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Monat: August 2025

Lehrkräfte-Arbeitszeit-Landesverordnung angepasst

Oldenburg: Wir bieten eine verlässliche Entlastung dort, wo die Belastung besonders hoch ist

Schwerin – Die Landesregierung hat Änderungen an der Lehrkräfte-Arbeitszeit-Landesverordnung beschlossen. Mit den neuen Regelungen werden bereits in die Praxis umgesetzte Entlastungen für Lehrkräfte rechtlich verankert und weiterentwickelt. Zu den zentralen Neuerungen zählen die Festschreibung von Anrechnungsstunden für Lehrkräfte, die an Schulen mit Außenstellen, an kleinen Grundschulen, mit Aufgaben der Beruflichen Orientierung oder in Vorklassen für Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache tätig sind.

In Mecklenburg-Vorpommern unterrichten ältere Lehrkräfte bis zu vier Stunden weniger. Im April 2025 haben 3.660 ältere Lehrkräfte insgesamt 7.100 Altersanrechnungsstunden erhalten. Davon waren 1.445 Lehrkräfte älter als 57 Jahre, 3.175 Lehrkräfte über 60 Jahre sowie 619 Lehrkräfte, die älter als 67 Jahre alt waren.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Während die Unterrichtsverpflichtung in anderen Bundesländern erhöht wurde, halten wir in Zeiten des bundesweiten Lehrkräftemangels an unseren Regelungen fest. Wir bieten eine verlässliche Entlastung dort, wo die Belastung besonders hoch ist. Insgesamt haben unsere Lehrkräfte über 35.000 Anrechnungsstunden erhalten. Das entspricht rund 1.300 Stellen. Mit dieser freiwilligen Leistung setzen wir ein klares Zeichen.

Darüber hinaus entfällt die bisherige Regelung, wonach Altersanrechnungsstunden für Lehrkräfte im Ruhestandsalter, die weiterhin im Schuldienst tätig sind, nicht mehr gewährt wurden. Das bedeutet, dass diese Lehrkräfte, die wir so dringend brauchen, Altersanrechnungsstunden erhalten.“

Michael Blanck, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung Mecklenburg-Vorpommern: „Wir begrüßen, dass das Land weiterhin keine Abstriche bei Teilzeitbeschäftigungen machen will und gehen davon aus, dass die Schulämter das auch so umsetzen. Ebenso ist positiv zu werten, dass es keine Kürzungen bei den Anrechnungsstunden wie der Altersanrechnung geben wird. Es bleibt aber die große Baustelle der hohen Unterrichtsverpflichtung, bei der wir perspektivisch eine Lösung finden müssen und das schnell angehen sollten.“

Mario Steinke, Vorsitzender des Philologenverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Wir begrüßen ausdrücklich, dass das Bildungsministerium mit den jetzt beschlossenen Änderungen der Lehrkräfte-Arbeitszeit-Landesverordnung ein klares Bekenntnis zur dringend notwendigen Entlastung von Lehrkräften abgibt. Besonders positiv werten wir, dass damit nicht nur wohlklingende Absichtserklärungen aufgestellt, sondern konkrete Maßnahmen auch weiterhin festgeschrieben werden, die im Schulalltag spürbar sind und wirken.

Als Philologenverband sehen wir in dieser Weiterentwicklung der Verordnung ein wichtiges Signal: Die hohe Belastung des Lehrerberufs wird ernst genommen und es gibt den erkennbaren politischen Willen, Entlastung nicht den allgegenwärtigen Sparzwängen zum Opfer fallen zu lassen, sondern an notwendigen Entlastungen festzuhalten. Wir werden diesen Weg weiterhin konstruktiv begleiten und setzen uns dafür ein, dass auch künftig alle Möglichkeiten genutzt werden, um den Arbeitsalltag der Lehrkräfte zu erleichtern und ihre Arbeitskraft langfristig zu erhalten.“

