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Autor: Rügenbote

Klimafreundlicher Landwirtschaftsbetrieb

Schwerin – Das Landwirtschaftsministerium ruft die landwirtschaft­lichen und gartenbaulichen Betriebe des Landes auf, im Rahmen eines Wettbewerbs innovative Lösungen im Klimaschutz aufzuzeigen. Bis zum 11.Juni 2021 können sie ihre Projekte und Leistungen einreichen, mit denen sie beispielhaft beitragen zur Ressourcenschonung, zur Verringerung von CO2-Emissionen, zur CO2-Speicherung in Pflanzen und Böden, zur Steigerung der Energie­effizienz oder zur klimaschonenden Bewirtschaftung.

Besonders effiziente und innovative Lösungen, die auch von anderen Betrieben angewendet werden können, werden mit einem Preis ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt insgesamt 7.500 Euro und soll auf der MeLa 2021 überreicht werden.

„Die Landwirtschaft hat beim Thema Klimaschutz/ Klimawandel eine ganz besondere Rolle: Es besteht die Notwendigkeit der Anpassung an den Klimawandel und die damit verbundenen Witterungs­änderungen. Neben der zentralen Aufgabe der Ernäh­rungssicherung hat die Landwirtschaft zunehmend auch einen Auftrag zur Produktion von Nachwachsenden Rohstoffen für eine fossil carbon-freie Wirtschaft. Dabei emittiert die Landwirtschaft selbst Treibhausgase und muss diese Emissionen angesichts des Ziels der Klimaneutralität bis 2050 so weit wie möglich senken. Ohne ihre Leistungs­fähigkeit zu verlieren“, sagt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Dieser Aufgabe stellen sich unsere Betriebe bereits. Nur wird das von der Öffentlichkeit nicht immer wahrgenommen. Das will ich mit dem Wettbewerb ändern.“

Eingereicht werden können Projekt- und Leistungs­beschreibungen von Maßnahmen, mit denen die Betriebe dem Klimaschutz in der Praxis bereits gerecht werden. Sie sollen weitere Landwirtschaftsbetriebe zum Übernehmen dieser innovativen Lösungen anregen. Die Wettbewerbsausschreibung und erforderliche Unterlagen sind abrufbar auf

www.lm.mv-regierung.de/klimafreundlich

Förder­programm für Löschwasserteiche

Schwerin – Eine Richtlinie zur Förderung der Lösch­wasserversorgungssysteme (Löschwasserförderrichtlinie -LöschWFöRL M-V) wurde im Amtsblatt von Mecklenburg-Vor­pommern veröffentlicht, so dass sie ab dem 27. April in Kraft tritt. Damit können die Gemeinden des Landes einen Zuschuss für Löschwasserversorgungssysteme zum Beispiel für die Reaktivierung oder Schaffung von Lösch­wasserteichen, den Bau von Zisternen oder den Bau von Wasserentnahmestellen an Flüssen beantragen.

„Viele Löschwasserteiche sind aufgrund von Bewuchs oder Verschlammung für die örtlichen Feuerwehren nicht mehr nutzbar. Zudem sind in vielen ländlichen Gebieten die Hydranten nicht ausreichend für die Wasserentnahme durch Feuerwehren dimensioniert. Insbesondere in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum scheitert die Lösung dieser Probleme zur Sicherung der Löschwasser­versorgung jedoch an den Finanzen. Dem wollen wir mit diesem Programm begegnen“, erläutert Landwirtschafts­minister Dr. Till Backhaus die Idee des Programms.

Finanziert wird das neue Förderprogramm mit zunächst 1,6 Mio. Euro aus dem Sondervermögen „Strategiefonds Mecklenburg-Vorpommern“. Es soll noch aufgestockt werden. Die Höhe der Zuwendung beträgt 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben und ist auf einen Höchst­betrag von 30 000 Euro je Förderantrag begrenzt.

Als Bewilligungsbehörde wird die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern fungieren. Die Antrags­unterlagen wird die Landesforstanstalt ab dem 27. April 2021 auf ihrer Internetseite unter www.wald-mv.de zur Verfügung stellen.

