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Kategorie: Klimaschutz

„Moorpapst“ erhält Deutschen Umweltpreis

Greifswald – Moorkundler Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald erhält für seine Forschung sowie sein jahrzehntelanges Engagement gegen Moor-Entwässerung und damit für mehr Klimaschutz den Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Joosten teilt sich den Preis in Höhe von insgesamt 500.000 Euro mit der international renommierten Ökologin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese. Beiden wird der Preis am 10. Oktober in Darmstadt durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Zur Auszeichnung des 1955 in Liessel in der niederländischen Provinz Noord-Brabant geborenen Joostens gratuliert auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

„Mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass ein in unserem Bundesland tätiger Spitzenforscher einen der höchstdotierten Umweltpreise Europas erhält. Ich spreche Prof. Joosten meine höchste Anerkennung aus und danke ihm für seine wertvolle und zukunftsweisende Arbeit im Moor- und Klimaschutz. Die Moorforschung an der Universität Greifswald genießt bundesweites Ansehen – das haben wir nicht zuletzt Prof. Joosten zu verdanken. Dass er hierzulande mitunter auch als „Moorpapst“ bezeichnet wird, verdeutlicht seine beispiellosen Verdienste in diesem Bereich. Er hat diese Auszeichnung mehr als verdient und sie bestätigt, dass die Einrichtung einer Moorprofessur die richtige Entscheidung war, um diesen Forschungszweig langfristig auf ein verlässliches Fundament zu stellen und den Wissenschaftsstandort Vorpommern zu stärken. Ich hoffe sehr, dass Prof. Joosten seine Mission ‚Moor muss nass!‘ trotz seines gerade begonnenen Ruhestands weiterverfolgen wird“, betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Mit dem Preisgeld will Joosten die am Greifswald Moor Centrum (GMC) beheimatete und mit etwa 25.000 Publikationen weltweit größte Moorbibliothek „PeNCIL“ zu einem globalen Kenntnis- und Kulturzentrum zu Mooren ausbauen. Das 2015 gegründete GMC ist eine Kooperation von Universität Greifswald, Michael Succow-Stiftung und dem Verein „Duene“. Ziel des GMC ist das, wofür sich Joosten zeit seines Forscherlebens eingesetzt hat und weshalb er nun von der DBU ausgezeichnet wird: natürliche Moore vor Entwässerung schützen, degradierte (also trockengelegte) Moore wiedervernässen und Moore lediglich nass nutzen.

Trockenliegender Torf setzt in hohen Mengen Treibhausgase frei: „In Mecklenburg-Vorpommern sind Moorböden die größte Treibhausgasquelle, obwohl sie nur 13 Prozent der Landesfläche einnehmen. Sie emittieren ca. 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das ist rund ein Drittel der Gesamtemission des Landes und mehr als das Dreifache der Menge, die wir aktuell durch die Windkraft an Land und auf dem Wasser derzeit einsparen. Wir müssten also die derzeitige Windkraftnutzung verdreifachen, wollten wir nur die Emissionen aus den Mooren damit kompensieren“, betonte Backhaus.

Auch bundes­weit sind Moorböden ein wichtiger Treiber des Klimawandels. Joosten zufolge sind Treibhausgas-Emissionen aus entwässerten Mooren bundesweit für sechs bis sieben Prozent der gesamten deutschen Emissionen verantwortlich, mehr als der gesamte in Deutschland startende Flugverkehr. Nur eine möglichst weitgehende Anhebung der Wasserstände könne diese Prozesse stoppen.

„Ein verbesserter Schutz der Moorböden ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe von langfristiger Bedeutung. Dabei müssen alternative Nutzungskonzepte entwickelt werden, damit die wiedervernässten Flächen auch zukünftig bewirtschaftet werden können. Schutz durch Nutzung ist das Stichwort“, so Umweltminister Backhaus. Joosten schuf dafür den Begriff „Paludikultur“, eine mittlerweile in Fachkreisen weltweit genutzte Beschreibung für eine klimaschonende landwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore.

