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Tag: 23. September 2025

Verkehr/Energie/Europa: M-V und Brandenburg mit enger Kooperation

Neubrandenburg – Die Landesregierungen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind heute zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Neubrandenburg zusammengekommen. Dabei ging es um die Verbesserung der länder- und grenzüberschreitenden Verkehrsinfrastruktur, um die Themen Energie und Sicherheit sowie die Intensivierung der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. An den Beratungen zur Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit nahm auch der Geschäftsträger der Polnischen Botschaft in Deutschland Jan Tombiński teil.

Grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur

Beide Länder vereinbarten, den Schienenverkehr auf der die Landesgrenze zwischen überschreitenden Bahnstrecke Berlin – Angermünde – Pasewalk – Stralsund zu verbessern. Schon ab dem Jahresfahrplan 2026 soll es ein stündliches Angebot auf der Regionalexpresslinie 3 Stralsund – Pasewalk – Landesgrenze MV/BB – Angermünde – (Berlin) geben. Ab dem Jahr 2027 soll diese dann auch umstiegsfrei sein. Gemeinsam setzen sich die Landesregierungen für den schnellen Abschluss der Bauarbeiten beim Ausbau der Strecke Berlin – Stettin, den zügigen Ausbau der Bahnstrecke Berlin- Angermünde-Pasewalk-Stralsund-Sassnitz (Vorpommern-Magistrale), den Ausbau der Strecke Neubrandenburg – Pasewalk – Stettin sowie den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Berlin – Müncheberg – Grenze D/PL (Ostbahn) ein.

„Diese Projekte sind wichtig für Pendlerinnen und Pendler, für Urlaubs- und Tagesgäste und auch für die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Der Ausbau der Bahnstrecken Berlin-Stettin und Berlin-Sassnitz ist von der Bundesregierung lange zugesagt.

Wir drängen darauf, dass Berlin – Stettin zügig fertiggestellt und die Vorpommern-Magistrale in Angriff genommen wird. Ab nächstem Jahr verbessern wir das Angebot zwischen Berlin und Stralsund. Damit rücken Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin noch enger zusammen“, erklärte die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig auf der anschließenden Pressekonferenz.

Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke betonte: „Ob Straße oder Schiene – gute Verkehrsanbindungen stärken die Wirtschaftskraft und erhöhen die Lebensqualität. Deshalb setzen sich Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam für den zügigen Ausbau der Vorpommernmagistrale von Berlin über Angermünde und Stralsund nach Sassnitz ein. Zudem appellieren wir erneut an den Bund, die zentrale Schieneninfrastruktur nach Polen zügig auszubauen: Das betrifft vor allem den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Ostbahn sowie die Schienenverbindungen nach Stettin. Unser Ziel ist klar: bessere Verbindungen schaffen, Mobilität sichern und die länderübergreifende Entwicklung nachhaltig stärken.“

Beide Länder haben beschlossen, das Bundesministerium für Verkehr über die Maßnahme der Streckenreaktivierung der RB 73 und RB 74 zu informieren. Das Ziel ist eine Bundesförderung für die bauliche Umsetzung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zu erreichen. Mit Blick auf eine mögliche Reaktivierung der Bahnstrecken Neustadt (Dosse) – Güstrow und Parchim – Waren beauftragten die beiden Landesregierungen die Verkehrsminister ihrer Länder, mit dem Bund gemeinsame Realisierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Eine Realisierung sei nur möglich, wenn sich der Bund maßgeblich an der Finanzierung beteiligt.

Das wichtigste gemeinsame Straßenbauprojekt beider Länder ist der Ausbau der B 189n von Wittstock nach Mirow. Nach Abschluss des laufenden Linienbestimmungsverfahrens durch das Fernstraßenbundesamt wollen die Länder die weiteren Planungen eng abstimmen. Beide Landesregierungen betonen die Wichtigkeit der B96 als gemeinsame Verkehrsader. Sie setzen sich auch weiterhin für den Ausbau der Strecke als überregionale Verbindungsachse ein.

Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg haben ein starkes Interesse an dem zügigen Weiterbau des gesamten Streckenzugs der A 14. Die Nordverlängerung der Bundesautobahn 14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin ist aktuell das größte Autobahnneubauvorhaben im Osten Deutschlands sowie für Gesamtdeutschland. Die aktuellen Haushaltsprobleme des Bundes lassen keine weiteren Vergaben von Neubauleistungen im Zuge der A 14 zu. Die Region erwartet von der Realisierung der A14 eine deutliche Verbesserung der Standortqualität, neue Chancen für die Ansiedlung von Unternehmen und einen Gewinn an Arbeitsplätzen und Mobilität. Der Bund wird gebeten, hier schnellstmöglich für Klarheit und Transparenz im Hinblick auf die Finanzierungssituation bei der A 14 zu sorgen und den unverzüglichen Weiterbau sicherzustellen.

Energie und Sicherheit

Beim Thema Energie fordern die Landesregierungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam, dass der Bund seine Anstrengungen für den Ausbau der Ölpipeline Rostock-Schwedt verstärkt. Die PCK-Raffinerie in Schwedt (Oder) ist von großer Bedeutung für die Versorgung beider Länder.

Woidke: „Der Ausbau der Pipeline Rostock–Schwedt ist ein Schlüsselprojekt, um die Wirtschaftlichkeit des Standorts zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten und die notwendige Transformation verlässlich zu gestalten. Wir fordern die Bundesregierung nachdrücklich auf, dieses Vorhaben mit größter Priorität voranzutreiben. Die PCK-Raffinerie ist das industrielle Rückgrat einer ganzen Region und unverzichtbar für die Versorgungssicherheit in Ostdeutschland.

Darüber hinaus fordern wir, die stärkere regionale Nutzung Erneuerbarer Energien endlich zu ermöglichen und damit den Strompreis zu senken.“

Beim Hochwasserschutz vereinbarten die Landesregierungen die gemeinsame Umsetzung und Beschleunigung des Projektes „Flutpolder Lenzer Wische“. Dazu soll eine gemeinsam getragene Geschäftsstelle in Brandenburg eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Landesregierungen auch bei der Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, Feuerwehrkleidung und anderen Ausstattungsgegenständen für den Brand- und Katastrophenschutz enger zusammenarbeiten.

„Das sind wichtige Projekte auch zur Verbesserung des Katastrophenschutzes. Es gab in den vergangenen drei Jahrzehnten gleich mehrere große Hochwasser an der Elbe. Mit dem Flutpolder Lenzer Wische verbessern wir den Hochwasserschutz. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben Erfahrungen mit großen Waldbränden gemacht. Es ist wichtig, dass unsere Feuerwehren gut ausgestattet sind. Die gemeinsame Bestellung von Feuerwehrfahrzeugen senkt den Preis pro Fahrzeug und ermöglicht es, mehr Feuerwehren mit modernsten Fahrzeugen auszustatten“, erläuterte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Intensivierung der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit

Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wollen in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit mit Polen weiter verstärken. Dabei kommt der Kooperation in der Metropolregion Stettin und in der Euroregion Pomerania eine besondere Bedeutung zu. So wollen die Länder die Arbeit der gemeinsamen Geschäftsstelle der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern für die Metropolregion Stettin in Anklam weiter intensivieren und verstärkt polnische Akteure einbeziehen. Die Gründung eines Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit durch die Kommunalgemeinschaft der Europaregion Pomerania e.V. sowie durch ihr polnisches Pendant wird außerordentlich begrüßt. Ziel ist es, dass beide Einrichtungen eng abgestimmt und sich ergänzend für die Metropolregion Stettin und die Euroregion Pomerania wirken.

Kritisch äußern sich die beiden Landesregierungen zu den Planungen für die EU-Förderperiode ab 2028. Sie fordern den Erhalt eigenständiger regionaler Programme und wenden sich gegen die Übertragung auf die nationale Ebene. Der vorgeschlagene Nationale und Regionale Partnerschaftsplan wird in seiner gegenwärtigen Form abgelehnt. Er würde den Koordinationsaufwand zwischen Bund und Ländern ohne erkennbare Vorteile erheblich erhöhen.

