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Kategorie: KiTa/Bildung/Schule/Uni

Schülerfahrten zu Gedenkstätten

Oldenburg: Schulen haben ein hohes Interesse an Gedenkstättenfahrten

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben in diesem Jahr mehr Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, an Fahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen teilzunehmen. Das Land hat 2024 die Mittel von jährlich 50.000 Euro auf 150.000 Euro erhöht. Damit verdreifacht das Land seine Förderung. Umgesetzt wird das Programm seit vielen Jahren von der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz), die jetzt den entsprechenden Fördermittelbescheid erhalten hat.

„Unsere Schulen haben ein hohes Interesse an Gedenkstättenfahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen, vor allem in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern die intensive Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den Verbrechen des Nationalsozialismus am authentischen Ort zu ermöglichen. Für 2024 haben sich 50 Schulen angemeldet, das sind über 1.000 Schülerinnen und Schüler. Dieses Interesse ist beeindruckend“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die Schülerfahrten haben eine Dauer von fünf bis sechs Tagen und führen insbesondere in die Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau und Majdanek. Zu den Fahrten zählt ein Rahmenprogramm mit Vorbereitungs-, Reflexionsgesprächen, Workshops und Zeitzeugengesprächen. Schulen stellen Förderanträge bei der Europäischen Akademie in Waren (Müritz). Die Organisation der Fahrten durch die Europäische Akademie sorgt für eine erhebliche Entlastung der betreuenden Lehrerinnen und Lehrer.

„Bei der Förderung von Gedenkstättenfahrten liegt Mecklenburg-Vorpommern im Pro-Kopf-Vergleich im bundesweiten Vergleich deutlich an der Spitze“, betonte die Ministerin. „Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar. Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit auseinander. Das ist ein unerlässlicher Beitrag, dem Antisemitismus vehement entgegenzutreten und die Erinnerungskultur weiter zu stärken“, so Oldenburg.

Die Aufstockung der Fördermittel für Gedenkstättenfahrten ist eine konkrete Umsetzung des Landtagsbeschlusses „Demokratische Erinnerungskultur an Schulen stärken“. Die Landesregierung kommt damit auch Anregungen von Lehrkräften nach, die sich für die Ausweitung dieser Fahrten ausgesprochen hatten.

Lesewettbewerb mit Gingster Buchhändlerin

Grundschüler aus Gingst lesen am Welt-Tag des Buches aus ihren Lieblingstexten

Insel Rügen – „Ich bin so begeistert, wie toll ihr schon lest“, sagt Petra Dittrich und freut sich über die Einladung als Jury-Mitglied beim Lesewettbewerb der Gingster Grundschule. Die Buchhändlerin saß zum ersten Mal in der sechsköpfigen Jury mit Lehrern und älteren Schülern zusammen und beobachtete die aufgeregten Leseratten. „Wisst ihr was, ich organisiere viele Lesungen. Und da sind immer wieder Autoren, die Lampenfieber vor dem Auftritt haben.“ Ein bisschen Aufregung sei ganz normal, fand sie und erlebte in gut zwei Unterrichtsstunden, wie mutig und selbstbewusst die jungen Bücherfreunde auftraten.

Buchhändlerin Petra Dittrich überreicht allen Wettbewerbslesern das in diesem Jahr erschienene Buch „Mission Roboter“. Foto: André Farin
Buchhändlerin Petra Dittrich überreicht allen Wettbewerbslesern das in diesem Jahr erschienene Buch „Mission Roboter“. Foto: André Farin

Spannung und gute Laune herrschte von Anfang an. Natürlich auch das schon beschriebene Lampenfieber. Die sechs Mädchen und sechs Jungen der Klassenstufen 2 bis 4 kämpften in vier Bausteinen um die besten Plätze. Zuerst lasen sie eine Passage aus ihrem Lieblingsbuch vor und bewiesen ihr Können beim Vorlesen eines unbekannten Textes. Dabei ging es um Textsicherheit, Lautstärke, Tempo und Betonung. Anschließend beantworteten sie mit Zeitvorgaben Fragen zum Text und suchten nach passenden Sätzen aus einer Vielzahl von Unsinn-und Sinn-Sätzen.

