Erneuerbare Energien im Norden

Schwerin – Auf einer Regionalkonferenz der Metropolregion Hamburg im niedersächsischen Seevetal ist heute eine Studie der OECD zur Regionalentwicklung vorgestellt worden. Die OECD untersucht darin, wie die Metropolregion Hamburg im internationalen Vergleich aufgestellt ist. Außerdem gibt sie Empfehlungen, wie die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit in der Region gestärkt und die Lebensqualität erhöht werden kann.

„Die Studie zeigt sehr deutlich. Es ist richtig, auf die Metropolregion Hamburg zu setzen. Alle Beteiligten profitieren von der Zusammenarbeit“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in einer ersten Reaktion in Schwerin.

Besonders gute Chancen bestehen laut Studie auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Nach Einschätzung der OECD hat die Metropolregion aufgrund ihrer Eignung für die Erzeugung von Strom aus Windenergie und ihrer industriellen Basis sogar das Potenzial, einer der Weltmarktführer auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zu werden.

„Mecklenburg-Vorpommern setzt schon seit vielen Jahren auf die erneuerbaren Energien. Sie sind wichtig für den Klimaschutz. Und sie schaffen und sichern wertvolle Arbeitsplätze auch bei uns im Land“, sagte die Ministerpräsidentin.

Deshalb sei wichtig, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorangeht. „Es ist gut, dass die Bundesregierung mit ihrem Klimapaket das Ausbauziel für Windkraft auf See anheben will. Offshore-Windparks können große Mengen Strom produzieren. Und sie sind mit weniger Belastungen für die Bevölkerung verbunden“, so die Ministerpräsidentin. „Gemeinsam nutzen sollten wir in der Metropolregion die Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie.“ Vor allem aber müsse der Netzausbau vorangebracht werden. „Die Studie sagt dies noch einmal sehr deutlich. Wir brauchen Stromautobahnen, um den an der Küste produzierten Strom in die Ballungszentren im Westen und im Süden Deutschlands zu bringen.“

Schwesig zum Klimaschutzpaket

Schwerin – „Klimaschutz ist eine Frage der Gerechtigkeit zwischen den Generationen“, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Deshalb sei es gut, dass sich die Regierungspartner auf Bundesebene nach langen Verhandlungen auf ein umfassendes Klimaschutzpaket verständigt haben.

„Gerade wir hier in Mecklenburg-Vorpommern mit unserer tiefen Verbundenheit zu unseren naturbelassenen Landschaften, Seen, Flüssen und der Ostsee wissen, wie wichtig und notwendig deren Pflege und Schutz sind. Wir wollen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder in 20 und 50 Jahren in unserem schönen Land gesund leben und arbeiten können,“ erklärte Schwesig.

Für die Landesregierung stehe bei der Prüfung der Beschlüsse die Frage im Vordergrund, ob die Vorschläge in einem dünn besiedelten Flächenland sozial verträglich umgesetzt werden können. „Mehr Klimaschutz für eine gesunde Zukunft auch für die nächsten Generationen ist dringender denn je. Aber jeder Umstieg von einem Auto und einer Ölheizung alter Bauart auf saubere Modelle muss durch staatliche Förderung und vernünftige Zeitplanung auch für Menschen mit wenig Geld im Portemonnaie machbar sein“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wer morgen das Pendeln mit dem Auto verringern will, muss heute mehr in umweltfreundliche Busse und Schienen investieren“, so die Ministerpräsidentin. „Wer morgen saubere Energie überall in Deutschland haben will, muss heute den Menschen mit Windrädern direkt vor ihrem Haus den Strom deutlich günstiger anbieten und dafür sorgen, dass die Strom-Autobahnen nach Süden schneller gebaut werden.“ Dafür werden wir uns weiter einsetzen. Im Klimaschutzpaket des Bundes gibt es dafür erste richtige Ansätze. Es ist gut, dass der Strompreis sinkt und es Unterstützung für Pendler und Mieter, sowie Wohnungseigentümer mit kleineren und mittleren Einkommen geben wird. Insbesondere bei den Pendlern müssen wir kritisch beleuchten, ob die Unterstützung ausreicht – gerade für diejenigen mit kleinen Einkommen, die gar keine oder kaum Steuern zahlen.

