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Kategorie: Städte und Gemeinden

Neue Prädikate „Tourismusort“ vergeben

Meyer: Investitionen in touristische Infrastruktur sind Gewinn für Urlaubsgäste, Tagesausflügler und Einheimische

Bad Doberan – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat am Freitag die Stadt Bad Doberan und die Gemeinde Crivitz, Neubrandenburg, Pasewalk sowie die Gemeinde Zierow offiziell als Tourismusorte ausgezeichnet.

„Die Tourismusorte im Land haben sich dafür entschieden, gute Gastgeber zu sein und ihre Städte und Gemeinden weiter aufzuwerten. Denn: Investitionen in die touristische Infrastruktur sind ein Gewinn für Urlaubsgäste und Tagesausflüger, die in ihrer freien Zeit die attraktiven Angebote zur Erholung nutzen können. Zugleich können die Einwohner profitieren. Wichtig ist, dass diese von Anfang an in den Prozess mit einbezogen werden, um eine hohe Akzeptanz zu erreichen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer in Bad Doberan.

Bad Doberan

Die Stadt Bad Doberan (mit dem Ortsteil Bad Doberan) führt bereits seit dem Jahr 2000 als hochprädikatisierter Kurort das Prädikat „Heilbad“; der Ortsteil Heiligendamm zudem seit dem Jahr 2014 das Prädikat „Seeheilbad“. Bad Doberan liegt mit dem Seeheilbad Heiligendamm direkt am Meer; die Stadt selbst im Zentrum des touristischen Hotspot-Dreiecks Warnemünde-Rostock-Kühlungsborn. „Kultur genießen. Meer erleben.“ lautet das Motto der touristischen Vermarktung.

Beliebte Ausflugsziele sind die Bäderbahn Molli, die Sommerrodelbahn und die Traditionsgalopp-Rennbahn. „Der Tourismus spielt eine tragende Rolle im Ort und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sowie Lebensraumfaktor für Gewerbe, Einheimische und Gäste. Die breite Angebotsvielfalt in Bad Doberan soll jetzt zukunftssicher in allen Ortsteilen weiterentwickelt werden“, sagte Meyer.

Crivitz

Die Stadt Crivitz liegt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in der Lewitz und dem Naturpark Sternberger Seenland. Die Gäste der Region schätzen die Natur inmitten einer faszinierenden Landschaft. Buchen- und Eichenwälder umrahmen die Stadt und den Crivitzer See mit seinem Rundweg. Die Mammutbäume im Kölpiner Forst, Seen mit Badewasserqualität (Militzsee, Glambecksee und das Fließgewässer Warnow), das Warnow-Durchbruchtal bei Gädebehn, viele Baumnaturdenkmale sowie gut befahrbare Fahrradwege und Wanderwege zeichnen die Landschaft in und um Crivitz aus.

Das Anwesen Schloss Basthorst hat sich unter anderem als Hochzeitsort und für Tagungen etabliert. Zudem haben sich im Ort mehrere Künstler angesiedelt, die Basthorst den Ruf als Kunstdorf einbrachten. „Die engagierten Crivitzer haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. Es ist unter anderem vorgesehen, den Marktplatz umzubauen, einen Skaterpark für Kinder und Jugendliche zu errichten sowie den grünen Gürtel an Bäumen und Sträuchern zu einem grünen Band zusammen zu führen. Davon profitieren Einheimische und Gäste gleichermaßen“, sagte Meyer.

Neubrandenburg

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg ist die drittgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern und zugleich das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ostmecklenburg-Vorpommerns. Die Stadt besitzt das besterhaltene Bauwerk einer vollständigen mittelalterlichen Stadtbefestigung in Norddeutschland. Die vorhandene Befestigungsanlage mit ihrer 2.300 Meter langen kreisförmigen Stadtmauer, der Wallanlage, den Wehrtürmen und den Wiekhäusern prägt das Erscheinungsbild der Stadt.

