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Kategorie: LK Nordwestmecklenburg

Naturschutzarbeit am Schaalsee

Schlagsdorf – Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann hat heute die Region um Schlagsdorf besucht. Wo einst die innerdeutsche Grenze Leben trennte, wechseln nun Rinder selbstverständlich die Bundesländer.

„Möglich macht dies seit 34 Jahren ein ländergrenzen­übergreifender Zweckverband, der die Gunst der Stunde der Grenzöffnung nutzte und mit Hilfe eines Bundesförder­programms und Beteiligung der Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Auftrag der drei Landkreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim und Herzogtum Lauenburg sowie der Umweltstiftung WWF am Grünen Band Flächen erwirbt und für den Naturschutz entwickelt“, erklärt Aßmann.

Geschäftsstellenleiterin des Zweckverbandes, Maria Boness, zeigt zusammen mit Anke Hollerbach, Leiterin des Biosphären­reservatsamtes Schaalsee-Elbe, wie das Grüne Band zwischen Mechow und Schlagsdorf Naturschutz und Erinnerungskultur auf einmalige Weise verbindet. Heute bietet der ehemalige Grenzstreifen mit angrenzenden Naturschutzflächen einen fast savannenartigen Anblick. Büsche, Bäume und Moorwiesen bieten Platz für Rinder, Kraniche und Rothirsche. Lediglich der alte Grenzgraben lässt erahnen wo einst die Teilung war.

„Die Schaalseeregion hat sich durch die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee von einer Grenzregion zu einem Wohn- und Arbeitsort mit hoher Lebensqualität und einem beliebten Reiseziel entwickelt. Grundlage dafür ist der Erhalt und die Entwicklung der Natur, die entlang der ehemaligen Grenze besonders vielfältig ist“, sagt Anke Hollerbach. „Dass dies in dieser Form gelungen ist, verdanken wir auch der Flächen­sicherung und der über 30 Jahre währenden Zusammenarbeit mit dem Zweckverband.“

Einige der Flächen des Zweckverbandes liegen sogar auf ehemaligen Hoflagen die im Zuge der Grenzsicherung der DDR geschleift wurden. Wie in Neuhof – ein Gedenkstein erinnert an das verschwundene Dorf.

„Wir nehmen die Verantwortung ernst, die das Grüne Band in der Verbindung zwischen Natur- und Erinnerungskultur ausmacht. Zwar steht auf unseren Flächen der Natur- und Klimaschutz im Vordergrund, aber die Erinnerungen sollen nicht verschwinden. Hier ist gegenseitige Akzeptanz am Grünen Band gefragt“, erklärt Boness.

Letzter Stopp ist der Aussichtsturm am Mechower Seeufer im Naturpark Lauenburgische Seen, der einen idyllischen Blick weit ins Mecklenburgische hinein ermöglicht. „Wenn man diese wunderschöne Landschaft betrachtet, kann man sich kaum vorstellen wie diese einst getrennt war. Umso bedeutsamer ist es, dass der Naturschutz in dieser Region weiterhin grenzüber­greifend umgesetzt wird“, stellt Staatssekretärin Aßmann am Ende des Besuches fest.

Der Zweckverband Schaalsee-Landschaft ist der einzige grenzübergreifend tätige, öffentliche Eigentümer von Naturschutzflächen an der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Seine Aufgabe ist es, die besondere Landschaft mit ihrem Biotopverbundsystem naturschutzfachlich zu bewahren, zu stärken und zu entwickeln. Damit leistet der Zweckverband Schaalsee-Landschaft seit über 30 Jahren einen Beitrag zum grenzübergreifenden Arten– und Klimaschutz auf kommunaler Ebene.

Qualifizierte Ausbildung von Pflegeeltern

Erfolgreicher Start des Modellprojekts zur qualifizierten Ausbildung von Pflegeeltern in Nordwestmecklenburg

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern möchte Pflegeeltern weiter stärken und beschreitet deshalb mit einem Modellprojekt im Landkreis Nordwestmecklenburg neue Wege. Im Januar ist das Projekt unter Federführung des Instituts für wirkungsvolle Sozialarbeit e.V. (iWS) gestartet.

