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Kategorie: Tourismus

Nachhaltiger Tourismus auf der Insel Rügen

Tourismusminister informiert sich über maritime, nachhaltige Urlaubswelt in Lauterbach (Rügen) / Meyer: Gutes Beispiel für nachhaltigen Tourismus – markante Alleinstellungsmerkmale für die Region entstanden

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat sich heute in Lauterbach bei der im-jaich oHG wasserferienwelt Rügen über aktuelle Vorhaben informiert. Das Unternehmen baut unter anderem Yachthäfen zu nachhaltigen Urlaubswelten aus; so sind schwimmende Ferienhäuser, auf Pfählen stehende Suiten, Uferhäuser und Hotels auf Rügen und in Bremerhaven entstanden.

„Das Familienunternehmen hat auf Rügen eine maritime, nachhaltige Urlaubswelt entwickelt. Neben unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten kann Wassersport betrieben werden, zudem gibt es einen Werft- und Marinabetrieb. Von Beginn an wurde der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt – die Nutzung von Sonnenenergie, der Betrieb eines Blockheizkraftwerks und Nahwärmeleitungen sorgen für eine effiziente Wärme- und Stromerzeugung.

Das ist ein gutes Beispiel für nachhaltigen Tourismus. Darüber hinaus sind mit der besonderen Bauweise der Pfahlhaussuiten und der schwimmenden Ferienhäuser im Yachthafen markante Alleinstellungsmerkmale entstanden, die sich gut in die Region einfügen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Familienunternehmen wurde vor über 35 Jahren gegründet. Seit dieser Zeit entstanden insgesamt neun Marinas an der deutschen Nord- und Ostseeküste, das Boardinghouse und Hotel in Bremerhaven sowie eine vielfältige Wasserferienwelt auf Rügen. Am Standort in Lauterbach arbeiten rund 60 Beschäftigte, die ganzjährig angestellt sind. Neben dem Standort Lauterbach liegt in einer Lagune im Süden der Insel Rügen die Naturoase Gustow.

In Waren (Müritz) betreibt die im-jaich GmbH & Co. KG den Yachthafen mit 160 Liegeplätzen im Stadtzentrum. Weiterhin gibt es innerhalb des Familienunternehmens die Ostseedienst GmbH mit Sitz in Kappeln (Schleswig-Holstein). Das Unternehmen ist an der gesamten deutschen Ostseeküste, aber auch an der Nordsee, den Kanälen und Binnenseen im Bereich Hafen- und Wasserbau aktiv. „Das Unternehmen geht einen klugen, beispielgebenden Weg und stellt sich inhaltlich breit auf, um auch im touristischen Bereich ganzjährig aktiv sein zu können“, sagte Meyer.

Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat die „Nachhaltigen Urlaubswelten an Deutschlands Küsten“ der im-jaich oHG mit dem Deutschen Tourismuspreis 2023 ausgezeichnet. Das Projekt überzeugte die Jury durch originelle Ferienunterkünfte am Wasser, nachhaltiges Unternehmertum sowie eine vielschichtige Nachhaltigkeitsstrategie. Aus der Begründung: Die nachhaltigen Urlaubswelten zeichnen sich durch eine bemerkenswert vielschichtige Nachhaltigkeitsstrategie aus.

Die Verzahnung origineller Ferienunterkünfte mit einem Yacht- und Werftbetrieb zeugt von klugem Unternehmertum, das auch ganzjährige Beschäftigung ermöglicht. Besonders innovativ wird die Rolle als lebendiges Reallabor bewertet.

Vor rund zwei Jahren hat das Wirtschaftsministerium die Modernisierung des Naturhafens Gustow mit rund 787.000 Euro bei Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 1,96 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Mit dem Vorhaben sind zwei neue Arbeitsplätze entstanden, sieben Jobs wurden gesichert.

Gemeinde Glowe jetzt „Seebad“

Auszeichnung als „Staatlich anerkanntes Seebad“ für Gemeinde Glowe / Meyer: Attraktives Naturparadies stellt sich modernen touristischen Herausforderungen

Insel Rügen – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat heute der Gemeinde Glowe (Landkreis Vorpommern-Rügen) den Titel „Staatlich anerkanntes Seebad“ verliehen.

„Glowe wird mit dem neuen Titel touristisch noch attraktiver. Die Gemeinde überzeugt ihre Gäste sowie Anwohnerinnen und Anwohner mit einem großen Freizeit- und Erholungswert. Neben einer einwandfreien Badewasserqualität sowie einem gepflegten Badestrand mit Strandpromenade und vom Straßenverkehr ungestörte Parkanlagen gibt es attraktive Rad- und Wanderwege sowie zahlreiche Möglichkeiten für Spiel und Sport.

