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Monat: Februar 2021

Bessere Mobilfunkversorgung

Berlin – Der Bundesrat berät am kommenden Freitag über eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG). Dabei werden zwei Anträge beraten, die Mecklenburg-Vorpommern mit mehreren anderen Bundesländern eingereicht hat mit dem Ziel, die Mobilfunkversorgung in Deutschland flächendeckend zu verbessern.

„Zum einen geht es um die Vergabe der Mobilfunkfrequenzen. Aus der Zeit, als Mobilfunk noch als Luxusgut galt, stammt das Vorgehen, die Frequenzen meistbietend zu versteigern. Das heißt, die Mobilfunkanbieter bezahlen Millionenbeträge für diese Frequenzen, die sie dann zurück erwirtschaften müssen. Diese Versteigerungen sind also nicht darauf angelegt, eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten, die heute quasi wie eine Daseinsvorsorge zu sehen ist“, sagt Digitalisierungsminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Der Entwurf zur TKG-Novelle sieht weiterhin diese Versteigerung vor. Das wollen wir ändern.“

Die Bundesländer Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz haben deshalb beantragt, dass neben der Auktion auch Ausschreibungen oder andere Verfahren anzuwenden sind, wie sie auch anderen europäischen Staaten bereits erfolgreich anwenden. Das Verfahren müsse abhängig davon getroffen werden, wie die Versorgungserfordernis in den betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten aussieht, die dazu anzuhören sind.

„Wir wollen erreichen, dass die Frequenzen nicht an den vergeben werden, der am meisten bezahlt, sondern an den, der am besten beweist, dass er schnell die flächendeckende Versorgung gewährleisten kann. Das heißt, gegebenenfalls kann die Frequenz auch kostenlos vergeben werden, wenn dafür schnelle und flächendeckende Versorgung angeboten wird“, erläutert Christian Pegel.

Der zweite Antrag, den M-V mit Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein eingereicht hat, soll greifen für den Fall, dass es doch wieder zur Versteigerung von Frequenzen kommen sollte: „Dann soll wenigsten geregelt werden, dass die Gebühren nicht bei Erwerb der Frequenz fällig werden, sondern erst dann, wenn die gekauften Frequenzen tatsächlich frei werden“, sagt Christian Pegel und begründet: „Bislang bezahlen die Mobilfunkanbieter riesige Summen für eine Frequenz, die sie in der Regel erst einige Jahre später nutzen können. Das heißt, dieses Geld ist für mehrere Jahre gebunden und kann nicht investiert werden.“

Die Novelle des TKG ist erforderlich, um eine EU-Richtlinie umzusetzen, die u. a. folgende Ziele hat: Ausbau und Nutzung von Netzen mit sehr hoher Kapazität, Gewährleistung eines nachhaltigen und wirksamen Wettbewerbs sowie Interoperabilität der Telekommunikationsdienste und zugleich Gewährleistung der Zugänglichkeit und Sicherheit von Netzen und Diensten sowie die Wahrung der Interessen der Endnutzer.

Der Wirtschaftsausschuss des Bundesrats hat den Anträgen bereits zugestimmt. „Ich bin optimistisch, dass wir – mit den aufgrund ihrer Größe und Einwohnerzahl einflussreichen Bundesländern an unserer Seite – den Antrag durchbekommen“, so Christian Pegel. Gelingt dies, übernimmt der Bundesrat den Inhalt in seine Stellungnahme zum Gesetzentwurf, bevor er diesen an die Bundesregierung und diese dann an den Bundestag weiterleitet. Der zweite Antrag zur Entkopplung von Versteigerung und Gebührenzahlung wird bei Zustimmung als Bitte weitergeleitet zu prüfen, ob diese Änderung umsetzbar ist.

