Menü Schließen

Monat: Juli 2025

Bevölkerungsschutztag in MV: Wasser als Risiko und Ressource

Rostock – Der dritte gemeinsame Bevölkerungsschutztag von Bund und Ländern findet am 12. Juli 2025 in Rostock statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Wasser – Ressourcen nutzen, Risiken meistern“. Bei dem Aktionstag präsentieren sich zahlreiche Organisationen mit einem abwechslungsreichen Programm. Der Bevölkerungsschutztag wird gemeinsam vom Bundesinnenministerium (BMI), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und dem Land Mecklenburg-Vorpommern und ausgerichtet.

„Ich freue mich sehr, dass wir als Land den bundesweiten Bevölkerungsschutztag ausrichten – und anschaulich aufzeigen können, was unsere Bevölkerungs- und Katastrophenschützer leisten können. Bevölkerungsschutz ist keine abstrakte Aufgabe – er ist Lebensrealität. Ob Naturkatastrophen, Stromausfälle, Pandemien oder Großbrände: Wenn der Ausnahmefall eintritt, zählt jede Minute. Der Bevölkerungsschutz sorgt dafür, dass Hilfe schnell, koordiniert und wirksam ankommt. Doch genauso wichtig ist die Vorsorge. Nur wenn Einsatzkräfte, Behörden und Bevölkerung zusammenarbeiten, entsteht echte Resilienz. Bevölkerungsschutz ist eine gemeinsame Verantwortung für unsere Sicherheit, unsere Gemeinschaft und unsere Zukunft“, so Innenminister Christian Pegel.

Veranstaltungsort ist die Haedgehalbinsel in Rostock. Zwischen 10 und 17 Uhr laden Vorführungen, Mitmachaktionen und Informationsstände dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen der Akteure im Bereich des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes zu werfen. Besucherinnen und Besucher erfahren aus erster Hand, wie Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Technisches Hilfswerk (THW), Katastrophenschutzbehörden und viele weitere Akteure im Ernstfall zusammenarbeiten – und wie jeder Einzelne zur eigenen Sicherheit beitragen kann.

„An diesem Tag wird sich alles um das Thema Wasser drehen. Wasser ist lebenswichtig – aber es kann auch lebensbedrohlich sein. Der Bevölkerungsschutztag stellt in diesem Jahr mit gutem Grund das Thema Wasser in den Mittelpunkt. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir längst auch in Mecklenburg-Vorpommern: Hitzeperioden, sinkende Grundwasserspiegel, aber auch Starkregen und Hochwasser fordern uns zunehmend heraus. Für den Bevölkerungsschutz bedeutet das: Wir müssen breiter denken, schneller reagieren und vorsorgender handeln. Das geht nur im engen Schulterschluss – zwischen Behörden, Einsatzkräften, Wissenschaft und vor allem der Bevölkerung selbst. Unser Ziel ist es, Menschen zu schützen, Infrastruktur zu sichern und das Bewusstsein für Risiken zu stärken“, so Christian Pegel.

Der Bevölkerungsschutztag richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger und macht deutlich: Bevölkerungsschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. „Der Aktionstag in Rostock zeigt, wie wir uns gemeinsam wappnen können – mit moderner Technik, guter Ausbildung und dem Engagement vieler Ehrenamtlicher. Mein Dank gilt allen, die sich Tag für Tag für die Sicherheit in unserem Land einsetzen.“

Nach dem großen Erfolg der ersten Bevölkerungsschutztage 2023 in Potsdam und 2024 in Wiesbaden wird nun auch in Rostock der Bevölkerungsschutz erlebbar gemacht werden. Das Programm finden Sie unter www.bevoelkerungsschutztag.de.

Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) Greifswald

Greifswald – Landkreis Vorpommern-Greifswald. Landrat Michael Sack hat heute (04.07.2025) von Landeswirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank den Zuwendungsbescheid für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrum (RBB) in Greifswald erhalten. Damit ist der Weg für die Schaffung eines modernen Bildungscampus in der Greifswalder Siemensallee frei. Insgesamt fördert das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit das Vorhaben mit rund 44,3 Mio. Euro.