Schwesig betonte anlässlich des weltweiten Aktionstages der Bewegung „Fridays for Future“ am heutigen Weltkindertag auch an verschiedenen Orten im Land: „Diese Kinder und Jugendlichen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer haben das Thema ganz nach oben auf die politische Tagesordnung gebracht. Das ist gut so und wir bleiben mit der Bewegung im Gespräch. Wir haben, wie versprochen, einen Rat für Umwelt und Nachhaltigkeit (RUN) gegründet, in dem sich Kinder und Jugendliche mit konkreten Projekten einbringen können.

Wir in Mecklenburg-Vorpommern sind in vielen Bereichen ganz vorne mit dabei, wenn es um eine zukunftsorientierte Politik für Natur- und Umweltschutz geht. Sozialer Zusammenhalt in einem fairen Einklang mit ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen haben wir uns seit Jahren auf die Fahnen geschrieben.“

Beispiele dafür sind, so die Ministerpräsidentin:

  • Mecklenburg-Vorpommern hat mit 45,5%, das sind rund 1 Million Hektar, den größten Anteil unter Schutz gestellter Flächen in Deutschland.
  • Mecklenburg-Vorpommern ist das moorreichste Land in der Bundesrepublik und hat inzwischen 30.000 Hektar renaturiert (dadurch deutlich weniger CO2-Ausstoß) und wird dabei weiter vorangehen.
  • Mecklenburg-Vorpommern hat bereits 10% der Wälder, die ausschließlich für die natürliche Waldentwicklung zu Verfügung gestellt sind.
  • Mecklenburg-Vorpommern bringt gerade eine Insektenschutzstrategie auf den Weg.
  • Mecklenburg-Vorpommern ist bundesweit mit 12,5 % an der Spitze beim Anteil der ökologischen Landwirtschaft.
  • Mecklenburg-Vorpommern hat bereits bis 2016 33 % seiner CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 reduziert und wird bis 2020 über 40 % erreichen.
  • Mecklenburg-Vorpommern deckt seit 2013 rein rechnerisch seinen Strombedarf aus erneuerbaren Energien ab und gehört damit zu den Spitzenreitern. Dies wird künftig noch mehr als Standortfaktor für die Ansiedlungen von Unternehmen genutzt.
  • Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung bezieht als Stromverbraucher seit 2012 ausschließlich Kohlendioxid-neutralen Strom.
  • Mecklenburg-Vorpommern beheimatet moderne Forschungseinrichtungen für Ressourcenschonung bei Nutztierbiologie (Dummerstorf) und Katalyse (Leibnitz-Institut in Rostock)
  • Mecklenburg-Vorpommern hat seit 1991 bis heute mehr als 650 Millionen Euro in den Küsten- und Hochwasserschutz investiert und wird dies fortsetzen.

Die Ministerpräsidentin kündigt eine umfassende Prüfung und konstruktiv-kritische Begleitung der weiteren politischen Diskussionen im Bund an. Für das Land verspricht sie weiterhin einen offenen Dialog mit allen Menschen. Unser Ziel ist es, die Generationengerechtigkeit weiter voran zu bringen.

Ökologische Waldwende überfällig

Steuergelder nur für Entwicklung naturnaher Laubmischwälder

Berlin – Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert angesichts absterbender und geschwächter Waldbestände in ganz Deutschland wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise und zum Schutz der Wälder. Dazu gehöre eine umwelt- und sozialverträgliche CO2-Abgabe ebenso wie ein umfassendes sektorspezifisches Maßnahmenpaket, insbesondere der überfällige Einstieg in den Ausstieg aus der Kohle.