Vertane Chancen

Backhaus: Die AMK hat wichtige Chancen vertan

Schwerin – In Europa stehen für die nächste Förderperiode über 400 Mrd. € für die Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume zur Verfügung. Die AMK konnte zu den für Deutschland zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von rd. 31 Mrd. € auch nach fast 12 Stunden langen Verhandlungen kein Einvernehmen erzielen und hat damit wichtige Chancen vertan, so Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

„Mecklenburg-Vorpommern ist mit einem Plan in die Verhandlungsrunde gegangen und wir haben uns dennoch kompromissbereit gezeigt. Denn es geht um die Zukunft der Landwirtschaft und um die weitere Entwicklung der ländlichen Räume. Der Agrartopf stellt den größten Anteil am EU-Haushalt dar. Daher haben wir für diese Mittel eine besondere Verantwortung. Dieser sind die grünen Verhandlungspartner aus meiner Sicht nicht gerecht geworden. Mit dieser „Nicht-Entscheidung“ ist der Anlauf der neuen Förderperiode nicht gesichert. Es geht um den Ausbau von Kitas und Schulen und die Unterstützung der Landwirtschaft. Ich fordere die grünen Ressortchefs mit Nachdruck auf, sich endlich konstruktiv einzubringen“, so Backhaus.

Nur eine teilweise Einigung fand am Freitag die Konferenz der Agrarminister. Minister Backhaus sieht in dem Ergebnis Licht und Schatten: „Wir haben die wesentlichen Eckpunkte der GAP besprochen. Da haben wir viele wichtige Weichen gestellt und das begrüße ich ausdrücklich. Allerdings konnten wir keine Einigung finden zur der Umschichtung der ELER-Mittel. Da war an einigen Stellen keinerlei Entgegenkommen zu erkennen und das finde ich äußerst bedauerlich. Auch unser Versuch, zwischen den verhärteten Positionen der anderen Länder zu vermitteln, hat leider nicht gefruchtet.“

Die Konferenz zur Gemeinsamen Agrarpolitik der Länder hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Beschluss darüber zu fassen, wie die Landwirtschaftspolitik und die Entwicklung der ländlichen Räume künftig deutschlandweit gestaltet werden soll. Am Ende wurden die strittigen offenen Punkte in die Runde der Staatssekretäre verwiesen.

Gescheitert ist die Diskussion an der Frage, in welcher Höhe Mittel aus den Direktzahlungen im Jahr 2022 in die sogenannte 2. Säule übertragen werden sollen. Diese Zahl muss Deutschland bereits im August nach Brüssel melden. Forderungen der einzelnen Bundesländer reichten von starken Erhöhungen der Umschichtung bis hin zur Beibehaltung des aktuellen Satzes von 6 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern hatte in dem Konflikt versucht, zwischen den unterschiedlichen Positionen zu vermitteln. Die Entscheidung zur neuen GAP ab 2023 muss spätestens im Juni vom Bundesrat entschieden werden.

Dr. Backhaus kritisiert, dass es hier kein Zustandekommen eines Kompromisses gab: „Ich habe große Sorge, dass wir so nicht rechtzeitig den nationalen Strategieplan in Brüssel vorlegen können und dann ab 2023 keine Mittel für die Landwirte und für die ländliche Entwicklung gezahlt werden können.“

Kritik richtet er insbesondere an die grün geführten Landwirtschaftsministerien. Deren Beharren auf das Abwarten der Ergebnisse der Trilogverhandlungen auf EU-Ebene, bevor die Rechtsgrundlagen auf den Weg gebracht werden, ließen aus Sicht des Ministers die Konferenz mit einem bitteren Nachgeschmack enden.

„Wir haben einen weitgehenden Kompromissvorschlag unterbreitet, doch dieser ist leider an der Weigerung der Grünen gescheitert.“, so Dr. Backhaus.

Da keine Einigung zur Umschichtung der Direktzahlungen im letzten Übergangsjahr 2022 erzielt werden konnte, gibt es hierzu kein AMK-Votum. Die Minister sind deshalb übereingekommen, sich im März zu einer weiteren Sonder-AMK zu treffen, um erneut über das Thema zu beraten. Sollte auch da keine Einigung zustande kommen, muss der Bundesrat über die Umschichtung entscheiden. Der AMK wäre damit die Entscheidung aus der Hand genommen.

Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm

Schwerin – Die Landeszentrale für politische Bildung hat den vierten Band ihrer Reihe „Erinnerungsorte in Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlicht. Das Buch „Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde“ wurde unter der Federführung von Nils Köhler, Klaus Utpatel und Marius Siemiątkowski als aktualisierte und erweiterte Neuausgabe eines 2011 erschienenen Bandes herausgegeben. Die Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Polen beleuchten in 19 Beiträgen nicht nur die Geschehnisse des 12. März 1945, sondern setzen den Angriff auf Swinemünde in den historischen Kontext und thematisieren auch die „Nachgeschichte“.

„Erinnern und Gedenken brauchen gesicherte historische Erkenntnisse als Grundlage“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Das vorliegende Buch leistet diese wichtige Arbeit und präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse von 17 Autorinnen und Autoren. Ich danke den Autorinnen und Autoren für ihre Arbeit.“

Der Direktor der Landeszentrale, Jochen Schmidt, betonte: „Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm ist in den letzten Jahren zu einem Erinnerungsort der aktiven und länderübergreifenden Auseinandersetzung mit der Geschichte geworden. Der vorliegende Band soll diesen Bemühungen als Basis dienen und dazu beitragen, die Erinnerung wachzuhalten.“

Auf dem Golm, direkt an der polnischen Grenze gelegen, befindet sich heute die größte Kriegsgräberstätte des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit mehreren tausend Gräbern von militärischen und überwiegend zivilen Opfern des Zweiten Weltkriegs. Angelegt wurde der Friedhof im Herbst 1944. Rund 1.500 deutsche Soldaten wurden bis Kriegsende hier bestattet. Hinzu kommen tausende Bombenopfer des Luftangriffs auf Swinemünde vom 12. März 1945, darunter auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen, Frankreich, den Niederlanden und der Sowjetunion.

Der Golm ist heute ein bedeutender Erinnerungsort in Mecklenburg-Vorpommern und eine Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte betrieben durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Angeleitet von einem deutsch-polnischen Team kommen hier vor allem Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammen und erleben die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart.

Das Buch kann bei der Landeszentrale für politische Bildung zum Preis von 10 Euro bestellt werden.

Neues Tanklöschfahrzeug

Ueckermünde – Das Ministerium für Inneres und Europa beteiligt sich mit rund 114.000 Euro an der Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Stadt Ueckermünde im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Das bisherige Fahrzeug wird aufgrund seines Alters den heutigen technischen Anforderungen nicht mehr gerecht.

Die Freiwillige Feuerwehr Ueckermünde gehört zu den Schwerpunktfeuerwehren im Land. Sie ist nicht nur im eigentlichen Stadtgebiet zuständig, sondern auch für eine Eisenbahnstrecke und den Stadthafen mit seinem regelmäßigen Fährbetrieb zu polnischen Anlaufpunkten und nach Usedom. Südöstlich der Stadt erstreckt sich mit der Ueckermünder Heide das größte Waldgebiet Vorpommerns. Mit dem neuen Fahrzeug ist die Feuerwehr nicht nur für die Brandbekämpfung gut ausgestattet, sondern es sind künftig auch die für die Technische Hilfeleistung erforderlichen Gerätschaften vorhanden.

57 aktive Mitglieder und 30 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind in der Ueckermünder Feuerwehr engagiert.

Innenminister Torsten Renz: „Die Aussonderung veralteter Fahrzeuge und die Bereitstellung moderner Einsatzmittel dienen sowohl dem Schutz der Bevölkerung als auch der Einsatzkräfte und gibt uns allen Sicherheit. Für die Gemeinden sind deshalb die Fördermittel ein wirklicher Segen, um ihre Maßnahmen nicht allein stemmen zu müssen.“

Die Gesamtkosten für die Beschaffung des LF 20 belaufen sich auf rund 445.000 Euro. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald beteiligt sich mit einer Zuwendung in Höhe von rund 118.000 Euro.

Start in die Winterferien

Schwerin – 152.700 Schülerinnen und Schüler an den 563 allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern starten heute in die zweiwöchigen Winterferien. Wegen der Corona-Pandemie haben die meisten Schülerinnen und Schüler die Halbjahreszeugnisse in dieser Woche per Brief erhalten. Lediglich die Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen und in den Abschlussklassen, die die Schule besucht haben, konnten ihre Zeugnisse persönlich entgegennehmen. Unterrichtsbeginn an den allgemein bildenden Schulen ist Montag, 22. Februar.

