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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

Ministerin lädt zur Elternsprechstunde ein

Oldenburg: Bei den Besuchen möchte ich den Austausch fortsetzen und Anregungen aufnehmen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg setzt ihre Besuche in Kitas, Schulen und in Staatlichen Schulämtern fort. Im Juni besucht die Ministerin Kitas und Schulen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Im Rahmen dieser Bereisung bietet sie weitere Lehrkräftesprechstunden an und lädt im Staatlichen Schulamt Greifswald zu Elternsprechstunden ein.

„Bei den Besuchen möchte ich den Austausch fortsetzen, Probleme lösen und Anregungen aufnehmen“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wenn wir etwas verbessern wollen, können wir das nur zusammen. Bildung muss gemeinsam gestaltet werden. Ich freue mich daher auf die persönlichen Gespräche mit den Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften“, sagte Simone Oldenburg.

Neben den Besuchen in Kitas, Schulen und den Gesprächen im Staatlichen Schulamt wird die Ministerin auch die Kita-Kreiselternräte, die Kreisschülerräte und die Kreiselternräte der Landkreise Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen treffen und sich mit den Mitwirkungsgremien über aktuelle Anliegen austauschen.

Die Elternsprechstunde findet am Donnerstag, 20. Juni 2024, von 14:00 bis 16:00 Uhr, im Staatlichen Schulamt Greifswald, Martin-Andersen-Nexö-Platz 1, 17489 Greifswald, statt.

Interessierte Eltern melden sich für einen Gesprächstermin bis Mittwoch, 7. Juni 2024, bitte ausschließlich per E-Mail beim Staatlichen Schulamt Greifswald unter info@schulamt-hgw.bm.mv-regierung.de und unter Angabe der Namen der teilnehmenden Personen, des Gesprächsthemas und der Schule des Kindes an.

Studie zu Kita-Fachkräften in M-V

Oldenburg: Studie liefert wertvolle Erkenntnisse zu Arbeitsbedingungen in der Kindertagesförderung

Schwerin – „Die Kita-Fachkräfte arbeiten gern und mit viel Engagement in unserem Land, wünschen sich aber gleichzeitig mehr persönliche Zeit“, informierte Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung mit Blick auf die Pilotstudie zu „Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen in der Kindertagesförderung“.

Sie wurde in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI) mit Förderung der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt.

Besonders positiv ist es zu bewerten, dass 100 Prozent der Befragten in MV unbefristeten Arbeitsverhältnissen tätig sind. Weiterhin gewährt die Online-Befragung Einblicke in die Arbeitsrealität und -wünsche von Fachkräften. Die Daten aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen auf, dass:

  • 70 Prozent sich eine Vollzeit-Stelle bzw. vollzeitnahe Anstellung wünschen (wobei 80 Prozent bereits in Vollzeit arbeiten),
  • 94 Prozent der Befragten einen Wegzug in eine andere Region ausschließen oder ihn für unwahrscheinlich halten
  • und für 89 Prozent ein Wechsel zu einer anderen Einrichtung desselben Trägers unattraktiv wäre.

Hauptgrund für eine Beschäftigung in Teilzeit ist es, mehr Zeit für persönliche Interessen haben zu wollen. Dahinter steht der Wunsch nach mehr Flexibilität, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und einer ausgewogenen Work-Life-Balance.

„Die Befragung liefert wertvolle Erkenntnisse, die unseren eingeschlagenen Weg der weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kindertagesförderung bestätigen. Dazu können moderne Arbeitszeitkonzepte und eine gute Arbeitsatmosphäre beitragen“, sagte die Ministerin.

„Wir wollen mehr Qualität in der Kindertagesförderung. Mit dem neuen Fachkraft-Kind-Verhältnis von 1:14 ab September dieses Jahres werden die Einrichtungen weiter entlastet. Darüber hinaus unterstützen die Alltagshilfen ihre Kolleginnen und Kollegen. Auch ist die Schaffung zusätzlicher Stellen für Erzieherinnen und Erzieher durch die Umsetzung des Landesrahmenvertrages geplant. Mit dem einheitlichen Mindestpersonalschlüssel werden 700 pädagogische Fachkräfte neu eingestellt.

Hinzu kommen durch die Nichtanrechnung der Azubis auf den Fachkräfteschlüssel noch etwa 500 weitere Erzieherinnen und Erzieher“, erklärte die Ministerin. Damit wären über 1.200 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen tätig.

