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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

GEW startet ins Schuljahr mit Falschaussagen

Oldenburg: Kritik gehört zum Regierungsgeschäft, ein Faktencheck aber auch

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg weist die Kritik der GEW, das geflüchtete Schülerinnen und Schüler in Vorklassen benachteiligt seien, zurück: „Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache mit einem Förderbedarf Deutsch erhalten durch den Unterricht in Vorklassen die richtige und notwendige sprachliche Förderung, die sie auf den regulären Unterricht vorbereitet.

Das System ist durchlässig. Sobald das entsprechende Sprachniveau festgestellt wird, wechseln die Schülerinnen und Schüler in den gemeinsamen Unterricht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. Dabei werden auch den rund 2.000 Kindern und Jugendlichen weiter alle Bildungsabschlüsse ermöglicht.

„Die Kinder kommen aus verschiedenen Ländern – doch weiterhin zu einem Großteil aus der Ukraine. Sie haben in der Vergangenheit unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen gelernt. Manchen fällt das Üben leicht, manche von ihnen sind Analphabeten. Daher kann es nur förderlich sein, wenn Lehrkräfte unterrichten, die ebenfalls aus diesen Ländern kommen. Dadurch erhalten die Kinder den Rückhalt, der ihnen beim Ankommen helfen kann“, erläuterte Oldenburg.

Die ausländischen Lehrkräfte haben bereits eine Lehrbefähigung erworben oder befinden sich teilweise noch im Anerkennungsverfahren. „Es ist nicht so, wie es die GEW darstellt. Unsere Lehrkräfte sind bereits qualifiziert oder werden weiter fortgebildet“, sagte die Ministerin. „Wir setzen auf die ausländischen Lehrkräfte und werben dafür, dass sie ihren Weg in den Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern finden.“

In der Arbeit mit den Klassen erhalten die Lehrkräfte weiter Unterstützung. Die Hochschule Neubrandenburg bildet derzeit Coaches aus, die Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache und ihren Familien den Einstieg in unser Gesellschaftssystem und damit auch in das Schulsystem erleichtern bzw. ermöglichen.

Die Coaches haben in der Regel gleichfalls eine Migrationsgeschichte. Sie werden in Schulen vor Ort tätig sein, aber auch als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Eltern und Erziehungsberechtigte der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache fungieren.

Ebenfalls unbegründet sei die Forderung der GEW, die im Koalitionsvertrag gesteckten Ziele mit mehr Engagement umzusetzen, so die Ministerin. „Kritik gehört zum Regierungsgeschäft, ein Faktencheck aber auch. Zwei Drittel aller Vorhaben im Bildungs- und Kindertagesförderungs-Ressort sind bereits umgesetzt. An einigen Neuerungen hat die GEW im Übrigen mitgearbeitet“, betonte Oldenburg.

Einige umgesetzte Vorhaben, die im Koalitionsvertrag verankert sind:  

  • keine Schulschließungen: Erhalt des Schulnetzes
  • Programm „Schule in MV – Aufbruch 2030: 1.000 Stellen besetzen, sichern, erweitern“ umgesetzt
  • Zuschläge für Lehrkräfte in den MINT-Fächern an Regionalen Schulen im ländlichen Raum
  • höhere Vergütung der Mehrarbeit und Einrichtung von Unterrichtsstundenkonten für Lehrkräfte
  • Neue Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg auf den Weg gebracht
  • Reform der Zweiten und Dritten Phase der Lehrerbildung
  • Neue Stundentafel mit der Stärkung der Kernfächer Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache
  • Stärkung der politischen Bildung durch einen früheren Beginn des Unterrichtsfaches in der Jahrgangsstufe 7
  • Überarbeitung der Diagnostikverfahren für einen sonderpädagogischen Förderbedarf erfolgt
  • Stärkung der beruflichen Schulen
  • Aufbau der Digitalen Landesschule
  • Schwimmunterricht an allen Grundschulen durch ein neues Schwimmkonzept
  • Stärkung der Beruflichen Orientierung an Schulen mit einem neuen Konzept, u. a. Herausgabe einer Handreichung zur Gründung und zum Betrieb von Schülerfirmen
  • Leitfaden für die Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen
  • Förderung von Schulbauvorhaben

Auch im Bereich Kindertagesförderung hat das Land deutliche Qualitätsverbesserungen vorgenommen. „Wir stärken und entlasten das Personal in den Kitas. Mit der neuen Fachkraft-Kind-Relation von 1:14 im Kindergarten, mit der Fortführung unserer Sprach-Kitas, durch die Nichtanrechnung der Auszubildenden zur Erzieherin bzw. zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige im ersten und zweiten Ausbildungsjahr, durch den Abschluss eines Landesrahmenvertrages und mit mehr als 1.200 neuen Fachkräften, die zusätzlich eingestellt werden können, unterstützen wir unsere Einrichtungen“, so Oldenburg.