Eine Auswahl von Förderprojekten zur Bewilligung erfolgt gemäß fachlichen Projektauswahlkriterien unter allen bewilligungsreifen Förderanträgen, die jeweils zum 15. des Monats vorliegen. Der erste Auswahllauf wird am 15. Mai 2021 stattfinden.

Südbahn: Saisonstart verschoben

Schwerin – Der für Anfang Mai geplante Saisonstart für den Verkehr auf der Südbahn wird verschoben. Grund sind die Anpassungen in der Corona-Landesverordnung, die der Landtag am 17. April beschlossen hat und die zunächst bis 11. Mai 2021 befristet sind. Die ersten Züge auf den Strecken werden somit in diesem Jahr frühestens am Vorabend von Christi Himmelfahrt fahren. Dies hängt jedoch wesentlich davon ab, ob sich die Pandemielage bis Anfang Mai bessert und abgesehen werden kann, dass die aktuell gültigen Regeln des „harten Lockdowns“ nicht über den 11. Mai 2021 verlängert werden müssen.

„Es ist nun klar, dass die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis weit in den Mai hineingreifen werden. Dies bedeutet auch, dass Tagesausflüge nach bzw. Urlaub in M-V nicht erlaubt sowie Reisen innerhalb des Bundeslands stark beschränkt bleiben werden. Die Südbahnstrecke zielt aber auf den touristischen Verkehr an der Mecklenburgischen Seenplatte ab. Aus diesem Grund haben wir uns – gemeinsam mit der Bürgerinitiative Pro Schiene – entschieden, den Saisonstart zu verschieben“, sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel.

Er hat aber auch eine gute Nachricht: „Wir werden die Südbahnsaison jedoch mindestens bis zum letzten Septemberwochenende verlängern, um die Fahrten, die wegen Covid 19 ausfallen, unter hoffentlich besseren Rahmenbedingungen im Spätsommer anbieten zu können.“

Das freut vor allem auch die Mitglieder der Bürgerinitiative: „Dass die Bahn dann auch den gesamten September durchfährt, entschädigt für den verspäteten Saisonstart. Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass der Verkehr auf dieser Strecke in Hochzeiten der Pandemie nicht sinnvoll ist“, sagt Clemens Russel von der Initiative.

Wie im vergangenen Jahr werden auch in dieser Urlaubssaison an den Wochenenden und Feiertagen wieder drei Zugpaare zwischen Hagenow und Plau am See (RB14/RB19) über Ludwigslust und Parchim im vierstündigen Abstand verkehren. Hinzu kommt eine Hin- und Rückfahrt an den Freitagnachmittagen und vor Feiertagen. Bahnreisende können somit in beiden Richtungen auf der Strecke Hagenow Land – Ludwigslust – Parchim – Plau am See fahren, ohne in Parchim umsteigen zu müssen. In Hagenow Land besteht Anschluss an die Züge des RE1 Hamburg-Schwerin-Rostock. Zudem wird es in Parchim wieder passende Anschlusszüge aus/in Richtung Schwerin (RB13) geben.

In dieser Sommersaison werden die Züge jeweils zwei Stunden früher als 2020 verkehren. Somit erreicht man Plau am See am Freitagnachmittag bereits gegen 17.30 Uhr statt wie bisher gegen 19.30 Uhr. An den Wochenendtagen können Frühaufsteher schon gegen 9.30 Uhr mit der Bahn in Plau am See ankommen.

Die Hanseatische Eisenbahn (Hans) wird drei ihrer Fahrten an den Wochenenden wieder über Malchow hinaus bis nach Alt Schwerin und Karow verlängern (RB15). Karow erreicht man dann gegen kurz vor 10 Uhr am Vormittag sowie kurz vor 14 und 16 Uhr am Nachmittag. In die Gegenrichtung nach Waren verkehren die Züge, nach kurzem Aufenthalt in Karow, dann jeweils kurz nach der vollen Stunde.