„Heute ist ein guter Tag für den Bildungsstandort Vorpommern. Mit dem Neubau des RBB in Greifswald setzen wir einen Meilenstein in der Entwicklung der beruflichen Bildung, da die Attraktivität der Berufsausbildung in Vorpommern-Greifswald und über die Kreisgrenzen hinaus deutlich gesteigert wird“, so Landrat Michael Sack bei der Entgegennahme des Zuwendungsbescheides. „Hier am Standort wird ein zukunftsorientierter und moderner Gebäudekomplex mit besten Lernbedingungen für die Fachkräfte von morgen entstehen.“

„Mit dem Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums schaffen wir nicht nur moderne Lernbedingungen, sondern stärken auch gezielt die Fachkräftesicherung in Vorpommern. Das ist ein starkes Signal für die Region und zeigt: Wir entwickeln den ländlichen Raum zielgerichtet und nachhaltig weiter“ erklärt Minister Dr. Wolfgang Blank.

Mit dem Neubau erfolgt eine Zusammenführung der beiden bisherigen Greifswalder Standorte des RBB (Hans-Beimler-Straße und Siemensallee) in der Siemensallee. Sämtliche Ausbildungsbereiche werden zusammengeführt, um eine optimale Auslastung der Kapazitäten zu erreichen. Es entsteht ein viergeschossiges Gebäude in Massivbauweise, das sich aus Unterrichts- und Fachräumen, Laboren sowie Werkstätten verschiedenster Größen zusammensetzt.

Der Gesamtkomplex beinhaltet eine Einfeld-Sporthalle, attraktiv gestaltete Außenanlagen inklusive Sitzbereichen, Sportanlagen, ein Klassenzimmer im Freien und eine Veranstaltungsfläche, die auch als Kleinspielfeld genutzt werden kann. Das Erdgeschoss ist durch ein großzügiges Foyer gekennzeichnet, welches gleichzeitig als Aula nutzbar ist. Darüber hinaus werden entsprechende Parkplätze für Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal geschaffen.

Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert und nutzbar. Alle Ein- bzw. Ausgänge sind stufen- und schwellenlos, dazu gibt es mehrere Aufzugsanlagen. Versorgt wird es durch das städtische Fernwärmenetz. Es ist mit einer modernen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. In Verbindung mit einer verbrauchsoptimierten Gebäudehülle, etwa durch den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems, Massivdecken, einem wärmegedämmten Flachdach sowie Isolierverglasungen, werden die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes nachhaltig erfüllt.

Insgesamt bietet der Gebäudekomplex auf mehr als 14.000 Quadratmetern Raum für ca. 1.800 Schülerinnen, Schüler sowie 100 Lehrkräfte. Die veranschlagten Kosten betragen insgesamt rund 55,4 Millionen Euro, von denen das Land rund 80% aus Mitteln für den Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur in Verbindung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stellt. „Ich danke Wirtschaftsminister Dr. Blank, dass das Land uns bei dieser so wichtigen Zukunftsinvestition so umfangreich unterstützt“, erklärte Landrat Sack.

Der Kreistag hatte bereits im November 2023 die Entwurfsunterlage für den Neubau des RBB am Standort Greifswald beschlossen. In der kommenden Sitzung am 7. Juli 2025 soll er über die Vergabe der ersten Bauleistungen entscheiden.

Mit der Planung beauftragt wurden größtenteils Firmen aus der Region – die PHS mbH und die ALP Ingenieurgesellschaft mbH aus Greifswald sowie die Neuhaus & Partner GmbH aus Anklam. Der Baubeginn ist für Herbst 2025 avisiert, die Fertigstellung soll im Jahr 2028 erfolgen.

Geriatrieplan des Landes wird überarbeitet

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese will die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen verbessern und zukunftsfest aufstellen. Dazu soll der Geriatrieplan für Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet werden. Eine Werkstattsitzung bei der die bisherigen Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen vorgestellt wurden, fand in dieser Woche in Schwerin statt. „So ermöglichen wir eine breite Diskussion zu den verschiedenen Themen“, sagte Drese zum Auftakt des Treffens.