„Es gibt sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in Brandenburg eine sehr enge Zusammenarbeit mit Polen. Und sie wird oftmals von Akteuren vor Ort getragen. Das beste Beispiel ist die IHK Neubrandenburg, in der wir heute getagt haben. Sie bringt mit dem Haus der Wirtschaft Unternehmen aus Deutschland und Polen zusammen. Wir wollen die Zusammenarbeit mit Polen in den nächsten Jahren weiter ausbauen“, sagte Schwesig.

Woidke ergänzte: „Die enge deutsch-polnische Polizeizusammenarbeit ist ein unverzichtbarer Pfeiler für die Sicherheit im Grenzraum. Sie schafft Vertrauen und ermöglicht schnellen Informationsaustausch und gemeinsame Lösungen. Mit dem Umzug des Gemeinsamen Zentrums nach Słubice und dem Aufbau einer modernen gemeinsamen Dienststelle werden künftig bessere Rahmenbedingungen geschaffen, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und den neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen noch wirkungsvoller zu begegnen.“

Ausschreibungsstart für das Referendariat ab 1. Februar 2026

Oldenburg: In Mecklenburg-Vorpommern erhält jede zulassungsfähige Bewerbung ein Einstellungsangebot

Schwerin – Lehramtsabsolventinnen und -absolventen können sich bis zum 13. Oktober 2025 für ein zum 1. Februar 2026 beginnendes Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern bewerben. Die freien Stellen sind auf dem Karriereportal für den Schuldienst www.lehrer-in-mv.de ausgeschrieben. „In Mecklenburg-Vorpommern erhält jede zulassungsfähige Bewerbung auch ein Einstellungsangebot für den Vorbereitungsdienst“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die Absolventinnen und Absolventen können sich auf landesweite oder schulbezogene Stellen bewerben. Bei schulbezogenen Stellen ist die zukünftige Ausbildungsschule bereits in der Ausschreibung festgelegt. Bewerben können sich Personen, die neben dem erforderlichen Lehramt auch das entsprechende Bedarfsfach oder die Bedarfsfachrichtung studiert haben. Ein Abschluss im Zweitfach bzw. in der zweiten Fachrichtung erhöht die Chancen der Bewerberinnen und Bewerber, eine Zusage für die Wunschstelle zu bekommen, ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Zum 1. Februar 2026 hat das Land 191 schulbezogene Stellen für das Referendariat ausgeschrieben.

Bei landesweiten Stellen ist die Ausbildungsschule zum Zeitpunkt der Bewerbung noch offen. Sie wird nach Ablauf der Bewerbungsfrist anhand der Fächerkombination und des Bedarfs im Bundesland individuell gesucht und zugewiesen. Bei der Bewerbung auf eine landesweite Stelle können jedoch Wünsche hinsichtlich konkreter Schulen, Orte, Landkreise oder Schulamtsbereiche geäußert werden, die im Verteilungsverfahren nach Möglichkeit Berücksichtigung finden. So konnten zum Einstellungstermin am 1. Oktober bei rund 80 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber die in der Bewerbung angegebenen Wünsche im Rahmen der landesweiten Stelle berücksichtigt werden.

„Um den Referendarinnen und Referendaren mehr Planungssicherheit für ihre Zukunft zu bieten, gibt es in Mecklenburg-Vorpommern die Übernahmegarantie“, so Simone Oldenburg. „Diese ermöglicht es den Absolventinnen und Absolventen, nach Abschluss ihres Vorbereitungsdienstes ohne ein erneutes Bewerbungsverfahren an ihrer Ausbildungsschule zu verbleiben oder in einem landesinternen Verfahren Wünsche für Schulen auszusprechen. So können sie nahtlos in den Schuldienst des Landes einsteigen.“

Weitere Informationen zum Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern sowie alle freien Stellen sind unter https://www.lehrer-in-mv.de/referendariat zu finden.

27. Marineworkshop in Linstow

Jochen Schulte: „Unsere Lage im Ostseeraum prägt den Kurs“

Linstow – Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit sowie maritimer Koordinator und Industriebeauftragter der Landesregierung, hat heute auf dem 27. Marineworkshop in Linstow die besondere Rolle Mecklenburg-Vorpommerns als Standort für Sicherheit, Forschung und maritime Industrie hervorgehoben. Die Veranstaltung bringt vom 22.-24. September hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Bundeswehr, Politik, Industrie und Forschung zusammen.