In mehr als 600 wissenschaftlichen Publikationen, darunter Standardwerken, und auf vielen Forschungsreisen in die Moorgebiete der Welt – von Alaska über den Kongo bis nach Nordkorea – hat der designierte Umweltpreisträger auf all diese Zusammenhänge hingewiesen und neue Entdeckungen gemacht – etwa das mittlerweile als Weltnaturerbe anerkannte Regendurchströmungsmoor in Georgien.

Für die Politik hat Joosten eine klare Botschaft: „Nimmt man das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ernst – also eine Begrenzung der Erderwärmung auf mindestens zwei Grad Celsius und möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter –, muss allein Deutschland ab sofort pro Jahr 50.000 Hektar Moorfläche wiedervernässen.“

Neue Solar-Fähre getauft

Dahlemann: Fähre rückt Usedom näher ans vorpommersches Festland heran

Ueckermünde – Anlässlich der Taufe der neuen Solar-Fähre für die Verbindung Kamp-Karnin hat der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann die Bedeutung der Fährverbindung für die Region und den Tourismus hervorgehoben.

„Mit dem Neustart der Fährverbindung zwischen dem Festland und Usedom rückt die Insel wieder ein Stück näher ans vorpommersche Festland heran. Damit verbessern sich für Einheimische, Radtouristen und Tagesausflügler die Verbindungen deutlich – und das alles sehr umweltfreundlich.“

Gleichzeitig bedeutete dieser Auftrag auch beste Wertschöpfung für die Wirtschaft. Von Ostseestaal in Stralsund gebaut und von der Ueckermünder Reederei Peters betrieben.

Dahlemann dankte allen, die sich nach Einstellung der alten Verbindung für eine neue Lösung eingesetzt haben, ganz besonders den beiden Gemeinden Kamp/Bugewitz und Karnin/Stadt Usedom, seinem Vertreter Bernd Schubert, dem Kamper Hafenverein und der Reederei Peters.

„Weil Sie alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben, ist hier in kurzer Zeit etwas gelungen, wofür andernorts Jahre gebraucht werden. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Region und aller zukünftigen Fährgäste sehr herzlich“, betonte der Parlamentarische Staatssekretär.

„Ich freue mich, dass wir als Landesregierung dieses schöne Projekt bei den notwendigen Genehmigungen, aber auch finanziell unterstützen konnten. So fließen allein aus dem Vorpommern-Fonds insgesamt rund 50.000 Euro in den Bau der Anleger auf beiden Seiten sowie in die Fähre selbst. Allzeit gute Fahrt, viele Fahrgäste und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“, so Dahlemann.

Der Löwenanteil der Landes-Förderung komme aus dem Wirtschaftsministerium, wofür sich Dahlemann gemeinsam mit Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph eingesetzt hat.

Zuschuss für Photovoltaikanlage

Groß Lüdershagen – Die Fleischerei Zahlmann im Wendorfer Ortsteil Groß Lüdershagen (Landkreis Vorpommern-Rügen) erhält vom Energieministerium für die Installation einer Photovoltaikanlage in Kombination mit einem elektrischen Speicher einen Zuschuss in Höhe von knapp 23.000 Euro.

Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen. Die Gesamtinvestitionskosten für dieses Vorhaben betragen ca. 44.000 Euro.

Um den Einsatz von Erdgas zu reduzieren, soll ein Warmwasserspeicher mit einer Kapazität von 1.500 Litern installiert werden. Dieser Speicher wird durch Elektroenergie einer bereits vorhandenen Windkraftanlage betrieben. Das so produzierte warme Wasser wird vorrangig als Brauchwasser eingesetzt.

Zurzeit wird das Wasser über einen erdgasbetriebenen Gaskessel erwärmt, der dann durch die elektrische Beheizung mit regenerativer Windenergie ersetzt wird. Durch dieses Vorhaben können knapp 13 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.