Hans-Joachim Prakesch, Vorsitzender des Landesverbandes MV im Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung: „Wir begrüßen, dass es in langwierigen gemeinsamen Beratungen zwischen dem Ministerium und den Lehrerverbänden gelungen ist, mögliche Kürzungen bei den Altersanrechnungsstunden sowie den Anrechnungsstunden für Schwerbehinderung abzuwenden. Durch die erzielte Einigung ist es gelungen, für die betroffenen Lehrkräfte Entlastung zu schaffen und die Erhaltung ihrer Arbeitskraft zu sichern. Ebenso stimmen wir der Entscheidung des Landes zu, den Lehrkräften weiterhin zu ermöglichen, in Teilzeit zu arbeiten.“

Chancen von Künstlicher Intelligenz in der Schule nutzen

Handlungsleitfaden unterstützt Lehrkräfte bei der Anwendung von KI-Systemen

Schwerin – Beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz können Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern gut vorbereitet ins neue Schuljahr starten. Das Land hat den Handlungsleitfaden „Gemeinsam die Welt der generativen KI-Systeme erkunden“ aufgelegt. Er zeigt, wie Lehrerinnen und Lehrer Künstliche Intelligenz in der Schule zur eigenen Entlastung und im Unterricht einsetzen können. „Wir unterstützten unsere Lehrkräfte bei den neuen Entwicklungen und bieten auch Fortbildungen zum Thema an“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Mit dem Handlungsleitfaden erhalten sie zudem Hinweise, wie sie Aufgaben stellen, die weniger anfällig dafür sind, dass sie ausschließlich von einer generativen KI erledigt werden können“, so Oldenburg.

Wenn individuelle Bezüge in die Aufgaben einfließen, kann eine KI diese nicht ohne Weiteres berücksichtigen. Eine Eigenleistung der Schülerin oder des Schülers ist notwendig. KI-Anwendungen können eine Aufgabe auch nicht vollständig alleine bearbeiten, wenn eine Umfrage in der Klasse, ein Experiment, eine eigene Datenerhebung, das individuelle Hobby, ein selbst gewählter Schwerpunkt mit Bezug zum Wohnort oder der Vergleich mit der Darstellung einer Mitschülerin oder eines Mitschülers enthalten ist. Zusätzlich kann es zur Motivation der Schülerinnen und Schüler beitragen, wenn ein Thema unter einer individuellen, selbst gewählten Perspektive bearbeitet werden kann.

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen hat das Land die Regelungen bei der Leistungsbewertung angepasst. „Bei Hausaufgaben und bei Hausarbeiten muss deutlich werden, wo die Eigenleistung der Schülerin bzw. des Schülers liegt und die Urheberschaft muss klar erkennbar sein“, so die Bildungsministerin weiter. „In der aktuellen Leistungsbewertungsverordnung heißt es: „Sofern bei der Erstellung von Hausaufgaben und Hausarbeiten externe Hilfen oder Quellen verwendet wurden, sind diese vollumfänglich anzugeben und kenntlich zu machen. Dies gilt auch für die Nutzung generativer Anwendungen im Rahmen der Künstlichen Intelligenz.“

Bundesbildungsministerin Karin Prien hatte durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der vergangenen Woche neue Aufgabenformate gefordert, die von den Ländern entwickelt werden müssten. „Ich begrüße, dass die Bundesbildungsministerin die Länder darin unterstützen möchte und Investitionsbedarf sieht. Gut wäre, wenn sie auf die Bildungsministerkonferenz zugeht und konkret erläutert, wie die Unterstützung der Bundesregierung dazu aussieht. KI bietet große Chancen und kann bei der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern unterstützen. Ich freue mich auf die konstruktiven Gespräche mit der Bundesregierung“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg, die auch Präsidentin der Bildungsministerkonferenz ist.

Mit Beginn des neuen Schuljahres startet Mecklenburg-Vorpommern ein Pilotprojekt mit dem KI-gestützten Feedbacksystem „FelloFish“. Schülerinnen und Schüler erhalten damit automatisierte Rückmeldungen zu ihrem Lernfortschritt. „Kinder und Jugendliche brauchen Feedback beim Lernen, was sie richtiggemacht haben und was falsch. Das verleiht ihnen Sicherheit im Anwenden ihrer Lernstrategien“, so die Ministerin. Das Projekt wird an 16 allgemein bildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft erprobt, um das Unterrichten und Lernen zeitgemäß zu gestalten. Das datenschutzkonforme Tool „FelloFish“ ist ein KI-Tool, das Schülerinnen und Schülern Rückmeldungen zu den Aufgaben gibt, die sie gelöst haben. Im Kern geht es um die Verbesserung der Schreibkompetenzen, um Rückmeldungen zur Stärkung der Motivation und um die Unterstützung beim Lernfortschritt.

