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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

Die Landeslehrstätte bleibt Chefsache

Schwerin – „Umweltbildung ist wichtiger denn je“, sagt Minister Dr. Till Backhaus nach einem Gespräch mit der Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Ute Hennings. Er informierte sich persönlich über die Pläne der Direktorin, die Landeslehrstätte als Stabstelle zur Chefsache zu machen. Dies begrüße er außerordentlich, denn es zeige, welche hohe Bedeutung der Landeslehrstätte auch zukünftig zukomme, so Backhaus.

Vorwürfe der Umweltverbände, die Landeslehrstätte würde aufgelöst, weist er zurück.

„Ich halte den Vorschlag der Direktorin, die Aufgaben Umweltbildung, die Betreuung des Ehrenamtes und die Öffentlichkeitsarbeit zu bündeln, für notwendig und richtig,“ so Backhaus. „Gerade in diesen Zeiten, in denen wir uns nicht persönlich treffen können, in denen Veranstaltungen, Schulungen und der Austausch über Videokonferenzen stattfinden müssen, ist es wichtig, den Bildungsauftrag des LUNG und die Öffentlichkeitsarbeit zu verzahnen.“

Nur gut informierte Menschen würden sich für Themen wie Umwelt- und Klimaschutz sowie Solidarität innerhalb der Gesellschaft engagieren. Es gelte gerade jetzt, moderne Medien zu nutzen, um vor allem auch jüngere Menschen zu erreichen. Er habe große Erwartungen an das entsprechende Konzept, das vom LUNG bis zum Jahresende vorgelegt werde.

„Die Landeslehrstätte wird mit Personal verstärkt, das interne Bildungs- und Medienkompetenz mitbringt,“ erklärte die Direktorin. Damit sollten die Medienkompetenz der LLS verbessert und die technischen Möglichkeiten des Internets gezielt genutzt werden. So könnten z.B. Webinare, kurze Informationsfilme und online-Präsentationen angeboten werden.

Aber auch die bisherigen Veranstaltungen sollten wiederaufgenommen werden, sobald persönliche Kontakte wieder vertretbar seien. Gerade für die ehrenamtlich tätigen Naturschützer seien persönlichen Gespräche und praktischen Schulungen wichtig, so Hennings weiter. Erfahrungen und Wissen ließen sich oft nur in der Natur austauschen und weitergeben.

„Die Freude an der Natur und die Sensibilität für unsere Umwelt erlebt man im Wald, auf der Wiese oder am Gewässer und nicht per Videokonferenz oder Online-Seminar. Vor allem Kinder müssen die Natur erkunden und draußen erfahren, wie alles mit allem zusammenhängt.“ erklärt Hennings. Deshalb werde auch zukünftig die Kinderumweltbildung ein wesentlicher Schwerpunkt des Landesamtes, aber auch der Naturparke sein.

Backhaus bat die Direktorin auch, auf das Ehrenamt zu zugehen und zu beraten, wie das LUNG bei der Nachwuchsgewinnung besser unterstützen könne.

Hollywood-Sound kommt nach Rostock

Musikwissenschaftliches Editionsvorhaben „Korngold Werkausgabe“

Rostock – Der aus Wien stammende Komponist Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) komponierte für die Oper, für das Theater, für das Konzerthaus und für den Film. Als jüdischer Komponist musste er vor den Nationalsozialisten fliehen, zog nach Amerika und etablierte den berühmten „Hollywoodsound“, auf den sich zahlreiche Filmmusikkomponisten bis heute beziehen.

Gemeinsam mit der Humboldt-Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt am Main wird die Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt Rostock) ab 2021 das musikalische Schaffen des Komponisten Erich Wolfgang Korngold erforschen und in drei Arbeitsstellen eine Werkausgabe edieren. Das interakademische Vorhaben (2021 – 2045) der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ist eines von nur drei Neuvorhaben im Bundesgebiet, welches sich durchsetzen konnte. Die Antragsteller sind Prof. Dr. Friederike Wißmann (hmt Rostock) und Prof. Dr. Arne Stollberg (Humboldt Universität Berlin).