Neu kommt in diesem Jahr die Linie RB74 der Hans hinzu, die an den Wochenenden während der Saison in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg jeweils dreimal pro Tag, aus Pritzwalk kommend, von Meyenburg über Ganzlin nach Plau am See verlängert wird.

Ergänzt wird das Nahverkehrsangebot auch in diesem Jahr durch die Busse der Linie 77, die meist stündlich zwischen Malchow, Karow, Plau am See, Lübz und Parchim verkehren. Sie sichern in Malchow und Parchim den Anschluss an den Bahnverkehr und bedienen zudem weitere Orte in der Ferienregion.

Außerdem hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich für eine bessere tarifliche Vernetzung der Angebote stark gemacht. „Für die RB19-Strecke zwischen Parchim und Plau am See werden die Fahrpreise der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft auf das Tarifniveau der Buslinie 77 der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim abgesenkt. Die Bahn- und Bus-Unternehmen erkennen während der Saison die Fahrausweise des jeweils anderen im Streckennetz zwischen Waren, Plau am See und Parchim gegenseitig an. So können z.B. Reisende mit einem Fahrausweis der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim die RB19 der Odeg wie auch umgekehrt Reisende mit einem Fahrschein der Odeg die Busse der Linie 77 der VLP nutzen“, erläutert Christian Pegel.

Schüler und Azubis aus Mecklenburg-Vorpommern können zudem mit dem „Schülerferienticket MV“ und dem „Azubiticket MV“ ebenfalls jederzeit auf den genannten Bus- und Bahnstrecken reisen. Mit dem „Mecklenburg-Vorpommern-Ticket“ (MV-Ticket) ist es dieses Jahr erstmals möglich, aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, aber beispielsweise auch aus dem Raum Hamburg, mit der Bahn und nur einem Ticket in die Seenplattenregion zu gelangen. Und Fahrradfreunde können mit der „Fahrradtageskarte Nahverkehr“ – in Verbindung mit dem „MV-Ticket“ – für nur sechs Euro auch ihr Rad günstig in Bahn und Bus mitnehmen.

Die Kosten für den diesjährigen Saisonverkehr auf der gesamten Südbahnstrecke in Höhe von mehr als 500.000 Euro trägt das Land.

Ausbau der Ortsdurchfahrt Ziegendorf

Ziegendorf – Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt im Zuge der Landesstraße 08 erhält die Gemeinde Ziegendorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim eine Zuwendung in Höhe von 194.800 Euro. Die Mittel werden gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt. Gefördert wird der Kostenanteil der Gemeinde an der Baumaßnahme. Dieser liegt bei knapp 812.000 Euro.

Bei dem gemeinsamen Vorhaben von Gemeinde und Straßenbauamt Schwerin werden neben der Straße die Gehwege, der Regenwasserkanal und die Beleuchtung erneuert.

Die Baumaßnahmen beginnen im Frühjahr 2021 und sollen voraussichtlich im vierten Quartal 2022 fertiggestellt werden.

Rheumatologisches Zentrum Klinikum Südstadt

Rostock – Gesundheitsminister Harry Glawe hat heute einen Feststellungsbescheid für die Ausweisung eines Rheumatologischen Zentrums am Klinikum Südstadt Rostock im Krankenhausplan MV übergeben. Damit ist das Rheumatologische Zentrum unter Leitung von Chefarzt Dr. Norman Görl die erste stationäre Einrichtung dieser Art, die im Landeskrankenhausplan MV aufgenommen wurde.

Die offizielle Ernennung zum Fachzentrum geht auf einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) vom Dezember 2019 zurück, der es nun auch rheumatologischen Kliniken ermöglichte, durch besondere Aufgaben als Zentrum ausgewiesen zu werden. Dafür ist eine Vielzahl von Qualitätskriterien erforderlich, die vor allem für chronisch kranke Patienten eine optimale Versorgung garantieren sollen.