„Unsere Lage im Ostseeraum prägt den Kurs – Mecklenburg-Vorpommern ist ein Knotenpunkt für die Sicherheits- und Standortpolitik“, sagte Staatssekretär Schulte. „Mit Werften, Zulieferern und Forschungseinrichtungen bündeln wir umfassende Fähigkeiten, die für die maritime Sicherheit von zentraler Bedeutung sind.“

Schulte verwies in seiner Rede auch auf die jüngsten industriepolitischen Entwicklungen. Mit dem Einstieg von Rheinmetall in den maritimen Schiffbau eröffnen sich zusätzliche Chancen für Mecklenburg-Vorpommern: „Die Entscheidung für den Kauf der NVL-Group und damit der Peene-Werft in Wolgast zeigt auch, wie attraktiv und wichtig der Standort Mecklenburg-Vorpommern für die Branche ist. Der Einstieg von Rheinmetall wird die Peene-Werft im internationalen Wettbewerb stärken und kann auch langfristig für volle Auftragsbücher sorgen. Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist diese Entwicklung ein Gewinn für die Region und unser Bundesland.“

Im Mittelpunkt des Workshops standen die sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Ostsee sowie die künftige Ausrichtung der Marine. Mecklenburg-Vorpommern präsentierte sich dabei als verlässlicher Partner – mit kurzen Wegen zwischen Wirtschaft, Forschung und Bundeswehr und klaren Chancen für Wertschöpfung und Beschäftigung im Land.

Schwesig: Wir trauern um Sigrid Keler

Schwerin – Die frühere Finanzministerin Sigrid Keler ist am Sonnabend im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Ministerpräsidentin Schwesig erinnerte heute an die langjährige Finanzministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Sigrid Keler war eine herausragende Finanzministerin. Sie hat Mecklenburg-Vorpommern auf den Kurs der soliden Finanzpolitik geführt. 2006 konnte Mecklenburg-Vorpommern erstmals einen Haushalt ohne neue Schulden aufstellen. Das war damals, gerade für ein ostdeutsches Land, etwas ganz Besonderes. Und dabei blieb es für viele Jahre. Sigrid Keler hat sich durch Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungskraft und Integrität ausgezeichnet.

Ich habe selbst in ihrer Ministerzeit im Finanzministerium gearbeitet und habe sie aufgrund ihrer großen Sachkenntnis, aber auch wegen ihrer Menschlichkeit sehr geschätzt. Sigrid Keler hat finanzpolitische Grundlagen geschaffen, auf denen wir auch heute noch aufbauen“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Keler habe zu denen gehört, die durch die Friedliche Revolution in die Politik gelangt sind. Bei der ersten Landtagswahl im Herbst 1990 wurde sie erstmals in den Landtag gewählt. Von 1990 bis 1996 war sie Vorsitzende des Finanzausschusses. Von 1996 bis 2008 war Keler Finanzministerin. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Ministeramt blieb Keler aktiv. So war sie unter anderem Finanzvorstand beim Fußballverein Hansa Rostock, Mitglied des Aufsichtsrats der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzende des NDR-Verwaltungsrates.

„Sigrid Keler ist nach schwerer Krankheit gestorben. Ihr Tod macht mich sehr traurig. Noch vor wenigen Tagen habe ich sie besucht und sie hat mich mit dem ihr eigenen Kampfgeist und Lebensmut beeindruckt. In diesen schweren Stunden gilt mein Mitgefühl den Angehörigen sowie ihren Weggefährtinnen und Weggefährten. Wir werden Sigrid Keler in Dankbarkeit und Respekt ein ehrendes Andenken bewahren.“

Integrationspreis 2025 verliehen

Vielfalt sichtbar machen, Zusammenhalt stärken

Rostock – Unter dem Motto „Verbinden, wachsen, zusammenhalten“ wurde am heutigen Tag im Darwineum des Rostocker Zoos der Integrationspreis Mecklenburg-Vorpommern 2025 verliehen. Gut 100 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Zivilgesellschaft nahmen an der feierlichen Preisverleihung teil.