Die besten Leser erhielten ihre Auszeichnungen auf dem Grundschulhof, wo sie beim Applaus aller 170 Schüler und Lehrer strahlten. Die Mädchen hatten in allen drei Jahrgangsstufen die Nasen vorn. Elli Kruse siegte bei den Zweitklässlern mit 88 Punkten. Den ersten Platz aller Schüler aus den 3. Klassen holte sich Jördis Deichen mit 98 Punkten. Und Gold bei den Schülern der Klassestufe 4 ging an Eleen Rehaag, die mit 98 Punkten die meisten Punkte der Jury bekam.

Die Leseköniginnen aus Gingst: Eleen Rehaag, Jördis Deichen und Elli Kruse mit Projektleiterin Lisa Kratzer (v. l. n. r.)
Die Leseköniginnen aus Gingst: Eleen Rehaag, Jördis Deichen und Elli Kruse mit Projektleiterin Lisa Kratzer (v. l. n. r.)

Projektleiterin Lisa Kratzer ist zufrieden mit den Ergebnissen. „Die Kinder interessieren sich für Tiererlebnisse, Gruselmomente und Klassenfahrten“, meint sie im Gespräch der Juroren. Diese bestätigten, dass sich die Lesetalente eindeutig durchgesetzt hätten. Die Leistungen seien altersgerecht und beachtenswert. „Es macht Spaß zu erleben, wie viel Freude unsere Kinder am Lesen haben“, erklärt Schulleiter André Farin. Er saß zusammen mit zwei Regionalschülerinnen in der Jury und teilt die Begeisterung seiner Kollegen.

Petra Dittrich überraschte alle Teilnehmer mit dem Buch „Mission Roboter“, eine Neuerscheinung der Aktion zum Welt-Tag des Buches. Außerdem lud sie alle Wettbewerbsteilnehmer zu einem Besuch in ihrer Buchhandlung ein. Dort möchte sie ihnen das Innenleben eines typischen Buchladens zeigen, über das Entstehen von Büchern sprechen und neugierige Fragen beantworten.

Schule ohne Rassismus

Mitmachen als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ / Oldenburg: Programm hat angesichts zunehmender Angriffe auf unsere Demokratie eine große Bedeutung

Schwerin – Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hat in Mecklenburg-Vorpommern Potenzial, sich zu vergrößern. Das Bildungsministerium ruft weitere Schulen dazu auf, eine Beteiligung zu erwägen. Das Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist kein übliches Schulprojekt, sondern ein Konzept zur Selbstverpflichtung der Schülerschaft gegen jede Form von Diskriminierung.

„‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ ist ein seit Jahren etabliertes Projekt, das Rassismus und andere Diskriminierungsformen von Menschen an Schulen thematisiert und damit ihnen entgegenwirkt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Das Projekt ist eine wichtige Unterstützung für eine demokratische Schulkultur. Angesichts zunehmender Angriffe auf unsere Demokratie hat dieses Programm eine große Bedeutung. Ich bitte alle Schulen herzlich, gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, ob sie Demokratie aktiv mitgestalten wollen und ihre Schule sich ebenfalls an dem größten Schulnetzwerk in Deutschland beteiligen und künftig den Titel ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ tragen will“, so Oldenburg.

