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Monat: September 2025

Öffentl. Gesundheitsdienst (ÖGD) mit bundesweit einheitlichem Auftritt

Bundesländer präsentieren neue Marke „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“

Schwerin – Am heutigen Freitag fällt der Startschuss für die neugeschaffene Marke des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Sie wurde von den 16 Landesgesundheitsministerien gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) entwickelt. Unter dem Motto „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“ macht die Kommunikationsinitiative die vielfältigen Aufgaben des ÖGD bekannter und verdeutlicht seine Bedeutung im Alltag der Bürgerinnen und Bürger. Die neue Marke geht aus dem 2020 zwischen Bund und Ländern geschlossenen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ hervor.

Rund 380 Gesundheitsämter stehen den Menschen in Deutschland tagtäglich mit Rat und Tat zur Seite und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung. Um die Aufgaben der Gesundheitsämter sichtbarer zu machen, wurde ergänzend zur Marke ÖGD ein länderübergreifender Internetauftritt als „Schaufenster des ÖGD“ umgesetzt. Unter www.oeffentlichergesundheitsdienst.de finden Bürgerinnen und Bürger künftig Informationen, in welchen Fällen sie sich an ihr Gesundheitsamt wenden können. Eine integrierte Postleitzahlen-Suche zeigt zudem direkt das jeweils zuständige Amt. Gleichzeitig macht die Webseite die Aufgaben und Themen der Gesundheitsämter transparenter.

Um auf die Kommunikationsinitiative „Der ÖGD – Schützt. Hilft. Klärt auf.“ aufmerksam zu machen, wurde zudem mit Schauspieler Simon Gosejohann ein Werbespot produziert, der auf humorvolle Weise den ÖGD in den Alltag der Menschen bringt: https://youtu.be/Q8sh1vsEwmc.

In allen 16 Bundesländern werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Werbemaßnahmen umgesetzt, von Social Media Kampagnen über Plakataktionen bis hin zu Erklärfilmen. Die Werbemaßnahmen in den einzelnen Bundesländern starten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Ziel der Länder ist eine größtmögliche Reichweite und Sichtbarkeit des ÖGD in ganz Deutschland.

Katharina Schenk, Thüringens Gesundheitsministerin und GMK-Vorsitzende: „Mit dieser länderübergreifenden Kommunikationsinitiative schaffen wir erstmals einen bundesweit einheitlichen Auftritt des Öffentlichen Gesundheitsdienstes – klar, nahbar und verständlich. So geben wir den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur schnellen Zugang zu verlässlichen Informationen und direkten Kontaktmöglichkeiten zu ihrem Gesundheitsamt, sondern machen auch sichtbar, welch unverzichtbare Arbeit der ÖGD Tag für Tag leistet. Wir wollen damit das Vertrauen in den ÖGD stärken, seine enorme gesellschaftliche Bedeutung ins Bewusstsein rücken und die Menschen hinter dieser Arbeit würdigen.“

Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): „Aus meiner Zeit als Leiter des größten Gesundheitsamtes in Deutschland kenne ich die Herausforderungen des ÖGD sehr genau. Die länderübergreifende Kommunikationskampagne zeigt auf, in wie vielen Bereichen der ÖGD tätig ist – von Infektionsschutz, Hygiene und Umweltmedizin bis zu Schuleingangsuntersuchungen und Netzwerkarbeit vor Ort. Der ÖGD ist ganz nah an den Menschen – genau das macht die neue Marke sichtbar.“

Die Gesundheitsämter – das Gesicht des ÖGD

Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) ist neben der ambulanten und stationären Versorgung ein zentraler Pfeiler der gesundheitlichen Daseinsvorsorge in Deutschland. Er umfasst Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die Aufgaben reichen vom Gesundheitsschutz über Beratung bis hin zur Gesundheitsförderung, wobei manche Aufgaben in einzelnen Bundesländern von anderen Stellen wahrgenommen werden. Nachfolgend ist eine nicht abschließende Auflistung der ÖGD-Aufgabenbereiche aufgeführt:

  • Infektionsschutz – z. B. Meldewesen, Ausbruchsuntersuchungen, Kontaktpersonenmanagement
  • Hygiene – z. B. Hygiene in medizinischen Einrichtungen
  • Kinder- und Jugendgesundheitsdienst – z.B. Schuleingangsuntersuchungen
  • Zahnärztlicher Dienst – Reihenuntersuchungen und Prophylaxe-Maßnahmen
  • subsidiäre Impfangebote, unterstützend zum ambulanten Regelsystem
  • Beratung und Unterstützung – z. B. zu Kindergesundheit, Suchtprävention, psychischer Gesundheit oder sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV
  • Begutachtungen
  • Projekte und Aktionen vor Ort – z. B. Schulprojekte oder Gesundheitstage
  • Gesundheitsberichterstattung
  • Umweltbezogener Gesundheitsschutz – z.B. Auswirkungen des Klimawandels, Trinkwasser- und Badewasserschutz

Zu Beginn der Corona-Pandemie verständigten sich Bund und Länder im Jahr 2020 auf den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (Pakt für den ÖGD), um den ÖGD in Bund, Ländern und Kommunen zu stärken. Der Bund stellt dafür bis zum 31.12.2026 insgesamt vier Mrd. Euro bereit. Die Mittel werden für die Schaffung von zusätzlichem Personal in den Gesundheitsämtern eingesetzt, außerdem unter anderem für die Digitalisierung, die Attraktivitätssteigerung und die Schaffung zukunftsfähiger Strukturen des ÖGD. Im Aufgabenfeld Attraktivitätssteigerung gilt es unter anderem eine länderübergreifende Kommunikationsinitiative umzusetzen, die sich an die Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel wendet, den ÖGD in seiner ganzen Aufgabenbreite und Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sichtbar und verständlicher zu machen.

Frauenschutzhaus in Güstrow erhält Zuschuss für Renovierung

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt übergab einen Zuwendungsbescheid an die Arche e.V. – für Frau und Familie.

Güstrow – Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt hat heute für das Frauenschutzhaus in Güstrow einen Zuwendungsbescheid überreichen können. Das Geld aus Mitteln des Bürgerfonds in Höhe von 13.841,16 Euro erhält der Trägerverein „Arche e.V. – für Frau und Familie“. Das Geld soll für Renovierungsarbeiten im Frauenschutzhaus Güstrow genutzt werden.

„Das Frauenschutzhaus in Güstrow stellt einen wichtigen Bestandteil des Hilfenetzes für von häuslicher Gewalt für betroffene Personen dar. Die Renovierung war dringend. Denn ein derart sensibler Bereich darf nicht zusätzlich belastend sein. Daher ist eine moderne Umgebung ein erster Schritt zur Hilfe“, so Gleichstellungsministerin Bernhardt.

„Wir wollen künftig weiter investieren, vor allem auch in den barrierearmen Umbau der Frauenschutzhäuser. Darüber hinaus werden neue Kapazitäten für die Unterbringung geschaffen, die digitale Infrastruktur wird ausgebaut und die Sicherheit in den Gebäuden wird erhöht. Wir werden auch künftig dafür sorgen, dass Betroffene und Mitarbeitende gute Bedingungen vorfinden“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt nach der Übergabe des Zuwendungsbescheids in Güstrow.

Das Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt Mecklenburg-Vorpommern besteht aus 9 Frauenschutzhäusern, fünf Interventionsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt, sechs Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, eine Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung, drei Täter- und Gewaltberatungsstellen.

Tag der Schiene bei der RüBB in Putbus

Für Bürgerinnen und Bürger: Werkstattbesichtigung am 19. September 2025

Putbus – Der „Tag der Schiene“ ist ein jährlicher bundesweiter Aktionstag, um die Vielfalt, Zukunftsorientierung und Klimafreundlichkeit der Schienenbranche sichtbar zu machen. Der Aktionstag wurde 2022 vom Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr ins Leben gerufen. Im Rahmen der „Europäischen Mobilitätswoche“ wird dabei der Schienenverkehr in den Mittelpunkt gerückt. Vom 19. bis 21. September 2025 finden aus diesem Anlass an vielen Orten in Deutschland Veranstaltungen statt.

Daniel Bischof, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern sagte: „Bei uns in MV wollen wir den bundesweiten Tag der Schiene in diesem Jahr gemeinsam mit der Rügenschen BäderBahn, der Mecklenburgische Bäderbahn Molli und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern begehen und laden auf die größte Insel Deutschlands nach Rügen ein.“

Die Rügensche BäderBahn (RüBB) stellt die neugebaute Betriebswerkstatt vor. Diese wurde von 2021 bis 2024 erbaut und ist seit Mai 2024 in Nutzung. Am Tag der Schiene können Besucher die offene Werkstatt mit den historischen Lokomotiven und Wagen des „Rasenden Roland“ besichtigen und erleben, wie eine Eisenbahnwerkstatt funktioniert.