„Dass der Komponist Erich Wolfgang Korngold nun eine Werkausgabe erhält, ist eine Chance in vielerlei Hinsicht: Es wird die Vorurteile gegenüber der Filmmusik weiter abbauen, das Bild einer pluralen Moderne bereichern, und es bringt Wissenschaft und musikalische Praxis näher zusammen“, sagt Friederike Wißmann.

Der Rektor der hmt Rostock, Prof. Dr. Reinhard Schäfertöns, betont: „Aus Sicht der Hochschule für Musik und Theater Rostock begrüße ich es natürlich ganz außerordentlich, dass die Korngold-Gesamtausgabe unter anderem hier bei uns angesiedelt ist. Kaum ein anderes wissenschaftliches Format vermag so augenfällig den Brückenschlag zur künstlerischen Praxis zu leisten wie eine solche Edition. Und: Dass Erich Wolfgang Korngold zu den allerbesten Komponisten überhaupt gehört, wird dann kein exklusives Insider-Wissen mehr sein. Ihren Beitrag dazu leistet die hmt Rostock ausgesprochen gern.“

„Die Ansiedlung dieses international bedeutsamen Vorhabens in Rostock ist ein großer Erfolg für die Rostocker Hochschule. Die hmt hat eine große Strahlkraft weit über die Grenzen des Landes hinaus. Die Korngold-Werkausgabe wird weiter zu dem hervorragenden internationalen Ruf der hmt beitragen. Darüber freue ich mich außerordentlich, gratuliere der hmt herzlich und wünsche viel Erfolg bei diesem ambitionierten Vorhaben“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Korngolds Œuvre besticht zunächst einmal sein eindrucksvolles handwerkliches Können. Die Werke, ihre Rezeption und die Biographie des Komponisten lassen zudem die zentralen musikhistorischen Entwicklungen der Moderne wie unter einem Brennglas sichtbar werden. Korngold zählt zu den interessantesten Komponisten der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Als Zeitgenosse in Wien zunächst gefeiert, wurde er als sogenannter Filmmusikkomponist an den Rand geschoben. Der jüdische Künstler wäre nach dem Aufführungsverbot 1933 und der Emigration in die USA 1938 beinahe dem Vergessen anheimgefallen.

Auch durch sein Festhalten an der Tonalität geriet er bald in die Rolle einer Gegenfigur zur musikalischen Avantgarde. Der ästhetischen Kontroverse folgte der biographische Bruch. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Korngold in die Emigration gezwungen. Schon seit 1934 hatte er zeitweise in Hollywood für den Film gearbeitet und geprägt, was heute als typischer »Hollywood-Sound« gilt. Paradoxerweise war es ausgerechnet seine bahnbrechende Arbeit für den Film, die Korngold nach dem Zweiten Weltkrieg zum Schaden gereichte. Sein Versuch, sich in Europa wieder mit Werken für die Opernbühne und den Konzertsaal zu etablieren, scheiterte just an der Stigmatisierung als Filmmusikkomponist. Erst in den letzten Jahren erfuhr Korngold auf den Opern- und Konzertbühnen eine Renaissance, die nun auch in der Wissenschaft einen Widerhall erfährt.

Zielvereinbarungen mit den Hochschulen

Schwerin – Die staatlichen Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern stellen sich für die kommenden fünf Jahre auf. Sie haben sich mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf die Zielvereinbarungen für die Jahre 2021 bis 2025 verständigt. Das Kabinett hat sie heute gebilligt.