Mit Blick auf den nächste Woche von Agrarministerin Julia Klöckner einberufenen Nationalen Waldgipfel zur Waldkrise fordert der BUND eine ökologische Kehrtwende in der Forstwirtschaft und einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern nach dem Prinzip „öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen“.

„Die jetzige Waldkrise ist unbestritten eine der größten Herausforderungen“, erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Die Bundesregierung tut gut dran, schnelle und umfassende Maßnahmen zur Rettung des Waldes zu beschließen.“

Der BUND begrüßt, dass der Wald auf Bundesebene endlich die notwendige Aufmerksamkeit erhält, die aufgrund der dramatischen Lage des deutschen Waldes dringend geboten ist. Ein Paradigmenwechsel im Umgang mit den Wäldern Deutschlands ist überfällig. Weiger: „Die Wälder müssen endlich schonender bewirtschaftet werden, um sie gegen die Folgen der Klimakrise besser zu wappnen. Hierzu gehört eine ökologisch verträgliche Bewirtschaftung, damit mehr Feuchtigkeit im Wald verbleibt und dieser sich selbst stabilisieren kann. Konkret bedeutet dies: weniger drastische Eingriffe für die Holzernte, ein Stopp der Entwässerung von Wäldern und die Vermeidung der Verdichtung von Waldböden durch Befahrung.“

Für diese und andere Punkte müsse endlich eine gute forstliche Praxis definiert und in allen Waldgesetzen verbindlich verankert werden: „Der Anteil der Naturwälder ohne forstliche Eingriffe muss deutlich erhöht werden. Hier können wir von der Natur lernen, wie sie Krisen aus eigenen Kräften überwindet. Diese ‚Urwälder von morgen‘ sind auch wichtig, um unsere Glaubwürdigkeit im internationalen Kontext zu erhöhen, beispielsweise bei Forderungen zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes“, so der BUND-Vorsitzende weiter.

Neben der Wiederbewaldung abgestorbener Waldflächen ist vor allem der Waldumbau zwingend erforderlich, weg von naturfernen Nadelforsten, hin zu klimastabilen und naturnahen Laubmischwäldern. Für beide Aufgaben sei dringend mehr Personal im Wald notwendig. Gleichzeitig müsse die Jagd so geregelt werden, dass die jungen Laubbäume eine Chance haben zu wachsen, anstatt gleich wieder von Rehen und anderem Wild aufgefressen zu werden. Dies gelte auch für die natürliche Wiederbewaldung durch Sukzession. Bund und Länder müssten hier ihre Gemeinwohlaufgaben wahrnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Beim Einsatz von Steuergeldern fordert der BUND verbindliche staatliche Vorgaben. „Kommunale und private Waldbesitzer brauchen verbindliche finanzielle Unterstützungen beim Waldumbau, bei der ökologischen Wiederbewaldung und bei der Ausweisung von Naturwäldern. Dabei müssen Steuergelder nach dem Prinzip ‚öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen‘ eingesetzt werden. Eine Subventionierung eines ‚Weiter so‘ in der Forstwirtschaft, bei dem allein die Holzgewinnung im Fokus steht, darf nicht stattfinden“, so der BUND-Vorsitzende.

Vielmehr müssen aus Sicht des BUND die Gelder so eingesetzt werden, dass Deutschlands Wälder naturnäher, strukturreicher und ökologisch wertvoller werden und so besser zum Wasserrückhalt und zur Grundwasserneubildung beitragen können. „Keine Steuergelder für Neuanpflanzung von anfälligen Fichten- und Kiefernforsten oder das Einbringen exotischer Baumarten, die heimische Waldökosysteme gefährden“, untermauert Weiger die BUND-Forderung.

