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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

M-V startet ins Schuljahr 2024/2025

Oldenburg: Allen Kindern und Jugendlichen viel Erfolg im neuen Schuljahr

Schwerin – Am Montag, 2. September 2024, starten 164.200 Schülerinnen und Schüler an den 561 allgemein bildenden Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern ins neue Schuljahr.

„Der letzte Tag der Sommerferien steht vor der Tür und am Montag klingelt wieder pünktlich der Wecker“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Beschäftigten an den Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr. Ich hoffe, dass alle eine schöne Ferienzeit hatten und motiviert in die Schule kommen. Allen Kindern und Jugendlichen wünsche ich viel Glück und Erfolg, dass sie Freude am Lernen haben und sie ihre gesteckten Ziele umsetzen können“, so Oldenburg.

Im Schuljahr 2024/2025 werden 14.500 Kinder eingeschult. Insgesamt besuchen 30.600 Schülerinnen und Schüler die Schuleingangsphase, die die Jahrgangsstufen 1 und 2 umfasst. „Die Erstklässlerinnen und Erstklässler können den ersten Schultag kaum erwarten. Sie werden bald Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, ihre Lehrerin oder ihren Lehrer kennenlernen, neue Freundinnen und Freunde finden und eine neue Gemeinschaft bilden. Ich wünsche auch ihnen einen guten Start in diesen aufregenden Lebensabschnitt und viel Erfolg in der gesamten Schulzeit“, sagte die Bildungsministerin.

Die 36.400 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft starten ebenfalls am Montag, 2. September 2024, ins neue Schuljahr.

„Die Jugendlichen bereiten sich in vollzeitschulischen Bildungsgängen auf den Berufsstart vor oder sie verknüpfen in der Berufsschule die Theorie mit dem praktischen Wissen aus den Betrieben. Dabei wünsche ich ihnen viel Erfolg. Nach Abschluss ihrer Ausbildung stehen ihnen viele Wege offen, weil viele Einrichtungen und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern gut ausgebildete Fachkräfte suchen“, betonte die Bildungsministerin.

Neuerungen und Schwerpunkte im Schuljahr 2024/2025

  • Mit diesem Schuljahr zieht sich ein Leseband durch alle Jahrgangsstufen der Grundschule. Den Kindern stehen an jedem Schultag 20 Minuten zur Verfügung, um das Lesen zu üben. Die Lesezeit ist fester Bestandteil des Unterrichts. Die Lehrkräfte wurden beim diesjährigen Grundschultag sowie in Fortbildungen auf die Einführung des Lesebandes vorbereitet. Ziel ist es, dass alle Kinder so flüssig lesen können, dass sie keine Schwierigkeiten haben, altersangemessene Texte zu lesen und zu verstehen.
  • Mecklenburg-Vorpommern stärkt die grundlegenden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache. Grundlage dafür sind neue Stundentafeln an den allgemein bildenden Schulen. In der Grundschule steht ab diesem Schuljahr für die Jahrgangsstufen 3 und 4 zusätzlich eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik zur Verfügung. Außerdem stärkt das Land die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Regionalen Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien verbindlich ab dem Schuljahr 2025/2026. Dennoch können die Schulen bereits in diesem Schuljahr nach den neuen Stundentafeln arbeiten.
  • Mit dem Startchancen-Programm werden über einen Zeitraum von 10 Jahren benachteiligte Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden und beruflichen Schulen besonders unterstützt. In Mecklenburg-Vorpommern profitieren 72 Schulen an 70 Schulstandorten vom Bund-Länder-Programm. Mit den Finanzmitteln können die Schulen ihre Ausstattung verbessern, Projekte und Programme umsetzen. Das Land erhält über das Startchancen-Programm jährlich 17 Millionen Euro Bundesmittel.
  • Das Land stellt die Berufliche Orientierung an den Schulen Schritt für Schritt neu auf. Ein Schwerpunkt des neuen Konzeptes, das zum Schuljahr 2025/2026 verbindlich wird, ist u. a. die Arbeit von Schülerfirmen. Hierzu steht den Schulen bereits heute eine Handreichung zur Gründung und zum Betrieb von Schülerfirmen zur Verfügung. Ziel ist es, die Zahl der Schülerfirmen zu erhöhen. Vor der Corona-Pandemie gab es noch 85 Schülerfirmen. Aktuell sind es rund 30, die vor allem in den Branchen Merchandising, Ernährung, Lebensmittelproduktion und IT aktiv sind. Seit dem vergangenen Jahr finanziert das Land die Stelle einer Landeskoordinatorin für Schülerfirmen.
  • Mecklenburg-Vorpommern stärkt die Erste-Hilfe-Ausbildung an weiterführenden Schulen, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Das Land hat dazu gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen einen Leitfaden entwickelt. Der Leitfaden dient als Handlungsempfehlung, mit dem die Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung in einem zweijährigen Modellvorhaben eigenständig umsetzen können. Das zweijährige Modellvorhaben soll ab dem kommenden Schuljahr an den ersten 50 Schulen freiwillig eingeführt werden. Die Teilnahme von weiteren Schulen ist möglich.
  • Nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gehören Angebote des Ganztägigen Lernens wieder zum gewohnten Schulalltag. Daueraufgabe bleibt es, die Angebote auch durch externe Kooperationspartner gestalten zu lassen. Externe Partner zeigen ein wachsendes Interesse, den Schulen Angebote zu unterbreiten. Die Kooperationsdatenbank der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ führt beide Seiten zusammen. Im Schuljahr 2024/2025 sind 350 öffentliche allgemein bildende Schulen ganztägig organisiert und machen ihren Schülerinnen und Schülern Ganztagsangebote.
  • Die Digitale Landesschule baut Schritt für Schritt ihre Angebote aus. Der Unterricht für geflüchtete Kinder und Jugendliche im gemeinsamen Unterricht oder in den Vorklassen sowie in den Berufsvorbereitungsklassen wird auf Basis der Bildungskonzeption im September 2024 erweitert und vertieft. Schon heute gibt es zweimal täglich jeweils drei synchrone Unterrichtsangebote für geflüchtete Schülerinnen und Schüler an Grundschulen, an weiterführenden Schulen und in BVJA-Klassen im Umfang einer Doppelstunde. Bei diesem Videounterricht ist eine direkte Kommunikation zwischen Schülerinnen, Schülern und der Lehrkraft möglich. Das Selbstlernangebot zur Vorbereitung auf das Mathematik-Abitur wird im neuen Schuljahr erneut angepasst. Im Schuljahr 2024/2025 soll auch der Start des beruflichen Teils der Digitalen Landesschule erfolgen. In der ersten Ausbaustufe wird eine Plattform zum Austausch und zur Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und Unterrichtskonzepten zur Verfügung stehen.