4. all inklusiv Festival Rostock

Veranstaltungen rund um Kultur, Sport, Tanz und Gesellschaft

Rostock – In diesem Spätsommer verwandelt sich Rostock erneut in eine Bühne für gelebte Vielfalt: vom 4. bis 7. September findet die vierte Ausgabe des all inklusiv Festivals für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung statt. Mit zehn Veranstaltungen rund um Kultur, Sport, Wissenschaft und Gesellschaft sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, Teilhabe und Barrierefreiheit an bemerkenswerten Orten der Hansestadt zu feiern. Im Mittelpunkt des Programms steht in diesem Jahr der Tanz.

Schirmherrinnen des Festivals sind Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport sowie Ulla Schmidt, ehemalige Gesundheitsministerin und Bundespräsidentin der Bundesvereinigung Lebenshilfe.

„Das all inklusiv Festival Rostock vereint Kultur, Sport, Bildung und ermöglicht mit viel Leichtigkeit Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung“, betont Drese. „Das Konzept, Inklusion erlebbar zu machen und Barrieren vor allem auch in den Köpfen abzubauen, gefällt mir“, so die Ministerin. „Wir brauchen mehr Begegnungen, gute Laune und ein soziales Miteinander. Das Festival bietet genau das. Ich wünsche mir, dass viele Menschen aus Rostock und der gesamten Region die tolle Gelegenheit Anfang September nutzen, um Neues auszuprobieren und gemeinsam Spaß zu haben.“

Zur feierlichen Eröffnung am 4. September in der Nicolaikirche tanzt das ukrainische Ensemble des Hamburger Kammerballetts und die Tänzerin und Choreographin Sophie Hauenherm: „White Noise“ und „Metal on Skin“ versprechen eindrucksvolle Performances zwischen klassischer und zeitgenössischer Bewegungssprache. Musikalisch begleitet wird der Abend von den HMT-Absolventinnen Oksana Goretska (Flügel) und der mehrfachen Preisträgerin Dariya Yastrezhembskaya (Orgel).

Am 6. September wird das Kröpeliner-Tor-Center zu einem überraschenden Podium: Tänzerinnen und Tänzer des renommierten Ensembles „Sasha Waltz & Guests“ treten gemeinsam mit Sophie Hauenherm, dem Gesangsduo ME & THE LION, dass sich für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen einsetzt, sowie der Rostocker Swing Connection auf. Beide Veranstaltungen moderieren die sehbeeinträchtigte Autorin und Podcasterin Sophie von Stockhausen und der Vorstandsvorsitzende des all inklusiv Rostock e.V. Christian Schenk.

Wie Tanz Barrieren abbaut und dabei Gemeinschaft stärkt, zeigt der kostenfreie Workshop zur Choreografie „In C“ von Sasha Waltz. Waltz gilt nicht nur als eine der einflussreichsten internationalen Choreografinnen, sondern ist mit ihrem interdisziplinären Ansatz auch eine Pionierin der Inklusion. Tanzinteressierte sind eingeladen, Figuren, Bewegung und Stil zu erkunden und eine freie, gleichberechtigte Improvisation in der Gruppe entstehen zu lassen.

Auch der Warnow Park lädt am 5. September ab 15 Uhr zum Mitmachen ein: Jede Stunde bringt eine neue Musikrichtung von Schlager über Pop bis Hip-Hop, begleitet von professionellen Tanzlehrerinnen und -lehrer. Ergänzend finden Mitmach-Kochkurse von „Kochen macht Schule“ statt, die für kulinarische Abwechslung sorgen.