Dabei werden Pflegeeltern in einem deutlich intensiveren Maß geschult, als es bisher vor der Aufnahme eines Pflegekindes üblich war. Damit sollen sie für die wachsenden Anforderungen besser gerüstet sein. Das befördert die positive Entwicklung der Kinder, reduziert eskalierende Konflikte und verhindert somit Abbrüche der Pflegeverhältnisse. Die Bilanz nach dem ersten Teil der Ausbildung, die von allen Beteiligten bei der Auftaktveranstaltung am Mittwochabend in Grevesmühlen gezogen wurde, fällt durchweg positiv aus.

Landrat Tino Schomann: Der Bedarf an Pflegeeltern steigt

Im Rahmen des Modellprojekts „Qualifizierte Pflegefamilien für entwicklungstraumatisierte Kinder (qPEK)“ haben in den vergangenen fünf Monaten neun Pflegeeltern aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg die 150 Stunden umfassende theoretische Ausbildung des iWS absolviert. Diese ist die einzige TÜV- zertifizierte Ausbildung von Pflegeeltern in diesem Umfang in Deutschland. Nachdem alle Teilnehmerinnen vor kurzem die zugehörige Prüfung erfolgreich bestanden haben, sind sie nach Ansicht des Landkreises nun noch besser für die Betreuung von Pflegekindern gerüstet. „Der Bedarf an Pflegeeltern steigt bei uns im Landkreis. Gerade traumatisierte Kinder bedürfen dabei einer besonderen Ansprache“, erklärt Nordwestmecklenburgs Landrat Tino Schomann. Die Zusammenarbeit kam aufgrund guter Erfahrungen einer Pflegefamilie mit dem Institut zustande, nach deren Bericht sich der Fachdienst Jugend mit dem iWS zusammensetzte.

Nun werden erst einmal neun Pflegefamilien qualifiziert. „Die Idee ist die Sensibilisierung und das Üben im Umgang mit kritischen Situationen – das große Ziel dabei ist, einen Kontakt- beziehungsweise Betreuungsabbruch zu vermeiden“, so Schomann.

Ministerin Simone Oldenburg: Pflegefamilien geben liebevolles Zuhause

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Kinder, die vom Jugendamt in Obhut genommen werden mussten, seit 2021 um 32 Prozent gestiegen. Die Kapazitäten in Wohngruppen sind vielerorts ausgereizt. Zudem wird die Betreuung durch Pflegeeltern wegen der ähnlichen Familienstrukturen und dadurch besserer Entwicklungsmöglichkeiten für die Kinder favorisiert. Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung, unterstreicht die Leistung von Pflegefamilien: „Pflegefamilien übernehmen eine ganz wichtige Aufgabe. Sie geben Kindern ein liebevolles Zuhause, in dem sie sich geborgen fühlen und sicher aufwachsen können. Das ist die Basis für eine gute Entwicklung. Pflegefamilien nehmen dafür viel auf sich und haben eine große Verantwortung, weil hilfebedürftige Kinder eine besondere Zuwendung und große Aufmerksamkeit verlangen. Damit Pflegeeltern besser darauf vorbereitet sind, auf die Bedürfnisse ihres Pflegekindes einzugehen und Probleme bei der Erziehung selbstständig lösen können, unterstützen wir sie stärker und qualifizieren sie für diese anspruchsvolle Aufgabe. Dieser Weg erhöht auch die Chance, dass sich mehr Familien bereiterklären, ein Pflegekind mit einer besonderen Geschichte aufzunehmen.“

Ministerin Stefanie Drese: Pflegefamilien verdienen großen Respekt

„Kinder und Jugendliche profitieren von der Beständigkeit des Beziehungsangebots in Pflegefamilien und erfahren eine Einbindung in den familiären Alltag“, verdeutlicht Sozialministerin Stefanie Drese. „Familien, die sich dafür entscheiden, Kindern in schwierigen Lebenssituationen ein neues Zuhause zu geben, haben unseren großen Respekt verdient. Sie haben aber auch unsere vollste Unterstützung verdient, gerade wenn es sich um entwicklungstraumatisierte Kinder handelt. Ich begrüße es deshalb sehr, dass Land und Landkreis dieses Modellprojekt gestartet haben, um Pflegeeltern intensiv und auf höchstem fachlichen Standard zu schulen und bestmöglich vorzubereiten. Davon profitieren Pflegeeltern, Pflegekinder, aber auch die Jugendhilfe“, betont Drese.

