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Kategorie: Digitalisierung/IT/Technik/KI

Corona-Kooperationsbörse M-V bewährt sich

Schwerin – Nur einen Monat nach ihrem Start verzeichnet die „Online Corona-Kooperationsbörse Mecklenburg-Vorpommern“ über 115 Einträge. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass der Bedarf von Vernetzung von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft im Kampf gegen das SARS-CoV-2 groß ist“, sagt Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag. „Darüber hinaus wird einmal mehr deutlich, dass unsere Unternehmen im Land in der Lage sind, kurzfristig auf Marktanforderungen zu reagieren. Die Kooperationsbörse leistet so einen wichtigen Beitrag zur Unterbrechung von Infektionsketten und der Entschleunigung von Infektionen.

Mit dem Internetangebot „Corona-Kooperationsbörse Mecklenburg-Vorpommern“ hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit der BioCon Valley® GmbH Mitte April eine kostenlose Plattform entwickelt und gestartet. „Über die Kontaktbörse erfahren Anbieter und Nachfrager voneinander und können so passgenauer Produkte, Produktkomponenten und Dienstleistungen zur Virusbekämpfung direkt und bedarfsorientiert marktrelevant entwickeln und marktgerecht zur Verfügung stellen“, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph.

Die „Corona-Kooperationsbörse Mecklenburg-Vorpommern“ erhält von den Unternehmen eine gute Bewertung. 80 Prozent der Befragten empfehlen die Onlineplattform weiter. Für 28 Prozent der Unternehmen, die auf der Plattform vertreten sind, haben sich bis zu fünf neue Kontakte ergeben. Bis zu zehn neue Kontakte konnten neun Prozent der dort vertretenen Unternehmen verzeichnen, für drei Prozent gab es sogar bis zu 20 neue Geschäftspartner.

Das Angebot wird vor allem von Kleinstbetrieben genutzt. 45 Prozent der auf der „Corona-Kooperationsbörse Mecklenburg-Vorpommern“ vertretenen Unternehmen haben bis zu neun Beschäftigte. 26 Prozent haben zwischen zehn und 49 Mitarbeiter und weitere 26 Prozent bis zu 250 Beschäftigte. Großunternehmen sind lediglich zu drei Prozent vertreten.

Die Zahlen stammen aus einer Blitzumfrage der BioCon Valley® GmbH, die im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern die „Corona-Kooperationsbörse Mecklenburg-Vorpommern“ betreut. Die Umfrage wurde zwischen dem 11. und 15. Mai unter den Unternehmen und Initiativen durchgeführt, die dort ihre Angebote oder Gesuche online gestellt haben. Ein Drittel nahmen daran teil.

In unterschiedlichen Kategorien wie beispielsweise „Medizintechnik und Komponenten“, „Persönliche Schutzausrüstung“ oder „Diagnostik“ können sich Firmen und andere Einrichtungen direkt miteinander vernetzen, um die aktuell benötigten Produkte zu entwickeln oder herzustellen. Die Einträge sind kostenfrei.

Im Bereich „Medizintechnik und Komponenten“ ist zum Beispiel das Schweriner Unternehmen HNP Mikrosysteme GmbH vertreten. Es entwickelt, produziert und vertreibt Dosierpumpen und Dosiersysteme für Analysetechnik, Diagnostik und Pharmaproduktion sowie Forschung und Entwicklung. Die Pumpen kommen bei der Probenvorbereitung zum Test auf das Coronavirus zum Einsatz.

„Wir haben im Unternehmen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um unsere Produktion zu steigern und die Lieferfähigkeit zur derzeit gestiegenen Nachfrage sicher zu stellen“, sagt Geschäftsführer Thomas Weisener und betont: „Wir sind dankbar, dass wir so unseren Beitrag zur Eindämmung der Coronakrise leisten können. Kooperation ist in Krisenzeiten ein Muss und so sind wir gespannt welche Partnerschaften sich aus der Kooperationsbörse ergeben werden.“

Die Kooperationsbörse soll künftig auch im Rahmen eines onlinebasierten Branchenführers Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern der BioCon Valley® GmbH genutzt werden. „Mit dem Angebot ist eine Informations- und Netzwerkplattform für Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen in der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns geschaffen worden. Das Angebot soll der Gesundheitswirtschaftsbranche helfen, Kooperationspartner zu finden, Wertschöpfungsketten optimal zu verknüpfen sowie Fachwissen und Erfahrungen auszutauschen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.