Der Geriatrieplan umfasst Eckpfeiler der Behandlungs- und Versorgungsstrukturen in der Altersmedizin. Der Plan soll die Folgen des demografischen Wandels professionell begleiten und die geriatrischen Versorgungsangebote vernetzen. „Dazu gehören neben Prävention und Gesundheitsförderung, der gesamte ambulante Bereich, die Akutkrankenhäuser, aber auch unsere Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie die Palliativversorgung“, verdeutlichte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Versorgung älterer Menschen gerade für Mecklenburg-Vorpommern ein zentrales Thema ist. „Neben Sachsen-Anhalt haben wir bundesweit das höchste Durchschnittsalter und prozentual den höchsten Anteil von Seniorinnen und Senioren an der Gesamtbevölkerung“, so Drese.

Für die Erarbeitung des neuen Geriatrieplans sind alle Akteure, die entweder Mitglieder der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in MV (Gesundheitskommission MV) sind oder sich thematisch mit Geriatrie beschäftigen, eingebunden. “Dieser breite Partizipationsprozess wurde von allen Beteiligten bereits beim Zielbild „Geburtshilfe & Pädiatrie 2030“ als sehr gut und befruchtend wahrgenommen“, sagte Drese. Damit können unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt und innovative Lösungsansätze entwickelt werden, so die Ministerin.

Drese: „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass der überarbeitete Geriatrieplan zu einem verlässlichen Wegweiser wird – für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität und Versorgung unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger und mit Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der geriatrischen Versorgung.“

Start des Erweiterungsbaus für Lagerung und Logistik des IOW

Rostock – Mit dem traditionellen ersten Spatenstich begann heute im Rostocker Fischereihafen der Bau einer neuen Lagerhalle des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Der Neubau dient der Erweiterung der Logistik- und Lagerkapazitäten für Geräte- und klimatisierte Sedimentkernlagerung sowie für zusätzliche Werkstätten. Die Fertigstellung ist für Sommer 2026 vorgesehen.

Die neue Halle mit rund 889 Quadratmetern Nutzfläche und über 4.000 Kubikmetern Bruttorauminhalt entsteht als Anbau an das bereits bestehende IOW-Lager am Standort Rostock-Marienehe, der aufgrund der Nähe zum Liegeplatz des Forschungsschiffes „Elisabeth Mann Borgese“ ein zentrales Element der logistischen Infrastruktur des IOW ist. Hier werden bereits heute meerestechnische Ausrüstung für Schiffsexpeditionen, Forschungstauchen und 550 bis zu 20 Meter lange Sedimentkerne sowie mehrere tausend Einzelproben gelagert, die vom Meeresgrund der Ostsee und anderer Küstenmeeren stammen.

Die neue Halle schafft jetzt zusätzlichen Raum für Lagerung und Werkstattflächen. Eine moderne Kühlzelle wird sicherstellen, dass auch im Erweiterungsbau die speziellen Anforderungen an die Archivierung meeresgeologischer Proben und biologischer Materialien unter kontrollierten Umweltbedingungen gegeben sind. Durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Erweiterungsbaus werden die Energieverbräuche zukünftig deutlich gesenkt.

„Mecklenburg-Vorpommern ist für seine Leistungen in der Meeresforschung international hoch anerkannt. Das verdanken wir der exzellenten Forschungsarbeit am IOW in guter Zusammenarbeit mit den Hochschulen und anderen Forschungsinstituten. Die Landesregierung unterstützt diese Arbeit und legt hier einen Schwerpunkt in seiner Forschungspolitik“, hob Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin anlässlich der Spatenstichzeremonie hervor.

„Für den Erfolg der Forschungsarbeit am IOW sind eine hervorragende Ausstattung und moderne Rahmenbedingungen unerlässlich. Deshalb unterstützen wir gemeinsam mit dem Bund das IOW mit diesem Neubau. Diese Halle mit genügend Raum für das Sedimentkernlager ist unerlässlich für den Forschungsstandort und zahlt direkt auf die Arbeit der deutschen Forschungsflotte und der Deutschen Allianz Meeresforschung ein. Es freut mich sehr, dass auch die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag einen Schwerpunkt auf die Meeresforschung gelegt hat und sie voranbringen will. Dazu leistet Mecklenburg-Vorpommern gern seinen Beitrag“, so die Ministerin.