Die Ministerin dankte den Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie unterstützenden pädagogischen Fachkräften für ihre Arbeit und ihr Engagement.

Duales Studium Bauingenieurwesen

Jesse: Gemeinsames Konzept von Bauwirtschaft, Planungsbüros sowie Straßenbau- und Verkehrsverwaltung des Landes zur Nachwuchskräftesicherung

Rostock – Staatssekretärin Ines Jesse hat heute  im Rostocker Ingenieurbüro INROS LACKNER SE eine Studierende des dualen Studiengangs „Bauingenieurwesen – Bachelor“ zum Auftakt ihres Studiums begrüßt. „Wir brauchen gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure in den Bauverwaltungen, den Planungsbüros und Bauunternehmen bei uns im Land. Ein neues Praxiskonzept soll diesem Nachwuchskräftemangel entgegenwirken.

Die Bauunternehmen und Planungsbüros sowie die Straßenbau- und Verkehrsverwaltung des Landes haben gemeinsam ein neues Praxiskonzept entwickelt, um das Bauingenieursstudium noch attraktiver zu gestalten. So ist ein praxisintegriertes Studienangebot im Zusammenwirken von Wirtschaft und Verwaltung zur Nachwuchskräftesicherung und -gewinnung entstanden. Das Ingenieurbüro INROS LACKNER SE hat die Chance genutzt und engagiert sich an diesem Ausbildungsformat“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin lobt die gelungene Kombination von Studium und Praxiserfahrung: „Dieser neue Studiengang ist ein hervorragendes Beispiel für die Kooperation zwischen akademischer Bildung und Berufspraxis. Eine enge und systematische Verzahnung zwischen Hochschulen und Arbeitgebern ermöglicht den Studierenden den frühen Kontakt zum Unternehmen – das ist ein guter Ansatz für die Ausbildung und Gewinnung von hochqualifizierten Fachkräften. Wir freuen uns sehr, dass die Hochschule Wismar ihren wichtigen Auftrag, Fach- und Führungskräfte für die Wirtschaft im Land auszubilden, so sehr mit Leben erfüllt.“

Das dreigeteilte praxisintegrierte Bauingenieurstudium ist an der Hochschule Wismar angesiedelt. Die angehenden Bauingenieurinnen und -ingenieure werden ab dem ersten Studientag finanziell und fachlich unterstützt. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, während des Studiums Praxiszeit in einem Bauunternehmen, einem Ingenieurbüro sowie der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung zu verbringen.

Zusätzlich erhalten die Studienteilnehmer ab dem ersten Semester eine monatliche Vergütung in Höhe von 950 Euro, die sich mit der Dauer des Studiums auf 1.300 Euro erhöht. Die Praxisbetriebe sind in den Regionen Schwerin, Rostock, Stralsund und Neustrelitz. Die Besonderheit ist, dass die Studierenden im 7. Semester und in einem zusätzlichen 8. Semester in einem Bauunternehmen, einem Planungsbüro und der öffentlichen Verwaltung zeitversetzt Praxiserfahrung sammeln.

Justiz: Neues Ausbildungsangebot

Neues Ausbildungsangebot für die Justiz-Serviceeinheiten ab 2025  / Justizministerin Jacqueline Bernhardt: „Bewerbungen für die neue Beamtenausbildung werden ab sofort gerne entgegengenommen.“

