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Tag: 7. November 2025

Einführung von Integrierten Notfallzentren und Akutleitstellen

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese setzt bei der Reform der Notfallversorgung auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kliniken, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Rettungsdienst. Vor allem durch die Einführung von Integrierten Notfallzentren (INZ) verspricht Drese sich eine zukunftsweisende Verbesserung.

„Die Integrierten Notfallzentren sollten flächendeckend aufgebaut werden und künftig als zentrale Anlaufstellen für alle medizinischen Notfälle dienen“, sagte Drese zur Eröffnung des 8. Notfalltages Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in Rostock. Eine Notfallreform im Gesundheitswesen sei dringend notwendig. Der Gesetzentwurf des Bundes müsse nun zügig auf den Weg gebracht werden, so die Ministerin.

Die INZ verbinden die Notaufnahme eines Krankenhauses, die Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung und eine zentrale Ersteinschätzungsstelle miteinander. „Ziel dieses gemeinsamen Tresens ist es, die Patientenströme gezielter zu lenken und so eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen“, verdeutlichte Drese. Damit würde nicht nur die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern auch die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten gesteigert.

Die Ministerin wies darauf hin, dass es in Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt sieben Standorte gebe, an denen die Notaufnahmen der Krankenhäuser mit den Bereitschaftsdienstpraxen durch eine gemeinsame Ersteinschätzungsstelle eng verbunden sind. „Die Erfahrungen damit sind positiv. So können Patientinnen und Patienten je nach individuellem Bedarf zielgerichtet an die richtige Versorgungsebene verwiesen werden“, betonte Drese.

Um Hilfesuchende im Akut- und Notfall schneller in die passende Behandlung zu vermitteln und Notfalleinrichtungen effizienter zu nutzen, hält Drese zudem die Verknüpfung der Notrufnummer 112 und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 für sinnvoll. „Diese Akutleitstellen nehmen dann eine digitale Ersteinschätzung vor“, verdeutlichte Drese. „Durch eine telemedizinische Versorgung und Terminvergaben über das Telefon oder Internet werden die Notaufnahmen entlastet. Auch das muss sich im Gesetz zur Reform der Notfallversorgung wiederfinden“, so die Ministerin.

Drese: „Ein gut funktionierendes Rettungsdienstwesen ist wichtig, um Menschenleben zu retten und die präklinische Notfallversorgung zu gewährleisten. Mein Dank geht an alle Akteure in der Notfallrettung, die an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, für die Menschen da sind. Sie müssen binnen Sekunden die richtige Entscheidung für die Patientin oder den Patienten treffen, sie tragen eine enorme Verantwortung und setzen sich einem starken physischen und emotionalen Stress aus.“

Gemeinsame, integrierte Drohnenabwehrstrategie

Hamburg – In Hamburg haben die Innenministerinnen und Innenminister sowie Innensenatoren der fünf norddeutschen Küstenländer gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Polizeien von Bund und Ländern, der Bundeswehr, des Zolls sowie der Wissenschaft und Wirtschaft auf der Auftaktveranstaltung des „Norddeutschen Kompetenzclusters Drohnenabwehr“ über gemeinsame Anstrengungen zur Stärkung der Drohnenabwehr in Norddeutschland beraten. Anlass sind verstärkte Drohnensichtungen über Hafenstandorten, Kasernen und weiteren kritischen Infrastrukturen in Norddeutschland und bundesweit in den vergangenen Wochen und Monaten.

Im Zentrum des Austauschs und der Fachpanels, an denen u.a. die Kommandeure der fünf norddeutschen Landeskommandos der Bunderwehr teilgenommen haben, standen neben den Anforderungen an ein gemeinsames norddeutsches Lagebild, auch Fragestellungen zu neuen Technologien zur Detektion und Invention sowie zu verstärkten Kooperationsmöglichkeiten von Bundeswehr und Polizei mit Wirtschaft und Forschung, etwa durch gemeinsame Aus- und Fortbildungsmaßnahmen.