Land unterstützt Schulträger beim Schulbau 

Das Land und die Kommunen setzen die Schulbauoffensive fort. Im Jahr 2024 erfolgt(e) die Fertigstellung von mehr als 40 Schulbauvorhaben mit Gesamtkosten von rund 200 Millionen Euro und einem Fördervolumen von ca. 102 Millionen Euro. Außerdem sollen in diesem Jahr 24 Schulbaumaßnahmen mit Gesamtkosten von rund 150 Millionen Euro und einem Fördervolumen von ca. 88 Millionen Euro begonnen werden.  

Beispiele für Schulbauvorhaben, die im Jahr 2024 fertiggestellt wurden bzw. werden 

Landeshauptstadt Schwerin

Sanierung der Schule „Campus am Turm“ – Gesamtkosten: 12,1 Millionen Euro, Förderbetrag: 5,2 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3,5 Jahre  

Landkreis Ludwigslust-Parchim

Ersatzneubau der Regionalen Schule mit Grundschule „Europaschule“ in Hagenow – Gesamtkosten: 22,5 Millionen Euro, Förderbetrag: 8,9 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre  

Landkreis Vorpommern-Rügen

Erweiterungsbau und Neugestaltung der Außenanlagen der Regionalen Schule „Robert Koch“ in Grimmen – Gesamtkosten: 9,3 Millionen Euro, Förderbetrag: 7,8 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre  

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Sanierung der Regionalen Schule mit Grundschule „Pestalozzi“ in Demmin – Gesamtkosten: 14,2 Millionen Euro, Förderbetrag: 8,5 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 3 Jahre

Beispiele für Schulbauvorhaben, die im Jahr 2024 beginnen 

Landkreis Rostock

Neubau Regionale Schule „Käthe-Kollwitz“ in Bützow – Gesamtkosten: 30,3 Millionen Euro, Förderbetrag: 16,3 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Sanierung und Umbau der Integrierten Gesamtschule „Walter Karbe“ in Neustrelitz zur Schule mit spezifischer Kompetenz – Gesamtkosten: 4,4 Millionen Euro, Förderbetrag: 3,1 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Ludwigslust-Parchim

Modernisierung des Bestandsgebäudes Haus 3 des Gymnasialen Schulzentrums „Fritz-Reuter“ in Dömitz – Gesamtkosten: 6,4 Millionen Euro, Förderbetrag: 1,7 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 2 Jahre  

Landkreis Vorpommern-Greifswald

Umbau, Inklusionsanpassungsmaßnahmen und Feuchtsanierung des Hauses 4 der Regionalen Schule „Ehm Welk“ in Ueckermünde – Gesamtkosten: 3,8 Millionen Euro, Förderbetrag: 2,9 Millionen Euro, Bauzeit: ca. 1,5 Jahre

Von 2024 bis 2027 werden über das Konjunkturprogramm „Schulbau“ zusätzlich 400 Millionen Euro für Schulneubauten oder Schulsanierungen eingesetzt – 100 Millionen Euro aus Landes-, 300 Millionen Euro aus kommunalen Mitteln. Das Land stellt in diesem Zeitraum jährlich 25 Millionen Euro zusätzlich bereit. Die Kommunen geben jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr aus dem Finanzausgleich dazu. Die Schulträger, die Fördermittel erhalten, müssen in mindestens gleicher Höhe Eigenmittel einsetzen. Das Land unterstützt in diesem Zusammenhang Kommunen, die sich in der Haushaltskonsolidierung befinden und Hilfen zum Haushaltsausgleich bzw. Sonderzuweisungen erhalten, beim Aufbringen dieses Eigenanteils und bei Investitionen mit weiteren Mitteln über den Finanzausgleich.