Schwerin – „Erstmals bieten wir in Mecklenburg-Vorpommern eine Beamtenausbildung für die Tätigkeit in den Serviceeinheiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften an. Ab sofort können sich Schülerinnen und Schüler bewerben, welche bereits die mittlere Reife bzw. einen Realschulabschluss erworben haben oder demnächst erwerben werden. Am 1. September 2025 wird der erste Jahrgang beginnen.
Die neue Ausbildung ist im Vergleich zur bisherigen Ausbildung zu Justizfachangestellten kompakter strukturiert und daher ein Jahr kürzer. Während der zweijährigen Ausbildungszeit werden die Auszubildenden zur Beamtin bzw. zum Beamten auf Widerruf ernannt.
Die Ausbildung wurde so gegliedert, dass sich theoretische und berufspraktische Abschnitte abwechseln. Die Theorie wird an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow und die Praxis an den Gerichten und Staatsanwaltschaften vermittelt.
Ab 2027 soll die Ausbildung der Justizfachangestellten vollständig durch den neuen Ausbildungsgang abgelöst werden“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum Start des letzten Durchgangs für die dreijährige Ausbildung der Justizfachangestellten im Jahr 2024. Bewerbungen für 2025 werden ->hier ab sofort entgegengenommen.

„Gut ausgebildeten Nachwuchs brauchen wir im Justizdienst auf allen Arbeitsplätzen, so auch in den Serviceeinheiten. Die Tätigkeit in den Serviceeinheiten ist ein verantwortungsvoller und vor allem attraktiver Job in der Justiz.

Wer statt eines Studiums lieber eine Ausbildung machen möchte, aber dennoch an der Arbeit bei Gerichten oder Staatsanwaltschaften interessiert ist, trifft mit der Ausbildung zur Justizfachwirtin und zum Justizfachwirt genau das richtige. In den Serviceeinheiten werden die Arbeitsabläufe der Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten, Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger mit der Geschäftsstelle vernetzt.

Die dort Beschäftigten sind auch Ansprechpersonen für ratsuchende Menschen. Sehr unterschiedliche Lebenssituationen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger prägen die Anfragen und Mitteilungen, welche in den Serviceeinheiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften eingehen. Daher ist dieser Beruf sehr abwechslungsreich.

Ich freue mich, dass wir zusammen mit der Fachhochschule die Ausbildung neu gestalten konnten. 25 Plätze sind zu vergeben. Zum Tag der offenen Tür an der Fachhochschule können sich alle Interessierte über alle Berufsbilder der Justiz informieren“, wirbt Ministerin Bernhardt.

Auszubildende im Straßenbau

Jesse: Straßenwärterinnen und Straßenwärter leisten verantwortungsvolle Aufgabe

Teterow – Traditionell gehört der erste Wochentag im September den jungen Straßenwärterinnen und Straßenwärtern im Land. Am Montag (02.09.) startete das Ausbildungsjahr landesweit für zehn neue Auszubildende mit einer feierlichen Begrüßung in der Straßenmeisterei Teterow (Landkreis Rostock).

„Damit der Verkehr auf den Landes- und Bundesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern möglichst ungehindert rollt, sind etwa 550 Straßenwärterinnen und Straßenwärter in den insgesamt 25 Straßenmeistereien des Landes im Einsatz. Sie betreuen ein Streckennetz von rund 6.550 Kilometern. Das ist eine wertvolle, verantwortungsvolle Aufgabe.

Eine gute Infrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil für Mecklenburg-Vorpommern als attraktiven Wohn-, Arbeits- und Urlaubsort“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse vor Ort.

Schwerpunkte der Ausbildung zum Straßenwärter sind unter anderem das Bedienen und Warten von schwerer und leichterer Technik – Fahrzeuge, Maschinen, Werkzeuge und Geräte, die Reparatur- und Instandsetzung an Straßen und Brücken, das Sichern von Arbeits- und Unfallstellen sowie die Pflege von Grünflächen und Gehölzen.

Zu den praktischen Arbeiten zählen auch Tätigkeiten im Stein-, Beton- und Holzbau, das Vermessen von Gelände und Bauteilen, das Lesen von Zeichnungen und das Anfertigen von Skizzen.

Die betriebliche Ausbildung erfolgt in der zentralen Straßen- und Ausbildungsmeisterei Teterow, die berufspraktische Ausbildung bei einem überbetrieblichen Ausbildungsträger sowie an der Beruflichen Schule des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Neustrelitz. Im späteren Ausbildungsverlauf werden zudem Praxisabschnitte in Straßenmeistereien absolviert.