Digitales Lernen in MVs Schulen

Schwerin – Das Lernen mit digitalen Medien an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern kommt einen großen Schritt voran: Das Land stellt ab sofort allen öffentlichen Schulen ein modernes und umfassendes Lernmanagementsystem zur Verfügung. Es handelt sich um das cloudbasierte, interaktive Lernmanagementsystem „itslearning“, mit dem Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte über vielfältige Funktionalitäten miteinander kommunizieren können.

Außerdem wird das Land gemeinsam mit den Schulträgern ein Endgeräte-Leihprogramm auflegen, mit dem Schulen ihre Schülerinnen und Schüler, die zuhause keinen Zugang zu einem Gerät für das digitale Lernen haben, unterstützen können. Dafür stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund 11 Millionen Euro zur Verfügung (knapp 10 Mio. Euro Bundes- und 1 Mio. Euro Landesmittel). Darüber hinaus legt das Bildungsministerium eine neue Handreichung für den onlinegestützten Unterricht vor. Mit dieser Publikation erhalten Lehrkräfte, Lernende und Erziehungsberechtigte pädagogische Tipps und weitgehende Anleitungen zum Online-Lernen.

„Mit der modernen Lernmanagementplattform bringen wir das digitale Lernen an unseren Schulen einen großen Schritt voran. Sie erfüllt alle wichtigen Anforderungen an das digitale Lernen und wird Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern ganz neue Möglichkeiten eröffnen, den Fernunterricht sinnvoll zu gestalten“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin.

„Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung an unseren Schulen ist. Es ist unser Ziel, dass wir in dieser Krise und danach an allen Schulen bessere Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie ihren Schülerinnen und Schülern gute digitale Lehre anbieten können.“, so Martin.

„In der Coronakrise haben viele Lehrkräfte das digitale Lernen mit großem Engagement und Kreativität in die Tat umgesetzt.“, sagte die Bildungsministerin. „Auch die Schülerinnen, Schüler und Eltern haben sich sehr angestrengt, dass das Lernen zuhause klappt. Ich weiß, dass das nicht immer einfach war. Deshalb danke ich allen ganz herzlich für ihr Engagement. Die vergangenen Wochen haben dem digitalen Lernen eine große Dynamik verliehen – diesen Schwung wollen wir nun nutzen und treiben die digitale Entwicklung an den Schulen mit neuen technischen Möglichkeiten voran“, erklärte Martin in der Landespressekonferenz in Schwerin.

„itslearning“ ist ein cloudbasiertes Lernmanagementsystem. Es wurde von einem norwegischen Unternehmen entwickelt und entspricht den Datenschutzbestimmungen in Mecklenburg-Vorpommern. Weltweit arbeiten rund sieben Millionen Nutzerinnen und Nutzer mit „itslearning“. Die webbasierte Plattform gilt als anwender*innenfreundlich, weil sie viele verschiedene Funktionen vereint. Lehrerinnen und Lehrer können Unterrichtsmaterial wie Texte, Videos und Sprachnachrichten bereitstellen. Schülerinnen und Schüler können Aufgaben von zu Hause aus digital abrufen, bearbeiten und einreichen. Das System ermöglicht das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten ebenso wie das direkte Feedback der Lehrkräfte an ihre Schülerinnen und Schüler zu ihren Arbeitsergebnissen. In einem weiteren Ausbauschritt der Plattform nach dem Sommer wird auch die Anwendung der videogestützten Lehre verfügbar sein. Auch hier erfolgt eine enge Kooperation mit den Schulträgern.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen vom Bund rund 10 Millionen Euro für die Anschaffung von Laptops, Notebooks und Tablets für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Die Länder haben sich mit dem Bund über die Verteilung der Bundesmittel von insgesamt 500 Millionen Euro geeinigt. „Das ist eine gute Nachricht für die Schülerinnen und Schüler in unserem Land“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „So können auch diejenigen, die sich bislang kein Tablet oder Notebook leisten können, am digitalen Unterricht uneingeschränkt teilnehmen. Wir als Land packen noch einmal eine Million Euro aus dem Sozialfonds oben drauf, so dass insgesamt fast 11 Millionen Euro zur Verfügung stehen.“

Online-Portal für Familien in M-V

Schwerin – Pünktlich zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai startet das neue Familienportal in Mecklenburg-Vorpommern. „Die ‚FamilienInfo MV‘ bietet ab sofort Informationen, Veranstaltungstipps und Angebote für Mütter, Väter, Großeltern und Kinder“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich der heutigen Freischaltung des Online-Angebotes.