Die Schülerinnen und Schüler verpflichten sich mit Wahl und Mehrheitsbeschluss (70-Prozent-Quorum), den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu tragen und ein Teil des entsprechenden Netzwerkes zu werden. Bestandteil der Verpflichtung ist es unter anderem, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten oder Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere im Bereich Rassismus oder Antisemitismus, an der Schule zu begegnen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es inzwischen 61 Schulen aller Schularten, die diesen Titel tragen dürfen. In den Jahren 2021 bis 2024 wurde der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ folgenden Schulen erstmals verliehen:

  • Michaelschule Rostock (2024)
  • Schulcampus Rostock-Evershagen (2023)
  • Jenaplanschule Rostock (2022)
  • Integrierte Gesamtschule „Bertolt Brecht”, Schwerin (2022)
  • Neumühler Schule, Schwerin (2022)
  • Lilienthal-Gymnasium, Anklam (2022)
  • Regionales Berufliches Bildungszentrum Waren (Müritz) (2022)
  • Europaschule Rövershagen (2021)
  • Evangelische Schule St. Marien, Neubrandenburg (2021)

Lehrerbildungsgesetz wird im Landtag debattiert

Oldenburg: Zusätzliche Lehrkräfte durch Änderungen im Lehrerbildungsgesetz

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern setzt alles daran, mehr Lehrkräfte auszubilden und einzustellen. Der Landtag hat heute in Erster Lesung über die Novelle des Lehrerbildungsgesetzes beraten.

Die geplanten Änderungen umfassen die Zweite und Dritte Phase der Lehrerbildung, also den Vorbereitungsdienst und die Fort- und Weiterbildung. Das Referendariat für Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen soll so attraktiv gestaltet werden, dass diese den Vorbereitungsdient im Land absolvieren und anschließend ihre Unterrichtstätigkeit an den Schulen aufnehmen.

Außerdem will das Land multiprofessionelle Fachkräfte ausbilden, die zusätzlich zur Ausbildung für ein Unterrichtsfach eine sonder- und sozialpädagogische Qualifikation erwerben.

„An unseren Schulen fehlen Lehrerinnen und Lehrer“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „In vielen Fachrichtungen gibt es unbesetzte Stellen und dadurch eine hohe Mehrarbeit der Kolleginnen und Kollegen. Für diesen Einsatz danke ich sehr, doch auch dadurch kann der Unterrichtsausfall nicht gänzlich verhindert werden.

Wir haben die Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg neu organisiert. Auch wurden die Bewerbungs- und Einstellungsverfahren für Lehrkräfte gestrafft, damit sie schneller an den Schulen sind und auch den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen haben wir eingeführt.

Das alles genügt aber noch nicht, um den Lehrermangel zu beheben. Mit den Änderungen des Lehrerbildungsgesetzes gehen wir weitere wichtige Schritte“, so Oldenburg.

Im Wesentlichen sieht die Novelle des Lehrerbildungsgesetzes folgende Änderungen vor:

  • Das Land will die Attraktivität des Referendariates steigern.
  • An den Schulen soll es eine neue multiprofessionelle Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg geben, indem die Ausbildung zur Lehrkraft im Seiteneinstieg mit der Ausbildung zur unterstützenden pädagogischen Fachkraft miteinander kombiniert werden.
  • Personen, die über das Erste Staatsexamen für ein Lehramt verfügen, können auch die Qualifizierung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg absolvieren.
  • Grundständig ausgebildete Lehrkräfte können künftig eine Lehrbefähigung für ein weiteres Fach oder eine Lehrbefähigung für ein Lehramt an einer weiteren Schulart erwerben.
  • Die Möglichkeit, auch gänzlich ohne Berufsabschluss eine Ausbildung als Lehrkraft im Seiteneinstieg zu beginnen, wird ersatzlos gestrichen.

Allein in den kommenden sieben Jahren müssen weit über 5.000 Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern neu eingestellt werden. Von diesen rund 5.000 Lehrkräften, die für die Absicherung des Unterrichts notwendig sind, bildet das Land nur ca. die Hälfte selbst aus. Das bedeutet, dass Mecklenburg-Vorpommern bis 2030 ungefähr 2.600 Lehrkräfte einstellen muss, die kein grundständiges Lehramtsstudium im Land absolviert haben.

Neues Kindertagesförderungsgesetz

Schwesig: Neues KiföG sorgt für weitere Verbesserungen in der Kinderbetreuung

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute im Landtag für das neue Kindertagesförderungsgesetz geworben.

