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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

Abitur-Noten liegen vor

Oldenburg: Gute Leistungen der Schülerinnen und Schüler

Schwerin – Dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung M-V liegen die vorläufigen Ergebnisse der diesjährigen schriftlichen Abitur-Prüfungen vor. „Dabei zeigt sich eine gute stabile Lage in den Fächern Deutsch und Englisch mit Werten zwischen 8,1 und 9,7 Notenpunkten über die Jahre hinweg. Besonders erfreulich ist die deutliche Verbesserung im Fach Mathematik“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg in Schwerin.

Dies betrifft sowohl die Grund- als auch die Leistungskurse in den Mathematik-Prüfungen mit CAS (Computeralgebrasystem) sowie mit WTR (wissenschaftlichem Taschenrechner). Hier konnten in den Grundkursprüfungen mit WTR und mit CAS 6,5 bzw. 6,3 (im Jahr 2023 noch 5,1 bzw. 5,2) und in den Leistungskursprüfungen 8,5 bzw. 8,4 Notenpunkte (im Jahr 2023 mit 7,7 bzw. 7,8) erreicht werden.

„Die erfreulichen Ergebnisse basieren auf der Durchführung vielfältiger Maßnahmen, die von Fortbildungs- und Beratungsangeboten für Lehrkräfte über zielgerichtet eingesetzte Materialien zur Prüfungsvorbereitung und Weiterentwicklung der Prüfungsstruktur im Fach Mathematik reichen“, erklärte die Ministerin. Berücksichtigung gefunden haben dabei auch die Rückmeldungen der Lehrkräfte zu den Abiturarbeiten des vergangenen Prüfungsjahres. So seien die Erkenntnisse des Expertenausschusses Mathematik, der im vergangenen Jahr gebildet worden ist, wesentlich gewesen, so die Ministerin.

Oldenburg: „Neben den jahrelangen sehr schwachen Mathematikleistungen kam im vergangenen Jahr noch die Auswirkung der Pandemie erschwerend hinzu. Es lag vollkommen auf der Hand, dass es einer grundständigen Änderung bedarf, um die Leistungen der Schülerinnen und Schüler dauerhaft im Fach Mathematik zu verbessern. Endlich zeigen die jetzigen Ergebnisse eine deutliche Verbesserung der Leistungen. Wichtig bleibt dennoch, weiter den Fokus auf die Stärkung der basalen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen zu legen.

Mit dem kommenden Schuljahr wird es daher eine zusätzliche Unterrichtstunde im Grundkurs Mathematik geben.“

Zehn „Aqua-Kitas“ vom Land gefördert

Oldenburg: Mit qualifizierten pädagogischen Fachkräften Kindern das Schwimmen näher bringen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute eine der zehn Kindertageseinrichtungen im Land besucht, die sich an dem Modellprojekt „Aqua-Kitas“ beteiligen. In der Natur- und Waldkita Dambecker Seen hat sich die Ministerin mit den pädagogischen Fachkräften über das Modellprojekt und die damit verbundenen Wassergewöhnungskurse für Kinder ausgetauscht.

„In Mecklenburg-Vorpommern ist es wichtig, dass viele Kinder möglichst früh schwimmen lernen. Mit den entsprechenden Schulungen für pädagogische Fachkräfte setzen wir genau dort an, damit Kinder bereits im Kindergartenalter an das Wasser gewöhnt werden. Es freut mich sehr, dass das Angebot des Modellprojekts so gut angenommen wird“, sagte Simone Oldenburg bei ihrem Besuch in Dambeck.

Das Land stellt pro Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Damit können bis zu zehn Einrichtungen mit jeweils 1.500 Euro gefördert werden. In diesem Jahr erhalten zehn Kindertageseinrichtungen aus Greifswald, Parchim, Priborn, Dambeck, Gadebusch und Sternberg die Förderung, um Fachkräfte zu Assistenzschwimmlehrerinnen und Assistenzschwimmlehrern ausbilden zu lassen.

Die 30-stündigen Online-Schulungen werden durch die Stiftung Deutschland Schwimmt durchgeführt. Die Kurse umfassen 20 Theorieeinheiten via Lehrbriefe per Zoom. Zusätzlich absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Praxistag. Im Anschluss erhalten sie ein Zertifikat „geprüfte/r Schwimmlehrer/in BASIS“ des Deutschen Schwimmlehrerverbandes.

Für die pädagogischen Fachkräfte ist die Teilnahme kostenlos.