iWS-Geschäftsführerin Anne Hoffmann: Pädagogisches Handwerkszeug für Pflegeeltern

Das Projekt wurde durch die Unterstützung der Beisheim Stiftung möglich und besteht aus mehreren Phasen. Nach erfolgreicher theoretischer Ausbildung beginnt nun die zweite Phase des Modellprojekts. Dabei werden die neun Pflegefamilien vom Institut für wirkungsvolle Sozialarbeit e.V. (iWS) für die kommenden zwei Jahre im Alltag mit den Kindern eng begleitet. Hierfür greift das Institut, wie schon bei der Konzeption der Ausbildung, auf einen großen Erfahrungsschatz aus der Praxis zurück.

Das iWS mit Sitz in Weißenfels/Sachsen-Anhalt arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit entwicklungstraumatisierten Kindern, die von Jugendämtern aus ihren Familien in Obhut genommen wurden. „Diese Kinder sind oft unter schrecklichen Bedingungen aufgewachsen, haben Gewalt erfahren, wurden missbraucht oder sind durch den Alkohol- und Drogenkonsum der Eltern geschädigt“, erklärt iWS-Geschäftsführerin Anne Hoffmann. „In Pflegefamilien können sich diese Kinder positiv entwickeln – allerdings braucht es weit mehr, als Zuneigung und Fürsorge der Pflegeeltern. Sie brauchen pädagogisches Handwerkszeug, um für diese besonderen Kinder gewappnet zu sein“, sagt Hoffmann.

Projektleiter Paul Neumann: Hilfe zur Stärkung des Familienzusammenhalts

In der Ausbildung haben die Pflegeeltern unter anderem gelernt, wie die erlittenen Traumata der Kinder und entsprechende Verhaltensmuster entstanden sind. Projektleiter Paul Neumann erklärt: „Häufig sind diese Kinder aggressiv und überreagieren schon bei kleinen Veränderungen. Mit den richtigen Methoden können die Pflegeeltern besser damit umgehen und zunehmend selbstständig erlebte Probleme lösen. Das macht nicht nur Freude, sondern festigt auch den Familienzusammenhalt.“ Dies habe die Befragung der ausgebildeten Pflegeeltern deutlich ergeben, so Neumann.

Jubiläums-Anschluss ans Glasfasernetz

40.000. Kunde: Glasfaserausbau der WEMACOM erreicht Meilenstein / Feuerwehr Hohen Viecheln geht als Jubiläums-Anschluss ans Glasfasernetz

Schwerin – Die WEMACOM Breitband GmbH feiert einen bedeutenden Meilenstein im Breitbandausbau: In Westmecklenburg, Teilen des Landkreises Rostock und des Landkreises Prignitz wurden mittlerweile insgesamt 40.000 Haushalte und Unternehmen an das leistungsstarke Glasfasernetz angeschlossen. Als 40.000. Kunde konnte die Feuerwehr Hohen Viecheln begrüßt werden. Mit ihrem neuen, blitzschnellen Internetzugang stärkt die Feuerwehr ihre digitale Einsatzfähigkeit und setzt ein Zeichen für die Digitalisierung der Region.

Die WEMACOM treibt den Ausbau des flächendeckenden Glasfasernetzes in bislang unterversorgten Gebieten zielstrebig voran, um Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen sowie öffentlichen Einrichtungen Zugang zu modernster Internetinfrastruktur zu bieten. Mit dem Anschluss der Feuerwehr Hohen Viecheln freuen wir uns, eine besondere Einrichtung zu unterstützen – eine schnelle und zuverlässige Verbindung ist auch für die wichtige und oft lebensrettende Arbeit der Feuerwehrkameraden entscheidend“, sagt Volker Buck, Geschäftsführer der WEMACOM Breitband GmbH.

