Wismar – Es ist angerichtet: Das 34. Landeserntedankfest Mecklenburg-Vorpommern steht vor der Tür. Am 4. und 5. Oktober 2025 feiern erstmals gemeinsam der Landkreis Nordwestmecklenburg, die Hansestadt Wismar und die Gemeinde Insel Poel das traditionsreiche Fest – unter dem Motto „Einheit von Stadt und Land“.
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betont: „Das Erntedankfest erinnert uns daran, dankbar zu sein für das, was wir trotz aller Unsicherheiten ernten dürfen. Es ist zugleich eine Gelegenheit, Landwirtinnen und Landwirten, aber auch der gesamten Ernährungswirtschaft Anerkennung und Respekt für ihre Arbeit auszusprechen.“
Programm-Höhepunkte auf Poel (Samstag, 4. Oktober)
Das Fest startet um 9:30 Uhr in Niendorf mit einer Andacht und Parforcehornbläsern. Es folgen der Empfang des Landrats mit Jazz-Orchester, Grußworte, ein Kartoffelschälwettbewerb mit Showkochen, Blasmusik, Trachten- und Tanzeinlagen, Kunstauktionen und Line Dance. Ab 14 Uhr lockt die Bauernolympiade, während Kinder bei Hüpfburg, Basteln, Ponyreiten oder Laternenumzug auf ihre Kosten kommen. Höhepunkt am Abend ist der Bauernball ab 20 Uhr mit den „Ostseebanditen“, der Band „Revoc“ und einem Feuerwerk.
Festprogramm in Wismar (Sonntag, 5. Oktober)
Am Sonnabend gibt es in der Hansestadt ein „Warm up“ rund ums Rathaus mit Koch-Show „Vom Feld auf den Teller“, Auftritten der Kreismusikschule und Live-Musik mit der Band „Tonfall“.
Der Sonntag beginnt mit dem Erntedankfestgottesdienst in St. Nicolai. Anschließend zieht der große Festumzug mit Landmaschinen, Oldtimern und Vereinen durch die Innenstadt – angeführt von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als Schirmherrin und Minister Till Backhaus. Auf dem Marktplatz folgt ein vielfältiges Programm mit dem Landespolizeiorchester, Reden von Ministerpräsidentin, Bauernverband und Kommunalvertretern sowie der Übergabe der Landeserntekrone und des Staffelstabs an den Ausrichter 2026. Abgerundet wird der Tag durch eine weitere Koch-Show, Ausstellungshöhepunkte am Alten Holzhafen und eine Kunstperformance im St.-Marien-Forum.
Bedeutung für Landwirtschaft und ländliche Räume
Backhaus erinnerte daran, dass die Land- und Ernährungswirtschaft systemrelevant ist: „Sie sichert unsere Ernährung, versorgt uns mit Energie und trägt entscheidend zur Lebensqualität im ländlichen Raum bei. Mit rund 28,5 Milliarden Euro an Fördermitteln seit der Wende konnten Betriebe modernisiert und Arbeitsplätze gesichert werden. Für manche Regionen war der Wandel schmerzhaft. Deshalb setzen wir uns dafür ein, ländliche Räume zu stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.“
Der Minister hob hervor, dass die vergangenen 35 Jahre Deutsche Einheit zugleich eine Erfolgsgeschichte für die Landwirtschaft waren. Fast 5.000 landwirtschaftliche Betriebe tragen heute die Hauptlast der Versorgung und haben die Branche zu einer entscheidenden Säule der Wirtschaft und der ländlichen Entwicklung gemacht.
Mit Blick auf die aktuelle Ernte 2025 sprach Backhaus von einem insgesamt durchschnittlichen Ergebnis: „Wir haben gute Erträge und gute Qualitäten eingefahren. Dennoch gibt es große Sorgen wegen der niedrigen Preise auf den Märkten, die die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe erheblich belasten. Diese Entwicklung beobachten wir mit großer Aufmerksamkeit.“
Er verwies zugleich auf den engagierten Nachwuchs mit über 600 neuen Ausbildungsverträgen in Agrarberufen und warnte vor den EU-Plänen zur GAP ab 2028: „Die vorgesehenen Kürzungen würden ganze Betriebe existenziell bedrohen und wichtige Investitionen in Klima- und Umweltschutz verhindern. MV setzt sich daher mit Nachdruck für eine eigenständige und zukunftsfeste GAP ein.“
Backhaus abschließend: „Das Landeserntedankfest ist ein lebendiger Ausdruck unseres Zusammenhalts in Stadt und Land. Mein Dank gilt allen, die es möglich machen. Ich wünsche allen Gästen viele gute Begegnungen und unvergessliche Eindrücke.“