Energiesparmeister 2024

Freie Schule Bröbberow holt Titel

Bröbberow – Der Titel „Energiesparmeister 2024“ für das beste Klimaschutzprojekt aus Mecklenburg-Vorpommern geht an die Freie Schule Bröbberow. Die Grundschule im Landkreis Rostock beeindruckte die Jury mit ihrem vielseitigen Engagement im Bereich Nachhaltigkeit mit starker Schülerpartizipation. Die Patenschaft für den Landessieger des Schulwettbewerbes übernimmt die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV).

Auch Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus gratuliert den Landessiegern: „Ich bin jedes Mal vom ungebrochenen Engagement der Schülerinnen und Schüler begeistert, die beim ‚Energiesparmeister-Wettbewerb‘ mitmachen. Zahlreiche Bewerbungen sind auch in diesem Jahr eingegangen. Ob erneuerbare Energien, Recycling- und Pflanzaktionen, Kunstprojekte oder Schülerfirmen: Mit ihren Beiträgen setzen sich die jungen Leute auf vielseitige, kreative und effiziente Weise für das Klima ein. In diesem Jahr geht der Titel ‚Energiesparmeister 2024‘ für das beste Klimaschutzprojekt aus Mecklenburg-Vorpommern an die Freie Schule Bröbberow. Die Grundschule im Landkreis Rostock beeindruckte die Jury und auch mich mit ihrem Photovoltaik-Projekt, bei dem nicht nur Schüler, sondern auch Eltern und externe Partner involviert waren. Ihnen sowie allen Wettbewerbs-Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich herzlich für ihren Einsatz.“

Die Freie Schule Bröbberow ist eine von zehn Modellschulen des Netzwerkes „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) in Mecklenburg-Vorpommern. Sie integriert seit 2011 Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis sechs in zahlreiche Projekte wie plastikfreie Tage, Müllsammelaktionen und die Erweiterung des Schulgartens. Besonders beeindruckend ist die Installation einer Photovoltaik-Anlage, die jährlich fast eine Tonne CO2 einspart. Mit starker Schülerpartizipation, enger Einbindung der Eltern und Kooperation mit externen Partnern hat die Schule eine vorbildliche Kultur des nachhaltigen Lernens und Handelns etabliert. Für diesen Einsatz erhält die Schule ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro sowie eine Patenschaft mit der LEKA MV.

Gunnar Wobig, Geschäftsführer der LEKA MV, freut sich über den neuen Energiesparmeister aus MV: „Wenn ich selbst aussuchen kann, für welche gute Sache ich mich einsetze, bin ich natürlich doppelt motiviert. Den Kindern gelingt dies hervorragend. Sie lernen aus eigenem Antrieb mit allen Sinnen und wenden ihr neues Wissen über nachhaltige Themen gleich in der Schule und zu Hause an.“

Ab sofort kann man übrigens auf www.energiesparmeister.de/voting für die Siegerschule aus Mecklenburg-Vorpommern abstimmen. Bis zum 6. Juni tritt die Freie Schule Bröbberow gegen die 15 anderen Landessieger aus ganz Deutschland an. Die Schule mit den meisten Stimmen wird Bundessieger und gewinnt zusätzliche 2.500 Euro Preisgeld. Die Preisverleihung für alle Energiesparmeister findet am 14. Juni im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin statt. Bundesweit hatten sich insgesamt 440 Schulen und erstmals auch Jugendfußballvereine beim diesjährigen Energiesparmeister-Wettbewerb beworben.

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ist eine Aktion von co2online, unterstützt durch das Projekt „Online-Klimaschutzberatung für Deutschland“ und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. co2online realisiert den Schulwettbewerb im 16. Jahr in Folge und vergibt jedes Jahr Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online macht sich seit 2003 mit mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten dafür stark, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Unterstützt werden sie unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Umweltbundesamt sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Gingster Schüler gegen Rassismus

Fünftklässler finden Paten für ihre Idee einer couragierten Schule gegen Diskriminierung

Insel Rügen – „Ich bin überwältigt von unseren Fünftklässlern“, meint Rascha El Sheakh nach dem Anti-Rassismus-Tag in beiden 5. Klassen der Gingster Schule. Man müsse mehr als nur einen Tag zu dem Thema organisieren, war die Botschaft aus dem Workshop, den sie als Klassenleiterin mit über 50 Jungen und Mädchen bestritten hatte.

Dabei stellte sie ihnen den bundesweiten Gedanken einer „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ vor. Sie sprach über das Schulnetzwerk, dessen Idee bereits vor mehr als 30 Jahren in Belgien entwickelt worden war. Im täglichen Kampf gegen Diskriminierung von Mitmenschen, vor allem gegen Alltagsrassismus, sei das Projekt ein geeignetes Mittel.