„Ein wichtiger Schwerpunkt in der kommenden Zielvereinbarungsperiode ist die Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Universitäten, damit künftig mehr Absolventinnen und Absolventen auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, erläuterte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „An der Universität Greifswald haben wir deshalb zu diesem Wintersemester einen neuen Studiengang für das Lehramt an Grundschulen eingerichtet. An der Universität Rostock stehen seit diesem Wintersemester mehr Studienplätze im Studiengang Grundschulpädagogik bereit. Hinzu kommen Erweiterungen im Bereich der beruflichen Pädagogik und der Schulsozialarbeit in Rostock“, so Martin.

Weitere Schwerpunkte sind die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe mit den Studiengängen Hebammenwissenschaft und Intensivpflege in Rostock, dem Bachelor-Studiengang Pflegewissenschaften in Greifswald und einem Bachelor-Studiengang Pflege in Neubrandenburg sowie die Umsetzung des Konzepts für eine standortübergreifende Ingenieursausbildung in den Bereichen Bauen, Landschaft und Umwelt in Rostock, Neubrandenburg und Wismar. Hinzu kommen die Einrichtung eines neuen Master-Studienganges Psychotherapie in Greifswald, die Förderung des Teilzeitstudiums und eine engere Kooperation der Universitäten Greifswald und Rostock bei der Rechtswissenschaft, um auch hier die Zahl der Absolventinnen und Absolventen in den Studiengängen zu erhöhen.

Alle fünf Jahre schließen die Universitäten Greifswald und Rostock sowie die Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT), die Hochschule Neubrandenburg, die Hochschule Stralsund und die Hochschule Wismar mit der Landesregierung Vereinbarungen über ihre jeweiligen Entwicklungs- und Leistungsziele ab. Die Zielvereinbarungen treffen Regelungen zum Gesamtbudget, zur Bewirtschaftung der Haushaltsmittel und Stellen, zu Fächern und Studiengängen, zu Forschungsschwerpunkten sowie zu den Vorgaben bei der Erhöhung der Anzahl der Frauen auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen und bei Professuren. Die Ministerin dankte den Rektorinnen und Rektoren sowie allen anderen Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen für die konstruktive Mitarbeit und den intensiven Abstimmungsprozess, der durch die Corona-Pandemie länger gedauert hatte als ursprünglich geplant.

„Wichtig bleibt auch die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Das bestehende Kaskadenmodell entwickeln wir weiter. Es dient zur Festlegung von Gleichstellungsquoten. Wir legen den Fokus künftig nicht mehr allein auf den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren, sondern auch auf den Frauenanteil bei der Besetzung von wissenschaftlichen Qualifikationsstellen. Erfolgreiche Anstrengungen der Hochschulen honorieren wir mit insgesamt bis zu einer Million Euro. An der Universität Greifswald wird erstmals im Land eine Professur für Genderforschung eingerichtet“, führte die Ministerin aus. Mit diesem Schritt erhalte dieser Forschungsbereich eine wichtige und dringend notwendige Stärkung.

In den Zielvereinbarungen sind neben den Entwicklungs- und Leistungszielen auch die Gesamtfinanzierung der Hochschulen und Universitätsmedizinen, die Stellenzahl, die Mittel des Zukunftsvertrages Studium und Lehre (Nachfolge Hochschulpakt) und die Großgeräteförderung festgeschrieben. Im Bereich der laufenden Zuwendungen stellt das Land über den gesamten Planungszeitraum insgesamt rund zwei Milliarden Euro bereit, voraussichtlich 125 Millionen Euro fließen zusätzlich über den Zukunftsvertrag Studium und Lehre. Bei der Großgeräteförderung sind von 2021 bis 2025 insgesamt 53,9 Millionen Euro eingeplant.