Den Startschuss für die Veranstaltung geben der Geschäftsführer Kay Kreisel der RüBB (PRESS-Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH) und der Abteilungsleiter im zuständigen Ministerium, Daniel Bischof. Vor Ort kann den Mitarbeitern der Werkstatt bei der Arbeit über die Schultern geschaut werden. Es finden Führungen durch die Werkstatt und Erläuterung der Funktionsweise von Dampflokomotiven anhand einer unter Dampf stehenden Lokomotive statt. Weitere Lokomotiven der Pressnitztalbahn (auf Regelspur) sind zur Besichtigung auf dem Werkstatthof ausgestellt.

Daniel Bischof betont: „Wir laden in die Werkstatthallen der RüBB ein, um sich historische Lokomotiven anzuschauen und die Messestände der Verkehrsunternehmen und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH zu besuchen. Den Neubau der Werkstatt Putbus und technischer Anlagen, der Innenausstattung und des Gleisbaus hat das Land mit knapp 26 Millionen Euro gefördert.“

Carsten Werfel, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern sagte: „Der Tag der Schiene ist eine schöne Tradition. In diesem Jahr sind wir damit auf der Insel Rügen zu Gast. Historische Fahrzeuge in einer modernen Werkstatt: besser kann man nicht zeigen, dass das mehr als 200 Jahre alte Verkehrsmittel Eisenbahn eine sichere Zukunft hat. Feiern Sie gemeinsam mit uns, informieren Sie sich über die Mobilitätsoffensive des Landes und nehmen an den Führungen durch die neue Werkstatt teil.“

Kay Kreisel, Geschäftsführer der RüBB-Rügensche BäderBahn (PRESS-Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH) sagte: „Die Rügensche BäderBahn stellt unter Beweis, dass attraktiver und verlässlicher ÖPNV sowie die Historie einer dampfbetriebenen Schmalspurbahn sich nicht ausschließen. Unter den neuen Arbeitsbedingungen in der Betriebswerkstatt ist der „Rasende Roland“ fit und gerüstet für die kommenden Jahre. Schauen Sie uns über die Schulter, wie unsere besonderen Fahrzeuge instandgehalten werden und somit in die Zukunft dampfen werden.“

Michael Mißlitz, Geschäftsführer der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH freut sich über 30 Jahre erfolgreiche Privatisierung: „Mit viel Herzblut und Engagement konnten die beiden Schmalspurbahnen in M-V, der „Rasende Roland“ und der „Molli“, auch mit großer Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in den letzten drei Jahrzehnten liebevoll saniert und zukunftsfähig gemacht werden. Diese beiden technisch-historischen „Leuchttürme“ der Eisenbahn bewahren einerseits lebendige, tagtäglich im Einsatz befindliche Technikgeschichte, andererseits sind beide Schmalspurbahnen verlässlicher Arbeitgeber für über 200 Eisenbahner. Mit Stolz erfüllen beide Bahnen ihren Auftrag der Daseinsfürsorge im SPNV und gestalten so die vielen Emotionen der Fahrgäste bei der stilvollen Reise durch das schöne Mecklenburg sowie die Fahrt auf der Insel Rügen.“

Die Werkstatt wird ab 11 Uhr ihre Pforten für Besucherinnen und Besucher öffnen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei

Wo?    Werkstatt Putbus (Rügen) Pressnitztalbahn, Bahnhofstraße 14, in 18581 Putbus

Wann?   am 19.09.2025, von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Hier können Sie mehr zum Tag der Schiene und weiteren Veranstaltungen erfahren.

Land unterstützt Forschung zum Heringsbestand mit 290.000 Euro

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert gemeinsam mit dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) das Forschungsprojekt HERBIS MV mit rund 290.300 Euro. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zur ökologischen Rolle des Herings in der Ostsee zu gewinnen und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Fischerei abzuleiten.