Sprachentwicklung in der Kita weiter stärken

Oldenburg: Sprache ist die Voraussetzung für den Bildungserfolg und zählt damit zu den grundlegenden Kompetenzen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern legt einen besonderen Fokus auf die Sprachförderung von Kindern in der Kita. Das Land hat verschiedene Förderangebote entwickelt, die die Sprachentwicklung von Kindern unterstützen. Mit vielen weiteren Maßnahmen zur individuellen Förderung und einer Fachkräfteoffensive verbessert das Land die Qualität der Bildung, Betreuung und Förderung in den Kindertageseinrichtungen. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat in der Landespressekonferenz zum Start des Kita-Jahres über die Schwerpunkte in der Frühkindlichen Bildung informiert.

„Sprache ist die Voraussetzung für den Bildungserfolg und zählt damit zu den grundlegenden Kompetenzen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Im vergangenen Jahr haben wir bei 570 Kindern vor Schuleintritt einen sonderpädagogischen Förderbedarf festgestellt. Davon weisen rund 30 Prozent sprachliche Defizite auf, die bis zum Ende der Schulzeit bestehen bleiben, wenn die Kinder nicht frühzeitig verstärkt gefördert werden. Deswegen verstärken wir die Förderung der sprachlichen Entwicklung mit besonderen Angeboten. Darauf reagieren wir in der Schule mit besonderen Lerngruppen und Förderangeboten, aber eben bereits auch schon in der Kita“, so Oldenburg.

Förderangebote in der Frühkindlichen Bildung 

  • In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 275 integrative Kitas und sieben Tageseinrichtungen für Kinder mit Behinderungen.
  • 160 Kitas mit insgesamt 9.000 Kindern nutzen das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK). Bei dem Verfahren zur individuellen Förderung wird über spielerische Aktivitäten der Entwicklungsstand der Kinder hinsichtlich ihrer altersgerechten, sozialen, kognitiven, emotionalen und körperlichen Entwicklung festgestellt.
  • Das Land wird zudem die Sprach-Kitas über das Landesprogramm „Kita-Sprachförderung in Mecklenburg-Vorpommern“ weiterführen. Derzeit werden ca. 16.000 Kinder in 141 Sprach-Kitas von 156 Fachkräften begleitet.
  • Neu ist, dass Fachkräfte in den Sprach-Kitas für Konsultationen zur Verfügung stehen sollen. Die Sprachfachkräfte verfügen über Erfahrungen, theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten, die sie an interessierte pädagogische Fachkräften von Kitas, die nicht am Landesprogramm teilnehmen, weitergeben können.
  • Neu ist auch, dass die Sprach-Fachkräfte künftig Teams von Kindertageseinrichtungen qualifizieren, die nicht am Landesprogramm teilnehmen. Die Qualifizierung erfolgt in den Handlungsfeldern „sprachliche Bildung“, „Zusammenarbeit mit Familien“ und „inklusive Bildung“.
  • Die Fachstelle „Mehrsprachigkeit“ mit Standorten in Schwerin und Neubrandenburg stärkt Bildungschancen und die soziale Teilhabe der Familien.
  • Mit der Einführung eines Geschichtenbandes nach dem Hamburger Modell „Buchstart 4 ½“ soll Kindern bereits im Vorschulalter Lust auf die Welt der Buchstaben und auf das Lesen gemacht werden. Hierfür laufen bereits die Vorbereitungen. 12.000 Kita-Kinder ab viereinhalb Jahren erhalten voraussichtlich zum internationalen Tag des Buches am 23. April 2026 einen blauen Rucksack mit einem Geschichtenbuch, das sie in der Kita, zu Hause und im ersten Grundschuljahr begleitet. Die Auslieferung des Buches an die Kita-Fachkräfte ist bereits zum Sommer 2025 vorgesehen, damit sie sich in Schulungen vorbereiten können. „Mit dem Geschichtenbuch wollen wir allen Kindern einen guten Start für ihren Bildungs- und Lebensweg ermöglichen und möglichst frühzeitig die Sprach- und Lesekompetenzen fördern“, unterstrich Bildungsministerin Oldenburg. Das Land stellt für die Umsetzung des Projekts insgesamt 350.000 Euro bereit.
  • Außerdem ist die Entwicklung eines landeseinheitlichen Stammdatenblattes geplant, damit der Übergang von der Kita in die Grundschule noch besser gelingt. Das Stammdatenblatt ist als Angebot gedacht und gibt eine Übersicht über den Lern- und Entwicklungsstand des Kindes beim Übergang von der Kita in die Grundschule. Die Eltern entscheiden, ob das Stammdatenblatt an die Schule weitergegeben werden darf. „Den Beobachtungsergebnissen in den Kitas beim Übergang in die Schule muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wir wollen ein Angebot schaffen, dass wesentliche Daten liefert, wie Kinder sofort gefordert und gefördert werden können. Die Grundschullehrkräfte können dort ansetzen ohne wertvolle Zeit zu verlieren“, erläuterte Simone Oldenburg.
  • „Außerdem starten wir ein Programm zur Förderung von Kindertageseinrichtungen, die Kindern die niederdeutsche Sprache näherbringen“, kündigte die Bildungsministerin an. Das Programm soll 2025 beginnen und umfasst 15.000 Euro. Damit können 10 Einrichtungen mit jeweils bis zu 1.500 Euro gefördert werden. Die Mittel können für den Besuch von plattdeutschen Theateraufführungen von Puppentheatern, der Fritz-Reuter-Bühne, den Besuch von Heimatmuseen, die Zusammenarbeit mit externen „Plattsnackerinnen und Plattsnackern“ und die Anschaffung von Spielgeräten, Materialien und Medien verwendet werden.
  • In Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Sommer zudem 10 Kitas mit Angeboten zur Wassergewöhnung an den Start gegangen, die vom Land finanziell unterstützt werden. Kitas in Greifswald, Parchim, Priborn, Dambeck, Gadebusch und Sternberg erhalten eine Förderung, mit der sie Fachkräfte zu Assistenzschwimmlehrkräfte ausbilden lassen. Das Förderprogramm der Aqua-Kitas ist mit dem für die Plattdeutsch-Kitas vergleichbar.