Sportlich wird es beim Fußballturnier am 5. September in Kooperation mit dem F.C. Hansa Rostock. Auf dem Rasen des Nachwuchszentrums treten fünf Teams an: das Inklusionsteam des F.C. Hansa Rostock und des DRK Rostock sowie Mannschaften der Berufsbildungswerke aus Timmendorf, Greifswald und Hamburg.

Beim Inklusionsfest am 5. September von 10 bis 16 Uhr auf dem Universitätsplatz schaffen Vereine, Sozialverbände und Unterstützungsdienstleister einen Ort für Begegnung und Austausch. Dazu gibt es ein Live-Streaming auf einer 20-Quadratmeter-Videowand und spannende Interviews.

Darüber hinaus bietet der 1. Round Table „Sichtbar inklusiv“ Fachakteurinnen und -akteure die Möglichkeit, sich über aktuelle Herausforderungen und neue Wege für eine inklusive Gesellschaft auszutauschen. Ergänzend vermittelt der Workshop „Deep Democracy – Führung neu gedacht“ mit Sophie von Stockhausen praxisnahe Methoden für partizipative Teamführung und Konfliktlösung.

Ein weiterer Höhepunkt: Am 6. September endet die diesjährige MUT-TOUR am Kröpeliner Tor. Die bundesweite Mitmach-Aktion macht psychische Gesundheit sichtbar und lädt mit Informationsständen, Mitmachaktionen und Diskussionsformaten zu Begegnung und Austausch ein.

Am 7. September startet mit „Me(h)er für seelische Gesundheit“ ein neues Präventionsangebot von vital & physio Warnemünde in Kooperation mit dem 1. LAV. Direkt am Strand und auf der Promenade werden klimatische Bewegungstherapie, Entspannungstechniken und Atemgymnastik kombiniert, um körperliches und seelisches Wohlbefinden zu stärken. Nach dem Auftakt im Rahmen des all inklusiv Festival Rostock finden die Einheiten alle zwei Wochen donnerstags um 14.30 Uhr statt, begleitet von Olympiasieger Christian Schenk.

Das Festival lebt von der Begegnung – ob beim Zuschauen, Tanzen, Musizieren oder gemeinsamen Feiern. Alle Veranstaltungen sind offen für Menschen mit und ohne Behinderung. Das komplette Programm und Infos zum Ticketverkauf sind auf der Website www.allianz-fuer-inklusion.de zu finden.

Der all inklusiv Rostock e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Leben einsetzt. Im Mittelpunkt steht die Idee eines inklusiven Miteinanders, das Barrieren abbaut und Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht.

Mit Projekten, Veranstaltungen und Bildungsangeboten fördert der Verein Inklusion dort, wo Menschen zusammenkommen – mitten in der Gesellschaft. Das all inklusiv Rostock Festival ist das bundesweit sichtbare Leuchtturmprojekt des Vereins und verbindet seit 2020 gelebte Inklusion mit künstlerischer Qualität und gesellschaftlichem Dialog.

Förderung für den Ausbau einer Gemeindestraße

Dr. Wolfgang Blank: „Leistungsfähige Verkehrswege sind Grundlage für Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung“

Medow – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute in Medow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 386.000 Euro an die Gemeinde übergeben. Mit den Landesmitteln soll die Verbindungsstraße zwischen Medow und der Anbindung an die Bundesstraße 110 erneuert werden.

„Die Straße ist eine wichtige Verbindung für die Region und für die Menschen vor Ort. Mit der Förderung verbessern wir die Verkehrsverhältnisse für alle Verkehrsteilnehmer und stärken die Attraktivität der Gemeinde. Moderne, leistungsfähige Verkehrswege sind Grundlage für Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung“, sagte Minister Dr. Blank.

Die geplante Maßnahme umfasst die grundhafte Erneuerung der Fahrbahn auf einer Länge von rund 980 Metern und einer Breite von 4,75 Metern in Asphaltbauweise. Beidseitig neben der Fahrbahn werden überfahrbare Bankette angeordnet, über die die Regenentwässerung der Straße ins Gelände erfolgt. Die Gesamtausgaben des Vorhabens belaufen sich auf rund 695.000 Euro. Ein erheblicher Teil wird damit durch die Landesförderung gedeckt, den verbleibenden Anteil trägt die Gemeinde.