Norddeutsche Erklärung zum Windausbau

Schwerin – In einer gemeinsamen Erklärung fordern die norddeutschen Energieminister und -senatoren die Bundesregierung heute auf, kurzfristig zu „fassbaren Ergebnissen“ zum stärkeren Ausbau der Windenergie zu kommen. Außerdem fordern sie „eine zeitnahe Fortsetzung des Windgipfels unter Einbindung der Länder, der Vertreter der betroffenen industriellen Branchen, der Umweltverbände sowie von Beschäftigtenvertretern.“

„Der Windgipfel vergangene Woche war ein Anfang. Aber es genügt nicht, Probleme beim Namen zu nennen. Man muss auch etwas tun, um sie zu beseitigen“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel. Und wie seine Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist er der Auffassung: „Man muss es schnell tun. Zunächst, um die Energiewende nicht zu gefährden, die wir gemeinschaftlich beschlossen haben, um unseren Kindern und Enkeln eine gesunde, lebenswerte Erde zu hinterlassen. Ohne einen zügigen Ausbau der Windenergie werden wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen“, warnt Christian Pegel.

Zum anderen verweist er erneut auf die besondere Bedeutung, die die Windbranche für Mecklenburg-Vorpommern hat: „Sie hat sich zu einem florierenden Wirtschaftszweig entwickelt und damit einschneidende Einbrüche Anfang der 1990er-Jahre zum Beispiel im Schiffbau kompensieren können. Es ist nicht zuletzt der Windbranche zu verdanken, dass unsere Häfen wieder boomen.“ Zudem sei in M-V eine vollständige Wertschöpfungskette entstanden von der Konzeption und Projektierung von Windanlagen über Herstellung und weltweiten Vertrieb bis hin zu Errichtung, Betrieb und Wartung. „Damit sind Zehntausende hochqualifizierte und gutbezahlte Arbeitsplätze bei uns im Land verbunden, onshore wie offshore“, so der Minister. Er fordert wie seine Amtskollegen entschlossenes und zügiges Handeln der Bundesregierung, um diese Erfolge nicht zu gefährden.

Deshalb fordern die Minister unter anderem vom Bund, zügig „ein Zeit- und Mengengerüst für den Ausbau der Erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung des Ausstiegs aus der Braun- und Steinkohle festzulegen. Nur mit dem Blick vom Ziel der Energiewende her lassen sich Planungssicherheit für die Windkraftbranche, eine belastbare Netzplanung sowie Akzeptanz für die Bürgerinnen und Bürger erreichen“, heißt es in der Erklärung.

Beim Treffen aller Landesenergieminister und -senatoren Anfang Dezember wollen sich die norddeutschen Amtsträger mit denen der übrigen Bundesländer auf konkrete Maßnahmen verständigen und diese dem Bundeswirtschaftsminister mit der Bitte um Umsetzung vorlegen.

Auszeichnung für „Grünes Gewerbegebiet“

Hagenow – Landesenergieminister Christian Pegel verlieh heute dem Hagenower Gewerbegebiet „Steegener Chaussee“ die „Zusatzqualifikation Mobilität“. Damit wird der Unternehmensverbund, der bereits das Gütesiegel „Grünes Gewerbegebiet“ trägt, für seine weiterführenden Aktivitäten im Bereich der Mobilität ausgezeichnet.

„Die Hagenower betreiben zwei Biomasseheizkraftwerke, nutzen energieeffiziente Maschinen und Beleuchtung und setzen Energiemanagementsysteme ein. Damit sind sie Vorbild in Sachen regenerative Energieproduktion und Energieeffizienz“, lobte Christian Pegel.

„Darüber hinaus haben sie nun in ihrem Gewerbegebiet ein Car-Sharing-Unternehmen angesiedelt, das beim Laden seiner Fahrzeuge auf Solarstrom setzt. Eine öffentliche Bushaltestelle wird um einen Umsteigepunkt für E-Mobilität erweitert, so dass Fahrgäste dort in ein elektrisch betriebenes Car-Sharing-Auto wechseln können. Zudem etablieren sie jetzt ein Rufbussystem, das es den Arbeitnehmern ermöglicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Gewerbegebiet zu gelangen“, erläuterte der Minister bei der Auszeichnung im Rahmen des heutigen Netzwerktreffens zum „Landesdialog Grüne Gewerbegebiete“ in Hagenow.

