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Kategorie: Landwirtschaft / Forst / Fischerei

Meerforelle in M-V

10. Fischzähleinrichtung in Betrieb genommen

Poischow – Wie viele Meerforellen laichen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) und mit welchem Erfolg? Dieser Frage gehen Mitarbeiter des Instituts für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV im aktuellen Meerforellenprojekt auf den Grund. Heute wird im Poischower Mühlenbach (LK Nordwestmecklenburg) die 10. Fischzähleinrichtung in Betrieb genommen.

Der Meerforellenbestand in den Küstengewässern des Landes beruht in weiten Teilen auf den Anfang der 1990er Jahre gestarteten Bemühungen zur flächendeckenden Wiederansiedlung der Meerforelle in MV und dem darauffolgenden Landesbesatzprogramm, das es bis heute gibt. „Zusammen mit Renaturierungsmaßnahmen in zahlreichen Fließgewässern des Landes mit anschließendem Initialbesatz konnten bis heute mehr als 50 Meerforellengewässer etabliert werden.

Die meisten von ihnen tragen mittlerweile selbstreproduzierend zum Bestand in unseren Küstengewässern bei. Für die Fischerei stellt die Meerforelle eine hochpreisige Fischart dar, die vergleichbar mit Lachsen gehandelt wird. Zudem lockt sie tausende Angler aus ganz Deutschland an die Küste von MV“, erläutert Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Der gewachsene Bestand spiegelt die Bemühungen der letzten 30 Jahre um diese Fischart wider und stellt einen für die Fischerei, den Tourismus und die Allgemeinheit nicht zu unterschätzenden Wert dar.

„Damit eine nachhaltige Nutzung dieser Ressource auch in einer vom Klimawandel geprägten Zukunft erreicht werden kann, ist ein Monitoring als Grundlage für ein wissensbasiertes Fischereimanagement gemäß dem Vorsorgeansatz unerlässlich. Dieser Ansatz steht im Einklang mit den formulierten Zielen der gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union“, ergänzt Minister Backhaus.

Um die notwendigen Daten über das saisonale Laichtieraufkommen zu erlangen, wurden bisher 9 videooptische Fischzähleinrichtungen in repräsentativen Fließgewässern des Landes installiert. „Mit der Inbetriebnahme der 10. Fischzähleinrichtung sind nun alle relevanten Gewässersysteme im Land in die Datenerfassung integriert“, sagte der Minister.

Die im Herbst aufsteigenden Meerforellen müssen diese Fischzähleinrichtungen passieren, um auf ihre Laichplätze zu gelangen und werden dabei von den Kameras erfasst. Hierfür wird jedes Objekt, das sich im Sichtfeld einer Kamera bewegt aufgezeichnet. Anschließend kommt eine KI-gestützte Bildauswertungssoftware zum Einsatz, die alle vorbeischwimmenden Meerforellen identifiziert.

Das aktuelle Meerforellenprojekt läuft von 2023 – 2025 und stellt die 3. Projektphase zur Bestandsuntersuchung der Meerforellen in MV dar. Seit 2017 wurden dabei schon rund 200 Fließgewässer des Landes als potentielle Laichgewässer untersucht.

Minister Backhaus erklärt, dass mit der finanziellen Unterstützung für das Meerforellenprojekt seit 2017 durch Land und EU in Höhe von bisher ca. 1.200.000 EUR ein wertvoller Beitrag zum Management der Meerforellen in MV geleistet wird, der Fischern und Anglern zugutekommt. Weitere Mittel in Höhe von 530.000 EURO werden bis 2025 zur Verfügung gestellt. Mit der Inbetriebnahme der 10. Fischzähleinrichtung im Poischower Mühlenbach wird die Datengrundlage für die Bestandsermittlung aufsteigender Meerforellen im Land vervollständigt.

Dritten Runde: „Bestes Bio aus MV“

Schwerin – Der Landeswettbewerb „Bestes Bio aus MV“ geht in die dritte Runde. Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt M-V vergibt 2024 zum dritten Mal den Förderpreis in der Kategorie „Bestes Betriebskonzept“. Interessierte können ab sofort teilnehmen und ihre Beiträge bis zum 31. Oktober 2024 einreichen.