„Die Corona-Pandemie hat dieses Schulhalbjahr zu einer großen Herausforderung für alle gemacht“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Umso mehr haben sich Schülerinnen und Schüler eine Erholungspause verdient. Die Kinder und Jugendlichen können stolz auf ihre Leistungen sein – gerade in diesem schwierigen Schulhalbjahr“, so Martin. Auch den Lehrerinnen und Lehrern dankt die Ministerin herzlich für ihren Einsatz und wünscht ihnen schöne Ferien und gute Erholung.

„Mecklenburg-Vorpommern ist im Sommer bundesweit als erstes in den täglichen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gestartet und konnte bis zu den Weihnachtsferien Präsenzunterricht anbieten – wenn auch mit Einschränkungen und unter einem strengen Hygieneregime“, sagte Martin. „Im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie z. B. Bayern, hatten unsere Schülerinnen und Schüler damit bis zu sechs Wochen mehr Präsenzunterricht in diesem Halbjahr. Dass dies möglich war, ist vor allem den Lehrkräften und den Kindern und Jugendlichen zu verdanken, die sich an die Regeln gehalten haben und enorm viel Einsatz und Geduld in dieser schwierigen Zeit gezeigt haben.“

„Die aktuelle Situation mit den erheblichen Einschränkungen in den Schulen ist für Kinder, Eltern und Lehrkräfte sehr schwer. Wir alle wissen, dass das Distanzlernen den Präsenzunterricht nicht vollständig ersetzen kann“, sagte Martin. „Deshalb ist es absolut wichtig, dass die Schulen, sobald es die Infektionslage in Mecklenburg-Vorpommern möglich macht, wieder – zumindest schrittweise – in den Präsenzunterricht zurückkehren. Hier müssen wir bei den Grundschulen starten. Gerade für die Kleinen in der Grundschule, die Lesen, Schreiben und Rechnen lernen müssen, ist der Präsenzunterricht in der Schule unverzichtbar. Deshalb müssen sie es auch sein, die zuerst wieder in die Präsenz zurückkehren können“, betonte die Ministerin.

Die 34.500 Schülerinnen, Schüler und 1.530 Lehrkräfte an den 50 beruflichen Schulen im Land sind bereits in die Winterferien gestartet. Heute ist der erste Ferientag. An den beruflichen Schulen beginnt der Unterricht wieder am Montag, 15. Februar.

Mitte kommender Woche findet die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin statt, in der festgelegt werden soll, wie es insgesamt nach dem 14. Februar weitergeht. Danach wird auch über das weitere Vorgehen in den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern nach den Winterferien entschieden.

Schülerinnen und Schüler, deren Zeugnis nicht so gut ausgefallen ist, können sich auch in diesem Jahr wieder an eines der vier Zeugnistelefone wenden. Beratung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern, bieten die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen der Staatlichen Schulämter unter folgenden Nummern an:

Staatliches Schulamt Schwerin

0385 588 78184 

Staatliches Schulamt Rostock

0381 7000 78491 

Staatliches Schulamt Greifswald

03834 595 861 

Staatliches Schulamt Neubrandenburg

0395 380 78330 

Die Telefone sind am Freitag, 5. Februar 2021, Montag, 8. Februar 2021, und Dienstag, 9. Februar 2021, zwischen 8 und 18 Uhr besetzt.

Vergaberatssitzung 2021

Schwerin – Kommunalen Körperschaften kann in Abhängigkeit von ihrer Leistungsfähigkeit eine Kofinanzierungshilfe zur Finanzierung des Eigenanteils gewährt werden, um ihnen die Teilnahme an Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU zu ermöglichen. Dafür stehen in diesem Jahr rund 5,36 Mio. EUR bereit.

Ein interministeriell besetzter Vergaberat im Innenministerium entscheidet über die Auswahl der Vorhaben und die Höhe der Förderung. Im Ergebnis der Auswahlentscheidungen soll den Kommunen in diesem Jahr für 24 Vorhaben eine Kofinanzierungshilfe gewährt werden (siehe Anlage). Zu den ausgewählten Projekten gehören u.a. Vorhaben im Bereich Schul- und Sportstättenbau wie in Ribnitz-Damgarten, Penzlin, Dersekow und Schönberg.

