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Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Ländermonitor von Bertelsmann

MV erhält überwiegend überdurchschnittliche Noten

Schwerin – „Die Qualität der Kindertagesförderung hat sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren weiter deutlich verbessert. Gemeinsam mit der kommunalen Ebene, den Trägern der Einrichtungen, den Kita-Fachkräften und den Eltern arbeiten wir auch zukünftig daran, dass diese positive Entwicklung sich im Interesse unserer Kinder fortsetzt.“ Sozialministerin Stefanie Drese sieht im heute präsentierten Ländermonitor „Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung eine hilfreiche Bestandsaufnahme.

Die Studie ist aus Sicht von Drese aussagekräftiger und gerechter als in den vergangenen Jahren. So würden die Qualifikation der Fachkräfte in der Kindertagesförderung und die Gruppengrößen deutlich stärker berücksichtigt. „Die Kritik vor allem der ostdeutschen Länder an der Studie, die Qualität der Kindertagesförderung fast komplett am Personalschlüssel festzumachen, ist aufgegriffen worden“, so Drese. Im Ergebnis ergäben sich sehr viel differenziertere Erkenntnisse.

  1. In Mecklenburg-Vorpommern ist im Zeitraum von 2013 auf 2019 bei den Personalschlüsseln bundesweit der größte Qualitätssprung für die Kindergartenkinder gelungen (von 1 zu 14,9 auf 1 zu 12,9). Bertelsmann hebt diese Entwicklung als „enormen Ausbau“ positiv hervor. Drese: „Daran knüpfen wir an. Als eines der ersten Länder haben wir bereits seit drei Jahren eine praxisorientierte Ausbildung zu staatlich anerkannten Erzieher/innen für 0- bis 10-Jährige aufgelegt. Wir sind gerade dabei eine quantitative und qualitative Fachkräfteanalyse vorzunehmen. Darauf aufbauend will ich eine Kita-Fachkräfteoffensive starten.“
  2. Mecklenburg-Vorpommern gehört bundesweit zu den Spitzenreitern in der Qualifikation der Fachkräfte in der Kindertagesförderung. 87 % der pädagogisch Tätigen haben einen fachlich einschlägigen Fachschulabschluss etwa zur Erzieherin/ zum Erzieher (im Bundesdurchschnitt sind es nur 66 %). Weitere 4 % haben einen fachlich einschlägigen Hochschulabschluss. Über eine formal niedrigere – weil fachlich nicht einschlägige – Ausbildung verfügen in MV nur 2 % der pädagogisch Tätigen. In Westdeutschland sind dies 16 %.
  3. Neu in der Darstellung ist der Anteil der Gruppen mit nicht kindgerechten Gruppengrößen: in Mecklenburg-Vorpommern sind nur 19 Prozent der Kita-Gruppen zu groß. Das ist mit großem Abstand der niedrigste Wert. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 54 Prozent. Das ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal, denn kleine Gruppen bedeuten weniger Stress für die pädagogischen Fachkräfte und einen besseren Rahmen für die Förderung der Kinder.
  4. Die Betreuungsquote ist in Mecklenburg-Vorpommern am zweithöchsten und weiter gestiegen. Sie liegt bei den unter 3-Jährigen bei 57 Prozent, bei den ab 3-Jährigen bei 95 Prozent. Auch die Betreuungs- und Öffnungszeiten sind bundesweit herausragend: 91,7 % der Kitas in MV öffnen vor 7:00 Uhr, der Betreuungsumfang im Ganztag beträgt bis zu zehn Stunden täglich – kein Bundesland hat mehr.
  5. In MV verfügen nur 5 Prozent der Kitas nicht über eine vertraglich vereinbarte Leitungszeit. Das ist deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt mit 10 Prozent und betrifft vor allem kleine Einrichtungen.
  6. Das Land stellt für die gezielte individuelle Entwicklungsförderung von Kindern im Kindergarten 5 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellt. Mit diesem Geld können auch zusätzliche Fachkräfte, z. B. für die Sprachförderung, in Kitas beschäftigt werden. Diese zusätzlichen Mittel wurden von Bertelsmann nicht berücksichtigt.