Besonders ist, dass die Akteure vor Ort gemeinsam bei der Entwicklung neuer touristischer Angebote und Infrastruktur stets den Blick auf die Gegebenheiten vor Ort behalten. So bleibt die Gemeinde Glowe ein attraktives Naturparadies und stellt sich gleichzeitig den modernen touristischen Herausforderungen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Gemeinde Glowe liegt zwischen den Regionen Wittow und Jasmund unmittelbar an der Bucht „Tromper Wiek“ sowie dem Nord- und Nordostufer des Großen Jasmunder Boddens. Ein acht Kilometer langer Sandstrand entlang der Schaabe bis an das Seebad Juliusruh/Breege prägt die Gemeinde. Entlang der Ostseeküste verläuft die Promenade mit Hafen (190 Liegeplätze) und Kurplatz sowie die Ostseeklinik Königshörn, einer Kurklinik unter anderem für Atemwegs- und Hauterkrankungen.

Im Kurpark selbst befindet sich neben einem großen Spielplatz eine Steinskulpturenausstellung des Bildhauers Mile Prerad sowie eine generationsübergreifende Outdoor-Fitnessstation. Weiterhin verfügt die Gemeinde über einen Sportplatz nach DFB-Norm und eine Mehrzweckhalle für Freizeit- und Touristensport sowie Veranstaltungen. „Hervorzuheben ist, dass die Gemeinde das Thema Digitalisierung im Blick hat – Kurabgabe, Parkgebühren und Hafenliegeplätze können bereits heute online gebucht und bezahlt werden. Das entspricht den Wünschen der Urlauber“, sagte Meyer.

Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern gab es von Januar bis Oktober 2023 knapp 26.400 touristische Ankünfte (+7,0 Prozent zum Vorjahr) und rund 147.200 Übernachtungen (+0,2 Prozent zum Vorjahr). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste lag bei 5,6 Tagen.

In Mecklenburg-Vorpommern haben derzeit 75 Städte und Gemeinden eine staatliche Anerkennung nach dem Kurortgesetz erhalten. Davon wurden zwei als Heilbad, fünf als Seeheilbad, drei als Luftkurort, zwei als Kneipp-Kurort, 27 als Seebad (inklusive Glowe) und 35 als Erholungsort prädikatisiert.

Das für das Kur- und Erholungsortwesen zuständige Ministerium (Anerkennungsbehörde) kann Gemeinden die Anerkennung zum Seebad verleihen, wenn sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  1. a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf grundsätzlich nicht mehr als zwei Kilometer von der Küstenlinie entfernt sein,
  2. b) klimatische Eigenschaften und eine Luftqualität, die überwacht werden und die die Gesundungs- und Erholungsmöglichkeiten unterstützen,
  3. c) mindestens eine Arztpraxis,
  4. d) einwandfreie Badewasserqualität an einem gepflegten und bewachten Badestrand, die überwacht wird,
  5. e) Strandpromenaden, vom Straßenverkehr hinreichend ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten für Spiel und Sport.

Jahresempfang der Rostocker Touristiker

Digital und innovativ: Rostocks Tourismus bleibt auf Wachstumskurs

Rostock – Rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und dem öffentlichen Leben haben beim traditionellen Jahresempfang der Rostocker Tourismusbranche im Darwineum mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte das neue Jahr eingeläutet. Rostocks Tourismus ist wieder auf Wachstumskurs. Mit zahlreichen Maßnahmen hat die Branche auf die Herausforderungen der Zeit reagiert und kann im Angesicht geplanter digitaler Innovationen positiv in die Zukunft blicken.

„Dass sich Rostock mit Warnemünde als Destination weiterhin so großer Beliebtheit erfreuen kann, ist das Ergebnis harter Arbeit der vielen touristischen Leistungsträgerinnen und Leistungsträger. Dafür an dieser Stelle ein großes Dankeschön“, betonte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger. „Wir als Kommune bestimmen vor allem den Rahmen für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Tourismus. Mindestens genauso wichtig sind aber die vielen vermeintlich kleinen Dinge, die zum Wohlfühlen am Urlaubsort beitragen. Daher sind wir alle als Rostockerinnen und Rostocker gefordert, gute Gastgeberinnen und Gastgeber zu sein.“

 „Wir treffen uns heute im Zoo Rostock, der in diesem Jahr 125 Jahre jung wird“, sagte der Geschäftsführer der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing) und Tourismusdirektor von Rostock & Warnemünde, Matthias Fromm. „Wie kaum eine andere Einrichtung in diesem Land hat es der Zoo Rostock geschafft, sich immer wieder neu aufzustellen. Mit dem Darwineum und dem Polarium hat der Zoo der Stadt internationale Strahlkraft verliehen. Somit ist das der ideale Ort, um mit Mut, Zuversicht und frischen Ideen ins neue Jahr zu starten“, so Tourismusdirektor Matthias Fromm.

Die Statistik der Hanse- und Universitätsstadt Rostock bietet allen Grund zum Optimismus. So stiegen die Übernachtungen im Zeitraum von Januar bis September auf 1,71 Millionen, das sind plus 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies erinnert an das Jahr 2019, in dem Rostock einen Rekordwert von 2,2 Millionen Übernachtungen verzeichnete. Damals waren von Januar bis September 1,8 Millionen Übernachtungen gezählt worden.

