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Kategorie: Wirtschaft

Logistikzentrum offiziell eröffnet

Meyer: Innovativs Unternehmen ist einer der größten Arbeitgeber der Region

Neubrandenburg – Das neue Logistikzentrum der Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg ist offiziell eröffnet worden. „Das Unternehmen hat am Standort Neubrandenburg eine lange Tradition. Seit der Übernahme der DDR-Ölheiz- und Standheizgerätehersteller im Jahr 1990 durch Webasto wurde hier kontinuierlich ein modernes Produktionswerk für innovative und effiziente Standheizungen aufgebaut.

Mit aktuell fast 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt Webasto damit zu den größten Arbeitgebern der Region. Unternehmen wie Webasto tragen durch ihre innovative Stärke und den Willen und die Bereitschaft in Forschung und Entwicklung zu investieren dazu bei, Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen und zu erhalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Jetzt ist vor Ort ein neues Logistikzentrum entstanden. Der zweigeschossige Bau in unmittelbarer Nähe der Produktion bietet auf 1.800 Quadratmetern Nutzfläche Platz für ein vollautomatisiertes Lager mit einer Kapazität für 30.000 Kleinteile. Das neue Gebäude ist 27 Meter hoch und aus Stahlbauteilen gefertigt, deren schwerstes Element 30 Tonnen wiegt. Roboterisierte Be- und Entlade- sowie Transporttechnik sorgen in Kombination mit digital vernetzten Logistikprozessen für optimierte Abläufe.

Das Gesamtkonzept sieht zudem vor, die einzelnen Kleinladungsträger der Produktion über fahrerlose Transportsysteme und Linien- bzw. Arbeitsplatzbestückungssysteme vollautomatisch bereitzustellen. Webasto investiert ca. 7 Millionen Euro in das Logistikzentrum als Teil eines Gesamtinvestitionsvorhabens. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

„Die Webasto ist hoch-innovativ und verbreitert ihr Produktportfolio unter anderem über zielgerichtete wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung. Das sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und damit zukunftssichere Arbeitsplätze“, sagte Meyer.

Im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation Mecklenburg-Vorpommern (FuEuI-Richtlinie) gibt es über das Wirtschaftsministerium die Möglichkeit, anteilig nicht rückzahlbare Zuschüsse für Ausgaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen (wenn sie im Verbund mit Unternehmen gemeinsame Produkt- und Verfahrensentwicklung betreiben) zu erhalten.

Die Webasto wurde seit 2008 in sechs Projekten mit einem Gesamtzuschuss von rund 8,5 Millionen Euro bei einem Gesamtvolumen aller Projekte von mehr als 23,5 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Webasto Neubrandenburg ist eine hundertprozentige Tochter der Webasto SE mit Stammsitz in Stockdorf/München. Die Firma wurde im Jahr 1901 als Familienunternehmen gegründet und ist im automotive-Bereich auf den Gebieten Schiebe- und Panoramadächer, Cabriodächer sowie Standheizungen und Zuheizer tätig.

Die Webasto-Gruppe gilt dabei mittlerweile weltweit mit ca. 16.800 Mitarbeitern (2022) und einem Jahresumsatz von ca. 4 Mrd. EUR (2022) an mehr als 50 Standorten als einer der großen Anbieter, Systemlieferanten und Zulieferer für die Kraftfahrzeugindustrie.

Das in Familienbesitz befindliche Unternehmen hat seine Konzernzentrale in Stockdorf bei München. Im Jahr 2012 wurde die Webasto AG in die Webasto SE (Holding) überführt und die beiden Unternehmensbereiche Dach- und Thermosysteme in rechtlich selbstständige Unternehmen ausgegliedert. In Neubrandenburg produziert das Unternehmen Thermosysteme verschiedenster Art.

Tag der offenen Tür

Maritimer Industrie- und Gewerbepark „Volkswerft“ Stralsund / Schulte: Neue wirtschaftliche Schwerpunkte auf dem Werftgelände gesetzt

Stralsund – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Sonnabend (04.05.) anlässlich eines „Tages der offenen Tür“ über aktuelle Entwicklungen im maritimen Industrie- und Gewerbepark „Volkswerft“ in Stralsund informiert.