„Beste Chancen für alle Kinder von Anfang an zu schaffen, ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt unserer Landespolitik. Die Kinderbetreuung ist auch ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit unserer MV-Koalition. Der Grundstein für beste und gleiche Chancen wird in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege gelegt. Deshalb haben wir die Kinderbetreuung in Mecklenburg zu einer der besten in Deutschland ausgebaut“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Anders als in vielen Bundesländern gebe es ein ausreichendes Angebot an Kita-Plätzen – und das, obwohl Mecklenburg-Vorpommern zu den Ländern mit der höchsten Betreuungsquote und den längsten Öffnungszeiten gehört. „94,5 Prozent der 3-6-jährigen und 59 Prozent der unter 3- jährigen Kinder besuchen eine Einrichtung der Kinderbetreuung“, betonte die Ministerpräsidentin.

Zudem sei die Kita von der Krippe bis zum Hort beitragsfrei. Anders als in anderen Bundesländern müssten Eltern nicht mehrere hundert Euro pro Monat an Kita-Gebühren zahlen. Mit dem beitragsfreien Ferienhort sei das Angebot in dieser Wahlperiode sogar noch ausgeweitet worden. „Die beitragsfreie Kita ist eine große sozialpolitische Errungenschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Und dabei wird es mit dieser Landesregierung auch bleiben“, sagte die Ministerpräsidentin zu.

Mit dem neuen Kindertagesförderungsgesetz werde die Qualität in den Kitas weiter verbessert. „Wir senken den Betreuungsschlüssel im Kindergarten“, erläuterte Schwesig. Dieser habe einst bei 1:18 gelegen und sei seitdem in mehreren Schritten verbessern worden. „Mit dem neuen KiföG gehen wir den nächsten Schritt. Auf eine Erzieherin oder einen Erzieher kommen in Zukunft 14 Kinder.“

Darüber hinaus enthalte das Gesetz weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität. „Wir stärken die Elternrechte. Eltern sollen zum Beispiel bei der pädagogischen Konzeption, bei den Öffnungs – und Schließzeiten und bei der Essensversorgung der Kinder mehr mitgestalten können. Wir erweitern die Aufgaben der Assistenzkräfte. Sozialassistentinnen und Sozialassistenten, die über eine mindestens dreijährige Praxiserfahrung verfügen und pädagogisch und persönlich geeignet sind, sollen kleinere Gruppen eigenständig leiten und die Randzeitenbetreuung übernehmen können. Außerdem wird die Sprachförderung der Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren verbessert“, zählte die Ministerpräsidentin auf. Zudem werden die Ausbildungsvergütung erhöht und die Arbeitsbedingungen der Tagespflegepersonen verbessert.

Gemeinsam mit den Kommunen und den Trägern der freien Jugendhilfe sei ein Landesrahmenvertrag für die Kinderbetreuung ausgehandelt worden. „Jetzt haben wir verbindliche Regelungen in ganz Mecklenburg -Vorpommern: für einen Mindestpersonalschlüssel, für die Berechnung der Arbeitszeiten und für neue Sachkostenpauschalen. Allein der landesweite Mindestpersonalschlüssel bringt mehr als 700 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher in die Kitas.

Zu diesen 700 neuen pädagogischen Fachkräften kommen durch die Absenkung des Fachkraft -Kind -Verhältnisses und durch die Nichtanrechnung der Azubis auf den Fachkräfteschlüssel noch etwa 500 weitere Erzieherinnen und Erzieher hinzu. Über 1.200 zusätzliche Fachkräfte in den Kitas, das bedeutet im Schnitt: eine zusätzliche Erzieherin oder ein zusätzlicher Erzieher für jede Kita im Land“, informierte die Ministerpräsidentin. Deshalb sei es wichtig, dass in den letzten Jahren die Ausbildungskapazitäten für Erzieherinnen und Erzieher in Mecklenburg -Vorpommern erhöht worden seien.