Agrar- und Fischereiminister Dr. Till Backhaus betonte: „Der Hering ist für unsere kleine handwerkliche Küstenfischerei von existenzieller Bedeutung. Deshalb setzen wir uns in Brüssel für eine kleine Quote ein – und fördern zugleich Forschung, die helfen soll, den Bestand zu sichern und die Fischerei zu erhalten.“

Das Projekt HERBIS MV wird von der Universität Rostock koordiniert und läuft bis Dezember 2028. Es untersucht, welche Folgen veränderte Umweltbedingungen für den Hering als Schlüsselart im Ökosystem haben.

Die Arbeitspakete umfassen:

  • die Erfassung der Heringsbestände in der südlichen Ostsee,
  • Untersuchungen zum Nahrungsnetz und zu Umweltfaktoren,
  • die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Fischerei und Politik.

Kooperationspartner sind unter anderem die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV sowie die örtliche Fischereiwirtschaft.

Backhaus abschließend: „Forschung und Praxis müssen Hand in Hand gehen. Mit HERBIS MV stärken wir die Grundlagen für eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung des Herings – und damit auch die Zukunft der Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern.“

Starke Industrie, moderne Häfen und bezahlbare Energie

Schwerin – Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind heute in Schwerin zu einer Konferenz mit Vertreterinnen und Vertretern des DGB aus den fünf norddeutschen Ländern zusammengekommen.

„Die norddeutschen Länder haben viele gemeinsame Interessen – ob bei Wirtschaft, Verkehr, Häfen oder Energie. Und wir vertreten sie auch gemeinsam nach außen. Dabei ist uns ein regelmäßiger Austausch mit den Gewerkschaften und auch mit der Wirtschaft wichtig. Es geht uns um Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Konferenz.

„Ob Industrie, Energiewende oder Daseinsvorsorge: Die norddeutschen Länder und die Gewerkschaften ziehen bei den wichtigen Themen gemeinsam an einem Strang. Deswegen fordern wir vom Bund verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionen – damit der Norden stark bleibt und ganz Deutschland davon profitiert“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther.

Die norddeutschen Landesregierungen und die Gewerkschaften verfolgen gemeinsam das Ziel, Norddeutschland als Industriestandort zu stärken. Der DGB Nord und der DGB Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt haben dazu die Studie „Industriepolitik in der sozial-ökologischen Transformation Norddeutschlands“ bei der Forschungsgruppe für Strukturwandel & Finanzpolitik in Auftrag gegeben und im April 2025 veröffentlicht.

„Norddeutschland hat ein starkes industrielles Rückgrat, das die Grundlage für Wohlstand bildet, vielen Familien ein gutes Einkommen sichert und gleichzeitig der Schlüssel für eine klimaneutrale Wirtschaft ist. Jetzt muss es darum gehen, dass unser Standort eine Zukunft hat, denn viele Unternehmen stehen aufgrund der Wirtschaftskrise und den zu hohen Energiepreisen unter Druck. Nötig ist jetzt eine klare Investitionsagenda für den Norden: Mehr als 7,5 Mrd. Euro sind jährlich für öffentliche Klimainvestitionen und die Förderung privater Investitionen in den norddeutschen Bundesländern erforderlich.

Das Infrastruktur-Sondervermögen muss als Grundlage für Investitionsprogramme genutzt werden. Unser Appell ist klar: Wir brauchen eine abgestimmte norddeutsche Industriestrategie auf Basis sozialpartnerschaftlicher Branchendialoge. Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen und einen Zukunftsplan für Norddeutschland aufstellen, der den Standort stärkt und Gute Arbeit schafft und sichert. Der Norden hat die besten Voraussetzungen dafür, die Herausforderungen zu bewältigen und zum wichtigsten Industriestandort Deutschlands aufzusteigen“, erklärte der Vorsitzende des DGB Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt Mehrdad Payandeh.

„Der Norden Deutschlands ist ein attraktiver Industriestandort. Wir arbeiten bereits im Norden eng zusammen, zum Beispiel im Maritimen Cluster Norddeutschland oder durch gemeinsame Messeauftritte in der Luft- und Raumfahrtbranche. Es war immer eine Stärke des Wirtschaftsstandortes Deutschlands, dass wir eine solide industrielle Basis erhalten haben. Wir teilen die Einschätzung der Gewerkschaften, dass die im Sondervermögen Infrastruktur vorgesehenen 100 Milliarden Euro für Klimaschutz auch für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft eingesetzt werden müssen. Unser gemeinsames Ziel ist, Arbeitsplätze zu sichern und neue umweltfreundliche Industrien aufzubauen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Wichtige Voraussetzung für die Stärkung Norddeutschlands als Industriestandort ist der weitere Ausbau der Häfen. Die norddeutschen Länder fordern, dass der Bund den Ausbau der Häfen aus dem Sondervermögen Infrastruktur unterstützt.