„Mit den Zielvereinbarungen geben wir den Hochschulen und Universitäten in unserem Land Planungssicherheit für die nächsten fünf Jahre und setzen einen Rahmen für eine innovative und leistungsstarke Entwicklung. Unsere Hochschulen sind attraktive Ausbildungsstätten für junge Menschen. Sie sind wichtige Impulsgeber für die Forschung, Motor für Beschäftigung und bieten viele hochwertige Arbeitsplätze“, betonte Wissenschaftsministerin Martin. „Die Hochschulen sind das Herz des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und unerlässlich für die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften. Sie setzen regionale Schwerpunkte bei der gesellschaftlichen Entwicklung und müssen sich gleichzeitig in einem stärker werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten. Mit den Zielvereinbarungen sind sie für diese Herausforderungen gut aufgestellt.“

Mit dem Vorlegen der Zielvereinbarungen erfüllen die Landesregierung und die Hochschulen ihren gesetzlichen Auftrag. Nach der Billigung durch das Kabinett werden die Zielvereinbarungen den Hochschulleitungen zur Unterzeichnung übersandt und anschließend dem Landtag vorgelegt.

Werbekampagne für ein spannendes Berufsfeld

Schwerin – Ungewohnt bunt fahren die Dienstfahrzeuge der Geoinformations- und Vermessungsverwaltung zukünftig durch Mecklenburg-Vorpommern. Die farbenfrohe Beklebung der Fahrzeuge hat einen ernsten Hintergrund – es fehlen Fachkräfte! Durch die Werbekampagne wird das Berufsfeld der Geodäsie stärker und sichtbar in den Fokus gerückt. Innenminister Torsten Renz gibt nun den Startschuss für eine Werbekampagne des amtlichen Geoinformations- und Vermessungswesens.

„Ich hoffe, dass dies ein wirkungsvoller Beitrag ist, um junge Menschen für den Beruf in diesem Bereich zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt Innenminister Renz bei der offiziellen Beklebung der ersten Fahrzeuge und ergänzt: „Ich freue mich, dass sich insgesamt 13 Partner unserer Kooperationsvereinbarung angeschlossen haben, um die angespannte Personalsituation im amtlichen Geoinformations- und Vermessungswesen in allen Ausbildungsebenen zu verbessern.“ Zudem sollen auf diese Weise die Geo-Berufe und Karrierechancen in diesem Bereich bekannter gemacht werden.

Zunächst werden 14 Fahrzeuge des Landesamtes für innere Verwaltung und der Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt mit der Nachwuchskampagne beklebt. Weitere Fahrzeuge der kommunalen Vermessungsverwaltungen sowie der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure werden folgen.

Das Herzstück der Kampagne ist die Internetseite www.geo-karriere-in-mv.de. Dort werden die Berufsbilder, Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten präsentiert sowie auf viele weitere Aspekte rund um das „Vermesserdasein“ verwiesen. Diese Internetseite wird nun auf diversen Werbeträgern zielgruppengerecht beworben, künftig auch digital über die gängigen Social Media-Plattformen.

Die Werbekampagne basiert auf einer Kooperationsvereinbarung zur Nachwuchsgewinnung in der Geodäsie, die auf Initiative des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern Anfang des Jahres 2020 zwischen 13 Partnern geschlossen wurde.

Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit

Schwerin – Für die Jahre 2021 und 2022 stellt das Land zur Finanzierung der Jugend- und Schulsozialarbeit gut 17,15 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Das hat Sozialstaatssekretär Nikolaus Voss heute in Schwerin bekannt gegeben.

Dabei stehen in den kommenden zwei Jahren 9,37 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit in Mecklenburg-Vorpommern und 7,78 Millionen Euro für die Jugendsozialarbeit bereit. Darüber hinaus sind landesseitig jährlich bis zu 1,8 Millionen Euro für die anteilige Finanzierung der durch die Kommunen aus BuT-Restmitteln finanzierten Stellen in der Schulsozialarbeit eingeplant.