„Urlaubsgäste, Tagesausflügler und Einheimische schätzen vor allem das vielfältige Kultur-, Veranstaltungs- und Einkaufsangebot der Stadt. Mit dem Tollensesee und dem Reitbahnsee bietet Neubrandenburg zudem zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, etwa beim Wasserwandern, Tauchen, Surfen und Reiten“, sagte Meyer.

Pasewalk

Die amtsfreie Stadt Pasewalk liegt am Ostufer der mittleren Uecker zwischen Ueckermünder Heide im Norden und der Uckermark im Süden im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Am südöstlichen Rand der Stadt liegt das Landschaftsschutzgebiet Pasewalker Kirchenforst mit einer Größe von 790 Hektar. Dieses besteht vor allem aus Kiefern verschiedenen Alters. Außerdem bietet die Stadt mehrere Übernachtungsmöglichkeiten mit zahlreichen Privatunterkünften, zwei Hotels sowie dem historischen Lokschuppen – hier können Gäste in Schlafwaggons übernachten und die Freizeitmöglichkeiten ringsum nutzen, wie das Eisenbahnmuseum, Draisinenfahrt oder die Kanu-Ausleihe für eine Paddeltour auf der Uecker.

„Zukünftig ist ein Caravan-Stellplatz am Fluss in der Planung. Direkt an der Uecker und nur wenige Fußminuten von der Pasewalker Innenstadt entfernt befindet sich der Wasserwanderrastplatz. In direkter Nachbarschaft lädt der KunstgARTen Stettiner Haff zur Besichtigung von Objekten internationaler Künstler ein. Am Wasserwanderrastplatz kann das ´Mobile Hörstück´ ausgeliehen werden, ein etwa 40-minütiger künstlerisch gestalteter Stadtrundgang. So lässt sich die Region in besonderer Weise erleben“, sagte Meyer.

Zierow

Die Gemeinde Zierow trägt seit Juli 2015 für den Ortsteil Zierow den Titel „anerkannter Erholungsort“. Die Prädikatisierung „Tourismusort“ gilt für die gesamte Gemeinde. Zierow liegt im Klützer Winkel, einem Landstrich an der westlichen Mecklenburgischen Ostseeküste. Die Gemeinde befindet sich direkt an der Wismarer Bucht und verfügt über einen etwa zwei Kilometer langen Ostseeküstenabschnitt an der Eggers Wiek. „Die weiträumigen Ackerlandschaften und die beeindruckenden Alleen in Verbindung mit dem milden Reizklima liefern herausragende Voraussetzungen für einen erholsamen Aufenthalt in der Gemeinde Zierow. Die Kurabgabeeinnahmen in den Ortsteilen können klug eingesetzt werden, wie beispielsweise die geplante Modernisierung der Wanderrastplätze“, sagte Meyer.

31 Städte und Gemeinden im Land sind „Anerkannte Tourismusorte“

Seit der Anpassung des Kurortgesetzes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 haben 31 anerkannte Tourismusorte und eine anerkannte Tourismusregion (Mönchgut-Granitz) die Auszeichnung erlangt. Gemeinden, die über eine landschaftlich bevorzugte Lage oder bedeutende kulturelle Einrichtungen (insbesondere Museen oder Theater), internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von überörtlicher Bedeutung, Angebote für Naherholung wie insbesondere Ausflugsmöglichkeiten, Grünflächen, Rad- und Wanderwege, ein vielfältiges gastronomisches Angebot oder wichtige Dienstleistungsangebote für benachbarte Kur- und Erholungsorte verfügen, können ein Prädikat als „Tourismusort“ erhalten.

Weitere Tourismusorte im Land sind Kargow, Ivenack, Stavenhagen, Anklam, Wittenbeck, Börgerende-Rethwisch, Kröpelin, Bastorf, Kalkhorst, Steffenshagen, Rostock, Hohenkirchen, Zarrentin am Schaalsee, Alt Schwerin, Elmenhorst/Lichtenhagen, Altwarp, Stolpe an der Peene, Ummanz, Bad Kleinen, Dassow, Dobin am See, Klütz, Bugewitz, Güstrow, Plau am See und Schwaan. Zudem wurde im Sommer 2022 der Gemeindezusammenschluss „Mönchgut-Granitz“ als erste Tourismusregion des Landes anerkannt.