Freiwilliges 10. Schuljahr weiterhin gefragt

Oldenburg: Drücke fest die Daumen, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahres die Berufsreife erlangen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern führt das Angebot eines Freiwilligen 10. Schuljahres an Regionalen Schulen und Gesamtschulen auch im neuen Schuljahr weiter. Im Schuljahr 2024/2025 besuchen laut Anmeldezahlen 378 Schülerinnen und Schüler in 29 Klassen an 24 Standorten dieses Angebot. Es richtet sich an Jugendliche, die mehr Zeit zum Lernen brauchen. Für sie erhöhen sich damit die Chancen auf einen bundesweit anerkannten Schulabschluss.

„Die Jugendlichen haben sich für ein zusätzliches Schuljahr entschieden, um den Abschluss der Berufsreife zu erlangen. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und dass sie ihr selbstgestecktes Ziel erreichen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Mit der Berufsreife verbessern sie ihren Start ins Berufsleben. Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bieten viele Ausbildungsplätze an. Nutzen Sie also die Zeit, die es in diesem Schuljahr zum Lernen gibt“, appellierte die Bildungsministerin an die Jugendlichen.

Im Schuljahr 2023/2024 haben 320 Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Schuljahres das Angebot wahrgenommen. 265 Jugendliche haben die Berufsreife erlangt. Das ist eine Abschlussquote von 83 Prozent.

„Das ist eine tolle Leistung der Schülerinnen und Schüler“, lobte die Ministerin. „Das Freiwillige 10. Schuljahr ist damit ein sehr erfolgreiches Modellprojekt. Ich hoffe, dass die Bewerbung der Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz erfolgreich war und sie ihre Lehre nun beginnen können. Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, kann sich noch immer bewerben. Die Arbeitsagenturen stehen den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite, um den richtigen Ausbildungsberuf zu finden“, so Oldenburg.

Finanziert wird das Freiwillige 10. Schuljahr bis zum Jahr 2028 mit insgesamt 24 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und vom Land Mecklenburg-Vorpommern.

Lernangebote für geflüchtete Schulkinder

Oldenburg: Im gemeinsamen Unterricht, in Vorklassen und in Berufsvorbereitungsjahren gelingt die Förderung des Spracherwerbs

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben zum Ende des vergangenen Schuljahres 7.474 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache mit einem Förderbedarf Deutsch als Zweitsprache die Schulen besucht. Fast 90 Prozent von ihnen, nämlich 6.533 Schülerinnen und Schüler, die bereits über solide Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, lernen im gemeinsamen Unterricht.

In den Vorklassen werden weitere 1.939 Schülerinnen und Schüler konzentriert im Spracherwerb so intensiv gefördert, dass sie nach erfolgreicher Feststellungsprüfung in den gemeinsamen Unterricht wechseln können. Die Berufsvorbereitungsklassen an beruflichen Schulen besuchen 941 Schülerinnen und Schüler.

„Die große Zahl an geflüchteten Schülerinnen und Schülern stellt Land, Kommunen und Schulen seit mehr als zwei Jahren vor große Aufgaben“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Insgesamt verzeichnen wir eine leichten Rückgang, weil sich im Juli 100 Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Deutsch als Zweitsprache weniger an den Schulen befanden als im Monat zuvor. Mit den unterschiedlichen Angeboten haben wir ein gutes System geschaffen, das den Spracherwerb so fördert, wie es für die einzelnen Kinder und Jugendlichen notwendig ist, damit eine Integration erfolgreich gelingt.

Sprachkenntnisse sind die Voraussetzung für Verständigung. Sobald diese Grundlagen bei jenen Kindern und Jugendlichen gelegt sind, die noch über keine bzw. über sehr geringe Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, wechseln diese Schülerinnen und Schüler in den gemeinsamen Unterricht der jeweiligen Schulart. So verzeichnen wir allein im zweiten Halbjahr des vergangenen Schuljahres einen Wechsel von über 600 Schülerinnen und Schüler aus dem Unterricht der Vorklassen“, erläuterte Oldenburg.

Der Übergang in den gemeinsamen Unterricht erfolgt flexibel, je nach Stand des Spracherwerbs. So kann der Unterricht zunächst teilweise in einzelnen Fächern oder auch sofort vollständig im gemeinsamen Unterricht erfolgen. Somit unterscheidet sich das System nicht von anderen Lerngruppen im Grundschulbereich – wie der flexiblen Schuleingangsphase oder den inklusiven Lerngruppen. Schülerinnen und Schüler, die zunächst noch alphabetisiert werden müssen, benötigen in der Regel eine längere Verweildauer.