„Die Jugend- und Schulsozialarbeit hat sich in Mecklenburg-Vorpommern als wichtige Form der individuellen Förderung junger Menschen bewährt und wird in gemeinsamer Verantwortung zwischen Land, der kommunalen Ebene und den vor Ort tätigen Jugendhilfeträgern auf Grundlage einer Zielvereinbarung zur Ausgestaltung der Jugend- und Schulsozialarbeit über 2020 hinaus fortgeführt“, sagte Voss.

Land und Kommunen eint nach Aussage von Voss das Ziel, junge Menschen in unserem Land in der Schule erfolgreich sozialpädagogisch zu betreuen und vor allem im Übergang in die Ausbildung zu unterstützen. Deshalb sei das Sozialministerium gerade dabei, mit allen Landkreisen und den beiden kreisfreien Städten eine Vereinbarung zur Umsetzung der Förderung im Bereich der Jugend- und Schulsozialarbeit abzuschließen. „Sie bildet die Grundlage der Finanzierung und dient zugleich als Leitfaden für die Umsetzung der fachpolitischen Ziele im Bereich der Jugend- und Schulsozialarbeit in Mecklenburg-Vorpommern“, so Staatssekretär Voss.

Die Beträge, die auf den Landkreis bzw. die kreisfreie Stadt in den Jahren 2021 und 2022 entfallen, berechnen sich nach dem Anteil der jeweils dort lebenden 10- bis 26-jährigen Einwohner*innen sowie einem Pauschbetrag für standardisierte Einheitskosten.

Voss: „Damit besteht Planungssicherheit für die kommenden Jahre für die Jugend- und Schulsozialarbeit im Land.“

Modellprojekt „Kita 2030“

Kita-Projekt für kindgerechtes nachhaltiges Handeln nimmt Formen an

Schwerin – Das landesweite Modellprojekt „Kita 2030“ schreitet weiter voran. Darin geht es um Nachhaltigkeit in der frühkindlichen Bildung sowie im Kita-Management. Mit Hilfe des Projekts sollen Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen vermittelt werden, um in den Kitas kindgerechtes, nachhaltiges Handeln im Alltag und den verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu fördern.

Zunächst sind die Pädagoginnen und Pädagogen aus den neun teilnehmenden Kitas in fünf zweitägigen Workshops qualifiziert worden, teilweise Corona-bedingt auch online. Ein erstes Zwischenfazit falle sehr positiv aus, sagte Dr. Anja Kofahl von der Naturschule M-V in natura. Sie leitet mit Maika Hoffmann und Dr. Beate Kohler (concept future) die Weiterbildungen in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben viele Denkprozesse und Verhaltensänderungen in den Kitas auf den Weg gebracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich trägerübergreifend austauschend, es war sehr sinnstiftend für alle Seiten“, so die Dozentin.

Im nächsten Schritt sollen weitere Netzwerktreffen regional stattfinden, die Workshops für Kita-Träger und Leitungspersonal schließen sich ab März 2021 an.

Auch Sozialministerin Stefanie Drese ist mit dem bisherigen Verlauf des Modellprojektes „Kita 2030“ sehr zufrieden. „Die erste wichtige Etappe ist geschafft. Wir haben damit die Tür für eine verantwortungsvolle Ressourcennutzung in unseren Kitas aufgestoßen. Die Fachkräfte sollen es vorleben und an die Kinder und Eltern weitergeben. Das ist unser pädagogischer Ansatz, den wir verfolgen“, verdeutlicht die Ministerin.

Neun Kindertagesstätten aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns haben sich Ende 2019 auf den Weg gemacht, um das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) sowohl pädagogisch als auch in seinen Strukturen erlebbar zu machen.

„Kita 2030“ folgt einem BNE-Ansatz, der ausgehend von Naturerfahrung und ganzheitlicher Naturbildung die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur erkennbar werden lässt und zu einem kindgerechten nachhaltigen Handeln im Kita-Alltag führt.

Schlüsselthemen von BNE sind u.a. Ernährung, Schutz von Artenvielfalt, Konsum, Klima, Gesundheit und kulturelle Vielfalt.