LEADER-Förderung für mobilen Holzservice

Redefin – Am Donnerstag hat der Mobile Holzservice Redefin im Beisein von Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, den neuen funkgesteuerten, raupengetriebenen Geräteträger Irus Twin 75 V 2 eingeweiht. Die Maschine erleichtert es, Flächen von Bewuchs freizuhalten. Arbeiten an steilen Böschungen, etwa bei Regenrückhaltebecken oder bei schwer zugänglichen Flächen, sind damit machbar.

Auch in feuchten Gebieten oder Bereichen, in denen der Einsatz radgetriebener Geräte verboten ist, kann die Maschine verwendet werden. Der LEADER-Zuschuss in Höhe von knapp 131.700 Euro ermöglichte die Gesamtinvestition in Höhe von rund 223.900 Euro.

„Ich bin nicht nur in dieser Region geboren und aufgewachsen, sondern habe hier auch meine ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt. Deswegen freue ich mich besonders, heute hier sein zu dürfen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich viel getan. Durch Landes- und EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) konnten hier viele Projekte realisiert werden.

Insbesondere die LEADER-Mittel ermöglichen eine breite, bürgerschaftlich getragene Regionalentwicklung. Denn mit dem Programm entscheiden die lokalen Aktionsgruppen (LAGs) vor Ort, was wie gefördert werden soll. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Erschließung und Sicherung von Erwerbsmöglichkeiten im ländlichen Raum. Dafür ist diese Fördermaßnahme geradezu beispielhaft“, sagte der Minister.

Insgesamt wurden 22 Vorhaben in der Gemeinde Redefin seit 2008 mit ELER-Geldern gefördert. Die Gesamtinvestition lag bei rund 8,6 Millionen Euro, die mit rund 6,4 Millionen Euro unterstützt wurde.

Mit der neuen Maschine ist das Unternehmen nun breiter aufgestellt. Waren bisher Lohnspalten, Lohnsägen und Kaminholz die Haupteinnahmequellen, kann es künftig auch in der Biotop- und Landschaftspflege sowie in der Waldbrandprävention- und Bekämpfung aktiv sein. Die neuen Gerätschaften ermöglichen unter anderem das Mähen, das Mulchen, das Fräsen von Baumstubben, das Anlegen von Brandschneisen und die Beseitigung von Tot- und Unterholz.

Zwischen 2017 und 2022 gab es in MV 320 Waldbrände, die eine Gesamtfläche von rund 1050 Hektar verwüstet haben. Besonders schwerwiegend war der Brand 2019 in Lübtheen.

Zwischen 1. März und 15. Mai 2023 gab es bisher acht Waldbrände auf einer Fläche von rund 0,8 Hektar.

Einsatz von Städtebaufördermitteln

Sporthalle in Schwerin-Lankow wird mit Städtebaufördermitteln saniert

Schwerin – Die Stadt Schwerin hat vom Innenministerium die Zusage über 400.000 Euro für die Instandsetzung der Sporthalle in der Ratzeburger Straße in Lankow erhalten, 200.000 investiert sie selbst. Die Dreifeldhalle wurde 1975 erbaut und wird seitdem für den Schul- und Vereinssport genutzt.

In den Jahren 2012/2014 erfolgte eine erste Teilsanierung, während der das Fensterlichtband ausgetauscht, die Dacheindeckung erneuert und die längsseitigen Fassaden saniert wurden.

Jetzt ist geplant, die Dämmung zu verbessern, die Fassaden an den Giebelseiten zu erneuern und energieeffiziente LED-Beleuchtung im Innenbereich zu installieren. Außerdem soll eine brandschutztechnische Aufrüstung erfolgen.

Für die Barrierefreiheit wird die Außentreppe an der Westseite durch eine Rampe ersetzt. Im Juni sollen die Bauarbeiten beginnen und im November 2023 abgeschlossen sein.