Ziel ist es, die Vernetzung für eine verstärkte koordinierte und zielgerichtete Zusammenarbeit zu verstetigen. Das Cluster ist damit Plattform und Ausgangsbasis für die weitere operative Zusammenarbeit und die Entwicklung einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung.

Einig ist man sich insbesondere darin, die von Sicherheitsbehörden und Bundeswehr erfassten Daten und Informationen für die Erstellung eines gemeinsamen Lagebilds aufzubereiten und zusammenzuführen, das Lagebild soll Entscheidungsgrundlage für weitere operative Maßnahmen sein. Darüber hinaus soll der Austausch mit Wissenschaft und Forschung zu aktuellen Entwicklungen im Bereich der Drohnendetektion und -abwehr forciert werden. Zudem wurden erste konkrete Möglichkeiten erörtert, vorhandene Fähigkeiten und Systeme der Drohnenabwehr effektiv miteinander zu kombinieren, um einen wirksamen Schutz über Ländergrenzen hinweg sicherzustellen.

Die von Hamburg ausgerichtete eintägige Veranstaltung geht zurück auf eine Vereinbarung der Innenministerinnen und -minister sowie Innensenatoren im Rahmen der Nord-IMK im Juli dieses Jahres.

Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der Norden geht beim Thema Drohnenabwehr voran, dafür ist heute die gesamte Expertise zusammengekommen. Das Norddeutsche Kompetenzcluster ist ein wichtiger Schulterschluss zur Entwicklung einer gemeinsamen, integrierten Drohnenabwehrstrategie für den Norden. Wir haben bereits eine wirksame Grundbefähigung zur Drohnenabwehr, aber wir wollen unsere Fähigkeiten gemeinsam weiterentwickeln und miteinander verzahnen. Um effektiv und zielgerichtet vorgehen zu können, brauchen wir ein klares Bild, womit wir es zu tun haben und ob im konkreten Fall eine Bedrohung vorliegt. Nur wenn wir diese Informationen teilen, unsere Vorgehensweisen abstimmen und technische Standards entwickeln, werden wir eine schlagkräftige Drohnenabwehr aufbauen können.“

Christian Pegel, Minister für Inneres und Bau Mecklenburg-Vorpommern: „Die norddeutsche Initiative zur Drohnenabwehr ist ein entscheidender Schritt hin zu einer abgestimmten, gesamtstaatlichen Reaktion auf neue sicherheitspolitische Herausforderungen. Wir dürfen nicht länger nebeneinander arbeiten, wenn Bedrohungen längst über Landesgrenzen hinweg wirken. Erforderlich ist eine integrierte Herangehensweise, die Kompetenzen bündelt, Wissen teilt und die Verantwortlichkeiten von Polizei, Betreibern, Forschung und Bundeswehr klar verknüpft. Die Sicherheitskooperation zwischen Bund und Ländern hat bereits in maritimen Fragen, etwa am Beispiel des Maritimen Sicherheitszentrums in Cuxhaven, eindrucksvoll gezeigt, wie effektiv gemeinsame Strukturen funktionieren. Diese Zusammenarbeit im norddeutschen Verbund zeigt, wie Fortschritt gelingen kann, durch Austausch, gemeinsame Verantwortung und den politischen Willen, weiterzukommen.“

Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung: „Die stark gestiegene Zahl der Sichtungen zeigt sehr deutlich, wie dringend wir in Deutschland eine effektive Drohnenabwehr brauchen. Deshalb treiben wir im Verbund der norddeutschen Länder den Aufbau unserer Abwehrfähigkeiten voran – mit Technik zur Detektion, Verifikation und Abwehr. Niedersachsen hat dafür im Haushalt für das kommende Jahr bereits rund 7 Millionen Euro eingeplant. Klar ist aber auch: Gegen militärische Drohnen und hybride Bedrohungen reichen regionale Lösungen nicht aus. Deshalb muss der Bundesinnenminister jetzt zügig ein mit der Bundeswehr abgestimmtes Konzept zur Drohnenabwehr vorlegen und mit den Ländern abstimmen.“

Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport Schleswig-Holstein: „Wir stehen alle vor neuen komplexen Herausforderungen und Schleswig-Holstein steht dabei besonders im Fokus. Als Küstenland mit kritischer Infrastruktur, militärischen Einrichtungen und maritimer Vernetzung kommt uns eine besondere Verantwortung zu.  Mit dem norddeutschen Kompetenzcluster Drohnenabwehr setzen wir einen strategisch wichtigen Meilenstein. Wir bündeln Kompetenzen im Norden, verbessern die Erkennung und Abwehr von Drohnenaktivitäten und bauen eine verlässliche Verteidigung gegen neue Bedrohungen auf. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Sicherheitsbehörden und Bundeswehr können wir unsere Einsatzfähigkeit und Verteidigungsfähigkeit stärken und unsere Resilienz nachhaltig erhöhen. Wir müssen besonnen, aber auch entschlossen handeln.“

Ulrich Mäurer, Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen: „Bei der Drohnenabwehr sind wir auf enge Zusammenarbeit angewiesen. Alleingänge helfen nicht weiter. Wir müssen als norddeutsche Innenressorts eng zusammenarbeiten, um Drohnen zuverlässig zu identifizieren und zu bewerten. Dabei geht es auch darum, Klarheit über unsere rechtlichen Befugnisse und technischen Möglichkeiten zu schaffen. Nur durch abgestimmtes Vorgehen und erhebliche Unterstützung durch den Bund können wir die Sicherheit in Norddeutschland gewährleisten.“

Erweiterung der Naturgrundschule Plate abgeschlossen

Land und Kommunen schaffen gemeinsam gute Lernbedingungen an den Schulen

Plate – In Plate im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist heute der Erweiterungsbau der Naturgrundschule und des Hortes feierlich eingeweiht worden. An der Schule lernen ca. 220 Schülerinnen und Schüler, die sich an vielen Umwelt- und Naturprojekten beteiligen. Die Schule verzeichnet steigende Schülerzahlen. Das Land hat das Bauvorhaben mit vier Millionen Euro aus dem Schulbauprogramm des MV-Schutzfonds unterstützt. Hinzu kommt eine Million Euro über das Konjunkturprogramm Schulbau von Land und Kommunen. Insgesamt sind an dem Standort 11,5 Millionen Euro investiert worden.

„Die Schülerinnen und Schüler können sich über vier weitere Klassenräume, zwei Gruppenräume, einen neuen Essensraum und einen neuen Hortbereich freuen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich der feierlichen Übergabe. „Seit 20 Jahren trägt die Naturgrundschule Plate ihren Namen und erhält mit dem Erweiterungsbau ein schönes Geschenk im Jubiläumsjahr. Mit diesen und anderen Bauprojekten bringt die Landesregierung den Schulbau in Mecklenburg-Vorpommern voran. Seit 2016 hat das Land die Schulträger mit rund einer Milliarde Euro bei 550 Schulbauvorhaben unterstützt. Damit schaffen wir gute und moderne Lernbedingungen“, so Oldenburg.

„Mit der Einführung des neuen Schulbauprogramms im Finanzausgleichsgesetz 2024 haben wir einen Durchbruch bei der Schulbaufinanzierung erzielt und die Grundlage für wichtige kommunale Zukunftsinvestitionen geschaffen“, betonte Innenminister Christian Pegel. „Die Erweiterung der Naturgrundschule Plate zeigt beispielhaft, wie gut die Zusammenarbeit von Land und Kommunen funktioniert, wenn alle Verantwortung für die Bildungsinfrastruktur übernehmen. Für die Gemeinde Plate bedeutet diese Investition nicht nur moderne Lern- und Betreuungsräume, sondern auch eine Stärkung als attraktiver Wohn- und Lebensort für junge Familien. Zugleich profitiert die gesamte Region, weil starke Schulen ein entscheidender Standortfaktor sind. Auch in diesen schwierigen Zeiten sichern wir die kommunale Finanzkraft und schaffen damit die Voraussetzungen dafür, dass Projekte wie dieses überall in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden können“, so Pegel.