Klimafreundliche Schifffahrt

Christian Pegel: „Großartig! Meyer Papenburg engagiert sich in Rostock für klimafreundliche Schifffahrt.“

Rostock – Infrastrukturminister Christian Pegel begrüßt die Entscheidung der Papenburger Meyer-Gruppe, in Rostock ein Kompetenzzentrum für Schiffbaudesign – die „Meyer Neptun Engineering GmbH“ – anzusiedeln:

„Um moderne technische Lösungen zu entwickeln, die Spezialschiffe ein Stück klimafreundlicher machen, hätte die Meyer-Werft keinen besseren Standort wählen können. Das technische Know-how in und um Rostock, das maritime Netzwerk von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie die Standorte der Fraunhofer-Gesellschaft, der Universität Rostock und natürlich der Überseehafen bieten beste Voraussetzungen für Innovationen auf diesem Spezialgebiet“, sagte Christian Pegel.

Für den Minister ist die Entwicklung emissionsarmer und -freier Antriebe für die Schifffahrt eine wichtige Zukunftsaufgabe, „vor allem in einem wasserreichen und Küstenland mit vielen Häfen wie unserem. Rostocker Ingenieure haben schon bei der Herstellung der LNG-Segmente zum Betanken der Aida-Kreuzfahrtschiffe mit Flüssiggas bewiesen, dass sie gut darin sind, mithilfe von Technologien, die auf Gas beruhen, neue Lösungen für diese Schiffstypen zu entwickeln.“

Rostock habe alle Voraussetzungen, um den nächsten Schritt zum CO2-freien Antrieb auf Wasserstoffbasis vorzubereiten, sagte Christian Pegel und fügte hinzu: „Die Entscheidung der Meyer-Gruppe ist großartig für die Region Rostock und ganz Mecklenburg-Vorpommern: Sie zeugt davon, dass wir bereits über die Grenzen unseres Bundeslands hinaus einen Ruf als Wasserstoff-Standort mit großem Potenzial genießen.“

Die Meyer-Gruppe aus Niedersachsen, bekannt für die Konzeption und den Bau von Kreuzfahrtschiffen, hat heute in Rostock ein Kompetenzzentrum für Spezialschiffe eröffnet. Sie verfolgt mit diesem Engagement das Ziel, eine klimafreundliche Schifffahrt zu ermöglichen und innovative Lösungen im Schiffbau schnellstmöglich auch außerhalb des Kreuzfahrtsegments zu entwickeln.

Mehr über das Rostocker Kompetenzzentrum erfahren Sie ab heute Abend auf dem Presseportal www.neptunwerft.de. Die Neptun-Werft gehört seit 1997 zur Meyer-Gruppe.

Kompetenzzentrum für Spezialschiffe

Rostock – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Harry Glawe haben in Rostock die Neptun Werft besucht. Dabei wurden Pläne für ein Kompetenzzentrum für Spezialschiffe der Meyer Werft vorgestellt.

„Das Vorhaben ist ein klares Bekenntnis für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern und im Besonderen für die Hansestadt Rostock. Das Unternehmen setzt mit dem Kompetenzzentrum einen bewussten Lichtstreif am Horizont für den besonders durch die Corona-Pandemie gebeutelten Passagierschiffbau. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Branche künftig noch stärker innovative, nachhaltige und klimafreundliche Lösungen benötigt. Hierfür bedarf es Forschung und Entwicklung, damit diese in die Tat umgesetzt werden können. Umso erfreulicher ist es, wenn dies in Mecklenburg-Vorpommern erfolgen kann“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die Neptun Werft GmbH & Co. KG in Rostock gehört zur Meyer Werft GmbH & Co. KG im niedersächsischen Papenburg.

Im neuen Kompetenzzentrum sollen durch Ingenieure vor allem innovative und nachhaltige Lösungen für den Schiffbau entwickelt werden. Im Mittelpunkt stehen nach Angaben des Unternehmens die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe sowie nachhaltige Lösungen als Nachrüstung bestehender Flotten, Forschungsschiffe und Offshore-Anlagen. „Mecklenburg-Vorpommern verfügt über Jahrzehnte entsprechende aufgebaute Erfahrung sowie ein gutes wirtschaftliches und universitäres Fundament für konstruktive Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der maritimen Industrie. Diese gilt es gemeinsam zu nutzen“, so Glawe weiter.