Zarrendorf erhält eigenes Wappen

Mit Greifvogel und Torfspaten

Wappen der Gemeinde Zarrendorf
Wappen der Gemeinde Zarrendorf

Zarrendorf – Die Gemeinde Zarrendorf im Landkreis Vorpommern-Rügen erhält ein eigenes Wappen. Die Urkunde für das Hoheitszeichen mit der Wappengenehmigung hat das Innenministerium jetzt an Bürgermeister Christian Röver versandt.

„Ich freue mich sehr über das Engagement der Gemeinde für ein eigenes Wappen. Dieses spricht für ihr Interesse, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren. Wappen spiegeln anschaulich die Besonderheiten eines Ortes. Sie fördern Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein. Und nicht zuletzt ist das Wappen ein starkes Symbol für die kommunale Selbstverwaltung als wichtigem Bestandteil unserer Demokratie“, würdigte Innen- und Kommunalminister Christian Pegel den Einsatz der Zarrendorfer für ein eigenes Wappen.

Dieses zeigt laut Wappenbrief „in Gold eine rote, schwarz bewehrte und blau gezungte Gabelweihe von einem blauen, schräglinken Torfspaten auffliegend“.

„Der in Zarrendorf häufig auftretende Rotmilan, auch Gabelweihe genannt, steht als herausragendes Symbol für die Fauna der Gemeinde. Der Torfspaten nimmt Bezug auf den Torfabbau, der in der Geschichte, Entstehung und wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes eine tragende Rolle spielt“, erklärt Bürgermeister Christian Röver das Wappen. Zu dessen Bedeutung für die Zarrendorfer sagt er:

„Es gibt unserer wachsenden Gemeinde ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, in Ehrfurcht vor der Einfachheit der Vergangenheit während der Zeit des Torfabbaus und in Demut beim Anblick der über uns fliegenden Gabelweihe.“
An den Torfabbau erinnern die Zarrendorfer seit Mitte der 1990er Jahre auch mit einem Torffest, dessen nächste Auflage fürs kommende Jahr geplant ist.

Das Wappen kann die Gemeinde künftig zum Beispiel im Siegel, im Briefkopf und/oder auf Amtsschildern führen. „Wo sie es am Ende tatsächlich nutzt, kann die Gemeinde selbstverständlich selbst festlegen“, so Kommunalminister Christian Pegel.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 386 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 298 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Jährlich werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen und Siegel – muss die Gemeinde in Papierform im Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben, die Sie auf der Webseite des Ministeriums herunterladen können.

Feuerwehr trifft Schule

Schüler begeistern mit Hausarbeiten über Technik und Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren

Insel Rügen – Aufregung herrscht an der Gingster Schule, denn eine Feuerwehr wird für einen Löschangriff vorbereitet. Besorgte und neugierige Schüler drängen sich an den Fenstern der Klassenzimmer. Zum Glück ist es nur eine Übung – ohne Gefahren, Feuer und Verletzte. Zwei Jungen aus den 10. Klassen haben nämlich Fahrzeug, Technik und Mannschaft organisiert, um ihre Hausarbeit anschaulich zu verteidigen.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst entschieden sich im letzten Herbst, über eine ihrer Leidenschaften eine Hausarbeit zu schreiben. Diese gehört zu den schulischen Kompetenzen, die sie zusammen mit ihren Fachlehrern einstudieren und üben. Das Recherchieren und Dokumentieren zur ausgewählten Thematik fiel ihnen leicht. „Wir sind beide seit dem 6. Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr Neuenkirchen“, erklärt Gedeon. „Und seit wenigen Monaten aktive Feuerwehrmänner“, ergänzt Lucas. Da gehören einige Einsätze schon dazu, in denen man eine Menge lernt. Die Maximen der Lebensretter haben sie schon längst verinnerlicht und bereichern mit ihrer Einsatzbereitschaft die Truppe.

Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel
Lucas Ziech und Gedeon Thunhorst sind begeisterte Feuerwehrmänner. Sie beschäftigten sich in ihren Hausarbeiten mit Alltag und Aufgaben der Lebensretter. Foto: Martina Zabel

„Man spürt, wie sehr die Jungen mit ihrer Feuerwehr verbunden sind“, sagt Martina Zabel, eine der prüfenden Lehrerinnen. Zur Verteidigung ihrer Ergebnisse haben sich beide so abgestimmt, dass sie ihre theoretischen Abhandlungen über technische Details und einen Löschangriff am besten mit einer Feuerwehr und ihren Kameraden vorführen konnten. Das sei die hohe Kunst der Präsentation von Schülerergebnissen, meint Lehrerkollege Christian Ruback. Mit vielen praktischen Erfahrungen könne man besser Vorträge halten oder Fragen beantworten.

An der Gingster Schule gehört die Hausarbeit in den 9. und 10. Klassen zum Schülerleben. Jährlich beschäftigen sich fast 100 Jungen und Mädchen mit ganz unterschiedlichen Themen, die vor allem Bezüge zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern haben. „Wir sehen den Prozess als Gemeinschaftsarbeit aller Lehrer und Schüler“, erklärt Schulleiter André Farin. „Schüler zeigen sich von einer ganz anderen Seite, wenn sie von Hobbys, Leidenschaften oder Forschungsergebnissen sprechen.“ Das müsse man unbedingt bewahren.

Während andere Schulen im Land aus unterschiedlichen Gründen Abstand von Jahres- und Hausarbeiten nehmen, wird Gingst ein eigenes Modell ausprobieren. Projektleiterin Martina Zabel berät mit ihren Kollegen eine Anpassung in Internetzeiten: „Unsere Hausarbeitsaufträge werden noch praktischer gestaltet sein als bisher.“ Eine Produktidee, deren Planung und Umsetzung sollen im Mittelpunkt stehen, beispielsweise ein Wanderflyer für Gingst und Umgebung, ein Trainingsplan für gesunde Schüler oder ein Podcast über drogensüchtige Kinder. Die Kooperation mit Partnern, wie der Freiwilligen Feuerwehr oder einheimischen Landwirten, werde man dabei weiterhin pflegen können.

Kulturmühle in Parchim eröffnet

Parchim – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat  in Parchim die neue Kulturmühle eröffnet: „Es kommt wieder Leben in die alte, neue Kulturmühle: Das Mecklenburgische Staatstheater und das Parchimer Stadtmuseum machen aus der Kulturmühle ein neues Zentrum von Kultur und Begegnung mitten in Parchim, barrierefrei und generationsübergreifend. Ich freue mich sehr, dass wir die Kulturmühle heute gemeinsam eröffnen.“

Die Regierungschefin bedankte sich bei allen, die an diesem Bau ganz praktisch beteiligt waren, „von den Architekten und Planern bis zu den Handwerkern, den Baufirmen und ihren Beschäftigten. Sie haben viel vom alten Charme der Mühle erhalten und gleichzeitig unter schwierigen Bedingungen Neues und Modernes geschaffen.“

Sie dankte auch der Stadt Parchim und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, die das Leuchtturmprojekt Kulturmühle gemeinsam vorangebracht haben. „Das Land hat den Bau ebenfalls unterstützt. Die 15,5 Millionen Euro setzen sich aus Fördermitteln der Europäischen Union und der erforderlichen Kofinanzierung des Landes zusammen. Politik und Kultur haben an einem Strang gezogen und das hat sich gelohnt.“

Parchim habe mit der Verbindung aus Museum, Theater, Begegnung und Gastronomie in der neuen Kulturmühle eine Chance mehr, sich als attraktiver Ort für Einheimische und Gäste zu profilieren. „Für eine Stadt im ländlichen Raum ist das ein einmaliges Projekt und eine Riesenchance.“, ist die Regierungschefin überzeugt.

