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Tag: 23. Juli 2025

Schwesig: Tourismuszentrale ist wichtiger Schritt auf Weg zum Ikareum

Anklam – Das neue Regionale Informations- und Tourismuszentrum der Hansestadt Anklam ist heute gemeinsam von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Landrat Michael Sack und Bürgermeister Michael Galander eröffnet worden. Der Neubau neben der Nikolaikirche dient nicht nur als Tourismusinformation. Er soll auch als Funktionsgebäude für das geplante Ikareum in der Nikolaikirche sein und später den Eingangsbereich mit Kassen, Garderobe, Toiletten, Gastronomie, Museumsshop und Seminarräumen beherbergen.

„Die Spannung zwischen Altem und Modernem wird die Faszination dieses Museums ausmachen. Die Geschichte der modernen Luftfahrt, präsentiert mitten in der mittelalterlichen Nikolaikirche“, sagte Schwesig. Erst einmal erhalte Anklam eine gut gelegene neue Tourismuszentrale. Das Ikareum nehme aber bereits Formen an.

„Die Landesregierung steht hinter dem Projekt Ikareum“, betonte Schwesig. Deshalb habe die Landesregierung die Förderung für das Gebäude der Tourismusinformation auf 7,4 Millionen Euro erhöht. „Und ich kann Ihnen heute schon sagen, dass das Land die Kofinanzierung der geplanten neuen Dauerausstellung übernehmen wird: das Herzstück des Ikareums.“

Die Anklamerinnen und Anklamer und ihre Gäste können das neue Gebäude am Sonnabend bei einem Tag der Offenen Tür kennenlernen.

Stiftungssommer bei St. Georgen zu Wismar gestartet

Justizministerin Jacqueline Bernhardt startet die Sommertour bei der Orgelstiftung: „Von Kultur bis Pflege leisten Stiftungen großartiges.“

Wismar – „Das Welterbe der Hansestadt Wismar ist ein sehr ehrwürdiges Gut, das es zu pflegen gilt. Einen großartigen Beitrag dazu leistet die Orgelstiftung St. Georgen zu Wismar. Sie wurde 2010 gegründet und fördert seitdem kirchliche Kunst und Kultur in der Hansestadt. Durch die Kapitalzustiftung wird die Reparatur eines Orgelwerks finanziert. In Wismar gibt es ein großes Ziel: Das ist das 800-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2029. Bis dahin soll die Planung für die Orgel in St. Georgen abgeschlossen sein.

Das Engagement, das ich hier erlebt habe, der ehrenamtliche Einsatz und die Liebe der Beteiligten zum Projekt ist herzerwärmend. Hier in St. Georgen ist sichtbar und hörbar, wie nachhaltig Stiftungsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern ist“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum Auftakt ihres Stiftungssommers. Auf ihrer Tour wird sie insgesamt zehn Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern besuchen.

„Ich freue mich sehr auf die weiteren Termine. Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land mit einer vergleichsweise geringen Stiftungsdichte. Dennoch sind allein in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Stiftungen hinzugekommen. Heute unterstützen insgesamt 195 Stiftungen Projekte in den Bereichen Kinder-, Jugend- und auch Bildungsarbeit, Denkmalschutz, Umweltschutz, Kultur oder auch Sport. Viele Stiftungen setzen sich auch für Tiere ein.

Auf den Besuch der Stiftung Tiernothilfe in Vellahn bin ich daher schon sehr gespannt. Seit 2022 unterstützt sie das Wohlbefinden von Ziegen, Schweinen, Schafen, Hunden, Katzen, Hühnern, Puten, Kaninchen oder auch Meerschweinchen und Schildkröten. Die Tiere, die in Vellahn leben, sind aus Notsituationen heraus gerettet worden. Anschaulich können Kinder hier lernen, was gelebter Tierschutz bedeutet“, so Ministerin Jacqueline Bernhardt.

„Hervorheben möchte auch einen wirklich ehrwürdigen Zweck, den wie viele andere Stiftungen die Rostocker Heimstiftung erfüllt. Unterstützt wird die Pflege hilfebedürftiger Menschen. Die Rostocker Heimstiftung erhält und verbessert getreu des Leitmotivs ‚umsorgt und gut betreut leben‘ die Lebensqualität der pflege- und hilfebedürftigen Menschen. Gerade in einer Zeit des demografischen Wandels, in der unsere Gesellschaft immer älter wird, sind diese Angebote immer wichtiger.

Hier werden auch Konzerte, Hausfeste, Ausflüge, Handarbeit, Kochen, Backen, Gedächtnistraining, Seniorensport, Lesungen und Gottesdienste angeboten. Die sechs Einrichtungen in und um Rostock sind ein Beweis für die Liebe und Fürsorge im Wirken der Stiftungen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt. Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz ist auch zuständig für die Stiftungsaufsicht.

Die Termine des Stiftungssommers von Ministerin Bernhardt:

24.07. Stiftung Pommersches Landesmuseum in Greifswald

25.07. Stiftung Wald und Wild in Schildfeld/Vellahn

29.07. Stiftung Tiernothilfe in Vellahn

30.07. Jost-Reinhold-Stiftung in Ulrichshof/Müritz-Nationalpark

31.07. KulturStiftung Rügen in Putbus

19.08. Zepelin Stiftung Appelhagen in Teterow

20.08. Lippold Stiftung in Schossin

21.08. Rostocker Heimstiftung in Rostock

22.08. Stiftung Schloss Bernstorf

Die genauen Zeiten finden Sie aktuell im Terminkalender auf der Seite des ->Ministeriums für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz.