Förderung erhalten die Stadt Marlow für die Erweiterung der Kita im Ortsteil Gresenhorst und die Stadt Usedom für ein neues Hortgebäude. Finanzhilfen für den Radwegebau entlasten die Städte Gadebusch und Tribsees. Für Vorhaben im Bereich des Brandschutzes erhalten die Gemeinden Rubkow und Ferdinandshof sowie die Stadt Goldberg Kofinanzierungshilfen. Die Gemeinde Kalkhorst wird beim Bau eines multifunktionalen Gebäudes unterstützt und die Gemeinde Dobbertin beim Umbau und der Sanierung des „Biermannschen Hofs“ zum Gesundheitszentrum.

Insgesamt wurden in dieser Legislaturperiode mit den diesjährigen Förderungen im Rahmen des Kofinanzierungsfonds 159 Investitionsvorhaben mit einem Finanzvolumen von rd. 38,96 Mio. EUR unterstützt. Die Kommunen konnten so an anderen Förderprogrammen teilnehmen, für die sie sonst nicht ausreichende Eigenmittel zur Verfügung hätten. Damit lösten bzw. lösen sie Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 261,9 Mio. EUR aus.

Innenminister Renz: „Das ist eine beeindruckende Bilanz und zeigt, dass wie erwartet die Hebelwirkung des Kofinanzierungsfonds groß ist.“

Pasewalk: Produktionsstandort für Huberpflug

Geplantes Fraunhofer-Zentrum in Rostock zieht Unternehmen nach Vorpommern

Pasewalk – Pasewalk und das südliche Vorpommern sind große Gewinner der Ansiedlung des neuen Fraunhofer-Zentrums für Biogene Wertschöpfung und Smart Farming in Rostock. Das neu gegründete Unternehmen Huber Landtechnik GmbH, eine Tochter der österreichischen Huber Soil Solution GmbH, will sich in Pasewalk ansiedeln. Es soll ein Produktionsstandort entstehen, der sowohl die Entwicklung als auch die Fertigung des „Huberpflugs“ umfasst und in der ersten Stufe voraussichtlich bis zu 20 Arbeitsplätze schafft.

„Die Neugründung des Fraunhofer-Zentrums für Smart Farming und Biogene Wertschöpfung in Rostock zeigt bereits jetzt positive Auswirkungen auf das gesamte Land. Mit der Huber Landtechnik GmbH wird nun in Folge auch ein innovatives Unternehmen in der Region Pasewalk ansiedeln, um eine neue umweltfreundliche Bodenbearbeitungsmaschine zu entwickeln und am Standort zu produzieren. Diese Entwicklung wird auch hochqualifizierte Arbeitsplätze in das südliche Vorpommern bringen. Die intensiven Gespräche der vergangenen Monate haben Früchte getragen. Ich freue mich, dass ich als Forschungsministerin dazu beitragen konnte, dass die Klammer zwischen Forschung und Wirtschaftsentwicklung bei diesem Projekt so gut und schnell funktioniert hat“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

„Hier zeigt sich, dass die Stärkung der Spitzenforschung in MV sich auch positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auswirkt. Das Fraunhofer-Zentrum in Rostock wäre ohne Verbindungen zu innovativen Unternehmen und Start-ups undenkbar. Für den ‚Huberpflug‛ bietet das südliche Vorpommern mit seinen großen landwirtschaftlichen Nutzflächen die besten Bedingungen. Mit dem Fraunhofer-Zentrum in Rostock und dem Produktionsstandort in Pasewalk können wir Forschung und Anwendung in der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gut vereinen. Hier haben alle Ebenen – Landesregierung, Stadt, Fraunhofer und die Investoren – hervorragend zusammengearbeitet und die Unternehmensansiedlung zur Entwicklung und Produktion des Huberpflugs gemeinsam möglich gemacht. Ich danke allen, die daran so intensiv mitgewirkt haben“, sagte Martin.