„In Mecklenburg-Vorpommern findet Kindertagesförderung mit höchster Qualifikation der Fachkräfte, intensiver Förderung des einzelnen Kindes und zusätzlich durch multiprofessionelle Teams, wie z.B. Logopädinnen und Logopäden statt. Wir werden weiterhin in die Qualität der Kindertagesförderung investieren und arbeiten an der Gewinnung von zusätzlichem Fachpersonal“, sagt Ministerin Drese zur heute veröffentlichten Bertelsmann-Studie.

Hitze, Trockenheit, versiegelte Städte

BUND fordert gesundes Stadtklima für alle

Berlin – Es ist heiß. In den Städten sind die durch den Klimawandel auftretenden Hitzetage und sogenannten Tropennächte besonders stark spürbar und haben negative Auswirkungen auf Bewohnerinnen und Bewohner und die Natur in der Stadt. Ein Grund für die extreme Hitze ist der hohe Versiegelungsgrad in unseren Städten.

Durchgrünte Städte sind widerstandsfähiger gegen die Folgen der Erderhitzung. Aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) müssen die Kommunen angesichts der Klimakrise dringend umdenken und den Stadtumbau hin zu mehr Grün in der Stadt vorantreiben. Hierzu erklärt Afra Heil, BUND-Expertin für den Stadtnaturschutz: „Die Versiegelung unserer Städte hat ein bedenkliches Ausmaß angenommen, immer mehr Grünflächen verschwinden, Hitzetage werden unerträglich. Es fehlt Schatten, Verdunstungskälte und die Abkühlung der Luft. Unsere Städte und die Menschen, die in ihnen leben, stehen vor dem Hitzekoller.“

Laut Umweltbundesamt sind mit Stand dieses Jahres etwa 46 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland versiegelt und täglich werden etwa 56 Hektar Fläche für Siedlung und Verkehr neu verbraucht, also zusätzlich versiegelt. „Um den Hitzewellen langfristig zu begegnen, braucht es Maßnahmen, die Städte grüner und resilienter machen“, so Heil. „Das kann eine Kombination aus Wasserrückhalt durch stärkere Begrünung, Entsiegelung von zum Beispiel Schulhöfen und das Anlegen von Versickerungsmulden sein. Übergreifende Ansätze wie Schwammstadtkonzepte schaffen langfristige Klimawandelanpassungen und sorgen für ein gesundes Stadtklima für alle.“

Für den Wasserhaushalt in Städten gibt es durch die Versiegelung vorrangig zwei unmittelbare Auswirkungen: Einerseits kann Regenwasser weniger gut versickern und die Grundwasservorräte auffüllen, zum anderen steigt das Risiko, dass es bei starken Regenereignissen zu örtlichen Überschwemmungen kommt, da die Kanalisation die oberflächlich abfließenden Wassermassen nicht fassen kann. Heil weiter: „Wir begrüßen die Initiative von Bundesumweltministerin Schulze, im nächsten Jahr eine nationale Wasserstrategie vorzulegen. Der Umgang mit Regenwasser muss darin eine zentrale Rolle spielen. Wir brauchen in den Städten mehr natürlichen Speicherraum für Wasser, das wertvolle Regenwasser einfach in die Kanalisation abzuleiten ist nicht mehr zeitgemäß. Durch die Anreicherung des Grundwassers mit Regenwasser wird der natürliche Wasserhaushalt unterstützt und das anfallende Wasser kann von den Stadtbäumen genutzt werden.“

Auch fallen siedlungsnahe Erholungslandschaften, wie Grünanlagen, aber auch Kleingärten der Versiegelung zum Opfer. In der Folge müssen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner für das Naturerleben immer weitere Strecken zurücklegen. „Urbane grüne und blaue Infrastruktur, wie Grünanlagen oder Gewässer sind nicht optional, sondern zwingend notwendig für den Menschen, besonders in Zeiten des Klimawandels“, sagt Heil. „Wir brauchen mehr grüne Freiräume in den Städten. Wasser, Natur, Plätze und Parks sind eine notwendige Infrastruktur in der Stadt der Zukunft, um ein lebenswertes Umfeld für die Menschen zu sichern. Besonders einkommensschwache Menschen leiden unter dem Verschwinden von Grünflächen in der Stadt, mit negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.“

Der BUND kritisiert weiter, dass mit der Versiegelung die Lebensraumfunktion und die Fruchtbarkeit des Bodens verloren gehen. Das hat wiederum negative Effekte auf die Bodenfauna und die Artenvielfalt im Allgemeinen. „Biodiversität ist für Menschen überlebenswichtig und trägt zu einer hohen Lebensqualität bei“, so die Naturschutzexpertin weiter. „Das Motto muss lauten: Grünfläche statt Parkplatz.“

Zudem weist der BUND darauf hin, dass Bodenversiegelungen nur schwer und mit hohen Kosten wieder zu beseitigen sind. Heil abschließend: „Der erste Ansatzpunkt ist daher, eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu betreiben, um eine Neuversiegelung zu vermeiden. Dabei muss das Konzept der ‚Doppelten Innenentwicklung‘ angewendet werden. Das heißt, Flächenreserven im Siedlungsbestand nicht nur baulich, sondern auch mit Blick auf urbanes Grün zu entwickeln.“ Dabei soll eine weitere Flächeninanspruchnahme verhindert werden und gleichzeitig die ökologischen Funktionen des urbanen Grüns geschützt und qualifiziert werden. Stadtnatur muss integrativer Bestandteil von Stadtplanung werden.

Täglich werden etwa 56 Hektar Fläche für Siedlung und Verkehr neu verbraucht und versiegelt. Das 30-Hektar Ziel der Bundesregierung, das mit der Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2018 beschlossen wurde, liegt somit in weiter Ferne.

Der BUND fordert Null-Versiegelung: Zusätzliche Versiegelungen müssen durch Rückbaumaßnahmen ausgeglichen werden.

Online-Zeitungsprojekt startet

Zeitungsverlage engagieren sich bei der Medienbildung in der Schule

Schwerin – Regionale Schulen, Gymnasien und Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern können künftig die Online-Angebote der drei regionalen Tageszeitungen verstärkt in den Unterricht einbinden. Der Nordkurier, die Ostsee-Zeitung und die Schweriner Volkszeitung/Norddeutschen Neuesten Nachrichten starten ein Projekt zur Medienbildung in der Schule. Die drei Zeitungsverlage stellen Schülerinnen und Schülern ab der Jahrgangsstufe 5 bis zum Ende dieses Jahres einen kostenlosten Online-Zugang zu ihren digitalen Angeboten zur Verfügung und richten gesonderte werbefreie Bereiche für Schülerinnen und Schüler ein. Das Land unterstützt das Projekt über den MV-Schutzfonds mit insgesamt zwei Millionen Euro.

„Mit diesem Online-Zeitungsprojekt unterstützen wir die Schulen bei der Medienbildung. Medienkompetenz wird immer wichtiger angesichts der Informationsflut, die auf die Jugendlichen über die sozialen Medien einprasselt. Da ist es wichtig, seriöse Information von Fake News unterscheiden zu lernen“, betonte Bildungsministerin Bettina Martin. „Die regionalen Tageszeitungen in Mecklenburg-Vorpommern stehen für aktuelle und verlässliche Informationen. Sie bieten nicht nur unabhängigen Journalismus, sondern sind auch identitätsstiftend für die Region. Zugleich haben die Verlage viele Erfahrungen mit medienpädagogischen Angeboten durch das Projekt ‚Zeitung in der Schule‛. Ich freue mich sehr, dass die Tageszeitungen einen kostenlosen Zugang zu ihren digitalen, redaktionellen Angeboten ermöglichen und Schülerinnen und Schüler erfahren können, was seriöse Medien in der Region ausmacht. Das schult die Medienkompetenz und stärkt den kritischen Umgang mit Informationen aus dem Netz“, erklärte Martin.

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte erhalten die Zugangsdaten für die Online-Angebote über die Schule. Die entsprechenden Briefe werden in den kommenden Tagen bei den Schulen eintreffen. Der Zugang wird anonymisiert erfolgen, so dass keine persönlichen Daten ersichtlich sind. Um dem Datenschutz Rechnung zu tragen, müssen Eltern vor dem Projektstart eine Einwilligungserklärung unterzeichnen. Bis 31. Dezember 2020 haben Schülerinnen und Schülern dann einen Zugang zu den Online-Artikeln der Tageszeitungen. In gesonderten werbefreien Bereichen gibt es schulbezogene Angebote. Außerdem können Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden und erleben, wie Redakteure und Reporter arbeiten. Zu welcher Zeitung Schülerinnen und Schüler einen kostenlosen Zugang erhalten, hängt davon ab, in welchem Verbreitungsgebiet die jeweilige Schule liegt.

„Gerade regionale Unternehmen wie die Ostsee-Zeitung beleuchten mit ihrem digitalen Produkt OZPlus und der gedruckten Ausgabe die Ereignisse unmittelbar vor der Haustür der Leserinnen und Leser und zeigen verschiedenen Stimmen, Sichtweisen und Meinungen“, sagte OZ-Chefredakteur Andreas Ebel. Schülerinnen und Schüler könnten nun diese Art der ausgewogenen Berichterstattung erleben und gleichen sie mit ihrer Lebenswirklichkeit ab. „Sie werden erleben, wie viel Interessantes die OZ auch für ihre Altersgruppe zu bieten hat.“

„Wir freuen uns auf das Projekt“, sagte Nordkurier-Chefredakteur Jürgen Mladek. „Schulen und Schüler haben wir immer schon besonders im Blick gehabt – und in der Corona-Zeit ist dies natürlich noch relevanter. Wir wollen uns mit dem Projekt noch intensiver mit Schulen, Schülerinnen und Schülern vernetzen. Zumal von dem Projekt ja nicht nur die direkt Beteiligten, sondern auch unsere Leserinnen und Leser profitieren“, so Mladek.

„Auch wir Regionalmedien müssen uns täglich der Medienkritik stellen. Wir wissen, dass manche Eltern und Lehrer uns zumindest skeptisch betrachten“, so SVZ-Chefredakteur Michael Seidel. „Schließlich unterlaufen auch seriösen Medien gelegentlich Fehler und manche Zuspitzung scheint übertrieben. Kritischer Umgang mit Quellen ist aber selbstverständlicher Teil unserer journalistischen Arbeit. Uns liegt am Herzen, unsere an rechtliche und ethische Kriterien gebundene professionelle Arbeit mit Informationen über unser umfangreiches digitales Angebot transparent und von unprofessionellen Informationen abgrenzbar zu machen“, erläuterte Seidel.

Die Schweriner Volkszeitung lädt am Nachmittag, Lehrerinnen und Lehrer ein, das Online-Zeitungsprojekt näher kennenzulernen. An der Auftaktveranstaltung können coronabedingt nur 25 Lehrkräfte teilnehmen. Beginn ist 16:30 Uhr. Bildungsministerin Bettina Martin wird das Online-Zeitungsprojekt in Schwerin starten. Die Veranstaltung wird zudem über das Internet als Livestream unter www.svz.de/medienprojekt angeboten. Der Nordkurier und die Ostsee-Zeitung planen ebenfalls Aktionen, um das Projekt in ihren Verbreitungsgebieten bekannt zu machen und zu erläutern.

Berufliche Bildung

Rahmenbedingungen für berufliche Bildung am Beruflichen Bildungszentrum Rostock verbessern sich

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Montag einen Zuwendungsbescheid an die Hanse- und Universitätsstadt Rostock übergeben. „Der Neubau einer Sporthalle und eines Kleinspielfeldes am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum für Metall-, Elektro- und Bautechnik kann jetzt starten. Über 2.000 Auszubildende und Weiterzubildende erhalten in Rostock ihr Rüstzeug, um als Fachkräfte die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu stärken. Für einen optimalen Lernerfolg ist es dringend notwendig, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören neben modernen Klassenräumen, Werkstätten und Laboren auch zeitgemäße Sporteinrichtungen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

In unmittelbarer Nähe des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBBZ) liegt ein brach liegendes Gelände, das in der Vergangenheit als Betriebssportplatz für die BSG FIKO Rostock (Betriebssportgemeinschaft Fischkombinat Rostock) genutzt wurde. In diesem Bereich werden jetzt eine Sporthalle und ein Kleinspielfeld errichtet. Geplant sind eine 200 Meter Rundlaufstrecke mit drei Bahnen, zwei Weitsprunganlagen, zwei Kugelstoßanlagen sowie ein Multifunktionsfeld (Kleinspielfeld) mit Mehrfachnutzung für Fußball, Basketball und Volleyball.

Die Sporthalle verfügt über ein Spielfeld von 990 Quadratmetern und lässt sich durch Trennvorhänge in drei Einzelfelder teilen, die jeweils separate Zugänge haben. Damit ist eine gleichzeitige Auslastung durch drei Sportgruppen möglich. „Die neue Sportanlage soll neben dem Schulsport auch für den Vereinssport zur Verfügung stehen. Besonders wichtig ist, dass das Gelände und die Sporthalle barrierefrei gestaltet werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Inklusion in der Berufsausbildung geleistet“, sagte Rudolph.

Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt rund 8,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Maßnahmen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 7,7 Millionen Euro. „Eine allumfassende Ausbildung junger Menschen zu qualifizierten Fachkräften ist ein bedeutender wirtschaftlicher Standortfaktor für Mecklenburg-Vorpommern. Somit leistet das Vorhaben einen wirksamen Beitrag zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen Unternehmen.“

In den vergangenen Jahren hat das Wirtschaftsministerium in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock fünf Vorhaben zur Modernisierung, Ertüchtigung oder Erweiterung beruflicher Bildungseinrichtungen in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro bei Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 7,7 Millionen Euro unterstützt. Dabei handelte es sich unter anderem um die Ausstattung der Lehrkabinette an der Beruflichen Schule Dienstleistung und Gewerbe sowie den Foyeranbau an der Beruflichen Schule Wirtschaft.

Die Berufliche Schule für Technik, in Trägerschaft der Stadt Rostock, hat ihr Hauptgebäude in Rostock-Bramow und ein Laborgebäude in Rostock-Marienehe. Im Jahr 2015 wurde mit Inbetriebnahme des Neubaus des Rostocker Berufs- und Bildungszentrums (RBBZ) die Berufsausbildung und die Weiterbildung von Fachkräften in technischen Berufen an einem Standort konzentriert. Derzeit werden dort mehr als 2.000 Auszubildende sowie Schüler in 39 Bildungsgängen (11 Vollzeit- und 28 Teilzeitbildungsgänge) ausgebildet.

Die Schüler kommen überwiegend aus Mecklenburg-Vorpommern (18 Bildungsgänge). Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen in folgenden Berufsfeldern: Berufsschule (Bautechnik, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Informationstechnik, Metalltechnik, Seefahrt), Fachgymnasium (Bautechnik, Datenverarbeitungstechnik, Elektrotechnik, Metalltechnik), Fachoberschule (Bautechnik, Elektrotechnik, Metalltechnik) und Fachschule (Staatlich geprüfter Techniker Elektrotechnik/Maschinentechnik/Seefahrt).

Schulgeldfreiheit für alle Gesundheitsfachberufe

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe hat die Schulgeldfreiheit für alle Gesundheitsfachberufe gefordert. „Das, was im Pflegebereich möglich ist, muss auch für weitere Gesundheitsfachberufe ermöglicht werden. Wir brauchen eine bundeseinheitliche Regelung zur Schulgeldfreiheit. Hier ist der Bund gefordert. Die Finanzierung muss zwischen Bund und Ländern intensiv diskutiert werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Gesundheitsminister Glawe plädiert für eine bundeseinheitliche Regelung zur Schulgeldfreiheit für alle Gesundheitsfachberufe. „Hier muss auch die Finanzierung klar und gesichert sein. Das darf nicht am Hin- und Herschieben von Finanzierungszuständigkeiten zwischen den Ländern und dem Bund scheitern. Deshalb ist es wichtig, ein einheitliches System zu entwickeln. Einen Flickenteppich können wir uns dabei nicht leisten. Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für unser Land. Einige Länder ermöglichen eine schulgeldfreie Ausbildung, andere Länder stehen hinten an. Ein elementarer Baustein der Fachkräftesicherung im eigenen Bundesland ist die Schulgeldfreiheit“, machte Glawe deutlich.