Schwesig dankte in ihrer Rede Bildungsministerin Simone Oldenburg für die Erarbeitung des Gesetzes. „Wir verfolgen gemeinsam bei der Kinderbetreuung drei wichtige Ziele: Wer in MV arbeitet, kann sich auf gute Kinderbetreuung als Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verlassen. Wir schaffen für unsere Kinder beste Chancen auf Bildung von Anfang an – unabhängig von Elternhaus und sozialen Verhältnissen. Und wir treten ein für gute Bezahlung und gute Arbeitsbeziehungen für die Beschäftigten in den Kitas. Die Kitas bleiben deshalb ein Schwerpunkt der Landesregierung.“ Sie werde an weiteren Verbesserungen der Qualität arbeiten.

Schulbarometer

Land unterstützt Lehrkräfte und fördert Schulbauten / Oldenburg: Wichtige Programme wurden in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hat viel unternommen, um Lehrkräfte zu entlasten und die Arbeitsbedingungen an den Schulen zu verbessern. Nach der Veröffentlichung des Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung verweist Bildungsministerin Simone Oldenburg auf die umgesetzten Programme und Projekte und betont, welche weiteren Vorhaben geplant sind. Laut Schulbarometer sehen die Lehrkräfte den dringendsten Handlungsbedarf an der eigenen Schule bei der Behebung des Personalmangels und bei Investitionen in marode Schulgebäude.

„Der Lehrerberuf ist ein schöner und verantwortungsvoller Beruf, der die einzelnen Lehrerinnen und Lehrer stark fordert. Die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers decken sich zum Teil mit den Ergebnissen unserer Lehrkräftebefragungen. Verbesserungen gelingen aber nur schrittweise, denn gerade der bundesweite manifestierte Lehrkräftemangel steht grundlegenden Entlastungen entgegen.

Doch wir haben bereits relevante Programme auf den Weg gebracht, umgesetzt und arbeiten weiter daran, die Situation an den Schulen zu verbessern. Trotz des bundesweiten Lehrkräftemangels haben wir bis Ende des vergangenen Jahres 1.900 Lehrkräfte eingestellt und damit einen Einstellungsrekord erzielt. Wir ermöglichen weiterhin Teilzeitbeschäftigung und erhöhen auch nicht wie andere Bundesländer die Unterrichtsverpflichtung. Ältere Lehrkräfte erhalten bis zu vier Anrechnungsstunden und unterrichten dadurch weniger. Das alles trägt zur Entlastung bei“, betonte Oldenburg.

Mit einer Änderung des Lehrerbildungsgesetzes will das Land mehr Lehrkräfte ausbilden und einstellen. „Wir machen das Referendariat attraktiver und ermöglichen weiteren Zielgruppen, eine dem Lehramt gleichgestellte Qualifikation zu erwerben. Mit der neu organisierten berufsbegleitenden Ausbildung für Lehrkräfte im Seiteneinstieg werden sie grundständig qualifiziert. Außerdem soll es einen neuen multiprofessionellen Ausbildungsweg geben, in dem die Ausbildung zur Lehrkraft im Seiteneinstieg mit der Ausbildung zur unterstützenden pädagogischen Fachkraft kombiniert wird. Das alles wird helfen, um in der angespannten Situation mehr Lehrkräfte in die Schulen zu bringen“, erklärte die Bildungsministerin.

Außerdem hat das Land weiteres Personal an den Schulen eingestellt, das die Lehrkräfte entlastet, Schülerinnen und Schüler unterstützt. „Schulleitungen und Lehrkräfte sind mit der Tätigkeit der Alltagshilfen sehr zufrieden. Alltagshilfen übernehmen organisatorische Aufgaben und begleiten Schulklassen unter anderem bei Wander- und Projekttagen. Aus diesem Grund haben wir die Zahl der Alltagshilfen verdoppelt und weitere 120 Stellen geschaffen.