Die Beratungen mit der Kommune, der Wirtschaftsfördergesellschaft und den Ministerien hat der parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann mit dem Investor übernommen. „Die wichtigsten Themen für Vorpommern sind und bleiben die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen. Hochwertige Arbeitsplätzte im Bereich Forschung und Entwicklung sind dabei natürlich besonders attraktiv. Gerade unsere landwirtschaftliche Prägung wird hier zum festen Standortvorteil. Deshalb danke ich auch dem Bauernverband Uecker-Randow für die hervorragende Begleitung des gesamten Vorhabens. Diese Nachricht macht Vorpommern für Einheimische und auch Rückkehrer noch attraktiver.“

Der „Huberpflug“ ist ein innovatives, patentiertes Bodenbearbeitungsgerät, das im Unterschied zu den starren Arbeitswerkzeugen von herkömmlichen Streichblechpflügen, rotierende Arbeitselemente vorsieht. Der Erfinder Franz Huber und der Geschäftsführer der Muttergesellschaft Huber Soil Solution GmbH, Bernhard Frohwitter, sehen voller Freude auf diese erste Neugründung: „Dieser Standort wird die Kernzelle einer umfangreichen Entwicklung des Unternehmens zu einem wichtigen Faktor in der Bereitstellung von innovativen, äußerst Boden-und Umweltschonenden Werkzeugen für die Landwirtschaft.“

Frank Westermann, Geschäftsführer der Huber Landtechnik GmbH, freut sich über die große Unterstützung seitens der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, der Stadt Pasewalk, der Fraunhofer-Gesellschaft und des Bauernverbandes Uecker-Randow: „Wir begegnen mit unseren Produkten den Zielkonflikten in der Landwirtschaft, weil der Huberpflug eine sanfte Bodenbearbeitung ermöglicht, die nicht nur den CO2-Ausstoß reduziert, sondern eine echte Alternative zwischen intensivem Pflügen und dem massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bietet. Unsere Kooperationspartner bestätigen uns die wissenschaftlich fundierte Vorteilhaftigkeit und zugleich die praktisch guten Ergebnisse auf dem Feld. Mit der Ansiedlung in Pasewalk haben wir einen hervorragenden Standort gefunden, an dem wir langfristig sowohl Forschung und Entwicklung betreiben wollen als auch produzieren können.“

Bürgereisterin Sandra Nachtweih ergänzt: „Pasewalk hat hervorragende Standortbedingungen vorzuweisen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter ist vor allem auch die erschlossenen Grundstücksfrage ein richtiger Vorteil. Wir sind froh, dass neben dem Großgewerbegebiet Berlin-Stettin auch die innerstädtischen Gewerbeflächen nachgefragt sind.“

„Die Ansiedlung der Huber Landtechnik GmbH reiht sich ein in viele Vorhaben und Projekte, die wir derzeit im Landkreis Vorpommern-Greifswald voranbringen. Seine Lage zwischen Berlin, dem bedeutendsten Wissenschafts-, HighTech- und Startup-Zentrum Europas und der ambitionierten Smart City Szczecin macht unsere Region zu einem Topstandort mit Zukunft und besten Perspektiven. Darauf setzen wir. Das ist unser Antrieb und wichtigster Teil unseres gemeinsamen Erfolges. Mit Huber Landtechnik gehen wir alle ein enormes Tempo – und das macht richtig Spaß. Hier passen die Personen, die Idee, das Projekt und alle Partner hervorragend zusammen“, sagte Ulrich Vetter, Geschäftsführer der Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH.

17. Arbeitsmarktfrühstück

Schwesig: Wir wollen, dass die Wirtschaft gestärkt aus der Krise kommt

Schwerin – Das 17. ‚Arbeitsmarktfrühstück‘ der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, abgehalten als Videokonferenz, stand ganz unter dem Eindruck der gegenwärtigen Situation und den Auswirkungen von Corona auf den Arbeitsmarkt. „Corona hat unser Land weiterhin im Griff“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf der digitalen Veranstaltung. „Es gibt erfreuliche Tendenzen, dass die Inzidenzwerte langsam sinken. Es gibt aber auch große Sorge, dass mutierte Varianten des Coronavirus die Zahlen wieder in die Höhe schießen lassen“, begründete Schwesig.