Die Feuerwehr Hohen Viecheln ist ein zentraler Bestandteil des Gemeindelebens und steht als 40.000. Kunde exemplarisch für den Nutzen, den ein leistungsfähiger Glasfaseranschluss auch für die öffentliche Sicherheit und das Gemeinwesen bedeutet. Auch Rando Sloboda, Wehrführer der Feuerwehr Hohen Viecheln, zeigt sich begeistert: „Mit dem neuen Glasfaseranschluss können wir in Sekundenschnelle auf einsatzrelevante Informationen zugreifen und unseren Austausch mit anderen Rettungskräften sowie Einsatzleitungen noch effizienter gestalten. Das ist ein bedeutender Fortschritt für unsere Arbeit und die Sicherheit der Bevölkerung.“

In der gesamten Region wächst das Bewusstsein für die Bedeutung eines schnellen und stabilen Internetzugangs und die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen steigt stetig. Hohen Viechelns Bürgermeister Lothar Glöde sieht in der Anbindung der Feuerwehr an das Glasfasernetz ein Beispiel für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde: „Unsere Region entwickelt sich zunehmend digital weiter. Es ist wichtig, dass auch die öffentliche Infrastruktur Schritt hält und von den Vorteilen eines Glasfaseranschlusses profitiert.“

Der Glasfaserausbau in den Ausbaugebieten von Westmecklenburg bis nach Prignitz und Rostock erfolgt in enger Abstimmung mit den kommunalen Partnern und wird durch Fördermittel des Bundes und der Länder unterstützt. „Ein schneller und stabiler Internetzugang ist heute unverzichtbar für Wirtschaft, Bildung, Verwaltung und zunehmend auch für den Alltag in den Privathaushalten. Der Breitbandausbau ist daher ein wichtiger Baustein für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit unserer ländlichen Räume“, betont auch Torsten Speth, Geschäftsführer der WEMACOM Breitband GmbH. „Der große Zuspruch und die erreichten 40.000 Anschlüsse sind ein Beweis dafür, dass die Menschen in der Region den digitalen Fortschritt aktiv mitgestalten möchten.“

Feuerwehr erhält als Jubiläums-Kunde Spende für Kinderkrebshilfe

Die Feuerwehr Hohen Viecheln konnte sich nicht nur über den neuen, blitzschnellen Glasfaseranschluss freuen, sondern auch über eine große Resonanz auf ihre kürzliche Spendenaktion für die Stiftung Kinderkrebshilfe. Angesichts des Anschluss-Jubiläums rundete die WEMACOM diese Spendensumme zusätzlich auf und unterstützt mit einer Spende von 1.700,00 EUR das große Engagement der Feuerwehrkameraden aus Hohen Viecheln.

Bildungsministerin besucht Ostsee-Schule

Regionale Schule zählt zu den 15 besten Schulen in Deutschland und hat den Anerkennungspreis des Deutschen Schulpreises erhalten

Wismar – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat die Ostsee-Schule in Wismar besucht, die zu den 15 besten Schulen in Deutschland zählt. Bei der Bewerbung um den Deutschen Schulpreis hatte es die Regionale Schule bis ins Finale geschafft und im Oktober 2024 im Tempodrom in Berlin den mit 5.000 Euro dotierten Anerkennungspreis erhalten. Den Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis gibt es seit 2006. Er wird jährlich von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung vergeben.

„An der Ostsee-Schule in Wismar unterbreiten die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern über den regulären Unterricht hinaus viele abwechslungsreiche Angebote“, lobte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich finde es toll, dass sich die Schule am Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis beteiligt und sich damit der Herausforderung gestellt hat. Ein Bewerbungsverfahren ist immer auch mit viel Aufwand verbunden. Umso schöner ist es, dass die Schule so weit gekommen ist und den Anerkennungspreis erhalten hat. Dazu gratuliere ich herzlich“, sagte Oldenburg.