Kleine „Waldhelden“ ausgezeichnet

Loppin – Heute hat Forstminister Dr. Till Backhaus im Jugendwaldheim Loppin die Gewinner der Aktion „Waldheld“ gekürt. Gemeinsam mit dem Maskottchen Edda Eichhörnchen, die sich als Hüterin für unseren Wald einsetzt, möchte die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern mit dem Projekt wieder Kinder aus Kitas und Grundschulen ermutigen, sich aktiv und altersgerecht für den Wald- und damit für den Klimaschutz stark zu machen.

„Diese Aktion begrüße ich sehr. Zeigt sie doch, mit welchem Ideenreichtum die Kinder vorgegangen sind, wenn es darum geht, sich für die Natur vor der eigenen Haustür einzusetzen. Der Wald ist bedeutsam in vielerlei Hinsicht: Er schützt vor Erosion, Hochwasser, Trockenheit und Hitze. Auch ist er wichtig für das Klima, er filtert die Luft, speichert Kohlenstoff und produziert den für Mensch und Tier notwendigen Sauerstoff.

Erwähnenswert ist auch, dass in Deutschland mehr als eine Million Menschen in der Holz- und Forstwirtschaft tätig sind. Das sind mehr als in der Automobilindustrie und im Maschinenbau. 2023 betrug der Branchenumsatz rund 25,5 Milliarden Euro. Außerdem ist Wald der Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Durch die Aktion werden Kinder angehalten, sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Schritte, um den Wald und damit die Umwelt zu schonen. In diesem Sinne gratuliere ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und danke ihnen recht herzlich“, sagte Backhaus.

Zu den 20 fristgerechten Einsendungen gehörten zum Beispiel Brettspiele, ein Wald-Rapsong, eine Dokumentation für Waldprojekttage sowie eine Kurzgeschichte. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesforstanstalt MV, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Umweltministerium bewertete die Originalität, die persönliche Ansprache des eingereichten Beitrages und die Breitenwirkung. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel spannende Tages- und Nachtprogramme mit den Forstleuten, Entdeckungstouren durch den Wald und einen Tag voller Spaß und Spiel mit der mobilen Waldschule in der Kita bzw. Schule.

  In der Kategorie Kita/ Kiga gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Kita Tausend Farben, Hrn. Steffen Laack + Gruppe Buntikus, Tolstoistr. 5, 17489 Greifswald, (Gewinn: 1 Übernachtung im JWH Loppin für 30 Personen)
  2. Naturkindergarten „Barfuss und Gemüse“, Fr. Anja Müller, Wahlendower Str. 11, 17438 Wolgast, (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Naturkita Sievertshagen, Dorfstr. 72, 18510 Papenhagen (Gewinn: Ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)

  In der Kategorie Grundschule/Hort gehen die Plätze 1-3 an:

  1. Robert-Lansemann-Schule, Fr. Susanne Nilius + die Eisbärenklasse 3, Lenensruher Weg 33, 23970 Wismar (Gewinn: 1 Übernachtung im Waldcamp im FoA GVM für 34 Personen)
  2. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4a, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: 1 Waldtag mit Programm und Mittagessen im Wald)
  3. Grundschule Teterow, Fr. Christin Bensing-Brandt und Klasse 2c, Schulkamp 5, 17166, Teterow
  4. Grundschule Penkun, Fr. Silvia Markowsky + die Klasse 4b, Am Deputatenbruch 6, 17328, Penkun (Gewinn: Je ein Besuch der „Rollenden Waldschule“ in der Einrichtung)

Eigene Unternehmen für Schüler

Oldenburg: Wertvolle Erkenntnisse für den späteren Berufsweg sammeln

Rostock – „Eine Schülerfirma aufzubauen und zu betreiben, ist eine aufregende und lohnende Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen. Sie lernen viel über die wirkliche Geschäftswelt, indem sie Produkte herstellen oder Dienstleistungen erbringen. Damit sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihren späteren Berufsweg“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg am (heutigen) Dienstag in Rostock bei der Präsentation der neuen Handreichung „Gründung und Betrieb von Schülerfirmen“.

Schülerfirmen sind pädagogische Projekte an Schulen, die sich praxisnah mit dem Thema „Wirtschaften“ beschäftigen. „Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler an diesen pädagogischen Projekten teilnehmen, haben wir Tipps und praktische Anleitungen für eine erfolgreiche Arbeit in einer Schülerfirma zusammengestellt“, sagte die Ministerin.