„Die Hansestadt Stralsund ist seit jeher eng mit den Themen Ostsee, Schifffahrt sowie dem Schiffbau der Volkswerft verbunden. Seit ihrer Gründung im Jahr 1948 hat die Volkswerft tiefgreifende Veränderungen durchlebt – heute geht es um eine Verlagerung der Schwerpunkte im Schiffbau: weg vom Kreuzfahrtschiffbau hin zu einer Verbreiterung des Produktportfolios.

Dazu hat die Hansestadt Stralsund das Werftgelände zur Entwicklung eines maritimen Industrie- und Gewerbeparks in kommunale Trägerschaft übernommen – ein mutiger Schritt, der vorzeigbare Ergebnisse hervorgebracht hat“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte, der auch maritimer Koordinator und Industriebeauftragter Mecklenburg-Vorpommerns ist.

Im Februar 2024 wies die Hansestadt Stralsund zwölf Pächter auf dem Gelände aus: Ostseestaal GmbH & Co. KG, Strela Shiprepair GmbH, Fosen Yard GmbH, Seehafen Stralsund, Steamergy Stralsund, Weiße Flotte Stralsund, Premator GmbH, Leviathan GmbH, EKATO NORD GmbH, MIKA Schweißtechnik GmbH, Sottmann Spezial-Gerüstbau GmbH und Wullbrandt+Seele GmbH & Co. KG. Zudem gibt es vor Ort acht weitere ansässige Subunternehmen.

„Im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft gibt es damit fast 500 Beschäftigte – das ist ein starkes Signal für den Standort und stärkt die regionale Wirtschaft vor Ort. Wir werden weiter mit unserer Wirtschaftspolitik Unternehmen unterstützen, die sich neu ansiedeln oder vor Ort erweitern wollen“, sagte Schulte.

Die Werft wurde 1948 als Volkswerft Stralsund gegründet und trug zu einem großen Teil zum Fischereischiffbau der DDR bei. Nach 1990 spezialisierte sich die Werft zunächst auf den Bau von Containerschiffen und Offshore-Versorgern. Ab 2005 wurden die zweitgrößten in Deutschland je gefertigten Containerschiffe mit einer Kapazität von etwa 4.200 TEU (Standard-Container) auf der Stralsunder Volkswerft gebaut.

Im Jahr 2009 änderte die Werft die Ausrichtung hin zum Spezialschiffbau; ab Juni 2014 wurden auch Teile für Offshore-Windenergieanlagen gefertigt. Ab März 2016 gehörte die Werft zur Unternehmensgruppe MV Werften, die hier ein Luxuskreuzfahrtschiff sowie Teile für Kreuzfahrtschiffe bauen ließ. Nach der Insolvenz der MV Werften Anfang 2022 erwarb die Hansestadt Stralsund im selben Jahr noch vom Insolvenzverwalter das 34 Hektar große Werftgelände zur Entwicklung eines maritimen Industrie- und Gewerbeparks „Volkswerft“.

Tariflohn und Familienfreundlichkeit

Torgelow – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich am 1. Mai in Torgelow für die Stärkung der Tarifpartnerschaft ausgesprochen. „Wir setzen uns als Landesregierung seit vielen Jahren dafür ein, dass mehr Unternehmen im Land Tariflohn zahlen.

Denn Tariflöhne sind in der Regel höher als nicht-tarifgebundene Löhne. Deshalb haben wir das Tariftreue- und Vergabegesetz durch den Landtag gebracht. Künftig gilt: Wer in Mecklenburg-Vorpommern einen öffentlichen Auftrag des Landes oder der kommunalen Ebene haben will, muss seinen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Erfüllung dieses Auftrags mindestens Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen.

Und es müssen die tarifvertraglichen Mindestarbeitsbedingungen gelten. Das ist wichtig für gute Löhne. Außerdem stärken wir damit alle Unternehmen, die schon heute Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Die Landesregierung setze sich außerdem für familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein. „Auch das ist wichtig, um gute Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.“ Das Land leiste seinen Beitrag dazu. „Wir haben die beitragsfreie Kita eingeführt, und dabei wird es auch bleiben!“

In Torgelow hielt auch die Vorsitzende des DGB-Nord Laura Pooth ihre Mai-Rede. Dort organisiert der von verschiedenen Organisationen gegründete Mai-Verein jedes Jahr zum 1. Mai ein Familienfest. „Ich finde die Mischung an diesem Tag in Torgelow total sympathisch“, bekannte die Ministerpräsidentin.

„Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Volkssolidarität, AWO und Unternehmen am Ort packt hier gemeinsam an. Die Schalmeienkapelle, die Sportvereine, die Jugendfeuerwehr und viele andere sind dabei. Und natürlich ist der 1. Mai auch hier Tag der Arbeit mit wichtigen Anliegen: gute Löhne, gute Arbeitsbedingungen, eine starke gewerkschaftliche Interessenvertretung.“

Schwesig dankte den Gewerkschaften für ihr Eintreten für Demokratie. „Mecklenburg-Vorpommern ist ein demokratisches und weltoffenes Bundesland. Wir wollen, dass das auch so bleibt.“

„TOP-Ausbildungsbetriebe 2024“ geehrt

Meyer: Duale Berufsausbildung ist Eckpfeiler einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – In Schwerin sind heute die Auszeichnungen für die „TOP-Ausbildungsbetriebe 2024“ der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) übergeben worden. „Die duale Berufsausbildung mit den Lernorten Betrieb und berufliche Schule ist der zentrale Eckpfeiler einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Sie bietet jungen Menschen Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben und ist wichtig für die Sicherung von Fachkräften für die Unternehmen.

Die prämierten Betriebe engagieren sich über den gesetzlich geforderten Rahmen hinaus in der Berufsausbildung, Berufsorientierung und Fachkräfteentwicklung. Das ist vorbildlich und wird mit dem Titel als TOP-Ausbildungsbetrieb zu Recht gewürdigt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mit dem Titel „Top Ausbildungsbetrieb“ möchte die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin Akzente für die berufliche Ausbildung setzen und gleichzeitig das Ansehen der dualen Berufsausbildung in der Öffentlichkeit stärken. Zudem sollen Qualität, Attraktivität und Transparenz in der Berufsausbildung für Unternehmen gewürdigt werden.

„Neben dem Lernort Betrieb spielen vor allem die Berufsschulen eine wesentliche Rolle für eine erfolgreiche Ausbildung. Die Berufsschulen sind dabei Partner der Unternehmen. Um die Berufsschulen fachgerecht auszustatten, unterstützt das Wirtschaftsministerium unter anderem die Modernisierung der Räumlichkeiten“, sagte Meyer.

Im Wirtschaftsministerium wurden seit Herbst 2021 14 Vorhaben insbesondere zur Modernisierung der Ausstattung, aber auch baulichen Modernisierung von beruflichen Bildungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ mit einem Zuschuss in Höhe von 20,1 Millionen Euro bei Gesamtausgaben von rund 30,8 Millionen Euro gefördert.

Des Weiteren zielen verschiedene landespolitische Maßnahmen und Initiativen derzeit darauf ab, die beruflichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern weiterzuentwickeln. Dazu gehören unter anderem die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Schüler/-innen und Lehrkräften, die Anpassung der Bildungsangebote an zukünftige Technologieanforderungen und die Steigerung der Attraktivität der Erstausbildung sowie des Seiteneinstiegs für Lehrkräfte.

Die Preisträger

Airsense Analytics GmbH, All4Labels Folienprint GmbH, Arlafoods Deutschland GmbH Niederlassung Upahl, Brillux GmbH & Co. KG, BSD Büro für Sicherheit und Dienstleistungen GmbH, C.D. Büttner Sicherheitstechnik GmbH, Debeka Krankenversicherungsverein a. G., Deutsche Telekom AG, Telekom Ausbildung, DL-Schallschutz, Dockweiler AG, Dr. Oetker Tiefkühlprodukte Wittenburg, Drinkuth AG, DS Produkte GmbH, DVZ Datenverarbeitungszentrum M-V GmbH, EDEKA Nord Service- und Logistikgesellschaft mbH, EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG, Fertigungstechnik NORD, Fleischwerk EDEKA Nord GmbH, Hammerich Orthopädie GmbH Wismar, Hansestadt Wismar, HNP Werkzeugbau GmbH, Hotel Schloss Basthorst, HW Leasing GmbH, Kran- und Industrieservice GmbH (KIS), Krüger + Voigt Internationale Spedition GmbH, Kuhlmann Leitungsbau GmbH, Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG, Mandarin Medien GmbH, NDR Landesfunkhaus M-V, NORMA Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung & Co. KG c/o Norma Logistikzentrum Ostsee GmbH & Co. KG, Ostseecamping Ferienpark Zierow KG, Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH, Porthun & Thiede Systemhaus GmbH & Co. KG, Prysmian Kabel und Systeme GmbH, Rattunde AG, ReformKontor GmbH & Co. KG, Rudolf Sievers GmbH, Schoeller Allibert GmbH, Seehafen Wismar GmbH, SIS – Schweriner IT- und Servicegesellschaft mbH, Sparkasse Mecklenburg-Nordwest, Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Stadtwerke Grevesmühlen GmbH, Stadtwerke Schwerin, Stern Auto GmbH, Stern Maid GmbH & Co. KG, STRABAG AG, Sweet Tec GmbH, Techniker Krankenkasse, Textil-Service Mecklenburg GmbH, thyssenkrupp Marine Systemes GmbH, Trolli GmbH Betriebsstätte Hagenow, TuK – Tief- und Kulturbau GmbH, VARIOVAC PS SystemPack GmbH, Volker Rumstich Transport GmbH, VR Bank Mecklenburg eG, Wasserversorgungs- u. Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin mbH & Co. KG, WEMAG Netz GmbH, Wings Wismar International Graduation Services GmbH, XXXLutz Rück (RC Vertriebs GmbH & Co. KG), Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG.