„Unsere Seehäfen sind von zentraler Bedeutung, ob für den Außenhandel, die Energieversorgung oder die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Industrie in Deutschland. Damit das so bleibt, muss der Bund dauerhaft sehr viel stärker in die Hafeninfrastruktur investieren. Nur so können wir die Leistungsfähigkeit der Häfen erhalten, die Transformation bewältigen und Arbeitsplätze weit über den Norden hinaus sichern. Darüber hinaus haben die Häfen eine herausragende militärisch-strategische Bedeutung: Sie sind unverzichtbar für die Versorgung der Bundeswehr und für die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern. Eine leistungsfähige Hafeninfrastruktur ist damit auch eine Frage der Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit unseres Landes“, erklärte der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther

„Die norddeutschen Häfen sind entscheidend für die Funktionsfähigkeit der gesamtdeutschen Wirtschaft. Der Bund muss für diese Aufgabe endlich seiner Verantwortung gerecht werden und deutlich mehr Mittel für die Häfen bereitstellen sowie die Hinterlandanbindungen zügig ausbauen“, sagte die Vorsitzende des DGB Nord Laura Pooth.

Ein weiteres Thema des Gesprächs zwischen Landesregierungen und Gewerkschaften war die Energiewende. Die norddeutschen Landesregierungen und die Gewerkschaften im Norden sprechen sich gemeinsam für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stromnetze und Speichertechnologien aus. Dabei gelte es, gleichzeitig die Energiewende sozial abzufedern, um auch kurzfristig bezahlbare Energiepreise für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu erhalten.

„Wir brauchen eine engagierte Fortsetzung der Energiewende. Kurs halten, Tempo machen und sie sozial gerecht gestalten – darauf kommt es an. Klimaschutz darf nicht zur Armutsfalle werden. Darum braucht es die zügige Senkung der Strompreise, die schnelle Einführung eines Industriestrompreises sowie grüne Leitmärkte. Nur so gelingt die Sicherung wertvoller Industriearbeitsplätze“, sagte die Vorsitzende des DGB Nord Laura Pooth.

Die norddeutschen Regierungschefinnen und Regierungschefs unterzeichneten einen Appell zur Unterstützung des Ausbaus der Offshore-Windenergie. Die Regierungschefin und die Regierungschefs der norddeutschen Länder bekennen sich darin zum Ausbauziel von 70 GW Offshore-Windkraft bis 2045. Das 10-Punkte-Papier beinhaltet außerdem Forderungen nach einem neuen Ausschreibungs-Design für Offshore-Windenergieanlagen, einer Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und nach Förderung des Ausbaus der Fertigungskapazitäten für Offshore-Komponenten.

„Ich verstehe, dass die neue Bundeswirtschaftsministerin die Energiewende überprüft. Kritisch sehen wir hingegen die Diskussion über Kürzungen im Offshore-Bereich. Die Windkraft auf See bietet uns die Möglichkeit, große Mengen an Strom zu produzieren und die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung gering zu halten. Deshalb werben die norddeutschen Länder für den Ausbau der Offshore-Windenergie“, sagte Minsterpräsidentin Schwesig.

Schließlich ging es im Gespräch um die öffentliche Daseinsvorsorge. „Investitionen in Daseinsvorsorge schaffen Vertrauen und stärken den Zusammenhalt. Wenn Busse fahren, wenn gute Kitas, Schulen und Krankenhäuser vorhanden sind, wenn die innere Sicherheit gewährleistet ist, wird nicht nur der Alltag der Menschen besser, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Nordens gestärkt. Dabei gilt:  Öffentliche Gelder müssen an faire Löhne, Tarifbindung und sichere Jobs gebunden sein. Nur so werden Investitionen zu sozialem Fortschritt, der alle Menschen erreicht“, erklärte die Vorsitzende des DGB Nord Laura Pooth.

18. Bio-Landpartie: 62 Höfe öffnen ihre Türen

Land fördert Ökolandbau mit 230 Millionen Euro

Schwerin – Am Sonnabend öffnet die 18. Bio-Landpartie landesweit ihre Tore. Von 10 bis 17 Uhr laden 62 Bio-Betriebe und Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern Gäste ein, die ökologische Landwirtschaft hautnah zu erleben. Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus „Die Bio-Landpartie ist ein Schaufenster für Transparenz, Regionalität und Qualität. Hier können Verbraucherinnen und Verbraucher sehen, wie gesunde Lebensmittel entstehen und wer dahintersteht.“

Die Bio-Landpartie wird vom BUND Mecklenburg-Vorpommern organisiert und vom Landwirtschaftsministerium mit 5.000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Eröffnung findet in diesem Jahr beim Insel e.V. in Kransdorf (Rügen) statt, der zugleich sein 35-jähriges Bestehen feiert.

Ökolandbau als Motor für Umwelt, Klima und ländliche Räume

Minister Dr. Till Backhaus: „Ökologisch wirtschaftende Betriebe leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit, sondern auch zu Biodiversität, Gewässerschutz und Klimaschutz. Klimaanpassung bedeutet, Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Die Bio-Landpartie zeigt, wie das in der Praxis gelingt – vom ökologischen Ackerbau über die Tierhaltung bis hin zur regionalen Verarbeitung. Damit schaffen wir regionale Wertschöpfung, stärken die ländlichen Räume und tragen aktiv zum Klimaschutz bei“.

„Damit verbunden sehe ich die 18. Bio-Landpartie auch als ein Höhepunkt der bundesweiten Klimaanpassungswoche 2025. Denn die Bio-Höfe zeigen, wie regionale und saisonale Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Widerstandskraft gegenüber den Folgen des Klimawandels beiträgt“, so Minister Dr. Backhaus weiter.

Die bundesweite Klimaanpassungswoche findet vom 15. bis 19. September zum vierten Mal statt. Ziel ist es, erfolgreiche Maßnahmen in ganz Deutschland sichtbar zu machen und andere zur Nachahmung zu ermutigen. Die Bio-Landpartie reiht sich mit ihrem Ansatz „regional und saisonal“ als beispielhaftes Projekt ein.

Verlässliche und starke Förderung für den Ökolandbau in MV

„Bio ist mehr als ein Marktsegment. Es ist ein Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften und regionaler Wertschöpfung. Deshalb setzen wir uns auch künftig dafür ein, dass Mecklenburg-Vorpommern Bio-Land ist und Bio-Land bleibt.“ erklärt Backhaus weiter.

Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den führenden Bundesländern im Ökolandbau. Aktuell wirtschaften 1.548 Betriebe ökologisch, davon 1.247 in der Landwirtschaft – das entspricht rund 26,5 % aller Höfe. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche beträgt 208.686 Hektar bzw. 16 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Land.

Um diesen Weg weiter zu unterstützen, stellt das Land in der aktuellen Förderperiode insgesamt 230 Mio. Euro für die Honorierung der ökologischen Wirtschaftsweise bereit. Seit 2024 sind die jährlichen Auszahlungen von rund 35 Mio. Euro auf ca. 45 Mio. Euro gestiegen. „Diese Mittel sind eine klare Zusage: Wer ökologisch wirtschaftet, kann in Mecklenburg-Vorpommern auf verlässliche Rahmenbedingungen bauen“, betont Minister Dr. Backhaus.

Dank einer erfolgreichen Initiative Mecklenburg-Vorpommerns bei der EU-Kommission und beim Bund können auch im Herbst 2025 wieder Anträge auf Öko-Förderung gestellt werden – für Neueinsteiger und für Erweiterungen im Verpflichtungsjahr 2026 (FP 528). Für Neueinsteiger ist im Hinblick auf das Auslaufen der aktuellen Förderperiode ein dreijähriger Verpflichtungszeitraum vorgesehen.

 „Damit geben wir den Betrieben Planungssicherheit und unterstützen Investitionen, die Klima- und Umweltschutz in der Fläche sichtbar machen. Die erneute Möglichkeit zur Antragstellung im Herbst 2025 ist ein klares Signal: Mecklenburg-Vorpommern steht fest an der Seite seiner Ökobetriebe,“ so Backhaus.