Der Funke sprang über und beschäftigt die Schüler nun mehr als einen Unterrichtstag. In den Sozialtrainingsstunden feilen sie an ihrer Idee, die sie in der Schülerschaft verbreiten möchten. Mit Podcast und Flyer haben sie zwei Medien gefunden, mit denen sie auf die Chancen der Initiative aufmerksam machen wollen. Mehrere Schüler brachten ihre Erfahrungen aus dem NDR-Vorhaben „Kindernachrichten“ ein. Wie etwa Philipp Strutz, der mit der Radio-Moderatorin Janet Lindemann über Rassismus sprach und anschließend überall im Land gehört worden ist.

Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.Foto: André Farin
Engagiert gegen Rassismus. Lennart Wolffert, Isabella Neumann, Mara Bantow und Arthur Bauder (v.l.n.r.) sprechen mit Klassenleiterin Rascha El Sheakh (2.v.l.) und den Projektpaten Danny Boyom (3.v.r.) und Asif Butt (1.v.r.) über das Schulprojekt „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“. Foto: André Farin

Das Klasse-5-Team wünscht sich, dass die Schule Gingst in das Netzwerk von über 3.500 deutschen Schulen aufgenommen wird. Der Weg dahin ist den Mitstreitern klar: Sie müssen eine Mehrheit der Schüler- und Lehrerschaft zur Teilnahme überzeugen, Paten und Kooperationspartner für die Aktion finden und regelmäßig im Schuljahr Veranstaltungen zu dem Schwerpunktthema organisieren. Die ersten zwei Paten haben sie bereits gewonnen, denn zu dem Interview-Baustein des Vormittags kamen Danny Boyom und Asif Butt.

„Ich unterstütze alles, was die Gingster Schüler gegen Rassismus unternehmen wollen“, sagt Danny Boyom in der Auswertungsrunde. Der gebürtige Kameruner engagiert sich gern an der Schule, in der seine beiden Söhne lernen. Der aus Pakistan stammende Asif Butt betreibt im Ort einen Imbiss und findet das Vorhaben zeitgemäß, weil die alltägliche Diskriminierung auch in kleinen Landschulen vorkomme.

„Unsere präventive Arbeit zahlt sich aus“, erklärt Schulleiter André Farin. Denn wenn sich Schüler und Lehrer so engagiert und bewusst gegen Angst und Gewalt einsetzen, fördere das ein Wohlfühl-Klima an der Schule und einen Lernzuwachs für das spätere Leben.

Abschlussprüfungen an Fachoberschulen

Oldenburg: Schülerinnen und Schülern stehen nach Abschluss viele Möglichkeiten offen

Schwerin – Nach den Abiturientinnen und Abiturienten legen in dieser Woche auch die Fachoberschülerinnen und Fachoberschüler ihre Abschlussprüfungen ab. In Mecklenburg-Vorpommern sind es in diesem Schuljahr insgesamt 35 Prüflinge an zwei öffentlichen Schulen und zwei Schulen in freier Trägerschaft, die die Fachhochschulreife anstreben.

Sie durchlaufen die Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und in ihrem beruflichen Schwerpunktfach. Die erste Prüfung ist am Mittwoch, 22. Mai 2024, im Fach Deutsch. Die Prüfungen in Englisch folgen am Freitag, 24. Mai 2024. Am Montag, 27. Mai 2024, sind die Prüfungen in Mathematik geplant.

„Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern viel Glück und Erfolg bei den anstehenden Prüfungen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Erfahrungen und Lernstrategien, die sie im Laufe ihrer Schulzeit entwickelt haben, werden ihnen helfen, auch die letzte Hürde zu nehmen.

Nach der Schule beginnt ein neuer Lebensabschnitt, ganz gleich ob sie eine Berufsausbildung beginnen, ein Studium aufnehmen oder erst einmal einen anderen Weg einschlagen. Den jungen Menschen stehen viele Möglichkeiten offen“, so Oldenburg.

An der Fachoberschule erhalten Schülerinnen und Schüler eine erweiterte allgemeine Bildung und berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Fachoberschulen gliedern sich in die Fachrichtungen: Wirtschaft, Verwaltung, Metalltechnik, Seefahrt, Elektrotechnik, Bautechnik, Informatik, Gestaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, Agrarwirtschaft und Sozialpädagogik.

Ziel ist es, sie auf ein Fachhochschulstudium oder eine Berufsausbildung vorzubereiten. Zugangsvoraussetzung für die Fachoberschule ist die Mittlere Reife oder eine gleichwertige Berufsausbildung.

Die Prüfungstermine sind auf dem Bildungsserver MV aufgeführt.

Land wirbt für ein Studium in „#MVwow“

Hochschulmarketingkampagne in sechs Ländern sichtbar

Schwerin – Die Hochschulmarketingkampagne „Studieren mit Meerwert – Studieren in Mecklenburg-Vorpommern“ wirbt ab sofort auf 800 Außenwerbeflächen in sechs Ländern für ein Studium in MV.

In Zusammenarbeit mit den staatlichen Hochschulen des Landes, und dem Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten soll mit den Plakatmotiven Aufmerksamkeit für die Qualität des Hochschulstandorts MV und seine natürlich guten Bedingungen für Studierende erzeugt werden.

Erstmals wird dabei die „#MVwow“-Kampagnenidee des Landesmarketings auch für die Werbung für den Hochschulstandort Mecklenburg-Vorpommern genutzt.

„Wir sagen „#MVwow“ und meinen alles, was unser Land ausmacht. Natürlich auch unsere großartigen Universitäten und Hochschulen im Land zum Leben. Mit den Motiven laden wir aktiv zu uns nach Mecklenburg-Vorpommern ein.

Ich freue mich, dass es gelingt, die hervorragende Forschung und die große Bandbreite an Studienfächern zu kommunizieren. Wir werben auch mit der guten und individuellen Betreuung sowie den kurzen Wegen in das berufliche Leben nach dem Studium und nicht zuletzt mit dem Lebensgefühl in MV“, sagt der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann.

Mit Blick auf die enge Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium ergänzt Ministerin Bettina Martin: „Ich freue mich, dass wir mit „#MVwow“ sichtbar selbstbewusst jetzt auch für unsere Hochschulen und unsere Wissenschaftslandschaft werben.

Unser Land bietet beste Möglichkeiten zum Studieren und Forschen – ob für Studienanfängerinnen und -anfänger, für Masterstudierende oder Promovenden. Spitzenplätze in verschiedenen Rankings zeugen davon. Dazu kommt ein einzigartiges Umfeld mit wunderschöner Natur und lebenswerten Studierendenstädten. Wir sagen so: Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Kampagne umfasst Werbung in Hamburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Begleitet wird die Plakat-Schaltung durch die Platzierung von „City-Cards“ an ausgewählten Standorten für die Zielgruppe, also in Restaurants, Lokalen und Einrichtungen.

Bis zum 10. Juni sind die sieben Motive mit ihren Hochschulbotschafterinnen und -botschaftern zu sehen. Begleitet wird die Kampagne durch Onlineauftritte und einer Reel-Bewerbung auf Social Media Plattformen.

Experimente mit der Suchtbrille

Trockener Alkoholiker beeindruckt Gingster Schüler mit schonungslosen Erlebnissen

Insel Rügen – Das klingt gut, was Alexander Schulze nach dem Anti-Drogentag an der Gingster Schule sagt: „Es war so, als würde ich eine Dokumentation im Fernsehen ansehen.“ Der Junge aus der 8. Klasse gehört zu den 40 Schülern, die sich einen Tag lang mit Süchten und den damit verbundenen Gefahren beschäftigt haben. Die Klassenleiter Heide Saathoff und Ulf Todenhagen hatten vier Stationen aufgebaut, die sich dem heiklen Schwerpunktthema Alkoholsucht auf unterschiedliche Weise näherten.

Die Gesprächsrunde mit Stefan, einem jungen trockenen Alkoholiker, zog die Teilnehmer am meisten in den Bann. „Es war beeindruckend“, meint Klassensprecherin Amelie Zibell, „dass er sich uns so anvertraut und seine Geschichte erzählt hat, um auf mögliche Gefahren des Alkoholtrinkens aufmerksam zu machen.“ Als ehrlich und schonungslos bewertet Heide Saathoff die Ausführungen des Gastes. „Diese nachdenkliche Atmosphäre in den Gesprächen erreichen wir Lehrer im Unterricht eher selten“, findet sie mit dem Blick auf den Projektbaustein. Er müsse im nächsten Jahr unbedingt wiederkommen, ergänzt Lotta Kaczmarek, um noch mehr Schülern von seinen Erfahrungen zu berichten.