Arbeitsmarkt April 2024 in M-V

Meyer: Trotz Herausforderungen – heimische Wirtschaft zeigt sich robust

Schwerin – Die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern ist im April 2024 gegenüber dem Vormonat um 3.400 (-4,9 Prozent) Arbeitslose zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote im Land beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 7,9 Prozent; 64.700 Menschen waren arbeitslos gemeldet.

„Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld für unsere Unternehmen ist herausfordernd, vor allem aufgrund der Auswirkungen des internationalen Geschehens sowie der hohen Energie- und Rohstoffpreise.

Aber: Unsere Wirtschaft zeigt sich erfreulich robust und ist 2023 entgegen dem Bundestrend sogar gewachsen. Das ist die Folge der vor allem klein- und mittelständischen Unternehmensstruktur und das Ergebnis der Anstrengungen unserer Unternehmen und Beschäftigten. So stieg in Mecklenburg-Vorpommern das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 preisbereinigt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr an, während der Bundesdurchschnitt bei -0,3 Prozent lag.

Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen weiter und unterstützen Neuansiedlungen und Erweiterungen. Das schafft und sichert Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern ist im April 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.300 (+2,0 Prozent) Arbeitslose gestiegen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – es handelt sich um Februar-Daten – ist im Vorjahresvergleich um 3.300 oder 0,6 Prozent auf 568.900 gesunken. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.500) und im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+300) sind neue Jobs entstanden.

Dagegen verzeichneten das Baugewerbe (-1.600) und das verarbeitenden Gewerbe (-1.100) Rückgänge. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 16.700 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Derzeit suchen insbesondere das verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Handel zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Die Sicherung von Fachkräften ist das Kernthema für Unternehmen. Bei der Entscheidung für eine berufliche Perspektive im Land wird die Attraktivität für einen Arbeitsplatz immer wichtiger. Ein volles Auftragsbuch ohne Mitarbeitende nutzt am Ende keinem etwas. Es gilt, möglichst viele Erwerbsfähige im Land in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um die dort schlummernden Fachkräftepotenziale zu nutzen. Daran arbeiten wir gemeinsam mit der Wirtschaft, den Kammern, den Gewerkschaften und vielen weiteren Akteuren im Rahmen der Fachkräftestrategie“, sagte Meyer.

In der Fachkräftestrategie berücksichtigt ist unter anderem die Studie „Regionale Arbeits- und Fachkräftebedarfe in Mecklenburg-Vorpommern“ des Unternehmens Prognos. Darin wurden die Arbeits- und Fachkräftelücken des Landes analysiert.

Zudem wurden methodisch unterschiedlich ausgerichtete Analysen wie beispielsweise die Fachkräftebedarfs- und Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, Analysen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung des Institutes der deutschen Wirtschaft Köln und des IAB-Betriebspanels für Mecklenburg-Vorpommern vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung einbezogen.

Eine Erkenntnis aus der Prognos-Studie ist, dass im Jahr 2030 voraussichtlich neun Prozent der Arbeitskräftenachfrage in Mecklenburg-Vorpommern nicht durch das Arbeitskräfteangebot abgedeckt wird. Das heißt, es fehlen 2030 insgesamt 59.400 Arbeitskräfte – und davon sind 51.000 Personen Fachkräfte.