Das Soziale sichert Zusammenhalt

Staatssekretärin Grimm nahm am Deutschen Fürsorgetag teil

Schwerin  – In Erfurt fand von Dienstag bis Donnerstag der 83. Deutschen Fürsorgetag des Deutschen Vereins statt, der von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier eröffnet wurde. Für die Landesregierung nahm Sozialstaatssekretärin Sylvia Grimm teil, die auch Mitglied des Präsidiums des Deutschen Vereins ist.

Der Deutsche Fürsorgetag ist ein Kongress für soziale Themen des Deutschen Vereins. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Transformationen – Sozial – Machen“ und richtet sich an Akteure in der Sozialpolitik, im Sozialrecht und in der sozialen Arbeit. „Ziel des dreitätigen Kongresses war es, gesellschaftliche Wandlungsprozesse zu diskutieren und soziale Veränderungen in den Fokus zu stellen“, sagte Grimm zum Abschluss des Fürsorgetags.

In drei Symposien zu zentralen Transformationen in den Bereichen Gesellschaft, Arbeitsmarkt und Klima wurde die Bedeutung des sozialen Zusammenhalts angesichts zunehmender Spannungen innerhalb der Gesellschaft hervorgehoben.

„Vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen, wachsender Ungleichheiten und sinkender Akzeptanz sozialpolitischer Maßnahmen stehen Bund, Länder, Kommunen und die Freie Wohlfahrtspflege in einer besonderen Verantwortung für eine verlässliche Sozialpolitik, da die Erfahrungen mit dem Sozialstaat maßgeblich das Vertrauen in demokratische Institutionen prägen“, verdeutlichte Grimm.

Trotz schwieriger Finanzierungssituation und Fachkräftemangel sei es gemeinsame Aufgabe aller Akteure in der Sozialpolitik, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und durch eine vorausschauende Ausrichtung der Sozialen Arbeit zu gleichwertigen Lebensverhältnissen sowohl in Stadt und Land als auch in Ost und West beizutragen, so die Staatssekretärin.

Dabei geht es nach Ansicht von Grimm u.a. um die Sicherung der Daseinsvorsorge und sozialen Infrastruktur, um Fragen der Finanzierung sowie um Verteilungs- und Generationengerechtigkeit. „Der 83. Fürsorgetag hat dazu wichtige Impulse gegeben“, verdeutlichte Grimm.

„Jugend trainiert“: M-V mit Rekordbeteiligung am Start

243 Schülerinnen und Schüler treten beim Herbstfinale des Schulsportwettbewerbs in Berlin an

Schwerin – Auf der Homepage des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ läuft der Countdown für den Start des Herbstfinales. Ein Countdown auch für 243 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern, die sich in 27 Teams für das Bundesfinale qualifiziert haben – das ist ein Rekord für das Land.

Vom 21. bis 25. September 2025 messen sich die besten Schülerinnen und Schüler Deutschlands in insgesamt 13 Sportarten. Die Nachwuchs-Talente aus Mecklenburg-Vorpommern ermitteln zusammen mit den anderen Bundesländern bei „Jugend trainiert für Olympia“ im Beach-Volleyball, Fußball, Hockey, Judo, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Golf und Tennis ihre Bundessieger. Bei „Jugend trainiert für Paralympics“ werden in den Sportarten Schwimmen, Fußball und Leichtathletik die besten Schulen Deutschlands gesucht. Hinzu kommt noch ein Demonstrationswettbewerb im Klettern, in dem die Kleeblattschule Anklam MV vertreten wird.

„Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Berlin viel Erfolg, faire Wettbewerbe und besondere Erlebnisse. Schon die Qualifikation zum Bundesfinale zeigt, wie viel Engagement, Teamgeist und Disziplin in ihnen steckt. Gleichzeitig repräsentieren sie unser Bundesland auf beeindruckende Weise – nicht nur sportlich, sondern auch persönlich“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Auf der Regattastrecke in Berlin-Grünau werden im Rahmen von „Jugend trainiert“ zudem die Schüler:innen-Achter-Cups 2025 der Deutschen Ruderjugend ausgetragen. Neben dem Bundesfinale findet in Bad Blankenburg auch der DFB-Schul-Cup bei den Jungen und Mädchen der Jahrgänge 2013 bis 2015 statt.