Jetzt werde in Parchim wieder das Junge Staatstheater seinen Haupt-Spielort haben. Aber alle anderen Sparten kommen ebenfalls nach Parchim. Schwesig: „Ich wünsche allen, die hier auf der Kulturbühne auftreten werden, und besonders dem Jungen Staatstheater den Mut, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, und viele Aufführungen, bei denen der Funke ins Publikum überspringt.“

Wir brauchen Kultur, um als Gesellschaft zusammenzuhalten, so die Regierungschefin weiter. „Wir haben den Theatern im Land 2018 mit dem Theaterpakt Planungssicherheit gegeben – mit einer jährlichen Anhebung der Mittel und mit der Unterstützung einer tariflichen Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Das Land unterstützt Investitionen in die Kultur, wie die Kulturmühle Parchim, die großen kulturellen Einrichtungen ebenso wie ehrenamtliche Initiativen, freie Kultur und Mitmachangebote. Und das Land stehe der Kultur zur Seite, wenn es Schwierigkeiten gibt. Zum Beispiel in der Corona-Zeit oder bei den steigenden Energiekosten.

„Ich wünsche viel Glück für alle Bereiche der neuen Kulturmühle. Allen Menschen, die hier spielen, vorbereiten, aufräumen und mitwirken, alles Gute und viel Erfolg. Und den Menschen in Parchim, dem Publikum, wünsche ich viel Freude an diesem schönen, interessanten, alten und neuen, vielversprechenden Ort mitten in ihrer Stadt“, betonte die Ministerpräsidentin abschließend.

Tag der Städtebauförderung

Christian Pegel: Städtebauförderung ist Garant für kommunale Entwicklung

Rostock – Bauminister Christian Pegel hat heute mit Rostocks Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau Dr. Ute Fischer-Gäde in Rostock-Dierkow ein Straßenfest mit Kunstausstellung und damit den Tag der Städtebauförderung  für Mecklenburg-Vorpommern eröffnet. Bundesweit wird der Tag seit 2015 jedes Jahr im Mai mit vielen Veranstaltungen begangen.

„Die Städtebauförderung von Bund, Land und Kommunen ist seit mehr als drei Jahrzehnten Garant für die erfolgreiche Entwicklung unserer Städte und Gemeinden. In Mecklenburg-Vorpommern sind seither rund 3,5 Milliarden Euro in mehr als 200 sogenannte städtebauliche Gesamtmaßnahmen in 123 Kommunen geflossen. Mehr als 14.000 öffentliche Bauwerke und Wohngebäude wurden gefördert, außerdem mehr als 3.800 Straßen, Wege und Plätze“, bilanzierte Christian Pegel zum Tag der Städtebauförderung 2023.

„Wir sind sehr dankbar, dass es die Städtebauförderung gibt. In Rostock wurden bislang knapp 300 Millionen Euro Städtebaufördermittel verbaut, die jeweils zu einem Drittel von Bund, Land und Stadt getragen werden. Viele der gemeinsamen Projekte waren oft auch Initialzündungen für zusätzliche private Investitionen Die neue, etwa 16.000 Quadratmeter große Grünanlage am Kurt-Schumacher-Ring, die im vergangenen Jahr fertiggestellt worden, ist ein gutes Beispiel dafür, wie dieses Geld unsere Städte noch attraktiver macht“, sagte Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde.

„In den Großwohnsiedlungen unseres Landes sind Grünanlagen wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur: Sie dienen als Treffpunkt und zur Erholung der Anwohnerinnen und Anwohner. Die neue Anlage in Dierkow ist ein hervorragendes Beispiel, wie sich die Aufenthaltsqualität durch neue Wege, Pflanzen und auch Kunstwerke verbessern lässt“, fügte Christian Pegel hinzu. 680.000 Euro Städtebaufördermittel kamen in Dierkow bei einer Gesamtinvestition von 970.000 Euro zum Einsatz.

Eine kleine Überraschung hatte der Minister zum Tag der Städtebauförderung auch in petto: eine Förderzusage für ein Stadtteilbüro für das Quartiersmanagement in Rostock-Lichtenhagen. Für dieses sollen demnächst Räume der Wohnungsgenossenschaft Marienehe am Lichtenhäger Brink 10 hergerichtet werden. Der Eigentümer hat die Räume bereits grundsaniert. Weitere Arbeiten werden mit rund 93.000 Euro aus Städtebaufördermitteln unterstützt. So soll zum Beispiel eine Außenrampe gebaut werden, damit das Büro behindertengerecht erreichbar ist.