„Mit dem Neubau in Rostock-Marienehe schaffen wir nicht einfach nur Lagerfläche – wir schaffen Raum für die Zukunft exzellenter Meeresforschung“, zeigte sich auch MV-Finanzminister Dr. Heiko Geue überzeugt. „Die Kolleginnen und Kollegen vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums begleiten das Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung mit großer Sorgfalt und Fachkompetenz. Wichtig ist, dass auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen ist. So entsteht hier nicht nur ein funktionaler Technikhallenbau, sondern ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir als Land Verantwortung für Forschung und Nachhaltigkeit gleichermaßen übernehmen“, so Dr. Geue weiter.

„Wir sind sehr froh darüber, dass Bund und Land die Mittel für die dringend benötigten zusätzlichen Kapazitäten zur Verfügung stellen“, betont IOW-Direktor Oliver Zielinski anlässlich des Baubeginns in Marienehe. „Die neue Halle schafft nicht nur Raum für eine umfangreichere Lagerung wertvoller Proben unter modernsten Bedingungen. Sie stärkt auch die logistische Infrastruktur im Heimathafen unserer Forschungsschiffe ‚Elisabeth Mann Borgese‘ und ‚Maria S. Merian‘ – ein wichtiger Schritt, von dem nicht nur das IOW profitiert, sondern auch alle unsere Forschungspartner“, so der Meeresphysiker.

Die Mittel in Höhe von ca. 2,44 Mio. EUR werden zu gleichen Teilen von Bund und Land getragen, vertreten durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern. Umgesetzt wird der Bau vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock im Bereich des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

Waldbrandgefahr in MV weiterhin hoch

Schwerin – Auch wenn die große Hitze vorerst vorüber ist, bleibt es trocken und windig und die Gefahr von Waldbränden bestehen. Im Süd-Westen des Landes ist für die kommenden Tage die zweit höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.

Im Laufe der Woche kann es zu Gewittern mit örtlich starken Winden kommen, welche die Gefahr von Waldbränden noch einmal erhöhen.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus, bittet Bürger und Gäste des Landes ausdrücklich darum, alles zu unterlassen, was zu einem Brand in der Wald- und Feldflur führen könnte und gibt folgende Hinweise:

  • Kein offenes Feuer oder Grillen im und am Wald
  • Keine Zigarettenreste in der Natur wegwerfen
  • Parken Sie nicht auf trockenem Gras – heiße Fahrzeugteile können Brände entfachen
  • Melden Sie Rauchentwicklungen sofort über den Notruf 112

Weitere Informationen zur Waldbrandgefahr und allgemeine Hinweise zum Waldbrandschutz in Mecklenburg-Vorpommern gibt es unter diesem Link: Waldbrandschutz – Wald-MV.

Gewaltprävention in der Pflege wird neu gedacht

Neubrandenburg – Innenstaatssekretär Wolfgang Schmülling und Sozialministerin Stefanie Drese haben heute in Neubrandenburg den 13. Landespräventionstag unter dem Motto „Augen auf! Gewaltprävention in der Pflege“ eröffnet.  Außerdem wurde der Landespräventionspreis an drei Preisträger aus Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

„Die Pflege – ob in der eigenen Häuslichkeit oder stationär – ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt“, so Wolfgang Schmülling. „In diesem Kontext ist es von großer Bedeutung, dass wir uns als Gesellschaft gemeinsam für eine gewaltfreie Pflege einsetzen“, erklärte er vor den rund 180 Teilnehmenden aus den Bereichen der Pflege, Selbsthilfe, der Medizin, Justiz und Polizei.

Sozialministerin Drese betonte: „Gewalt in der Pflege ist oft noch ein Tabuthema und kann von beiden Seiten ausgeübt werden. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende können Opfer, aber auch Täter sein. Gewalt findet dabei oft nicht körperlich statt. Sie wird, anders als man oft denkt, also gar nicht aggressiv ausgeübt, sondern häufig ganz subtil. Das führt dazu, dass sie zunächst gar nicht so wahrgenommen wird.