Auch die Entwicklung mit 624.995 touristischen Ankünften im Zeitraum von Januar bis September ist vielversprechend; hier betrug das Plus sogar 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Aufenthalt belief sich auf 2,7 Tage. Ein überdurchschnittlich sonniger September sorgte zudem dafür, dass mit 86.423 erstmals mehr Ankünfte als im Hochsaisonmonat August zu verzeichnen waren (86.105).

Die Rostocker Tourismusbranche ist deutlich gestärkter als andere Regionen aus einer schwierigen Zeit gekommen. Mit fast 700 Millionen Euro touristischem Bruttoumsatz zählt der Tourismus zu einer der wichtigsten Branchen in Rostock. „Das haben wir natürlich dem attraktiven Standort, aber auch der Flexibilität der Akteure zu verdanken, die sich gemeinsam mit uns den aktuellen Herausforderungen stellen. Mit der strategischen Ausrichtung der Tourismuskonzeption und der GästeCard haben wir 2023 innovative Lösungen geschaffen, die uns helfen werden, den Tourismus in Rostock für die Zukunft zu wappnen“, erklärte Fromm.

Über die jüngste Entwicklung freute sich auch der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit M-V, Jochen Schulte. „Mecklenburg-Vorpommern als beliebtes Urlaubsland muss sich im Tourismus zukunftsfähig aufstellen, um weiterhin in der Gunst der Urlaubenden im Bundesvergleich weit vorn zu bleiben. Die Hansestadt Rostock geht den richtigen Weg. Beispielsweise beteiligen sich Unternehmen an einer freiwilligen Finanzierung für eine Marketingumlage. Diese Gelder fließen direkt in die touristische Vermarktung der Region Rostock. Das zeigt Urlaubenden, Tagesgästen, Ausflüglern und auch den Einwohnerinnen und Einwohnern: Rostock hat viel zu bieten“, hob der Staatssekretär hervor.

Da die Gäste eine intakte Infra- und Angebotsstruktur flächendeckend erwarten, wird auf Landesebene an einem Tourismusgesetz gearbeitet, welches die Grundlage für ein gerechtes und dauerhaft tragfähiges System der Tourismusfinanzierung im Land sicherstellen soll. Der Aufbau einer Tourismusakademie soll dazu beitragen, Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und zu qualifizieren.

 „Diesen landespolitischen Ansatz nutzen wir gezielt, um auch weiterhin unseren eigenen Weg zu gehen und neue Ideen umzusetzen. So wird auch die Ausweitung der Kurabgabe auf ganz Rostock Wettbewerbsvorteile schaffen, da diese gezielt für den Tourismus eingesetzt werden kann. Zugleich gibt es auch für unsere Urlaubsgäste mit einer modernen touristischen Infrastruktur deutliche Mehrwerte“, unterstrich Matthias Fromm.

Übernachtungsgäste können mit der neuen GästeCard unter anderem kostenlos mit den Bussen und Bahnen im Netz des Verkehrsverbundes Warnow unterwegs sein und erhalten ebenso wie Tagesgäste zahlreiche Vergünstigungen bei touristischen Anbietern. „Aktuell arbeiten wir daran, diese Vorteilsangebote der GästeCard dem Zeitgeist und modernen Bedürfnissen entsprechend anzupassen und weiterzuentwickeln“, sagte Fromm.

Außerdem ist ein digitaler Urlaubsbegleiter geplant, der den Gästen Rostocks die Organisation des Urlaubs erleichtern und den Aufenthalt komfortabler gestalten soll. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Progressive Web App. Diese wird den Gästen der Stadt einen individualisierten GästeCard-Bereich mit exklusiven Inhalten und Inspiration für Unternehmungen, Informationen und buchbare Angebote bieten, die sich unter anderem am Aufenthaltszeitraum orientieren. „Das wird ein Meilenstein für das digitale Urlaubserleben in Rostock“, informierte der Tourismusdirektor.

„Es ist schön zu sehen, dass Rostock und Warnemünde für die Gäste aus dem In- und Ausland 2023 ein so attraktives Urlaubsziel war. Damit dies auch so bleibt, gibt es jedoch einiges zu tun. Denn die Branche der Stadt steht im Angesicht von Fachkräftemangel und Preisentwicklungen weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen“, sagte Frank Martens, Vorsitzender des Tourismusvereins Rostock und Warnemünde.

Im vergangenen Jahr wurden mit der Einführung der GästeCard im Rahmen der neuen Kurabgabesatzung und der Tourismuskonzeption zwar wichtige Eckpfeiler für die Zukunft des Rostocker Tourismus beschlossen, „doch wir müssen intensiv daran arbeiten, dass die Pläne für die Branche umsetzbar und für den Gast attraktiv sind. Das können wir nur gemeinsam schaffen“, so Martens.