Dazu Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus: „Die Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern überzeugen durch eine hohe Innovationskraft und überraschen mich regelmäßig mit ganz unterschiedlichen neuen Vermarktungsstrategien. Sie zeigen Verantwortung für Natur und Mensch und arbeiten jeden Tag für eine nachhaltige Ernährungssicherung. Ich bin daher sehr gespannt auf die Beiträge, die in diesem Jahr wieder eingehen“.

Zur Teilnahme am Wettbewerb „Bestes Bio aus MV“ sind innovative und engagierte ökologisch wirtschaftende Betriebe aus den Fachbereichen der Tier- und Pflanzenproduktion, des Obst- und Gemüsebaus aufgerufen. Dazu gehört, dass der Betrieb zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern beiträgt, z. B. durch praxisbewährte, regional angepasste Anbau- und Vermarktungskonzepte und/oder durch einen hohen Grad an sozialer Einsatzbereitschaft im Rahmen des Ökolandbaus. Das Konzept des Betriebes sollte geeignet sein, als Leitbild für andere Betriebe zu gelten. .

Die Teilnehmenden können durch das Einreichen einer Betriebsbeschreibung in Form des vorgegebenen, vollständig ausgefüllten, unterschriebenen Fragebogens (hängt dieser Pressemitteilung an) mitmachen. Neben der Beantwortung der Fragen können weitere Materialien zur Darstellung der vorbildlichen Leistung (Zertifikate, Fotos, Zeitungsausschnitte, Skizzen, Betriebsspiegel, usw.) nach eigenem Ermessen der Bewerbung beigefügt werden.

Folgende Bereiche werden bewertet:

  • Beitrag zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern
  • Natur- und Umweltschutz
  • Vermarktung
  • Regionales Engagement
  • Gesamtbetriebliches Konzept

Die Fachjury setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, der Landesforschungsanstalt, des Bauernverbandes MV, des BUND, der Hochschule Neubrandenburg, der Uni Rostock und Abgeordneten des Landtages. Ausgezeichnet werden bis zu drei Siegerinnen und Sieger. Für den Erstplatzierten steht ein Preisgeld in Höhe von 2.000,- Euro zur Verfügung. Die Plätze 2 und 3 erhalten jeweils 1000,- Euro bzw. 500,- Euro.

Einsendeschluss für die Teilnahme ist der 31. Oktober 2024.

Zukunft des Grünen Bandes

M-V wird Grünes Band als Nationales Naturmonument ausweisen

Schwerin – Auf Einladung des BUND wird Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus am 03.10.2024 um 10 Uhr im Rahmen der Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin an einer Podiumsdiskussion im Zukunftsforum (Schlossinnenhof) zur Zukunft des Grünen Bandes teilnehmen.

„Das Grüne Band steht für die Überwindung der Teilung und ist damit zum Symbol für die Einheit Deutschlands geworden. Seit vielen Jahren besteht die Idee, das Grüne Band als Ort des Gedenkens zu erhalten und zu einer Lebensader für die Natur zu weiterzuentwickeln. Entlang der Landesgrenzen zu Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist ein bedeutender Biotopverbund entstanden, der für viele seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere einen wichtigen Rückzugsraum und Wanderkorridor bietet. Umso mehr freue ich mich, dass Mecklenburg-Vorpommern das Grüne Band von der Ostsee bis zur Elbe bei Rüterberg als Nationales Naturmomument ausweisen wird und dazu ein Verordnungsverfahren beginnt“, kündigte Minister Backhaus im Vorfeld der Veranstaltung an.

Das Verordnungsverfahren muss nach den rechtlichen Vorschriften öffentlich und im Benehmen mit dem Bundesumweltministerium erfolgen.

Auf 1.400 Kilometern Gesamtlänge ist das Grüne Band ein einzigartiges Mosaik aus artenreichen Wiesen, Weiden, Mooren, Sümpfen und Heiden sowie halboffenen Bereichen mit Sträuchern bis zu Pionierwald. Immer wieder finden sich hier auch Zeugnisse jüngerer deutscher Geschichte. Eine Unterschutzstellung als Nationales Naturmonument ist in fast allen östlichen Bundesländern erfolgt. Thüringen war das erste Bundesland, was seinen über 700 Kilometer langen Abschnitt gesichert hat. Als erstes westlich angrenzendes Bundesland hat Hessen das Grüne Band als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben erklärt, an einer Ausweisung zu arbeiten.