Viele Betriebe müssten nach wie vor geschlossen, Beschäftigte in Kurzarbeit bleiben. Schwesig: „Wir haben einen breiten Fächer an Unterstützungsmöglichkeiten von Bund und Land, angefangen bei der Soforthilfe, dem Kurzarbeitergeld, den Überbrückungshilfen oder ganz aktuell einer Prämie für mehr Marktpräsenz. 550 Millionen Euro an Bundes- und Landeshilfe sind bisher ausgezahlt, 52.000 Anträge wurden bewilligt.“

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord und Gastgeberin des ‚Arbeitsmarktfrühstücks‘, betonte: „Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt gehörig unter Druck gesetzt und auch viele Unternehmen und Branchen schwer getroffen. Dennoch blieben Entlassungen von Arbeitneh­merinnen und Arbeitnehmern vergleichsweise begrenzt.“ Zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes habe die Kurzarbeit entscheidend beigetragen.

„Denn durch Kurzarbeit wurden nicht nur Beschäftigte gehalten und Fachkräfte gesichert, sondern auch Arbeitslosigkeit in einem weitaus größeren Umfang verhindert. So befanden sich in der Spitze – im April 2020 – jeder 4. Betrieb und jeder 7. sozialver­sicherungspflichtig Beschäftigte in Kurzarbeit. Insgesamt 300 Millionen Euro Kurzarbeitergeld haben wir 2020 an Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern überwiesen“, so Haupt-Koopmann.

Die Arbeitslosenquote sei im Januar zwar auf 8,6 Prozent gestiegen. „Aber das ist immer noch ein niedriger Wert, verglichen mit den Zahlen Anfang des Jahrtausends und angesichts der immensen Belastungen der Unternehmen während der Pandemie“, so Regierungschefin Schwesig. „Wir kämpfen um jedes Unternehmen, um jeden Arbeitsplatz und wollen, dass Mecklenburg-Vorpommern möglichst schnell wieder an die gute wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre anknüpft, in den Traditionsbranchen wie Tourismus und Ernährungswirtschaft. Aber auch in Zukunftsbranchen wie der Wasserstofftechnologie. Wir alle brauchen eine Perspektive.“

Die Pandemie zeige deutlich, „wo wir Stärken und Schwächen haben. Die Krise ist eine Chance für uns alle, darauf zu reagieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das tun wir als Land mit wichtigen Investitionen z.B. in die digitale Infrastruktur und in Zukunftsbranchen. Und das tun auch viele Unternehmen. So stellen sie sich breiter auf und nutzen verstärkt digitale Möglichkeiten. Wir wollen, dass unsere Wirtschaft gestärkt aus der Krise kommt. Und wir wollen für die Zukunft die Weichen auf modernes, nachhaltiges Wachstum stellen.“

„Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen in eine ‚neue Arbeitswelt‘ hinein­katapultiert und einen Digitalisie­rungs­schub ausgelöst. Noch vor einem Jahr hätte sich keiner vorstellen können, dass Formate wie Videokommunikation und Videoberatung, Web-Konferenzen oder virtuelle Messen in so kurzer Zeit zum festen Bestandteil unserer Kommunikation und Zusammenarbeit werden könnten“, hob Haupt-Koopmann hervor. „Allerdings: Mit diesen Veränderungen wandeln sich auch die Anforderungen an die digitalen, fachlichen und sozialen Kompetenzen der Beschäftigten. Deshalb kann es aus meiner Sicht auf den rasanten Wandel der Arbeitswelt nur eine Antwort geben: Aus- und Weiterbildung.

“ Es sei daher erfreulich, dass die Politik insbesondere die finanziellen Rahmenbe­dingungen für die Beschäftigtenqualifizierung durch die Arbeitsagenturen deutlich erweitert habe. „An die Arbeit­geber und an die Beschäftigten möchte ich daher“ – so Haupt-Koopmann – appellieren: Nutzen Sie diese Möglichkeiten und sichern Sie sich Ihre Wettbe­werbs­fähigkeit für die Zukunft. Und vor allem: Nutzen Sie jetzt die Zeiten der Kurzar­beit verstärkt für die betrieb­liche Weiterbildung. Die Arbeits­agenturen informieren und beraten sie gerne.“