Bildtext: Im Testlabor. Leonie Stubbe und Kim Schönrogge (v.l.n.r.) probieren die Suchtbrillen aus, die ihr Lehrer Ulf Todenhagen für die Experimente bereitstellte.Foto: André Farin
Bildtext: Im Testlabor. Leonie Stubbe und Kim Schönrogge (v.l.n.r.) probieren die Suchtbrillen aus, die ihr Lehrer Ulf Todenhagen für die Experimente bereitstellte. Foto: André Farin

Chemielehrer Ulf Todenhagen hatte sich einen experimentellen Umgang mit Alkohol ausgedacht. „Schüler wissen schon recht viel über die Folgen des Alkoholkonsums“, erläutert er in der Auswertungsrunde des Organisationsteams. Nun zeigte er ihnen mit verschiedenen Testbrillen, wie sich Rausch, Promille und Co. auf den menschlichen Körper auswirken können. Mit einer der manipulierten Brillen auf der Nase sollten Schüler ein Tablett tragen oder auf einer Linie geradeaus gehen. Eine Erkenntnis blieb haften: Die sonst so passende Koordination litt gewaltig unter den nachgestellten Zuständen.

Außerdem tauschten sich die Schüler-Teams mit Jugendsozialarbeiterin Inge Zibell über ihre bisherigen Erfahrungen mit Drogen aus und beschäftigten sich mit der Umfrage, die sie im Vorfeld des Workshops bei Jugendlichen an der Schule gemacht hatten. Ein Aha-Erlebnis war dabei, dass sich die Einstellungen zu Nikotin, Alkohol und anderen Drogen im Laufe des Erwachsenwerdens verändern. „Die Botschaft unserer Präventionsarbeit ist klar“, erläutert Schulleiter André Farin. „Mit solchen Projekttagen regen wir zum Nachdenken an und helfen den Schülern kreativ zu eigenen Erkenntnissen zu kommen.“

Bildungschancen im Land weiter verbessert

Oldenburg: Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen darf nicht vom Bildungshintergrund oder Einkommen der Eltern abhängen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg sieht Mecklenburg-Vorpommern bei der Chancengerechtigkeit von Schülerinnen und Schülern auf einem guten Weg. Im Nordosten hängt der Besuch eines Gymnasiums weniger stark vom sozioökonomischen Hintergrund einer Familie ab als in allen anderen Bundesländern. Das geht aus der jüngsten Studie des ifo-Instituts hervor.

„Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen darf nicht vom Bildungshintergrund oder Einkommen der Eltern abhängen. Gerade deshalb unternimmt die Landesregierung viel, um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen“, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Als positive Einflussfaktoren stellt die Studie einen hohen Anteil an Kindern heraus, die eine frühkindliche Bildungseinrichtung besuchen.

Bei uns im Land erhalten alle Kinder einen Kita-Platz. Mit einer Betreuungsquote von 94,5 Prozent bei den Drei- bis Fünfjährigen ist Mecklenburg-Vorpommern der Spitzenreiter im bundesweiten Vergleich. Der Kita-Besuch ist bei uns gebührenfrei. Die Landesregierung hat sich dafür eingesetzt, dass auch der Ferienhort auf Dauer beitragsfrei bleibt. Mit dem neuen Kindertagesförderungsgesetz investieren wir weiter in die Qualität der Bildung, Betreuung und Förderung in den Kitas. Außerdem haben wir die Voraussetzungen geschaffen, dass die Gruppen kleiner werden“, so die Ministerin.

Die Autorinnen und Autoren stellen zudem eine späte Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in verschiedene Bildungsgänge als bedeutsam heraus. „Mit dem längeren gemeinsamen Lernen und der Entscheidung für die weitere Schullaufbahn nach Klasse 6 verfolgen wir genau diesen Weg. Klar ist, dass wir weiter daran arbeiten müssen, die Chancengerechtigkeit zu verbessern.

Mit der Stärkung der Kernfächer Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache schaffen wir hierfür die Voraussetzungen. Schülerinnen und Schüler in allen Schularten erhalten damit mehr Zeit zum Üben und Festigen. Mit dem Leseband in der Grundschule erhöhen wir ab dem kommenden Schuljahr die Lesezeit. Lesen, Schreiben und Rechnen sind die Grundqualifikationen für den Bildungserfolg.“

Nach Veröffentlichung der ifo-Studie hob Bildungsministerin Oldenburg auch hervor, den Blick auf alle Schularten zu richten. „Abitur und berufliche Bildung sind gleichwertig. Das Startchancen-Programm von Bund und Ländern setzt hier an und nimmt Schülerinnen und Schüler mit schwierigen Startbedingungen an Grundschulen, Regionalen Schulen und Gesamtschulen in den Fokus. Sie sollen gezielt gefördert werden, damit sie Erfolg in der Schule haben. Das Programm geht zum nächsten Schuljahr an den Start“, so Oldenburg.