Im Anschluss an den Termin in Rostock nahm der Bauminister in Güstrow mit Bürgermeister Arne Schuldt an der öffentlichen Vorstellung der Planungen für Sanierung und Neugestaltung des Marktplatzes teil. Dort sollen die Wasserver- und -entsorgung sowie die Oberflächenbeläge grundhaft erneuert und den Platz mit Bänken, Papierkörben und Fahrradbügeln ausgerüstet werden. Wege, Bushaltestelle und Toiletten werden barrierefrei gestaltet.

Im nördlichen Teil des Markts werden ein Wasserspiel und ein Trinkbrunnen installiert sowie am gesamten Platz Leucht-Stelen mit Anschlüssen für WLAN, Spot-Beleuchtung und E-Ladestation aufgestellt. Die Gesamtinvestition für den Marktplatz wird rund 7,4 Millionen Euro betragen; 3,7 Millionen davon werden Städtebaufördermittel sein.

Unter dem Motto „Wir im Quartier“ finden heute deutschlandweit in etwa 500 Kommunen Veranstaltungen zur Städtebauförderung statt – von Stadtspaziergängen und Quartiersfesten über Workshops, Baustellenbegehungen und Stadtrallyes bis zu Tagen der offenen Tür und Ausstellungen. Städte und Gemeinden informieren an diesem Tag über ihre Projekte, Planungen und Erfolge der Städtebauförderung und laden dazu ein, an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes mitzuwirken.

In Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich die Städte Barth, Dömitz, Grabow, Güstrow, Ludwigslust, Neubrandenburg, Neustrelitz, Parchim, Rostock, Schwerin, Stralsund, Ueckermünde, Wismar und Woldegk.

Gewerbegebiet Boizenburg

Schulte: Areal ist Dank verkehrsgünstiger Lage und guter Infrastruktur stark nachgefragt

Boizenburg – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute die erweiterten Flächen im Industrie- und Gewerbegebiet Lindhorst in Boizenburg offiziell frei gegeben.

„Eine gut ausgebaute Infrastruktur der Gewerbegebiete ist Grundvoraussetzung für die Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen. Im Boizenburger Industrie- und Gewerbegebiet hat das gut funktioniert. Dank der verkehrsgünstigen Lage und attraktiver Gewerbeflächen ist das Areal so gefragt, dass weitere Flächen benötigt werden. Diese Entwicklung stärkt die regionale Wirtschaft, schafft und sichert Arbeitsplätze“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Mit der Erschließung des Industriegebietes unter dem Namen „Gammwiese“ in Boizenburg wurde in 2005 begonnen. Die Auslastung der Fläche beträgt 100 Prozent. Jetzt ist vorgesehen, das am östlichen Stadtrand gelegene Industriegebiet „Gammwiese“ zu erweitern, um weitere Flächen zur Verfügung stellen zu können.

Das Vorhaben umfasst die Erschließung (Verkehrsanlagen, Abwasserentsorgung, Löschwasserbrunnen und Ausgleichs- sowie Artenschutzmaßnahmen) des Industriegebietes Gammwiese Nord und Gammwiese Nordwest/Nordost. Nach Angaben der Stadt Boizenburg soll das Industrie- und Gewerbegebiet nunmehr mit dem Namenszusatz „Lindhorst“ vermarktet werden. Die Fläche der Erweiterung beträgt fast 25 Hektar; das bisherige Gebiet umfasste knapp 21 Hektar.

„Um im Standortwettbewerb bei potentiellen Investoren zu bestehen, ist es wichtig, gut erschlossene Gewerbeflächen anzubieten. Dabei unterstützen wir die Kommunen und fördern die Investitionen in die Infrastruktur“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition der Erweiterung beträgt rund vier Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro.

Die Stadt Boizenburg wurde seit 1990 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe für Infrastrukturmaßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt rund 19,6 Millionen Euro bei Gesamtausgaben in Höhe von rund 28,9 Millionen Euro unterstützt.

Mit diesen Mitteln wurden unter anderem die Erschließung des Gewerbegebietes Boizenburg-Bahnhof, die Erschließung des Industriestandortes Elbewerft sowie die Erweiterung der Kläranlage gefördert.