Zu diesem Treffen kamen knapp 100 Vertreter von Unternehmen, Kommunen und Institutionen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, um – gleich am bereits praktizierten Beispiel vor Ort – zu erfahren, wie regenerative Energieversorgung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und alternative Mobilität im Gewerbegebiet umgesetzt werden können. Bei Workshops konnten sie sich zudem über aktuelle Förderungen und neue Trends etwa bei Mobilität und Vernetzung informieren.

Am Nachmittag trafen sich die an der Steegener Chaussee ansässigen Unternehmer, um eine Potenzialstudie auszuwerten, die das Energieministerium für sie im Zusammenhang mit der Auszeichnung als „Grünes Gewerbegebiet“ beauftragt hatte. Diese Studie soll sie noch weiter voranbringen auf ihrem Weg zu einem klimaneutralen und nachhaltigen Gewerbegebiet.

Auszeichnung für Steegener Chaussee

Hagenow – Heute nimmt Energieminister Christian Pegel am Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in M-V“ teil. In diesem Rahmen wird er das Gewerbe- und Industriegebiet ‚Steegener Chaussee‘ in Hagenow mit der Zusatzqualifikation „Mobilität“ auszeichnen. Das Industriegebiet hatte im vergangenen Jahr als erstes im Land das Label G3 (Grünes Gewerbegebiet) erhalten.

Mit dem Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in M-V“ bietet das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung ein Angebot für Unternehmen, Vermarkter von Gewerbe- und Industriegebieten und Kommunen, sich aktiv für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Standorte, in denen Unternehmen besondere Maßnahmen in den Bereichen erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz und sparsamer Flächenverbrauch umsetzen, können sich künftig mit dem G³-Label schmücken.

Zentrales Kriterium für die Vergabe des Gütesiegels ist die Verwendung von Strom und Wärme aus regenerativen Quellen. Durch vorbildlichen Umgang damit, innovative Vernetzung von Unternehmen oder auch Kampagnen, die das Umfeld solcher Gewerbegebiete miteinbeziehen, können „Grüne Gewerbegebiete“ innerhalb eines Bewertungssystems zusätzliche Qualitätsstufen erreichen.

Insgesamt können die Gewerbegebiete vier Zusatzqualifikationen erhalten: für Synergien und Ressourceneffizienz, Innovationen, nachhaltiges Flächenmanagement und Freiraumgestaltung sowie Mobilität. Die „Steegener Chaussee“ in Hagenow erhält die Zusatzqualifikation „Mobilität“ aufgrund der Umsetzung nachhaltiger Verkehrskonzepte.

Unter anderem wurde im Gebiet ein E-Car-Sharing-Unternehmen angesiedelt, das beim Laden seiner Fahrzeuge auf Strom aus Solarenergie setzt. Zudem wird eine Ladeinfrastruktur für E-Autos geschaffen, die öffentlich zugänglich ist. Daneben wurde ein Rufbussystem etabliert, das es den Arbeitnehmern ermöglicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Gewerbegebiet zu gelangen.

Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft

Mühlengeez – Anlässlich der 29. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (kurz: MeLa), die morgen (12.09.2019, 10 Uhr) in Mühlengeez eröffnet, forderte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus einen neuen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft.