Die Gemeindestraße ist eine wichtige Verbindungsachse zwischen den Orten Stolpe an der Peene und Medow. Über die Anbindung an die Bundesstraße 110 erfüllt sie zugleich eine Funktion als Zubringer zum überörtlichen Verkehrsnetz. Die derzeitige Fahrbahndecke ist stark beschädigt und entspricht nicht mehr den heutigen Ausbaustandards.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Kommunen bei der Erhaltung und dem Ausbau ihrer Verkehrsinfrastruktur über die „Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus“ (KommStrabauFöRL M-V). Ziel ist es, die Verkehrsverhältnisse der Gemeinden und Kreise nachhaltig zu verbessern.

Spatenstich für Umbau des Verkehrsknotenpunktes

Dr. Wolfgang Blank: „Wir erhöhen die Verkehrssicherheit und schaffen eine sichere Anbindung für Jarmen“

Jarmen – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt und des Landkreises den feierlichen Spatenstich für den Umbau des Verkehrsknotenpunktes in Jarmen gesetzt. Die unfallauffällige Kreuzung im Zuge der Landesstraße 35 wird bis 2026 zu einem modernen Kreisverkehr umgebaut.

„Mit dieser Maßnahme schaffen wir einen sicheren Verkehrsknotenpunkt, der die Anbindung Jarmens an das Fernstraßen- und regionale Straßennetz deutlich verbessert. Das ist ein wichtiger Schritt für die Verkehrssicherheit und zugleich ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Land, Stadt und Bürgerschaft“, sagte Minister Dr. Blank.

Mit dem Umbau wird eine bestehende Unfallhäufungsstelle beseitigt. Der neue Kreisverkehr erhält einen Außendurchmesser von 32 Metern. Für Schwerlasttransporte wird eine überfahrbare Mittelinsel vorgesehen. Fußgänger und Radfahrer profitieren von neuen Querungsmöglichkeiten, die durch Mittelinseln und Zebrastreifen sicherer gestaltet werden. Zusätzlich wird eine Regenwasserbehandlungsanlage gebaut.

Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,62 Millionen Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern trägt als Baulastträger der Landesstraße etwa 1,18 Millionen Euro. Die Stadt Jarmen beteiligt sich mit rund 440.000 Euro. Im Rahmen der kommunalen Straßenbauförderung stellt das Land zusätzlich Fördermittel in Höhe von 252.000 Euro bereit.

Die Bauarbeiten erfolgen unter halbseitiger Sperrung der L 35, begleitet von temporären Vollsperrungen anliegender einzelner Gemeindestraßen mit ausgeschilderten Umleitungen. Die Fertigstellung ist für den Spätsommer 2026 vorgesehen.

„Es freut mich besonders, dass sich mit dem neuen Kreisverkehr ein langjähriger Wunsch der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger erfüllt. Gemeinsam verbessern wir die Sicherheit und Lebensqualität in Jarmen“, betonte Dr. Wolfgang Blank.

Eröffnung des Aussichtsturms am Santower See

Grevesmühlen – Der Santower See ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet nördlich der Stadt Grevesmühlen und kann über einen neuen Aussichtsturm erkundet werden. Der Aussichtsturm ermöglicht es Besuchern, das Naturschutzgebiet aus einer neuen Perspektive zu erleben und seine wertvollen Lebensräume und ihre Bewohner zu entdecken. Erreichbar ist der am Nordufer stehende Aussichtsturm über die Straße „Am Meiersteig“ in der Ortslage Warnow.

Die offizielle Eröffnung des Aussichtsturms erfolgt am 28. August 2025 um 10 Uhr.  Der Treffpunkt ist am Aussichtsturm in Warnow. Der Aussichtsturm bietet Radfahrern und Wanderern die Möglichkeit zur Rast oder Ornithologen einen Überblick über den gesamten See zur Erkundung der dort vorkommenden Vogelwelt.