In Mecklenburg-Vorpommern liegen insgesamt 173 Kilometer des Grünen Bandes. Der erste Schutz der Grenzregion erfolgte in Mecklenburg-Vorpommern bereits im September 1990 mit der Ausweisung des Naturparks Schaalsee im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR und acht Jahre später mit der Ausweisung des Biosphärenreservats Schaalsee (Juli 1998).

An der Podiumsdiskussion im Zukunftsforum im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit werden auch Herr Prof. Dr. Weiger (BUND-Ehrenvorsitzender), Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel (Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz), Dr. Andreas Wager (Museumsleiter Grenzhus Schlagsdorf) sowie Herr Ole Eggers (Landesgeschäftsführer BUND Schleswig-Holstein) an der Diskussionsrunde teilnehmen.

Nationale Naturmonumente sind nach § 24 Abs. 4 BNatSchG rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskulturellen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Ein Nationales Naturmonument unterliegt einem strengen Schutz, der jegliche Veränderung der geschützten Naturerscheinung ausschließt. Dieser herausgehobene Schutz ist auch als Auszeichnung zu verstehen. Er weist einerseits auf eine besondere Verantwortung hin und macht andererseits auf eine außergewöhnliche Attraktion aufmerksam.

Direkt nach dem Mauerfall wurde die Idee eines durchgehenden Grünen Bandes Deutschland von der Ostsee bis ins sächsisch-bayrische Vogtland durch den BUND initiiert. Dabei soll der Schutz als Nationales Naturmonument nicht nur einer einzigartigen Naturlandschaft mit unterschiedlichsten Lebensräumen und Artengemeinschaften dienen – das Grüne Band ist auch eine lebendige Erinnerungslandschaft als Zeugnis der deutschen Geschichte.

Anträge für fischereiliche Innovationen stellen

Schwerin – Anträge zur Förderung fischereilicher Innovationsvorhaben, deren Umsetzung ab 2025 geplant sind, können jetzt bis zum 20. Dezember 2024 beim Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden.

„Mit den innovativen Vorhaben zur besseren Bewirtschaftung und Erhaltung der biologischen Meeresschätze und aquatischen Ressourcen sollen Forschung und Entwicklung sowie Pilotprojekte unterstützt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Umsetzung von Innovationen auf Fischereifahrzeugen und Vorhaben zur Entwicklung oder Einführung neuer Technologien, die die Folgen des Fischfangs für die Umwelt verringern, einschließlich verbesserter Fangtechniken und einer verbesserten Selektivität der Fanggeräte.

Auch Vorhaben gehören dazu, deren Ziel eine nachhaltigere Nutzung der biologischen Meeresschätze sowie eine bessere Koexistenz mit geschützten Räubern ist. Des Weiteren fallen hierunter auch Projekte zur Entwicklung und Durchführung von Bestandserhaltungsmaßnahmen, d.h. zur Wiedereinbürgerung oder Wiederansiedlung gefährdeter oder ausgestorbener Fischarten in Küsten- und Binnengewässern (als Versuchsbesatzbesatzmaßnahmen)“, sagt Minister Dr. Till Backhaus.

Für die Umsetzung solcher Forschungsprojekte im Rahmen des EMFAF stehen in MV insgesamt Mittel in Höhe von 1.430.000 Euro zur Verfügung. Die Projekte müssen im Zusammenhang mit nachhaltiger Fischerei stehen, einen eindeutigen praktischen Bezug zur Küsten- und Binnenfischerei des Landes haben und einen überbetrieblichen Beitrag zum Erreichen der Ziele dieser Unterstützung leisten.

Sofern es sich bei den Antragstellern nicht um eine wissenschaftliche oder technische Stelle bzw. Forschungseinrichtung des öffentlichen Rechts handelt, sind die Vorhaben in Zusammenarbeit mit einer anerkannten wissenschaftlichen oder technischen Einrichtung durchzuführen bzw. müssen die Ergebnisse von einer solchen Einrichtung geprüft werden. Die Vorhaben sind bis spätestens Ende 2028 abzuschließen.