Die Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH (Rostock Marketing) hat seit ihrer Gründung im Juni 2010 rund 350 Partner aus Hotellerie, Gastronomie und Dienstleistungsbranche gewonnen. Gemeinsam mit den regionalen Akteuren wird das touristische Marketing der Hanse- und Universitätsstadt weiterentwickelt und ausgebaut. Im Fokus steht in erster Linie die Stärkung der nebensaisonalen Aktivitäten mit neuen Akzenten, um Buchungsanreize für die Gäste zu schaffen und das Image von Rostock & Warnemünde zu fördern.

Hafen in Sommersdorf wird ausgebaut

Meyer: Wassertouristische Freizeitmöglichkeiten noch attraktiver gestalten

Sommersdorf – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat am Mittwoch (10.01.) einen Fördermittelbescheid an die Gemeinde Sommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) übergeben für den Ausbau der Hafenanlage.

„Der Kummerower See ist ein beliebtes Wassersportrevier und bietet dank des vielfältigen Angebotes Kultursuchenden, Wasserratten, Wanderlustigen und Radfahrfans, Familien und Genießern unvergessliche Eindrücke. Jetzt soll die Hafenanlage in Sommersdorf ausgebaut werden, um für Gäste, Tagesausflügler und Einheimische die wassertouristischen Freizeitmöglichkeiten noch attraktiver zu gestalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der Kummerower See liegt am Nordrand der Mecklenburgischen Schweiz im Dreieck von Teterow, Malchin und Demmin. Mit einer Fläche von 33 Quadratkilometern, einer Länge von elf Kilometern und drei Kilometern Breite ist er der viertgrößte See in Mecklenburg-Vorpommern. Das Hafenbecken in Sommersdorf ist etwa 15 mal 50 Meter groß und durch eine Holzspundwand mit vorgelagerten Holzpfählen eingefasst.

Da es nach Angaben der Gemeinde einen steigenden Bedarf nach Wassersportmöglichkeiten und die Unterbringung von Booten auf dem und am Kummerower See gibt, soll die Hafenanlage ausgebaut werden. Vorgesehen ist eine Ufersicherung, der Bau eines Anlegers für Fahrgastschiffe. So sollen etwa 15 Bootsliegeplätze mit je einer Länge von sieben Metern entstehen.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 2,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro.

Bilanz Tourismus 2023 und Ausblick 2024

Meyer: M-V muss das ganze Jahr attraktiv sein – deutliches Plus bei Übernachtungen – mehr Tourismusakzeptanz nötig

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat für das Tourismusjahr 2023 zum Jahresausklang Bilanz gezogen. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein gut gebuchtes und gefragtes Urlaubsland in diesem Jahr gewesen. Trotz des eher durchwachsenen Wetters haben viele neue Gäste den Weg an die Küste und in das Binnenland gefunden. Das ist gut so, reicht aber längst nicht aus. Unser Ziel ist es, das gesamte Jahr attraktiv zu sein. Wir müssen weiter mit ganzjährigen, abwechslungsreichen und attraktiven Angeboten überzeugen, um Gäste, die einmal da waren, auch zum Wiederkommen zu gewinnen. Wir wollen unser Land im deutschlandweiten und internationalen Wettbewerb als attraktives Urlaubsland präsentieren. Dafür müssen wir unseren Gästen beste Voraussetzungen bieten. Neben den natürlichen Gegebenheiten zählen hierzu auch eine gut ausgebaute Infrastruktur sowie eine hohe Qualität und bester Service“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Mittwoch.

Deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr bei Übernachtungen

Von Januar bis September 2023 sind nach Angaben des Statistischen Amtes rund 26,98 Millionen Übernachtungen registriert worden. Das sind rund 1,6 Prozent mehr Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern als im Vorjahreszeitraum 2022. Bis September 2023 wurden 6,31 Millionen Gästeankünfte (+5,4 Prozent) gezählt. „Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegt das Land bei den Übernachtungen etwas niedriger. Über den Jahresverlauf ist ein Aufwärtstrend zu beobachten. Für das Gesamtjahr 2023 könnten wir am Ende bei über 30 Millionen Übernachtungen liegen“, so Tourismusminister Meyer. Bis einschließlich September wurden in 2019 rund 28,4 Millionen Übernachtungen registriert.

Unternehmen steht vor Herausforderungen

Die Tourismusbranche steht weiter vor großen Herausforderungen. „Viele Gäste haben vielerorts im Land für volle Betten gesorgt, allerdings geben die Gäste vor Ort auch weniger aus. Darüber hinaus wird kurzfristiger gebucht, was die Planbarkeit in den Unternehmen erschwert. Das spüren die touristischen Unternehmen. Neben der Fachkräftesicherung machen den Unternehmen die Inflation, Rohstoffpreise und Energiekosten weiter zu schaffen“, sagte Minister Meyer. Nach einer aktuellen Unternehmensbefragung des Tourismusverbandes M-V unter 300 Unternehmen sind 51 Prozent der Unternehmen mit dem Jahresverlauf zufrieden oder sogar sehr zufrieden. 22 Prozent stehen dem Jahr 2023 neutral gegenüber und 29 Prozent sind mit dessen Verlauf unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens bezeichnen der Umfrage zufolge aktuell 45 Prozent als sicher oder sogar sehr sicher (Dezember 2022: 36 Prozent). Für das kommende Jahr erwartet etwas mehr als jedes dritte Unternehmen steigende Umsätze – jeder fünfte Betrieb (21 Prozent) erwartet auch steigende Erträge. 46 Prozent gehen von sinkenden Erträgen aus.

Absenkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Ein bundesweit intensiv diskutiertes Thema ist in diesem Jahr die dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent. „Mecklenburg-Vorpommern setzt sich seit Monaten intensiv für die dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer auf Bundesebene ein. Die Anhebung schwächt den Tourismus und somit auch die Wirtschaft im Land insgesamt. Gerade für uns als Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern ist eine rückläufige Entwicklung nicht hinnehmbar. Die erneute Anhebung hat Auswirkungen auf kleine und mittelständische und oft auch familiengeführte Betriebe. Dies betrifft viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch viele Gäste, die gern in Restaurants und Gaststätten gehen. Wir werden auf Bundesebene weiter für eine Absenkung kämpfen“, machte Wirtschaftsminister Meyer deutlich. Mecklenburg-Vorpommern hat im September einen Antrag für die dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer im Bundesrat eingebracht.

Für mehr Tourismusakzeptanz werben

Laut einer aktuellen Tourismusakzeptanzstudie erachten 66 Prozent der befragten Einheimischen in MV den Tourismus als wichtig für ihren Wohnort (2022: 74 Prozent). Allerdings wird die Wahrnehmung des persönlichen Nutzens vom Tourismus (= Aussage „der Tourismus in meinem Wohnort ist insgesamt wichtig für mich“) nur von 26 Prozent positiv (2022: 30 Prozent) gesehen. „Dahinter steht die Herausforderung, stärker in den Orten deutlich zu machen, was die Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern vom Tourismus haben. Gerade Investitionen in die Infrastruktur wie Radwege, Wasserwanderrastplätze, Strandaufgänge, Promenaden oder saisonverlängernde Maßnahmen (Ozeaneum, Skywalk, Müritzeum, Museen) sind keine Einbahnstraße. Sie kommen den Gästen und vor allem auch der einheimischen Bevölkerung insgesamt zugute. Die Infrastruktur wird von uns allen genutzt. Die Studie zeigt, dass wir die einheimische Bevölkerung noch stärker bei diesem Thema mitnehmen müssen“, so Tourismusminister Meyer. Durchgeführt haben die Studie das Deutsche Institut für Tourismusforschung der Fachhochschule Westküste und die dwif-Consulting GmbH (dwif). Von Mai bis Juli 2023 sind mehr als 1.390 repräsentativ ausgewählte Menschen in M-V telefonisch befragt worden.

 Wirtschaftsfaktor Tourismus

Der Tourismus ist eine wirtschaftliche Größe im Land. Das belegen die für das Wirtschaftsministerium M-V ermittelten jüngsten Zahlen der dwif-consulting GmbH. Die Bruttoumsätze der Branche konnten im Vergleich von 2022 und 2019 insgesamt um 5,4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Von den Übernachtungs- und Tagesgästen im Land profitieren insbesondere das Gastgewerbe (3,97 Milliarden Euro), der Einzelhandel (1,79 Milliarden Euro) und die Dienstleistungen (1,32 Milliarden Euro). Die touristische Wertschöpfung betrug 2019 noch 3,3 Milliarden und stieg im Jahr 2022 auf 3,4 Milliarden Euro an. Das sind 6,9 Prozent mehr gegenüber 2019. Die Anzahl der Erwerbstätigen ist 2022 gegenüber 2019 um 7,6 Prozent gestiegen. Im Jahr 2019 gab es 151.400 Beschäftigte im Tourismus und 2022 waren dies 162.900 Beschäftigte. „Anhand der Zahlen ist erkennbar, dass Tourismus im Land ein Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung im Land ist. Er trägt zur Wertschöpfung bei, sorgt für Einkommenseffekte und schafft Arbeitsplätze im Land“, erläuterte Wirtschaftsminister Meyer.

 Tourismusakademie – Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht

Für die Gründung der Tourismusakademie wurde in diesem Jahr ein Ideenkonzept entwickelt, was von der Arbeitsgruppe Tourismusakademie verabschiedet wurde. In der Gruppe sind Vertreter vom Land, Interessenvertretungen, Unternehmen und Hochschulen. Auf der Grundlage des Ideenkonzeptes soll eine Machbarkeitsstudie die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Tourismusakademie in Mecklenburg-Vorpommern festlegen. „Entscheidend ist, dass gut ausgebildete Fachkräfte nach ihrer Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern bleiben. Daher soll die Tourismusakademie dazu dienen, nicht nur Mitarbeiter zu finden, sondern ihnen auch unter Einbeziehung der heimischen Wirtschaft Karrierechancen im Land aufzuzeigen. Innovative Ideen sind gefragt, um Fachkräfte im Land zu halten und zu sichern. Deshalb wollen wir gemeinsam eine Tourismusakademie in Mecklenburg-Vorpommern aufbauen“, so Meyer. Ziel ist es, dass die Machbarkeitsstudie im ersten Halbjahr 2024 vorliegt. Anhand der Machbarkeitsstudie soll die weitere Umsetzung der Akademie abgeleitet werden können.