Der Santower See und die zugehörigen angrenzenden Lebensräume sind als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) „Santower See“ in das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 eingebunden. Bereits im Jahr 1993 wurde das Gebiet als Naturschutzgebiet sichergestellt. Der Erhalt des Santower Sees als Lebensraum, sowie der an den See angrenzenden Uferterrassen und Verlandungsbereiche stehen hier im Vordergrund.

Unabdingbar ist die naturschutzverträgliche Nutzung dieser einzigartigen historischen Kulturlandschaft durch angepasste Landnutzung. Vom Aussichtsturm hat der Besucher einen ungestörten Blick auf die am gegenüberliegenden Südufer gelegenen Seeterrassen mit ihren  artenreichen, kalkbeeinflussten Kleinseggenrieden und Feuchtwiesen.

Auftraggeber dieses Förderprojektes ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg e.V. Ausführender Betrieb war die Firma Holzbau Kröplin aus Upahl.

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums /ELER) sowie des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt M-V.

Die Gesamtkosten betrugen 42.030,79 €, davon wurden 31.523,09 € durch die EU finanziert. Maßgeblich an der Vorbereitung wirkten der Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg e.V., der Förderverein der Feuerwehr der Gemeinde Warnow, der Bürgermeister der Gemeinde Warnow, Herr Kacprzyk sowie einige Einwohner von Warnow mit.

Lootboxen und besserer Jugendschutz

Drese führt auf Gamescom Gespräche mit der Spiele-Branche und kündigt Bundesratsinitiative an

Köln – Jugend- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am Wochenende die weltweit größte Messe für Videospiele und E-Sports besucht. Im Mittelpunkt ihres Besuches auf der Gamescom in Köln stand hierbei der Austausch mit Branchenexperten, Vertreterinnen und Vertretern der Spielebranche und Gamern selbst zu den Themen Lootboxen, Suchtprävention und Jugendschutz.

„Digitale Spiele sind mittlerweile fester Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen. So spielen rund 72 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12-19 Jahren mehrmals die Woche oder sogar täglich und verbringen werktags im Durchschnitt etwa 90 Minuten und an den Wochenenden rund drei Stunden mit Videospielen“, verdeutlichte Drese.

Oftmals kommen sie dabei mit sogenannten Lootboxen in Kontakt, also virtuellen Schatztruhen, deren zufallsbasierten Inhalte zum Beispiel ein schnelleres Vorankommen im Spiel versprechen – aber über den Tausch von echtem Geld in eine spieleigene Währung oder direkt per In-App-Kauf bezahlt werden müssen.

„Die Spielerinnen und Spieler wissen beim Kauf nicht, was sie für ihr Geld erhalten. Besondere Raritäten, begehrte Gegenstände oder das freischalten bestimmter Charaktere sorgen aber dafür, dass die Lootboxen immer wieder zum Einsatz von echtem Geld verleiten. Damit ähnelt das Prinzip stark den Mechanismen des Glücksspiels“, so Drese weiter.

Für die Spieleindustrie sei dies eine beliebte Einnahmequelle, die fast die Hälfte der Umsätze ausmache. „Aus Jugendschutzsicht besteht allerdings die Gefahr, dass junge Menschen in Abhängigkeiten geraten oder sich finanziell in Schwierigkeiten begeben bis hin zur Überschuldung“, unterstrich die Ministerin.

So zeigt eine Studie der Universität Graz aus dem Jahr 2024, dass über 40 Prozent der 10-bis 19-jährigen In-Game-Käufe tätigen. In Belgien sind Lootboxen deshalb bereits verboten, in anderen Ländern wie den Niederlanden oder Spanien werden striktere Regelungen zum Verbraucherschutz diskutiert. Auch die Europäische Kommission fordert, Minderjährige besser vor kostenpflichtigen Lootboxen und ähnlichen Glücksspielmechanismen zu schützen.