Mit dem Familienportal soll nach Aussage der Ministerin gezeigt werden, wie bunt Familie ist. „Unser Anspruch ist es, die Menschen in allen Lebenssituationen abzuholen“, so Drese.

Die Website www.familieninfo-mv.de ist ein Relaunch der bisher bestehenden „Familienbotschaft MV“. „Wir haben unser Familienportal komplett neu aufgestellt und frischer und nutzerfreundlicher gestaltet. Mit der ‚FamilienInfo MV‘ wollen wir nun möglichst viele Menschen erreichen und über Leistungen und Hilfen informieren“, so die Ministerin.

Das Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung (ISBW) gGmbH Neustrelitz umgesetzt. Das Sozialministerium förderte bisher die Erarbeitung des neuen Angebotes mit 100.000 Euro aus dem Digitalisierungsfonds. In 2020 wird das Projekt nach der Familienrichtlinie in Höhe von rund 80.000 Euro gefördert.

Die Geschäftsführerin des ISBW, Grit Thiede-Reichel, betonte: „Ich freue mich über den Start der Homepage ‚www.familieninfo-mv.de‘ und bin sehr gespannt, wie die neue Seite als Informationsplattform für Familien in MV angenommen wird. Für uns war es wichtig, nicht nur das Layout moderner und nutzerfreundlicher zu gestalten, sondern insbesondere den Informationsgehalt und die Funktionalität der Seite zu erhöhen. Insofern können Familien nunmehr auf eine deutlich größere Themenbreite zugreifen, finden zahlreiche Informationen zu Fragen des Familienalltags und können zudem über eine gezielte Suche auf wohnortnahe Freizeit- und Unterstützungsangebote zugreifen. Natürlich gehören auch aktuelle Hinweise für Leistungen für Familien zum Informationsspektrum des neuen Portals. Ich hoffe, dass wir mit damit den Nerv von Jung bis Alt treffen und diese Seite genau IHRE Seite wird.“

Die FamilienInfo MV ist mit dem Veranstaltungskalender vom Kulturportal MV verknüpft. Im Blog finden die Nutzer*innen Praxisberichte aus den Einrichtungen, Ferientipps, Ausflugstipps und vieles mehr.

Drese: „Mein großer Dank gilt dem ISBW für die Umsetzung dieses Kooperationsprojektes. Es ist toll, dass wir den Familien in Mecklenburg-Vorpommern ein modernes und funktionales Online-Portal zur Verfügung stellen und damit hoffentlich einen Mehrwert erzeugen können.“

Erleichterung der Digitalisierung

Schwerin – Digitalisierungsminister Christian Pegel begrüßt die Zustimmung des Landtags zum Antrag „Digitalisierung in der Verwaltung und Wirtschaft erleichtern – Schriftformerfordernis kritisch überprüfen und anpassen“. Damit ist zugleich die Erarbeitung eines „Digitalisierungserleichterungsgesetzes“ auf den Weg gebracht.

„Gerade jetzt, zur Zeit der Corona-Pandemie, zeigt sich, wie wichtig es ist, dass wir die Digitalisierung bei uns im Land vorantreiben. Dazu zählt auch, dass die Verwaltung ihre Leistungen übers Internet anbietet, damit Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen ihre Anträge unterschiedlichster Art unabhängig von Behördenöffnungszeiten rund um die Uhr und von überall online stellen können“, sagt Christian Pegel und erklärt, was es mit dem Antrag von CDU und SPD auf sich hat:

„Viele der Leistungen, die die Verwaltung anbietet, erfordern bis heute die persönliche Unterschrift des Antragstellers. Diese von Bund und Land gesetzlich vorgeschriebene Schriftformerfordernis hemmt die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen. Bevor wir uns jedoch die Frage stellen, wie wir die handschriftliche durch eine elektronische Signatur ersetzen können, sollten wir klären, wie weit diese Unterschrift bei denen landesgesetzlich vorgeschriebenen Verfahren überhaupt noch notwendig ist.“

Als ein Beispiel nennt der Minister die Anmeldung von Kindern für die Schule durch ihre Eltern: „Warum müssen Eltern nachweisen, dass es sich um ihr Kind handelt? Die Behörden sollten das automatisch über die in der Verwaltung hinterlegte Geburtsurkunde nachprüfen können.“

Mit Beschluss des Landtags von heute soll die Landesregierung diesem bis zum Jahresende den Entwurf für ein „Digitalisierungserleichterungsgesetz“ vorlegen. Dieses soll das Schriftformerfordernis auf das absolut Notwendige reduzieren, in dem diese grundsätzlich aufgehoben wird und jedes Ressort für seine Verfahren prüfen und darlegen muss, wofür die Unterschrift unbedingt erforderlich bleiben muss. Außerdem soll das Gesetz regeln, wie diese in solchen Fällen elektronisch erfolgen kann.

„In dem wir die Zahl der Vorgänge, die die Schriftform benötigen, verringern, erleichtern wir den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen das Beantragen von Verwaltungsleistungen deutlich. Zugleich verschlanken wir die Verwaltungsprozesse und können die Anträge medienbruchfrei in rein elektronischer Form verarbeiten“, sagt Christian Pegel und ergänzt noch weitere Vorteile: „Weniger Papier schont die Umwelt. Elektronische Dokumente sind verschiedenen Personen an verschiedenen Orten zeitgleich zugänglich. Und nicht zuletzt können Anträge deutlich schneller bearbeitet werden.“

Elektronische Gerichtsakte

Stralsund – In enger Abstimmung zwischen dem Landgericht Stralsund und dem Justizministerium war der Start der nunmehr zweiten Pilotierung der elektronischen Akte erfolgreich. Justizministerin Hoffmeister und Justizstaatssekretärin Gärtner waren zum Start des Pilotprojektes am Landgericht Stralsund. Ministerin Hoffmeister dankte dem Präsidenten des Landgerichts, Rüdiger Rinnert, für die notwendige Umsetzung des Projektes: „Bis zum 1. Januar 2026 muss die elektronische Akte die Papierakte in allen Gerichten und Staatsanwaltschaften in Deutschland abgelöst haben. Es ist ein aufwendiges und umfassendes Vorhaben, das nur Schritt für Schritt umgesetzt werden kann. Es freut mich zu sehen, dass motivierte Richterinnen und Richter sowie Sachbearbeiterinnen an dem Projekt arbeiten. In Zeiten der Corona-Epidemie ist die Notwenigkeit von Technik auch in der Justiz unbestritten. Das neue Team am Landgericht bekam Schulungen und Einweisungen zum Teil schon virtuell. Seit dieser Woche werden am Landgericht Stralsund in zwei Zivilkammern Akten elektronisch geführt. Später sollen auch die anderen Zivilkammern des Gerichts ausgestattet werden“, sagt Justizministerin Hoffmeister.

Justizstaatssekretärin Gärtner lobt, dass die Digitalisierung voranschreitet: „Seit September 2018 sammeln bereits die Zivilkammern des Landgerichts Rostock Erfahrungen mit neuer Soft- und Hardware. In über 1.600 Verfahren arbeiten die Bediensteten weitgehend medienbruchfrei und digital. Von diesen Erfahrungen kann das Landgericht Stralsund profitieren. Auch hier wurden Arbeitsplätze und Sitzungssäle mit modernster mobiler Technik ausgestattet. Wir planen in diesem Jahr, die Pilotierung an weiteren Standorten auszuweiten und dann die Erfahrungen des Landgerichts Stralsund zu nutzen“, so Justizstaatssekretärin Gärtner.

Der Einsatz einer elektronischen Akte wird durch eine verstärkte Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs begünstigt. Die Beteiligten eines Rechtsstreits und die Justiz können hierdurch medienbruchfrei, effizient und rechtssicher kommunizieren. Dokumente werden in der Regel elektronisch erstellt und können bei Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs durch den Empfänger weiterverwendet werden. Dies hat für alle am Prozess Beteiligten enorme Vorteile und entspricht den heutigen Anforderungen an das digitale Zeitalter.