Projekte im Bereich von Forschung und Entwicklung werden mit dem Ziel unterstützt, im Land Mecklenburg-Vorpommern Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. „Ziel muss es sein, dass die Ingenieurleistungen hier im Land produktionswirksam werden. Wir brauchen Produkte, die international wettbewerbsfähig sind und im Land Arbeit generieren. Die regionale Wirtschaft kann am Ende die Zukunftsarbeitsplätze für unser Land schaffen, die wir so dringend benötigen. Mit dem Bekenntnis der Meyer-Gruppe zum Forschungs- und Produktionsstandort Rostock können wir einen unverzichtbaren Baustein dafür in unserem Land etablieren. Forschung, Entwicklung und Produktion sind der Dreiklang für mehr innovative Jobs in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 standen für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) insgesamt 168 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

„Das sind fast 10 Prozent mehr EFRE-Mittel als in der vergangenen Förderperiode. Auf Grund des großen Förderbedarfs hatten wir das Budget sogar noch einmal um 50 Millionen Euro auf 218 Millionen Euro aufgestockt. Davon wurden bereits 213,7 Millionen Euro eingesetzt – größtenteils für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI-Richtlinie), aber auch für die Bereitstellung von Risikokapital, die Unterstützung des Aufbaus von technologieorientierten Kompetenzzentren im Bereich Medizintechnik und Maschinenbau sowie die Förderung einer Patentinformationsstelle. In der neuen Förderperiode wird das Thema Innovationen eine noch stärkere Gewichtung erhalten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. Seit 2015 wurden im Rahmen der geltenden FuEuI-Richtlinie rund 500 Vorhaben bewilligt.

Sport- und Kulturzentrum Ducherow

Ducherow – Die Gemeinde Ducherow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erhält vom Energieministerium für die Erneuerung der Beleuchtung des Sport- und Kulturzentrums einen Zuschuss in Höhe von rund 61.000 Euro.

Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben betragen ca. 102.000 Euro.

Die 186 Leuchtstoff- bzw. Glühlampen werden durch 173 LED-Lampen ersetzt. Zudem werden ca. 657 Meter Kabel verlegt und neue Schaltanlagen installiert.

Mit diesem Vorhaben werden Strom- und Unterhaltungskosten reduziert und jährlich können rund 52.500 Kilowattstunden Strom und knapp 31 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Förderung von Ladeinfrastruktur

Schwerin – Für die Errichtung von nicht öffentlicher Ladeinfrastruktur an den Standorten Pampower Straße und Kirschenhöfer Weg in Schwerin erhält das Unternehmen „Hugo Pfohe“ vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von rund 12.000 Euro.

Die Fördermittel dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen. Die Gesamtinvestitionskosten betragen ca. 40.000 Euro.

Das Unternehmen will für die beiden Standorte Ladestationen für den eigenen Bestand an E-Fahrzeugen wie auch elektrische Kundenfahrzeuge anschaffen. In der Niederlassung Pampower Straße sollen drei Ladeboxen und in der Niederlassung Kirschenhöfer Weg eine Ladebox errichtet werden. Es handelt sich um Normalladestationen mit jeweils einem Ladepunkt mit bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung.

Durch diese Maßnahme können pro Jahr ca. zwölf Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Klimafreundliche Technologien

Wasserstoff-Hanse engagiert sich für länderübergreifenden Ausbau klimafreundlicher Technologien

Rostock – Am Rande der Rostocker „Hanse Sail“ wurde heute in Warnemünde die „Wasserstoff-Hanse“ gegründet. Sie soll Städte und Regionen rund um die Ostsee und darüber hinaus in einem Bündnis vereinen, das sich zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft und der Nutzung der damit verbundenen Wertschöpfungspotenziale bekennt. Die Gründungsmitglieder unterzeichneten dazu eine Erklärung, in der sie die Wichtigkeit einer länderübergreifenden Klimapartnerschaft betonen (die Erklärung finden Sie im Anhang).