„Der Handlungsbedarf ist groß. Aus Mecklenburg-Vorpommern heraus wollen wir uns deshalb mit einer Bundesratsinitiative in die Diskussion einbringen“, erklärte Drese. „Es ist wichtig, dass wir bundesweit über Präventionsmaßnahmen und Möglichkeiten zum Schutz Minderjähriger bei Videospielen sprechen, wie etwa über eine Verpflichtung zur transparenten Offenlegung von Inhalten und Gewinnwahrscheinlichkeiten sowie über verpflichtende Warnhinweise zu den Gefahren von Glücksspiel, wie sie zum Beispiel auch bei Werbung für Lottoanbieter gilt“, führte Drese weiter aus.

Im Antrag, der wahrscheinlich Ende September im Bundesrat von MV eingebracht wird, werde außerdem vorgeschlagen, Lehrpläne zur Medienbildung an Schulen um Lootboxen und sogenannte Pay-2-Win-Mechanismen zu ergänzen.

„Insgesamt sind dies Faktoren, die das moderne Gaming immer stärker beeinflussen. Für mich war es daher eine große Bereicherung, heute direkt den Kontakt mit Spielerinnen und Spielern, mit Fachkräften, aber auch mit der Gaming-Industrie zu suchen und offen mit ihnen darüber zu diskutieren. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit der Branche, der Politik und den Familien verantwortungsvolle Lösungen zu finden, die den Spielspaß erhalten, aber Kinder und Jugendliche wirksam vor den Risiken schützen“, betonte Drese am Rande der Gamescom.

Für Menschen, die bereits Abhängigkeiten von Computerspielen entwickelt haben, wies Drese unterdessen noch einmal ausdrücklich auf die Expertinnen und Experten in den Suchtberatungsstellen des Landes und in der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) hin. Die Bekämpfung der Glücksspielsucht sei ein Schwerpunktthema der LAKOST. Dazu würden auch Fortbildungen und Workshops für Multiplikatoren angeboten. „Wir müssen der zunehmenden Medien- und Spielsucht etwas entgegensetzen“, verdeutlichte Drese.

Neueinstellungen für die Justiz weiter auf Rekordniveau

Justizministerin Jacqueline Bernhardt: „38 Proberichterinnen und Proberichter verstärken Gerichte und Staatsanwaltschaften.“

Schwerin – „In diesem Jahr haben wir bislang 38 Proberichterinnen und Proberichter eingestellt. Somit wird die Justiz jünger, denn in diesem Jahr gehen voraussichtlich 34 Richterinnen, Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in den wohlverdienten Ruhestand. Wir setzen in der Justiz in Mecklenburg-Vorpommern den Kurs der Einstellungen auf Rekordniveau fort. Seit über 20 Jahren konnten wir nicht mehr so viele neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen.

Nahezu ein Drittel der jungen Proberichterinnen und Proberichter sind Landeskinder. Knapp 80 Prozent aller Neueingestellten haben ihre zweite juristische Staatsprüfung in Mecklenburg-Vorpommern absolviert und haben sich somit für das Land zum Leben entschieden. Das ist ein Beweis dafür, dass unser Rechtsreferendariat und die Justiz zum einen attraktive Arbeitsorte sind und wir es zum anderen auch schaffen, Menschen aus anderen Bundesländern von Mecklenburg-Vorpommern als Land zum Leben zu begeistern“, bilanziert die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in Schwerin.

„Die Bemühungen der vergangenen Jahre wurden stetig erhöht, um nach dem abgeschlossenen Rechtsreferendariat die Assessorinnen und Assessoren in der Justiz des Landes zu behalten. So haben wir den Rekord vom letzten Jahr mit 31 Neueinstellungen in diesem Jahr überboten. 2021 wurden insgesamt 24 Proberichterinnen und Proberichter eingestellt, in den Jahren 2022 und 2023 waren es 18 und 27 Neueinstellungen.

Das heißt, in nicht einmal fünf Jahren verstärkten insgesamt 138 Proberichterinnen und Proberichter die Justiz unseres Landes. Besonders freue ich mich, dass wir auch in diesem Jahr die Staatsanwaltschaften stärken konnten. Von den 38 Neueinstellungen wurden 16 Proberichterinnen und Proberichtern für die Staatsanwaltschaften eingestellt. Ich setze alles daran, diesen Kurs der Stärkung der Justiz fortzusetzen“, versichert Justizministerin Jacqueline Bernhardt.