Neues E-Government-Gesetz

Schwerin – Digitalisierungsminister Christian Pegel stellt morgen dem Landtag den Gesetzentwurf zur Änderung des E-Government-Gesetzes Mecklenburg-Vorpommern vor.

„Mit der umfassenden Überarbeitung des Gesetzes von 2015 werden vor allem Änderungen in EU- und Bundesgesetzen in Landesrecht umgesetzt und konkretisiert. Dazu zählen unter anderem die elektronische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen und das Onlinezugangsgesetz des Bundes“, begründet Pegel die Notwendigkeit der Novelle.

Das Gesetz greift die Verpflichtung für Bund, Länder und Gemeinden aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG) auf, ihre Verwaltungsleistungen spätestens ab 1. Januar 2023 auch elektronisch über Verwaltungsportale anzubieten, die miteinander verknüpft sein müssen.

„Nutzer sollen über eine einzige Plattform auf die verschiedenen Angebote, Anträge bei Behörden online zu stellen, zugreifen können – über alle Ebenen von der Landes- über die Kreis- und Amts- bis hin zur Gemeindeverwaltung hinweg“, erläutert Pegel. Die Landesregierung muss dazu ein Verwaltungsportal bereitstellen, dem die Gemeinden, Ämter und Landkreise sowie andere der Rechtsaufsicht des Landes unterstehenden Behörden freiwillig beitreten können.

„Wir sind hier gut aufgestellt: Unser MV-Serviceportal ist bereits seit fast einem Jahr online. Darüber können Behörden von Kommunen, Ämtern, Landkreisen und auf Landesebene ihre Leistungen anbieten – und tun das auch“, sagt Pegel und fügt hinzu: „Für bestimmte Anträge bei Behörden ist bislang eine sichere Identifizierung per Unterschrift und Vorlage des Personalausweises erforderlich. Das Vorlegen des Personalausweises in der Behörde und die persönliche Unterschrift durch eine digitale Identifizierung, also den sicheren Identitätsnachweis im Internet, zu ersetzen, ist eines der Hauptanliegen dieser Gesetzesüberarbeitung. Die erforderliche Rechtsgrundlage schaffen wir nun mit dem neuen E-Government-Gesetz.“

Mit dem neuen E-Government-Gesetz wird weiterhin die EU-Richtlinie umgesetzt, die öffentliche Auftraggeber verpflichtet, elektronische Rechnungen anzunehmen und weiterzuverarbeiten. „Damit entfällt die Rechnung auf Papier bei Dienstleistungen und Lieferungen an Behörden. Stattdessen werden die Rechnungen nach festgelegten elektronischen Standards zwischen Unternehmen und Verwaltung ausgetauscht. Im Ergebnis sparen Verwaltung und die Unternehmen, die mit ihr zusammenarbeiten, Papier, Zeit und Porto“, fasst der Minister zusammen. Im Ergebnis könnte damit auch die Zeitspanne zwischen Rechnungseingang und Zahlung verkürzt werden – die Unternehmen könnten also künftig schneller ihr Geld erhalten.

Ebenfalls verpflichtet das Gesetz die Landesbehörden, verwaltungsinterne Abläufe elektronisch und ohne Medienbrüche abzuwickeln, wie es das OZG vorsieht. „Auch hier sind wir mit der Umsetzung gut dabei: Bereits seit 2009 haben wir in den Ministerien und der Staatskanzlei das elektronische Aktensystem Domea eingeführt. Es gibt also schon seit Jahren keine riesigen Papieraktenstapel mehr in den Landesministerien. Mit der elektronischen Aktenführung können Akten sehr viel schneller bearbeitet werden und zudem am Computer, was für das mobile Arbeiten in der Verwaltung Voraussetzung ist“, sagt Pegel.

Er erklärt das an einem Beispiel: „Stellt ein Kollege unserer Klimaschutzabteilung einen Förderbescheid aus, müssen Referats- und Abteilungsleiter, Haushalt, Staatssekretärin und ich per Unterschrift beteiligt werden. Dafür reisten die Unterlagen früher ausgedruckt in einer Postmappe von Hand zu Hand – das konnte schon mal Tage dauern. Mit Domea geht das wesentlich schneller und unkomplizierter.“

Künftig sollen alle Landesbehörden mit einer solchen E-Akte arbeiten. „Dafür haben wir einen Nachfolger für Domea ausgeschrieben – das Vergabeverfahren läuft“, so Pegel.

Der Gesetzentwurf enthält auch eine Experimentierklausel. Sie soll es ermöglichen, bislang analoge Verwaltungsabläufe im Zuge der Digitalisierung stärker an den Nutzerbedürfnissen auszurichten, indem etwa Form- und Verfahrensvorschriften vereinfacht werden.

„Die dauerhafte Änderung oder Streichung solcher Standards erfordert eine sorgfältige – und somit mitunter langwierige ­– Überprüfung. Um solche Änderungen dennoch einfach mal ausprobieren zu können, gestattet die Klausel den Behörden, kurzeitig neue Verfahren zu erproben, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen“, sagt Pegel und erläutert: „Kommunen, aber auch Landesbehörden, die eine gute Idee für eine neue digitale Verwaltungsdienstleistung haben, könne diese ausprobieren. Auf Basis der Erkenntnisse, die wir aus solchen Testballons gewinnen, können wir entscheiden, ob eine solche neue Idee für Verwaltungsdienstleistungen im Internet zu Änderungen von tradierten Regeln führt und der Testballon für alle als Regelbestimmung eingeführt wird.“

Nachdem sich der Landtag morgen mit der Novelle befasst hat, wird das Gesetz weitere Abstimmungsrunden durchlaufen und voraussichtlich noch in diesem Jahr verabschiedet.

Schwesig: „#filmkunstzuhause“ ist eine super Idee für Macher und Publikum

Schwerin – Heute hätte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Schweriner Capitol das 30. FILMKUNSTFEST eröffnet. Wegen der Corona-Krise musste es abgesagt werden. Dafür startet heute das Online-Filmfestival #filmkunstzuhause auf der Festival-Homepage www.filmkunstfest.de. Auf dem Portal werden nach und nach bis zum 10. Mai 2020 insgesamt 29 Programme hochgeladen.

„Leider können wir in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht zum 30. FILMKUNSTFEST gehen. Aber das Festivalteam um Volker Kufahl hatte eine super Idee. Auf der Homepage filmkunstfest.de kommt das Festival unter dem Titel #filmkunstzuhause von heute bis zum 10. Mai zu uns in die Wohnzimmer. Niemand muss also auf das beliebte Filmfest verzichten“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zum Auftakt der Aktion. Gezeigt würden Filme aus allen Sparten. „Ich freue mich sehr, dass auch die Reihe ‚Gedreht in MV’ dabei ist.“

Die Regierungschefin ging auf die Entwicklung des FILMKUNSTFESTES in den vergangenen 30 Jahren ein: „Was vor 30 Jahren als kleines, wenig auffälliges Filmfest begann, leidenschaftlich ins Leben gerufen von engagierten Filmemachern, gilt inzwischen als beliebtestes ostdeutsches Filmfestival und bietet insbesondere dem Nachwuchs aus der Branche eine hervorragende Plattform. Wir alle können stolz auf dieses wunderbare FILMKUNSFEST sein. Seien Sie also in diesem Jahr online mit dabei, wenn es wieder heißt: Vorhang auf, Film ab! Ich danke allen, die an der Vorbereitung der Online-Variante des 30. FILMKUNSTFESTES beteiligt sind, und wünsche dem Publikum viel Spaß und gute Unterhaltung.“

Digitaler Marktplatz M-V

Schwerin – Am heutigen Freitag öffnet der landesweite Online-Shop für den Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern die virtuelle Ladentür. Nach einem Kabinettsbeschluss vom 17. März wurde das Projekt binnen 38 Tagen verwirklicht.

„Im ersten Schritt war es unser Ziel, eine schnelle Möglichkeit für die Händlerinnen und Händler zu schaffen, sich während der Corona-Pandemie im Internet sichtbar zu machen: Der digitale Marktplatz ist seit zwei Wochen online. Dort finde ich als Kunde meine Händler vor Ort, von denen viele als Reaktion auf die Covid-19-bedingten Ladenschließungen Abhol- und Lieferdienste eingerichtet haben. Mit dem heute eröffneten Onlineshop gehen wir nun den zweiten Schritt“, sagt Digitalisierungsminister Christian Pegel.