Entwurf für Tourismusgesetz in Arbeit

Als erstes deutsches Bundesland plant Mecklenburg-Vorpommern in dieser Legislaturperiode die Vorbereitung und Einführung eines Tourismusgesetzes. „Mit dem Gesetz soll die Attraktivität des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern und seiner einzelnen Tourismusdestinationen gesteigert werden. Über gäste- und unternehmensbezogene Beiträge zur Tourismusfinanzierung soll ein zeitgemäßes, gerechtes und dauerhaft tragfähiges System der Tourismusfinanzierung auf allen Ebenen erreicht werden. Gleichzeitig ist es wichtig, die Attraktivität des Tourismuslandes MV und seiner einzelnen Tourismusdestinationen zu steigern“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer abschließend. Gegenwärtig ist ein Referentenentwurf in Arbeit.

Deutscher Tourismuspreis geht nach Rügen

Deutscher Tourismuspreis an im-jaich oHg vergeben / Meyer: Innovation und Nachhaltigkeit wichtig für einen zukunftsträchtigen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern

Bielefeld – Der Deutsche Tourismusverband hat die „Nachhaltigen Urlaubswelten an Deutschlands Küsten“ der im-jaich oHG am Donnerstag in Bielefeld mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet. Das Unternehmen baut Yachthäfen zu nachhaltigen Urlaubswelten aus; so sind schwimmende Ferienhäuser, auf Pfählen stehende Suiten, Uferhäuser und Hotel auf Rügen und in Bremerhaven entstanden.

„Das ist ein Erfolg für Mecklenburg-Vorpommern; dies spricht für die innovative Angebotsqualität im Land. Das Unternehmen setzt auf einen Mix aus Wassersport, Tourismus, Werft- und Marinabetrieb, stets unter Beachtung eines stringenten Nachhaltigkeitsmanagements. So sorgen beispielsweise die Nutzung von Sonnenenergie, der Betrieb eines Blockheizkraftwerks und Nahwärmeleitungen für eine effiziente Wärme- und Stromerzeugung.

Das ist ein kluger, beispielgebender Weg für ein attraktives touristisches Angebot, denn Innovation und Nachhaltigkeit müssen zusammenwirken für einen zukunftsfähigen Tourismus auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das familiengeführte Unternehmen bietet unter anderem Urlaubsunterkünfte in der Wasserferienwelt Rügen, in der Naturoase Gustow und in einem Hotel in Bremerhaven an. Zudem werden Häfen beispielsweise in Gustow, Lauterbach und Waren (Müritz) betrieben.

„Entscheidend ist, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin attraktive, außergewöhnliche und überraschende Angebote für unsere Gäste in hoher Qualität bieten. Mecklenburg-Vorpommern ist weiter ein gefragtes Urlaubsland. Um uns stetig weiter zu verbessern, müssen wir weiterhin überlegt in die touristische Infrastruktur investieren. Denn wir wollen weiter im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen Bundesländern bestehen“, sagte Meyer.

Seit 1990 wurden im Bereich der gewerblichen Förderung rund 3.500 touristische Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro realisiert. Das Wirtschaftsministerium hat Investitionszuschüsse in Höhe von über 1,5 Milliarden Euro unterstützt. Umgesetzt wurden damit eine Reihe von Neuansiedlungen und Erweiterungen von touristischen Unternehmen.

Im Rahmen der touristischen Infrastruktur-Förderung wurden im Zeitraum von 1990 bis heute rund 1.900 Vorhaben unterstützt. Dabei sind Gesamtinvestitionen von rund 1,97 Milliarden Euro ausgelöst worden. Das Wirtschaftsministerium hat rund 1,4 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgereicht. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Skywalk Königsstuhl auf Rügen, den Kaiserbäder-Erlebnispfad von Ahlbeck-Heringsdorf-Bansin, den Sportboothafen Warnemünde Mittelmole und die Dauerausstellung Schifffahrtsmuseum Rostock.

Mit dem Deutschen Tourismuspreis zeichnet der Deutsche Tourismusverband seit 2005 zukunftsweisende Produkte, Events, Marketingstrategien und Kooperationsmodelle im Deutschlandtourismus aus. 73 Bewerbungen wurden 2023 eingereicht. Bewertet wurden der Innovationsgrad sowie „Soziale Nachhaltigkeit & Qualität“, „Ökonomische Nachhaltigkeit & wirtschaftliche Effekte“ und „Ökologische Nachhaltigkeit“.

Trendwende in der Tourismusentwicklung

Zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner aus MV an die Politik

Schwerin – Nach einem breit angelegten und extern begleiteten Beteiligungsprozess mit insgesamt mehr als 450 mitwirkenden Bewohnerinnen und Bewohnern Mecklenburg-Vorpommerns wurden die zentralen Ergebnisse in einem Papier mit dem Titel „Handlungsempfehlungen für eine einwohnerorientierte Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern“ zusammengefasst.