Elternbeitragsfreiheit bleibt selbstverständlich bestehen 

Bei den jüngsten Verhandlungen zum Kita-Qualitätsgesetz haben die Bundes- und Landesregierung einen Kompromiss zur Kita-Finanzierung erzielt. Demnach können die Bundesmittel für die Kita-Finanzierung auch im gesamten Jahr 2025 für die Beitragsfreiheit eingesetzt werden. Durch die Elternbeitragsfreiheit entlastet die Landesregierung die Familien je Kind mit ca. 18.000 Euro von der Krippe bis zum Hort. Das Land investiert jedes Jahr hierfür rund 70 Millionen Euro. „Wir haben den Familien das Versprechen gegeben, dass die Beitragsfreiheit bleibt. Die beitragsfreie Kita ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit, weil Bildung von Anfang an kostenfrei ist. Sie sichert Teilhabe und sorgt dafür, dass der Bildungserfolg der Kinder nicht abhängig vom Einkommen der Eltern ist“, so Oldenburg.

Das Land hat die Ausbildungsplatzplanung fortgeschrieben, damit auch weiterhin hochqualifiziertes Fachpersonal in den Kitas beschäftigt werden kann. In den kommenden 15 Jahren gehen ca. 4.400 Erzieherinnen und Erzieher in den Ruhestand. Diese Stellen müssen neu besetzt werden. Außerdem werden mehr als 1.200 Stellen für zusätzliche Fachkräfte zu besetzen sein. Das bedeutet, in fast jeder Kita eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung steht. Die Stellen entstehen durch den landeseinheitlichen Mindestpersonalschlüssel, der im Landesrahmenvertrag festgeschrieben ist, und kleinere Kindergartengruppen durch die Senkung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses von 1:15 auf 1:14 sowie durch die Nichtanrechnung der Auszubildenden zur Erzieherin bzw. zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige im ersten und zweiten Ausbildungsjahr.

„Bei der Ausbildungsplatzplanung haben wir den Fachkräftebedarf unter Beachtung von sinkenden Kinderzahlen, vorhandenem Personal, rechtlichen Rahmenbedingungen und geplanten Qualitätsverbesserungen ermittelt. Wir bilden bedarfsgerecht pädagogisches Personal aus und verzeichnen einen leichten jährlichen Überhang von 100 bis 150 Personen“, erläuterte die Bildungsministerin. Allein in diesem und im kommenden Jahr beenden 1.300 pädagogische Fachkräfte ihre Ausbildung.

Um das pädagogische Personal in den Kitas weiter zu entlasten, setzt das Land die Förderung der Alltagshilfen fort und stellt hierfür im Jahr 2025 insgesamt drei Millionen Euro bereit. Welche Einrichtungen eine Alltagshilfe beschäftigen, entscheiden die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung.

In Mecklenburg-Vorpommern werden laut Prognose in diesem Jahr 116.900 Kinder in Kindertageseinrichtungen oder von Kindertagespflegepersonen betreut, gebildet und gefördert. Wegen der demografischen Entwicklung ist das ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2023 wurden 117.470 Kinder in 1.139 Kindertageseinrichtungen oder von 640 Kindertagespflegepersonen betreut. 97,8 Prozent besuchten eine Kindertageseinrichtung, 2,2 Prozent wurden in der Kindertagespflege betreut, gebildet und gefördert.