Gewalt in der Pflege kann bereits im absichtlichen Überhören von Wünschen oder Bedürfnissen liegen oder in der Verwendung abwertender Formulierungen. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Wie das gelingen kann, welche Strategien und Schutzmaßnahmen es gibt und welche sich besonders bewährt haben, zeigen der Landespräventionstag mit seinen Fachvorträgen und Workshops, aber auch die diesjährigen Preisträger“, betonte Drese.

So hätten erneut unterschiedlichste Organisationen, Vereine und Projekte den Gewaltschutz in der Pflege neu gedacht und sich für den „Oscar der Prävention“ beworben.  „Auf den Punkt gebracht: Die Projekte der Preisträger sind beeindruckend in ihrer Vielfalt, in ihrer Schwerpunktsetzung, im intensiven Auseinandersetzen mit dem Thema Gewalt in der Pflege“, unterstrich Schmülling und auch Drese lobte die diesjährige Schwerpunktsetzung: „Der Landespräventionstag ist eine große Hilfe, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses oft verschwiegene Thema zu lenken und Sichtbarkeit zu erzeugen. Ich begrüße sehr, dass hier Best-Practice-Beispiele gesammelt, vorgestellt und sogar prämiert werden.“

Durchgesetzt haben sich letztlich der Pommersche Diakonieverein e.V, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsmedizin Rostock sowie die Landesfachstelle Demenz Mecklenburg-Vorpommern. Sie erhalten einen Pokal und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

„Der Pommersche Diakonieverein verfolgt mit seinem Projekt „Gewaltschutz neu denken“ einen ganzheitlichen Ansatz, um Gewalt durch Prävention und Bewusstseinsbildung in den Einrichtungen des Pommerschen Diakonievereins nachhaltig zu reduzieren. Damit geht er weit über das heraus, was gefordert ist“, erklärte Pegel zum Siegerprojekt. „Die UMR setzt hingegen auf ein eigenes Konzept mir präventivem Deeskalationstraining, gezielter Kompetenzförderung und professioneller notfallpsychologischer Nachsorge und setzt so vorbildliche Standards für Kliniken im ganzen Land“, lobte Drese die Zweitplatzierten.

Als Vernetzer versteht sich unterdessen die Landesfachstelle Demenz, die für ihren sozialraumbezogenen Ansatz ausgezeichnet wurde. Indem Kommunen, Quartiere und Nachbarschaften enger zusammengebracht werden, soll Prävention schon in der Lebenswelt beginnen, insbesondere bei Gewalt, die auf Grund von geistigen Erkrankungen wie der Demenz entstehen kann.

Über eine Anerkennungsurkunde und Preisgelder in Höhe von 250 Euro können sich zudem die Wohlfahrtseinrichtungen der Hansestadt Stralsund gemeinnützige GmbH (WFE) für einen besonders partizipativen Ansatz und die AWO Sozialdienste Uecker-Randow gGmbH mit einem durch eine Ursachenanalyse gespeisten Konzept freuen.

Ermittelt wurden sie von einer Jury bestehend aus Vertreter*innen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport M-V, dem Landeskriminalamt, der Hochschule Neubrandenburg, dem bpa Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., dem Landesseniorenbeirat M-V und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung. Entscheidend waren hierbei unter anderem die Aspekte der Innovation, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit.

Zeugnisübergabe für 52 neue Volljuristinnen und Volljuristen

Schwerin – „Die ersten von insgesamt 127 Referendarinnen und Referendaren haben in diesem Jahr die Zweite juristische Staatsprüfung abgelegt. Wir können heute 52 Zeugnisse übergeben. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Durchschnittsnote liegt bei 7,59 Punkten. Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Prüfungstermin vor einem Jahr. Wir konnten einmal die Note ‚Gut‘ vergeben. Eigentlich müsste dieses Ergebnis ‚hervorragend‘ oder ‚super‘ genannt werden, das wissen alle, die jemals Jura studiert haben.