Das dreijährige Modellprojekt „Kita 2030. Nachhaltigkeit erleben. Zukunft gestalten!“ wird vom Sozialministerium Schwerin mit insgesamt rund 190.000 Euro gefördert. Neben der Weiterbildung und Sensibilisierung des pädagogischen Fachpersonals und des leitenden Personals sowie der Schaffung eines Netzwerks, werden am Ende des Projekts auch Broschüren an alle Kitas in M-V herausgegeben. Sie dienen als Hilfestellung bei der Umsetzung der Nachhaltigkeit in der Pädagogik und dem Kita-Management.

Mit dem Projekt für nachhaltige Bildung im frühkindlichen Bereich folgt Mecklenburg-Vorpommern einem Aufruf der Vereinten Nationen (UNO) zur Entwicklung eines Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung. Es soll international in allen Bildungsbereichen verankert werden.

Infektionsgeschehen an den Schulen

Schwerin – Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind weiterhin in verhältnismäßig geringem Maße von der Corona-Pandemie betroffen. In den vergangenen zwei Wochen gab es 25 Indexfälle bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. Diese zogen insgesamt 49 Folgefälle nach sich. Dabei waren es bei den Schülerinnen und Schülern 15 Fälle und 41 Folgefälle. (0,03 Prozent aller Schülerinnen und Schüler). Unter den Lehrkräften gab es 10 Fälle und acht Folgefälle. (0,12 Prozent aller Lehrkräfte).

Aus den genannten Zahlen können wegen der geringen absoluten Zahlen aber keine Inzidenzzahlen berechnet werden.

An 22 Schulen im Land werden derzeit Quarantäne-Maßnahmen infolge eines Infektionsgeschehens durchgeführt. Drei öffentliche Schulen sind derzeit vorübergehend geschlossen. Es handelt sich um die Grundschule Jürgenstorf, die Grundschule Selmsdorf und die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Ferdinandshof.

Rund 98,2 Prozent aller Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen Schulen können in Mecklenburg-Vorpommern derzeit den Präsenzunterricht besuchen. In Quarantäne befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 3.363 Schülerinnen und Schüler (1,8 Prozent aller Schülerinnen und Schüler) und 278 Lehrkräfte (2,09 Prozent) von öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Dabei handelt es sich ausdrücklich nicht nur um Personen, die mit einem positiven Fall an einer Schule in Zusammenhang stehen. In Quarantäne befinden sich vorsorglich auch Kontaktpersonen oder Personen, die aus einem Risikogebiet eingereist sind.

Unterdessen kommt es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte an allen vier beruflichen Schulen in Waren, Neubrandenburg und Neustrelitz wegen hoher Infektionszahlen zu Einschränkungen. Nicht betroffen sind davon berufsvorbereitende Bildungsgänge und die Abschlussklassen der Vollzeitbildungsgänge, die im Zeitraum zwischen dem 3.12.2020 und dem 31.01.2021 ihre Prüfungen absolvieren müssen.

Förderung der Schulinfrastruktur

Schwerin – Die Vorhaben für das Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ stehen fest. „Die Mittel aus dem Programm werden für Vorhaben außerhalb der Mittel- und Oberzentren eingesetzt. Der Fördertopf ist für Schulen, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können. Hierzu zählen größere Vorhaben, wie umfangreiche Sanierungen beziehungsweise Ersatz-, An- oder Neubau von Schulbauten im ländlichen Raum. In einigen Fällen sind aufgrund von wachsenden Schülerzahlen bauliche Veränderungen notwendig oder die Gebäudesubstanz wird den modernen Anforderungen nicht mehr gerecht. Im Ergebnis werden die Bedingungen für Lehrende sowie Schülerinnen und Schüler erheblich verbessert. Die Schule wird zukunftsfähig gemacht. Das ist gerade für Standorte in der Fläche von erheblicher Bedeutung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Die Schulträger der öffentlichen allgemeinbildenden Schulen außerhalb der Mittel- und Oberzentren waren aufgerufen, bis Anfang Oktober ihre Projektvorschläge einzureichen. Für 2020 umfasst das Programm ein Volumen von 20 Millionen Euro. „Das Programm wird auch im kommenden Jahr in selber Höhe fortgesetzt“, so Glawe weiter. Mit der Umsetzung hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (LFI) beauftragt.