Land und Kommunen investieren über das Konjunkturprogramm bis 2027 zusätzlich 400 Millionen Euro in den Schulbau. Das Land stellt in diesem Zeitraum jährlich 25 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Schulen bereit. Die Kommunen geben jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr aus dem Finanzausgleich dazu. Die Schulträger, die Fördermittel erhalten, müssen sich mit Eigenmitteln in mindestens gleicher Höhe beteiligen. „Wir setzen darüber hinaus aus dem Sondervermögen des Bundes weitere 600 Millionen Euro für die Sanierung und für den Neubau von Schulen ein, damit wir an weiteren Schulen moderne Lernbedingungen schaffen können“, so Bildungsministerin Oldenburg weiter.

Erster Samengarten des Landes eingeweiht

Schwerin – Im Forstamt Jasnitz ist heute das Landeskonzept „Erfassung, Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Waldgenressourcen in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgestellt und zugleich den erste Samengarten des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht worden. Klimaschutz- und Forstminister Dr. Till Backhaus, der krankheitsbedingt nicht vor Ort sein konnte, lobt das vorgestellte Konzept, das mehr sei als eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme:

„Es ist ein Bekenntnis zum Schutz der genetischen Vielfalt unserer heimischen Wälder und damit zu ihrer Zukunftsfähigkeit. Denn genetische Vielfalt ist die Lebensversicherung unserer Wälder in Zeiten des Klimawandels. Nur wenn unsere Baum- und Straucharten über eine breite genetische Basis verfügen, können sie sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen, widerstandsfähig bleiben und die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen des Waldes auch künftig erfüllen“, so Backhaus.

Mit dem heute vorgelegten Landeskonzept werde erstmals eine umfassende Grundlage geschaffen, um die Erhaltung forstlicher Genressourcen im Land strategisch, fachlich fundiert und zukunftsorientiert zu gestalten, erklärt der Minister

„Es beschreibt nicht nur den rechtlichen und wissenschaftlichen Rahmen, sondern zeigt vor allem konkrete Maßnahmen zur Sicherung und Nutzung dieser Ressourcen auf, vom Aufbau von Generhaltungsflächen über die Pflege seltener Baum- und Straucharten bis hin zur Entwicklung einer Forstgenbank und einer landeseigenen Gendatenbank.

Ein Beispiel dafür ist der heute eingeweihte Samengarten für die Eibe im Forstamt Jasnitz. Die Eibe ist eine unserer ältesten und zugleich seltensten heimischen Baumarten, ein Symbol für Beständigkeit und Erneuerung. Mit der Anlage dieses Samengartens wird nicht nur ein wichtiger Schritt zum Erhalt ihrer genetischen Vielfalt getan, sondern auch ein sichtbares Zeichen für aktiven Artenschutz und nachhaltige Waldent­wicklung gesetzt.

Die Pflanzung von über 600 Eibenklonen aus verschiedenen Regionen unseres Landes zeigt, wie praxisnah Generhaltung funktionieren kann: Hier wird genetische Vielfalt bewahrt, Saatgut für zukünftige Generationen gesichert und gleichzeitig ein Beitrag zur ökologischen Stabilität unserer Wälder geleistet. Das Konzept und der Samengarten sind Teil unserer Initiative „Unser Wald für Mecklenburg-Vorpommern“, die seit 2020 über 20 Millionen Euro in die Verbesserung des Waldzu­standes, in Wiederbewaldung, Forschung und Klimaanpassung investiert hat.