Die Publikation richtet sich an Lehrkräfte, pädagogische Betreuerinnen und Betreuer sowie Schülerinnen und Schüler. Themen wie Ideenfindung, Planung, Finanzen, Marketing sowie rechtliche und organisatorische Aspekte werden erläutert und bewährte Strategien, die bei der Gründung und Verwaltung der Schülerfirmen unterstützen, vorgestellt.

„Vor der Corona-Pandemie gab es noch 85 Schülerfirmen. Aktuell sind es rund 30, die vor allem in den Branchen Merchandising, Ernährung, Lebensmittelproduktion und IT aktiv sind. Wir wollen die Schülerfirmen im Land stärken und weiter unterstützen, sodass noch mehr Kinder und Jugendliche sich dafür entscheiden, ein solches Unternehmen zu gründen. Seit vergangenem Jahr fördert das Land daher die Landeskoordination Schülerfirmen“, so die Ministerin.

Die Landeskoordination wird vom Verein „RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern“ übernommen, deren Aufbau im Jahr 2023 mit rund 40.000 Euro vom Land gefördert worden ist. Für den Betrieb sind Landesförderungen in diesem Jahr in Höhe von rund 152.000 Euro und für das Jahr 2025 ca. 107.000 Euro vorgesehen.

Oldenburg: „Schülerfirmen tragen zum Ausbau der Berufswahlkompetenz bei. So kann der Übergang von der Schule in den Beruf besser gelingen. Einerseits können die Kinder und Jugendlichen in ihrer Firmen die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ausbauen und anderseits können die Betriebe junge Talente kennenlernen. So erwachsen für beide Seiten neue Perspektiven in ihrer Heimatregion.“

Die Ministerin erklärte, dass im Rahmen des neuen Konzepts für die Berufliche Orientierung auch die Arbeit der Schülerfirmen weiter gestärkt wird. „Wir wollen mehr Praxis in den Unterricht bringen. Mit vielen weiteren Angeboten unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufs- und Studienwahl nachhaltig.“

Fördermittel für Gingster Schulneubau

Parlamentarischer Staatssekretär Heiko Miraß übergibt 4,2 Millionen-Euro-Zusage

Insel Rügen – Grünes Licht für die neue Schule in Gingst. Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, hatte den lang erwarteten Fördermittelbescheid im Gepäck. Er übergab gestern Vormittag die Finanzzusage in Höhe von 4,2 Millionen Euro an den neuen Gingster Bürgermeister Nico Last und beglückwünschte die anwesenden Gemeindevertreter zu dem in Kürze beginnenden 1. Bauabschnitt des neuen Regionalschulgebäudes.

„Wir freuen uns sehr über die Zuwendung“, erklärt Nico Last in seiner Begrüßung der Gäste. Unter ihnen auch sein Ummanzer Bürgermeisterkollege Holger Kliewe. „Der Schulstandort im Westen der Insel liegt uns sehr am Herzen“ ergänzt er und blickt auf den langen Weg zurück, den das Projekt insgesamt genommen hatte. Seit 2011 sitzt er immer wieder mit am Tisch, wenn es um die Zukunft der Schule geht und brachte sich ein, wenn Entscheidungen und Studien über Sanierung oder Neubau beraten werden mussten oder die Suche nach Fördertöpfen wichtig war.

Finanzspritze für den Gingster Schulneubau. Staatsekretär Heiko Miraß (2.v.l.) und Bürgermeister Nico Last (1.v.l) bei der Übergabe des Fördermittelbescheides. Der sorgte bei Schulleiter André Farin (1.v.r.) sowie seinen Schülern Mia Behm und Finn Koch für Begeisterung. Foto: Martina Zabel
Finanzspritze für den Gingster Schulneubau. Staatsekretär Heiko Miraß (2.v.l.) und Bürgermeister Nico Last (1.v.l) bei der Übergabe des Fördermittelbescheides. Der sorgte bei Schulleiter André Farin (1.v.r.) sowie seinen Schülern Mia Behm und Finn Koch für Begeisterung. Foto: Martina Zabel

„Im ersten Bauabschnitt entsteht das Klassenraumgebäude mit vier Etagen in einem modernen und farblich passenden Outfit“, schildert Schulleiter André Farin die erste Etappe auf dem Weg zu einem Schulcampus mit Grundschule, weiterführender Schule und Turnhalle. „Das Lernen in einer Ganztagsschule mit Inklusion, Referendarausbildung und Berufsorientierung bekommt eine geniale Aufwertung.“ Dafür lohne es sich, so der Gingster Schulleiter, mehr als 16 Millionen in die Hand zu nehmen. Heiko Miraß lobte die Gemeinde für diesen Schritt, denn ein lebendiger Ort brauche auch immer eine Schule, um für junge Familien attraktiv zu sein.

Applaus kam in der Stunde auch von Schülerinnen und Schülern aus der 5a, die eigens für den Anlass eine Empfangsbestätigung gebastelt hatten. „Wir bedanken uns sehr im Namen aller Schüler“, sagt Mia Behm. Mit ihren Klassenkameraden übergaben sie dem Staatssekretär und den beiden Bürgermeistern ihren Bescheid. Sie verbanden damit drei Bitten: Hilfe und Unterstützung bei der schnelleren Umsetzung des Digitalpakts, für die präventiven Projekte in allen Klassen und für das Vorhaben, eine „Schule ohne Rassismus“ zu werden. Diese und weitere Ideen wollen sie in der neuen Schule fortführen und können den Einzug in den Neubau kaum erwarten.

Bessere Vergütung + Unterrichtsstundenkonten

Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes „Gute Schule 2030“ machen Schuldienst für Beschäftigte attraktiver

Schwerin – Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern erhalten künftig eine höhere Vergütung bei geleisteter Mehrarbeit. Außerdem können sie ein langfristiges Unterrichtsstundenkonto einrichten lassen. Darauf haben sich die Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes für „Gute Schule 2030“ nach einem längeren Verhandlungsprozess verständigt.

Ab 1. September 2024 ist erstmals für alle Lehrämter ein einheitlicher Betrag geplant, der im November und noch einmal im Februar erhöht werden soll.  Vor allem für Lehrkräfte im Grundschullehramt ergibt sich daraus eine deutliche Steigerung. Das Land investiert hier etwa sieben Millionen Euro pro Jahr, um diese Anhebung umzusetzen. Die zugehörige Verordnung befindet sich noch im Rechtssetzungsverfahren.

Für Lehrkräfte, die planmäßig mehr Stunden in der Unterrichtswoche leisten und diese später durch Freizeit ausgleichen wollen, besteht in Zukunft die Möglichkeit, diese unter bestimmten Voraussetzungen auf ein langfristiges Unterrichtsstundenkonto einzuzahlen.
Aus Sicht der Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes war dieser Schritt notwendig, da aufgrund des Lehrkräftemangels trotz aller weiteren Maßnahmen auch in absehbarer Zeit Mehrarbeit von Lehrkräften nicht ausgeschlossen ist. Die Prüfung der rechtlichen Umsetzung, der Finanzierung und die Einbindung der Mitbestimmungsgremien führte letztlich zu einem längeren Verhandlungszeitraum.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Mit den neuen Regelungen verbessern wir deutlich die Arbeitsbedingungen unserer Lehrkräfte. Dadurch wird der Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt attraktiver. Mit dieser Neuerung wird die geleistete Mehrarbeit der Lehrerinnen und Lehrer höher vergütet, denn zusätzliche Stunden müssen sich auch für die Lehrkräfte lohnen. Sie sind es, die durch dieses große Engagement den Unterrichtsausfall verringern.

Wenn sie kurzfristig Vertretungsunterricht erteilen, wird dies durch eine höhere Mehrarbeitsvergütung belohnt. Mit den langfristigen Unterrichtsstundenkonten können sie heute mehr arbeiten, um später ohne einen Verzicht auf die Vergütung bzw. die Besoldung weniger zu arbeiten. Ich freue mich, dass sich alle Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes auf diese Regelungen verständigen konnten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Gute Nachrichten für alle Lehrkräfte, die mehr arbeiten! Mit der geplanten deutlichen Verbesserung der Mehrarbeitsvergütung für Lehrkräfte und der Einführung eines langfristigen Unterrichtsstundenkontos werden bessere Möglichkeiten für den Ausgleich von zusätzlich geleisteten Unterrichtsstunden geschaffen.

Im Vergleich der Bundesländer rückt Mecklenburg-Vorpommern mit der neuen Vergütungshöhe auf den zweiten Platz vor. Gleichzeitig wird die bisher unübersichtliche Regelung klarer. Im Wettbewerb um die wichtigen Fachkräfte setzt unser Land ein deutliches Zeichen. Ich danke den Gewerkschaften für die konstruktiven Verhandlungen.“

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV), Landesvorsitzender Nico Leschinski: „Die Erhöhung der Vergütungssätze war dringend geboten. Die meisten unserer Kolleg:innen wissen um die Notwendigkeit der Mehrarbeit, um in dieser Situation Unterricht abzusichern. Sie wollen ihren Einsatz zu Recht entsprechend gewertschätzt wissen. Dies ist uns jetzt gelungen.