Außerdem arbeiten an unseren Schulen 750 unterstützende pädagogische Fachkräfte, die bei der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts mitwirken. Wir stellen weitere 120 Stellen für pädagogische Fachkräfte bereit, um diese Unterstützung zu erhöhen. Damit arbeiten rund 900 pädagogische Fachkräfte an den 430 Grund- und Förderschulen, Regionalen Schulen und Gesamtschulen unseres Landes. An den beruflichen Schulen unterstützen Verwaltungskräfte die Schulleitungen bei Büroaufgaben“, erläuterte Oldenburg.

Mit dem Gesundheitsprogramm für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte stärkt Mecklenburg-Vorpommern die Gesundheit seiner Beschäftigten in den Schulen. Das Land hat dafür im vergangenen Jahr zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, so viele Mittel wie nie zuvor. Zum Angebot zählen auch arbeitspsychologische Beratungen, Fortbildungen für Beschäftigte und Führungskräfte. Mit dem Leitgedanken „Zuhören – Beraten – Vermitteln“ hat das Land die schulpsychologische Unterstützung ausgebaut und zusätzlich 30 Stellen eingerichtet.

In jedem Staatlichen Schulamt gibt es ein mobiles Team, das beim Krisenmanagement vor Ort unterstützen kann. Überregional steht die Leitstelle des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) zur Verfügung, die Anfragen der Schulen des Landes sofort aufnimmt, eine psychologische Erstversorgung sicherstellt und Hilfe vermittelt. Zudem bietet der Bereich Organisationspsychologie des ZDS Angebote zur Begleitung von Schulen bei der Bewältigung psychischer Belastungen an. Hierzu zählen Coachings und Beratungen von Schulleitungen und Lehrkräften sowie Maßnahmen der Team- und Organisationsentwicklung.

Beim Schulbau hat das Land seit 2016 rund 500 Schulbauvorhaben mit ca. 750 Millionen Euro gefördert. Die Schulbauförderung setzt sich aus verschiedenen Programmen mit EU-, Bundes- und Landesmitteln zusammen. Ungefähr jeweils die Hälfte dieser Fördermittel floss in Ober- und Mittelzentren bzw. in Grundzentren und ländliche Gemeinden. Bis 2027 werden weitere 400 Millionen Euro zusätzlich für den Schulbau eingesetzt. Das Land stellt von 2024 bis 2027 jährlich 25 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Schulen bereit.

Die Kommunen legen jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr aus dem Finanzausgleich oben drauf. Die Schulträger, die davon profitieren, müssen in mindestens gleicher Höhe Eigenmittel einsetzen. Das Land unterstützt in diesem Zusammenhang Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden und Hilfen zum Haushaltsausgleich bzw. Sonderzuweisungen erhalten, beim Aufbringen dieses Eigenanteils und bei Investitionen mit weiteren Mitteln über den Finanzausgleich.

Startchancen-Programm kann umgesetzt werden

Oldenburg: Bildungs- und Chancengerechtigkeit von Schülerinnen und Schülern stärken

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern steht bei der Umsetzung des Startchancen-Programms in den Startlöchern. Das Kabinett hat am Vormittag die Bund-Länder-Vereinbarung und die Verwaltungsvereinbarung über die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes an die Länder gebilligt. Damit ist der Weg für die Unterzeichnung der Vereinbarungen frei. Für den Frühsommer ist die formale Unterzeichnung durch die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder sowie die Bundesministerin für Bildung und Forschung vorgesehen. Das Startchancen-Programm wird mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 umgesetzt. Es hat eine Laufzeit von 10 Jahren.

„Mit dem Startchancen-Programm stärken wir die Bildungs- und Chancengerechtigkeit von Schülerinnen und Schülern“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark von der sozialen Herkunft ab. Das kann und darf so nicht bleiben. Das Startchancen-Programm setzt genau hier an. Wir fördern das Talent und das Potenzial von Schülerinnen und Schülern, damit sie Erfolg haben und selbstbestimmt leben können. Das ist eine echte Zukunftsinvestition“, betonte Oldenburg.