Damit setzen wir ein klares Signal: Der Wald in MV ist Zukunft für Klima, Artenvielfalt und die Menschen in unserem Land. Ich wünsche mir, dass das heute veröffentlichte Konzept als Grundlage dienen möge, um unseren Wäldern die genetische Vielfalt zu erhalten, die sie stark macht und um den kommenden Generationen einen widerstandsfähigen, lebendigen und vielfältigen Wald zu hinterlassen.“

Schwesig: Wichtigste Aufgabe im Land ist es, die Wirtschaft voranzubringen

Schwerin – „Es ist unsere wichtigste Aufgabe, das Land wirtschaftlich voranzubringen und Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf dem Jahresempfang der IHK Schwerin. Das Land arbeite intensiv daran, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft weiter zu verbessern. „Wir haben in den nächsten beiden Jahren rund eine Milliarde Euro an Steuereinnahmen weniger. Trotzdem investieren wir im kommenden Jahr 1,7 Milliarden Euro und 2027 1,6 Milliarden Euro“, betonte sie. Dabei setze die Landesregierung drei klare Schwerpunkte: Wirtschaft und Arbeitsplätze, Kitas und Schulen, sozialer Zusammenhalt.

Die Ministerpräsidentin sagte zudem: „Wir investieren in Infrastruktur und Mobilität. In den Straßenbau. In die Häfen. In den Breitbandausbau. Mit 270 Millionen Euro ist der Breitbandausbau einer der wichtigsten Investitionsbereiche im Haushalt.“ 72 Prozent der Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern seien im vergangenen Jahr schon ans Breitbandnetz angeschlossen gewesen. Rund 61 Prozent hätten einen Glasfaseranschluss. Damit liege M-V auf Platz 6 der Flächenländer. Sie zeigte sich überzeugt: „Digitalisierung schafft Effizienz, Innovation und Wachstumspotentiale.“

Sie forderte verlässliche, bezahlbare Energie mit Blick auf die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK, wonach die Energiepreise ein Unsicherheitsfaktor für die Unternehmen bleiben. „Energie ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Günstige, grüne Energie, so wie wir sie in M-V produzieren, muss Priorität haben. Und es muss möglich sein, diese Energie dann auch günstig an die Verbraucher abzugeben“, sagte Schwesig. Dafür setze sie sich ein.

Sie verstehe die Forderungen der Wirtschaft nach Abbau von Bürokratie. Schwesig dazu: „Wir haben auf Landesebene bereits eingeführt, dass bei allen Kabinettsentscheidungen ein Bürokratiecheck durchgeführt wird. Das bedeutet: Es muss bei jedem neuen Gesetz, jeder neuen Verordnung geprüft werden, an welchen Stellen Verfahren vereinfacht werden können.“ Zudem gebe es im Wirtschaftsministerium eine Stabsstelle „Bündnis für Entlastung“. Erleichterungen bei Vergabeverfahren und die Einführung digitaler Verfahren, zum Beispiel bei der Abwicklung von EFRE-Förderungen seien geplant.

Geplanter Landeshaushalt steht für Sparen, Modernisieren und Investieren

Schwerin – Der Landesrechnungshof benennt in seiner heutigen Pressemitteilung klar die Herausforderungen der aktuellen Finanzlage. Nach drei Jahren wirtschaftlicher Stagnation in Deutschland, steigenden Preisen und insbesondere wachsenden Sozialausgaben steht auch der Landeshaushalt Mecklenburg-Vorpommerns, wie die Landeshaushalte aller Bundesländer, wie der Bundeshaushalt und die kommunalen Haushalte, vor einer immensen Belastungsprobe.

Die Landesregierung reagiert hierauf mit dem Entwurf des Landeshaushalts 2026/2027. Für die nächsten zwei Jahre sind Einsparungen in Höhe von insgesamt rund 250 Mio. Euro in Form von Minderansätzen und globalen Minderausgaben vorgesehen.