Mit der Erhöhung im Februar bewegen wir uns im Bundesvergleich an der Spitze dieser Vergütung. Das Arbeitszeitkonto verstehen wir als Einstieg in einen Prozess. Ein Anfang ist gemacht und wir werden in Zukunft prüfen, welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt. Die Freude über das jetzige Ergebnis in der Mehrarbeit kann und soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es als Gewerkschaft unser originäres Anliegen ist, eine solche gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb werden wir jetzt weiter verhandeln, um gerade auch in Zeiten von Personalmangel die Lehrkräfte zuverlässig und dauerhaft zu entlasten.“

Philologenverband (PhV M-V), Landesvorsitzender Mario Steinke: „Wir haben hier eine positive Entwicklung für unsere Lehrkräfte. Das Land zeigt Wertschätzung für geleistete Mehrarbeit und zeigt Lehrkräften auch eine, wenn auch begrenzte, Möglichkeit die Mehrarbeit in Zeit anrechnen zu lassen und diese später auszugleichen.“

Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB), Hans-Joachim Prakesch (Vorsitzender des Landesverbandes): „Wir begrüßen die Erhöhung der Vergütung für geleistete Mehrarbeit der Lehrkräfte und der Anpassung der Stundensätze an die zukünftige Erhöhung der Tabellenentgelte bzw. der Besoldung. Mit dieser Erhöhung wird der Notwendigkeit der Verrichtung von Mehrarbeit Rechnung getragen und der Leistung der Lehrerinnen und Lehrer Wertschätzung entgegengebracht.

Trotz der deutlichen Erhöhung liegen die Stundensätze für die höheren Erfahrungsstufen unterhalb der Vergütung für geleistete reguläre Arbeit. Hier gibt es noch Entwicklungspotenzial nach oben. Unsere Lehrkräfte leisten seit Jahren eine hohe Anzahl an Mehrarbeitsstunden, deshalb begrüßen wir die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen diese Stunden in ein Arbeitszeitkonto umzuwandeln. Somit kann die Arbeitsleistung mit Freizeit entgolten werden.“

Als nächste Punkte wollen die Partnerinnen und Partner des Bildungspaktes über die Senkung der Arbeitsbelastung für Lehrkräfte, über die Reform des Lehrerbildungsgesetzes, über die Reform des Referendariats, über eine Evaluation des Seiteneinstiegs und über eine Prüfung der Folgen einer Absenkung der Unterrichtsverpflichtung entsprechend der Vereinbarung im Koalitionsvertrag sprechen.

Einstieg in den Lehrerberuf

Oldenburg: Wir müssen alles unternehmen, um weitere Lehrkräfte auszubilden und einzustellen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern unternimmt weitere Anstrengungen, um mehr Lehrerinnen und Lehrer auszubilden und einzustellen. Der Landtag hat dafür heute in Zweiter Lesung das Lehrerbildungsgesetz beschlossen. Die Änderungen umfassen die Zweite und Dritte Phase der Lehrerbildung, also das Referendariat und die Fort- und Weiterbildung.

„Lehrerinnen und Lehrer werden händeringend gesucht. In nahezu allen Bundesländern sind sie Goldstaub“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Allein in Mecklenburg-Vorpommern fehlen in den kommenden Jahren ca. 2.500 Lehrkräfte, die nicht in unserem Land in einem grundlegenden Lehramtsstudium ausgebildet werden. Es ist also offensichtlich, dass wir alles unternehmen müssen, um diese 2.500 Lehrkräfte auszubilden. Dazu braucht es neue Wege, Kreativität und auch etwas Mut“, so Oldenburg.

Das geänderte Lehrerbildungsgesetz sieht im Wesentlichen folgende Neuregelungen vor:

  •  Attraktivitätssteigerung des Referendariates 

Die Möglichkeit, das Referendariat in Teilzeit zu absolvieren, wird gesetzlich verankert. Die vorgeschriebene Hausarbeit wird zu einer erweiterten Lehrprobe weiterentwickelt, die verbindlich in die Bewertung einfließt. Außerdem können sich Lehramtsabsolventinnen und -absolventen Vordienstzeiten als Vertretungskraft auf die Dauer des Referendariates anrechnen lassen.