Mit der Besuchsquote von 59,2 Prozent bei den 0- bis 3-Jährigen ist Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor Spitzenreiter im bundesweiten Vergleich. Bei den 1- bis 3-Jährigen beträgt die Besuchsquote sogar 83,4 Prozent. „Ein Grund für die hohe Besuchsquote ist sicherlich in der Sozialisation zu suchen, weil es bei uns historisch so gewachsen ist, aber sehr gewiss auch in der Beitragsfreiheit von Krippe, Kindergarten, Tagesbetreuung und Hort“, betonte die Bildungsministerin.

Fast eine Milliarde Euro für die Bildung und Förderung der Kleinsten 

Das Land hat seine Ausgaben für die Kindertagesförderung immer weiter erhöht. Der Landesanteil beträgt dabei 54,5 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es 475 Millionen Euro. Insgesamt standen 872 Millionen Euro (Bund, Land, Kommunen) für die Kindertagesförderung zur Verfügung. Im Jahr 2024 stellt das Land 503 Millionen Euro bereit. Darüber hinaus investiert es 2024 ca. 33,5 Millionen Euro für weitere Qualitätsmaßnahmen wie individuelle Förderangebote, Modellprojekte, Sprach-Kitas und Alltagshilfen. Insgesamt stehen in diesem Jahr insgesamt fast eine Milliarde Euro für Bildung und Förderung der Kleinsten zur Verfügung. Ab 2025 beträgt der Landesanteil 55,2 Prozent, sodass das Land im Verhältnis zu den örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe und den Gemeinden damit 12,8 Millionen Euro mehr ausgibt.

Dank an Produktionsschulen im Land

Rostock – Im Rahmen ihrer Sommertour informierte sich Sozial-Staatssekretärin Sylvia Grimm am heutigen Freitag über die Arbeit der Hanseproduktionsschule (HPS) in Rostock. Die HPS begleitet junge Menschen mit sozialen Benachteiligungen, individuellen Beeinträchtigungen oder anderweitig geringeren Chancen beim Weg auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

„Für junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die keine Berufsreife erreicht haben und gewissen Hemmnissen gegenüberstehen, sind Produktionsschulen ein geeigneter Zwischenschritt zur Erwerbstätigkeit“, unterstrich Grimm vor Ort. Durch eine enge Verzahnung von Bildungsmodulen mit der Arbeit in betriebsähnlichen Werkstätten können die Schülerinnen und Schüler ihre Berufsreife nachholen und zugleich erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln.

Hierfür betreibt die HPS in Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins Jugendhilfe Stadt und Land e.V. sieben Werkstätten mit 70 Plätzen an zwei Standorten. „Ob in der Tischlerei, im Metallbau, der Gärtnerei oder der Küche – Produktionsschulen wie die HPS eröffnen den Schülerinnen und Schülern neue berufliche Perspektiven, ermutigen und motivieren sie. Denn ein Schulabbruch muss nicht automatisch das Ende einer beruflichen Karriere bedeuten“, hob Grimm hervor.

Die Produktionsschulen seien stattdessen für viele junge Erwachsene eine alternative Chance, im Erwerbsleben Fuß zu fassen. „Bedarfsgerecht erkennen und fördern die Mitarbeitenden die Potentiale ihrer Schülerinnen und Schüler und verhelfen ihnen so zum Erfolg. Dafür bin ich allen Mitarbeitenden außerordentlich dankbar“, so die Staatssekretärin.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit insgesamt fünf solcher Produktionsschulen. Sie werden vom Land mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Höhe von 18,21 Mio. Euro für den Zeitraum 2022-2029 gefördert.

Minister Pegel gratuliert jungen Absolventen

„Arbeitsplatz Erde ist unheimlich spannend“

Schwerin – Das Land hat neue Weitblicker und Überflieger: 39 angehende Geomatikerinnen und Geomatiker sowie Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker erhielten ihren Abschluss. Innenminister Christian Pegel hat mit Gudrun Beneicke, erste Direktorin des Landesamtes für innere Verwaltung, Zeugnisse an die Absolventinnen und Absolventen der Berufsausbildungen überreicht.

„Ihre Arbeit ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Vermessungstechniker und Geomatiker arbeiten zwar meist im Hintergrund, aber ohne sie gäbe es keinen Handel, also An- und Verkäufe, von Grundstücken, keine korrekt errichteten Gebäude und Bauwerke, keine Navigationsgeräte und Geoinformationssysteme. Sie sorgen mit Ihren Geodaten zum Beispiel dafür, dass Hochwassersimulationen durchgeführt werden können und der Rettungssanitäter die Unfallstelle findet. Ihr künftiger Arbeitsplatz Erde ist vielfältig und spannend“, sagte Innenminister Christian Pegel bei der feierlichen Zeugnisübergabe im Wichernsaal des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern und:

„Ich selbst konnte mich von diesem interessanten Tätigkeitsfeld beim Tag der Geodäsie überzeugen.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Neben den vielfältigen Mess- und Auswertemethoden habe ich für mich mitgenommen:Libellen und Frösche sind nicht nur im Tierreich zu finden, sondern kommen auch im Vermessungswesen regelmäßig zum Einsatz.“

Die Abschlussprüfung haben insgesamt 39 Absolventinnen und Absolventen bestanden. 32 davon aus Mecklenburg-Vorpommern und sieben aus Schleswig-Holstein.