Arbeitsmarkt im April 2024

Nürnberg – „Dem Arbeitsmarkt fehlt nach wie vor der konjunkturelle Rückenwind. Somit bleibt die Frühjahrsbelebung schwach. Obwohl die deutsche Wirtschaft seit zwei Jahren nicht in Tritt kommt, ist die Situation am Arbeitsmarkt aber weiterhin robust“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im April: -20.000 auf 2.750.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +164.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 6,0 Prozent

Mit der anhaltenden Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im April 2024 um 20.000 auf 2.750.000 gesunken. Der Rückgang fiel aber auch in diesem Monat vergleichsweise gering aus; daher hat die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt zugenommen, und zwar um 10.000. Verglichen mit dem April des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 164.000 höher. Die Arbeitslosenquote lag im April 2024 wie im März bei 6,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im März auf 3,4 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 11.000 gestiegen. Sie lag im April 2024

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. April für 61.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, ein gutes Viertel mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Februar 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 204.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 190.000 im Januar und 146.000 im Dezember.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im März 2024 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 8.000 gestiegen. Mit 45,81 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 100.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von Januar auf Februar 2024 saisonbereinigt um 9.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im Februar nach Hochrechnungen der BA um 164.000 auf 34,77 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf ausländischen Staatsangehörigen beruht. 7,49 Millionen Personen hatten im Februar 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 97.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,14 Millionen ausschließlich und 3,35 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im April waren 701.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 72.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im April 2024 um 2 auf 111 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 12 Punkten.

863.000 Personen erhielten im April 2024 Arbeitslosengeld, 84.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten lag im April bei 4.009.000. Gegenüber April 2023 war dies ein Anstieg um 71.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2023 bis April 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 342.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 6.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im April noch 185.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden.

Gleichzeitig waren 455.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 17.000 weniger als vor einem Jahr. 270.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im April aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Wärmenutzung für Kreuzfahrtschiffe

Stäbelow – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute einen Zuwendungsbescheid an die HEAT Nord GmbH in Stäbelow überreicht. Das Unternehmen will durch aktives Kühlwassermanagement die Wärme auf seegehenden Kreuzfahrtschiffen effizienter nutzen.

Beim Betrieb von Seeschiffen wird ein großer Teil der eingesetzten Energie ungenutzt über die Kühlsysteme abgeführt. Um die Nachhaltigkeit in der Seeschifffahrt zu verbessern, müssen die bisherigen Komponenten technisch weiterentwickelt und bestehende Systeme besser vernetzt werden.

Die HEAT Nord GmbH aus Stäbelow bei Rostock hält seit mehr als 15 Jahren ein Patent zur Nutzung der Abwärme zum Schutz sogenannter Seekastenkühler vor Bewuchs von Seepocken, Muscheln und anderer Organismen.

Diese Seekastenkühler wurden bislang aber noch nicht auf seegehenden Passagierschiffen genutzt. Dabei bieten sich hier eine ganze Reihe von Nutzungsmöglichkeiten bis hin zur Brauchwassererwärmung.

Die HEAT Nord GmbH will dieses Feld nun genauer erforschen und geht in seinem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von Kosten in Höhe von rd. 776.000 Euro aus, das Wirtschaftsministerium unterstützt dieses Projekt mit gut 350.000 Euro aus seiner Forschungs- und Entwicklungsförderung.

Staatssekretär Schulte: „Wir haben im ganzen Land viele kleine Firmen, die Großes leisten. Die Seekastenkühler der HEAT GmbH sind weltweit einzigartig. Mit der Übertragung auf Kreuzfahrtschiffe wird ein weiterer Markt betreten. Wir hoffen, dass das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte so noch weiterschreibt und freuen uns, dieses Projekt unterstützen zu können.“

„Jetzt kommst Du!“

Mecklenburg-Vorpommern lädt zum Girls‘Day und Boys’Day / Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Gleichstellung erreichen wir nur, wenn Rollenklischees überwunden sind.“