Trotz dieser notwendigen Konsolidierung hält das Land an seiner im ländervergleich hohen Investitionstätigkeit fest. Die bisherigen Planungen von 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2026 sowie 1,6 Milliarden Euro in 2027 werden nicht gekürzt. Hinzu kommt der Anteil des Landes am
Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes, über den jährlich mehr als 150 Mio. Euro in Infrastruktur, innere Sicherheit, Bildung und Forschung, in Krankenhäuser und in Kultur investiert werden sollen.

Ein erheblicher Teil der Haushaltsbelastung entsteht durch den stetigen Anstieg der Sozialausgaben. Um diese Kostendynamik zu bremsen, hat die gemeinsame Task Force Soziales von Land und Kommunen
kostendämpfende Maßnahmen beschlossen. Trotzdem wird auch in den nächsten beiden Jahren mehr Geld für soziale Beratungsstrukturen und Unterstützungsangebote ausgegeben.

„Die fortgesetzte Stagnation der deutschen Wirtschaft belastet auch den Landeshaushalt in Mecklenburg-Vorpommern schwer. Trotzdem hat die Landesregierung in dieser Legislaturperiode den Schuldenstand um über 620 Mio. Schulden abgebaut“, betont Finanzminister Dr. Heiko Geue. „Wir müssen jetzt sparen, mit Hilfe der Bundesmittel die Investitionen stärken und die digitale Staatsmodernisierung voranbringen.“

Um die Verwaltung dauerhaft zu modernisieren und die Handlungsfähigkeit des Staates zu sichern, treibt die Landesregierung tiefgreifende Strukturreformen voran, wie das Personalmodernisierungskonzept. Seit 2025 müssen die Ressorts jährlich 1,2% ihrer Stellen abgeben. Damit wird ein Modernisierungsfonds finanziert, um damit Strukturen zu verschlanken und die Verwaltung digitaler und innovativer zu gestalten.

Darüber hinaus modernisiert das Land sein Förderwesen, um Verfahren einfacher, digitaler und bürgernäher zu machen. Förderprogramme sollen künftig schneller umgesetzt und leichter verständlich werden.

Mit der Kooperationsvereinbarung zur digitalen Souveränität mit Schleswig-Holstein schafft das Land zudem eine Grundlage für mehr Datensicherheit, gemeinsame Standards und den Einsatz moderner Technologien in der Verwaltung.

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Mecklenburg-Vorpommern ein Land mit solider Finanzpolitik. In dieser Legislaturperiode konnte der Schuldenstand um über 620 Millionen Euro reduziert werden. Das entlastet die Haushalte künftiger Jahre und senkt die Zinsausgaben nachhaltig. Auch der jüngste Stabilitätsbericht 2025 bestätigt, dass Mecklenburg-Vorpommern die Schuldenbremse einhält und keine Anzeichen einer Haushaltsnotlage aufweist.

EU-Schulprogramm: Schulen können sich jetzt bis Ende Januar bewerben

Schwerin – Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt ruft alle Schulen mit den Jahrgangsstufen 1 bis 4 und Förderschulen auf, sich bis zum 31. Januar 2026 für die Teilnahme am EU-Schulprogramm für das Schuljahr 2026/2027 zu bewerben. Ernährungsminister Dr. Till Backhaus begrüßt das Projekt.

„Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich seit dem Start 2017/2018 am EU-Schulprogramm. Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch wöchentlich frische Trinkmilch ohne Zusätze und frisches Obst oder Gemüse. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern vitamin- und mineralstoffhaltige Produkte vorwiegend aus der Region anzubieten.

Das Programm bietet außerdem die Möglichkeit, Wissen um die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln und deren Zubereitung sowie zur gesunden Ernährung zu vermitteln oder landwirtschaftliche und ernährungswirtschaftliche Betriebe zu besuchen. Dazu werden den teilnehmenden Schulen pädagogische Begleitmaßnahmen zur Unterstützung angeboten. Aktuell nehmen 152 Schulen mit etwa 23.700 Kindern teil“, sagt er.