Darin enthalten sind zehn Forderungen der Einwohnerinnen und Einwohner an die Tourismuspolitik, die sich aus neun im Land verteilt abgehaltenen Bürgerdialogen und acht Ideenwerkstätten ergeben haben. Zudem werden im Papier Handlungsempfehlungen für die Politik, die Landkreise, die Reiseregionen, die Städte und Gemeinden sowie für die Branche in zehn Gestaltungsfeldern im Sinne von Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Tourismusentwicklung aufgezeigt. Das Papier wurde heute im Rahmen der MV-Tourismustage an Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit übergeben.

Es liefert ein neues Narrativ für die nachhaltige Tourismusentwicklung, wonach die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern stärker in die touristische Entwicklung einbezogen werden sollten, und das in einer Kernbotschaft zusammengefasst werden kann: Wenn es der Bevölkerung gut geht, dann kann es auch den Gästen gut gehen, denn eine hohe Lebensqualität für die Bevölkerung schafft auch eine hohe Besuchs- und Erlebnisqualität für Gäste. Der Tourismus kann und soll seinen Betrag zur Lebensqualität im Land leisten.

Noch nie zuvor wurde die Bevölkerung zum Thema Tourismus so umfangreich angehört und ihre Wünsche so kompakt auf den Punkt gebracht. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Die fachliche Beschäftigung mit dem Thema Tourismusakzeptanz hat eines gezeigt: Wir müssen um- oder besser weiterdenken. Tourismus funktioniert nur mit der Akzeptanz und dem Verständnis der Einwohnerinnen und Einwohner.

Am Ende wollen wir alle von und mit dem Tourismus gut leben. Es ist unsere Aufgabe, Wünsche anzuhören, zu verdichten und sie mit den richtigen Empfehlungen an die richtigen Empfänger zu adressieren. Letztlich müssen wir aber gemeinsam und übergreifend daran arbeiten, den Tourismus im Land zu stärken, insbesondere auch, weil er ein Treiber für mehr Lebensqualität ist.“

Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer, der das Papier von drei Teilnehmenden am Beteiligungsprozess entgegennahm, sagte: „Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in unserem Bundesland. Dieser Erfolg ist aber nicht selbstverständlich und setzt voraus, dass Einwohnerinnen und Einwohner auch mitgenommen und beteiligt werden.

Letztlich sind sie es, die als Gastgeber für eine Atmosphäre sorgen, in der die Touristen sich wohl fühlen und immer wieder gerne zu Besuch kommen. Auch deshalb war es mir wichtig, dass wir gemeinsam nach Wegen suchen, wie die Interessen der Tourismusbranche und der Einheimischen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Handlungsempfehlungen sind eine gute Grundlage für diesen Prozess.“

Die zehn (Heraus-)Forderungen aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner in MV:

  1. Der Tourismus soll gleichermaßen zur Zufriedenheit von Einwohnerinnen und Einwohnern, Natur und Gästen weiterentwickelt werden.
  2. Im Tourismus sollen sich Akteure und Orte besser vernetzen und besser zusammenarbeiten, um Probleme schneller zu lösen.
  3. Die Tourismusentwicklung soll für alle transparent sein und die Mitgestaltung durch Einwohnerinnen und Einwohner ermöglichen.
  4. Der Tourismus soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeit mit fairen Bedingungen und Perspektiven bieten.
  5. Der Tourismus soll die Mobilität für Einwohnerinnen und Einwohnern und Gäste verbessern und ausbauen.
  6. Der Tourismus soll Rücksicht auf die Natur und Umwelt nehmen, sie besser schützen und pflegen.
  7. Der Tourismus soll die Lebensgrundlagen schützen, Infrastruktur ausbauen und die Orte attraktiver machen.
  8. Der Tourismus soll Menschen miteinander verbinden und das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner stärken.
  9. Der Tourismus soll verstärkt auf regionale Produkte setzen und damit die regionalen Unternehmen und Anbieter stärken.
  10. Der Tourismus soll besser über Freizeit, Kultur und Gastronomie informieren und die Angebote ganzjährig bereichern.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Schwerin – Welche Wirtschaftskraft hat der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern? Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern hat beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) Neuberechnungen des Wirtschaftsfaktors in Auftrag gegeben, die ein aktuelles Bild der Branche liefern. Unter anderem werden Zahlen zu den Beschäftigten, zu Umsätzen, die durch den Tourismus generiert werden, zu Einkommenseffekten und weiteren Kenngrößen aufgeschlüsselt.

„Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern generiert eine hohe Wertschöpfung, bewirkt Einkommenseffekte, schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass es der Branche gelingt, auch bei herausfordernden Bedingungen für unsere Gäste attraktiv zu sein. Wichtig ist jetzt, dass wir nicht nachlassen. Es muss weiter auf Qualität, behutsames Wachstum und attraktive Angebote gesetzt werden. Wir unterstützen die Branche auf diesem Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Wenngleich die vorliegenden Zahlen ein positives Bild zeichnen, gibt es eine Mange Hausaufgaben. Wir stehen im intensiven touristischen Wettbewerb mit den anderen Bundesländern. Der wechselhafte Sommer hat einmal mehr gezeigt, dass Investitionen in ganzjährige Angebote weiter notwendig sind. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit – wir müssen das ganze Jahr über attraktiv für unsere Gäste bleiben. Zudem haben die Unternehmen die Herausforderung, ausreichend Fach- und Arbeitskräfte zu finden. Sorgen bereitet der Branche auch, dass die Gäste kurzfristiger buchen. Das erschwert die Planbarkeit insgesamt“, ergänzte Meyer.

Die bislang vorliegenden Berechnungen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus datieren aus dem Jahr 2019.

Kernerkenntnisse der Neuberechnungen

 Ganzheitliches Bild für den Übernachtungstourismus

Die Berechnungen des dwif zeichnen ein ganzheitlicheres Bild für den Übernachtungstourismus in Mecklenburg-Vorpommern, da sie neben den Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten auch die Nächtigungen in Privatquartieren unter zehn Betten, Übernachtungsbesuche bei Verwandten/Bekannten (VFR-Übernachtungen) sowie auf Dauercampingplätzen, Freizeitwohnsitzen und im Reisemobiltourismus erfassen.

Danach wurden 2022 insgesamt rund 57 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben gezählt. Den größten Anteil haben daran die Übernachtungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben (rund 50 Millionen). Zusätzlich kamen 6,9 Millionen Übernachtungen bei Verwandten/Bekannten hinzu. Die Tagesreisen beliefen sich auf 67 Millionen. Besonders mit Blick auf die Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns (1,6 Millionen) machen die Zahlen die Bedeutung des Tourismus deutlich.

7,1 Milliarden Euro Konsumausgaben 2022 / Gewerbliche Beherbergungsbetriebe generieren höchste Umsätze / Gastgewerbe profitiert am meisten vom Tourismus

Insgesamt betragen die Konsumausgaben im vergangenen Jahr 7,1 Milliarden Euro, ein Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Davon entfallen 4,91 Milliarden Euro auf Übernachtungs- und 2,18 Milliarden Euro auf Tagesgäste inklusive Bekannten- und Verwandtenbesuche (VFR).

In den gewerblichen Beherbergungsbetrieben (mindestens zehn Betten) ist der Bruttoumsatz mit 3,42 Milliarden Euro am höchsten. Es folgen die Umsätze aus Tagesreisen (1,78 Milliarden Euro), dann die Privatquartiere (884,2 Millionen Euro) sowie die im Touristik und Dauercamping sowie im Reisemobiltourismus erzeugt wurden (606,6 Millionen Euro). Darüber hinaus schlagen Tagesgeschäftsreisen mit 199,1 Millionen Euro und der Besuch von Bekannten/Verwandten mit 203,5 Millionen Euro zu Buche.

Von den Übernachtungs- und Tagesgästen profitiert das Gastgewerbe mit 3,97 Milliarden Euro am meisten. Es folgt der Einzelhandel, auf den 1,79 Milliarden Euro entfallen, und der Dienstleistungssektor mit 1,32 Milliarden Euro.

Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Vorleistungen vom Bruttoumsatz (Konsumausgaben) beträgt die touristische Wertschöpfung (Einkommensbeitrag) in Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Milliarden Euro; ein Anstieg von 6,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Das entspricht einem relativen Beitrag von zehn Prozent zum Primäreinkommen.

Rund 163.000 Bezieherinnen und Bezieher des (so genannten) durchschnittlichen Primäreinkommens

Der Einkommensbeitrag von 3,49 Milliarden Euro entspricht einem Äquivalent von rund 162.940 Personen, die durch die touristische Nachfrage ein durchschnittliches Primäreinkommen (= 21.396 Euro pro Kopf und Jahr) beziehen könnten.

Steueraufkommen durch den Tourismus: Rund 636 Millionen Euro

Aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer resultieren 636,5 Millionen Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus, das als Gemeinschaftssteuer Bund, Land und Kommunen zukommt. Hinzu kommen Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (Gast) und Tourismusabgabe (Gewerbe).

Aktuelle Tourismusentwicklung

Das Urlaubsland konnte von Januar bis August laut Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern rund 5,4 Millionen Gästeankünfte (+4,3 Prozent zu 2022) und 23,5 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent zu 2022) in Beherbergungsbetrieben ab 10 Schlafgelegenheiten verbuchen.

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Der Sommer war wettertechnisch eher durchwachsen. Zudem waren die Herausforderungen, sprich ein zunehmend kurzfristigeres Buchungsverhalten, der anhaltende Arbeitskräftebedarf sowie der Wettbewerb mit anderen Reiseregionen, ungemein hoch. Immerhin hat die Branche sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen ein Plus geschafft.“