„Unter www.shop.digitalesmv.de kann ich bei meinem Händler vor Ort direkt online kaufen. Jede Einzelhändlerin und jeder Einzelhändler unseres Bundeslands kann diese Infrastruktur des Landes im für den Handel sehr schweren Corona-Jahr 2020 kostenlos zu nutzen.“

Innerhalb weniger Minuten können Einzelhändlerinnen und Einzelhändler auf der Plattform ihre eigene Online-Filiale öffnen. Dabei spielt weder die Größe des Geschäfts noch die bereits bestehende eigene Infrastruktur eine Rolle. „Wir wollten nicht nur die ganz Großen oder nur die ganz Kleinen erreichen, nicht nur die, die im Netz völlig unerfahren oder schon längst aktiv sind. Wir wollten eine Lösung, die es jedem ermöglicht, in wenigen Schritten den eigenen Online-Shop zu eröffnen. Ohne bestehende Infrastruktur, ohne vorher ein Warenwirtschaftssystem kaufen zu müssen, ohne Vorerfahrung im Internethandel“, so Christian Pegel.

Der digitale Marktplatz und der landesweite Onlineshop stellen ein kostenloses Angebot für alle dar, die einen Geschäftssitz in M-V haben. Neben der Infrastruktur sind Funktionen für Kundenkontakt sowie automatische AGB- und Impressumserstellung enthalten, sodass allen Interessierten auch eine rechtssichere Lösung geboten wird. Bei technischen Problemen stehen kurze Schritt-für-Schritt Anleitungen per Video und auch eine technische Hotline zur Verfügung.

„Nun geht es darum, beide Plattformen bekannter zu machen“, sagt der Minister und führt aus: „Dabei setzen wir auf jeden Einzelnen: Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger in M-V, den Einzelhandel in unserem Land zu stärken. Auch wenn heute die ganz große Produktvielfalt noch nicht gegeben ist, weil wir noch im Aufbau sind, so tummeln sich doch schon viele unser aller Lieblingsläden auf dem Portal. Wir wollen ihnen helfen, einen weiteren Absatzweg zu etablieren. Covid-19 traf uns alle sehr stark – auch unseren Einzelhandel.“

Weiter wirbt der Minister: „Mit dem digitalen Marktplatz und dem landesweiten Online-Shop bieten wir eine nachhaltige Lösung für jeden an, dem vielleicht bisher die Hürden zu hoch waren, mit seinem Geschäft neben dem Laden vor Ort auch online zu gehen. Wir vertrauen fest auf die Heimatverbundenheit der Menschen in unserem Land, die gern lokal einkaufen, dem Händler um die Ecke vertrauen und deshalb auch gern den Weg in die virtuellen Shops finden. Jeder Cent, den Sie hier ausgeben, bleibt beim Händler und damit bei uns im Land.“

Der digitale Marktplatz des Landes MV wurde unter Mithilfe der Industrie- und Handelskammern, des Handelsverbands Nord und des „Digitalen Innovationsraum MV“ konzipiert und umgesetzt. „Ich bin allen helfenden und mitdenkenden, teilnehmenden, kaufenden und verkaufenden Beteiligten dankbar – vor allem für den Hochleistungssprint der vergangenen Wochen. Die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, bei den Kammern und bei den Agenturen haben teilweise Nächte und Wochenenden durchgearbeitet, damit wir schnell eine Möglichkeit für den Einzelhandel schaffen konnten. Ein Projekt dieser Größenordnung und dieser Reichweite braucht im Normalfall deutlich länger bis zur Umsetzung“, sagt Pegel und ergänzt: „Betonen möchte ich auch das starke ehrenamtliche Engagement unserer Digitalisierungsbotschafter André Huysmann und Prof. Matthias Wißotzki, die uns technisch beratend unterstützt haben und für die verschiedenen Teams immer erreichbar waren.“

Den digitalen Marktplatz erreichen Sie unter: www.marktplatz.digitalesmv.de, den landesweite Online-Shop unter www.shop.digitalesmv.de.