„Landwirtschaft betrifft uns alle. Jeden Tag, bei jeder Mahlzeit. Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen davon, wie unsere Landwirtschaft aussehen sollte. Sie basieren häufig auf einer unübersichtlichen Faktenlage, die unterschiedliche Interessengruppen ganz unterschiedlich interpretieren und für ihre Argumentation verwenden. Deshalb ist es wichtig, dass wir miteinander reden und gemeinsam Projekte und Ideen entwickeln, wie Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen können oder dies heute schon tun. Die MeLa ist die zentrale Veranstaltung im Land, bei der Branche, Politik und Verbraucher dazu ins Gespräch kommen können.“

Im Mittelpunkt der diesjährigen MeLa steht die Frage, welchen Beitrag Landwirtschaft zum Klimaschutz und zum Erhalt der natürlichen Ressourcen für nachkommende Generationen leisten kann.

„Für mich muss die Landwirtschaft ganz klar als Teil der Lösung betrachtet werden. Alles andere wäre widersinnig. Die Landwirtschaft sichert unsere Lebensgrundlagen und ist damit ein zentraler Wohlstandsfaktor. Lebensmittel in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung zu stellen, hat auch etwas mit nationaler Sicherheit zu tun. Wir alle sind vor diesem Hintergrund von einer intakten Natur abhängig. Ohne gesunde Böden, sauberes Wasser und Biodiversität gibt es auf Dauer keine gute Ernte. Um bestehende Probleme angehen zu können, braucht es deshalb eine neue kooperative Zusammenarbeit von Landwirten und Naturschützern“, positionierte sich Backhaus

Im Zusammenhang mit dem Ressourcenschutz sei die Umsetzung der Düngeverordnung eines der Themen, das die Gemüter des Berufsstandes, aber auch die Agrarverwaltung derzeit am meisten erhitze, so der Minister.

„Wir müssen leider feststellen, dass Bund, Länder und Berufsstand in dieser Frage gemeinsam versagt haben. Anstatt auf die Vorgaben von 2012 mit Konsequenz und mit glaubhaften Maßnahmen zu reagieren, wurde erst versucht, das Problem auszusitzen, dann wurde taktiert und klein geredet und schließlich vom Bund nahezu kopflos agiert“, kommentierte Backhaus. Fakt sei. Die Düngeverordnung werde kommen und sie werde Landwirte zum Umdenken und zur Suche nach alternativen Fruchtfolgen für ihren jeweiligen Standort zwingen. Auch Pflanzenschutzmittel müssten künftig noch zielgenauer eingesetzt werden. „Um innovative Technologien, die dies ermöglichen auch bei uns im Land noch mehr einsetzen zu können, brauchen wir schnelles Internet an jeder Milchkanne – und nicht nur dafür“, sagte er weiter.

Backhaus warb in diesem Zusammenhang auch für eine Allianz für Wasser, die nicht nur die Landwirte allein in die Pflicht nimmt, sondern die Gesamtverantwortung deutlich macht, das gesellschaftliche Ziel beschreibt und die konkreten Maßnahmen zum Erreichen dieses Zieles aufzeigt.

Wie wichtig es ist, dass die Landwirtschaft, aber auch andere Wirtschaftsbereiche, wie Industrie und Verkehr, klimaschonend produzieren, sei uns in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich vor Augen geführt worden, so der Minister. Nach drei schlechten Erntejahren, könnten die Landwirte in diesem Jahr aufatmen. Dennoch seien die Erträge aufgrund von Hitze und Trockenheit regional sehr unterschiedlich ausgefallen und der Berufsstand nach wie vor dazu angehalten, sich auf Klimaveränderungen einzustellen. Besonders schlecht sei die Ernte auf den grundwasserfernen Sandstandorten rund um die Müritz, im Süden des Landkreises Ludwigslust-Parchim und im Uecker-Randow-Kreis ausgefallen. Auch die Futtersituation bleibe weiterhin angespannt. Eine Reihe von Futterbaubetrieben habe die Winterfutterversorgung noch nicht absichern können.