Schwerin – Anlässlich des bundesweiten Boys‘Day und Girls‘Day öffnen auch in diesem Jahr Unternehmen, Einrichtungen, Hochschulen, Forschungszentren und viele andere Institutionen ihre Räume und informieren über ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und Studiengängen. Schüler:innen können abseits zugeschriebener Rollenbilder ihre Fähigkeiten praktisch erproben, Kontakte knüpfen und sich umfassend zur Ausbildung und zu Tätigkeitsfeldern informieren.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Das Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen hat sich etwas verändert. Immer mehr junge Menschen suchen sich eine Ausbildung in den vermeintlich klassischen Berufen des anderen Geschlechts. Diese positiven Tendenzen sind mit Sicherheit auch auf den jährlichen Girls‘Day und den Boys‘Day zurückzuführen. Mehr als zwei Drittel aller Mädchen und Jungen sagten letztes Jahr, dass ihnen der Tag für ihre Zukunftsplanung geholfen hat. Der Abbau dieser Hemmschwelle bei jungen Menschen ist wichtig. Wir kämpfen dafür, dass alte starre Rollenbilder verbannt werden. Denn Toleranz stärkt am Ende unsere zurzeit arg beanspruchte Demokratie. Außerdem erreichen wir Gleichstellung nur, wenn Rollenklischees überwunden sind.“

„Als Dachverband der Arbeitgeberverbände in MV unterstützen wir seit vielen Jahren die Initiative „Girls’Day und Boys’Day“. Klischeebehaftetes Rollendenken in der Berufswelt können wir uns gerade in Zeiten des rasant zunehmenden Fachkräftemangels nicht leisten. Die Arbeitgeber haben sich bereits auf den Weg gemacht und bieten entsprechend eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten an – ob im Handwerk, im verarbeitenden Gewerbe oder in der Dienstleistungsbranche. Projekte wie dieses richten sich nicht nur an die Schülerinnen und Schüler. Auch die Eltern sind Adressaten. Sie haben eine besondere Verantwortung bei der Berufswahlentscheidung.“, so Lars Schwarz, der Arbeitgeberpräsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Auszubildende Greta Sohst berichtete aus ihrem Arbeitsalltag im männerdominierten Berufsfeld der Mechatronik. Außerdem stellten sich die Gäste der Talkrunde den Fragen von einzelnen Schülerinnen aus dem Publikum und berichteten von Erfahrungen mit der eigenen Berufswahlentscheidung.

Die Vorsitzende des DGB Nord, Laura Pooth, betont: „Am Girls‘Day sammeln Schülerinnen individuelle Erfahrungen für ihre Berufsorientierung. Sie erhalten erste Einblicke in ihnen bislang unbekannte Arbeitswelten. Gerade der direkte Kontakt zu Unternehmen, der Austausch mit Auszubildende und Kolleginnen, die bereits in den Berufen arbeiten und die eigene praktische Erfahrung sind die großen Pluspunkte des Aktionstags. Wer verschiedene berufliche Optionen erprobt, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen kennt und weiß, wie hoch das zukünftige Gehalt ist, kann letztendlich eine individuelle Berufswahl, frei vom Schubladendenken treffen.“

„Seit vielen Jahren öffnen wir unser Liebherr-Werk zum Girls‘Day. Der Aktionstag bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um interessierten Schülerinnen Einblicke in Berufsfelder zu geben, die traditionell als männlich geprägt galten. Dabei konnten wir im letzten Jahr einen ermutigenden Trend beobachten: Immer mehr junge Frauen zeigten Interesse und Talent für technische Ausbildungen. Ihre Begeisterung und ihr Potenzial bereichern nicht nur unser Unternehmen, sondern prägen auch die Zukunft unserer Branche. Der Girls‘Day ist für uns nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine Verpflichtung, Chancengleichheit und Vielfalt aktiv zu fördern.“ sagt Dieter Schmidt, Pressesprecher bei der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.

Die anwesenden Schülerinnen konnten im Anschluss an die Auftaktveranstaltung praktische Einblicke in die Berufsbilder einer Konstruktionsmechanikerin, Mechatronikerin und Zerspanerin gewinnen. Bei Mitmachprojekten konnten sie sich in Geschicklichkeit üben: Vom Teile zuschneiden, über Stahlbau/Schweißen und Anschließen elektronischer Komponenten bis hin zum Montieren von Baugruppen. Bei einem Werksrundgang und durch den Austausch mit den Auszubildenden und Ausbilder:innen lernten sie das Unternehmen und die faszinierenden Produkte kennen.

Besonderer Dank gilt der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH als Gastgeberin und deren Mitarbeitenden sowie den Kolleg:innen des Bildungswerk der Wirtschaft M-V e.V. für den technischen Support.