Das Startchancen-Programm fußt auf drei Programmsäulen:

  • Säule I: Investitionsprogramm für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung
  • Säule II: Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung
  • Säule III: Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams

Mit dem Startchancen-Programm werden 4.000 allgemein bildende und berufliche Schulen in Deutschland unterstützt, an denen ein hoher Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler lernt. In Mecklenburg-Vorpommern sollen 41 Grundschulen, 19 Regionale Schulen bzw. Gesamtschulen und 11 berufliche Schulen vom Startchancen-Programm profitieren. Die Schulauswahl erfolgt anhand abgestimmter, wissenschaftsgeleiteter Kriterien.

Der Bund gibt dabei die Dimensionen „Armut“ und „Migrationshintergrund“ vor. „Wir stimmen uns in diesen Wochen auch mit den Schulträgern und Schulleitungen ab, an welchen Schulen das Programm umgesetzt werden soll. Nach Abschluss der Gespräche werden wir die Auswahl gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindetag und mit dem Landkreistag vorstellen“, kündigte die Ministerin an.

Für das Startchancen-Programm stellt der Bund bis zu einer Milliarde Euro jährlich zur Verfügung. Die Länder engagieren sich in gleichem Umfang. Dabei können schon bestehende Programme angerechnet werden. Mecklenburg-Vorpommern rechnet über das Startchancen-Programm mit 17 Millionen Euro pro Jahr.

1.200 neue Kita-Fachkräfte möglich

Oldenburg: Personelle Ausstattung in den Kindertagesstätten wird weiter gestärkt

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ist das Land mit der höchsten Kita-Betreuungsquote. Gleichzeitig fördert und betreut eine Erzieherin bzw. ein Erzieher die meisten Kinder bundesweit. „Deshalb investieren wir weiter in die Qualität. Mit den aktuellen Maßnahmen können etwa 1.200 zusätzliche Kita-Fachkräfte beschäftigt werden. Darüber hinaus wird mit der geplanten Änderung im Kindertagesförderungsgesetz der rechtliche Rahmen für eine bessere personelle Ausstattung in den Kindertagesstätten geliefert“, erklärte Ministerin Simone Oldenburg im Vorfeld der Landtagsdebatte. Am Mittwoch befasst sich das Parlament in Zweiter Lesung mit dem Gesetzentwurf zur Novellierung des Kindertagesförderungsgesetzes.

Die Änderung im Kindertagesförderungsgesetz umfasst im Kern ein neues Fachkraft-Kind-Verhältnis von 1:14 im Kindergarten. Das bedeutet kleinere Gruppen bei den 3- bis 6-Jährigen und eine bessere individuelle Förderung. Daneben ist eine bessere Vergütung der Auszubildenden, eine Stärkung der Elternrechte und ein wesentlich praxisnäherer Einsatz von Assistenzkräften vorgesehen.

„Neben der geplanten Gesetzesnovellierung haben wir bereits große Maßnahmenpakete umgesetzt. Mit dem neuen Landesrahmenvertrag können durch einen einheitlichen Mindestpersonalschlüssel 700 pädagogische Fachkräfte eingestellt werden. Hinzu kommen durch die Nichtanrechnung der Azubis auf den Fachkräfteschlüssel noch etwa 500 weitere Erzieherinnen und Erzieher“, erklärte die Ministerin. Damit wären über 1.200 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas möglich.

Mit der Unterzeichnung des Landesrahmenvertrags vor zwei Wochen haben sich erstmals die Akteurinnen und Akteure der Kindertagesförderung – die kommunalen Spitzenverbände, die öffentlichen und privaten Träger von Kindertageseinrichtungen sowie Verbände der freien Wohlfahrtspflege – auf gemeinsame Ziele und Vorgaben geeinigt: Dazu gehören u. a. die Berechnung der Arbeitszeiten sowie ein einheitlicher Personal- und Leistungsschlüssel.