Jana Michael, Landesintegrationsbeauftragte, betonte in ihrer Rede die besondere Bedeutung des Engagements im ganzen Land: „Mich freut es sehr, dass wir in diesem Jahr Bewerbungen aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns erhalten haben – insbesondere aus den ländlichen Regionen. Dort zeigt sich, dass Integration und Zusammenhalt keine abstrakten Begriffe sind, sondern vor Ort mit Leben gefüllt werden. Diese Projekte machen sichtbar, wie wir Brücken bauen und miteinander wachsen können.“

Auch Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich hob die Bedeutung des Preises hervor: „Der Integrationspreis würdigt nicht nur das Engagement vieler Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich für Integration einsetzen. Er zeigt auch, wie sehr unser Land davon profitiert, wenn wir Vielfalt anerkennen, wertschätzen und gemeinsam gestalten. Das Motto 2025 ‚Verbinden, wachsen, zusammenhalten‘ bringt diesen Gedanken auf den Punkt.“

In diesem Jahr hatten sich 39 Projekte beworben, davon 38 gültig. Die Auswahl erfolgte nach Kriterien wie Innovation, Nachhaltigkeit, Partizipation der Zielgruppen sowie der Übereinstimmung von Inhalten und Form.

Die Jury in diesem Jahr war hochkarätig besetzt, u. a. mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kultur, Verbänden und Politik, darunter Hans-Kurt van de Laar (Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern), Holger Reschke (Schule der Künste), Jens Matschenz (Unternehmensverbände MV), Klaus-Jürgen Strupp (IHK Rostock), Jennifer Schlaupitz (Caritas/LIGA), Antje Angeli (Zoodirektorin Rostock), Claudia Kirschenbaum (Ministerium für Inneres und Bau) und Jana Michael, Landesintegrationsbeauftragte.

Mit dem Integrationspreis Mecklenburg-Vorpommern werden Projekte ausgezeichnet, die zeigen, wie Zusammenhalt, Innovation und nachhaltige Teilhabe das gesellschaftliche Miteinander bereichern – und wie Integration als Chance für alle gestaltet werden kann.

Die Gewinnerprojekte 2025

  1. Preis: „ZORA Kinder- und Jugendhilfe“, Greifswald

Der gemeinnützige Träger mit Schwerpunkt Traumapädagogik unterstützt Kinder und Jugendliche, die in anderen Hilfesettings nicht ankommen konnten, und engagiert sich zugleich stark für geflüchtete Menschen. Mit Patenschaftsprogrammen, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Aktionen wie „Weihnachten im Flüchtlingsheim“ zeigt ZORA, wie Integration konkret gelebt werden kann.

  1. Preis: „LOTTE RÄUMT AUF – Interkulturelle Upcycling-Werkstatt“, elements e.V., Bad Doberan

Das Projekt verbindet Kreativität, Nachhaltigkeit und Integration. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft fertigen in einer Werkstatt aus Altmaterialien neue Produkte und lernen so gemeinsames Arbeiten und kreatives Gestalten. Neben schulischen Kooperationen gibt es offene Workshops für alle Interessierten sowie digitale Bildungsangebote wie Smartphone-Schulungen für Senior:innen und Programmierkurse für Jugendliche.

  1. Preis: „Interkulturelle Begegnungsstätte für geflüchtete Frauen“, Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V., Schwerin

In der Begegnungsstätte im Familiencafé „Mama Chocolate“ finden geflüchtete Frauen einen Ort, um Deutsch zu lernen, Netzwerke aufzubauen und kulturelle Brücken zu schlagen. Gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen fördern Teilhabe, Selbstsicherheit und gegenseitiges Verständnis.

Der Preis wurde im Jahr 2023 von der Integrationsbeauftragten ins Leben gerufen, als Reaktion auf die damaligen „Bürgerversammlungen“ in Loitz und Upahl. Ziel ist es, Projekte und Initiativen auszuzeichnen, die durch Kreativität, ehrenamtliches Engagement und nachhaltige Ansätze das Zusammenleben in Mecklenburg-Vorpommern stärken und Integration konkret erlebbar machen.