Geplante Vorhaben im Überblick
Teilerweiterung und Sanierung Regionalen Schule Domsühl

Die Regionale Schule in Domsühl (Landkreis Ludwigslust-Parchim) im Parchimer Umland soll teilerweitert und saniert werden. Gegenwärtig besteht die Regionale Schule aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude sowie drei Containerbauten, die Grundschule, Hort und Orientierungsstufe nutzen. Darüber hinaus gibt es für den Sportverein und den Schulclub einen L-förmigen Barackenbau. Vorgesehen ist unter anderem der Rückbau der Container. Ein zweigeschossiger Ergänzungsneubau in direkter Verbindung zum Hauptgebäude soll neu entstehen. Das Hauptgebäude wird in Bezug auf bau- und brandschutztechnische Anforderungen angepasst. Der Ostgiebel des Hauptgebäudes sowie das Treppenhaus werden saniert. Darüber hinaus besteht ein hoher Sanierungsbedarf beispielsweise bei Elektro, Heizung und Sanitär. „Das Vorhaben ist zwingend zur Sicherstellung des Schulbetriebs notwendig. Alle Gebäude sind stark sanierungsbedürftig, die Nutzungsdauer der Container ist überschritten und die Räumlichkeiten sind nicht bedarfsgerecht ausgebaut. Nach Fertigstellung kann auch ein verbesserter zentralisierter Schulbetrieb erfolgen“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Baubeginn soll im Sommer 2021 erfolgen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 4,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ mit voraussichtlich knapp 3,7 Millionen Euro.

Erweiterungsneubau der Regionalen Schule in Neukloster

Die Regionale Schule Neukloster (Landkreis Nordwestmecklenburg) befindet sich derzeit in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Durch das große Einzugsgebiet werden momentan Schüler in 17 Klassen unterrichtet. Die durch die vorhandenen Räumlichkeiten begrenzten Flächen sind für den jetzigen sowie weiter steigenden Bedarf nicht ausreichend. „Aus diesem Grund soll die Ganztagsschule um einen Neubau erweitert werden. Zwischen beiden Gebäuden ist ein Verbindungsbau geplant, der auch die barrierefreie Erschließung ermöglicht. Dieser trägt mit seiner gläsernen Fassadengestaltung straßenseitig sowie der halbrunden Form auf der straßenabgewandten Seite zu einem architektonischen Gesamtbild von alt und neu bei. Während der Bauphase zur Errichtung des Neubaus soll die weitere Nutzung des Bestandsgebäudes ermöglicht werden, so dass keine Zwischenlösung geschaffen werden muss“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Neubau selbst erscheint in einfacher Kubatur und moderner zeitgemäßer Gestaltung.   Die Außenanlagen werden entsprechend als Eingangsbereich Neubau/Verbinder sowie Fluchtweganpassung im Bereich des Bestandsgebäudes mit Pflasterung, Treppen- und Rampenanlagen sowie Bepflanzung und Außenmöblierung ausgeführt. Neu gewonnene Klassenräume werden mit Mobiliar und moderner Technik ausgestattet.

Der Baubeginn soll im Frühjahr 2022 sein. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 10,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.