Nachdem alle Schul-Bewerbungen eingegangen sind, werden in einem Interessenbekundungsverfahren Unternehmen gesucht, welche die Schulen mit frischer Milch und frischem Obst oder Gemüse beliefern. Zum Ende des aktuellen Schuljahres werden dann die Schulen über die Teilnahme für 2026/2027 sowie über die Angebote zu den pädagogischen Begleitmaßnahmen informiert.

Zukunft des Ehrenamtes

Drese stellt auf Fachtag neue Engagementstrategie vor

Schwerin – Die Eckpunkte der neuen Engagementstrategie des Landes stellte Sozialministerin Stefanie Drese jüngst auf dem Fachtag des Seniorenrings MV zur Zukunft des Ehrenamtes vor. Ziel der Strategie ist es, freiwilliges Engagement im Land sichtbarer, zugänglicher und attraktiver zu gestalten, erklärte die Ministerin vor den rund 60 Gästen.

„In Zeiten, in denen gesellschaftliche Fliehkräfte zunehmen, spielt das Ehrenamt eine besonders große Rolle. Denn auf die Frage: Was hält uns zusammen? lautet die Antwort oft: Das gemeinsame Sporttreiben im Verein. Die engagierten Nachbarn, die älteren Menschen beim Einkaufen helfen. Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche, der Heimatverein oder das Dorffest “, erklärte Drese.

Die Ministerin würdigte in diesem Zuge das vielfältige Engagement in Mecklenburg-Vorpommern und die vielen Menschen, die sich bereits freiwillig engagieren. „Sie alle stehen jedoch auch vor größer werdenden Herausforderungen, allem voran bei der Mitgliedergewinnung. Denn vor allem kleine Vereine leben vom Ehrenamt“, hob Drese hervor. Das zeige auch der im April 2025 veröffentlichte Ehrenamtsmonitor II der Ehrenamtsstiftung MV. Demnach sind rund 72 Prozent der Engagierten in Vereinen aktiv, die weniger als 50 Mitglieder haben.

„Damit das Ehrenamt auch in Zukunft stark bleibt, müssen wir als Land die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und stetig weiter verbessern. Genau das tun wir mit der neuen Engagementstrategie“, so die Ministerin weiter. Diese schaffe erstmals ein verbindliches, strategisches Fundament zur Förderung des Ehrenamts und sei in intensiver Zusammenarbeit mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Partnern, Kommunen und Verbänden. „Diese Vielfalt war uns wichtig, weil Engagement überall im Land stattfindet – in großen Städten, in kleinen Dörfern, in Vereinen, Initiativen und Projekten“, unterstrich die Ministerin.

Entstanden sei so eine Strategie, die in sieben Handlungsfeldern auf die Herausforderungen und Chancen des Engagements im Land eingehen. Diese beschäftigen sich zum Beispiel mit einer öffentlichkeitswirksamen Ansprache von Interessierten und Engagierten, einer angepassten Förderpolitik, dem Bürokratieabbau und einer stärkeren Kooperation. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen selbst. Sie sollen ermutigt werden, ihre Strukturen, Kommunikationswege und Beteiligungsformen regelmäßig zu reflektieren, um neue Engagierte leichter zu gewinnen und bestehende besser zu halten.

Im November können sich nun noch Verbände und Vereine, darunter der Landesseniorenring und der Landesseniorenbeirat zur Strategie äußern, bevor sie vom Kabinett beschlossen und dem Landtag überstellt wird. „Mit der Landesengagementstrategie läuten wir eine neue Phase des ehrenamtlichen Engagements für Mecklenburg-Vorpommern ein“, zeigte Drese sich auf dem Fachtag überzeugt.