Der beste Absolvent hat die Zweite juristische Staatsprüfung mit hervorragenden 12,56 Punkten bestanden. Daneben haben wir zwölf Mal ein ‚Vollbefriedigend‘ und 23 Mal ein ‚Befriedigend‘ vergeben. Fast alle Absolventinnen und Absolventen haben sich nach der mündlichen Prüfung verbessert. Das ist ein gutes Zeichen. Die Ergebnisse verdienen Respekt, allen gilt mein herzlicher Glückwunsch“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Übergabe der Zeugnisse zum Abschluss der Zweiten juristischen Staatsprüfung im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais‘ in Schwerin.

„Jede Volljuristin und jeder Volljurist werden gebraucht. Denn der demografische Wandel trifft auch die Justiz. Allein in diesem Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern mindestens 30 Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte den Dienst in Richtung Ruhestand verlassen. Diese Ausgangslage wird in den nächsten Jahren nicht besser. Daher stellen wir für unsere Verhältnisse rekordverdächtig viele Proberichterinnen und Proberichter ein.

Seit 2021 waren es über 100 Proberichterinnen und Proberichter. Jetzt im Juli startet die nächste Einstellungsrunde. Wir müssen die Justiz darüber hinaus modern und sicher aufstellen. Das ist unsere Herausforderung und Chance zugleich. Das sind beste Voraussetzungen für den Start ins Berufslebens. Auch die Anwaltschaft, Notariate, Behörden und Unternehmen benötigen Nachwuchs, um dem demografischen Wandel zu begegnen“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Zwei Schulen setzen ein starkes Zeichen für Bildungsgerechtigkeit

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz Simone Oldenburg und Kultusministerin Anna Stolz zu Besuch auf dem Bildungscampus Freiham

München – Gemeinsam mit Bayerns Kultusministerin Anna Stolz besuchte die aktuelle Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK), Ministerin Simone Oldenburg aus Mecklenburg-Vorpommern, zwei beispielgebende Bildungseinrichtungen in München auf dem Bildungscampus Freiham: das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) München-West sowie das benachbarte Gymnasium Freiham. Im Zentrum der Schulbesuche standen die Themen Bildungsgerechtigkeit, Bildungsübergänge, Demokratiebildung und die Initiative der Verfassungsviertelstunde.

Kultusministerin Anna Stolz betont dazu: „Diese beiden Schulen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Bildungsgerechtigkeit, Inklusion und Demokratiebildung konkret umgesetzt werden können. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird – und wie viel Mitgestaltung die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise erfahren. Die enge Kooperation zwischen dem SFZ und dem Gymnasium Freiham zeigt, wie inklusives Lernen gelingen kann – und zwar in einem großen Miteinander auf einem Bildungscampus für alle.“

Ministerin Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, unterstreicht: „Der Besuch des Bildungscampus Freiham hat mich beeindruckt: Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte haben uns Einblicke in ihre Projektarbeit gewährt und gezeigt, wie inklusive, gerechte und demokratische Bildung gelingen kann – beispielsweise mit der Verfassungsviertelstunde. Ich setze mich dafür ein, dass wir noch stärker voneinander lernen und die besten Ideen und Projekte in Deutschland sammeln. Unser Ziel muss es sein, die Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern.“

Der Besuch begann am SFZ München-West mit einem musikalischen Auftakt und einem „Blitzlicht-Rundgang“ durch das Schulhaus. An verschiedenen Stationen stellten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Kooperationspartner vielfältige Projekte vor, die zeigten, wie Übergänge im Bildungssystem erfolgreich gestaltet, Teilhabe ermöglicht und Demokratie praktisch erfahrbar gemacht werden können.

Im Anschluss gab das Gymnasium Freiham Einblicke in sein vielfältiges Engagement für eine inklusive, gerechte und demokratische Bildung. In Form von Kurzstatements, Projektvorstellungen und einer Verfassungsviertelstunde erlebten die Ministerinnen das Spektrum schulischer Partizipation und Vielfalt. Die schulartübergreifende Zusammenarbeit der beiden Bildungseinrichtungen mündete in einem gemeinsamen Abschluss in der gemeinsam genutzten Bibliothek.

Der Besuch der Bildungs-MK-Präsidentin im Freistaat Bayern ist Teil des bundesweiten Engagements, Bildungseinrichtungen mit innovativen Konzepten persönlich kennenzulernen und im Austausch mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften vor Ort wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Bildungssystems zu gewinnen.