Aufgrund des enormen Fachkräftemangels im Bereich des Geoinformations- und Vermessungswesens wurde in den zurückliegenden Jahren eine verstärkte Imagekampagne zur Nachwuchsgewinnung realisiert. Dies ist der erste von drei Jahrgängen bei dem diese Nachwuchsinitiative Wirkung gezeigt hat, denn die Ausbildungszahlen konnten merklich erhöht werden.

„Das ist ein gemeinsamer Erfolg aller Fachkolleginnen und -kollegen, die sich in einer Kooperationsvereinbarung die Nachwuchsgewinnung auf die Fahnen geschrieben haben. Dabei sind nicht nur die Landes- und Kommunalverwaltung, die beispielsweise für ihre Vermessungsämter dringend Nachwuchs benötigen, sondern auch die öffentlich bestellten Vermessungsingenieurbüros und verschiedene Bauplanungsbereiche.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr verabschiedeten wir noch insgesamt 23 Absolventinnen und Absolventen. Und dieser Beruf ist ein Arbeitsplatz der Zukunft. Aufgrund der aufstrebenden Geobranche und der demographischen Entwicklung sind Vermessungstechniker und Geomatiker auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt und Berufe, in denen täglich Digitalisierung umgesetzt wird“, sagt der Minister und: „Um mit den Worten der Imagekampagne zu sprechen: Seien Sie auch nach Ihrer Ausbildung weiterhin echte Weitblicker und Überflieger.“

Zu den Berufen der Geoinformationstechnologie gehören Vermessungstechniker und Geomatiker. Die Auszubildenden beider Berufe werden im ersten Ausbildungsjahr gemeinsam unterrichtet, danach werden die Berufe getrennt ausgebildet. Sie unterscheiden sich grundsätzlich wie folgt:

Vermessungstechnikerinnen und Vermessungstechniker arbeiten mit modernsten Präzisionsinstrumenten und vermessen alles hochgenau bis in die kleinsten Winkel. Genauso übertragen sie aber auch geplante Projekte in die Örtlichkeit und sind bei der Bauausführung und Bauüberwachung unerlässlich.

Geomatikerinnen und Geomatiker verarbeiten und qualifizieren die Geodaten; sie veredeln die Geodaten für weitere Anwendungen. So entstehen Geoinformationen, Geoinformationssysteme, aber auch Pläne und Karten.

Zur Unterstützung der Ausbildungssituation im Nachbarland Schleswig-Holstein wurde ein gemeinsamer Prüfungsausschuss gebildet. Für die Abnahme der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Geomatiker/in wurde durch die zuständigen Stellen in Schleswig-Holstein, die Verwaltungsakademie Bordesholm, und in Mecklenburg-Vorpommern, das LAiV, ein gemeinsamer Prüfungsausschuss unter Geschäftsführung des LAiV errichtet.

Schwimmunterricht an allen Grundschulen

Oldenburg: Sicher schwimmen zu können ist für alle überlebenswichtig

Schwerin – Ein Jahr nach Einführung des Schwimmkonzeptes hat Bildungsministerin Simone Oldenburg eine positive Bilanz gezogen. Wie die Staatlichen Schulämter mitgeteilt haben, fand an allen Grundschulen Schwimmunterricht entweder in wöchentlichen Kursen oder in Intensivkursen bzw. in Schwimmlagern statt.

„Sicher schwimmen zu können ist für alle überlebenswichtig“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „In der Gesellschaft herrscht ein breiter Konsens darüber, dass jedes Kind die Möglichkeit haben muss, schwimmen zu lernen.

Das Konzept zeigt sichtbare Erfolge und macht deutlich, dass unser Bundesland im Bereich der Schwimmausbildung modern und richtungsweisend aufgestellt ist. Ich danke allen Partnerinnen, Partnern und den Landtagsabgeordneten, die dieses Konzept erarbeitet und mit auf den Weg gebracht haben“, sagte die Ministerin.

Mit dem Schwimmkonzept orientiert sich Mecklenburg-Vorpommern am neuesten Stand der Schwimmausbildung an Schulen bundesweit. Es erstreckt sich vom Erwerb der Grundkompetenzen im Vorschulalter bis zu den weiterführenden Schulen mit besonderem Fokus auf Grundschulen. Ein zentraler Bestandteil ist die regelmäßige Qualifizierung von Schwimmlehrkräften, insbesondere in Bezug auf ihre Rettungsfähigkeit.

Darüber hinaus besteht auch für Lehrkräfte ohne das Unterrichtsfach Sport die Möglichkeit, sich zu Schwimmlehrkräften ausbilden zu lassen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 445 Lehrkräfte mit einer Schwimmqualifikation.

Wie im Schwimmkonzept weiter vorgesehen, haben auch Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe an Auffrischungskursen teilgenommen, damit sie ihre Schwimmfähigkeiten weiterentwickeln konnten, die sie in der Grundschule erworben haben. Der Schulschwimmpass begleitet die Kinder durch ihre gesamte Ausbildung und dokumentiert den aktuellen Lernstand sowie die Schwimmkompetenz.