Auch die Verbraucherinnen und Verbraucherinnen seien gefragt, wenn es um den Klima- und Ressourcenschutz geht, unterstrich Backhaus. Am Messestand des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt erfahren Gäste mehr über den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. „Wir geben zum Beispiel ganz konkrete Tipps, wo und wie Lebensmittel am besten aufbewahrt werden müssen“, erklärte er.

Rügen-Stralsund wird „HyLand“-Wasserstoffregion

Stralsund – „Das ist ein tolles Signal für die Region und für Mecklenburg-Vorpommern im Ganzen als Vorreiter der Energiewende“, zeigt sich Landesenergieminister Christian Pegel heute erfreut über die Entscheidung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), die Region Rügen-Stralsund in die Regionenförderung „HyLand“ aufzunehmen. Die Förderung ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Sie soll dazu beitragen, Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor wettbewerbsfähiger zu machen – insbesondere durch die Nutzung regionaler Synergien.

„Wie prädestiniert die Region für das Thema ist, zeigt auch die Anzahl der Konkurrenten, die Rügen-Stralsund im Wettbewerb ausgestochen hat“, betont der Minister. Insgesamt hätten 85 Kandidaten um die Aufnahme ins Programm konkurriert. Neun Regionen wurden nun ausgewählt. „Die Region Rügen-Stralsund konnte dabei als bester Bewerber der Kategorie ‚Küstenland/Windenergie‘ punkten“, so Christian Pegel.

Die Wasserstoff-Region Rügen-Stralsund profitiert als sogenannter „HyStarter“ für zwei Jahre von der Unterstützung des BMVI. Dabei sollen vor allem sämtliche Akteure vor Ort vernetzt sowie ein Konzept mit konkreten Projekten erarbeitet werden. Die Bewerbung ging von verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus: Unter anderem wurde diese vom Landkreis Vorpommern-Rügen, dem Institut für regenerative Energiesysteme der Hochschule Stralsund, den Stadtwerken Stralsund sowie der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen und dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie getragen.

„Von der Aufnahme ins Bundesprogramm erhoffe ich mir neue Impulse für die Sektorenkopplung für die Region und für unser Land. Wir erzeugen in Mecklenburg-Vorpommern längst mehr Strom, als wir verbrauchen“, sagt Christian Pegel und betont: „Deshalb brauchen wir vielfältige Ansätze und Möglichkeiten, wie wir auch den übrigen Strom möglichst bei uns vor Ort nutzen zu können.“

Fördermittel für LED-Umrüstung

Schorssow – Die Gemeinde Schorssow (Landkreis Rostock) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 36.087,94 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Das Vorhaben umfasst die Umrüstung der 73 vorhandenen Natrium- und Quecksilberdampfleuchten in Schorssow sowie den Ortsteilen Bülow, Bristow und Glasow auf hocheffiziente LED-Leuchten.

Ziel ist es, den Stromverbrauch und damit auch die Kosten zu senken. Neben einer Einsparung von ca. 28.000 Kilowattstunden Strom können rund 15 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.

Turnhallenbeleuchtung künftig mit LED-Technik

Parchim – Die Stadt Parchim (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhält vom Landesenergieministerium einen Zuschuss in Höhe von 53.026,93 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik in der Turnhalle am Fischerdamm 1. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Die vorhandene Beleuchtungsanlage mit insgesamt 204 Leuchtstofflampen (96 Leuchten in der Halle und 108 in den Nebenräumen) werden durch 186 LED-Leuchten (84 in der Halle und 102 in den Nebenräumen) ersetzt. Erneuert werden unter anderem Kabel und Montagehalterungen. Das vorhandene Tragschienensystem kann weiter verwendet werden.

Durch dieses Vorhaben können jährlich ca. 26.400 Kilowattstunden Strom und rund 16 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

EEG-Anlagen erzeugen mehr Strom

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land der erneuerbaren Energien. Allein im Gebiet des regionalen Verteilnetzbetreibers WEMAG Netz GmbH (WNG), das die Regionen Westmecklenburg und das nördliche Brandenburg umfasst, stieg die Menge der eingespeisten Energie aus den Windkraft-, Biomasse- und Photovoltaikanlagen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf insgesamt 1.630 Gigawattstunden (GWh). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1.414 GWh) bedeutet das einen Zuwachs um etwa 15 Prozent.