„Insbesondere für Kinder, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind und nun hier in Mecklenburg-Vorpommern Fuß fassen, sind die Vorklassen ein guter erster Schritt“, unterstrich auch die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael. „Einige von ihnen hatten durch ihre Fluchterfahrung nicht die Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen. Sie benötigen eine engmaschigere Betreuung, wie sie nur die Vorklassen gewährleisten können“, erklärte Michael. Zudem seien einige Kinder und Jugendliche von ihren Fluchterlebnissen traumatisiert.

Für sie werde die Vorklasse mit einem sanfteren Schuleinstieg und reduzierten Präsenzstunden zu einem sicheren Hafen, an dem sie in Ruhe ankommen können, so die Landesintegrationsbeauftragte weiter.

Seit dem Schuljahr 2022/2023 werden Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache in Mecklenburg-Vorpommern gemäß der Bildungskonzeption beschult. Die Schulaufnahme für diese Schülerinnen und Schüler, die neu in die Schule aufgenommen werden, geschieht entweder im gemeinsamen Unterricht oder in den Vorklassen.

An 85 von 561 allgemein bildenden Schulen sind Vorklassen eingerichtet, in denen sich die Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache auf den Spracherwerb konzentrieren können. Darüber hinaus werden die Kinder und Jugendlichen aber auch auf das Leben und den weiteren Schulbesuch in Deutschland vorbereitet. An welchen Standorten Vorklassen eingerichtet werden, entscheiden die kommunalen Träger der Schulentwicklungsplanung.

Die Hochschule Neubrandenburg bildet derzeit Coaches aus, die Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache und ihren Familien den Einstieg in das deutsche Gesellschaftssystem und damit auch in das Schulsystem erleichtern bzw. ermöglichen. Die Coaches haben in der Regel gleichfalls eine Migrationsgeschichte. Sie werden in Schulen vor Ort tätig sein, aber auch als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Eltern und Erziehungsberechtigte der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache fungieren.

Sicherheit auf dem Schulweg

Neues Schuljahr startet: Innenminister appelliert an Verkehrsteilnehmer

Schwerin – Am Montag beginnt für die jungen Abc-Schützen in unserem Land das neue Schuljahr und damit müssen sie auch täglich den Schulweg absolvieren.

„Gerade der Schulstart ist für viele Kinder aufregend. Wegen der vielen neuen Eindrücke, fällt insbesondere den Schulanfängern die Konzentration im Straßenverkehr schwer. Deswegen müssen wir als Erwachsene als Vorbild vorangehen und besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und vorausschauend im Straßenverkehr sein. Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer und von der Anleitung der Erwachsenen abhängig“, appelliert Innenminister Christian Pegel.

2023 verunglückten 423 Kinder auf Straßen in M-V

Im vergangenen Jahr sind auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen 423 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren verunglückt (2022: 404). Auf dem Weg zur oder von der Schule ereigneten sich 68 (2022: 65) Verkehrsunfälle, bei denen zwölf (2022: 12) Kinder schwer- und 74 (2022: 54) Kinder leichtverletzt wurden. In 38 Fällen – mehr als der Hälfte – waren die verunglückten Kinder mit dem Fahrrad unterwegs. Fünf Verkehrsunfälle ereigneten sich in Bussen, wobei insgesamt 22 Kinder leicht verletzt wurden.

Die Landespolizei MV wird auch in diesem Jahr mit verstärkten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen gezielt im Umfeld von Schulen für die Sicherheit der Schulanfänger sorgen. Seit vergangener Woche beteiligt sich die Polizei an der bundesweiten Aktion der Deutschen Verkehrswacht „BREMS DICH! Schule hat begonnen“. Neben der Schulwegsicherung werden das richtige Angurten der Kinder in den Fahrzeugen sowie die Einhaltung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit im Mittelpunkt stehen.

Die Kontrollen werden dabei durch Präventionsmaßnahmen unterstützt. Auch im Monat September wird die Landespolizei bei ihren landesweiten, themenorientierten Schwerpunktkontrollen ihr Augenmerk darauf richten.