Drese würdigt Produktionsschulen

Wichtiges Angebot für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen

Schwerin – Um junge Menschen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen an die Aufnahme einer Ausbildung bzw. Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt heranzuführen, werden durch das Land fünf Produktionsschulen an acht Standorten in Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) gefördert. Für Sozialministerin Stefanie Drese übernehmen die Produktionsschulen „eine wichtige und wachsende Rolle bei der Berufsvorbereitung und Integration junger Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“.

„Die Produktionsschulen unterstützen junge, nicht mehr schulpflichtige Menschen ohne berufliche Perspektive, die zuvor durch Lernmüdigkeit, fehlende Basiskompetenzen oder psychische Beeinträchtigungen aus dem Bildungsprozess ausgeschieden sind. Diese Jugendlichen haben unsere solidarische Unterstützung verdient“, betonte Drese anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Hanse Produktionsschule Rostock, das am Mittwoch mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wurde.

„Produktionsschulen geben jungen Menschen Struktur und Perspektive, indem sie sozial stabilisiert werden und dadurch schrittweise ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit erhöht wird“, so die Ministerin. In diesen Schulen können sich die jungen Menschen auf den Schulabschluss „Berufsreife“ vorbereiten und zugleich an ausbildungsverbessernden und fachpraktischen Bildungsmodulen teilnehmen.

Das Land fördert insgesamt 320 Plätze für junge Menschen im Alter von 15 – 25 Jahren. Die Verweildauer in der Produktionsschule beträgt in der Regel zwischen 3 und 24 Monaten. In der aktuellen ESF-Förderperiode (2022-2028) stehen dafür 27,7 Millionen Euro zur Verfügung, teilte Sozialministerin Stefanie Drese mit.

Die Erfolgsbilanz der Produktionsschulen als Angebot der Jugendberufshilfe ist nach Aussage von Drese beachtlich. „Seit 2021 haben 271 Teilnehmende die Berufsreife erlangt. Weitere 599 Teilnehmende haben ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme und persönliche Kompetenzentwicklung erhalten. Das ist für viele sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen der erste Schritt, im Leben Fuß zu fassen und in den regulären Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt“, verdeutlichte Drese.

Drese: Große Pflegereform ist dringend notwendig

Schwerin – Angesichts erneut stark gestiegener Eigenanteile für Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen mahnt Sozialministerin Stefanie Drese eine umfassende Pflegereform mit tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen an. Das derzeitige Pflegesystem ist nach Ansicht von Drese nicht zukunftsfähig.

„Die finanzielle Belastungsgrenze ist für viele Betroffene längst überschritten. Wir brauchen eine wirksame Begrenzung der Eigenanteile nicht nur in Pflegeheimen, sondern auch für die Pflege zu Hause. Gleichzeitig müssen die Lösungen nachhaltig und generationengerecht sein“ so Drese.

Eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab, dass die Pflege im Heim für Bewohnerinnen und Bewohner bundesweit und in Mecklenburg-Vorpommern erneut erheblich teurer geworden ist. Während die Kosten für Pflegeheimbewohner bundesweit mit Stand 1. Juli 2025 inzwischen durchschnittlich 3.108 Euro betragen, sind sie in Mecklenburg-Vorpommern um über zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr durchschnittlich 2.752 Euro im Monat gestiegen. In den Beträgen ist der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung ebenso enthalten wie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen und Ausbildung.

Wichtig für Drese ist, die über 80 Prozent der Pflegebedürftigen, die in der Häuslichkeit versorgt werden, ebenfalls in den Blick zu nehmen. Auch hier seien die Kosten für Pflegeleistungen erheblich gestiegen, ohne dass dies adäquat durch die Pflegeversicherung abgedeckt wird. In der Folge würden oftmals weniger Leistungen wie z.B. die Tagespflege in Anspruch genommen bzw. die notwendige pflegerische Versorgung müsse durch eine Eigenbeteiligung finanziert werden.

„Der Handlungsbedarf ist riesig“, verdeutlichte die Ministerin. Die gerade eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe müsse daher bis Ende des Jahres Eckpunkte vorlegen für eine anschließende große Pflegereform“, sagte Drese. Anfang Juli hatten sich die Bundesministerin für Gesundheit und die für die Pflege zuständigen Ministerinnen und Ministern sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder auf einen „Zukunftspakt Pflege“ verständigt, um den Herausforderungen in der Pflege und für die Pflegeversicherung zu begegnen.

Drese verwies darauf, dass die Bundesländer in der Vergangenheit bereits konkrete Vorschläge zur nachhaltigen Finanzierung unterbreitet hätten. „So haben wir etwa die kostendeckende Refinanzierung der Aufwendungen für die Leistungen der medizinischen Behandlungspflege in Pflegeheimen durch die gesetzliche Krankenversicherung angeregt. Weitere Vorschläge sind die Herausnahme der Ausbildungsumlage aus der Vergütung der allgemeinen Pflegeleistungen und ein finanzieller Zuschuss aus dem Bundeshaushalt für die von der Pflegeversicherung geleisteten versicherungsfremden Leistungen“, betonte Drese.

Die Ministerin sprach sich für ein gemeinsames, solidarisch finanziertes Pflegesystem aus, das allen Menschen eine sichere Versorgung bietet, stabile Beiträge gewährleistet und vor finanzieller Überforderung im Pflegefall schützt. „Wir sollten so schnell wie möglich die privaten Pflegeversicherungen in den Risikostrukturausgleich zwischen allen Pflegekassen und damit in eine faire und leistungsgerechte Finanzierung einbeziehen. Darüber hinaus müssen wir Effizienzreserven im Pflegesystem identifizieren“, so Drese.