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Kategorie: Wirtschaft

Stapelfest für die neue Zollhochschule

Rostock – Der Bau des neuen Hochschulcampus als Nebenstelle des für den Fachbereichs Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock-Lichtenhagen hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Mit dem Stapelfest wird der nahende Abschluss der Montage der vorgefertigten Holzmodule gefeiert – ein innovatives Bauverfahren, das Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Modernität verbindet.

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock realisiert die-ses zukunftsweisende Bauvorhaben im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Mit der Umsetzung ist das Totalüber-nehmerteam aus PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme betraut. Mit einer Investitionssumme von rund 230 Millionen Euro handelt es sich um das größte Bauprojekt des SBL Rostock und eines der bedeutendsten Bundesbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. Der von Sauerbruch Hutton entworfene moderne Campus wird künftig Platz für bis zu 600 Studierende und 130 Mitarbeitende bieten und somit den steigenden Ausbildungsbedarf der Bundeszollverwaltung decken.

Der neue Campus umfasst ein Lehrgebäude mit Mensa, Lehrsälen und Bibliothek sowie zwei Wohngebäude, die über großzügige Grünflächen miteinander verbunden sind. Besonders hervorzuheben ist die Bauweise: Während Unter- und Erdgeschosse sowie die Treppenräume in Stahlbeton errichtet wurden, besteht der Großteil des Campus aus gestapelten Holzmodulen. Diese nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Umsetzung. Mit über 1.000 Holzmodulen handelt es sich bei der Zollhochschule um das größte Holzmodulprojekt Europas.

Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Innenminister Christian Pegel als Vertreter der Landesregierung statt. Seitens des Bundes waren Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), sowie Dr. Armin Rolfink, Präsident der Generalzolldirektion (GZD), vertreten.

Staatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher unterstreicht die Bedeutung des Zolls: „Nach ihrem dreijährigen Studium an der Hochschule des Bundes in der Hansestadt Rostock werden Generationen von zukünftigen Zöllnerinnen und Zöllnern Teil einer modernen Bürger- und Wirtschaftsverwaltung sein. Die Nachwuchskräfte sichern täglich die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens durch die Erhebung von Zöllen und Steuern, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine schnelle Warenabfertigung und tragen zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme durch die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung bei. Die Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität sowie der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern vor mangelhaften Waren aus dem Ausland gehören ebenfalls zum Aufgabenportfolio und belegen, dass die erhebliche Zukunftsinvestition in die Bildungsinfrastruktur hier in Mecklenburg-Vorpommern richtig, wichtig und zukunftsweisend ist. Das spiegelt sich auch in der Bauweise dieser innovativen Gebäude selbst wider.“

Paul Johannes Fietz, Vorstandmitglied der BImA, hebt die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hervor: „Dieses Projekt beweist, dass auch im öffentlichen Hochbau hochkomplexe und zugleich nachhaltige Bauvorhaben in Rekordzeit realisiert werden können. Hier haben von Anfang an alle Beteiligten an einem Strang gezogen und so zum Gelingen beigetragen: Stadt und Land, das Bundesministerium der Finanzen und die Generalzolldirektion ebenso wie unsere Projektpartner, die Bietergemeinschaft Primus und Kaufmann und die Architekten von Sauerbruch und Hutton. Ihnen allen und nicht zuletzt meinen engagierten Kolleginnen und Kollegen bei der BImA gilt mein Dank. Besonders freue ich mich, dass wir neben dem attraktiven Lehrgebäude auch 620 moderne Wohnunterkünfte schaffen und damit gleichzeitig den angespannten Rostocker Wohnungsmarkt entlasten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue, in dessen Ressort die staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns fällt, betont die Bedeutung des Projekts für das Land: „Mit dem neuen Campus der Zollhochschule gewinnt Rostock eine weitere erstklassige Bildungseinrichtung hinzu. Die Entscheidung des Bundes, diesen Standort auszuwählen, spricht für die Leistungsfähigkeit unserer Bau- und Liegenschaftsverwaltung und die Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns als Bildungs- und Verwaltungsstandort. Mein besonderer Dank gilt dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock, das dieses anspruchsvolle Großprojekt mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement vorantreibt. Mit einer Planungs- und Bauzeit von nicht einmal 4 ½ Jahren beweisen die Rostocker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesem Großprojekt einmal mehr, dass sie komplexe Bauvorhaben nicht nur mit höchster Präzision, sondern auch in beeindruckender Geschwindigkeit umsetzen können. Ich freue mich zudem über die betriebswirtschaftliche Effizienz, mit der das Projekt vorangetrieben wird: Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock hält Termin- und Kostenrahmen zuverlässig ein – ein Maßstab für öffentliche Bauvorhaben.“

Innenminister Christian Pegel unterstreicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung: „Die Entscheidung, die neue Zollhochschule in Rostock anzusiedeln, ist ein starkes Signal für unsere Stadt und unser Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 600 Studierenden und 130 Mitarbeitenden wird diese Ausbildungsstätte nicht nur ein bedeutender Bildungsstandort, sondern auch ein wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Impulsgeber für Rostock und die gesamte Region. Der Zoll leistet mit seiner Arbeit einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit, die Wirtschaft und die Gerechtigkeit in unserem Land. Ob im Kampf gegen Schmuggel, Geldwäsche oder Schwarzarbeit – gut ausgebildete Zollbeamte sind unerlässlich für den Schutz unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftsraums. Dass dieser anspruchsvolle und verantwortungsvolle Beruf nun in Rostock eine neue Heimat für seine Ausbildung findet, erfüllt uns mit Stolz. Ich bin überzeugt, dass Rostock mit seiner starken maritimen Prägung, seiner exzellenten Hochschullandschaft und seiner dynamischen Entwicklung ein idealer Standort für diese Einrichtung ist. Die Zollhochschule wird Rostock und Mecklenburg-Vorpommern langfristig bereichern und unsere Region als Standort für Verwaltung, Bildung und Sicherheit weiter aufwerten.“

Lorenz Nagel für die Totalübernehmer PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme dankt vor allem den Mitarbeitenden auf der Baustelle und in der Fertigung: „Mit der Zollhochschule entsteht in Rostock-Lichtenhagen eines der aktuell wegweisendsten Bauvorhaben Deutschlands. Das Projekt ist nicht nur das größte Holzmodulprojekt Europas, sondern vereint Nachhaltigkeit mit Effizienz, Geschwindigkeit und baukultureller Qualität. Ohne die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit SBL, BImA und Zoll genauso wie mit unserem gesamten Planungsteam wäre die Umsetzung in der Geschwindigkeit nicht möglich gewesen. An einem solchen Tag gilt der Dank aber vor allem den Menschen auf der Baustelle und in der Fertigung, die täglich hart arbeiten, um das Projekt zu realisieren.“

Nach dem Stapelfest folgen die Fassadenarbeiten sowie die Fertigstellung des Innenausbaus. Die Übergabe des Hochschulcampus ist für das Jahr 2026 geplant.

Marke MoorFutures auch international gefragt

Klimaschutzministerium schließt Kooperationsvereinbarung mit dem international tätigem Projektentwickler EcoTree.

Schwerin – Dass die auf Basis von Moorwiedervernässungen generierten MoorFutures sehr beliebt sind, zeigt die große Nachfrage nach diesen Kohlenstoffzertifikaten. So übersteigt seit geraumer Zeit die Nachfrage das Angebot. Wesentlicher Grund hierfür ist die hohe Qualität, die auf einem anspruchsvollen Standard und einer entsprechenden Methodologie (= Lehre, wie etwas umzusetzen ist) basiert. Dies hat sich schon länger auf nationaler Ebene herumgesprochen, so dass bislang die moorreichen norddeutschen Bundesländer Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen die Nutzungsrechte an der geschützten Marke erworben haben. Nun zeichnen sich auch im internationalen Raum MoorFutures-Projekte ab.

„Ich freue mich sehr über das Interesse des Unternehmens EcoTree International aus Dänemark an unseren MoorFutures“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. EcoTree ist ein renommierter europäischer Projektentwickler, der bislang seinen Schwerpunkt im Bereich Wald und der Vermarktung von Waldökosystemleistungen sowie Biodiversitätsprojekte hat. „Das nun die Erweiterung des Projektportfolios in Europa auf die Moore unter Nutzung der Marke MoorFutures erfolgen soll, erfüllt mich mit Stolz“, freut sich der Minister.

Der Geschäftsführer von EcoTree, Herr Thomas Canguilhem betont: „Als international tätiges Unternehmen für Ökosystem-Wiederherstellungen liegt unser Fokus auf der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen. Neben unseren deutschen Projekten war es uns wichtig, insbesondere bei Moorwiedervernässungen, auch im europäischen Ausland dies unter dem Label einer anerkannten, qualitativ hochwertigen und kommunikativen Marke zu tun – dies führte uns schnell zu MoorFutures.“

Beide Parteien unterzeichneten zunächst eine Vereinbarung zur Verwendung der Marke MoorFutures durch EcoTree. Diese bildet die Basis für die zukünftige Kooperation. Ein erstes Projekt in Belgien wird aktuell gestartet und wird in den kommenden Monaten umgesetzt, um die ersten MoorFutures Zertifikate aus einem anderen EU Land zu generieren.

EcoTree ist ein Scale-up, das in Europa Projekte zum Klima- und Biodiversitätsschutz entwickelt und durchführt. Dabei setzt es insbesondere auf Partnerschaften mit engagierten Unternehmen, die zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen CO2, Umwelt und Wasser ganzheitliche lokale Projekte unterstützen wollen. Die Inwertsetzung erfolgt über Waldinvestments, CO2-Zertifikate oder maßgeschneiderte Biodiversitätsprojekte, wofür Unterstützer detaillierte Berichte, Erfolgsindikatoren, nachhaltigkeitsberichtserstattungskonforme Daten (CSRD) und Medien erhalten sowie die Möglichkeit, diese Projekte auch zu besuchen.

 MoorFutures ist eines von bislang vier „Ökowertpapieren“ die durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurde. Das erste Projekt wurde 20212 in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt, weitere bislang vier folgten bislang. Für 2025 sind weitere geplant.

Die Länder Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben die Nutzungsrechte an der Marke erworben und setzen ihrerseits MoorFutures-Projekte um.

Schiffe für die Marine

Schwesig: Moderne Schiffe für die Marine, sichere Arbeitsplätze für MV

Wolgast – Auf der Peene-Werft in Wolgast ist heute das erste Flottendienstboot der Klasse 424 für die Deutsche Marine auf Kiel gelegt worden.

„Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten in Zeiten internationaler Krisen einen verantwortungsvollen Dienst. Sie brauchen dafür modernste Ausstattung und Technik. Dazu gehören auch Schiffe, die auf dem neuesten Stand sind. Wir freuen uns, dass diese Schiffe in Mecklenburg-Vorpommern gebaut werden“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig während der Zeremonie.

„Die Aufträge der Marine sind wichtig für unser Land. Unsere Werften sind leistungsstarke Partner der Bundesmarine, die in Mecklenburg-Vorpommern stark vertreten ist“, sagte Schwesig. Die maritime Industrie sei aber für ganz Deutschland eine Schlüsselbranche. „Die Wertschöpfungsketten reichen von Norden bis tief in den Süden. Daran hängen technologische Fähigkeiten, hoch produktive Arbeitsprozesse und jede Menge Arbeitsplätze.“

Es habe sich als richtig herausgestellt, dass die Landesregierung die Peene-Werft auch in schwierigen Zeiten unterstützt habe. „Heute sehen wir, dass dieser Weg richtig war. Für Wolgast, das sein industrielles Herz behalten hat. Für die Lürssen Gruppe, die gut aufgestellt ist im Wettbewerb um weitere große Aufträge. Und für unser Land.“

Landespräventionspreis 2025

„Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“

Schwerin – Innenminister Christian Pegel als Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung, Sozialministerin Stefanie Drese und Prodekan Prof. Dr. Schmidt von der Hochschule Neubrandenburg haben heute den Startschuss für die Bewerbung um den Landespräventionspreis 2025 gegeben.

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung und die Landespolizei setzen auch 2025 die bewährte Praxis fort, alle zwei Jahre auf dem Landespräventionstag Initiativen, Organisationen, Institutionen oder Einzelpersonen mit dem Landespräventionspreis auszuzeichnen, die sich vorbildlich in der Kriminalitätsvorbeugung engagieren.

„In diesem Jahr suchen wir innovative Projekte aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich für Gewaltprävention in der Pflege einsetzen und die Pflege zukunftsfähig machen. Wir sind uns einig: Ganz viele Menschen pflegen beruflich oder ehrenamtlich Menschen mit riesengroßer Hingabe und ganz viel Engagement. Wir wissen aber leider auch, dass es in Einzelfällen zu psychischer und physischer Gewalt in der Pflege kommt und genauso klar ist: Gewalt in der Pflege ist nicht hinnehmbar und widerspricht den ethischen Grundsätzen der Pflege. Deshalb ist es wichtig, Anzeichen von Gewalt zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Beteiligten zu gewährleisten“, appelliert Innenminister Christian Pegel.

„Gewalt in der Pflege ist komplex und kann Pflegebedürftige ebenso wie Pflegende oder Angehörige treffen. Studien zeigen, dass etwa 90 Prozent der professionellen Pflegekräfte innerhalb eines Jahres Gewalt erlebt haben. Gleichzeitig gaben 70 Prozent an, in diesem Zeitraum auch selbst Gewalt gegenüber Pflegebedürftigen ausgeübt zu haben. Geeignete Präventionsmaßnahmen sind dabei die beste Medizin, um Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen und Pflegende und Pflegebedürftige zu schützen. Ich erhoffe mir deshalb, dass wir mit dem diesjährigen Landespräventionspreis möglichst viele Personen aus der Eingliederungshilfe und Pflege erreichen und wir uns gemeinsam für eine gewaltfreie Pflege einsetzen – damit aus einer Kultur des Wegschauens eine Kultur des Hinschauens, des Handelns wird“, erklärte Sozialministerin Stefanie Drese.

Entscheidungsgrundlage für die Jury sind u.a. folgende Kriterien:

  • Innovation
  • Wirksamkeit
  • Nachhaltigkeit
  • Zielgruppenorientierung
  • Kooperation

„Jede und jeder – ob Privatperson, Verein, Organisation, Kommune, Selbsthilfegruppen, Kommunale Präventionsräte, um nur einige Beispiele zu nennen – kann Vorschläge einreichen! Und hierzu möchten wir alle ermutigen“, so Innenminister Christian Pegel und Sozialministerin Stefanie Drese.

Die Preisträger werden im Rahmen des 13. Landespräventionstages „Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“ am 3. Juli 2025 an der Hochschule Neubrandenburg den „Oscar der Kriminalprävention Mecklenburg-Vorpommern“, Urkunden und – Geldprämien in Höhe von insgesamt 3.500 Euro. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch eine Jury.

Einsendeschluss ist der 25. April 2025!

Vorschläge mit Namen, Anschrift des Bewerbers (inkl. Telefonnummer und E-Mail-Adresse) und Begründung können per E-Mail an lfk@kriminalpraevention-mv.de gesendet werden.

Windkraftausbau in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2024 88 Verfahren auf Errichtung von Windenergieanlagen beschieden – so viele wie seit 2018 (48) nicht mehr.

Im Rahmen dieser 88 Verfahren wurden 37 Genehmigungen für 198 Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 1.000 Megawatt und einem Investitionsvolumen von fast 1,8 Milliarden Euro erteilt. Im Vorjahr waren es 51 Verfahren, darunter 37 Genehmigungen für 126 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 671 Megawatt und einem Investitionsvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro. Damit liegt das Land nach der Erhebung der Fachagentur Wind und Solar auf dem fünften Platz aller Bundesländer.

„Wir sind auf einem sehr guten Weg“, bilanzierte Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus, der im April 2023 dafür gesorgt hat, dass Genehmigungsverfahren schneller zur Entscheidungsreife geführt werden können, in dem die artenschutzrechtliche und immissionsschutzrechtliche Prüfung von Windenergievorhaben unter einem Dach – und zwar bei den vier Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt – vereint wurde.

Gleichwohl räumte er ein, dass der Antragsstau der vergangenen Jahre – also die Anzahl der Gesamtverfahren – aufgrund von vielen Neuanträgen nur minimal abgebaut werden konnte. „Allein in 2024 sind 81 Neuverfahren hinzugekommen, sodass sich aktuell 291 Verfahren mit 1.157 Windenergieanlagen bei den Ämtern in der Bearbeitung befinden. Ins Jahr 2024 gestartet sind wir mit 297 Verfahren. Es ist also ein regelrechter Kampf gegen Windmühlen, aber ich bin zuversichtlich, dass unsere Strategie aufgeht und wir mittelfristig weitere Erfolge verbuchen können“, wertete Backhaus.

Die Verfahrensdauer liegt mit Blick auf die Jahre 2020 bis 2024 aus unterschiedlichen Gründen bei nach wie vor rund 36 – 48 Monaten. Ein Grund sind die langen Liegezeiten der Altverfahren vor der Zuständigkeitsänderung. „Unser Ziel ist es, Genehmigungsverfahren nach der Vollständigkeit der Unterlagen innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen von maximal sechs Monaten bei vereinfachten Verfahren und von zehn Monaten bei dem förmlichen Verfahren abzuschließen. Schon heute gibt es Beispiele, bei denen Genehmigungsverfahren innerhalb von neun Monaten abgewickelt werden konnten, zum Beispiel das Windeignungsgebiet Bartow im Kreis Mecklenburgische Seenplatte“, betonte Minister Backhaus.

Derzeit laufen gegen 24 Verfahren mit 74 Windenergieanlagen Untätigkeitsklagen und 10 Klagen gegen beschiedende Verfahren.

Dem Länderinformationssystem LIS-A zufolge sind hierzulande derzeit 1.834 Windenergieanlagen in Betrieb.

Nach Aussage der Fachagentur Wind und Solar war das Jahr 2024 geprägt von einer beispiellosen Entwicklung der Genehmigungszahlen für neue Windenergieanlagen in Deutschland. Rund 2.400 Anlagen mit gut 14.000 Megawatt Leistung wurden bundesweit von den Behörden neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 85 Prozent.

Neue Öffnungszeitenverordnung

Dr. Blank: „Mit offenen Ladentüren stärken wir unsere Wirtschaft vor Ort“

Schwerin – Das Kabinett hat den Weg für die neue Öffnungszeiten­verordnung Mecklenburg-Vorpommern freigemacht. Die neue Verordnung wird nun schnellstmöglich veröffentlicht und ersetzt die auslaufende Bäderverkaufsverordnung. Die neue Regelung gibt Geschäften in bestimmten Tourismusregionen des Landes mehr Freiraum bei ihren Öffnungszeiten. Diese Geschäfte können damit ab dem 15. März an zusätzlichen Sonn- und Feiertagen im Jahr geöffnet werden.

„Mit der neuen Regelung stärken wir das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern und sorgen für Chancengleichheit mit unseren Nachbarn an der Küste. Offene Türen und belebte Einkaufsstraßen, davon profitieren unsere Gäste und unsere Wirtschaft,“ so Minister Dr. Wolfgang Blank.

Ein wesentlicher Kern der neuen Öffnungszeitenverordnung ist die Angleichung der Sonderöffnungsmöglichkeiten an die Regelungen im Nachbarbundesland Schleswig-Holstein. Neben einem einheitlichen Saisonöffnungszeitraum vom 15. März bis zum 31. Oktober wird nun in Mecklenburg-Vor­pommern ein zusätzlicher Winteröffnungszeitraum vom
17. Dezember bis zum 8. Januar eingeführt.

Die Tourismusorte in Mecklenburg-Vorpommern, für die in der Vergangenheit nach der Bäderverkaufsordnung besondere Öffnungszeiten gegolten haben, profitieren umgehend von der neuen Öffnungszeitenverordnung. Die neue Öffnungszeiten­verordnung kann künftig in weiteren Welterbestädten und Gemeinden und Regionen, die nach dem Kurortgesetz aner­kannt sind und ein besonders hohes Tourismusaufkommen verzeichnen, Anwendung finden.

Vor Ort: Praktikumsprämie

Blank: „Unser Handwerk ist auch in Zukunft ein zentraler Stützpfeiler unserer heimischen Wirtschaft“

Schwerin – Seit dem vergangenen Jahr unterstützt die Landesregierung freiwillige Praktika im Handwerk bis zu drei Wochen mit einer Praktikumsprämie von 120 Euro pro Woche.

Heute haben Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit und die Präsidenten der Handwerkskammern Ostmecklenburg-Vorpommern und Schwerin, Axel Hochschild und Uwe Lange die Fleischerei Lange OHG in Schwerin besucht und dabei eine erste positive Bilanz der im Vorjahr eingeführten Praktikumsprämie gezogen.

„Das Handwerk wirbt um Nachwuchs, das unterstützen wir mit der Praktikumsprämie. Unser traditionsreiches Handwerk ist auch in Zukunft ein zentraler Stützpfeiler unserer heimischen Wirtschaft. Mit der Praktikumsprämie schaffen wir es, dass noch mehr junge Menschen die spannenden beruflichen Perspektiven im Handwerk entdecken. Ein Schülerpraktikum in der Tischlerei oder in der Fleischerei vor Ort, das ist eine tolle Chance, die eigenen Talente und Interessen zu entdecken“, sagte Dr. Wolfgang Blank beim Besuch der Fleischerei Lange in Schwerin.

„Praktika sind die beste Eintrittskarte in eine handwerkliche Ausbildung. Über die Praktikumsprämie gewinnen wir Jugendliche dafür, sich freiwillig und aus Überzeugung mit dem Handwerk zu beschäftigen“, sagte Präsident Axel Hochschild.

„Die Praktikumsprämie leistet einen unschätzbaren Beitrag für unsere Nachwuchssicherung, denn sie stärkt die Bedeutung des Handwerks in unserem Land“, ergänzte Präsident Uwe Lange.

Die Praktikumsprämie wird organisatorisch von den beiden Handwerkskammern betreut, bei denen auch die Anträge gestellt werden können.

Befindet sich der Praktikumsbetrieb im Bezirk der Handwerkskammer Schwerin, kann der Antrag online unter www.hwk-schwerin.de/ferienpraktikum gestellt werden, im Bezirk der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern unter www.hwk-omv.de/ferienpraktikum.

Lieferanten für das EU-Schulprogramm gesucht

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern ruft jetzt Lieferanten von frischer Milch sowie frischem, regionalem Obst und Gemüse auf, im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens Angebote für die Belieferung von Schulen in MV für das Schuljahr 2025/2026 abzugeben.

Das EU-Schulprogramm unterstützt die kostenlose Verteilung von Obst, Gemüse und Milch in der gesamten Europäischen Union und ist Teil eines umfassenderen Bildungsprogramms zur europäischen Landwirtschaft und zu den Vorteilen gesunder Ernährung. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen eins bis vier sowie an Förderschulen. In Mecklenburg-Vorpommern wird es seit dem Schuljahr 2017/2018 erfolgreich umgesetzt.

„Vom EU-Schulprogramm profitieren die Schülerinnen und Schüler gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen bekommen sie unabhängig vom Elternhaus hochwertige Lebensmittel mit Nährstoffen, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Das ist dringend nötig, da Betreuungskräfte zunehmend beobachten, dass die Kinder ohne Frühstück und ohne Vormittagsverpflegung in die Einrichtung kommen.

Zum anderen beinhaltet das Programm auch pädagogische Inhalte. So erfahren sie zum Beispiel, wie aus Gras Milch wird und sie werden an gesunde Essgewohnheiten herangeführt. Geplant sind in diesem Zusammenhang auch Besuche in land- und ernährungswirtschaftlichen Betrieben“, sagt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Im laufenden Schuljahr nehmen 161 Schulen mit rund 23.600 Schülerinnen und Schülern teil. Fürs kommende Schuljahr haben sich 152 Schulen mit insgesamt rund 23.700 Schülerinnen und Schülern beworben.

Weitere Details, etwa über Lieferumfang, Produkte und die teilnehmenden Schulen, sind den beigefügten Unterlagen zu entnehmen. Ihr Angebot reichen Sie bitte bis zum 4. April 2025 beim Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, 19048 Schwerin, Referat 320, ein.