Er dient auch als offizieller Nachweis der Schwimmfähigkeit und bietet Eltern wichtige Informationen über den Fortschritt ihrer Kinder. Zu den Standards für die Schwimmausbildung in der Schule zählen die Niveaustufen „Wassergewöhnung“, „Grundfertigkeiten“, „Schwimmen können“ (Basisstufe) und „Sicheres Schwimmen“.

Auch im Jahr 2024 führt das Land das Programm „M-V kann schwimmen“, das vom Sozialministerium verantwortet und mit 200.000 Euro gefördert wird, fort. Das Programm ergänzt den Schwimmunterricht in der Grundschule und unterstützt insbesondere die Kinder, die nicht oder nur eingeschränkt an einem Schwimmkurs in der dafür vorgesehenen Jahrgangsstufe teilgenommen haben oder diesen nicht erfolgreich abschließen konnten.

Angeboten werden die Kurse hauptsächlich durch die am Programm teilnehmenden schwimmsporttreibenden Verbände DLRG, DRK-Wasserwacht, ASB sowie die Sportvereine des Schwimmverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus können aber auch Kommunen selbst Schwimmkurse in ihren Schwimmstätten durchführen. Über die Berechtigung für eine kostenlose Teilnahme an einem der Schwimmkurse entscheiden die jeweiligen Sport- bzw. Schwimmlehrerinnen und -lehrer der Grundschulen.

Petra Saal bekommt Holger-Kliewe-Preis 2024

Besondere Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement an der Schule Gingst

Insel Rügen – Petra Saal aus Kartzitz erhielt in diesen Tagen den Holger-Kliewe-Preis 2024. „Die ehemalige Lehrerin für Kunst und Mathematik kann ohne Schule nicht leben“, erklärt Schulleiter André Farin in seiner Laudatio. Sie genieße zwar den Ruhestand mit allen Vorzügen, halte aber immer regelmäßig Kontakt zu Schülern und Lehrern ihrer alten Wirkungsstätte. Dieser reiche über das normale Maß hinaus und war für die Jury der Grund für die Vergabe des Ehrenamtspreises.

Holger Kliewe (2.v.r) überreicht zusammen mit André Farin (1.v.r.) und Martina Zabel (1.v.l.) den diesjährigen Ehrenamtspreis persönlich an die ehemalige Lehrerin Petra Saal (2.v.l.). Foto: Lisa Wurzler
Holger Kliewe (2.v.r) überreicht zusammen mit André Farin (1.v.r.) und Martina Zabel (1.v.l.) den diesjährigen Ehrenamtspreis persönlich an die ehemalige Lehrerin Petra Saal (2.v.l.). Foto: Lisa Wurzler

„In vielen schulischen Bereichen engagiert sich die 69-Jährige und bringt das Schulleben immer wieder mit voran“, lobt André Farin die Arbeit seiner Kollegin. Sie unterstützt die Schüler in den Sport- und Themenwochen und bietet für die Abschlussklassen erfolgreich Nachhilfe in Mathematik an. Zusammen mit ihrem Mann besorgte sie in den zurückliegenden Jahren kostenlos Möbel für mehrere Klassenzimmer und hilft auch immer dann, wenn Not am Mann oder an der Frau ist.

Petra Saal strahlt, als sie von über 300 Schülern und Lehrern mit einem gewaltigen Applaus beglückwünscht wird. Sie wissen meist aus eigener Erfahrung in Inselvereinen, wie wertvoll das Ehrenamt gerade in den Bereichen Bildung, Soziales und Kultur ist. „Ich bin gern an dieser Schule, wo sehr wertvolle pädagogische Arbeit geleistet wird“, meint die Preisträgerin und verspricht, ihren Einsatz in Schule und Förderverein fortzusetzen.

Zu den ersten Gratulanten gehört Holger Kliewe persönlich. „Ich freue mich, dass in diesem Jahr eine Lehrerin ausgezeichnet wird“, sagt der Ummanzer Bürgermeister, der den besonderen Preis der Schule Gingst in jedem Jahr stiftet. Pädagogen wie die Ausgezeichnete hätten schon immer mit Leib und Seele für ihre Schule gebrannt. Er sprach aus eigener Erfahrung, denn er war selbst Schüler in Gingst und bleibt der Bildungseinrichtung unter anderem deswegen sehr verbunden.

Kita bleibt beitragsfrei

Schwerin – Die Bundes- und Landesregierung haben einen Kompromiss zur Kita-Finanzierung erzielt. Die vom Bund zur Verfügung gestellten Gelder für die Kita-Finanzierung können nun auch im gesamten Jahr 2025 für die Beitragsfreiheit eingesetzt werden. Die Landesregierung begrüßt den im Umlauf gefassten Kabinettsbeschluss der Bundesregierung zum Dritten Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung.