Im sonnenreichen ersten Halbjahr 2019 lieferten die Photovoltaikanlagen rund 234 GWh Energie (1. Halbjahr 2018: 214 GWh). Die Biogasanlagen produzierten 365 GWh (1. Halbjahr 2018: 376 GWh) und die Windkraftanlagen 1.029 GWh (1. Halbjahr 2018: 819 GWh). Die übrige Energie stammte mit etwa 2 GWh aus Wasserkraft- und Deponiegas-Anlagen.

Förderschule in Hagenow mit LED

Hagenow – Der Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält vom Energieministerium einen Zuschuss über 84.224,64 Euro (Fördersatz 60 Prozent) für die Umrüstung der Beleuchtungsanlage auf LED an der Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung in Hagenow.

Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

In insgesamt 37 Räumen sollen 269 Leuchten auf LED-Beleuchtung umgerüstet werden. Zusätzlich werden in allen Räumen Tageslicht- und Präsenzmelder installiert.

Ziel des geplanten Vorhabens ist es, den Stromverbrauch und damit auch die Kosten zu senken. Neben einer Einsparung von ca. 13.500 Kilowattstunden Strom können rund sechs Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.

Wärmeerzeugungsanlagen an Schulen

Crivitz – Der Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält vom Energieministerium einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 140.000 Euro für die Sanierung und Anpassung der Heizungsanlage am Gymnasium „Am Sonnenberg“ in Crivitz. Die Fördermittel stammen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Es ist geplant, die alte Gasheizungsanlage der Sporthalle des Gymnasiums auf eine moderne Brennwertkesselanlage umzurüsten. Zudem wird eine weitere Heizungsanlage im Schulgebäude eingebaut. Künftig sollen die modernen Brennwert-Kesselanlagen den gesamten Schulkomplex unter Nutzung von Biogas mit Wärme versorgen. Nach Fertigstellung des Vorhabens können damit pro Jahr rund 150 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

An den Gesamtkosten in Höhe von ca. 234.000 Euro beteiligt sich das Energieministerium mit einer Förderung von 60 Prozent der förderfähigen Kosten. Den restlichen Anteil finanziert der Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Neue LED-Straßenbeleuchtung

Malliß – Die Gemeinde Malliß (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss über 41.150,20 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Es ist geplant, in den Ortsteilen Malliß, Conow und Bockup die vorhandenen Natrium- und Quecksilberdampfleuchten durch neue hocheffiziente LED-Leuchten zu ersetzen. Auch die Maste werden erneuert. Im Ortsteil Bockup werden in der Probstwooser Straße zudem fünf neue Stahlmaste anstelle der bisherigen Freileitungsmaste sowie ein Mast mit Leuchte an der bisher unbeleuchteten Bushaltestelle errichtet. Nach der Umrüstung sind insgesamt 137 LED-Leuchten vorhanden. Zudem werden 400 Meter Kabel erneuert.

Ziel ist es, den Stromverbrauch und damit auch die Kosten zu senken. Neben einer Einsparung von ca. 17.000 Kilowattstunden Strom können rund neun Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.

Umrüstung der Straßenbeleuchtung

Dömitz – Die Stadt Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 48.853 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Das Vorhaben umfasst die Umrüstung der 190 vorhandenen Natrium- und Quecksilberdampfleuchten in Dömitz sowie den Ortsteilen Groß Schmölen und Klein Schmölen auf hocheffiziente LED-Leuchten.

Ziel ist es, den Stromverbrauch und damit auch die Kosten zu senken. Neben einer Einsparung von ca. 36.000 Kilowattstunden Strom können rund 20 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden.