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Kategorie: Veranstaltungen/Termine

Fusion regionaler Sparkassen

Schwerin – Die Vertreter der Träger sowie die Vorstände beider Sparkassen zeigten sich am Abend des 29. September 2020 zufrieden, dass die lange Phase der Sondierung und der politischen Willensbildung mit den zustimmenden Beschlüssen beider Zweckverbände nunmehr abgeschlossen ist. Die Fusion der beiden regionalen Sparkassen wird zum 1. Januar 2021 erfolgen.

Die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin wird nach der Fusion mit einer Bilanzsumme von deutlich über 3 Milliarden Euro, fast 5 Milliarden Euro Kundengeschäftsvolumen, 28 Filialen, einem leistungsfähigen Kunden-Service-Center sowie Kompetenzcentern an verschiedenen Standorten mit insgesamt 485 aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines der großen Finanzinstitute in Mecklenburg-Vorpommern sein.

Dazu Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim: „Eine starke Region, eine starke Sparkasse – so sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt. Im Sinne der Menschen in unserem Landkreis und in der Landeshauptstadt begrüße ich die Entscheidung zur Fusion und freue mich, dass die konkreten Vorbereitungen jetzt starten können.“

Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier ergänzt: „Beide Sparkassen hatten bislang ihren eigenen Weg gefunden, erfolgreich den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Die neue Größe der Sparkasse bietet gute Chancen, hierbei noch erfolgreicher zu werden. Und dies, ohne den wichtigen regionalen Bezug zu verlieren.“

Die Bürgermeister der im Zweckverband der Sparkasse Parchim-Lübz vertretenen Städte Parchim, Lübz und Sternberg schlossen sich den Einschätzungen von Landrat und Oberbürgermeister an. Gerade die kleineren Städte im östlichen Teil des Landkreises gehen davon aus, dass die Sparkasse weiter als verlässlicher Partner und wichtiger Förderer regionaler Initiativen zur Verfügung steht.

Die Vorsitzenden des Vorstands der beiden Sparkassen, Kai Lorenzen und Joachim Ziegler, sehen neben den fusionstypischen Herausforderungen vor allem auch viele Chancen aus der Fusion. Kai Lorenzen: „Sowohl die eigenständige Entwicklung beider Häuser als auch die Fusion wurden im Vorfeld des Entscheidungsprozesses sehr umfassend analysiert und bewertet. Dabei wurde klar, dass die fusionierte Sparkasse schon nach kurzer Zeit in der Lage sein wird, besser als die Summe beider Althäuser zu sein. Davon werden alle profitieren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie unsere Privat- und Firmenkunden – und natürlich auch die Träger der Sparkasse. Wir sind sicher, dass die „neue“ Sparkasse Mecklenburg-Schwerin die Erwartungen an den Zusammenschluss kurz- bis mittelfristig bestätigen wird.“

Joachim Ziegler dazu: „Sparkassen sind sich im Großen und Ganzen natürlich sehr ähnlich, haben aber im Detail auch durchaus unterschiedliche Vorgehensweisen. Die Fusion wird die Stärken beider Häuser zusammenführen. Besonderes Augenmerk wird dabei darauf gelegt, dass wir eine „Sparkasse“ bleiben und dass sich die typischen „Sparkassen-Gene“ wie Nähe, Vertrauen, Leistung und Engagement für alle Beteiligten deutlich erkennbar erhalten.“

Die Sparkassen sind bereits in die vorbereitenden Arbeiten für die Fusion gestartet und werden dies jetzt noch intensivieren. Lorenzen: „Die Zeit bis zum Jahresende ist knapp, aber ausreichend, um die wichtigsten Abstimmungen und Maßnahmen umzusetzen. Wir wissen dabei in beiden Häusern eine sehr starke Mannschaft hinter uns – und das gibt uns auch die Zuversicht, dass die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin im Jahr ihres 200-jährigen Jubiläums kraftvoll in eine gute Zukunft starten wird.

Tierische Vorfreude auf Halloween

Stralsund – Pünktlich zur Herbstzeit verwandelt sich der Zoo in eine geheimnisvolle Erlebniswelt für Groß und Klein. Mit Nebel und Tau in den Morgenstunden beginnt die Zeit, in der im Zoo immer mehr gruselige Kürbisfratzen zu entdecken sind. Kürbisse werden als traditionelle Herbstdekoration in einer langen Tradition im Zoo verwendet.

Rosapelikan Manne aus dem Zoo Stralsund ist von seinem Halloween-Kürbis hellauf begeistert und versucht mit vollem Körpereinsatz, den Kürbis im Ganzen zu verspeisen. Er bereitet dabei sowohl den Tierpflegern als auch den Fotografen große Freude. Haben die Zoo-Mitarbeiter in den ersten Jahren noch beim Schnitzen selbst Hand angelegt, erhält der Zoo Stralsund dabei heute Unterstützung von den Schülerinnen und Schülern der Karsten-Sarnow-Grundschule in Stralsund.

„Unsere Eltern und Schüler sind immer begeistert dabei,“ so Schulleiterin Martina Schlimper, „Sie zaubern wunderschöne Kürbiskreationen in den Klassen 1 bis 4.“ Dass sich die weit über 100 kleinen Kunstwerke in den vergangenen Jahren thematisch immer mehr dem Halloweenfest widmen, entspricht dem Geist der Zeit und wird vom Zoo gern angenommen. So sorgt diese schöne Tradition dafür, dass dem Zoo durch das Schnitzen und Verzieren am 31. Oktober ein schaurig schönes Ambiente verliehen wird.

Damit aber nicht nur die Besucher selbst sich an den Kürbissen erfreuen, wurden die Kürbisse den Zoobewohnern direkt präsentiert und die Pfleger waren gespannt auf die Reaktionen der Tiere. Während sich die Wölfe, die Nutrias sowie der Korsak interessiert dem Kürbis näherten und daraufhin direkt begannen, den Kürbis zu zerlegen und zu verspeisen, interessierte sich Rosapelikan Manne zunächst noch gar nicht für das orangene Gemüse. Nach einigen Minuten jedoch versuchte er dann hellauf begeistert und mit vollem Körpereinsatz, den Kürbis im Ganzen zu verspeisen und bereitete Tierpflegern und Fotografen viel Freude.

Doch nicht nur diese Tiere freuen sich auf Halloween und die extra Kürbisse, die ihren Nahrungsplan erweitern. Auch die anderen Zoobewohner sowie die Tierpfleger freuen sich auf den 31. Oktober und präsentieren sich von ihrer gruseligsten Seite.

Eingeladen sind alle verkleideten und nicht verkleideten Zoobesucher und -besucherinnen in der Zeit von 15:30 bis 19:30 zu einer gruseligen Entdeckungstour durch den Zoo.

Friedliche Revolution 1989

Waren (Müritz) – Heute wurde in Waren (Müritz) auf dem Vorplatz der St. Georgen-Kirche das zentrale Erinnerungszeichen des Landes an die Friedliche Revolution von 1989 „Perspektiven zur Freiheit“ der Öffentlichkeit übergeben. Die Jury des künstlerischen Wettbewerbs hat sich für dieses Erinnerungszeichen der Künstler Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper entschieden. Es handelt sich um eine Installation aus Stelen und Tafeln mit Losungen der Friedlichen Revolution wie „Demokratie jetzt oder nie“, „Nie wieder Diktatur“, und „Freie Presse für freie Menschen“.

Die Installation ist begehbar und lädt zum Verweilen ein. Die Texte sind direkt über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher zu sehen. Die Vielfalt der Aussagen gibt einen Einblick in die Geschehnisse des Herbstes 1989. Als Quelle für die Texte dienen sowohl Fotos von Montagsdemonstrationen als auch Akten aus dem damaligen Ministerium für Staatssicherheit, in dem die Forderungen der Demonstranten aus dem ganzen Land zusammengefasst wurden. Neben dem Erinnerungszeichen gibt es kleinere Denkzeichen in anderen Orten im Land und zusätzliche Angebote im Internet.

Heute vor 31 Jahren fand in Waren (Müritz) die erste Montagsdemonstration auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern statt. Mit einem Gang von der St.-Georgen-Kirche zur St.-Marien-Kirche dokumentierten an diesem Tag rund 400 Menschen mit Kerzen in den Händen ihren Willen zur friedlichen Veränderung.

„Das Versprechen der Freiheit gilt heute ebenso wie 1989. Auch daran erinnert dieses Denkmal. Wer hier in der Installation sitzt, sitzt mitten in den Forderungen der Demonstranten von 1989. „Nie wieder Diktatur“ oder „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ – diese Losungen sind heute so aktuell wie damals“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf dem Festakt des Landes zur Einweihung des Denkmals.

1989 habe die Demokratie ihre Stimme gefunden. „Es ist wichtig, dass sie hörbar bleibt, unabhängig und selbstbewusst. Die Demokratie braucht auch heute unseren Einsatz. Was die mutigen Demonstranten 1989 begonnen haben, ist nie vollendet und wird es nie sein. Auch daran erinnert das Denkmal. Mein Dank und mein Respekt gehen an die Menschen, die sich auch heute für Freiheit und Demokratie einsetzen. Wir brauchen sie alle, die Demokratie braucht sie!“

Verleihung des Kinokulturpreises

Schwerin – Bei der Verleihung des Kinokulturpreises im Schweriner Capitol betonte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Heiko Geue, die Bedeutung des Kinos in Mecklenburg-Vorpommern auch in der Corona-Pandemie.

„Alle Kinogänger wissen, dass Filme schauen im Netz nicht dasselbe ist wie im Kino. Es gibt viele leidenschaftliche Kinobetreiber in unserem Land, kommerzielle und nichtkommerzielle Kinos in den Städten und auf dem Land. Der Kinokulturpreis ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für das Kino und die Menschen, die den Kinobesuch als Erlebnis gestalten. Sie alle sind unverzichtbar für die Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.“

Der Staatssekretär dankte allen, die sich mit ihren Bewerbungen am zweiten Kulturpreis beteiligt haben: „Das ist ein gutes Signal für Kino in unserem Land. Ich danke auch der Jury und der Filmland MV GmbH für die Ausrichtung des Preises.“ Geue machte zudem auf die schwierige Situation der Branche aufmerksam: „Corona stellt viele Kinos vor existenzbedrohende Schwierigkeiten. Wir zeichnen heute Jahresprogramme des vergangenen Jahres aus und wissen, dass die Kinos in diesem Jahr gar keine Chance haben, ein ebenso anspruchsvolles Programm auf die Beine zu stellen. Aber gerade deswegen ist die Preisverleihung ein wichtiges Signal und ein gutes, weil sie in einem richtigen Kino und nicht ausschließlich im Netz stattfindet.“

Geue hatte auch ein paar gute Nachrichten im Gepäck: Er verwies darauf, dass die Preisgelder, deren Erhöhung auf 50.000 € bereits beschlossen war, nach einem Branchentreffen mit Kino-und Filmschaffenden in diesem Jahr nochmals um 25.000 € auf insgesamt 75.000 Euro erhöht worden sind. „Zusätzlich“, so Heiko Geue, „legen wir in diesem Monat ein Sonderhilfsprogramm für unsere Kinos auf. „Aus Eins mach Drei – Cinema contra Corona“ ist ein Programm mit einem Gesamtvolumen von 700.000 EURO, bei dem wir den Kinos für jede verkaufte Kinokarte eine weitere bzw. bei geförderten Filmen bis zu drei weitere Karten erstatten. Daneben sollen den Produzenten von Filmen, die durch die Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurden und werden, coronabedingte Mehrausgaben erstattet werden.“ Der entsprechende Antrag beim MV Schutzfonds sei vor allem eine Anerkennung in schwierigen Zeiten.

„Die Kinos haben nicht aufgegeben. Und die Landesregierung gibt die Kinos auch nicht auf. Im Gegenteil haben wir trotz der Corona-Krise in diesem Jahr die Filmförderung ausgebaut und kraftvoll neu aufgestellt. Mit dem Doppelhaushalt stocken wir die Mittel für die Filmförderung auf 3,5 Millionen Euro im nächsten Jahr auf. Und wir haben die MV Filmförderung GmbH gegründet, um organisatorisch die Kräfte zu bündeln und Mecklenburg-Vorpommern besser als Filmland zur Geltung bringen zu können. Für unsere Filmemacher rollen wir den roten Teppich bis zum Meer aus. Wir brauchen das Kino!“

Sanfter Tourismus auf der Insel Lieps

Gallentin – Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, hat in Gallentin einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 57.900 Euro an den Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg überreicht. Damit soll eine behutsame touristische Erschließung der Insel Lieps gefördert werden. Die Obstwiese und die alte Hofstelle sollen neugestaltet werden.

„Ich freue mich, nach der Beweidung der Insel jetzt die Wiederherstellung der ehemaligen Hofstelle mit Obstwiese unterstützen zu dürfen. Denn diese besondere historische Kulturlandschaft soll möglichst lange erhalten bleiben. Ich weiß, Landschaftspflegeverbände haben es schwer. Es fehlen langfristige finanzielle Perspektiven. So gelingt es kaum, Nachwuchs zu binden und die Arbeitsfähigkeit auf Dauer zu gewährleisten. Gerade dieser Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg liegt mir sehr am Herzen, habe ich ihn doch 1993 mitgegründet“, sagte der Minister.

Die derzeitige Streuobstwiese befindet sich im nordwestlichen Teil der ehemaligen Hofstelle. Die noch vorhandenen Obstbäume wurden lange nicht geschnitten, so dass sie vergreisen und insgesamt in einem schlechten Zustand sind. Ein Pflegeschnitt ist notwendig. Um einen streuobstwiesentypischen Baumbestand von 60 -120 Bäumen pro Hektar wiederzuerlangen, werden weitere 20 Obstbäume angepflanzt.

Von dem ehemaligen Gehöft sind noch Fundamentreste der drei Gebäude vorhanden. Diese sind aber zum Teil überschüttet und stark zugewachsen. Hier standen früher ein Wohnhaus, ein Stall und eine Scheune. Diese Fundamente sollen teilweise freigelegt werden. Der gewonnene Erdabraum soll zur Auffüllung und Einebnung der Geländemulde zwischen zwei Gebäudefundamenten verwendet werden.

Das Fundament des ehemaligen Wohnhauses soll auf eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern mit „Egersunder“ oder vergleichbaren Steinen gemauert und mit Steinen abgedeckt werden. Das soll, neben dem Verwitterungsschutz für das Mauerwerk (Regenablauf), zudem als Sitzgelegenheit dienen. Es werden möglichst die noch im Umfeld vorhanden intakten Steine verwendet.

Ein besonderer Anblick bietet sich in der Mitte des ehemaligen Wohnhauses. Dort steht noch ein alter Anhänger, durch dessen Deichsel ein Baum gewachsen ist. Dieser besondere Zustand soll so lange wie möglich erhalten werden.

Der vorhandene Brunnen soll durch eine engmaschige Gitterplatte abgedeckt und so gegen Unfallgefahren gesichert werden.

Im Bereich der alten Hofstelle wird eine Informations- und eine Hinweistafel aufgestellt, die mit Text, Fotos und historischen Karten die Geschichte der alten Hofstelle erläutert.

Dem Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg gehören Landwirte, der NABU, der Kreisbauernverband und der Landkreis Nordwestmecklenburg an. „Sie kümmern sich um dringende Themen, die auch mir sehr am Herzen liegen. Dazu zählen zum Beispiel der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft, Biodiversität, Artenschutz sowie Wasser- und Gewässerschutz. Schutz durch Nutzung – das ist auch der konsequente Ansatz unserer Landwirtschafts- und Umweltpolitik. Diese Arbeit auf der Insel Lieps ist dafür beispielgebend“, sagte der Minister.

Die Insel ist etwa 35 Hektar groß und liegt im Schweriner Außensee südlich von Bad Kleinen im Landkreis Nordwestmecklenburg. Sie ist ungefähr zwei Kilometer lang und misst an der breitesten Stelle etwa 300 Meter.

Die Insel liegt innerhalb des Gemeindegebietes von Bad Kleinen und gehört damit zum Amtsbereich des Amtes Dorf Mecklenburg – Bad Kleinen.

Die Inseln Lieps und die benachbarte Insel Horst gehören zum Europäischen Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ sowie zum FFH-Gebiet „Schweriner Außensee und angrenzende Wälder und Moore“. Entsprechend sind Schutzmaßnahmen erforderlich, um die derzeitigen Nutzungen zu regeln.

Zudem gehört die Insel Lieps zum Landschaftsschutzgebiet „Schweriner Außensee (Nordwestmecklenburg)“, was die ungestörte, landschaftsgebundene Erholung unterstreicht.

Ab Ende des 17./ Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Insel von den Bewohnern der umliegenden Gemeinden als Viehkoppel (Ochsen, Pferde) genutzt. Um etwa 1700 wurde die bis dahin überwiegend bewaldete Insel gerodet und man begann, sie verstärkt landwirtschaftlich zu nutzen. In dieser Zeit erhielt die Insel den Charakter einer Hutelandschaft. Diese extensive Sommerweidennutzung war gekennzeichnet durch eine Mosaikstruktur von Gebüschen, Großgehölzen und Weidebereichen. 1787 wurde ein Bauerngehöft mit Scheune, Stallungen, Backofen und Wohnhaus errichtet. Neben der Nutzung als Viehweide wurden auch Getreide, Futterrüben (südlicher Inselbereich) und Kartoffeln (nördlicher Inselbereich) angebaut. Zu dieser Zeit lebten etwa fünf Personen auf der Insel. Ab Ende des 19. Jahrhunderts nutzte man die Insel auch touristisch. Jährlich verbrachten hier drei Familien aus Schwerin die Sommermonate. Zudem kamen Tagesausflügler aus dem gegenüberliegenden Bad Kleinen zu Besuch.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts bewirtschafteten zwei Siedlerfamilien die Insel. Ein Brand zerstörte 1956 das Stallgebäude und die Scheune. Das Wohnhaus wurde zwar verschont, zerfiel aber später, nachdem die Siedler die Insel verließen. Mit der Zerstörung des Hofes endete die Phase der ackerbaulichen Nutzung.

Danach nutzte das Volkseigene Gut (VEG) Groß Stieten die Insel als Sommerweide. Zwischen Mai und Oktober wurden 60 Jungrinder auf der Insel gehalten. Mitte der 1960er Jahre wurde der Besatz auf 100 Tiere erhöht.

Nach 1989 war die Insel zeitweise ohne Bewirtschaftung. Herr Manfred Uhde (Rüting) bewirtschaftete die Insel in der Zeit von 1995 bis 2004. Danach hat Niels Bratrschovsky die Insel von der BVVG gepachtet und bewirtschaftet diese bis heute. Seit 2015 ist Ummo Fink aus Klüssendorf Eigentümer.

Die Insel wird derzeit wieder mit Rindern und Schafen beweidet. Die damals gewachsene Kulturlandschaft mit Grünlandflächen und Gehölzstrukturen soll mit einem entsprechenden Pflegeregime dauerhaft erhalten bzw. wiederhergestellt werden.

Derzeit ist jedoch ein massiver touristischer Druck auf die Inseln vorhanden. Insbesondere Lieps ist beliebtes Ausflugsziel. Im rechtsleeren Raum vor 1990 (Volkseigentum) etablierte sich eine ungenehmigte Nutzung als Camping-, Picknick- und Badeplatz. Es wurden Ufer befestigt sowie Stege und Gebäude errichtet. Zur Gewinnung von Brennholz wurden ganze Hangpartien abgeholzt. Das hält bis heute an.

Da die Inseln nur per Boot erreicht werden können, kommt es immer wieder zu Störungen im Uferbereich. Dies betrifft sowohl die geschützten Uferröhrichte als auch die der Insel vorgelagerten Laichkrautgesellschaften im Flachwasserbereich des Schweriner Außensees.

Durch die illegalen Nutzer wurden auch Weideeinrichtungen zerstört, so dass die Weidenutzung teilweise eingestellt werden musste. 2019/2020 wurde wieder ein fester Weidezaun um das Grünland auf dem Plateau der Insel errichtet.

Eigenversorgung mit Energie

Wöbbelin – In Wöbbelin im Landkreis Ludwigslust-Parchim startet am 20. Oktober die neue Schulungsreihe „Unser Dorf, unsere saubere Energie. Von der Idee zur Umsetzung.“ Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur (Leka MV) lädt im Rahmen der Efre-geförderten Kampagne „Zukunftsdialog Energiewende“ dazu ein.

Die Bürgermeisterin Wöbbelins, Viola Tonn, wird von ihrer Vision einer klimaneutralen Energieversorgung des Ortes berichten. Adressiert ist die Veranstaltung an Bürgermeister und Gemeindevertreterinnen aus den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg. Sie erfahren, vor welchen Herausforderungen sie mit ihrer Gemeinde bei dieser Planung stehen und lernen mögliche Lösungen dafür kennen.

Ebenfalls wird Dietmar Hocke, der Bürgermeister von Kalsow als Ansprechpartner vor Ort sein und von seinen Erfahrungen im Energiedorf Kalsow berichten. Im praktischen Teil geht es darum, eigene Ideen für die Gemeinde zu entwickeln und erste Schritte Richtung Umsetzung zu gehen.

Touristische Modellregionen für M-V

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Dienstag die zur Förderung ausgewählten Projekte „Modellregionen zur Umsetzung der Landestourismuskonzeption“ im Rahmen der Landespressekonferenz vorgestellt.

„Wir wollen den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähig aufstellen, damit wir als Urlaubsland auch perspektivisch wettbewerbsfähig bleiben. Deshalb müssen wir Themen diskutieren wie beispielsweise die Tourismusfinanzierung, die gebietsübergreifende und interkommunale Zusammenarbeit, die Tourismusakzeptanz, Digitalisierung, Mobilität und Infrastrukturentwicklung. In den Regionen werden neue Wege im Tourismus erprobt. Dabei geht es beispielsweise um ein einheitliches Erhebungsgebiet für Gästeabgaben sowie die Einführung von neuen Prädikaten für Urlaubsorte. Ziel ist, die Projekte in die künftige strategische Ausrichtung der Branche einfließen zu lassen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin.

Der Projektwettbewerb Modellregionen zur Umsetzung der Landestourismuskonzeption richtete sich an touristische Regionen, die eine gebietsübergreifende Zusammenarbeit verankern und neue Ansätze zur Gestaltung eines zukunftsweisenden Tourismus initiieren. Insgesamt hatten sich acht Regionen beworben. Die Erfahrungen in den Modellregionen sollen nach Evaluierung konkrete Ergebnisse vor Ort und Rückschlüsse für die weitere Umsetzung bis hin zur Anpassung gesetzlicher Grundlagen wie zum Beispiel einem novellierten Kurortgesetz (KOG) und einem angepassten Kommunalabgabengesetz (KAG) liefern. Eine Jury aus Vertretern des Wirtschafts-, Innen- und Energieministeriums sowie dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern wählte unter Beteiligung eines externen Gutachters – der dwif-Consulting GmbH, Berlin – die Regionen aus.

„Die engagierten Akteure in den Regionen haben spannende und wegweisende Projekte initiiert, die der Tourismusentwicklung im ganzen Land weiterhelfen. Jetzt gilt es, die Konzepte umzusetzen. Dabei stehen wir den Regionen zur Seite mit Wissen, finanzieller Unterstützung und fachlicher Begleitung“, sagte Glawe.

Die ausgewählten Modellregionen zur Umsetzung der Landestourismuskonzeption sind:

  • Insel Usedom und Wolgast

„Ziel ist es, die Insel als ein gemeinsames Erholungsgebiet zu etablieren und damit die Organisation sowie die Finanzierung des Tourismus neu aufzustellen. Auf der Insel Usedom haben alle Gemeinden durch Grundsatzbeschlüsse ihre Beteiligung an den Vorhaben zugesichert und damit den festen Willen zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit demonstriert. Das ist vorbildlich für ganz Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Glawe.

  • Fischland-Darß-Zingst

„Mit dem Projekt soll ein kurtaxfinanzierter Öffentlicher Personennahverkehr in Kombination mit einer digitalen Gästekarte auf der Halbinsel und den umliegenden Binnenlandgemeinden umgesetzt werden. Alle beteiligten Gemeinden unterstützen das Vorhaben“, sagte Glawe.

  • Ostseebad Kühlungsborn mit 8 Gemeinden

„Die Modellregion hat in ihrer Bewerbung durch ein geschlossenes Auftreten aller beteiligten Gemeinden überzeugt. Sie alle eint das Ziel, leistungsstarke Küstenorte mit touristisch relevanten Orten im Binnenland zu verbinden und dafür grundlegende Regelungen bezüglich Finanzierung, Mobilität und Digitalisierung zu erproben“, sagte Glawe.

  • Stadt Rostock mit Güstrow, Teterow und Schwaan

„In dem Vorhaben soll die Rostock Card + Region zu einer digitalen Gästekarte entwickelt werden. Besonders hervorzuheben ist das gut durchdachte Konzept der Übertragbarkeit und Weitervermittlung der Erkenntnisse in andere Regionen sowie weiterführende Themen wie Besucherlenkung und Marktforschung“, sagte Glawe.

  • Mecklenburgische Seenplatte

„Das Projekt baut auf dem erfolgreichen Konzept ´Müritz rundum´ auf und soll auf weitere Gemeinden zum Konzept ´Seenplatte rundum´ ausgedehnt werden. Ergänzend wird die Gästekarte zu einer Kombikarte aus Mobilität und Attraktionen sowie Digitalisierung im Datenmanagement und Benutzerfreundlichkeit für die Nutzer“, sagte Glawe.

Die Modellregionen erhalten für die Dauer von zwei Jahren (Start 01.01.2021) jeweils 100.000 Euro pro Jahr zur Finanzierung von Personalstellen für die Projektleitung in ihrer Region. Die Finanzierung der konkreten Vorhaben in den Modellregionen erfolgt aus verschiedenen Förderprogrammen. Dazu wird es Einzelgespräche zwischen den Modellregionen und dem Wirtschaftsministerium geben. Im Wirtschaftsministerium wird zudem eine neue Stelle geschaffen, die als „Kümmerer“ die Einzelvorhaben koordiniert und begleitet. Weiterhin werden Fördermittel in Höhe von rund 200.000 Euro zur Beauftragung von externen Fachleuten für spezielle Themen wie Digitalisierung, Gästekarte, Mobilität, Kommunalrecht zur Verfügung gestellt.

Im Zeitraum Januar bis Juli 2020 wurden nach Angaben des Statistischen Amtes MV mehr als drei Millionen Ankünfte (-36,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum) und über 13,7 Millionen Übernachtungen (-30,3 Prozent) registriert. Aufgrund der mit der Bekämpfung des neuartigen Corona-Virus einhergehenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens, insbesondere der damit verbundenen Reisebeschränkungen nach Mecklenburg-Vorpommern, sind von Januar bis Juli 2020 negative Veränderungsraten hinsichtlich der Ankunfts- und Übernachtungszahlen festzustellen. Da zahlreiche Reisebeschränkungen aufgehoben oder gelockert wurden, ist für den Berichtszeitraum Juli 2020 wie auch schon im Juni 2020, ein allgemein positiver Trend bei den Tourismuszahlen erkennbar.

Feierliche Immatrikulation

Greifswald – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat heute die Studienanfängerinnen und -anfänger an der Universität Greifswald begrüßt. Bei der feierlichen Immatrikulation wies die Ministerin auf die herausragende Bedeutung der Hochschule für den Wissenschaftsstandort Greifswald hin. „Sie ist das Herzstück und arbeitet mit den renommierten außeruniversitären Forschungsinstituten zusammen. Darüber hinaus ist sie eng mit anderen Universitäten im Ostseeraum verbunden“, so Martin.

Besonders hob die Ministerin hervor, dass es wichtig sei, dass dieses Wintersemester möglichst viel Studium in Präsenz an der Universität stattfindet. „Mein Dank geht dabei auch an die Universität Greifswald und alle dort Beschäftigten, die es möglich gemacht haben, in diesen schwierigen und außergewöhnlichen Zeiten den Lehr- und Forschungsbetrieb aufrecht zu erhalten.“

Die Ministerin beglückwünschte die neuen Studentinnen und Studenten zu ihrer Entscheidung, in der Hansestadt ihr Studium aufzunehmen. „Sie haben sich für ein Studium an einer hochmodernen Universität entschieden, mit einem tollen Kollegium und vielen spannenden Fachrichtungen.“ Über 2.000 Studierende nehmen ihr Studium im Wintersemester 2020/21 in Greifswald auf. Trotz Corona sind das mehr als im Wintersemester 2019/20.

In Zeiten der Corona-Pandemie appellierte Martin auch an die Eigenverantwortung der Studierenden. „Wir haben alles Erdenkliche getan, um Ihnen unter diesen besonderen Umständen wenigstens etwas Normalität zu ermöglichen. Dies ist für ein gutes Studium grundlegend“, so Martin. „Aber es verlangt von allen Beteiligten ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortung, für sich selbst und für andere, im Hörsaal, im Seminarraum, in der Bibliothek, in der Mensa, im Wohnheim oder bei anderen hochschulbezogenen Aktivitäten. Helfen Sie mit, dass Sie und Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen in den kommenden Herbst- und Wintermonaten so viel Präsenzlehre erfahren wie möglich.“

Ministerin Martin ermunterte die Studienanfängerinnen und -anfänger aber, mit Neugierde, Wissensdurst und Elan ihr Studium zu beginnen. „Sie haben hier in Greifswald hervorragende Voraussetzungen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Denn Ihnen steht hier ein gut aufgestelltes Team von Lehrenden zur Seite.“, sagte Martin. „Das Betreuungsverhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden an dieser Universität ist hervorragend. Sie werden es mit Dozentinnen und Dozenten zu tun haben, die ansprechbar sind und ein Interesse an Ihrem Fortschritt haben. Das alles sind gute Voraussetzungen für Studium mit Erfolg.“

An der Universität Greifswald waren im vergangenen Jahr über 10.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben. Der Frauenanteil hat mehr als die Hälfte betragen.