„Für uns als Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat Wasserstoff höchste strategische Priorität: als Energieträger und Energiespeicher und auch als Wirtschaftsfaktor. Wir wollen zusammen mit den anderen norddeutschen Ländern weltweit führend in der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff werden“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und sagte weiter: „Wir nutzen unsere wirtschaftlichen Chancen im Ostseeraum am besten, wenn wir uns zusammentun. Zu einem Bund, in dem alle Beteiligten ihre Unabhängigkeit bewahren, aber ihre Kräfte zusammentun, um gemeinsam wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Dieser Hanse-Gedanke lebt heute in der Wasserstoff-Hanse wieder auf.“

„Wollen wir unsere Klimaziele erreichen, müssen wir vor allem die Verwendung von erneuerbaren Energien auch in anderen Bereichen als der Stromversorgung deutlich vorantreiben. Dabei ist die Umwandlung in und Nutzung von Wasserstoff ein wichtiger Baustein. Und gerade die Meeres-Anrainer müssen hier auch die maritime Wirtschaft, insbesondere die Schifffahrt einbeziehen. Die Betankung der ersten Personenfähre mit auf Wasserstoffbasis hergestelltem synthetischem Diesel ist ein Beweis, dass dies kein Hexenwerk ist“, sagte Christian Pegel, Energie- und zugleich Verkehrsminister Mecklenburg-Vorpommerns.

Das sieht Reinhard Hüttl, Geschäftsführer des Unternehmens Euref-Energy Innovation als Mitgründer der Wasserstoff-Hanse, genauso: „Die aktuelle Debatte zum Klimaschutz nimmt die Zukunft in den Blick, blendet aber die Gegenwart weitgehend aus. Wenn wir Klimaneutralität 2045 erreichen wollen, muss heute gehandelt werden. Mit der ,Wasserstoff-Hanse‘ beginnt die Zukunft hier und heute, denn mit Kraftstoffen aus klimaneutralem Wasserstoff ist schon jetzt eine CO2-neutrale  Schifffahrt möglich. Nicht der Motor ist das Problem, sondern der Kraftstoff.“

Ein lösbares Problem, wie Knut Schäfer als Geschäftsführer der Weißen Flotte vor Ort mit der Betankung einer Fähre bewies, die danach ihre Fahrten zwischen Warnemünde und Hohe Düne fortsetzte. „Unsere Fähre ,Breitling‘ ist deutschlandweit die erste im öffentlichen Personennahverkehr, die mit E-Fuel auf der Basis von erzeugtem Wasserstoff fährt“, sagte Schäfer. Sein Unternehmen setzt bereits seit 2014 auf klimafreundliche Antriebe und betreibt schon sechs der 28 Schiffe seiner Flotte mit Solarstrom.

Zu den Gründungsmitgliedern der Wasserstoff-Hanse zählt auch Rostock Port als Betreiber des Rostocker Überseehafens. „Wir verfolgen das strategische Ziel, in der nächsten Dekade den Überseehafen als Energiehafen für nicht fossile Energieträger weiter zu etablieren. Rostock ist hervorragend positioniert, Importhafen für klimaneutrale Energie zu werden und bietet alle Voraussetzungen für die Wasserstoffproduktion im indus-triellen Maßstab. Die heutige Gründung der ‚Wasserstoff-Hanse‘ ist ein wichtiger Baustein und Impulsgeber zur Energiewende in Deutschland“, sagte Hafen-Geschäftsführer Jens A. Scharner.

Alle Gründungsmitglieder werden künftig bei allen sich bietenden Gelegenheiten um weitere Mitglieder für die Wasserstoff-Hanse werben. „Gemeinsam sind wir stark – diese Weisheit ist alt, hat aber nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Insbesondere beim Kampf gegen den Klimawandel müssen wir gemeinsam vorgehen“, sagte Christian Pegel. Mecklenburg-Vorpommern wolle dabei vorangehen, auch mit dem Ziel, seine Führungsrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu behaupten.