In Mecklenburg-Vorpommern werden die Gesundheitsfachberufe Physiotherapeut/in, Ergotherapeut/in, Logopäde/Logopädin, Masseur/in und medizinischer Bademeister/in, Diätassistent/in an öffentlichen Schulen und an Schulen in freier Trägerschaft ausgebildet. Im Jahr 2019 befanden sich insgesamt 999 Schülerinnen und Schüler in diesen Ausbildungen. Davon ein Drittel (337 Schüler) an öffentlichen Schulen sowie zwei Drittel (662) an Schulen in freier Trägerschaft. Wobei an öffentlichen Schulen anders als an Schulen in freier Trägerschaft kein Schulgeld erhoben wird.

Um die an einer Pflegeausbildung interessierten Schulabsolventen im Land zu halten, konnten Pflegeschüler an Altenpflegeschulen in freier Trägerschaft bereits ab dem Schuljahr 2019/2020 schulgeldfrei unterrichtet werden. Dies begünstigt auch Pflegeschüler, die sich bereits in der Ausbildung befinden. „Erste Schritte in Richtung Schulgeldfreiheit sind getan worden. Dennoch haben wir immer mehr ein Wettlaufen der Länder um Fachkräfte in allen Gesundheitsfachberufen. Die Schulgeldpflicht an Schulen in freier Trägerschaft erschwert eine Entscheidung für eine Ausbildung bei Schülern“, sagte Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Schutzkonzept für Kitas greift

Schwerin – Das Sozialministerium hat aktuell Informationsblätter über Corona-Maßnahmen nach dem erfolgreichen Start in den Kita-Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zusammengestellt und veröffentlicht. Sie sind gezielt an die Fachkräfte in den Kitas und Kindertagespflegen sowie an die Eltern von Kindern in der Kindertagesförderung gerichtet.

„Gemeinsam mit unseren engagierten Fachkräften und verantwortungsvollen Eltern setzen wir weiterhin alles daran, dass in diesen besonderen Zeiten die Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern gut funktioniert“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese heute in Schwerin. Es gelte, die Hygienehinweise in der Kindertagesförderung verantwortungsbewusst zu beachten. „Wir bitten Eltern und Beschäftigte, gemeinsam auch weiterhin vorsichtig zu sein und den größtmöglichen Gesundheitsschutz zu gewährleisten“, so Drese.

Die Ministerin zog ein positives Zwischenfazit nach erfolgter Aufnahme des Kita-Regelbetriebs zum 1. August. „Das von einem Expertengremium unter Federführung des Sozialministeriums entwickelte Schutzkonzept mit seinen auf die aktuellen Erfordernisse abgestimmten Hygienehinweisen und den verschiedenen Teststrategien hat erfolgreich gegriffen“, sagte Drese. Dazu gehöre die Möglichkeit für Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen, sich freiwillig an bis zu fünf Terminen testen zu lassen. Drese: Mein Dank für die Vorbereitung, Umsetzung und Beachtung geht an alle Beteiligten: Fachkräfte in Kitas und Tagespflege, Eltern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kommunen und beim LAGuS.“

Drese informierte zudem darüber, dass seit dem 3. August lediglich ein Kind in einer Kita positiv auf COVID-19 getestet wurde. „Auch in diesem Fall musste durch das gute Schutzkonzept nicht die gesamte Einrichtung, sondern lediglich eine Gruppe geschlossen werden“, so Drese.

In der vergangenen Woche wurden in den Kinderarztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern 3.691 Kinder und Jugendliche mit akuten Erkältungssymptomen vorgestellt. Von diesen wurden 1.188 auf COVID-19 untersucht. Positiv getestet wurden keine Kinder und Jugendliche.

Sicherheit für Studierende

Verlängerung der Regelstudienzeit aufgrund der Corona-Krise geplant

Schwerin – Die individuelle Regelstudienzeit soll in Mecklenburg-Vorpommern um ein Semester verlängert werden. Grund dafür sind die pandemiebedingten Einschränkungen im Sommersemester 2020 an den Hochschulen. Damit könnten Studierende, die wegen der Einschränkungen an den Hochschulen in MV aufgrund der Corona-Krise im Sommersemester 2020 ihr Studium um ein Semester über die Regelstudienzeit verlängern müssen, auch ein Semester länger BAföG-Förderung erhalten.