Europaschule in Rövershagen erhält Ersatzneubau – erster Schritt hin zum Campus Kooperative Gesamtschule

Die Europaschule in Rövershagen (Landkreis Rostock) ist eine kooperative Gesamtschule, in der Schüler der Klassen 5 bis 12 unterrichtet werden. Die Jahrgänge der 5. bis 10. Klasse sind aktuell vierzügig mit jeweils zwei Klassen in den Bildungsgängen der Regionalen Schule und des Gymnasiums. Gemäß Schulentwicklungsplan des Landkreises ist eine Kapazitätserweiterung von derzeit ca. 640 auf insgesamt 780 Schüler geplant.

Die Regionale Schule hat verschiedene Schäden und Mängel an den unterschiedlichen Gebäudeteilen des Schulkomplexes, wie unter anderem Risse an tragenden Wänden und Decken. Weiterhin weisen zahlreiche Schäden an Wänden und Fußböden auf mangelnde horizontale und vertikale Abdichtungen hin. Zusätzlich ergeben sich auch Mängel im Brandschutz. Im Ergebnis einer Schadensanalyse wird der Rückbau des Schulkomplexes empfohlen.

Der Schulträger plant im Zeitraum bis 2022 die Errichtung eines Ersatzneubaus in Modulbauweise. „Der bauliche Zustand der bestehenden Schule zeigt auf, dass das Vorhaben zur Sicherstellung des Schulbetriebs erforderlich ist. Darüber hinaus ist der Bedarf für mehr Plätze an der Schule gegeben. Die Schülerzahlen wachsen stetig. Der Neubau ist der erste Schritt hin zum Campus der Kooperativen Gesamtschule“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

In späteren Bauabschnitten werden zwei weitere neue Schulgebäude errichtet, deren bauliche Anbindung mit dem Modulbau über ein gemeinsames Foyer erfolgt. Nach dem Abbruch des jetzigen Gebäudebestandes erfolgen weiterhin der Neubau einer Förderschule für geistige Einschränkungen, einer Sporthalle und die Gestaltung der Campus-Freiflächen.

Der Baubeginn soll im Sommer des kommenden Jahres sein.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 15,3 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit rund 1,3 Millionen Euro.

Sanierung, Umbau, Erweiterung der Grundschule am Friedensring in Wittenburg

In Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wird die Grundschule am Friedensring saniert, umgebaut und erweitert. Geplant ist es, die derzeit zweizügige Schule vierzügig auszubauen. „Es gibt dringenden Bedarf bei der Aufnahmekapazität der Schüler. Hier ist die Nachfrage deutlich größer als das vorhandene Angebot“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Das Vorhaben soll in drei Bauabschnitten umgesetzt werden. Das zweigeschossige Bestandsgebäude wird einen Ergänzungsanbau an der Westseite erhalten. Auch das Bestandsgebäude soll saniert werden, das Artrium wird überdacht. Es entsteht ein zentraler Versammlungs- und Essenraum. Darüber hinaus sind Grünanlagen geplant.

Der Baubeginn soll im Sommer 2021 erfolgen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 12 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.

Jördenstorf erhält Schulneubau

In Jördenstorf (Landkreis Rostock) soll die Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule einen Ersatzneubau erhalten. Das durch die Grundschule am Außenstandort Matgendorf genutzte Gebäude ist dringend sanierungsbedürftig. „Es bestehen erhebliche brandschutztechnische Mängel, Fluchtwege sind nicht den Vorschriften entsprechend vorhanden. Die benötigten Mindestraumflächen sind für die Schülerzahl nicht mehr ausreichend und auch durch Umbaumaßnahmen nicht erfüllbar. Der geplante Neubau ist als energiesparender und klimaregulierender Bau in gerundeter Form mit wandelbarer Mehrzwecknutzung geplant. So ist es möglich, Raumgrößen und -strukturen bei Bedarf mit geringem baulichen Aufwand zu verändern beziehungsweise anzupassen“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.

Der Baubeginn ist für Sommer 2021 vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 10,3 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus dem Programm „Zuwendungen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur“ voraussichtlich mit 5,0 Millionen Euro.