„Es ist gut, dass die Bundesregierung ermöglicht, die Mittel aus dem Gesetz auch weiter zur Kita-Finanzierung der Eltern zu verwenden. Dafür hat sich Mecklenburg-Vorpommern immer eingesetzt. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die Familien und Kinder und Deutschland“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. „Mecklenburg-Vorpommern hat 2020 die beitragsfreie Kita eingeführt.

Dabei wird es auch bleiben. Darauf können sich die Eltern verlassen. Die beitragsfreie Kita ist auch bisher schon überwiegend aus Landesmitteln finanziert worden. Es ist gut, dass wir auch im kommenden Jahr Gelder des Bundes dafür einsetzen können. Ab 2026 setzt die Landesregierung wie geplant die Bundesmittel für die Qualitätsverbesserungen ein, wie zum Beispiel mit der Verkleinerung der Gruppen im Kindergarten“, verdeutlichte Schwesig.

„Unabhängig von dieser Regelung stand für Mecklenburg-Vorpommern die beitragsfreie Kita nie zur Diskussion“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir haben den Familien das Versprechen gegeben, dass die Kita auch in Zukunft beitragsfrei bleibt. Darauf können sich die Eltern verlassen. Allein durch die Elternbeitragsfreiheit entlastet die Landesregierung die Familien je Kind mit ca. 18.000 Euro von der Krippe bis zum Hort. Das Land investiert jedes Jahr hierfür rund 70 Millionen Euro.

Außerdem ist diese Unterstützung ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit, weil Bildung von Anfang an kostenfrei ist. Sie sichert Teilhabe und sorgt dafür, dass der Bildungserfolg der Kinder nicht abhängig vom Einkommen der Eltern ist. 117.000 Kinder besuchen bei uns eine Kindertageseinrichtung. Bundesweit ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Betreuungsumfang von bis zu 10 Stunden täglich und einer Betreuungsquote von 94,5 Prozent bei den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren Spitzenreiter.“

Im ursprünglichen Gesetzentwurf war vorgesehen, dass die Länder die Milliarden des Bundes zur Kita-Förderung ab Mitte 2025 nicht mehr nutzen dürfen, um Eltern bei den Gebühren zu entlasten.

Kurse für Schwimmlehrkräfte in „Aqua-Kitas“

Oldenburg: Erleichterungen bei der Durchführung von Wassergewöhnungskursen mit Kindern

Schwerin – Das Land fördert mit dem Modellprojekt „Aqua-Kitas“ in diesem Jahr erstmals zehn Kindertageseinrichtungen, die ihre Fachkräfte zu Assistenzschwimmlehrkräften fortbilden lassen und den Kindern Wassergewöhnungskurse anbieten. Die Stiftung Deutschland Schwimmt modernisiert und komprimiert nun ihre Kurse für Schwimmlehrkräfte.

„Die Ausbildung zur Schwimmlehrerin oder zum Schwimmlehrer –Wassergewöhnung ist kompakter und damit kürzer. Gleichzeitig können die Teilnehmenden die Rettungsfähigkeit erwerben, die in Schwimmbädern seit diesem Jahr Voraussetzung für das Aufsichtspersonal ist“, erklärte Ministerin Simone Oldenburg. „Sowohl die neue Ausbildung als auch die Tatsache, dass grundsätzlich keine externe Schwimmlehrkraft für die Durchführung von Wassergewöhnungskursen mehr benötigt wird, stellt eine erhebliche Vereinfachung für Kitas dar, die sich für das Modellprojekt „Aqua-Kita“ bewerben wollen.“

Für den neuen Abschluss „geprüfte/r Schwimmlehrer/in – Wassergewöhnung“ ist ein vorangeschaltetes Zoom-Meeting sowie daran anschließende 16 Unterrichtseinheiten in Präsenz und 10 Stunden Hospitation vorgesehen, bei denen dem pädagogischen Personal die Grundfähigkeiten zur Durchführung eines Wassergewöhnungskurses beigebracht werden. In diesem Kurs wird ebenfalls die Rettungsfähigkeit erworben.

„Ostseeküste und Seenlandschaft: Mecklenburg-Vorpommern bietet viele Gelegenheiten, schwimmen zu gehen. Daher ist es besonders wichtig, mit der Wassergewöhnung so früh wie möglich zu beginnen. Mit denen im Modellprojekt geförderten Schulungen befähigen wir pädagogische Fachkräfte, Wassergewöhnungskurse selbstständig mit den Kita-Kindern umzusetzen“, sagte die Ministerin.

Das Land stellt pro Jahr 15.000 Euro zur Verfügung und fördert 10 Einrichtungen mit jeweils 1.500 Euro. Greifswald, Parchim, Priborn, Dambeck, Gadebusch und Sternberg haben 2024 die Förderung erhalten, um Fachkräfte zur „geprüften Schwimmlehrerin BASIS“ bzw. zum „geprüften Schwimmlehrer BASIS“ des Deutschen Schwimmlehrerverbandes ausbilden zu lassen. In der zukünftigen Ausbildungsphase wird der neue Kurs „geprüfte/r Schwimmlehrer/in – Wassergewöhnung“ umgesetzt. Teilnehmende erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat des Deutschen Schwimmlehrerverbandes.