Schüler bauen mobile Kräuterbeete

Schnittlauch, Rosmarin und Erdbeeren kommen frisch auf den Kantinentisch der Schule Gingst

Insel Rügen – Gingster Schüler sind nicht auf dem Holzweg, wenn sie aus alten Paletten etwas Neues bauen. Gerade damit liegen sie voll im Trend und beweisen das mit den ersten zwei mobilen Kräuterbeeten. Diese entstanden unter Anleitung von Kursleiter Goswin Schreck, der mit seinen jungen Handwerkern aus der 8. Klasse im Wahlpflichtunterricht eine nachhaltige Idee umsetzte.
„Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, sagt er beim Fototermin auf dem Schulhof, wo die Beete in der Nähe der Holzwerkstatt stehen.

„Die Schüler wurden erst langsam mit dem Projekt warm“, erinnert er sich an die ersten gemeinsamen Stunden im letzten Herbst. Die Aufbereitung der Holzteile sei für die Jungen noch sehr abstrakt gewesen. Mit den ersten sichtbaren Erfolgen wuchsen Begeisterung, Arbeitsleistung und Ideenreichtum.

Dieser reichte sogar für eine Tour mit dem schuleigenen Bus nach Bergen, wo verschiedene Hilfsmittel und Bauteile besorgt werden mussten. „Mir hat gefallen, dass wir selbst zum Baumarkt gefahren sind und die Materialien aussuchen durften“, meint Felix Bonau, einer der Kursteilnehmer. Ihm stimmt Philipp Neisener zu, der es super fand „mal aus der Schule raus zu kommen und Unterricht woanders zu machen.“

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

Die Beete-Bauer Philip Neisener, Kevin Krüger und Felix Bonau mit ihrem Lehrer Goswin Schreck. (v. l. n. r.) Foto: A. Farin

In gut 20 Arbeitsstunden recycelten die Beete-Tischler die vom Glasfaserausbau kostenlos zur Verfügung gestellten Paletten. Dabei nutzten sie die Maschinen und Materialien, die der Förderverein der Schule mit einer finanziellen Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie im vergangenen Winter anschaffen konnte. „Unsere Holzwerkstatt im Grünen durften wir im Wert von 7.500 Euro aufrüsten“, erklärt André Farin, Vorsitzender des Schul- und Sportvereins 09 Gingst. Das Interesse der Schüler an handwerklichen und Bastelarbeiten sei sehr groß und müsse unbedingt gefördert werden.

Inzwischen ist Erntezeit auf den mit Schwerlastrollen versehenen Beeten. Fast täglich gehen die Jungen um Goswin Schreck dorthin, um Zutaten für die Schülerspeisung zu holen: Schnittlauch für Salat und Salzkartoffeln, Rosmarin für den Gemüseeintopf oder eine Erdbeere für zwischendurch. „Eine lohnenswerte Investition“, schätzt Goswin Schreck ein, „für gut 100 Euro pro Beet haben wir eine wiederverwertbare Bereicherung des Schullebens geschaffen.“

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