Tipps für einen sicheren Schulweg

  • Planen Sie stets genügend Zeit ein und gehen Sie den Schulweg in den ersten Tagen gemeinsam mit Ihrem Kind ab. Zeitnot und Hetze führen zu falschem Verhalten und erhöhen das Unfallrisiko.
  • Begleiten Sie Ihr Kind solange, bis Sie sicher sind, dass es den Schulweg alleine meistern kann. Dies gilt insbesondere auch für Ihre Rad fahrenden Kinder. Fahrradhelm nicht vergessen!
  • Trainieren Sie das richtige Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel bzw. des Schulbusses.
  • Wählen Sie den sichersten Schulweg, nicht den kürzesten.
  • Wenn Sie Ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen, achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer – auch auf nur kurzen Fahrten – vorschriftsmäßig angeschnallt bzw. in entsprechenden Kindersitzen gesichert ist. Das gilt auch bei Fahrgemeinschaften.
  • Beachten Sie alle Halt- und Parkverbote und lassen Sie Kinder grundsätzlich nur auf der Gehwegseite ein- und aussteigen.
  • Ihr Kind sollte möglichst auffällige, signalfarbene Kleidung und einen geeigneten Schulranzen mit großflächigen Reflektorstreifen tragen – Sicherheit hängt auch von der Sichtbarkeit ab.

Innenminister Christian Pegel und die gesamte Polizei Mecklenburg-Vorpommern wünschen allen Schülerinnen und Schülern im Land einen erfolgreichen Schulanfang und stets einen sicheren und unfallfreien Schulweg.

Einschulungsfeiern im Land beginnen

Oldenburg: Ein ganz besonderer Tag für unsere Schulanfängerinnen, Schulanfänger und ihre Familien

Schwerin – Zum neuen Schuljahr werden in Mecklenburg-Vorpommern 14.500 Kinder an den Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft eingeschult. Insgesamt besuchen 30.600 Schülerinnen und Schüler die Schuleingangsphase, die die Jahrgangsstufen 1 und 2 umfasst. Die Grundschulen in öffentlicher Trägerschaft legen eigenverantwortlich fest, ob die Einschulungsfeiern am letzten Sonnabend der Sommerferien stattfinden oder am Ende der ersten Schulwoche.

„Viele Kinder können kaum erwarten, dass sie endlich in die Schule gehen dürfen. Darauf freuen sie sich sehr. Die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag für unsere Schulanfängerinnen, Schulanfänger und ihre Familien“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich wünsche den Erstklässlerinnen und Erstklässlern, ihren Eltern und Großeltern eine schöne Einschulungsfeier.

Für die Schülerinnen und Schüler beginnt eine aufregende Zeit, denn sie werden Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Beim Lesen werden sie besonders unterstützt. Ein Leseband zieht sich ab diesem Schuljahr durch alle Jahrgangsstufen der Grundschule. Den Kindern stehen jeden Tag 20 Minuten zur Verfügung, in denen sie das Lesen intensiv üben können. Lesen ist eine Grundqualifikation und damit eine Voraussetzung für den Bildungserfolg. Wir wollen Kinder besonders fördern, damit alle so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen.“

Bildungsministerin Simone Oldenburg appelliert zudem an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, besonders achtsam zu sein, wenn morgens wieder Schülerinnen und Schüler unterwegs sind.

Die erste Schulwoche kann für alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger als Projektwoche unter dem Motto „Willkommenswoche – wir lernen uns und unsere Schule kennen“ gestaltet werden. Die Grundschulen geben den Erstklässlerinnen und Erstklässlern damit die Möglichkeit, anzukommen und die Schule und den Schulalltag kennenzulernen. Den Schulleitungen ist es freigestellt, welche pädagogischen Schwerpunkte sie in dieser Woche legen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg besucht zum Schuljahresbeginn zwei Grundschulen:

  • Am Sonnabend, 31. August 2024, nimmt die Ministerin um 9:00 Uhr an der Einschulungsfeier der Grundschule Ostseebad Boltenhagen, Klützer Straße 11-15, 23946 Boltenhagen teil.
  • Am Sonnabend, 7. September 2024, nimmt die Ministerin um 9:00 Uhr an der Einschulungsfeier der Rudolf-Tarnow-Grundschule, Tallinner Straße 1, in 23970 Wismar teil.