Wichtige Bewertungskriterien beim Deutschen Schulpreis sind die Qualität des Unterrichts, der Umgang mit Vielfalt, das Schulklima und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnerinnen und Partnern. Während eines Schulbesuchs im Frühjahr hatte die Jury mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulpartnerinnen und Schulpartnern gesprochen und war insbesondere vom projektbasierten Lernkonzept beeindruckt.

An der Ostsee-Schule Wismar lernen 430 Schülerinnen und Schüler, etwa 30 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Die Regionale Schule ist Standortschule für Deutsch als Zweitsprache und hat eine Vorklasse für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund eingerichtet, in der sie eine intensive Deutschförderung erhalten. Schülerinnen und Schüler, die mehr Zeit zum Lernen brauchen, können ein Freiwilliges 10. Schuljahr besuchen. Sie erhalten dadurch die Chance, einen bundesweit anerkannten Schulabschluss zu erlangen.

Die Regionale Schule ist zudem Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, hat inklusive Angebote wie eine Schulwerkstatt oder Flexible Lerngruppen eingerichtet und arbeitet bei der Beruflichen Orientierung mit außerschulischen Partnerinnen und Partnern eng zusammen. So besuchen die Schülerinnen und Schüler am Praxislerntag Unternehmen in Wismar und sammeln viele praktische Erfahrungen, die ihnen bei der Berufswahl helfen.

Das neue Konzept zur Beruflichen Orientierung, das ab dem Schuljahr 2025/2026 verbindlich umgesetzt werden soll, sieht für alle Regionalen Schulen im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 oder in einem Halbjahr der Jahrgangsstufe 9 wöchentlich einen Praxislerntag im Umfang von mindestens vier bis maximal sechs Stunden vor.

ODEG künftig in Westmecklenburg

Meyer: „Der neue Vertrag knüpft nahtlos an und das Angebot wird weiter verbessert“

Schwerin – Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH erhält den Zuschlag des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH. Das bereits seit dem Sommer 2023 laufende Vergabeverfahren im öffentlichen Schienenpersonennahverkehr für das Teilnetz Westmecklenburg II wurde erfolgreich abgeschlossen.

Der Verkehrsvertrag umfasst jährlich 2,3 Mio. Zugkilometer, stärkt die Mobilität der Menschen in Westmecklenburg und sichert Arbeitsplätze. Ziel der Ausschreibung des Landes war es, dass das Teilnetz zukünftig mit einem noch besseren Leistungsangebot und einer neuen zeitgemäßeren Zugflotte bedient wird.

Der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer: „Der neue Verkehrsvertrag knüpft nahtlos an den Bestandsvertrag an und sichert ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 die Verkehre im Teilnetz Westmecklenburg. Es umfasst die Linien RB13 Rehna – Schwerin – Parchim, RB14 Parchim – Ludwigslust – Hagenow-Stadt und RB15 Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow sowie den jährlichen Saisonverkehr auf der mecklenburgischen Südbahn von Malchow bzw. Parchim nach Plau am See. Wir stellen mit diesem Verkehrsvertrag bereits das zweite Teilnetz in unserem Land schrittweise vom Dieselbetrieb auf klimaschonende batterieelektrische Fahrzeuge um und setzen damit die Umstellung auf alternative Antriebe konsequent fort.“

Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV fügt hinzu: „Die Linien RB13 und RB14 werden künftig auch am Wochenende im Stundentakt verkehren und somit die Erreichbarkeit der Region verbessern – ein weiterer wichtiger Schritt der Mobilitätsoffensive MV. Für den Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen auf allen Strecken des Teilnetzes müssen einige wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen noch geschaffen werden. Die Betriebsvorbereitungen der ODEG laufen daher bereits jetzt an.“

Stefan Neubert, Geschäftsführer ODEG: „Parchim ist der Gründungsort der Ostdeutschen Eisenbahn Gesellschaft (ODEG) – der Ort, an dem 2002 alles begann und die einzigartige Erfolgsgeschichte der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands stetig fortgeschrieben wird. Einst wurde hier mit 30 Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern der Grundstein gelegt, heute fahren über 1.000 Mitarbeitende in fünf Bundesländern für 27,7 Mio. Fahrgäste jährlich 19,5 Mio. Zugkilometer. Von den ersten Mitarbeitenden sind immer noch viele bei der ODEG und somit seit über 20 Jahren jeden Tag für die Fahrgäste im Einsatz. Uns freut es besonders für diese, dass mit der Fortsetzung des Betriebs durch die ODEG diese immense Leistung nun auch noch durch den Renteneintritt in der ´ODEG-Familie´ ihren krönenden Abschluss finden wird.“

Das Angebot auf der RB13 und RB14 wird an den Wochenenden durchgängig auf einen Ein-Stunden-Takt verdichtet. Die Leistungen der Linie RB15 und der Saisonverkehr auf der mecklenburgischen Südbahn werden fortgeführt.

Das Land hat im neuen Verkehrsvertrag den schrittweisen Einsatz von Neufahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb vorgegeben. Ab Dezember 2027 sollen die ersten emissionsfreien batterieelektrischen Züge (BEMU) den Verkehr aufnehmen. Die Anschaffung der Neufahrzeuge durch die ODEG wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Für die neuen Fahrzeuge muss die Bestandswerkstatt in Parchim ausgebaut werden. Das Land plant dafür eine Förderung gemäß InvestSPNVFöRL M-V auszureichen. Investitionen fließen ebenso in den Bau zusätzlicher Gleisanlagen, als auch für die Fahrzeugzuführung und die Abstellung.

Zusätzlich wird am Werkstattstandort Parchim eine neue Oberleitungsinsel errichtet, die ebenfalls durch das BMDV im Rahmen gefördert wird.

 Einige Fakten zum Verkehrsvertrag Westmecklenburg:

  • 15 Jahre Laufzeit
  • Betriebsaufnahme im Dezember 2025 – Laufzeit bis Dezember 2040

Folgende Strecken werden bedient:

  • RB13: Rehna <> Schwerin <> Parchim (Stundentakt)
  • RB14: Parchim <> Hagenow Stadt (Stundentakt)
  • RB15: Waren <> Inselstadt Malchow (Zwei-Stundentakt)

Beinhaltet Saisonverkehre:

  • RB15 Waren <> Inselstadt Malchow <> Plau am See
  • RB19 Parchim <> Lübz <> Plau am See

Fahrzeugeinsatz:

  • batterieelektrische Triebzüge BEMU (zweiteilig) ab Ende 2027, der Einsatz erfolgt stufenweise
  • Dieseltriebwagen Stadler RegioShuttle als Reserveflotte bis Ende 2032

Der Betrieb des angebotsseitig erweiterten Teilnetzes Westmecklenburg bringt einen erhöhten Personalbedarf mit sich. Die ODEG plant den Einsatz von 56 Triebfahrzeugführer/-innen, 35 Servicemitarbeiter/-innen im Nahverkehr sowie 7 zusätzlichen Mitarbeiter/-innen in der Werkstatt (Mechatroniker-/Elektriker/-Elektroniker/-innen) – alles für den reibungslosen Bahnbetrieb.

Spatenstich für neues Gewerbegebiet

Schönberg – Auf dem Gelände der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH (IAG) hat am Montag Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, gemeinsam mit Geschäftsführer Henry Forster, den Spatenstich für das 90.000 Quadratmeter große Gewerbegebiet vollzogen. Zugegen waren auch Geschäftsführer Thomas Einsfelder von Invest in MV und Geschäftsführer Martin Kopp von der Wirtschaftsfördergesellschaft Nordwestmecklenburg. Die erfahrenen Fördergesellschaften des Landes werden die Vermarktung der Fläche übernehmen, die laut Bebauungsplan Nr. 18 „Deponie auf dem Ihlenberg“ Ende 2023 von der Gemeinde Selmsdorf beschlossen und rechtskräftig bestätigt wurde.

Entstehen wird ein „grüner Gewerbepark“, in dem sich Unternehmen ansiedeln können. „Der heutige Spatenstich markiert nicht nur den Beginn eines neuen Gewerbegebietes, sondern auch den Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft. Gemeinsam schaffen wir einen Ort, der ökonomische Entwicklung und ökologische Verantwortung vereint“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus. Künftig sollen sich am Ihlenberg Unternehmen ansiedeln, die die von der IAG erzeugte Elektro- und Wärmeenergie nutzen können. Die IAG produziert u.a. durch das Deponiegas schon heute mehr Energie, als sie selbst verbrauchen kann. In Zukunft wird durch die geplanten Photovoltaik-Anlagen auf der endgültig abgedichteten Oberfläche der Deponie ein weiteres großes Energiepotenzial erschlossen. „Neue Unternehmen können aber nicht nur von der günstigen Energie, sondern auch von anderen Strukturen wie Kantinen, Büro- und Besprechungsräumen oder Wachschutzdienste profitieren“ sagte Umweltminister Till Backhaus.

„Der Gewerbepark eignet sich hervorragend auch für innovative Start-ups und Betriebe der Recycling-Wirtschaft“, betonte IAG-Geschäftsführer Henry Forster. Die Gewerbegrundstücke sollen im Sommer 2025 baureif sein. Die Fertigstellung ist für das 1. Quartal 2026 geplant. Die mit der Ausführung beauftragte Firma Landschaftsbau & Umwelttechnik GmbH (LUT) aus Gadebusch leistet gute Arbeit und liegt voll im Plan. Die Kosten für das Gewerbegebiet mit Zufahrten, Abwasserpumpwerk und Druckrohrleitungen betragen ca. 7,5 Millionen Euro.

Damit verfolgt die IAG weiter zielstrebig den Umbau des Unternehmens zu einem Kompetenzzentrum für Umwelt- und Kreislaufwirtschaft. Im Oktober feierte die Belegschaft mit den Bauleuten aus der Region ein zünftiges Richtfest für das neue Multifunktionsgebäude, das der IAG als auch den sich ansiedelnden neuen Firmen als gemeinsames Verwaltungsgebäude dienen soll. Für das dreigeschossige Gebäude werden 13 Millionen Euro investiert. Das Projekt sei kostensparend, umweltschonend und nachhaltig, so Henry Forster.

Als ein „klares Bekenntnis zur Verantwortung für künftige Generationen“ bezeichnete Minister Till Backhaus den ebenfalls am Montag vollzogenen Start zur endgültigen Oberflächenabdichtung von weiteren 5,5 Hektar im Altbereich der Deponie. „Die endgültige Oberflächenabdichtung ist seit Jahren von dem Team rund um Herrn Forster in allen Details und mit hoher Sachkompetenz vorbereitet worden“, unterstrich Backhaus. Mit den umfangreichen Arbeiten zur Renaturierung wurde im Ergebnis des Bieterverfahrens das Fachunternehmen STRABAG Umwelttechnik GmbH beauftragt. Erste 3,5 Hektar hat das Unternehmen bereits 2022 nach neuesten Standards umweltgerecht versiegelt. In mehreren Bauabschnitten, so Forster, sind zunächst 50 Hektar des Deponiekörpers zur endgültigen Oberflächenabdichtung vorgesehen. Allein für die 5,5 Hektar betragen die Gesamtinvestitionskosten ca. 11,2 Millionen Euro.

„Die Baumaßnahmen sind sehr komplex und aufwändig. Für die Deponieklasse III sind mehrere besondere Sicherheits-Komponenten vorgeschrieben, um auch in späteren Jahren die Dichtigkeit der Abdeckung kontrollieren zu können“, erklärte Geschäftsführer Henry Forster. Insgesamt entstünde ein ca. 2,5 Meter hohes Abdichtungsbauwerk.

Auf den Untergrund werden zunächst eine Gas-, Trag- und Ausgleichsschicht sowie eine mineralische Dichtung aufgetragen. Es folgt eine flächig verschweißte Kunststoffdichtungsbahn als zweite Abdichtungskomponente. Zudem wird ein Dichtungskontrollsystem integriert, das mögliche Leckagen in der Kunststoffdichtungsschicht anzeigt. Diese Überwachungsmesssysteme werden über die gesamte endgültig abgedichtete Deponiefläche wie nach einem Schnittmusterbogen verteilt. Schlussendlich folgt eine Rekultivierungsschicht.

Martinimarkt 2024

Mecklenburg-Vorpommern bestellt zusätzliche Züge zum größten Jahrmarkt des Landes

Parchim – Anlässlich des Martinimarkts 2024 in Parchim setzen das Land Mecklenburg-Vorpommern und die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH – zusätzliche Züge auf der Linie RB13 zwischen Schwerin und Parchim ein. Die Maßnahme ist Teil der Mobilitätsoffensive M-V, die auch den Schienenpersonennahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere in ländlichen Regionen, weiter stärken soll.

„Mit den zusätzlichen Zügen zum Martinimarkt bieten wir den Besuchern des Jahrmarktes zusammen mit der ODEG eine bequeme An- und Abreise und leisten gleichzeitig einen Beitrag für den Klimaschutz“, sagte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Der Martinimarkt, Mecklenburgs größter Jahrmarkt, findet vom 31. Oktober bis 04. November 2024 statt. Die ODEG führt im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 16 zusätzliche Fahrten am Wochenende 02./03. November 2024 auf der Strecke der RB13 zwischen Schwerin und Parchim durch.

Diese zusätzlichen Fahrten werden mit einem zusätzlichen Fahrzeug vom gewohnten Typ Regioshuttle angeboten. Gäste können den Martinimarkt so auch am Wochenende bequem im Stundentakt erreichen. Die genauen Fahrzeiten zur An- und Abreise können der App „MV fährt gut“ entnommen werden.

Die Veranstaltungszeiten für den Martinimarkt:

  • Donnerstag, 31.10.2024 14:00 – 21:00 Uhr
  • Freitag, 01.11.2024 14:00 – 24:00 Uhr
  • Samstag, 02.11.2024 14:00 – 24:00 Uhr
  • Sonntag, 03.11.2024 11:00 – 21:00 Uhr
  • Montag, 04.11.2024 14:00 – 21:00 Uhr

Richtfest auf dem Schulcampus Grevesmühlen

Oldenburg: Gemeinsames Lernen und Miteinander auf dem Schulcampus

Grevesmühlen – Der Schulcampus Grevesmühlen wächst weiter. Nachdem die Regionale Schule mit Beginn des Schuljahres den Unterricht in den neuen Räumlichkeiten aufgenommen hat und die Bauarbeiten für die Grundschule begonnen haben, feiert jetzt die MOSAIK-SCHULE Richtfest. Die MOSAIK-SCHULE ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung der Diakonie Nord Nord Ost. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat am Richtfest teilgenommen.

„Der Schulcampus Grevesmühlen ist ein inklusives Schulprojekt. Gemeinsames Lernen und das Miteinander stehen im Mittelpunkt. Es gibt Raum, um die Schülerinnen und Schüler nach ihren Fähigkeiten zu fördern, so unterschiedlich sie auch sind, und es gibt Raum, sich zu begegnen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Der Schulcampus Grevesmühlen zeigt aber noch etwas Anderes: Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft arbeiten zusammen. Und diese Gemeinschaft ist für alle Seiten ein Gewinn“, so Oldenburg.

Die MOSAIK-SCHULE als Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erhält am Ploggenseering in Grevesmühlen einen dreigeschossigen Neubau mit Klassen-, Fach- und Kreativräumen sowie eine 215 Quadratmeter große Aula. Das Land fördert das Schulbauvorhaben mit rund 840.000 Euro. Die Fertigstellung ist voraussichtlich für den Sommer 2025 geplant.

An der MOSAIK-Schule lernen 78 Schülerinnen und Schüler in neun Klassen, die von 21 Lehrkräften gefördert und unterrichtet werden. In jeder Klasse arbeitet ein multiprofessionelles Team aus Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, Lehrkräften sowie unterstützenden pädagogischen Fachkräften. Den Schulcampus bilden eine Grundschule und eine Regionale Schule und die Förderschule in freier Trägerschaft.