  •  Neue Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg 

Zukünftig können Lehrkräfte im Seiteneinstieg mit einem Berufsabschluss in einem pädagogischen Bereich neben der Ausbildung in einem Unterrichtsfach die Weiterbildung im sozialpädagogischen Bereich absolvieren. Dem Land gelingt somit, die Tätigkeit der Lehrkraft und die der unterstützenden pädagogischen Fachkraft miteinander zu verbinden. Dies trägt dazu bei, die multiprofessionellen Teams zu stärken.

  •  Erwerb einer zusätzlichen Lehrbefähigung 

Grundständig ausgebildete Lehrkräfte haben künftig die Chance, eine weitere Lehrbefähigung für ein zusätzliches Unterrichtsfach oder eine andere Schulart zu erwerben. Das Land hat in die Gruppe der Lehrkräfte im Seiteneinstieg die Personen aufgenommen, die bereits über ein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen, aber nicht über ein Referendariat. Diese Beschäftigten hatten bisher nicht die Möglichkeit, eine Ausbildung im Seiteneinstieg zu absolvieren, obwohl sie nach mindestens fünf Jahren erfolgreich ein grundständiges Pädagogikstudium abgeschlossen haben.

„Wir müssen alles versuchen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Lehrkräfte für eine qualitativ hochwertige Bildung der Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen“, betonte Bildungsministerin Oldenburg. „Dabei darf niemals der hohe Qualitätsanspruch ins Hintertreffen geraten, sondern muss Maßstab aller Änderungen und Neuerungen sein. Dazu haben auch die intensiven Erörterungsstunden mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verbände, der Gewerkschaften, der Schulleitungsvereinigungen und der Elternvertretung beigetragen. Für die konstruktiven Anregungen möchte ich bedanken“, so Oldenburg.

Die Bildungsministerin bedankte sich in der Landtagsdebatte auch bei den Lehrkräften für ihre motivierte und umsichtige Arbeit. „Ob Lehrerinnen und Lehrer grundständig ausgebildet worden sind oder ihren Berufsabschluss auf dem zweiten Bildungsweg erworben haben, spielt keine Rolle. Wir brauchen sie alle: den studierten Mathematik- und Physik-Lehrer und die Staatsanwältin, die in der Grundschule ihr Glück gefunden hat“, sagte die Ministerin.

CDU Fake News zur Lehrkräftebildungsreform

Schwerin – Am Mittwoch hat die CDU im Rahmen der Aktuellen Stunde den Teil der geplanten Lehrerbildungsreform kritisiert, der noch nicht dem Parlament vorliegt. Andreas Butzki, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion erklärt hierzu: „Die CDU verbreitet Fake News über ein Gesetz, dass es noch gar nicht gibt. Die CDU versucht mit einer aufwendigen Kampagne bewusst Ängste bei Eltern zu schüren, um Stimmen abzugreifen.

Und dafür ist der CDU anscheinend jedes Mittel recht. Seit Wochen behaupten Peters und Co. fälschlich, dass die Landesregierung plane, das Gymnasium abzuschaffen. Das ist genauso falsch wie die Behauptung, es werde bald einen Einheitslehrer geben. All das ist Quatsch.

Fakt ist: Wir wollen dafür sorgen, dass die Lehramtsstudierenden noch besser ausgebildet werden, sprich mehr Didaktik. Denn was bringt ein Lehrer, der ein Genie in theoretischer Mathematik ist, wenn er den Schülern nicht vernünftig das Einmaleins beibringen kann?

Selbst die CDU gesteht ein, dass das dringend nötig ist, auch wenn sie in der öffentlichen Debatte alles versucht, um unsere Pläne unglaubwürdig zu machen. Dieses Eingeständnis findet sich auch in einem Änderungsantrag, der von der CDU- und der FDP-Fraktion zur Änderung des Lehrerbildungsgesetzes eingegangen ist.

Dabei war es CDU Kultusminister Oswald Wutzke, der nach der Wende dafür sorgte, dass Pädagogik, Didaktik und Methodik im Lehramtsstudium nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Fachwissen war auf einmal alles.

Das hat dazu geführt, dass das Lehramtsstudium in MV aktuell ganz hinten steht, wenn es um den Anteil von Pädagogik am gesamten Lehramtsstudium im Gymnasiallehramt geht –  das müssen wir wieder ändern und das Lehramtstudium wieder besser machen!