Die Antragsunterlagen sowie der vollständige „Aufruf“ sind unter „Fischerei und EMFAF“ unter dem folgenden Link abrufbar: https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Foerderungen/Foerderungen1/

Themenpark Holz auf der „RoBau 2024“

Rostock – Auf dem Messegelände der HanseMesse in Rostock findet vom 27. bis 29. September die Landesbaumesse „RoBau 2024“ statt. Als Informationsplattform für alle Bereiche des Bauwesens ist die RoBau die größte und erfolgreichste Baumesse in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch in diesem Jahr wird sich der im Februar 2002 im Landwirtschaftsministerium gegründete Landesbeirat Holz M-V mit einem Themenpark Holz an der Messe beteiligen, um gemeinsam mit den Partnern kommunale und private Bauherren sowie Bauplaner für nachhaltiges, ressourcenschonendes und ökologisches Bauen mit dem Rohstoff Holz zu gewinnen.

Auf dem Gemeinschaftsstand wird erneut eine wirkungsvolle Anlaufstelle mit vielfältigen Informationen und Präsentationen angeboten. Es werden Architekten und Bauingenieure vor Ort sein, die bereits seit vielen Jahren auf das Bauen mit Holz spezialisiert sind und Fragen zu Bauweisen, Brandschutz und Wirtschaftlichkeit beantworten können.

Im Werkstoff-Forum erhalten die Messebesucher Informationen über bekannte und neue Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und deren bautechnische Einsatzmöglichkeiten. Auf der Aktionsfläche werden zudem ausgewählte Wettbewerbsstücke der Leistungswettbewerbe „die gute Form“ und „Bestes Gesellenstück“ unter Schirmherrschaft des Landesinnungsverbands des Tischlerhandwerks präsentiert. Siegerehrung und Preisverleihung finden am 28.09. auf der Bühne des Messeforums statt.

Umrahmt wird der Themenpark durch eine Wanderausstellung „HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR – Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz“ von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister. Darüber hinaus werden die Besucher über die Vorteile der Holzverwendung informiert. Partner aus Industrie und Handel beteiligen sich mit Sponsoring, Materialbereitstellungen und Informationen.

Minister Dr. Till Backhaus begrüßt die Aktivitäten des Landesbeirates Holz. „Aufgrund der langfristigen Bindung von Kohlenstoff ist der nachwachsende Rohstoff Holz unverzichtbar für einen nachhaltig angelegten Klimaschutz. Neben seiner Klimafreundlichkeit sind es noch andere Potentiale, die für den Holzbau sprechen, beispielsweise die konstruktiven Vorteile des Baustoffes Holz.

Holz ist wesentlich leichter als andere Baustoffe, damit ist es für Aufstockungen bestens geeignet. Zudem macht der hohe Vorfertigungsgrad den Holzbau zu einer attraktiven Alternative“ so der Minister.

Die Baumesse findet vom 27. – 29.09., täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr, statt.

25 Jahre Michael Succow Stiftung

Greifswald – Seit nunmehr 25 Jahren leistet die Michael Succow Stiftung Pionierarbeit im Natur- und Klimaschutz – und das auf mittlerweile vier Kontinenten. Das Stiftungsjubiläum wird mit einem Festakt am Freitagnachmittag, 20.09., ab 14 Uhr, im Kultur- und Initiativenhaus Greifswald begangen. Zu den Gästen und Gratulanten gehört auch Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus.

 „Die Michael Succow Stiftung ist aus M-V nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger Partner der Landesregierung. Gemeinsam arbeiten wir daran, noch verbliebene intakte Ökosysteme zu sichern. Die beste Strategie dafür sind weiträumige Schutzgebiete, für die klare Regeln gelten. In Mecklenburg-Vorpommern kümmert sich die Stiftung um rund 700 Hektar Naturschutzflächen, u.a. die Karrendorfer Wiesen, einem Küstenüberflutungsmoor bei Greifswald. Grundsatz der Stiftungsarbeit ist von Anbeginn das Motto Erhalten – Haushalten – Werthalten und es bleibt auch künftig das Gebot der Stunde.

Dieser Dreiklang beschreibt, dass die Wildnis den Menschen nicht braucht, aber der Mensch die Wildnis. Sie ist unverzichtbar für den Schutz der biologischen Vielfalt, zur Erforschung von Umwelt- und Klimaveränderungen sowie zur Anpassung an diese oder zum ursprünglichen Naturerleben. Von Anfang an hat die Michael Succow Stiftung auch Schutzbemühungen in Partnerländern unterstützt und inzwischen ein beachtliches internationales Engagement vorzuweisen. Das dieses Engagement seinen Ursprung in Mecklenburg-Vorpommern hat, macht mich stolz und dankbar“, sagt der Minister.

Mit dem Preisgeld des Alternativen Nobelpreises, den Michael Succow 1997 für die Initiierung des Nationalparkprogramms in der ausklingenden DDR in Schweden erhielt, gründete er 1999 die Michael Succow Stiftung. Die Stiftung wird als gemeinnützig anerkannt und in den Bundesverband Deutscher Stiftungen aufgenommen. Stiftungsrat und Geschäftsführung arbeiten ehrenamtlich. Bereits 2000 beginnt die internationale Arbeit in Aserbaidschan.

In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald ist es der Stiftung in den vergangenen 25 Jahren gelungen, UNESCO-Weltnaturerbegebiete unter anderem im Iran und in Georgien einzurichten. Sie unterstützte die Gründung von Nationalparken in Aserbaidschan, Turkmenistan, Äthiopien und der Ukraine. Sie half dabei, UNESCO-Biosphärenreservate unter anderem in Äthiopien, Georgien, Iran, Usbekistan und Russland aufzubauen und insbesondere deren Kernzonen besser zu schützen.

Die Gründung des Greifswalder Moor Centrums im Jahr 2015, an der die Michael Succow Stiftung als Gründungsmitglied maßgeblich beteiligt war, bezeichnete Minister Backhaus als „Meilenstein“ für das moorreiche Mecklenburg-Vorpommern. „Die ca. 300.000 ha Moore in Mecklenburg-Vorpommern emittieren jährlich bis zu 6,2 Mio. Tonnen Kohlendioxidäquivalente und bilden somit die größte Treibhausgaseinzelquelle des Landes.

Der überwiegende Anteil stammt aus den entwässerten Mooren, wo der Torf mineralisiert wird und somit der bislang langfristig gebundene Kohlenstoff vor allem in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben wird“, beschreibt der Minister die Herausforderungen, „diese zu bewältigen kann nur in einem vertrauensvollen Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Verwaltung gelingen, wie wir es seit Anfang an mit der Succow-Stiftung pflegen.“

Bereits im Jahr 2000 hat die Landesregierung ein Konzept zur Bestands­sicherung und Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern (kurz: Moorschutzkonzept) verabschiedet. Darin wurden unter anderem Maßnahmen vorgeschlagen, die wie die Anhebung des Wasserstandes zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus den Mooren beitragen.

Geänderten Rahmenbedingungen und neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung tragend wurde das Konzept durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz fortgeschrieben und am 4. August 2009 veröffentlicht. Im Jahre 2011 wurde mit den MoorFutures ein alternatives Finanzierungsinstrument „made in Mecklenburg-Vorpommern“ auf den Markt gebracht. Es waren die ersten Zertifikate weltweit, die auf Basis von Moorwiedervernässungen generiert werden.

„Damit waren wir das erste Bundesand, welches die Themen Moor- und Klimaschutz wissenschaftsbasiert zusammengeführt hat. Das Greifswalder Moor Centrum hat dieser Entwicklung weiteren Auftrieb gegeben“, unterstrich der Minister Backhaus. Es folgte Ende 2017 die „Fachstrategie Paludikultur“ des Landes, welche nasse, d. h. torferhaltende, Nutzungsformen der Moore systematisch auf Anwendbarkeit, Kosten und Einsparpotentiale untersucht.

Auch hier war Mecklenburg-Vorpommern das erste Land, welches ein solches Papier vorgelegt und damit die Basis für weitere Entwicklungen geschaffen hat. Ende 2018 ist es außerdem gelungen, gemeinsam mit dem Bildungsministerium die Moorprofessur an der Universität Greifswald zu verstetigen, auch dies ist bislang in Deutschland beispiellos.

„Die Liste der Erfolge, die durch und mit der Michael Succow Stiftung erreicht wurden, ist lang. Abschließend hervorheben möchte ich aber noch das Engagement der Stiftung im Bereich Forschung und Weiterbildung und die enge Anbindung an die Universität Greifswald. Immer wieder sind Studierende in die Projekte der Stiftung eingebunden, ihre Qualifizierungsarbeiten werden von Stiftungsmitarbeitern betreut. Viele Projekte sind hoch innovativ und ermöglichen es Studierenden und Wissenschaftler sich international zu vernetzen.“

17. BIO-Landpartie M-V

Die Landes-regierung steht zum Öko-Landbau

Watzkendorf – Am Samstag, dem 21.09.2024, findet landesweit die 17. BIO-Landpartie in Mecklenburg und Vorpommern statt. Von 10.00 bis 17.00 Uhr präsentieren sich 61 biozertifizierte Unternehmen und Einrichtungen, um für interessierte Besucher die Praxis der ökologischen Erzeugung, Verarbeitung und der regionalen Vermarktung erlebbar zu machen.

„Der Umfang der beteiligten Bio-Betriebe zeigt die hohe Akzeptanz dieser Veranstaltung unter den Bio-Landwirten. Die ökologisch wirtschaftenden Betriebe, die sich heute vorstellen, belegen durch die Veredlung ihrer Produkte, dass sie sich den Anforderungen des Marktes stellen, und gehen damit beispielhaft voran“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Eröffnet wird die 17. Bio-Landpartie um 10 Uhr durch Koordinator Burkhard Roloff vom BUND M-V auf dem Gelände der Bio-Gärtnerei Watzkendorf (LK Mecklenburgische Seenplatte), die seit 1996 Gemüse, Kräuter und Jungpflanzen produziert und seit 2003 Demonstrationsbetrieb Ökologischer Landbau“ des bundesweiten Netzwerkes ist.

Im Vorfeld der Veranstaltung betonte Schirmherr Backhaus: „Mir ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus in unserem Land ein großes Anliegen. Mit den Rahmenbedingungen, die in Mecklenburg-Vorpommern gut konzipiert sind und eine hohe Akzeptanz haben, möchte die Landesregierung die biozertifizierten Landwirtschaftsbetriebe unterstützen, Marktanteile zu sichern und bei Wachstum weiter auszubauen.

Trotz aktuell schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für den ökologischen Ackerbau, insbesondere bei Getreide hat sich die Bio-Marktsituation insgesamt weiter erholt und stabilisiert. Bei tierischen Produkten aus ökologischer Erzeugung besteht wieder eine hohe Nachfrage, aktuell sogar ein Nachfrageüberhang.“

Rund 16 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich aktuell im Bioanbau. Mecklenburg-Vorpommern ist damit im Bundesvergleich vorne mit dabei (Platz 4). Der Bundesdurchschnitt an ökologisch bewirtschafteter Fläche umfasst ca. 11,8 Prozent. „Es freut mich, dass unser Land beim Vergleich des Anteils der biozertifizierten landwirtschaftlichen Betrieben mit inzwischen 25,4 Prozent im Bundesvergleich sogar einen Platz gut machen konnte und nun an zweiter Stelle steht“, sagte Minister Backhaus weiter.

In der neuen Förderperiode werden insgesamt 230 Mio. € für Honorierung der ökologischen Wirtschaftsweise zur Verfügung gestellt. Die geplante jährliche Auszahlung steigt von aktuell ca. 30 Mio. € jährlich auf ca. 45 Mio. €/Jahr. Eine Herbstantragstellung in 2024 für das Verpflichtungsjahr 2025 im FP 528 – Ökologischer/biologischer Landbau (Neu- und Erweiterungsanträge, Anträge Beibehalter) ist auch in diesem Jahr möglich. Aufgrund des Auslaufens der jetzigen Förderperiode voraussichtlich in 2027 ist jedoch ein Verpflichtungszeitraum für nur für vier Jahre möglich.

Im Rahmen der 17. BIO-Landpartie wird gemeinsam mit dem BUND M-V der 3. Landeswettbewerb „Bestes BIO aus M-V“ ausgelobt. Ab 01. Oktober können sich innovative und engagiert ökologisch wirtschaftende Landwirtschafts-, Gemüsebau- und Obstbaubetriebe bewerben. „Ich möchte alle Ökobetriebe ermutigen, an dem Wettbewerb in der Kategorie „Bestes Betriebskonzept“ teilzunehmen“, so Minister Backhaus.

Gesucht werden Unternehmen, die ein Leitbild für andere Ökobetriebe sein können. Zum Beispiel durch praxisbewährte, regional angepasste Anbau- und Vermarktungskonzepte oder auch eine besondere soziale Einsatzbereitschaft im Rahmen des Ökolandbaus. Für den Erstplatzierten steht ein Preisgeld von 2.000 Euro zur Verfügung. Die Plätze zwei und drei erhalten 1.000 Euro bzw. 500 Euro.

Das Landwirtschaftsministerium unterstützt die Bio-Landpartie in 2024 mit 5.000 Euro; die Mittel werden eingesetzt für die Öffentlichkeitsarbeit.

Walderlebnispfad wird heute eröffnet

Teterow – Im Rahmen der Deutschen Waldtage 2024 eröffnet Forstminister Dr. Till Backhaus heute ab 10.30 Uhr den Walderlebnispfad im Teterower Stadtwald (Heidberge). Die Deutschen Waldtage, eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, dem Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V., der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung und dem Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten, stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Wald und Wissen“.

„Ich freue mich besonders, heute hier zu sein. Denn der Walderlebnispfad ist eine wunderbare Gelegenheit, um auf die vielen Facetten des Waldes aufmerksam zu machen. Er schützt vor Erosion, Hochwasser, Trockenheit und Hitze. Auch ist er wichtig für das Klima, er filtert die Luft, speichert Kohlenstoff und produziert den für Mensch und Tier notwendigen Sauerstoff. Wald ist der Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten und gibt als Teil des Clusters ‚Holz und Forst‘ 1,3 Millionen Menschen in Deutschland Arbeit.

Durch den Besuch werden Leute aller Altersklassen angehalten, sich verantwortungsbewusst in der Natur zu bewegen. Denn oft genügen schon kleine Aktionen, um den Wald und damit die Umwelt zu schonen. Dabei soll der Pfad die Lust auf weitere Naturbesuche wecken und besondere Erlebnisse in der Natur verschaffen. Achtsamkeit, Entschleunigung und Waldbaden spielen dabei eine Rolle. Es stehen weder digitale Hilfsmittel noch extra spektakuläre Attraktionen im Fokus. Es geht vielmehr um die reale Welt und die Sensibilisierung für die Besonderheiten dieses Waldstandortes“, sagte der Minister.

Der neue Erlebnispfad unterteilt sich in zwei Bereiche: einmal in den Wald der Talente mit zehn Stationen und zum Anderem in den Philosophenweg mit weiteren sechs Stationen. Im Wald der Talente soll sich der Besucher mit den Talenten des Waldes oder seiner Bewohner auseinandersetzen bzw. messen. Die beiden Bereiche können sowohl separat als auch ergänzt abgelaufen werden.

Im Wald der Talente befindet sich beispielsweise die Station eins „Sportskanone gesucht“ in unmittelbarer Nähe zum Waldspielplatz. Hier werden die sportlichen Talente der Waldbewohner erläutert. Auf dem Philosophenweg erzählt ein alter Förster seiner Enkelin auf einer Infotafel interessantes über den Wald und den vom Menschen gemachten Klimawandel. Im Verlauf des Walderlebnispfades gibt es hinreichend Sitzmöglichkeiten sowie Ausblicke auch in die freie Landschaft.

„Besonders danke ich Rüdiger Neise, der seit Ende August im wohlverdienten Ruhestand ist. Er hat sich nicht nur für die Errichtung des Walderlebnispfades im Teterower Stadtwald sehr eingesetzt. Er war gleichermaßen ein ebenso engagierter wie anerkannter Leiter des Forstamtes Dargun. Ihm sowie allen an der Errichtung beteiligten Firmen und Ehrenamtlichen danke ich sehr herzlich“, sagte Backhaus.

Die Gesamtbaukosten lagen bei rund 416.000 Euro, die mit ca. 373.700 Euro über die Richtlinie zur Förderung forstlicher Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützt wurden.