Rheuma ist eine Volkskrankheit, die jeden altersunabhängig treffen kann. Die Krankheit hat viele unterschiedliche Erscheinungsformen. Umso wichtiger ist der Bedarf für ein Fachzentrum zur Behandlung von rheumatologisch erkrankten Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Gesundheitsminister Harry Glawe vor Ort.

Rostock ist überhaupt erst die zweite Klinik bundesweit, die die Initiative des Bundesausschusses aufgegriffen hat und erfolgreich ausgewiesen worden ist. Mit dem Engagement hat sich das Klinikum auch über die Region Rostock hinaus einen Namen gemacht. Hierfür steht stellvertretend für viele Aktivitäten diesbezüglich die Rheumaaußensprechstunde des Klinikums in Parchim mit etwa 800 Patienten jährlich. Die Ausweisung als Rheumatologisches Zentrum ist die Anerkennung für die langjährige hochwertige Arbeit des gesamten Rheumateams“, so Glawe.

An der größten rheumatologischen Akutklinik des Landes, der Südstadtklinik, mit eigenem Bewegungsbad werden jährlich fast 2.500 Rheumapatienten ambulant, teilstationär und vollstationär behandelt. Weitere Akutkliniken gibt es in Greifswald, Demmin und Neubrandenburg.

„Die aktuelle Feststellung des Ministeriums bestätigt unseren Anspruch an eine qualitativ hochwertige Medizin und krönt die bereits seit vielen Jahren geleistete herausragende Arbeit des Rheumateams“, unterstrich auch der Rostocker Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski. „Das Gütesiegel gibt uns Rückenwind für die ambitionierten Investitionsvorhaben, die wir jetzt an unserem Klinikum für die Patientinnen und Patienten, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umsetzen wollen.“

Um die Auflagen an ein Zentrum nach GBA-Beschluss zu erfüllen, sind verschiedene Voraussetzungen erforderlich, wie eine bestimmte Facharztanzahl, interdisziplinäre Fallkonferenzen und Fortbildungsangebote, aber auch die Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen sowie die Teilnahme an fachspezifischen Forschungsregistern und wissenschaftlichen Studien.

„Durch die Erfüllung weiterer Kriterien, wie beispielsweise das Vorhalten eines Fachrheumatologen rund um die Uhr sowie besondere technische Ausstattungen, die Aus- und Weiterbildung sowie Kooperationen und Mindestfallzahlen, kann eine gebündelte Fachexpertise allen Patienten und Fachkollegen angeboten und damit die Versorgung von Rheumakranken in MV weiter verbessert werden“, erklärte Chefarzt Dr. Norman Görl, der die Klinik für Innere Medizin II seit 2018 leitet.

Neben einer Station mit 32 Betten steht den Patienten auch eine zertifizierte Rheumatagesklinik mit 18 Plätzen sowie eine Rheumafachambulanz und eine Außensprechstunde in Parchim zur Verfügung. Betreut werden Patienten ab 18 Jahren. Dafür arbeiten Fachärzte für Innere Medizin und Rheumatologie, qualifizierte rheumatologische Fachassistenten und Fachpflegekräfte sowie Physio- und Ergotherapeuten, der Sozialdienst und Psychotherapeuten fachübergreifend zusammen.

„Für die Therapie unserer stationären Pateinten stehen uns moderne bildgebende Verfahren wie Rheumascan und das Whole-Body-MRT zur Verfügung“, so der Rheumatologe. „Dadurch kann eine rheumatische Entzündung bereits im Frühstadium erkannt werden und eine Therapiekontrolle in unklaren Fällen erfolgen. Sehr viel Wert legen wir auch in den Austausch mit anderen Zentren, um mehr über die Erkrankungsbilder zu lernen und neue Therapiestrategien zu entwickeln.“ Darüber hinaus nimmt die Klinik regelmäßig an Qualitätsmanagementverfahren des „Verbandes rheumatologischer Akutkliniken“ mit erfolgreicher Zertifizierung seit 2013 teil.

