anspruch der GBM-V sei es, die Anzahl der Transplantate weiter zu steigern, um die deutschlandweite Versorgung der Bevölkerung mit diesen hochwertigen Transplantaten zu sichern, so die Ministerin.

Grundvoraussetzung für die Herstellung von Augenhornhauttransplantaten ist die Gewebespende. Hier arbeitet die GTM-V nach Angaben von Drese sehr erfolgreich mit Krankenhäusern der Regel- und Grundversorgung zusammen, um das Thema in die Gesellschaft zu tragen und Aufklärungsgespräche mit Angehörigen zu führen.

Drese hob bei ihrem Besuch die wenig bekannte hohe Bedeutung der Gewebespende in der medizinischen Versorgung hervor. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass man außer Organen auch Gewebe spenden kann. Mit Gewebespenden kann tausenden Patientinnen und Patienten zu einer neuen Lebensqualität verholfen werden“, sagte Drese.

Erfreulich sei, dass Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2024 nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation GFG mit insgesamt 476 Gewebespenden eines der spendenstärksten Bundesländer war. Dennoch müssen Menschen immer noch zu lange auf ein Transplantat warten“, so Drese.

Eine wichtige Verbesserung erhofft sich die Ministerin von der Anbindung von Gewebeeinrichtungen an das digitale Organspende-Register (www.organspende-info.de). „Das dafür notwendige Verfahren ist weit fortgeschritten und sollte nun zügig abgeschlossen werden“, betonte Drese. Das Organspende-Register ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis, in dem Personen transparent und niederschwellig ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende dokumentieren können.

Personalisierte Medizin made in MV

Drese besucht Miltenyi Biotec in Teterow

Teterow – Gesundheitsministerin Stefanie Drese besuchte heute Miltenyi Biotec, eines der führenden deutschen Biotechnologie- und Biomedizinunternehmen. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile knapp 4.900 Mitarbeitende weltweit, darunter auch rund 570 am Teterower Standort. Im Zentrum der Arbeit von Miltenyi Biotec stehen neben der biomedizinischen Forschung insbesondere auch die Herstellung von Medizinprodukten und pharmazeutischen Lösungen für verschiedene Krebsarten, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen.

Diese basieren auf der Pionierarbeit des Firmengründers Miltenyi, der eine sogenannte MACS-Technologie („Magnetic Activated Cell Sorting“) entwickelte. „Diese kann dazu genutzt werden, einzelne Zelltypen aus einem Gemisch zu isolieren – ein Verfahren, das heutzutage zum Beispiel für die Blutwäsche oder bei Stammzelltransplantationen von unschätzbarem Wert ist“, erklärte Drese. Anwendung finde die Technologie sogar in der hochmodernen CAR-T-Zelltherapie, bei der Immunzellen von Krebserkrankten gentechnisch so verändert werden, dass sie Krebszellen erkennen und gezielt angreifen können.

„Damit zeigt Miltenyi Biotec eindrucksvoll, welche hohe Innovationskraft von der Gesundheitsforschung in Mecklenburg-Vorpommern ausgeht. Hier entstehen hochspezialisierte Produkte für den Weltmarkt, die echte Fortschritte für die Behandlung von Erkrankten ermöglichen“, betonte Drese bei ihrem Besuch vor Ort.

Durch ein Verbundvorhaben mit den Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald sowie der RoweMed AG-Medical 4 Life soll künftig noch stärker an der personalisieren Medizin gearbeitet werden. Im Fokus stehen hierbei Krebserkrankungen wie die Akute Myeloische Leukämie

oder das Glioblastom. „Die personalisierte Medizin ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft und wir können stolz darauf sein, dass erfolgreiche Firmen wie Miltenyi Biotec und unsere Universitätsklinken ihre Expertise bündeln, um daran aktiv mitzuwirken“, so die Ministerin.

Fürstliche Geheimnisse

André Farin liest in Mönchgutbibliothek Baabe aus der Biografie des Putbusser Fürsten

Insel Rügen – Die Mönchgutbibliothek in Baabe veranstaltet am 4. September 2025 eine Lesung mit Lehrer und Autor André Farin.

„Fürstliche Geheimnisse“ nennt dieser seine sieben Lesekapitel, in denen er eher unbekannte Lebensabschnitte und Weisheiten des populären Fürsten Wilhelm Malte zu Putbus (1783-1854) beleuchtet.

An dem Abend geht es beispielsweise um dessen intensive Kontakte zum preußischen Königshaus, die für Putbus und Rügen gewinnbringend waren.

Weitere Themen hören sich vielversprechend an: die Beziehungen zu den Freimaurern, sein Sparmodell bei Bauwerken des Ortes, Erfahrungen mit dem Spiel der Börse, einen unehelichen Erben oder die gefährliche Wanderung auf dem Vesuv.

Die Lesung der Veranstaltungsreihe „Baabe liest“ beginnt um 19 Uhr. Sie bietet im Anschluss die Möglichkeit für Gespräche, den Erwerb der Putbus-Biografie oder des neuen Parkführers von Putbus sowie das passende Autogramm darin.

Anmeldungen sind telefonisch möglich unter 03 83 03 – 14 22 4. Fragen zum Thema beantwortet der Autor vorab unter andre.farin@t-online.de

Städtebauförderprogramme 2026

Städte können ab sofort Anträge stellen

Schwerin – Die Städte des Landes sind aufgerufen, Anträge für die Städtebauförderprogramme des Jahres 2026 zu stellen. Bis zum 15. Oktober können Gelder in den drei Förderprogramme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“, „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ der Bund-Länder-Förderung beantragt werden.

Die Städtebauförderung ist eine Drittelfinanzierung von Bund, Land und jeweils die Städtebaufördermittel einsetzender Kommune. 2025 stehen Städtebaufördermittel in Höhe von rund 27,4 Millionen Euro jeweils von Bund und Land zur Verfügung, in der Summe also rund 55 Millionen Euro, die die Kommunen um weitere rund 27 Millionen Euro ergänzen.

Das Land geht wenigstens von Mitteln in dieser Höhe von etwas über 80 Millionen Euro auch für 2026 aus, wobei das zuständige Bundesministerium sich in den beginnenden Haushaltsverhandlungen im Deutschen Bundestag für den 2026er Haushalt für eine Erhöhung von rund 20 Prozent einsetzen will.

Von den rund 55 Millionen Euro, die Bund und Land 2025 in die Städtebauförderung als ihren gemeinsamen Zwei-Drittel-Anteil beigesteuert haben, gingen 2025 rund 27 Millionen Euro in Schulbauprojekte.

Fördervoraussetzungen sind – neben der Funktion als Ober- Mittel- oder Grundzentrum – ein integriertes Stadtentwicklungskonzept, in dem auch Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung verankert sind.

Das Antragsformular als Excel-Datei finden Sie hier:  https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/im/Bau/staedtebau-und-stadterneuerung/staedtebaufoerderung/Programmaufruf-2026

In den drei Programmen sind seit 2020 rund 350 Millionen Euro bewilligt worden, davon etwa 41 Millionen für Radwege, Straßen, Gehwege und Plätze, 147 Millionen Euro für Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen wie Kitas, Schulen, Hort, Kultureinrichtungen und 12 Millionen Euro für private Baumaßnahmen zur Beseitigung städtebaulicher Missstände.