„Wenn Studierende aufgrund der Einschränkungen im Sommersemester 2020 ihr Studium um ein Semester verlängern müssen, sollen sie finanziell keine Nachteile erleiden“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin am Freitag. Der Bund sehe zwar Einzelfallprüfungen vor, wenn Studierende die BAföG-Bezugsdauer verlängern wollen. Das sei aber nicht genug, führe zu unnötig hohem Bürokratieaufwand und zu Verunsicherung bei den Studierenden. „Wir haben deshalb im Wissenschaftsministerium eine Gesetzesänderung erarbeitet, die Sicherheit schafft, Bürokratie vermeidet und dafür sorgt, dass die Studierenden ihr Studium trotz der Einschränkungen im Sommersemester 2020 erfolgreich und ohne finanzielle Sorgen abschließen können. Dieser Entwurf befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung. Ich freue mich sehr, dass die Koalitionsfraktionen diesen Weg unterstützen“, so Martin.

Für viele Studierende wird sich eine längere Studienzeit nicht vermeiden lassen. Dies würde insbesondere die Studierenden, die auf BAföG angewiesen sind, besonders hart treffen, wenn sie dadurch die BAföG-relevante Studien- bzw. Förderungshöchstdauer überschreiten.

Studierende, die Leistungen nach dem BAföG beziehen, erhalten nach der derzeitigen Gesetzeslage nur dann eine weitere Förderung, wenn in einem aufwendigen Verfahren und im Einzelfall festgestellt wird, dass sie ihr Studium nicht haben planmäßig absolvieren können.

Diese Einzelfallprüfung soll durch die geplante Neuregelung entfallen. Stattdessen soll die individualisierte Regelstudienzeit einmalig für das Sommersemester 2020 um ein Semester erhöht werden. Ziel ist es, mit der Erhöhung der Regelstudienzeit auch die BAföG-Höchstbezugsdauer rechtssicher um ein Semester zu verlängern.

#echtpraktisch

Ministerium startet Ausbildungskampagne

Schwerin – Jetzt die letzte Chance ergreifen und auf einen Ausbildungsplatz bewerben! Bildungsministerin Bettina Martin hat am Freitag Jugendliche ohne Ausbildungsplatz dazu aufgerufen, sich jetzt noch auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Mit der Kampagne #echtpraktisch wirbt das Bildungsministerium in den kommenden Tagen um Auszubildende für Handwerk, Handel und Industrie. „Noch nie waren die Chancen so gut wie jetzt, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, der den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben eröffnet“, sagte Martin.

Die Kampagne wird vor allem über die sozialen Medien laufen, um so junge Menschen zu erreichen. Aber auch auf den Internetseiten des Bildungsservers MV (https://www.bildung-mv.de/schueler/ausbildung/) gibt es Informationen und Kontaktadressen für Interessierte.

Für eine duale Ausbildung – also die Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule – sprechen viele Gründe: Sichere und gute Zukunftsaussichten, von Anfang an Geld verdienen, praktisch arbeiten, direkt ins reale Berufsleben starten, Karriere machen und Verantwortung übernehmen.

„Die jüngste Umfrage der IHK Neubrandenburg hat gezeigt, dass 84 Prozent der derzeitigen Auszubildenden mit ihrem Betrieb zufrieden sind und ihn weiterempfehlen würden“, so Martin. Das zeige, wie gut die Ausbildungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern seien und in welch guter Art und Weise sie ihrer Verantwortung für eine fundierte Ausbildung nachkämen. „Eine berufliche Ausbildung legt den Grundstein für das spätere Leben. Sie ist #echtpraktisch“, sagte Martin.

„In diesem Jahr nehmen viele Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie Bewerbungen noch bis in den Herbst an. Es lohnt sich also, sich jetzt über die offenen Lehrstellen bei uns im Land schlau zu machen. Interessierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger können sich mit der örtlichen Arbeitsagentur in Verbindung setzen, um einen Termin zur Berufsberatung zu vereinbaren. Es gibt rund 170 Ausbildungsberufe in Mecklenburg-Vorpommern, niemand muss also das Land verlassen, um seinen Traumberuf zu erlernen“, so Martin.