Rheuma ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Hinter dem Begriff verbergen sich mehr als 100 unterschiedliche Erkrankungen. Besonders häufig treten schmerzhafte Gelenkentzündungen und Verschleißerscheinungen auf. In Deutschland leiden schätzungsweise rund 20 Mio. Menschen unter Rheuma. Die Autoimmunkrankheit äußert sich in chronischen Schmerzen, kann aber ganz unterschiedliche Körperbereiche betreffen. Rheuma entwickelt sich über Jahre unbemerkt und greift zumeist die Gelenke an. Das Nervensystem oder die Organe, vor allem Herz, Nieren, Lunge, Darm, Haut und Augen können ebenfalls geschädigt werden. Unabhängig vom Krankheitsbild gilt: Je eher Rheuma behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten.

Das Klinikum Südstadt Rostock als größtes kommunales Krankenhaus in MV ist mit 464 Planbetten und 49 tagesklinischen Plätzen ein wichtiger Bestandteil der Krankenhauslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtauslastung mit 29.358 Fällen bei 82,24 Prozent. In der größten Geburtsklinik in MV wurden im Vorjahr 2.883 Kinder geboren. Trotz Corona-Pandemie konnte erneut ein positives Ergebnis aus Krankenhausleistungen erwirtschaftet werden.

Psychosoziale Prozessbegleitung

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hat gemeinsam mit Baden-Württemberg zur Justizministerkonferenz 2021 einen Beschlussvorschlag zur Optimierung der psychosozialen Prozessbegleitung eingebracht.

„Bundesweit zeigt sich, dass der Rechtsanspruch auf psychosoziale Prozessbegleitung für Opfer schwerer Gewalt- und Sexualstraftaten, der von Mecklenburg-Vorpommern angestoßen wurde, ein wichtiges Mittel im prozessualen Strafverfahren geworden ist. Doch hat auch die Praxis gezeigt, dass dieser Rechtsanspruch stetig der Zeit angepasst werden muss. Daher habe ich mich einem Beschlussvorschlag meines Amtskollegen aus Baden-Württemberg angeschlossen.

Im Juni wollen wir die Justizministerinnen und Justizminister der Länder dafür gewinnen, gemeinsam die Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz von weiteren Optimierungen zu überzeugen. Zum einen sollte die dreistufige Fallpauschale um zehn Prozent auf insgesamt 1.210 Euro angehoben werden, um gestiegene Gebührenkosten zu decken. Auch sollten psychosoziale Prozessbegleiterinnen und -begleiter künftig zusätzlich eine Pauschgebühr erhalten, wenn Umfang oder besondere Schwierigkeit der Sache über die eigentliche psychosoziale Prozessbegleitung in Strafsachen hinausgeht.

Und vor allem ist es bislang nicht gesetzlich vorgesehen, dass Prozessbegleiterinnen und -begleiter zum Termin der Gerichtsverhandlung eine Nachricht erhalten. Auch das sollte sich ändern“, sagt Ministerin Hoffmeister.

„Ich bin zuversichtlich, dass die JuMiKo diese drei wichtigen Punkte mittragen wird. Uns geht es darum, die derzeitige Überarbeitung der Regelung durch das Bundesministerium zu ergänzen. Hierfür brachten wir bereits erfolgreich ein, dass der Zugang zur psychosozialen Prozessbegleitung von Amts wegen ohne Antrag erfolgen soll. Geprüft wird ebenso, ob unter bestimmten Voraussetzungen bei erwachsenen Verletzten auf das unbestimmte Tatbestandsmerkmal der besonderen Schutzbedürftigkeit verzichtet werden kann, um so die Antragstellung zu erleichtern“, so die Justizministerin.

Ausweitung der Kinderkrankentage

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese begrüßt die Ausweitung der Kinderkrankentage als schnelle und unbürokratische Hilfe für Eltern und Alleinerziehende. „Viele Eltern müssen durch die derzeitige Umstellung auf einen Notbetrieb in Kita oder Schule eine Betreuung ihrer Kinder zuhause sicherstellen. In dieser schwierigen Situation lindert die weitere Erhöhung der bezahlten Kinderkrankentage die Not“, betont Drese.

Durch das neue Bundesinfektionsschutzgesetz können Elternteile, die bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, im Jahr 2021 je gesetzlich krankenversichertem Kind 30 statt 20 Arbeitstage Kinderkrankengeld beantragen. Bei mehreren Kindern hat jeder Elternteil insgesamt einen Anspruch auf maximal 65 Arbeitstage. Für Alleinerziehende erhöht sich der Anspruch um 20 auf 60 Arbeitstage pro Kind. Bei mehreren Kindern haben Alleinerziehende insgesamt einen Anspruch auf maximal 130 Arbeitstage.

„Wichtig ist, mit der neuen Regelung erhalten Eltern im Jahr 2021 auch Kinderkrankengeld, wenn ihr Kind nicht krank ist, aber zu Hause betreut werden muss, weil eine Einrichtung zur Betreuung von Kindern (Kindertageseinrichtung, Hort oder Kindertagespflegestelle), Schule oder eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen geschlossen ist oder eingeschränkten Zugang hat“, so Drese.

Auch Eltern, die im Homeoffice arbeiten (könnten), haben bei entsprechendem Kinderbetreuungsbedarf die Möglichkeit, stattdessen Kinderkrankengeld zu beantragen.

Kinderkrankengeld gibt es für jedes gesetzlich versicherte Kind bis einschließlich zwölf Jahre. Für Kinder mit Behinderung, die auf Hilfe angewiesen sind, gibt es keine Altersgrenze. Drese: „Wenn Eltern Kinderkrankentage nehmen, haben sie einen Anspruch auf Freistellung.“

Die Kinderkrankentage können für einzelne Tage genommen werden. Dies hilft Eltern, die beispielsweise an einigen Tagen der Woche Kinderbetreuung in Anspruch nehmen können. „Auch für Elternteile, die sich tageweise mit dem anderen Elternteil bei der Kinderbetreuung zu Hause abwechseln, macht es das einfacher“, verdeutlicht Drese.

Ansprechpartner zur Beantragung von Kinderkrankengeld sind die jeweiligen Krankenkassen.

Kinder- und Jugendsport mit Einschränkungen

Schwerin – Auf Basis des Bundesinfektionsschutzgesetzes hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern in einer Sondersitzung am Donnerstagabend Öffnungen für die Ausübung von Kinder- und Jugendsport beschlossen.

Folgendes gilt vom Sonnabend (24. April) an:

„Kontaktfreier Kinder- und Jugendsport ist im Freien für bis zu fünf Personen, die nicht älter sind als 14 Jahre, sowie eine Betreuungsperson möglich“, teilte Sportministerin Stefanie Drese am Freitag in Schwerin mit. Diese Person (Trainer/ Trainerin oder eine sonstige Betreuungsperson) benötigt jedoch einen negativen Corona-Test. Darüber hinaus ist kontaktloser Individualsport nur im Freien und allein, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands erlaubt. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgerechnet.

„Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter den erheblichen Einschränkungen“, sagte Drese. „Deshalb haben Angebote für junge Menschen oberste Priorität. Auch wenn es zunächst kleine Schritte sind – positiv ist, dass die Kinder überhaupt trainieren dürfen – selbst bei relativ hohen Inzidenzen.“

In Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen verfolgt die Landesregierung weiter eine Öffnungsstrategie für den Vereinssport im Land. Beginnend nun mit dem Einstieg in den vereinsbasierten Trainingsbetrieb im Kinder- und Jugendsport, soll sukzessive der vereinsbasierte Trainingsbetrieb für alle Altersklassen und in allen Sportarten bis hin zum gewohnten Trainings-Spiel-und Wettkampfbetrieb wieder ermöglicht werden.

„Sobald sich die Situation deutlich verbessert, wird sich das Sozialministerium dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen für die Teilnahme aller Altersgruppen am vereinsbasierten Sportbetrieb in allen Sportarten schrittweise wieder ermöglicht werden,“ betonte Ministerin Drese.